Sollen Füchse in Thüringen auch künftig gejagt werden können? Tierschützer und Jäger sind unterschiedlicher Auffassung.

Die Tierrechtsorganisation Peta dringt auf ein Verbot der Fuchsjagd in Thüringen und hat dafür 12 600 Unterschriften gesammelt. Sie seien an Landwirtschaftsministerin Birgit Keller (Linke) überreicht worden, teilten die Tierschützer am Mittwoch in Berlin mit. Nach ihren Schätzungen werden in Thüringen jedes Jahr 20 000 Füchse getötet. Hintergrund der Aktion ist die Vorlage eines neuen Jagdgesetzes in Thüringen.

«Viele Tiere sterben durch Fehlschüsse einen langsamen Tod oder werden in Fallen regelrecht zerquetscht», berichtete die zuständige Peta-Fachreferentin Vanessa Reithinger. Laut Tierschutzgesetz müsse ein «vernünftiger Grund» für das Töten eines Tieres vorliegen. Den sehen die Tierschützer nach eigenen Angaben bei der Fuchsjagd nicht.

Der Deutsche Jagdverband widersprach: Die Fuchsjagd werde tierschutzgerecht durchgeführt, die Vorwürfe seien haltlos. Fuchsbestände hätten sich zudem in Deutschland seit den 1980er Jahren etwa verdreifacht, weil der Mensch etwa die Tollwut in Deutschland besiegt habe. In Asien sterben daran laut Verbandsangaben jährlich mehr als 20 000 Menschen. «In einigen Bundesländern flammt regional immer wieder die Räude auf, weil es so viele Füchse gibt», erklärte ein Sprecher.

Nach seinen Angaben leiden auch seltene Vogelarten, die am Boden brüten, unter den steigenden Fuchsbeständen. Die Jagd auf Füchse sei deshalb aus Tier- und Artenschutzgründen sinnvoll.

Seit mehr als 80 Jahren sind Waschbären in deutschen Wäldern unterwegs. Ohne nennenswerte Fressfeinde breiten sich die Neubürger aus Nordamerika rasant aus. Jäger und andere Naturschützer beobachten seit Jahren einen Einfluss auf die heimische Artenvielfalt. Umso wichtiger, sich intensiv mit dem nachtaktiven Räuber auseinanderzusetzen.

Pelzig, putzig und manchmal auch ein Plagegeist: Der Waschbär (Procyon lotor). Erst kürzlich hat ihn die EU-Kommission in eine Liste mit 37 fremden, invasiven Arten aufgenommen, die europaweit zurückgedrängt werden sollen. Der Kleinbär verursacht Schäden in Siedlungs- und Gartenanlagen und beeinflusst die heimische Artenvielfalt negativ. In der Natur gibt es kaum nennenswerte Faktoren, die eine weitere Ausbreitung stoppen könnten. Der DJV hat 2017 deshalb als Jahr des Waschbären ausgerufen. "Die Fangjagd ist das effektivste Mittel, um den nachtaktiven Räuber zu bejagen. Diese ist absolut notwendig und muss unter Beachtung des Elterntierschutzes ganzjährig möglich sein, um seine weitere Ausbreitung zu verlangsamen'', sagt Professor Dr. Jürgen Ellenberger, Präsident des Landesjagdverbandes Hessen. Er hat sein Verbreitungsgebiet deutschlandweit in sieben Jahren nahezu verdoppelt und kommt jetzt fast in jedem zweiten Jagdrevier vor. Trotz allem gehört er zu den Raubsäugern Europas, die bisher am wenigsten untersucht wurden.

Neozoen können heimische Fauna gefährden

Rotfuchs und Dachs sind bekannte heimische Prädatoren. Weitere räuberische Einwanderer, die sich in Deutschland ausgebreitet haben, sind Marderhund, Mink und auch der Waschbär. Viele Naturschützer sehen durch den gestiegenen Räuberdruck seltene regionale Tierarten bedroht: In Deutschland gibt es die Europäische Sumpfschildkröte mit weniger als 100 erwachsenen Vertretern ihrer Art, nur noch in wenigen Naturschutzgebieten in Brandenburg. ,,Funde ausgefressener Schildkrötenpanzer, sowie schwere Verletzungen wie abgebissene Gliedmaßen, gehen in der Regel auf das Konto des Waschbären'', sagt Dr. Norbert Schneeweiß, Chef der Naturschutzstation Rhinluch (Landesamt für Umwelt). "Ohne eine intensive Fangjagd mit Unterstützung örtlicher Jäger und den Schutz der Nester vor dem Zugriff von Waschbären und anderen Fressfeinden, wäre der Erhalt der Vorkommen nicht möglich“.

