Auf der Veranstaltung "Kulturlandschaft und Wolf - Koexistenz braucht Bestandsregulierung" hat sich der DJV zum Wolf positioniert: Für eine von der Politik gewünschte Regulation brauche es einen klaren Rechtsrahmen. 

Auf der heutigen Veranstaltung "Kulturlandschaft und Wolf - Koexistenz braucht Bestandsregulierung" hat der Deutsche Jagdverband (DJV) Stellung bezogen zum Umgang mit dem Wolf in Deutschland: Mögliche Lösungsansätze der Politik müssen darauf fokussieren, dem Wolf beizubringen, sich von Mensch und Nutztieren fernzuhalten. Er hat keine angeborene Scheu. Dort, wo sich der Wolf etabliert hat, sinkt die Akzeptanz in der Landbevölkerung teils rapide. Ursachen sind Nutztierrisse und ungewollte Nahbegegnungen. Das Konfliktpotenzial wird laut DJV weiter steigen, da die Population mit über 30 Prozent pro Jahr wächst. Der Wolf ist bereits heute eine Herausforderung für Deichschutz, Grünlandwirtschaft und Landschaftspflege.

"Wenn Minister und Ministerpräsidenten angesichts der rasanten Ausbreitung des Wolfes seine Regulation fordern, müssen sie auch den Rechtsrahmen schaffen. Wir brauchen dann praktikable Managementpläne, die auch abseits des Wahlkampfgetößes funktionieren", sagte DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke auf der Veranstaltung des Bauernverbandes. Wir prognostizieren, dass eine von der Politik gewollte Regulierung des Wolfes über das Jagdrecht denkbar und praktikabel sei, so Dammann-Tamke weiter. Das intelligente Säugetier würde sehr schnell sein Verhalten anpassen und die Rolle annehmen, die der allgemeinen Erwartungshaltung entspricht: die eines scheuen Wildtiers. Dann würde sich die sinkende Akzeptanz in der Landbevölkerung auch wieder umkehren. In Cuxhaven haben Wölfe kürzlich die ersten Deichschafe gerissen und sich in der Jagdtaktik auf ausgewachsene Rinder spezialisiert. Hierfür brauche es praktikable Antworten, so Dammann-Tamke. Fest steht nach Meinung der Jäger: Das Deichgesetz verbietet eine wolfssichere Zäunung. Eine Verdrahtung der Landschaft widerspricht außerdem dem Naturschutzgedanken von Biotopvernetzung.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa habe eine Beratung am vergangenen Donnerstag zwischen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD), dem niedersächsischen Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und seinem Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) ergeben, dass künftig komplette «Problemrudel» abgeschossen werden könnten. Auf der vergangenen Agrarministerkonferenz ging Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk laut dpa sogar noch weiter und erklärte, der Wolf sei nicht mehr akut gefährdet. «Auffällige Wölfe müssen getötet werden», forderte Till Backhaus, Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, in der dpaMeldung. Man brauche nun dringend eine Definition, was ein auffälliger Wolf sei.

Heute ist Welt-Tollwut-Tag: Dank erfolgreicher Impfung von Füchsen gilt Deutschland heute als tollwutfrei. Aber: Ein Risiko durch Fledermausbisse besteht weiterhin. Ohne Tollwut-Virus sind die Fuchsbestände explodiert – zum Leidwesen bedrohter Vogelarten. Fuchsbejagung ist deshalb Artenschutz. 

Anlässlich des Welt-Tollwut-Tages weist der Deutsche Jagdverband (DJV) darauf hin, dass die terrestrische Tollwut nach Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit seit 2008 aus Deutschland verdrängt ist. Hauptüberträger war der Rotfuchs. Allerdings gibt es in Deutschland 7 weitere Tollwut-Virus-Typen, die beispielsweise durch Fledermausbisse auf den Menschen übertragen werden können. Der DJV rät deshalb, bei apathisch wirkenden Fledermäusen Abstand zu halten und das zuständige Ordnungsamt zu informieren.

Die erfolgreiche Immunisierung bei Füchsen durch behördlich angeordnete Impfköder zwischen 1991 und 2008 hat zwar für den Schutz des Menschen gesorgt, allerdings wird die Fuchspopulation nicht mehr durch Tollwut reduziert. Die Bestände des anpassungsfähigen Fleischfressers haben sich deshalb im selben Zeitraum innerhalb Deutschlands etwa verdreifacht. Leidtragende dieser Entwicklung sind unter anderem am Boden brütende Vogelarten, wie Rebhuhn oder Kiebitz.

