DJV begrüßt offizielles Eingeständnis des amtlichen Naturschutzes und moniert gleichzeitig die kritiklose Grundhaltung gegenüber dem Fleischfresser. Das jetzt in "Natur und Landschaft" veröffentlichte Handlungskonzept skizziert eine Bauernhofidylle, in der Wolf und Mensch auf engstem Raum friedlich nebeneinander leben. Ein steigendes Risiko von Übergriffen ist programmiert.

Erstmals erkennt der amtliche Naturschutz offiziell an, dass der Wolf keine natürliche Scheu vor dem Menschen hat. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt diese Einsicht ausdrücklich, die das Bundesamt für Naturschutz (BfN) jetzt in Heft 11 der hauseigenen Zeitschrift "Natur und Landschaft" veröffentlicht hat. Allerdings betrachtet der Dachverband der Jäger das skizzierte „Handlungskonzept zum Umgang mit auffälligen Wölfen“ mit großer Sorge: Die kritiklose Grundhaltung gegenüber dem Wolf sorgt dafür, dass die Akzeptanz für den Fleischfresser zusehends schwindet.  Laut Managementempfehlung "verlangt" es lediglich "Aufmerksamkeit", wenn Wölfe mehrere Tage weniger als 30 Meter entfernt von bewohnten Häusern gesehen werden. "Ungefährlich" sei es, wenn Wölfe in Dunkelheit durch Siedlungen laufen oder tagsüber in Sichtweite von Häusern. Vorgestellt werden sollte das gesamte Konzept heute auf einer Pressekonferenz, die gestern am späten Abend überraschend abgesagt wurde.

Mit Blick auf die kommende Woche anstehende Umweltministerkonferenz fordert der DJV vom BfN und den zuständigen Politikern, ihre Verantwortung ernster zu nehmen und statt theoretischer, verharmlosender Konzepte praktikable, lösungsorientierte Maßnahmen für den Umgang mit dem Wolf vorzuschlagen. "Dieser große geplante Feldversuch nach dem Motto 'Versuch und Irrtum' ist risikoreich und einzigartig in Europa. Die Finnen reagieren auf Nahkontakte viel offensiver, Problemwölfe werden erlegt", sagte DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke. Der Wolf teste seine Grenzen aus und mache auch an der willkürlichen 30-Meter-Grenze nicht Halt. "Die Politik muss die Sorgen und Nöte der Bevölkerung endlich ernst nehmen, mehr Realitätssinn ist gefragt", so Dammann-Tamke. Der Wolf sei keine blutrünstige Bestie, aber eine Bauernhofidylle mit friedlicher Koexistenz von Mensch und Wolf auf engstem Raum sei ebenso abwegig.

Nach Auffassung des DJV provoziert der amtliche Naturschutz mit seiner naiven Herangehensweise und willkürlich festgelegten Fluchtdistanzen ein steigendes Risiko von Übergriffen. Das Handlungskonzept empfiehlt für Wölfe, die sich mehrfach unter 30 Metern Menschen nähern, eine "frühzeitige" Besenderung und Vergrämung. Allerdings gibt es bis heute kein Konzept, wie Vergrämung in der Praxis funktionieren soll und folgerichtig in Deutschland noch keinen einzigen Erfolg. Vergrämung wird auch von ausländischen Experten als sehr kritisch eingeschätzt und wie in Schweden so gut wie nicht mehr praktiziert.

Übergriffe von Wölfen auf Menschen hat es in der Vergangenheit gegeben, wenn diese mit Tollwut infiziert waren oder habituiert: Bewusste oder unbewusste Fütterung führt zu einer schwindenden Fluchtdistanz. Als intelligenter, anspruchsloser Nahrungsgeneralist ist der Wolf ein potenzieller Kulturfolger. Kritische Situationen, wie sie mit an den Menschen gewöhnten Wildschweinen etwa in Berlin an der Tagesordnung seien, müssten in Hinblick auf den Wolf um jeden Preis verhindert werden, so Dammann-Tamke. Sonst schwinde die Akzeptanz des Wolfes auch im urbanen Raum in Rekordgeschwindigkeit.