Auf dem Speiseplan des Allesfressers stehen Früchte, aber auch Amphibien und Reptilien sowie Jungvögel und Vogeleier. Letztere sind bei vielen kleineren Raubtieren ein beliebter Leckerbissen. Diese Vorliebe stellt nicht nur für Bodenbrüter ein Problem dar: Aufgrund seiner ausgezeichneten Kletterkünste sucht der Kleinbär auch in Baumkronen oder an steilen Felswänden nach Nahrung. Baumhöhlen und Horste von Greifvögeln kann er sogar bewohnen. Deshalb bringen Wissenschaftler ihn vor allem mit Brutverlusten bei Uhus, Graureihern und Höhlenbrütern in Verbindung. Einige Vogelarten fühlen sich durch die ständige Anwesenheit des Waschbären gestört und verlassen ihre Brutstätten vorzeitig. In Thüringen hatten die dort ansässigen Uhus im Jahre 2009 weniger Bruterfolg, denn knapp ein Viertel der Nistplätze war von Waschbären in Beschlag genommen. Auch wenn Horste oder Felsspalten nur zeitweise okkupiert werden, kann diese Störung zum Ausfall einer gesamten Brutsaison führen.

Immer mehr Waschbären in Deutschland

Im Jahr 1934, ursprünglich zur ,,Bereicherung" der heimischen Tierwelt ausgesetzt, stand der Waschbär die folgenden 20 Jahre unter Naturschutz. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden in Deutschland kritische Stimmen laut. Hessen nahm ihn als erstes Bundesland ins Jagdrecht auf, doch erst seit 1990 steigt die Jagdstrecke merklich an. In einigen Bundesländern, wie auch in Hessen, unterliegt er vom 1. März bis 31. Juli der Schonzeit. Dies erschwert die Bejagung und eine Zurückdrängung der Art. Denn schon längst sind Wald- und Feldlandschaften vom Nordosten bis in den Südwesten Deutschlands in unterschiedlichen Dichten besiedelt. Als Neubürger hat er kaum natürliche Fressfeinde, welche die Ausbreitung in Deutschland stoppen könnten.

Das Ausmaß seiner Verbreitung verdeutlichen die Zahlen des Wildtier Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD): Im Vergleich zu 2006 meldeten im Jahr 2013 fast doppelt so viele Reviere ein Vorkommen des Kleinbären. Deutschlandweit ist nun fast jedes zweite Revier in Waschbärhand, im Kerngebiet (Brandenburg, Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) liegt die Zahl mit 71 Prozent sogar noch deutlich höher. Regelmäßig erheben Jäger in über 25.000 Revieren Daten zum Waschbären und anderen Neozoen, die wissenschaftlich ausgewertet werden. Das entspricht etwa der Hälfte der land- und forstwirtschaftlichen Fläche Deutschlands. Damit bieten sie das umfangreichste Monitoring bundesweit.

Weitere Informationen:

1) Schneeweiß, N. ''Ein wertvolles Relikt - wie steht es um die Vorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte in Brandenburg.''- Naturmagazin, Rangsdorf (2015): 22-24.

2) Schrack, M. "Der Nordamerikanische Waschbär (Procyon lotor)—ein Gegenspieler wehrhafter Vogelarten." Veröffentlichungen Museum Westlausitz Kamenz 30 (2010): 75-82.

3) Tolkmitt, D. et al. "Einfluss des Waschbären Procyon lotor auf Siedlungsdichte und Bruterfolg von Vogelarten–Fallbeispiele aus dem Harz und seinem nördlichen Vorland." Orn. Jahresber. Mus. Heineanum 30 (2012): 17-46.