Der Fuchs hat hierzulande kaum Fressfeinde, eine natürliche Bestandsregulierung fällt aus. Als Kulturfolger dringt der Fuchs vermehrt in Siedlungen vor und ernährt sich von menschlichen Nahrungsquellen wie Katzenfutter oder Abfällen. Der DJV plädiert zum Schutz der Artenvielfalt für eine konsequente flächendeckende Bejagung des Fuchses mit Waffe und Falle. Geringere Fuchsbestände senken auch das Risiko einer Rückkehr der Tollwut aus Ost- und Südeuropa. Jedes Jahr sterben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO rund 55.000 Menschen an Tollwut. Auch in Europa kommt es noch vereinzelt zu Todesfällen. Laut Robert-Koch-Institut stellt die Tollwut vor allem bei Haus- und Wildtieren in Süd- und Osteuropa ein Problem dar.Eine geringe Fuchsdichte verringert das Ausbreitungsrisiko der Tollwut erheblich.

In diesem Zusammenhang wirbt der DJV für das Projekt "Fellwechsel": Jäger können erlegte Füchse und andere Prädatoren wie Waschbär abgeben, aus den Fellen entstehen hochwertige, nachhaltig hergestellte Produkte. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.fellwechsel.org

Früher hießen sie "Waldläufer", heute sind es die "Bushcrafter". Der Grundgedanke ist geblieben: mit einem Minimum an Ausrüstung die Natur entdecken und durch erlernte Fähigkeiten sein Leben sichern. Neben vielen neuen Erfahrungen bleibt dem Bushcrafter vor allem eins: Selbsterkenntnis. Patrick Hoffmann hat für den DJV "Bushcraft 101" gelesen und in der Praxis getestet.

Der ehemalige US-Soldat, Pfadfinder und Autor Dave Canterbury hat sein bereits 2014 auf Englisch erschienenes Standardwerk "Buscraft 101" nun in deutscher Sprache herausgegeben. Das Buch gliedert sich in zwei Teile: die erste Hälfte des Buches behandelt die Vorbereitung des Aufenthalts in der Natur. Wie plant man sein Marschgepäck? Welche Werkzeuge, Seile und Tauwerk, Behälter und Kochutensilien benötigt man? Welche Schutzausrüstung ist wichtig und zu guter Letzt: Wie gelingt das Feuer machen? Canterbury gibt zahlreiche praktische Tipps und erläutert die ersten Überlebenspraktiken in der Wildnis. Von der Einrichtung des Lagerplatzes bis zum Navigieren im Gelände, Baumkunde, Fallenbau und Wildverarbeitung. Im Anhang gibt es einige Wildrezepte sowie Tipps über essbare Pflanzen und Heilpflanzen.

Aber Achtung! Canterbury bezieht sich immer auf den nordamerikanischen Raum - dies betrifft die Pflanzen- und Tierwelt sowie die genannten Jagdarten. Viele Tipps würden in Deutschland gegen Jagd-, Naturschutz- und Tierschutzgesetze verstoßen und sind daher nicht anwendbar. Jäger wissen dies aufgrund ihrer Ausbildung, aber weiß das auch der ambitionierte Bushcrafter? Vorgestellte Fallenarten, wie etwa das Tellereisen, sind in der Bundesrepublik verboten. Ganz abgesehen davon, dass nicht jeder Fallen stellen darf. Auch das Fällen von Bäumen in Landesforsten oder Naturschutzgebieten ist kein Kavaliersdelikt. Aus diesen Gründen muss geltendes Recht vor der Praxisanwendung zunächst geklärt werden, bevor es losgehen kann.

