Der DJV hat den Jägernachwuchs zur Motivation für den Jagdschein befragt. Die Ergebnisse zeigen: Jungjägern geht es um Naturerlebnis und -schutz sowie gesundes Fleisch. Fast jeder Zweite will sich ehrenamtlich engagieren.

Warum lassen sich jedes Jahr zehntausende Männer und Frauen zu Jägern ausbilden? Dieser Frage ist der Deutsche Jagdverband (DJV) auf den Grund gegangen. In Kooperation mit dem unabhängigen IfA-Marktforschungsinstitut Bremer und Partner (IfA) befragte der DJV Teilnehmer aus den Vorbereitungskursen zur Jägerprüfung. Die Ergebnisse veröffentlicht der Dachverband der Jäger heute anlässlich der "Jagd und Hund", Europas größter Jagdmesse.

Laut den aktuellen Ergebnissen geht es den Jungjägern besonders um Naturverbundenheit. Für Männer und Frauen ist dies mit einem Gesamtanteil von 77 Prozent der meist genannte Grund, das "Grüne Abitur" zu machen. Mehr als die Hälfte der Befragten will Jäger werden, um einen Beitrag zum angewandten Naturschutz zu leisten (54 Prozent). Danach kommt die Freude an der praktischen Jagdausübung (50 Prozent). Auch der Genuss von Wildfleisch ist mit 47 Prozent unter den Top-4-Gründen, die Jägerprüfung abzulegen. Für Jägerinnen steht der Fleischerwerb durch die Jagd sogar an dritter Stelle. Bemerkenswert: Doppelt so viele Frauen (36 Prozent) wie Männer gaben an, dass die Jagdhundeausbildung eine wichtige Motivation ist, den Jagdschein zu machen. Nur 6 Prozent der Befragten geben als Motiv ein Interesse an Waffen an.

Die Bereitschaft für ehrenamtliches Engagement beim Jägernachwuchs ist deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Mit 45 Prozent wollen sich fast die Hälfte der Jungjäger in einer jagdlichen Vereinigung engagieren, am liebsten im Naturschutz. Laut dem Statistikportal Statista sind durchschnittlich 18 Prozent der Deutschen ehrenamtlich tätig.

Bei knapp 17.000 Prüfungsanmeldungen im Jahr 2017 haben sich etwa 14 Prozent aller Kursteilnehmer in Deutschland an der Umfrage beteiligt. Von Dezember 2016 bis September 2017 befragte der DJV in Zusammenarbeit mit IfA 2350 Teilnehmer der Vorbereitungskurse zur Jagdscheinprüfung. Das erste Mal führte der DJV 2011 eine Jungjägerbefragung durch.

Schnell und richtig reagieren, bevor es kracht – das Thema „Wildunfall-Prävention“ war ein Schwerpunkt des Deutschen Jagdverbandes während der Internationalen Grünen Woche 2018. Wildbret, Naturbildung, Jagdhornbläser, Jagdhunde und Greifvögel natürlich auch. Ein buntes Programm, das gezeigt hat, wie vielfältig Jagd ist.

Zehntelsekunden, die entscheiden: Um Zeit und schnelle Reaktion ging es in diesem Jahr am Stand des Deutschen Jagdverbandes (DJV) in den Messehallen am Funkturm. Wer zu spät gebremst hatte, dem saß der Rehbock auf der Motorhaube – zumindest theoretisch. Denn der Fahrsimulator ließ die Scheibe des Fahrzeugs nur symbolisch bersten. „In der Realität wäre es hier zu einem Unfall mit gravierenden Folgen gekommen“, sagte Ronald Geyer den Messebesuchern nach Auswertung von Bremsweg und Aufprallgewicht. Der Fahrsicherheitsexperte referiert seit Jahren über das Thema „Wildunfälle“ – wie sie vermieden werden können und was zu tun ist, wenn es doch gekracht hat.