Erstmals seit Beginn der 1980er Jahre hat es ein großer Schoof handaufgezogener Zwerggänse aus einem schwedischen Artenschutzprojekt nach Deutschland geschafft. Die seltenste Gänseart Europas gastiert im Moment im westfälischen Lippborg. 

Vor wenigen Tagen ist im Schutzgebiet Disselmersch in Lippborg ein Schoof Zwerggänse (anser arythropus) aus Schweden gelandet. Die in Europa äußerst seltenen Tiere stammen aus dem „Projekt Fjällgas“ (Projekt Zwerggans) des Schwedischen Jagdverbandes, das zum Ziel hat, den in Europa gefährdeten Wildbestand zu stützen. Innerhalb der EU-Grenzen liegt der einzig bekannte Brutplatz der Zwerggänse in Lappland in der Nähe von Arjeplog. Der schwedische Jagdverband leitet das Artenschutzprojekt im Rahmen des schwedischen Naturschutzplans. Die in Lippborg gelandeten Vögel stammen aus einer Handaufzucht, die den Wildbestand stützen sollen.

Der Projektleiter, Niklas Liljebäck, freut sich über den Ausflug seiner Zöglinge: „Wenn sie nächstes Jahr ins Brutgebiet nach Lappland zurückkommen, wäre das ein Meilenstein für unser Projekt und ein riesiger Schritt vorwärts, um den Wildbestand zu stützen.“ Auch die lokale Jägerschaft hat die sehr seltenen Gäste im Kreis Soest und Warendorf bereits beobachten können. "Einmal mehr bedeutet dies für uns jetzt: Augen auf bei der Gänsejagd“, sagt Wolfgang Heins, zuständig im DJV-Präsidium für Gänse. „Ein solches Projekt wird von unserer Jägerschaft voll unterstützt. Schließlich unternehmen wir einen ähnlichen Aufwand, wenn es um die Bestandsstützung bei Rebhuhn und Fasan geht.“

Die Zwerggans ist besonders auffällig durch ihre große, weiße Blässe über dem Schnabel, weshalb sie auch oft Zwergblässgans genannt wird. Mit etwas Glück sind die schwedischen Gäste aus der Beobachtungshütte Disselmersch in Lippborg zu beobachten.

 

"Riesiger Schritt im schwedischen Artenschutz" 

Dr. Niklas Liljebäck ist Projektleiter des schwedischen Reintegrationsprojektes für Zwerggänse, in dem bereits hunderte Gänse per Hand aufgezogen und auf ein Leben in der Wildnis vorbereitet wurden.

24 ihrer Zwerggänse sind im Kreis Soest und Warendorf gelandet. Was bedeutet das für Sie?

Liljebäck: Das sind wahnsinnig gute Neuigkeiten! Wenn diese Vögel dort in einem Schoof zusammen bleiben und dann wieder zurückkommen, ist das ein riesiger Schritt vorwärts im schwedischen Artenschutz.

Wo fliegen die Gänse jetzt hin und was ist dort ihr Ziel?

Liljebäck: Das ist eine gute Frage. Ganz ehrlich, wir wissen es nicht. Normalerweise fliegen sie weiter in die Überwinterungsgebiete in den Niederlanden, aber eigentlich werden sie auch von einer älteren, erfahrenen Gans geleitet. Diese Vögel sind aber handaufgezogen und auf ihrem ersten Vogelzug unterwegs. Sie bleiben wahrscheinlich in der Umgebung, wenn sie gute Rastgebiete finden. Wenn nicht, fliegen sie weiter. Wenn ich richtig informiert bin, ist das Gebiet um Lippborg für Zwerggänse sehr geeignet.

Das Projekt ist Kooperationsprojekt der Jäger, die aber zumindest in weiten Teilen Asiens für den starken Rückgang der Population verantwortlich sind. 

Liljebäck: Wir schwedischen Jäger haben das Projekt bereits Anfang der 1980er Jahre gestartet. Im Moment sind wir glücklich, dass unsere Gänse in die Niederlande migrieren und nicht in Richtung Osten. Ich wünsche mir, dass der Schutz dieser Art auch bald in Asien das notwendige Maß findet. Für uns Jäger bedeutet Jagd, Verantwortung für Wildtiere zu übernehmen. Wir hatten auch Projekte, in denen wir Uhu- und Otterschutz vorangetrieben haben. Ich glaube, dass uns Jägern Wildtiere mehr am Herzen liegen als den meisten Menschen auf der Welt.