Anfängern erleichtert das Buch den Einstieg ins Bushcraften - egal ob für den Wochenendausflug einen längeren Treckingtrip. Gerade weil Grundsätzliches, wie zu beachtende Witterungsverhältnisse oder der Umgang mit Werkzeugen, behandelt werden. Im Glossar führt Canterbury wichtige Fachbegriffe und Kurzbeschreibungen ein und erleichtert so den Umgang mit Fachthemen. Allerdings ist der Aufbau des Buches an manchen Stellen umständlich. Einige Fachausdrücke werden erst zu spät oder ungenügend eingeführt, was den Lesefluss stört. Beschreibungen, zum Beispiel von der Anwendung einiger Werkzeuge, werden erst nach mehrmaligen Lesen verstanden. Auch könnten einige Erläuterungen noch durch mehr Illustrationen ergänzt werden, um das Verständnis zu erleichtern. Die Beschreibung zum Aufbau eines Tarps, eines wasserfesten Segels als Zeltersatz, ist beispielsweise sehr dürftig und dazu in umständlicher Fachsprache gehalten. Das Buch ist als Praxisführer für Bushcrafter in spe trotzdem hilfreich. Vor der ersten richtigen Expedition sollten allerdings theoretische Kenntnisse erst einmal vorsichtig getestet werden.  

Seine eigenen Fähigkeiten testen, physische und psychische Grenzen unter freiem Himmel ausloten - das liefert nicht nur Erkenntnisse über die Natur, sondern auch über einen selbst. Das Buch Bushcraft 101 bringt Anfängern und Naturinteressierten die Welt der Waldläufer näher und macht Lust auf mehr. Canterbury vermag es, im Leser den Entdeckergeist eines Kindes zu wecken - eine Empfehlung für alle Outdoorfans und die, die es gerne werden wollen. Dave Canterbury ist Lehrer einer Pfadfinderschule in Ohio. Seine Schule gehört zu den 12 besten der USA. Neben seinem Beruf betreibt er einen Youtube-Kanal, der inzwischen knapp 500.000 Abonnenten und 75 Millionen Aufrufe hat.

In einer feierlichen Preisverleihung wurden die besten Schützen der diesjährigen DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen ausgezeichnet. Der Sieger im Gesamtklassement Philipp Sehnert darf nun den Titel "Meister aller Klassen" tragen.

Vom 5. bis 9. September wurde es laut auf dem Schießstand im niedersächsischen Garlstorf. Einmal jährlich richtet der Deutsche Jagdverband (DJV) die DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen aus. Es gab deutlich mehr Anmeldungen als mögliche Teilnehmer, angetreten sind schließlich knapp 690 Schützen in den Disziplinen Lang- und Kurzwaffe in sechs unterschiedlichen Klassen: Alters-, Senioren-, Junioren, Damen- und Kurzwaffenklasse sowie offene Klasse.

Der Deutsche Meister kommt dieses Jahr aus Rheinland-Pfalz: Mit 345 von 350 möglichen Punkten wurde Philipp Sehnert als Meister aller Klassen geehrt. Bester Flintenschütze ist Martin Führer aus Rheinland-Pfalz mit 150 von 150 möglichen Punkten. Bundesmeister im Büchsenschießen mit 199 von 200 möglichen Punkten ist Henning Gruß aus Mecklenburg-Vorpommern. Das Team aus Rheinland-Pfalz gewann mit 1367 Punkten den Titel in der Mannschaftswertung Kombination (Büchse und Flinte).

Bereits zum fünften Mal holte die niedersächsische Damenmannschaft Gold. Als beste Schützin erreichte Ulrike Junge mit 334 Punkten den ersten Platz in der Damenklasse. "Meiner Mannschaft bin ich wirklich sehr dankbar, wir haben uns alle gegenseitig durch den Wettkampf getragen", sagt Junge im Interview mit dem DJV. Sieben Punkte hinter ihr liegt Mannschaftskollegin Carmen Wilshusen auf dem zweiten Platz. Nadine Weers aus Schleswig-Holstein schloss auf Platz drei mit 310 Punkten ab. An der Kurzwaffe gewann Axel Merten aus Nordrhein-Westfalen (197) vor den Baden-Württembergern Armin Reinacher (193) und Julian Keimer (192). Der erste Platz in der Mannschaftswertung Kurzwaffe ging an Niedersachsen.

"Wir freuen uns sehr über die große Teilnehmerzahl und gratulieren allen Siegern herzlich zu den hervorragenden Ergebnissen", sagte DJV-Schießleiter Dr. Torsten Krüger auf der Siegerehrung am letzten Samstag. Alle Ergebnisse, Videos, Interviews und Fotos veröffentlicht der DJV auf jagdverband.de/BMJS17 und auf Facebook.

 

Zu den Interviews mit Philipp Sehnert und Ulrike Junge.