Etwa alle zweieinhalb Minuten kollidiert laut DJV-Wildunfallstatistik ein Wildtier mit einem Auto. Etwa 228.500 Rehe, Hirsche und Wildschweine haben im Jagdjahr 2016/17 ihr Leben auf Deutschlands Straßen gelassen. Mehr Verkehrsaufkommen, kleinere Lebensräume und gewachsene Wildtier-Bestände sind einige Ursachen. Grund für den DJV, das Thema in den Fokus seines Auftritts auf der weltweit größten Agrar- und Verbrauchermesse zu stellen. „Durch richtiges Fahr- und Bremsverhalten können viele Wildunfälle vermieden werden“ sagte Pressesprecher Torsten Reinwald. „Das wollten wir den Besuchern zeigen.“

Zudem stellte der DJV die dynamische Wildwarn-App „Wuidi“ und das digitale Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) vor, das im Straßenverkehr getötete Wildtiere erstmals bundesweit erfasst. So können Wildunfall-Schwerpunkte entdeckt und Straßen sicherer gemacht werden. Dafür bedarf es allerdings der Mitarbeit der Verkehrsteilnehmer, Wildunfälle aktiv im Tierfund-Kataster einzutragen. Über diese Funktion können überdies auch Meldewege verkürzt und etwa ein Auftreten der Afrikanischen Schweinepest früh erkannt werden.

Mehr als 100 Helfer und Akteure

Wer sich von den Anstrengungen am Fahrsimulator erholen wollte, hatte dazu bei Erich Einecke und seinem Team Gelegenheit. Der Gastronom vom Brandenburger Gasthaus am Gorinsee, der den Verband seit Jahren hervorragend mit kulinarischen Wild-Spezialitäten unterstützt, hatte erneut Wild aufgetischt: unzählige knackige Würstchen, Buletten, Gulasch, Braten und Medaillons wurde über die Theke gereicht.

Insgesamt mehr als 100 Helfer sorgten an zehn Messetagen für einen gelungenen Auftritt des DJV: Die Falkner vom Partnerverband Deutscher Falkenorden (DFO) beeindruckten mit ihren Greifen und stellten das immaterielle Kulturerbe Beizjagd vor. Warum Hunde so wichtig für die Jagd sind, erklärten Vertreter des Jagdgebrauchshundverbands (JGHV) und Hundetrainerin Alexandra Weibrecht mit ihrem Team. In der Show-Küche auf der halleneigenen Bühne zeigte Wild-Koch und Jäger Georg Barta, der eigens aus Baden-Württemberg angereist war, seine kulinarischen Zauberkünste. Mehr als 50 Bläser von vier Jagdhornbläsergruppen präsentierten die Jagd in Halle 4.2 unüberhörbar.

Lernen und Spaß haben

Beliebt und großer Anziehungspunkt war erneut das Biotop mit seinem Erlebnispfad: Kleine und große Besucher erfuhren Wissenswertes über die heimische Natur. Etwa 3.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie viele Kita- und Schülergruppen folgten den Fährten von Hoch- und Niederwild. Etwa 30 geschulte, fachkundige Jäger beantworten kompetent an allen Tagen die vielen Fragen zu Jagd, Wild und Natur. Es galt, nicht nur das richtige Lösungswort zu finden, sondern auch etwas zu lernen und für Jagd, Wild und Natur zu sensibilisieren.

In ruhigerer Atmosphäre wurden mit zahlreichen führenden Politikern von Bund und Land intensive Gespräche geführt: Im Fokus standen etwa die aktuellen Entwicklungen zur Afrikanischen Schweinepest, die Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik und das Management invasiver Arten: So fördert der DJV mit der Fellwechsel GmbH etwa die Verwertung von Fellen aus heimischer Jagd.

Wer den Stand des Deutschen Jagdverbandes noch nicht kennt, hat in circa elf Monaten Gelegenheit: Die Internationale Grüne Woche 2019 beginnt am 18. Januar.

Eindrücke von der Grünen Woche gibt es auf Facebook und dem YouTube-Kanal des DJV.

Zahl der Jagscheininhaber steigt kontinuierlich. Nordrhein-Westfalen liegt mit mehr als 91.000 Waidfrauen- und männern an vorderster Stelle. Bezogen auf die Bevölkerung gibt es im Norden die meisten Jäger: In Mecklenburg-Vorpommern kommt ein Jäger auf 124 Einwohner.

So viele wie nie zuvor: 383.828 Menschen in Deutschland besaßen im Jagdjahr 2016/17 (1. April bis 31. März) einen Jagdschein, 2.000 Personen mehr als noch 2015/16. Seit der Wiedervereinigung vor 27 Jahren gibt es nun über 72.500 Jägerinnen und Jäger mehr – ein Anstieg von knapp einem Viertel (23,3 Prozent). Die Bevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum nur geringfügig. Den stärksten prozentualen Zuwachs gab es innerhalb des vergangenen Jagdjahres in Hamburg und in Mecklenburg-Vorpommern: Um jeweils über 7 Prozent stieg die Zahl der Jäger auf nun knapp 2.700 beziehungsweise rund 13.000. Diese und weitere Statistiken veröffentlicht der Dachverband der Jäger heute anlässlich der "Jagd und Hund", Europas größter Jagdmesse.

