(Quelle: Kauer/DJV)

Mauswiesel (Mustela nivalis)

Auch: He(e)rmännchen, Kleines Wiesel, Zwergwiesel
Ein handgroßes Energiebündel mit Actionbedarf: das kleinste Raubtier der Erde ist schnell, effektiv und ausdauernd. Trotz seiner geringen Größe verspeist es locker fünf Mäuse am Tag.  Mit seiner schlanken Körperform und seiner geringen Größe macht das Mauswiesel Verfolgungsjagden bis tief in die Mäusebaue hinein. Potential für einen Landwirtschaftsliebling hat es damit definitiv.

Mauswiesel
Mauswiesel (Quelle: Hohum CC BY-SA 2.0)

Kennzeichen

  • Etwa mausgroßer schlanker, lang gestreckter Körper mit kurzen Läufen und kurzer Rute
  • Kleiner, länglicher, flacher Kopf mit enganliegenden runden Ohren
  • Geschlechtsunterschiede groß: Männchen (Rüde): 17 bis 25 Zentimeter, 60 bis 100 Gramm
  • Weibchen (Fähe): 12 bis 17 Zentimeter, 30 bis 60 Gramm
  • Färbung wie Hermelin: Sommerfell hellbraun; Bauch, Brust, Kehle und Laufinnenseiten weiß; im Winter in Nordeuropa, Nordamerika und Sibirien einfarbig weiß, nur sehr selten auch in Mitteleuropa winterliche Weißfärbung

Unterschiede zum Hermelin

  • Mauswiesel sind im Unterschied zu Hermelin kleiner, haben kein schwarzes Rutenende, sind ingsgesamt kürzer behaart und tragen einen braunem Fleck im Mundwinkel
  • Mauswiesel im Vergleich zum Hermelin etwa halb so groß (Mausgröße contra Handgröße)

 

Verbreitung und Stellung im zoologischen System

  • Kommt in ganz Europa außer Irland, Island und Zypern bis 3.000 Meter Höhe vor.
  • Wie das Hermelin ein Raubtier der Ordnung Carnivora der Gattung Mustela, und gehört neben Iltis, Nerz und Mink als so genannte Wieselartige oder Stinkmarder (Mustelinae) zur Familie der Marder (Mustelidae).

Vorkommen des Mauswiesels in Deutschland

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Lebensraum

  • Tier der offenen Landschaften, meidet geschlossene Wälder; abhängig von Mäusevorkommen; insgesamt sehr variabel
  • bevorzugt sandige, trockene Bereiche, wie Hecken, Brachen und trocken gefallene Gräben und Böschungen
  • Wohnt in Baumhöhlen, Stein- und Holzhaufen, alten Gemäuern, unter hohlen Ufern, in Maulwurfsgängen, Hamster- und Rattenbauen.
  • im Winter auch in Ställen, Kellern und auf Dachböden

Nahrung

  • noch stärker an Mäusevorkommen gebunden als das Hermelin
  • Zur Hauptnahrung gehören neben Mäusen auch andere Kleinsäuger wie z. B. Bilche, Eidechsen, Amphibien, Insekten, Klein- und Jungvögel sowie Eier; sogar Junghasen- und nestjunge Kaninchen.

Sinnesleistung und Lautäußerung

  • Hört ausgezeichnet, sieht und riecht gut.
  • verständigen sich untereinander durch zischende und singende Laute

Fortpflanzung

  • Fruchtbarkeit ist vom Nahrungsangebot abhängig
  • Paarungszeit (Ranz) ganzjährig, Hauptranzzeit im Frühjahr (Februar/März)
  • Tragzeit ca. 5 bis 6 Wochen
  • Wirft bis zu 2-mal im Jahr 3 bis 9 (in der Regel 4 bis 7) weiße, kurz behaarte Jungen.
  • Wurfnest mit Fell und Wolle ausgekleidet in Maulwurfs- oder Wühlmausgängen
  • werden etwa 10 Wochen gesäugt
  • Im Alter von 2 bis 3 Monaten verlassen sie den Familienverband und sind bereits nach 5 bis 6 Monaten geschlechtsreif.

Lebensweise und Lebenserwartung

  • Tag- und nachtaktiver Such- und Stöberjäger
  • läuft auf sogenannten „Pirschpfaden“; streift in Gebieten von einem bis 15 Hektar; bei Schnee spielt sich Leben fast ausschließlich unter Schneedecke ab (Tunnel)
  • sehr schneller Läufer und guter Schwimmer
  • Klettert nur durchschnittlich, kann aber Vogelnistkästen erreichen
  • Nur ca 20-25 Prozent erreichen das zweite Lebensjahr.
  • in Gefangenschaft bis zu 7 Jahre alt

Das Mauswiesel im Bundesjagdrecht

  • Jagdzeiten: 1. August - 28. Februar

 

Quellen

  • Niethammer, J.; Krapp, F. (1993): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 5: Raubsäuger – Carnivora, Teil II: Mustelidae 2, Viverridae, Herpestidae, Felidae. Aula Verlag Wiesbaden.