Viele alltägliche Redewendungen haben ihren Ursprung in der Jägersprache, die seit mehreren Jahrhunderten zur präzisen Kommunikation genutzt wird. Anlässlich des Tags der deutschen Sprache am 9. September gibt der DJV Einblicke in die Waidmannssprache.

Was viele nicht wissen: Beliebte Redewendungen haben ihren Ursprung in der Jägersprache - wahrscheinlich weil sie sehr bildhaft sind. Schon Jacob Grimm, einer der berühmten "Gebrüder Grimm", bezeichnete die Jägersprache vor mehr als 200 Jahren als "poetisch und episch", da sie "eine Fülle von bildlichen Wörtern enthält, mit denen sie alle einfachen Begriffe auf das mannigfaltigste ausdrücken kann." Insgesamt etwa 6.000 Begriffe und Redewendungen umfasst die Fachsprache der Jäger.  Darauf macht der Deutsche Jagdverband (DJV) anlässlich des Tags der deutschen Sprache am 9. September aufmerksam. Dieser soll "für die Schönheit und Ausdruckskraft der deutschen Sprache" sensibilisieren.

Die zahlreichen Wörter und Redewendungen gehen teilweise zurück bin ins 7. Jahrhundert. Auch heute wird die bildhafte Sprache benutzt, um bei der Jagd auf den Punkt zu kommen. Sagt ein Jäger, "der noch rote Hirsch zog orgelnd auf dem Wechsel in den Einstand", dann meint er: Der Hirsch, noch in seinem Sommerfell, markierte laut röhrend sein Revier und ging dabei langsam einen Pfad entlang, den diese Tierart schon seit Generationen nutzt, in den Waldteil, den er tagsüber bevorzugt aufsucht.

Einige jagdliche Redewendungen haben es in unseren Alltag geschafft. Zu den bekanntesten gehört wohl "von etwas Wind bekommen". Die Windrichtung ist für einen Jäger von hoher Bedeutung: Im schlimmsten Fall trägt der Wind den Körpergeruch des Jägers zum Wild, das dann flüchtet. Heutzutage wird diese Phrase genutzt, wenn jemand eine brisante Information über Umwege erhält.

Geht jemanden heutzutage "etwas durch die Lappen", dann hat er wohl eine günstige Situation verpasst. Ein Blick ins 17. Jahrhundert bringt Klarheit über die Herkunft: Bei den sogenannten Lappjagden wurden kilometerlange Leinen mit Lappen behangen, um das Wild vor die Schützen zu treiben. Es kam jedoch vor, dass sich beispielsweise Hirsche durch die Lappen nicht irreführen ließen und durch die Lappen entkamen. Das Wild war also durch die Lappen gegangen.

Beliebte Redewendungen aus der Jägersprache im Überblick:

Redewendung Ursprung
"...Lunte riechen ..."

Bei der Jagd mit Gewehren wurde früher das Schießpulver mit einer Lunte, also einer langen Zündschnur, gezündet. Dies war meist eine in Salpeter getränkte Baumwollschnur. Wollte der Schütze einen Schuss abgeben, so drückte er die glühende Schnur mit dem Abzugsmechanismus in das Schießpulver. Dieses Verfahren war nicht nur umständlich, es hatte auch den Nachteil, dass das Wild die Lunte roch: Salpetergeruch bedeutete Gefahr, das Wild flüchtete. Wenn jemand heutzutage eine Gefahrensituation rechtzeitig erkennt, dann hat er Lunte gerochen.

"...jemandem etwas ans Bein binden..."

Da es früher ausschließlich dem Adel vorbehalten war, auf die Jagd zu gehen, wurden den Hunden der einfachen Bevölkerung ein Knüppel ans Vorderbein gebunden. Dadurch wurde der Hund daran gehindert, Wild nachzustellen oder es zu erlegen. Aus diesem Kontext leitet sich die heute bekannte Redewendung ab: Bindet man jemandem etwas ans Bein, erschwert man dieser Person das Leben oder drückt ihr eine schwere Aufgabe auf.

"...Zielwasser trinken"

Der Elfmeter beim Fußball geht neben das Tor, typische Reaktion: "Der hätte mal mehr Zielwasser trinken sollen". Seinen Ursprung hat die Redewendung in der Jagd: Schnaps sollte im 19. Jahrhundert die Treffsicherheit erhöhen, da der Alkohol den Schützen beruhigt und so das Zielen erleichtert. Heute ist Alkohol vor und während der Jagd tabu.

"...am Drücker sein..."