Die meisten Jäger bezogen auf die Bevölkerung sind vor allen in den schwächer besiedelten, nördlichen Bundesländern zu Hause: in Mecklenburg-Vorpommern kommen auf einen Jäger 124 Einwohner, in Schleswig-Holstein sind es 126 und in Niedersachsen 132 Einwohner. Platz vier teilen sich Sachsen-Anhalt und Thüringen (187 Einwohner pro Jäger). Nordrhein-Westfalen landet mit 195 Einwohnern pro Jäger im Ländervergleich auf dem fünften Platz. Im Vergleich der absoluten Jägerzahlen liegt das bevölkerungsreichste Bundesland allerdings ganz vorn mit 91.456 Waidfrauen und -männern. Deutschlandweit kommt ein Jäger auf 214 Einwohner.

Laut aktueller DJV-Befragungen gibt es inzwischen 7 Prozent Jägerinnen, in den Jägerkursen liegt die Frauenquote bereits bei knapp einem Viertel. Im Ehrenamt tätig sind 41 Prozent der Jäger, dabei Frauen öfters als Männer. Im Vergleich die Gesamtbevölkerung: Hier sind nur 9 Prozent ehrenamtlich im Umwelt- und Naturschutz aktiv. Bezogen auf die berufliche Tätigkeit entspricht die Zusammensetzung der Jägerschaft weitgehend dem Querschnitt der Bevölkerung.

DJV und FLI stellen klar: kein Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg

Der Radiosender "Radio Potsdam" hat auf seiner Internetseite eine Meldung veröffentlicht, die von einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Landkreis Oberspreewald-Lausitz berichtet. Nach Rücksprache mit dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) handelt es sich hierbei um eine Falschmeldung, die jedoch aufgrund ihrer Brisanz bereits weite Kreise bei Landwirten und Jägern gezogen hat.

Der Deutsche Jagdverband bittet Jägerinnen und Jäger darum, die Meldung nicht weiter zu verbreiten. Weshalb der Sender die offensichtliche Falschmeldung nicht von seiner Internetseite nimmt, ist unbekannt.

Update (11:18 Uhr): Klarstellung des Radiosenders

"Wir betonen: Die Meldung, die rumgeht ist alt und nicht (tages)aktuell. Sie stammt vom 28.07.2017. Damals haben wir uns auf Daten des zuständigen Veterinäramtes im Landkreis Oberspreewald-Lausitz berufen.

Die Behauptung, wir würden heute darüber berichten, ist falsch. Uns liegen keine Informationen vor, dass die Afrikanische Schweinepest in Brandenburg ausgebrochen sein könnte."

DJV fordert bessere Finanzierung des Bundesprogramms Wiedervernetzung und ruft Verkehrsteilnehmer auf, Wildunfälle aktiv im Tierfund-Kataster einzutragen.

 

Straßen zerschneiden Lebensräume von Tieren und gefährden damit die biologische Vielfalt, weil Tiere nur noch schwer wandern können oder verunglücken. Eine Herausforderung für den Tierschutz: Alle zweieinhalb Minuten kollidiert ein Reh, Wildschwein oder Hirsch mit einem Fahrzeug, zeigt die Statistik der Jäger. Seit zwei Jahrzehnten arbeiten das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Deutsche Jagdverband (DJV) in verschiedenen Projekten eng zusammen, um Lebensräume mit Hilfe von Grünbrücken aktiv wieder zu vernetzen und das Risiko von Wildunfällen zu minimieren. Im Sinne von mehr Tierschutz ruft  der DJV jetzt Verkehrsteilnehmer und Naturliebhaber auf, das Tierfund-Kataster (tierfund-kataster.de) aktiv zu unterstützen. In diesem Projekt werden erstmals Wildunfälle bundesweit einheitlich und standortgenau erfasst. „Ein erster Schritt für mehr Artenschutz und weniger Wildunfälle“, sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin. Anhand von systematisch erfassten Daten könnten Wissenschaftler Gefahrenpunkte für Tier und Mensch bundesweit erkennen. Dies sei ein entscheidender Schritt, um etwa Grünbrücken oder elektronische Wildwarnanlagen dort zu bauen, wo sie gebraucht würden, so Fischer.