Zwerggans (Steckbrief)

Die Zwerggans (oder Zwergblässgans) ist die seltenste Gänseart Europas. Sie wiegt zwischen 1,5 bis 2,2 kg, hat eine Flügelspannweite von 120 bis 135 cm und eine Körperlänge von etwa 60 Zentimetern. Im Flug ähnelt sie sehr stark der europäischen Blässgans (Anser albifrons),sie ist nur geringfügig kleiner, aber wesentlich dunkler im Federkleid. Im Profil ist sie klar durch die längere Blässe, die sich zwischen die Augen zieht und den gelben Augenring zu erkennen, welchen bereits die Jungvögel tragen. Ursprünglich war sie über Skandinavien hinweg über den Ural bis nach Sibirien verbreitet. In den vergangen 25 Jahren ist die Population jedoch rasant eingebrochen, auch aufgrund übermäßiger Bejagung in Russland sowie verschiedenen Ländern Ost- und Südosteuropas. In Schweden gibt es nur noch wenige Dutzend Brutpaare. Im Winter zieht die Zwerggans nach Süden und bildet dabei den für Gänse charakteristischen V-Zug. Häufig mischt sie sich in einen Schoof anderer Gänsearten. Sie ernährt sich von kurzen Gräsern und Kräutern und ist deshalb häufiger Gast auf kurzen Weiden.

Jägerinnen und Jäger gedenken ihrem Schutzpatron, dem heiligen Hubertus. Dieser gilt als Begründer der Waidgerechtigkeit, die auch heutzutage noch für die Jagd gilt.

Hubertus von Lüttich gilt als Schutzheiliger für Jäger, Hunde, Natur und Umwelt und lebte von 655 bis 727 nach Christus. Im Gedenken an den Heiligen begehen viele Jägerinnen und Jäger am 3. November den Hubertustag in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Der Legende nach war Hubertus zunächst kein Vorbild für die Jägerschaft: Nach dem Tod seiner Frau ging er einem zügellosen Leben in den Wäldern der Ardennen nach und übte die Jagd rücksichtslos aus. Als er an einem Karfreitag einen Hirsch erlegen wollte, flammte plötzlich ein Kreuz zwischen dessem Geweih auf. Vor Ehrfurcht sank Hubertus auf die Knie und gelobte Besserung. Deshalb gilt der heilige Hubertus laut Deutschem Jagdverband (DJV) als Begründer einer nachhaltigen und weidgerechten Jagd.

Hubertus widmete in der Folge sein Leben der Kirche. Er stieg zum Bischof von Lüttich auf und wurde nach seinem Tod heiliggesprochen. Ganz nach dem Vorbild von Sankt Hubertus beweisen die Jägerinnen und Jäger ihr Engagement für den Naturschutz durch die private Finanzierung von Arten- und Biotopschutzprojekten. Laut aktueller DJV-Umfrage finanzieren sie jedes Jahr aus eigener Tasche Naturschutzprojekte im Wert von 82 Millionen Euro. Zusätzlich dazu helfen sie bei der Seuchenbekämpfung sowie bei weiteren ehrenamtlichen und sozialen Dienstleistungen.

Nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) werden in Deutschland "bis zu 146.000 Vögel" illegal getötet. Diese Zahl entbehrt jedoch jeglicher nachvollziehbarer und belastbarer Grundlage. Dies hat der Deutsche Jagdverband bereits im Vorfeld der Veröffentlichung kritisiert.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Vogelschutzorganisation BirdLife International geht von 146.000 illegal getötete Vögel in Deutschland pro Jahr aus. Als nationaler Partner von BirdlLife hatte der NABU den Datensatz für Deutschland erarbeitet. Hauptgrund der Tötung: illegale Jagd. Daraus abgeleitet fordert der NABU ein verbessertes staatliches Monitoring illegaler Verfolgung und die Einrichtung von auf Artenschutzkriminalität spezialisierten Anlaufstellen für Polizei, Staatsanwaltschaften und Gerichte.