Hat der Jäger den Finger am Abzug seiner Waffe, dann ist er am Drücker. Der Jäger war somit unmittelbar davor, einen Schuss abzufeuern. Ist jemand am Drücker, versteht man heute darunter, dass eine Person etwas vorbereitet hat und über volle Entscheidungsgewalt verfügt.

"...die Löffel spitzen..."

Wenn ein Hase Gefahr wittert, richtet er die Löffel (Ohren) auf, und dreht sie in alle Richtungen, um mögliche Gefahren besser wahrzunehmen. Jäger nennen diesen Vorgang "die Löffel spitzen". Daraus abgeleitet hat sich die Redewendung, die häufig gebraucht wird, wenn besondere Konzentration und Aufmerksamkeit gefordert ist.

"...zur Strecke bringen ..."

Ist das Wild nach einer Treibjagd erlegt, ist es zur Strecke gebracht worden. Der Ausdruck nimmt darauf Bezug, dass das erlegte Wild von den Jägern zusammengetragen und am Sammelpunkt nach einer bestimmen Ordnung aufgereiht wird. Dieser Vorgang wird auch "Strecke legen" genannt. Heute benutzt man die Redewendung, wenn beispielsweise ein Straftäter überwältigt und festgenommen wurde.

"...in die Binsen gehen..." Bei der Jagd auf Enten kann es passieren, dass sich das Tier in die Binsen flüchtet - Gräser, die im und am Wasser wachsen und nur schwer zugänglich sind. Die Chance, das Tier in diesem dichten Gewächs zu finden, ist zumindest ohne ausgebildeten Hund gering. Aus diesem Grund steht die Phrase heutzutage für einen herben Verlust oder eine misslungene Aktion in einer durchaus aussichtsreichen Situation.

"...auf den Leim gehen..."

Bevor der Jäger mit Flinte, Büchse und Co. auf Jagd ging, musste er sich anderer Hilfsmittel bedienen: Bei der Jagd auf Vögel wurden die bevorzugten Rastplätze mit Leim beschmiert. Einmal dort hineingesetzt, kam das Federvieh nicht mehr weg und konnte vom Jäger eingesammelt werden. Mit fortschreitender technischer Entwicklung wurde diese spezielle Jagdpraktik jedoch nicht mehr angewendet. Auch heute steht der Satz dafür, dass eine Person auf eine Täuschung reingefallen ist.

Wolfspopulation wird weiter rasant wachsen, eine Verdopplung alle drei Jahre ist derzeit realistisch. Notwendige Beweidung von Deichen, Naturschutzflächen und Grünland stehen in Frage.

Experten gehen davon aus, dass die Wolfspopulation weiter rasant wachsen wird, eine Verdopplung alle drei Jahre ist derzeit realistisch. Es ist zu beobachten, dass die Akzeptanz für den Wolf dort dramatisch zurückgeht, wo er sich etabliert hat. "Wir müssen den Wolf als Wildtier behandeln. Er muss lernen, sich von Menschen und seinen Nutztieren fernzuhalten", sagte Helmut Dammann-Tamke, Präsidiumsmitglied des Deutschen Jagdverbandes (DJV) als Reaktion auf ein aktuelles Eckpunktepapier zum Wolf, das einige Natur- und Tierschutzverbände gestern vorgestellt haben. Es ist laut DJV realitätsfern, höhere Elektrozäune und Herdenschutzhunde anzupreisen, wenn es darum geht, tausende Quadratkilometer Weideland wolfssicher zu machen.

In dem Eckpunktepapier bezeichnen Natur- und Tierschutzverbände eine extensive Weidetierhaltung zwar als unersetzlich für Natur und Landschaft, praktikable Lösungen für den Erhalt fehlen aber. Die Situation für Kleinbauern und Schäfer ist in einigen Regionen bereits jetzt existenzbedrohend. Die Gesellschaft fordert immer mehr ökologische Tierhaltung, diese wird aber bei weiter rasant ansteigenden Wolfszahlen nicht mehr realisierbar sein.

Neben technischen Hürden beim Aufstellen von Elektrozäunen, etwa beim Sichern von Entwässerungsgräben, kommen Hindernisse für unsere Wildtiere hinzu: Was der Wolf nicht überwinden kann, ist auch Barriere für andere Wildtiere. Eine Verdrahtung der Landschaft torpediert alle Bemühungen zur Biotopvernetzung, die dringend notwendig ist, um Artenvielfalt zu erhalten. Gerade dieser Aspekt sollte von Natur- und Tierschutzverbände berücksichtigt werden, findet aber im vorgelegten Eckpunktepapier keinerlei Erwähnung. 