Wie effektiv Grünbrücken sein können, die optimal in die umgebende Landschaft eingebunden sind, zeigt das BfN-Projekt „Holsteiner Lebensraumkorridore“ bei Kiebitzholm: Seltene Arten wie Haselmaus, Blutströpfchen (Schmetterling) oder Kammmolch nutzen inzwischen die Grünbrücke, der Fischotter ist im benachbarten Ottertunnel nachgewiesen worden. Die Zahl der Wildunfälle vor Ort geht inzwischen gegen null. „Mit den Holsteiner Lebensraumkorridoren konnten wir zeigen, dass Grünbrücken einen wichtigen Beitrag leisten können, die grüne und die graue Infrastruktur der Verkehrswege miteinander in Einklang zu bringen. Denn wir brauchen beides, die graue ebenso wie die grüne Infrastruktur: Ein Netzwerk, dessen Leistungen für uns Menschen und für die Erhaltung der biologischen Vielfalt unverzichtbar sind“, sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel bei ihrem Besuch am DJV-Stand auf der Internationalen Grünen Woche. „Straßen zerschneiden Lebensräume und gefährden dadurch die biologische Vielfalt. Dieser Entwicklung kann mit dem Bundesprogramm Wiedervernetzung nur dann entgegengewirkt werden, wenn die Finanzierung dieses Programms langfristig gesichert ist und wenn vermehrt Maßnahmen in die Umsetzung gebracht werden.“

DJV-Präsident Fischer fordert eine systematische Entschärfung von kritischen Straßenabschnitten im Sinne des Tier- und Artenschutzes. Es gelte, die aus dem Bundesprogramm Wiedervernetzung bekannten knapp 100 prioritären Konfliktstellen endlich zu entschärfen. „Ich appelliere an die zukünftige Bundesregierung, das Bundesprogramm Wiedervernetzung finanziell auszustatten. Zum Wohle von Mensch und Tier“, so Fischer.

Auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin informiert der DJV in Halle 4.2 über das Thema Wildunfälle. Besucher können unter anderem mit einem Bremssimulator ihre Reaktionszeit testen. Zudem stellen Mitarbeiter das Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) vor. Jeder Verkehrsteilnehmer kann die App kostenlos herunterladen. Mehr als 45.000 Datensätze liegen bereits vor und werden bereits von Behörden genutzt.

Weitere Informationen zu Wildunfällen und Biotopvernetzung:

Auf Bundesstraßen liegt das Verkehrsaufkommen durchschnittlich bei etwa 9.000 Fahrzeugen pro Tag und Streckenabschnitt. Ab einem Wert von 10.000 wagen sich selbst große Säugetiere kaum mehr über die Straße. Allein im vergangenen Jagdjahr- die Zeit vom 1. April 2016 bis zum 31. März 2017- kollidierten rund 229.000 Rehe, Wildschweine und Hirsche mit einem Fahrzeug. Für seltene Arten wie Fischotter, Wildkatze oder Wolf ist der Straßenverkehr sogar eine der häufigsten Todesursachen. Die Dunkelziffer verunfallter Säugetiere insgesamt liegt nach Schätzungen des DJV um ein Vielfaches höher. Zudem sind Angaben zum genauen Unfallort in den meisten Fällen unzureichend.

Weitere Informationen zum Tierfund-Kataster:

Mehr als 33.000 Datensätze zu Wildunfällen liegen bundesweit bereits vor. In Schleswig-Holstein, dem Ursprungsland, greifen Behörden bereits auf die Daten zurück. Nach einmaliger Registrierung können Daten zu Wildunfällen über die Internetseite www.tierfund-kataster.de eingegeben werden. Zudem ist es online möglich, sich auf einer Karte alle erfassten Funde anzuschauen. Noch einfacher können Tierfunde mobil von unterwegs über die kostenlose Smartphone-App (Android und iOS) eingetragen werden. Standort und Zeitpunkt werden automatisch erfasst. Andere relevante Daten wie die Tierart und Todesursache werden zusätzlich abgefragt. Das Hochladen eines Fotos ermöglicht Wissenschaftlern im Nachgang eine gesicherte Artbestimmung.