Zu der Entwurffassung hatte der DJV bereits im Frühjahr des Jahres über seine europäische Organisation FACE kritisch Stellung bezogen und insbesondere die spärliche Datengrundlage aus Deutschland bemängelt: sie sei einerseits nur schwer nachvollziehbar, andererseits beruhe sie im Wesentlichen auf Einschätzungen bzw. Hochrechnungen von Einzelfällen. Damit seien die Angaben höchst spekulativ und unseriös.

Einen besonders krassen Fall unzulässiger Hochrechnung angeblich illegal getöteter geschützter Arten auf das Bundesgebiet konnte der DJV in Zusammenarbeit mit der Wildforschungsstelle Baden-Württemberg herausarbeiten. So wurden im Jahr 2000 auf drei Jagden am Rohrsee in Baden-Württemberg 13 Wasservögel erlegt, darunter 2 Schnatterenten (keine Jagdzeit) und 1 Reiherente (Schonzeitvergehen). Diese Fehlabschüsse gingen auf das Konto nur eines einzelnen Schützen zurück, der auch zur Rechenschaft gezogen wurde. Mit dem Sachverhalt konfrontiert, gab der zuständige Mitarbeiter im NABU zu, dass die Datenlage für seine Schätzung von bis zu 20 Prozent illegaler Abschüsse "sehr dünn" sei und "bisher nur Hinweise und keine handfesten Nachweise“ vorlägen.

Der DJV kritisiert überdies auch das grundsätzliche Vorgehen bei der Erarbeitung der Studie: Warum wurden keine unabhängigen Wissenschaftler damit beauftragt? Wie kann es sein, dass der Datensatz für Deutschland von einer Einzelperson eines Interessenverbandes (NABU) erarbeitet wurde?

Erfahrungen der Jäger zeigen, so Wolfgang Heins, zuständiges Präsidiumsmitglied im DJV, dass geschützte Arten an durchschnittlichen Gewässern, an denen eine Bejagung erlaubt ist, in aller Regel selten vorkommen. Fehlabschüsse sind nicht gänzlich auszuschließen, seien jedoch die absolute Ausnahme.

Der DJV verweist explizit auf die Regelungen in der Bundesjagdzeiten-VO: Um eine Verwechslungsgefahr gerade auch bei der Bejagung von Wasservögeln zu vermeiden, hat der Gesetzgeber in Deutschland über § 1, Abs. 3 der Bundesjagdzeiten-VO den Jägern das vorherige, genaue Ansprechen der Arten auferlegt: „Die in Abs. 1 festgesetzten Jagdzeiten umfassen nur solche Zeiträume einschließlich Tageszeiten, in denen nach den örtlich gegebenen äußeren Umständen für einen Jäger die Gefahr der Verwechslung nicht besteht.“ Auf die Pflicht des artengenauen Ansprechens weist der DJV seit vielen Jahren ausdrücklich auch in seiner Empfehlung zur „guten fachlichen Praxis“ bei der Jagd auf Wildgänse hin.

Letztendlich bleibt mit der Studie auch völlig unberücksichtigt, ob die Aktivitäten aus populationsökologischer Sicht überhaupt einen Einfluss auf die entsprechenden Populationen haben. Der DJV bewertet die BirdLife-Studie als wissenschaftlich unzulässig und absolut unseriös.

Der Herbst läutet die Zeit der jagdlichen Ernte ein. Dabei wird Sicherheit groß geschrieben. Der DJV macht auf die Besonderheiten aufmerksam, die mit Bewegungsjagden verbunden sind.

Wenn sich die Blätter bunt färben, beginnt die Hauptjagdzeit auf Rehe, Hirsche und Wildschweine. In vielen Revieren finden sogenannte Treib- und Drückjagden statt. Allgemein gilt: Sicherheit geht vor Jagderfolg. Wann und wo Bewegungsjagden stattfinden, kennzeichnen zum Beispiel Hinweisschilder oder Absperrbänder. In diesen ausgewiesenen Jagdgebieten kann es vermehrt vorkommen, dass Jagdhunde und Wildtiere unvermittelt die Fahrbahn kreuzen. Deshalb bittet der Deutsche Jagdverband (DJV) Waldbesucher und Verkehrsteilnehmer um erhöhte Aufmerksamkeit und eine angepasste Geschwindigkeit.