Im Kreis Cuxhaven haben in den vergangenen Monaten die Risse von Nutztieren stark zugenommen, sogar ausgewachsene Rinder werden inzwischen von Wölfen gerissen. Einzelne Tiere oder Rudel, die sich offensichtlich auf Nutztiere spezialisiert haben, müssen schnell und unbürokratisch entnommen werden. Es müssen dafür schnelle Entscheidungswege und rechtliche Möglichkeiten geschaffen werden. Die Änderung des Wolf-Schutzstatuses von "streng geschützt" (Anhang 4 der FFH-Richtlinie) auf "geschützt" (Anhang 5) ist deshalb längst überfällig. 

Ebenso dringend - und im Eckpunktepapier ausgelassen - ist die Frage der Vergrämung. Wölfe sollen laut Experten beispielsweise mit Gummigeschossen beschossen werden, wenn sie sich Nutztieren oder Menschen nähern. So sollen sie Respekt vor dem Menschen lernen und unerwünschtes Verhalten verändern. Wer das wie und womit machen soll, ist leider bisher ungeklärt. Der Wolf hat laut DJV keine genetisch verankerte Scheu vor dem Menschen. Diese wird erlernt und an die nächste Generation weitergegeben. Wird diese nicht aktiv trainiert, werden abwandernde Jungwölfe ihren Welpen zeigen, das Nutztiere leichte Beute sind und die Nähe des Menschen ungefährlich ist. Bereits in den 1990er Jahren wurden Wolfsfamilien gefilmt, die in rumänischen Großstädten nachts auf Müllplätzen nach Nahrung gesucht haben. "Wir sind der Auffassung, dass wir am Ende des Tages nicht am Instrument Jagd für ein sachgerechtes Wolfsmanagement vorbeikommen", so Dammann-Tamke.

Die Afrikanische Schweinepest ist nur noch 300 Kilometer von Deutschland entfernt, bedroht sind Haus- und Wildschweine. Das Ansteckungsrisiko im Seuchenfall lässt sich bereits jetzt durch effektive Jagd senken. Die anstehende Maisernte bietet eine gute Möglichkeit dazu.

Ab Mitte September beginnt die Maisernte: Für Jäger eine gute Möglichkeit, die Schwarzwildbestände in der Feldflur und somit im Seuchenfall das Ansteckungsrisiko der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu reduzieren. Denn Wildschweine lieben Mais und verbringen ab August viel Zeit in den Feldern. Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) appellieren an Jäger, über die gesamte Jagdsaison jede Gelegenheit zu nutzen, Schwarzwild zu bejagen. Die ASP-Ausbreitung findet derzeit hauptsächlich über verunreinigte Lebensmittel statt. Auch infizierte Wild- und Hausschweine übertragen das Virus. Über Tschechien ist die Tierseuche inzwischen bis auf 300 Kilometer an Deutschland herangerückt. Für Menschen ist die Afrikanische Schweinpest ungefährlich.

Für eine erfolgreiche Bejagung sollten sich Jäger und Landwirte frühzeitig über Erntezeiten abstimmen, um Vorbereitungen und Sicherheitsmaßnahmen treffen zu können, raten DBV und DJV. Bereits jetzt, zur Milchreife des Maises, sollten Landwirte Bejagungsschneisen einhächseln, um eine Bejagung überhaupt erst zu ermöglichen. Effektiver ist das Anlegen von Bejagungsschneisen schon während des Einsäens im Frühjahr. So wird eine Jagd über mehrere Monate hinweg möglich - das sorgt auch für weniger Wildschäden.

Jäger und Landwirte sind aufgerufen, ungeklärte Todesfälle bei Wildschweinen unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden, da das Virus hochansteckend und für Schweine immer tödlich ist. DBV und DJV fordern aufgrund der aktuellen Situation Bund und Länder auf, eine effektive und flächendeckende Schwarzwildbejagung in Deutschland sicherzustellen. Dazu gehört insbesondere, die Jagdruhe in Schutzgebieten aufzuheben. Zudem sollten Behörden bundesweit dem Vorbild einiger Bundesländer und Kommunen folgen und künftig keine Gebühren mehr für die Trichinenuntersuchung von Frischlingen erheben.