4) Görner, M. ''Haben Waschbären (Procyn lotor) einen Einfluss auf den Reproduktionserfolg einheimischer Vögel?'' Acta ornithoecologica, Jena 6 (4) (2009): S.197-209.

Der Deutsche Jagdverband ist mit der Bildungsinitiative Lernort Natur auf der Messe "didacta" in Stuttgart vertreten. Jäger stellen neue Materialien und pädagogische Konzepte vor. Pädagogin und Jägerin Eva Jauch-Pagenstecher verrät im Interview wer eher aufgeklärt werden muss: Kinder oder deren Eltern. 

Seit 25 Jahren ist die Bildungsinitiative des Deutschen Jagdverbandes (DJV) mit einem eigenen Stand auf der Messe didacta vertreten und gehört damit zu den ersten Ausstellern. Noch bis zum 18. Februar sind die Jägerinnen und Jäger in Halle 5, Stand 5B85.

Zahlreiche interessierte Besucher konnte das Team unter der Leitung von DJV-Bildungsreferent Ralf Pütz schon an den ersten zwei Messetagen begrüßen. Sehr gefragt sind die neuen Tierposter für Klassenraum und Unterricht, sowie die neuen Spiel- und Bastelsätze für alle Altersgruppen. Weiterhin stellt der Verband das pädagogische Konzept der Initiative vor und vermittelt Kontakte zu den Naturpädagogen vor Ort. Rainer Schall (Jägervereinigung Biberrach) unterstützt den DJV am Stand und zeigt in seiner Waldschule Kindern und Jugendlichen die Arbeit mit Naturmaterialien - ein echter Trend.

Unterstützt wird der DJV zudem von Eva Jauch-Pagenstecher(LJV BaWü), Jugendobfrau für Südbaden, die mit ihrem Lernort-Natur-Mobil ein echter Publikumsmagnet ist. Schnell kommt Sie mit Interessierten ins Gespräch und erzählt voller Begeisterung von dem naturpädagogischen Programm und den Lernort-Natur-Lehrmitteln. Im Interview berichtet sie, woher die Begeisterung kommt.

DJV: Seit wann engagieren sie sich ehrenamtlich für die Initiative Lernort Natur?

Eva Jauch-Pagenstecher: Seit über 25 Jahren unternehme ich mit Jugendlichen und Erwachsenen Waldgänge oder besuche mit dem Lernort-Natur-Mobil Bildungseinrichtungen. Ich bin also von Anfang an dabei.

Was hat sie motiviert?

Mein damaliges Elternhaus befand sich in unmittelbarer Nähe zum Wald. Bereits als Kind habe ich vorwiegend dort gespielt. Die Natur zu jeder Jahreszeit und in allen Facetten zu erleben hat mich immer schon begeistert. Diese Begeisterung möchte ich gerne an Kinder und Erwachsene weitergeben. Als Naturpädagogin, Jägerin und Lehrerin habe  ich die entsprechende Ausbildung und Kenntnisse um dies auch professionell vermitteln zu können.

Kinder oder Erwachsene – wer muss eher aufgeklärt werden?

Beide (lacht)! Leider ist es so, dass manche Eltern ihre Kinder falsch informieren und zum Beispiel einen Waschbären mit einem Dachs verwechseln. Deswegen bieten wir das Programm Lernort Natur nicht nur für Kinder und Jugendliche sondern auch für Erwachsene an.

Haben Sie einen Wunsch für die Zukunft?

Es freut mich, dass mittlerweile so viele Naturpädagogen ausgebildet werden, die wiederum ihr Wissen weitergeben können. Ich wünsche mir, dass Menschen auch zukünftig ein Gespür für die Natur entwickeln und sorgsam mit ihr umgehen. 

Hier gibt es weitere Eindrücke von der didacta.  

Blühende Alternativen zu herkömmlichen Energiepflanzen sind mit nur 0,2 % der Anbaufläche von Mais in der Landwirtschaft vertreten. Das Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert eine stärkere Einbindung mehrjähriger Wildpflanzenmischungen als Agrarumweltmaßnahme in den Bundesländern. Diese wirken sich positiv auf die Artenvielfalt und die Qualität des Grundwassers aus.