Damit keine Jagdteilnehmer oder Unbeteiligte gefährdet werden, gelten vor Ort strenge Regeln. So ist beispielsweise für Jäger und Treiber das Tragen von Signalkleidung Pflicht. Ferner darf nur geschossen werden, wenn ausreichender „Kugelfang” vorhanden ist.

Jäger gehen bei Bewegungsjagden gemeinsam mit Treibern und Hunden auf die Jagd. Ziel ist einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten und Schäden in Wald und Feld zu verringern. Wildfleisch ist außerdem ein ökologisch wertvolles Lebensmittel.

Die eigentliche Vorbereitung beginnt lange vor der Jagd. Hohe Standards bei der Ausbildung gewährleisten zum einen eine tierschutzgerechte Jagdausübung. Zum anderen trainieren Jäger regelmäßig ihre Fertigkeiten auf dem Schießstand. „Wir haben schließlich eine Verantwortung gegenüber unseren Wildtieren”, sagt DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Hans-Heinrich Jordan.

 

Anlässlich des DJV-Beitrags beim Sat1-Frühstücksfernsehen nimmt der Dachverband der Jäger Stellung zum Wolf in Deutschland.

(Berlin, 24. Oktober 2017) Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die organisierte Jägerschaft in den Ländern registrieren, dass von der Politik Forderungen immer lauter werden, den Wolf ins Jagdrecht zu überführen, um ihn zu regulieren. Die Politik muss dann aber auch den rechtlichen Rahmen dafür schaffen. Das ist nicht die Aufgabe der organisierten Jägerschaft. Ihre Aufgabe ist es, auf Herausforderungen hinzuweisen sowie Daten und Fakten zu liefern.

 

 

Zu den Fakten:

  • Im Landkreis Cuxhaven haben Wölfe kürzlich die ersten Deichschafe gerissen. Wölfe haben sich sogar auf ausgewachsene Rinder spezialisiert. Im September 2017 wurde in Niedersachsen jeden zweiten Tag ein Rind von Wölfen getötet. Hierfür braucht es praktikable Antworten von der Politik.
  • Wölfe haben inzwischen eine Vermehrungsrate von über 30 Prozent jährlich. Das Wachstum ist exponentiell.
  • Dementsprechend wird auch die Wahrscheinlichkeit zunehmen, dass Menschen in Kontakt mit Wölfen kommen. Wir müssen den Wolf als Wildtier behandeln. Das heißt auch, ihm Respekt zu vermitteln. Er muss lernen, sich von Menschen und seinen Nutztieren fernzuhalten. Denn Wölfe haben keine genetisch verankerte Scheu vor dem Menschen oder seinen Nutztieren.
  • Der Wolf ist eine Herausforderung für Deichschutz, Grünlandwirtschaft und Landschaftspflege. Es ist inakzeptabel, dass der Wolf das Aus für schonende extensive Viehhaltung oder den Deichschutz bedeuten könnte.
  • Fest steht: Es ist unmöglich, tausende Kilometer Deich oder Weideland wolfssicher zu zäunen. Zudem besteht die Gefahr einer Verdrahtung der Landschaft, die dem Gedanken einer Biotopvernetzung widerspricht.
  • Die oft von Politikern genannte Zahl von 1.000 geschlechtsreifen Wölfen wurde ursprünglich von Biologen festgelegt. Und zwar für die kleinste überlebensfähige Population eines großen Säugetiers. Wölfe kennen allerdings keine Ländergrenzen, wir müssen den Erhaltungszustand länderübergreifend beurteilen. Deutschland ist ein Einwanderungsland: Aus Frankreich, Italien und Polen drängen Wölfe zu uns. Sollen wir denen verbieten, sich zu verpaaren? Die derzeitige Populationsdebatte geht an der Realität vorbei.
     