Symptome für die Afrikanische Schweinepest - Hinweise des Friedrich-Loeffler-Instituts

Bei Schwarzwild führt die Infektion zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit. Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen zum Tod des Tieres etwa innerhalb einer Woche.

Beim Aufbrechen der Stücke sollte auf vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt.

 

Weitere Infos:

Was ist Schweinepest?

In deutschen Wäldern ist ein regelrechtes Sammelfieber ausgebrochen: Aufgrund der feuchtwarmen Witterung wachsen Pilze besonders gut. Verantwortungsvolle Pilzsucher nehmen Rücksicht auf Wildtiere. Der DJV gibt Verhaltenstipps.

Marone, Pfifferling oder Steinpilz: Der spätsommerliche Wald steckt voller kulinarischer Verführungen. Auch Blau- und Brombeeren haben mancherorts noch Hochsaison. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz darf jedermann Früchte des Waldes und Pilze für den eigenen Gebrauch in kleinen Mengen sammeln, sofern ein Gebiet nicht einem Betretungsverbot unterliegt. Einzelheiten regeln die Länder. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet Waldbesucher, sich rücksichtsvoll und umsichtig zu verhalten. „Der Wald ist das Wohnzimmer vieler Wildtiere, Waldbesucher sind nur zu Gast“, sagt Dr. Hans-Heinrich Jordan, zuständiges DJV-Präsidiumsmitglied für Forstwirtschaft.

Ausgewiesene Wildruhezonen sollten ebenso wenig betreten werden wie unübersichtliche Dickungen, etwa aus Brombeeren oder jungen Bäumen. Rehe, Wildschweine oder Hirsche nutzen diese häufig tagsüber als Rückzugsort. Für ein harmonisches Miteinander sollten Pilz- und Beerensammler ihre Leidenschaft nicht in der Dämmerung und nachts ausleben – zum Schutz der Wildtiere.

Allgemein gilt beim Pilzesammeln die goldene Grundregel: Nur das ernten, was man hundertprozentig kennt beziehungsweise bestimmen kann. Anfängern empfiehlt sich die Teilnahme an Pilzexkursionen. Die Deutsche Gesellschaft für Mykologie e.V. bietet eine Pilzberatung durch Pilzsachverständige an. Im Sinne der Nachhaltigkeit: Nur so viele Pilze sammeln, wie man verwerten kann. Wegen des Fuchsbandwurmrisikos ist es ratsam, Walderdbeeren wie Blau,- Brom- oder Heidelbeere gründlich zu waschen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, erhitzt Waldfrüchte vor dem Verzehr.

Weitere Infos zum richtigen Verhalten im Wald

Zum Ende des Sommers greifen Jäger und andere Naturschützer den überwinternden Singvögeln unter die Flügel: Reinigung und Neubau von Nistkästen stehen auf der Agenda. Der DJV gibt Putztipps und veröffentlicht eine Bauanleitung für den geeigneten Vogel-Unterschlupf.

Überwinternde Singvögel wie Meise, Kleiber und Spatz suchen schon bald nach einem wetterfesten Unterschlupf für die kalten Jahreszeit. Jäger und andere Naturfreunde sollten jetzt mit der Säuberung von Nistkästen beginnen. Denn bei ausreichendem Futterangebot brüten viele Singvögel zweimal im Jahr. Sie überbauen dafür einfach das alte Nest mit weitreichenden Folgen: Neben dem fehlenden Platz für die Jungvögel, machen sich zudem lästige Untermieter wie Vogelflöhe, Lausfliegen oder Federlinge breit, die sich in altem Nistmaterial wohl fühlen und die überwinternden Vögel schwächen können. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Tipps zur richtigen Hilfe für unsere gefiederten Freunde.

Vor der eigentlichen Reinigung des Vogelkastens muss geprüft werden ob Zwischenmieter wie Fledermaus oder Siebenschläfer Quartier bezogen haben. Daher erst anklopfen und den Deckel leicht anheben. Nistkasten besetzt? Dann muss dessen Reinigung auf das Frühjahr verschoben werden.  Ist der Nistkasten leer, das alte Nistmaterial entfernen und den Kasten mit heißem Wasser oder einer Kochsalzlösung ausspülen. Anschließend gründlich austrocknen lassen. Auf Reinigungssprays oder -mittel sollte zum Wohl der Tiere gänzlich verzichtet werden. 