Der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen wie Mais oder Raps bleibt in Deutschland stabil - darauf hat die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) vor wenigen Tagen hingewiesen. Alles andere als stabil ist jedoch die Artenvielfalt in den agrarisch geprägten Lebensräumen, in denen nachwachsende Rohstoffe wachsen. Um den Klimaschutz enger mit den Zielen des Natur- und Artenschutzes zu verzahnen, könnten zukünftig ertragreiche Wildpflanzenmischungen als alternative Energiepflanzen angebaut werden. „2016 betrug die Anbaufläche ertragreicher Wildpflanzenmischungen zur Biomasseproduktion deutschlandweit über 1.000 Hektar“, sagt Stefan Zeller vom Saatgutproduzenten Saaten Zeller. „Die an der verkauften Saatgutmenge gemessene Anbaufläche liegt damit vor der der durchwachsenen Silphie, die als blühende Alternative zum Mais auf 800 Hektar angebaut wird“, so Zeller weiter. Allerdings: Zusammen kommen die beiden ökologischen Alternativen auf nicht einmal 0,2 % der Anbaufläche des Mais.

Energiepflanzen für Biogasanlagen beanspruchten 2016 laut FNR mit knapp 1,5 Mio. Hektar die größte Fläche beim Anbau nachwachsender Rohstoffe. Auf etwa zwei Drittel dieser Fläche wuchs Mais. Durch die vorgeschriebene Mais-Deckelung in Biogasanlagen tauchen auch Gräser oder klassische Marktfrüchte wie Getreide und Rüben in der Statistik der nachwachsenden Rohstoffe auf. Für die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft leisten diese intensiven Ackerbaukulturen aber keinen entscheidenden Beitrag. Mehrjährige Wildpflanzenmischungen bieten dagegen das ganze Jahr Nahrung und Deckung für Niederwild, Feldvögel und Insekten. Gleichzeitig sind sie in der Lage, hohe Stickstoffmengen aus dem Boden zu nutzen – ein Aspekt der vor dem Hintergrund der unverminderten Nitratbelastung des Grundwassers an vielen Stellen von Bedeutung ist.

Damit Wildpflanzenmischungen zukünftig einen vorderen Platz in der Statistik der nachwachsenden Rohstoffe erreichen, fordert das Netzwerk Lebensraum Feldflur, dass die Nutzung des Aufwuchses mehrjähriger Blühflächen als Agrarumweltmaßnahme in die einzelnen Bundesländer eingebunden wird. „Derzeit liegt der Ertrag von Wildpflanzenmischungen zur Energieerzeugung unter dem Ertrag von Mais. Diese Differenz muss dem Landwirt finanziell ausgeglichen werden“, sagt Andreas Leppmann, Geschäftsführer des Deutschen Jagdverbandes und Mitglied im Netzwerk Lebensraum Feldflur. „Als Voraussetzung für Agrarumweltmaßnahmen muss die Nutzung des Aufwuchses mehrjähriger Blühflächen außerhalb der Brut- und Setzzeiten im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur & Küstenschutz (GAK) ermöglicht werden“, so Leppmann weiter.

Hintergrund

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 27 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Es setzt sich dafür ein, Mischungen aus verschiedenen heimischen Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren.

Ein Forderungspapier mit konkreten Vorschlägen zur Änderung des GAK-Rahmenplans hat das Netzwerk Lebensraum Feldflur auf der Internetseite www.Lebensraum-Feldflur.de veröffentlicht.

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur wird koordiniert von der Deutschen Wildtier Stiftung (Tel. 040 9707869-26; U.Hennig@DeWiSt.de), dem Deutschen Jagdverband e.V. (Tel. 030 2091394-0; T.Moehring@Jagdverband.de) und dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) (Tel. 05606 534609; Joachim.Wadsack@t-online.de).

Jetzt aktiv werden: Der Deutsche Jagdverband zeichnet mit dem Journalistenpreis "Wildtier und Umwelt" herausragende Berichte aus den Bereichen Jagd, Umwelt und Natur aus. Insgesamt warten 15.000 Euro Preisgeld.