                         

Etwa alle zweieinhalb Minuten kollidiert laut DJV-Wildunfallstatistik ein Wildtier mit einem Auto. Wie lassen sich Wildunfälle vermeiden? Was bedeutet die Geschwindigkeit für den Bremsweg? Der Deutsche Jagdverband berät auf der Grünen Woche in Berlin und beantwortet Fragen zu Wild, Jagd und Natur.

Etwa 228.550 Rehe, Hirsche und Wildschweine haben im Jagdjahr 2015/16 ihr Leben auf Deutschlands Straßen gelassen - Tendenz steigend. Mehr Verkehrsaufkommen, kleinere Lebensräume und gewachsene Wildtier-Bestände durch ein Übermaß an Nahrung sind einige der Ursachen. Wie Wildunfälle durch richtiges Fahr- und Bremsverhalten vermieden werden können, erläutert der Deutsche Jagdverband (DJV) an seinem Stand in Halle 4.2 ab Freitag auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin, der weltweit größten Verbrauchermesse. Besucher können beispielsweise mit einem Bremssimulator ihr Reaktionsvermögen in einer Gefahrensituation testen und verbessern. Experten erklären, wann die Wildunfallgefahr am größten ist.

Zudem stellt der Verband das digitale Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) vor, dass im Straßenverkehr getötete Wildtiere erstmals bundesweit erfasst. So können Wildunfall-Schwerpunkte entdeckt und Straßen sicherer gemacht werden.

Auf seinen rund 350 Quadratmetern zeigt der Verband noch vieles mehr: Auf einem Erlebnispfad im naturnahen Biotop erfahren kleine und große Besucher, wie vielfältig die heimische Natur ist: Wer kennt zum Beispiel den Unterschied zwischen Uhu, Eule und Kauz? Was haben Wildschwein und Fuchs gemeinsam? Wie unterscheiden sich die Spuren von Reh- und Schwarzwild? Wer im Biotop auf der richtigen Fährte ist, darf sich über tolle Preise freuen.

Führungen durch das Biotop unter fachkundiger Anleitung von geschulten Jägern können schon jetzt online gebucht werden. Weitere Termine sind auf Anfrage möglich: telefonisch (0 30/ 2 09 13 94-22) oder per E-Mail (pressestelle@jagdverband.de).

Etwa 60 Helfer und Mitarbeiter beantworten an zehn Messetagen kompetent Fragen zu Wild, Jagd und Natur. Zudem erläutern die Partner des DJV, der Deutsche Falkenorden und der Jagdgebrauchshundverband, den Einsatz von Greifvögeln und Hunden bei der Jagd. Hundetrainerin Alexandra Weibrecht gibt Tipps zu Erziehung und Umgang mit Jagdhunden und stellt unterschiedliche Rassen vor. Für das leibliche Wohl der Standbesucher sorgen Erich Einecke und sein Team vom Gasthaus am Gorinsee mit leckeren Wildspezialitäten.

Wer wissen möchte, wie frisch zubereitetes Wild aus der Region duftet, darf Georg Barta über die Schulter schauen. Der Koch und Gastronom zaubert schmackhafte und unkomplizierte Wildgerichte der modernen Wildküche. Probieren ist ausdrücklich erwünscht!

Die Internationale Grüne Woche findet vom 19. bis 28. Januar 2018 in den Messehallen unter dem Funkturm, Berlin, statt. Der Deutsche Jagdverband ist zu finden in Halle 4.2 ("Lust aufs Land"), Stand-Nummern 200/201.

Bilder, Videos und weitere Einblicke vom DJV auf der Grünen Woche werden auf dieser Seite veröffentlicht und laufend aktualisiert.

Im zurückliegenden Jagdjahr haben Deutschlands Jäger viereinhalb mal so viele Wildschweine wie vor 40 Jahren erlegt. Wegen der drohenden Afrikanischen Schweinepest apelliert der DJV an Jäger, insbesondere junge Wildschweine zu erlegen. Sie tragen maßgeblich zur Fortpflanzung bei. Verdächtige Kadaver sollten umgehend den Behörden gemeldet werden.