Der Druck von betroffenen Menschen auf die Politik wächst und Lösungen sind gefragt. Am Ende des Tages kommen wir nicht am Instrument Jagd als Managementmaßnahme vorbei. Die Weichen muss allerdings die Politik in Deutschland stellen. Die europäische FFH-Richtlinie lässt dies zu - die deutsche Politik muss die Spielräume besser nutzen. Das ist auch mit dem hohen Schutzstatus des Wolfes vereinbar, wie das Beispiel Schweden zeigt.

Hier geht's zur Sat-1-Mediathek.

Alle zweieinhalb Minuten passiert ein Wildunfall in Deutschland. Nasses Herbstwetter, Maisernte und Zeitumstellung erhöhen das Risiko in den kommenden Wochen. Der Berufsverkehr fällt in die Morgendämmerung, besondere Aufmerksamkeit ist geboten.

Am Sonntag in einer Woche beginnt die Winterzeit und Menschen können eine Stunde länger schlafen. Wildtiere allerdings orientieren sich am Tageslicht und kennen diesen Wechsel nicht: Während sie vortags die Fahrbahn noch gefahrenlos überqueren konnten, braust nach der Zeitumstellung plötzlich der Berufsverkehr über die Straße. Die Morgenstunden werden so zur Falle für Tier und Mensch. Die Maisernte im Oktober erhöht das Wildunfallrisiko zusätzlich, da besonders aufgeschreckte Wildschweine auch tagsüber unvermittelt die Straße queren können. Weitere Gefahrenquelle für Verkehrsteilnehmer im Herbst: das wechselhafte Wetter mit Laub und Schmutz auf nassen Straßen. Autofahrer sollten deshalb besonders an unübersichtlichen Feld- und Waldrändern mit Wild rechnen und die Geschwindigkeit anpassen, rät der Deutsche Jagdverband (DJV). Wer Tempo 80 statt 100 fährt, verkürzt den Bremsweg bereits um 25 Meter.

Wenn ein Tier am Straßenrand steht, sollte der Fahrer kontrolliert bremsen, abblenden und hupen. Die Augen der Wildtiere sind deutlich lichtempfindlicher als die der Menschen, das Fernlicht blendet und macht orientierungslos. Der Hupton hilft Wildtieren, sich akustisch zu orientieren und zu flüchten. Falls eine Kollision unvermeidbar ist, sollte der Autofahrer nicht riskant ausweichen, sondern das Lenkrad gut festhalten und bremsen. Ein unkontrolliertes Ausweichmanöver erhöht das Unfallrisiko, besonders wenn das Auto in den Gegenverkehr gerät oder am Baum endet.

Nach einer Kollision muss die Unfallstelle unverzüglich gesichert werden: Warnblinkanlage einschalten und Warndreieck aufstellen. Das tote Tier kann mit Handschuhen von der Fahrbahn gezogen werden, um die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer zu senken. Lebt das Wild noch, sollten sich Menschen nicht nähern, da ein Verletzungsrisiko besteht und das Tier in Todesangst gerät. Im Interesse des Tierschutzes ist es laut DJV Pflicht, die Polizei anzurufen, selbst dann, wenn das Tier geflüchtet ist. Diese kontaktiert den zuständigen Jäger, der das verletzte Tier suchen und erlösen kann. Die Polizei oder der Jäger stellt vor Ort eine Wildunfallbescheinigung aus, die als Nachweis bei der Versicherung dient. Eine Teilkasko übernimmt sämtliche Schäden, die durch Haarwild verursacht werden. Wenn Federwild die Windschutzscheibe beschädigt, übernimmt die Teilkasko auch diese Kosten. Bei Kollisionen mit Kühen oder Pferden zahlt die Versicherung übrigens nicht.

 

Wie kann ein Wildunfall verhindert werden?

  • Reduzierte Geschwindigkeit entlang unübersichtlicher Wald- und Feldränder
  • Besonders gefährlich sind neue Straßen durch Waldgebiete, da das Wild seine gewohnten Wege beibehält.
  • Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, bei Nacht und bei Nebel.
  • Tier am Straßenrand: abblenden, hupen, bremsen
  • Ein Tier kommt selten allein – Autofahrer sollen stets mit Nachzüglern rechnen.

 

Was ist nach einem Wildunfall zu tun?