Kein Vogelquartier für den Winter in Sicht? Dann einfach selber bauen! Als Material eignen sich unbehandelte, mindestens 20 Millimeter starke Bretter aus Eiche, Erle, Weißbuche, Kiefer und Fichte. Wichtig sind auch die Eigenschaften des Fluglochs. Es sollte mindestens einen Durchmesser von 26 Millimeter haben, abhängig von der Vogelart, die einziehen soll.  Das Loch soll sich etwa 150 Millimeter über dem Kastenboden befinden. Ein Kasten mit vorgezogenem Einflugloch bietet zusätzlichen Schutz vor Katze und Marder. Diese finden auf einem abgeschrägten Dach übrigens keinen Halt - gut für die Küken im Kasten. Beim Aufhängen des Kastens ist darauf zu achten, dass zum Schutz vor Witterungseinflüssen das Einflugsloch in Richtung Südosten zeigt.

Selbst im Wald finden manche Höhlenbrüter wenig Unterschlupf, es fehlt das Altholz. Hier hilft die Jägerschaft: Sie pflegt und repariert jedes Jahr rund 270.000 Nistkästen und gibt vielen Jungvögeln ein neues Heim. Der DJV hat jetzt eine Nistkasten-Bauanleitung für Höhlenbrüter veröffentlicht. Diese kann hier heruntergeladen werden: http://bit.ly/Vogelnistkasten

Die Aktion „Gemeinsam Jagd erleben“ läuft bereits im dritten Jahr. Die Initiatoren Deutscher Jagdverband und dlv-Jagdmedien rufen zur Hochsaison der Jagd - dem Herbst - alle Jägerinnen und Jäger auf, möglichst vielen Nichtjägern und interessierten Naturfreunden das Waidwerk nahe zu bringen.

Ruhiger Ansitzabend, Zubereiten des selbst erlegten Wildbrets oder schweißtreibende Biotoppflege im Revier: Jagd hat viele Facetten. Naturliebhaber und interessierte Menschen können noch bis zum 31. November 2017 einer Jägerin oder einem Jäger über die Schulter schauen und das Waidwerk hautnah erleben. Die vom Deutschen Jagdverband (DJV) und den dlv-Jagdmedien ins Leben gerufene Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" hat zum Ziel, über moderne Jagd in Deutschland aufzuklären und gegebenenfalls mit Vorurteilen aufzuräumen. Hierfür bieten sich neben dem klassischen Ansitz beispielweise ein Grillabend mit heimischen Wildprodukten, ein Tag bei der Hundeausbildung oder ein Spaziergang mit den Nachbarskindern auf den Spuren des Wildes an. Alles was begeistert, zählt!

Interessierte können kurze Textbeiträge (mindestens 140 Zeichen), Fotos und Videos bis zum 30. November 2017 an jaeben@jagderleben.de (Betreff: #jaeben17) senden. Bei großen Datenmengen bitte gängige Filesharing-Programme benutzen. Alle Beiträge werden auf unser Seite jaeben.jagderleben.de und auf Facebook veröffentlicht. Auf alle Teilnehmer warten wertvolle Preise. Bei der Hauptrunde wandern alle Beiträge in zwei Lostöpfe. Der erste ist für Nichtjäger, die ihr Erlebnis verfasst haben. Diese können eine Jagdausbildung am Dornsberg (Baden-Württemberg) gewinnen. Im zweiten Topf befinden sich die Autoren mit Jagdschein. Der Gewinn: eine Steel-Action-Repetierbüchse. Zudem hat jeder eingereichte Beitrag die Chance auf weitere hochwertige Gewinne. Hinzu kommt der Publikumspreis auf Facebook: Die Jäger-Geschichte und der Beitrag des Jagdgastes mit den meisten Likes gewinnen. Verlosung und Preisübergabe finden Anfang Februar 2018 auf der Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund statt.

Vom Gewinnspiel ausgenommen sind hauptamtlich tätige Mitarbeiter des DJV, der Landesjagdverbände und der Deutschen Landwirtschaftsverlag GmbH. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weitere Informationen gibt es unter www.jaeben.jagderleben.de. Unter #jaeben17 erscheinen die eingesandten Beiträge auch auf der Facebook-Seite www.facebook.com/jaeben.jagd.erleben sowie auf Twitter.

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