 

589.417 Wildschweine haben die Jäger in Deutschland im Jagdjahr 2016/17 (1. April bis 31. März) erlegt oder verendet aufgefunden (4 Prozent). Das ist der vierthöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen in den 1930er Jahren. Im Vergleich zur Jagdsaison 1976/77 beträgt die Steigerung knapp 350 Prozent  für Gesamtdeutschland. Diese Zahlen hat der Deutsche Jagdverband (DJV) heute veröffentlicht und betont die Notwendigkeit der Wildschwein-Jagd. Mit den kontinuierlich steigenden Abschusszahlen hat die Jägerschaft in den vergangenen Jahrzehnten anwachsende Wildschweinbestände zwar reduziert. In Hinblick auf die drohende Afrikanische Schweinepest (ASP) appelliert der DJV an Jäger, die Wildschweinjagd noch zu intensivieren. Besonders weibliche Tiere, jünger als zwei Jahre, müssen verstärkt erlegt werden - sie tragen mit über 80 Prozent zur Fortpflanzung bei. "Noch ist das Virus nicht in Deutschland, doch je weniger Wildschweine pro Fläche leben, desto geringer ist im Ernstfall zumindest über Wildtiere die Ausbreitungsgefahr", sagte Dr. Wolfgang Bethe, Veterinär und DJV-Präsidiumsmitglied. Allerdings sei erwiesen, dass der Mensch und nicht Wildtiere das Virus über große Distanzen verbreite, etwa über den Transitverkehr.  Ein achtlos weggeworfenes Brot mit verseuchter Wurst reiche, um die Afrikanische Schweinepest einzuschleppen, so Dr. Bethe weiter. Deshalb sollte die Aufklärungsarbeit von Behörden in der Öffentlichkeit intensiviert werden.

Laut DJV muss der Fokus in Deutschland derzeit auf Maßnahmen der Früherkennung liegen. Nur so gibt es eine Chance, die Seuche im Ernstfall schnell und effektiv einzudämmen. Symptome der für den Menschen ungefährlichen ASP sind bei Wildschweinen beispielsweise Nasen- und Hautblutungen, geringe Fluchtbereitschaft und Bewegungsstörungen. Bei toten Tieren lassen sich oftmals punktförmige Blutungen in den Organen nachweisen, Lunge und Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt. Der DJV bittet insbesondere Jäger und Landwirte darum, verdächtige Kadaver an Ort und Stelle zu belassen und umgehend den zuständigen Amtstierarzt zu informieren. Ein Transport ist nur in dichten Spezialbehältnissen sicher. Das Virus kann selbst im Schlamm am Kotflügel lange Zeit überleben und verschleppt werden.

Nach Angaben von Wissenschaftlern könnten Wildschweine ohne das Eingreifen von Jägern ihren Bestand aufgrund der guten Nahrungsbedingungen und der milden Winter jährlich mehr als verdreifachen. Hauptursache des europaweiten Siegeszuges des Wildschweines sehen Wissenschaftler im Klimawandel. Wildschweine erreichen die Geschlechtsreife inzwischen ab einem Gewicht von etwa 30 Kilogramm. Frischlinge, also Tiere, die jünger sind als ein Jahr, bringen knapp die Hälfte des gesamten Nachwuchses zur Welt. Bachen im Alter zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr tragen mit etwa einem Drittel zum Zuwachs bei.

Gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut, dem Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, hat der DJV Empfehlungen zum Umgang mit der ASP erarbeitet, die sich in drei Kernthemen gliedern: Früherkennung,  Übersicht der möglichen Maßnahmen im Seuchenfall sowie deren örtliche und zeitliche Anwendung anhand von konkreten Fallbeispielen.

Weitere Infos zur Afrikanischen Schweinepest

Bei europäischem Schwarzwild führt die Infektion zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit. Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen zum Tod des Tieres etwa innerhalb einer Woche.

Ein Impfstoff gegen die ASP ist auf absehbare Zeit nicht verfügbar. Daher können ausschließlich hygienische Maßnahmen und die Reduktion der Wildschweinbestände zur Vorbeugung und Bekämpfung der unheilbaren Tierseuche eingesetzt werden. ASP befällt Haus- und Wildschweine gleichermaßen.

Nach einer Jagd kann es vorkommen, dass Jagdhunde vermisst werden. Ein gemeinsames Projekt von Deutscher Jagdverband und Jagdgebrauchshundverband bieten nun eine Anlaufstelle für Jäger und Unterstützung bei der Suche.