  • Unfallstelle sichern: Warnblinkanlage anschalten, Warndreieck aufstellen und Polizei anrufen
  • Aufgrund der Infektionsgefahr niemals tote Tiere ohne Handschuhe anfassen. Abstand halten zu lebenden Tieren
  • Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei strafbar.
  • Einem geflüchteten Tier nicht folgen, in der Unfallmeldung die Fluchtrichtung mitteilen. So kann der Jäger das verletze Tier leichter finden.
  • Für die Versicherung Wildunfallbescheinigung von Jäger oder Polizei ausstellen lassen.

DJV veröffentlicht Videoserie zur Wildbrethygiene in der Praxis. Fachleute geben Tipps zum korrekten Umgang mit dem Lebensmittel Wild. Das erste Video widmet sich bedenklichen Merkmalen beim Schwarzwild.

In der neuen Videoserie des Deutsche Jagdverbandes „Wildbrethygiene in der Praxis“ erklären Experten wie Amtstierarzt Dr. Thomas Stegmanns oder Wildmeister Christoph Hildebrandt, worauf es ankommt.

Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) und Deutscher Jagdverband (DJV) veröffentlichen Empfehlungen zum Umgang mit der Tierseuche. Für Früherkennung und möglichen Seuchenfall sollten Behörden, Jäger und Landwirte eng zusammenarbeiten. 

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und das Friedrich-LoefflerInstitut (FLI) haben gemeinsam Empfehlungen zum Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) erarbeitet, die sich in drei Kernthemen gliedern: Früherkennung,  Übersicht der möglichen Maßnahmen im Seuchenfall sowie deren örtliche und zeitliche Anwendung anhand von konkreten Fallbeispielen. Der Fokus des Empfehlungspapiers liegt auf jagdlichen Mitteln für Wildschweine. Die Viruserkrankung wurde zuletzt in Tschechien, etwa 350 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze, nachgewiesen. Ein Impfstoff gegen die ASP ist auf absehbare Zeit nicht verfügbar. Daher können ausschließlich hygienische Maßnahmen und die Reduktion der Wildschweinbestände zur Vorbeugung und Bekämpfung der unheilbaren  Tierseuche eingesetzt werden. ASP befällt Haus- und Wildschweine gleichermaßen. 

Die gemeinsame Empfehlung von DJV und FLI stellt Vor- und Nachteile möglicher Gegenmaßnahmen für den Seuchenfall vor. Falls das ASP-Virus nach Deutschland in Wildschweinbestände eingeschleppt wird, müssen unverzüglich räumliche Ausdehnung, Anzahl der betroffenen Tiere, Größe der Population im betroffenen Gebiet und weitere Faktoren eingeschätzt werden. Zudem gilt es, die Tierseuche in der betroffenen Wildschweinpopulation schnellstens zu bekämpfen, damit sie sich nicht ausbreitet und sogar auf Hausschweine übergreift. Die geeigneten Maßnahmen hängen jeweils von Landschaftslage, Jahreszeit, Vegetationsperiode, Temperatur, örtlichen Gegebenheiten oder logistischen Bedingungen ab und sind nach dem Baukasten-Prinzip frei kombinierbar.  

Konkrete Ausbruchszenarien mit verendeten Wildschweinen für verschiedenen Regionen Deutschlands zu verschiedenen Vegetationszeiten zeigen: Jeder Fall ist differenziert zu betrachten und zu bewerten. Die eingesetzten Krisenstäbe müssen die konkreten Begebenheiten vor Ort berücksichtigen und Maßnahmen jeweils anpassen. 

Das Friedrich-Loeffler-Institut und der Deutsche Jagdverband appellieren an Behörden, Jäger und Landwirte bereits jetzt konstruktiv zusammenzuarbeiten. Es gehe vordringlich um bundesweit abgestimmte Maßnahmen, die praktikabel seien. Dies gelte sowohl für die Früherkennung als auch den möglichen Seuchenfall. 

Heute ist Welt-Hunde-Tag. Für 11 Prozent der Haushalte in Deutschland ein Grund zum Feiern. Noch mehr Hundeliebe gibt es in Jägerhaushalten: In zwei Dritteln lebt mindestens ein Vierbeiner. Es muss nicht immer der Dackel sein, zeigt eine aktuelle Befragung des DJV.

