(Quelle: Kauer/DJV)

Baummarder (Martes martes)

Auch: Gelbkehlchen, Edelmarder
Der Baummarder ist ein sehr guter Baumkletterer, der an den Lebensraum Wald gebunden ist. Allerdings weichen bei hohen Populationsdichten revierlose Tiere auf suboptimale Bereiche (z.B. Gehölzinseln in der Kulturlandschaft) aus, d.h. der Baummarder zeigt durchaus eine flexible Lebensraumnutzung.

(Quelle: Rolfes/DJV)

Kennzeichen

  • Geschmeidiger, schlanker Körper
  • Gewicht: 850 – 1900 g
  • Kopf-Rumpflänge: 41 – 52 cm; Schwanzlänge ca. 20 -30 cm
  • kastanienbraunes, seidiges Fell, im Winterpelz stark behaarte Sohlen, so dass sich ballen nicht eindeutig in der Spur abzeichnen (Steinmarder immer deutliche Ballenabdrücke)
  • an der Kehle und Brust gegabelter dottergelber bis rötlich-gelber Fleck; dunkler Nasenspiegel  

Verbreitung und Stellung im zoologischen System

  • Das Verbreitungsgebiet des Baummarders erstreckt sich von Westeuropa, inklusive den britischen Inseln  bis nach Westsibirien. Sein Siedlungsgebiet schließt auch Italien, Kleinasien und Nordgriechenland ein. Im Gebirge erstreckt sich der Lebensraum bis zur Baumgrenze.
  • Ordnung:  Raubsäuger (Carnivora)  Familie:  Marderartige (Mustelidae) 

Vorkommen des Baummarders in Deutschland

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Lebensraum

  • stark an den Wald gebunden und selten im Offenland anzutreffen; verschiedenste Waldtypen werden bewohnt: Nadelwälder ebenso wie Laub- und Mischwälder
  • wobei sich ein Mosaik von Altholzbeständen und Dickungen positiv auf die Besiedlung auswirkt
  • Alte Bäume mit Höhlen sind ein bevorzugtes Lebensraumelement, da diese gerne als Unterschlupf genutzt werden.

Nahrung

  • Allesfresser, auch Säugetiere: Mäuse, Eichhörnchen, Schneehase, Aas
  • Vögel und deren Gelege (Spechte, Waldhühner)
  • Insekten und Früchte (v.a. Waldbeeren)

Sinnesleistung und Lautäußerung

  • Sehr gut entwickelte Sinne, vor allem Geruchssinn
  • Drohverhalten gegenüber Feinden: Katzenbuckel und Fauchen
  • Bei starker Bedrohung: Scharren mit den Hinterläufen und Schwanzschlagen

Fortpflanzung

  • Geschlechtsreife mit ca. 14-15 Monaten erreicht
  • Ranzzeit von Ende Juni bis Mitte August; Die Paarung dauert bis zu 50 Minuten, wobei es teilweise bis zu 18 Deckakten kommt. Während der Paarung verbeißt sich der Rüde im Nacken der Fähe.
  • verlängerte Tragzeit von 249 – 286 Tagen (relativ lange Keimruhe!)
  • durchschnittlich werden 3 Junge geboren, in Ausnahmen auch 5 Jungtiere

Lebensweise und Lebenserwartung

  • Baummarder sind Einzelgänger; ansonsten hält die Mutter mit ihren Jungtieren ein Revier, Jungtiere werden im Herbst selbständig und müssen das mütterliche Territorium verlassen
  • überwiegend nachtaktiv

Vergleich von Steinmarder und Baummarder

  Steinmarder Baummarder
Kopf- Rumpflänge 37-52 cm 41-52 cm
Gewicht 700-2000 g 850-1900 g
Fellfarbe graubraun kastanienbraun
Nasenspiegel fleischfarben dunkel
Pfotenbehaarung im Winter Zehenzwischenräume wenig behaart Zehenzwischenräume stark behaart
Lebensraum Offenland, Siedlungsbereich Zusammenhängende Wälder
Lebensweise Kulturfolger

Waldbewohner

Kopfform abgerundet zugespitzt

Extras

  • Guter Baumkletterer: beim Sprung zwischen den Bäumen können 3-4m überwunden werden.

Baummarder im Bundesjagdgesetz

  • Jagdzeit: 16. Oktober - 28. Februar

 

Quellen:

  • Niethammer, J.; Krapp, F. (1993): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 5: Raubsäuger – Carnivora, Teil I: Canidae, Ursidae, Procyonidae, Mustelidae 1 Aula Verlag Wiesbaden.
  • Stier N.  (2012):  Zur  Populationsökologie  des  Baummarders  (Martes  martes L.,  1758)  in  Nordost-Deutschland. Wildtierforschung in Mecklenburg-Vorpommern, Band 1.

 

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