Die neue Facebook-Seite "Jagdhund vermisst" hilft bei der Suche nach vermissten Jagdhunden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat in Kooperation mit dem Jagdgebrauchshundverband (JGHV) das Projekt ins Leben gerufen. Facebook-Nutzer können dort ohne bürokratischen Aufwand verlorene oder gefundene Hunde melden. Die Seite wird täglich aktualisiert. In den ersten 24 Stunden hatte die Seite bereits mehr als 1.000 Likes. "In der vergangenen Jagdsaison haben uns mehr Bitten zur Weiterleitung von Vermisstenanzeigen als je zuvor erreicht", sagt DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Hermann Hallermann.

Das ehrenamtliche 16-köpfige Redaktionsteam bittet um gezielte Teilung der Beiträge in der jeweiligen Region. Zudem infomieren die Mitarbeiter regionale Tierheime, Forstämter und Veterinäre.

Während der Jagdsaison kann es häufiger vorkommen, dass Jagdhunde die Orientierung verlieren oder sich etwa bei ihrer Arbeit verletzen und nicht mehr in der Lage sind, zurück zu finden. DJV und JGHV bieten mit "Jagdhund vermisst" direkte und kompetente Hilfe.

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Wie funktioniert "Jagdhunde vermisst"?

Betroffene können per Privatnachricht oder über die E-Mail-Adressen jagdhund-gefunden@jagdverband.de und roettgen@jghv.de Informationen bezüglich vermisster Jagdhunde melden. Dazu werden folgende Angaben benötigt:

  • Name des entlaufenden Hundes (Ruf und Zwingername)
  • Rasse, Geschlecht und Alter des entlaufenden Hundes
  • Zeitpunkt und Ort der letzte Ortung/Sichtung mit möglichst detaillierter Angaben (nächster Ort UND (wenn möglich) Koordinaten)
  • Hund gechipt: ja/nein
  • Bild des entlaufenen Hundes
  • Besondere Merkmale
  • Information zum Halter (Name, Kontakt)

Fleisch von Wildschwein, Reh, Rot- und Damwild ist nach wie vor ein geschätztes Lebensmittel: Knapp 26.800 Tonnen Wildbret verspeisten die Deutschen im letzten Jagdjahr.

Saftiger Wildschweinschinken oder zarte Rehkeule stehen nicht nur zu Weihnachten hoch im Kurs. Nach einer aktuellen Hochrechnung des Deutschen Jagdverbandes (DJV) wurden in der vergangenen Jagdsaison (1. April 2016 bis 31. März 2017) 26.800 Tonnen heimisches Wildbret zubereitet und gegessen. Das Fleisch vom Wildschwein mit 13.900 Tonnen ist nach wie vor am begehrtesten. Auch Reh erfreut sich mit 8.900 Tonnen großer Beliebtheit. Vom Rotwild wurden 2.700 Tonnen verzehrt, gefolgt vom Damwild mit 1300 Tonnen.

Nach einer DJV-Umfrage ist Wildbret ein beliebtes Lebensmittel: 60 Prozent der Deutschen essen es mindestens einmal im Jahr. Beim Kauf empfiehlt der DJV allerdings genau hinzuschauen und auf Regionalität zu achten. „Idealerweise kaufen Verbraucher direkt beim Jäger oder Metzger ein", sagt DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Jürgen Ellenberger. Die Marke "Wild aus der Region" garantiert dabei die Herkunft aus heimischen Revieren.

Mit der Kampagne „Wild auf Wild" macht der DJV Appetit auf mehr: Über 200 Rezepte für die moderne Küche gibt es zum Herunterladen auf
wild-auf-wild.de, einige sogar mit Videoanleitung. Wildbretanbieter in der Nähe finden Interessierte über die Postleitzahlensuche.

Übrigens: Wildbret leitet sich aus dem Mittelhochdeutschen „bræt“ ab (11 bis 14 Jhd.), was Fleisch bedeutet. Als Wildbret bezeichnen Jäger das Fleisch von dem Jagdrecht unterliegenden, heimischen und in der Wildbahn erlegten Tieren.

Vorgestellte Studien zeigen, dass blaue Reflektoren die Zahl der Wildunfälle senken können, die Wirkweise ist allerdings umstritten. Rund 200 Experten nahmen an der Fachtagung von ADAC und DJV teil.