Die Tradition der Jagdhunde ist alt. Schon in der Zeit um 10.000 vor Christus begleiteten Vierbeiner den Menschen bei der Jagd und auch heute noch beherzigen viele Jäger den Leitspruch: „Jagd ohne Hund ist Schund“. In zwei Dritteln aller Jägerhaushalte ist mindestens ein vierbeiniger Jagdbegleiter vorhanden – das zeigen aktuelle Umfrageergebnisse, die der Deutschen Jagdverband (DJV) anlässlich des Welt-Hunde-Tags veröffentlicht. Sie sind Jagdgefährten und vollwertige Familienmitglieder zugleich – auch der Umgang mit Kindern ist für sie selbstverständlich. Im Bundesschnitt besitzen nur 11 Prozent aller Haushalte einen Hund.

Besonders beliebt bei Jägern sind Vorstehhunde, wie Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar oder Weimaraner: In jedem vierten Jägerhaushalt kommen sie vor. Ihre Aufgaben bei der Jagd sind vielfältig: Die Hunde sind für alle anfallenden Arbeiten in Feld, Wald und Wasser geeignet. Das besondere Verhalten, das diese Hunde auszeichnet, ist das sogenannte Vorstehen: Wittern sie bei der Suche Wild im hohen Gras, bleiben sie ruckartig davor stehen. An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala liegen die kurzbeinigen Teckel (12 Prozent). Diese sind aufgrund ihrer guten Nase sogar für die Suche von verletztem Wild geeignet. Danach kommen Apportierhunde (10 Prozent) und Terrier (8 Prozent). In Deutschland gibt es mehrere Dutzend vom Jagdgebrauchshundverband anerkannte Rassen mit ganz unterschiedlichen Einsatzgebieten.

Gut ausgebildete Hunde sind wichtig für eine weid- und tierschutzgerechte Jagd. Das gilt beispielsweise für herbstliche Stöberjagden auf Reh, Hirsch und Wildschwein: Die eingesetzten Hunde sollen Wildtiere in dichtem Gestrüpp aufstöbern und in Bewegung bringen ohne sie zu hetzen. So kann der Jäger gezielte Schüsse abgeben. Die Ausbildung findet unter anderem im sogenannten Schwarzwildgatter statt: An handzahmen Wildschweinen müssen die Hunde beweisen, dass sie sich nicht selbst gefährden, aber die Schweine finden und in Bewegung setzen können. Wissenschaftliche Stresstests zeigen: Die Wildschweine juckt das nicht. Sogenannte Schweißhunde wiederum werden für das Finden von verletztem Wild trainiert. Sie können eine Spur aus winzigen Blutströpchen auch nach 48 Stunden noch zielsicher verfolgen. Die Ausbildung ist vielfältig und jeweils ausgelegt für den späteren Einsatzbereich des Jagdhundes. Der Einsatz von brauchbaren Hunden bei der Jagd ist übrigens gesetzlich vorgeschrieben und ein Nachweis über erbrachte Leistungen Pflicht.

Jagdhunderassen haben es auch längst in private Wohnzimmer geschafft: Golden Retriever, Setter, Jack-Russel-Terrier oder Vizsla – sie haben ihren Ursprung in der Jagd. Jagdhunde sind grundsätzlich anspruchsvoller in der Haltung als sogenannte Gesellschaftshunde wie Chihuahua, Mops oder Zwergpudel. Weimaraner beispielsweise werden aufgrund ihres schönen Aussehens und den tollen Augen immer beliebter. Leider wird dabei oft vergessen, dass diese Hunde einen starken Jagd- und Beschützerinstinkt haben. Ohne das richtige Training, viel Bewegung und artgerechte Beschäftigung sind Konflikte vorprogrammiert. Jeder, der sich einen Hund anschafft, sollte an die Worte des kleinen Prinzen denken: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“

Eine Übersicht über die verschiedenen Jagdhunderassen und ihre
Einsatzgebiete: www.jagdverband.de/content/hunderassen-einsatzgebiete

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