"Reflektoren wirken / nicht": Am Rande der Messe Pferd und Jagd trafen sich Anfang Dezember 2017 rund 200 Experten aus Wissenschaft, Behörden und Verbänden, um über die Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren zu diskutieren. Wissenschaftler des Instituts für Wildbiologie Göttingen und Dresden stellten das Ergebnis einer Langzeitstudie aus Schleswig-Holstein vor, die ADAC, DJV und weitere Partner unterstützt haben: Auf den mit Reflektoren ausgestatteten Strecken wurden im Schnitt 60 Prozent weniger Wildunfälle registriert. Während vier Jahren trat weder ein Gewöhnungseffekt noch eine Verlagerung des Unfallgeschehens auf. Über ähnlich hohe Rückgänge bei Wildunfällen berichteten die Initiatoren der Aktion Lichtzaun in Baden-Württemberg, die auf 4.000 Straßenkilometern Reflektoren angebracht hatten. Ein Langzeitprojekt der Universität für Bodenkultur Wien kommt zu dem Schluss: Wenn der richtige Reflektor richtig eingesetzt, montiert und gewartet wird, dann wirkt er. Jäger, Verwaltung, Polizei und Tierschützer müssten mehr kooperieren um Unfälle effektiv zu reduzieren.

Deutlich kritischer beurteilten Vertreter vom Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV), Technische Universität (TU) Dresden sowie Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) die Wirksamkeit von Wildwarnreflektoren. Der FVA-Wissenschaftler wies nach, dass die Farbe Blau für Rehe keine Warnfarbe ist. Bei verschiedenen Versuchen zeigten die Tiere keine Verhaltensänderung oder gar einen Fluchtreflex. Der GDV-Vertreter konnte noch keine Ergebnisse der eigenen Untersuchung präsentieren, verwies aber auf internationale Studien, die mehrheitlich keine Wirksamkeit von Reflektoren nachweisen konnten. Die lichttechnische Untersuchung der TU Dresden hatte zum Ergebnis, dass Wildwarnreflektoren überhaupt keine für Wildtiere wahrnehmbaren Lichtreflexe in den Straßenseitenraum abstrahlen können. Allerdings hat eine kleine Befragung unter Autofahrern ergeben, dass 70 Prozent aufmerksamer oder langsamer fahren, wenn sie Reflekoren wahrnehmen. Bei künftigen Forschungsprojekten sollte der Faktor Mensch entsprechend stärker berücksichtigt werden.

Einig waren sich die Teilnehmer der Tagung, dass es nicht die eine Präventionsmaßnahme gibt, die für alle Situationen geeignet ist. Vielmehr müsse je nach Verkehrssituation und Rahmenbedingungen ein Maßnahmenpaket geschnürt werden. Beispielsweise sollten Fehler bei der Straßenrandbegrünung vermieden werden. Attraktive Futterpflanzen wie Hartriegel oder Obstbäume wirken wie ein Magnet auf Rehe und andere Pflanzenfresser, ebenso viele Kräuter- und Grasmischungen. Hier sollten Pflanzen mit hohem Bitterstoffgehalt zum Einsatz kommen. Ähnliches gilt auch für Streusalz. Teilnehmer äußerten die Sorge, dass die Straßenbauverwaltungen auf Grundlage der vorgestellten Untersuchungen die Duldung von Wildwarnreflektoren widerrufen könnten. Auch wenn die Wirkweise nicht abschließend geklärt sei, könne eine Wirkung nicht ausgeschlossen werden. Eine Tierschützerin ergänzte, dass jeder verhinderte Wildunfall als Erfolg gewertet werden muss.

Am Rande der Fachtagung stellte der DJV das Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) vor: Über Internet und App können Verkehrsteilnehmer Wildunfälle melden. Sogar ein Foto lässt sich für die bessere Bestimmung des Wildtieres hochladen. Wissenschaftler der Universität Kiel werten die Daten aus. So sollen Wildunfallschwerpunkte ermittelt und schließlich entschärft werden. Mehr als 40.000 Datensätze liegen inzwischen bundesweit vor.

Die Vorträge aus der Fachveranstaltung gibt es beim ADAC zum Herunterladen: http://bit.ly/WU-Tagung_Vorträge

Eine Videoaufzeichnung der abschließenden Podiumsdiskussion gibt es auf der DJV-Facebookseite: http://bit.ly/WU-Tagung_Video

Eine Fotostrecke mit wichtigen Zitaten der Experten gibt es hier: http://bit.ly/WU-Tagung_Fotos

 

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