Sie pirschen sich mit Vorliebe an neue Themen heran und geben erst Ruhe, wenn Sie allen Fährten nachgegangen sind? Dann bewerben Sie sich jetzt für den Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt“ des Deutschen Jagdverbandes (DJV). Noch bis zum 15. Februar 2017 können Printtexte, TV- und Audio-Beiträge eingereicht werden, die sich in fairer, sachlicher und auch kritischer Weise mit den Themen Jagd, Umwelt oder Natur beschäftigen. Das Themenspektrum ist vielfältig: Naturschutz, nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, Wildtiere, Umweltbildung oder Kultur und Geschichte der Jagd und vieles mehr.

365 Tage voller wilder Geschichten – wir suchen Ihre! Seit 1995 verleiht der DJV den Journalistenpreis „Wildtier und Umwelt“ im Zwei-Jahres-Rhythmus. Egal ob Presse, Hörfunk, Fernsehen oder Online: Der Wettbewerb richtet sich an alle Journalisten. Arbeiten in allen journalistischen Darstellungsformen sind willkommen, vorausgesetzt, sie sind 2015 oder 2016 erschienen bzw. gesendet worden. Nicht zugelassen sind Beiträge, die in einem jagdlichen Fachmedium erstveröffentlicht wurden.

Die besten Arbeiten werden mit insgesamt 15.000 Euro prämiert. In den Kategorien Print, Audio und Video entscheidet eine unabhängige Jury – darin unter anderem: WELT-Korrespondent Eckhard Fuhr, SWR-Journalist Bertram Graf Quadt und der Präsident des Deutschen Jagdverbands, Hartwig Fischer. Ausgezeichnet werden die Gewinner im kommenden Juni während des Bundesjägertages in Warnemünde.

Das Anmeldeformular und weitere Informationen finden Sie auf http://bit.ly/djv-journalistenpreis oder www.jagdverband.de (Presse/ Journalistenpreis).

Ihre Beiträge senden Sie per Post oder online an:

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Beschwerdewahlausschuss zur Sozialwahl 2017 weist Antrag des DJV  zurück. Die Liste „Jagd“ darf nicht „Jagd“ heißen. DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Hans-Heinrich Jordan gibt sich kämpferisch: „Jetzt erst Recht“. Das Wahlverfahren sei zwar kompliziert, aber alle Revierinhaber seien aufgerufen, sich zu beteiligen.

Der Beschwerdewahlausschuss für die Sozialversicherungswahlen hat die Beschwerde von Deutschem Jagdverband e.V. (DJV) und Bayerischem Jagdverband e.V. (BJV) gegen eine Entscheidung zur Sozialwahl zugelassen. Der Wahlausschuss der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) hatte die Liste, die DJV und BJV gemeinsam als „Liste Jagd“ eingereicht hatten, zwar zugelassen, aber nicht unter dem Kennwort „Jagd“. Sie wird als als „Freie Liste“ geführt, die lediglich mit den Namen von bis zu fünf Kandidaten bezeichnet wird. DJV und BJV wurden nicht als vorschlagsberechtigte Organisationen anerkannt, obwohl sie mit den weit mehr als 100.000 Revierinhabern in Deutschland eine maßgebliche Gruppe von Versicherten der SVLFG vertreten. Gegen diese Entscheidung hatten DJV und BJV Beschwerde eingelegt, die nun abschlägig beschieden wurde. Bezeichnenderweise mit der entlarvenden Argumentation der SVLFG, die Jagd sei keine Berufsgruppe. Zynischerweise werden aber die Inhaber von Jagdrevieren von der SVLFG selbst als Unternehmer behandelt mit der Folge einer Pflichtversicherung, die von der Jägerschaft abgelehnt wird.

DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Hans-Heinrich Jordan gibt sich trotz der Entscheidung kämpferisch: „So ärgerlich diese Entscheidung für unsere Liste ist, so bezeichnend ist die Argumentation für die Pflichtmitgliedschaft: Jetzt erst recht! Die Politik muss daraus die Konsequenzen ziehen. Und so lange wir noch in der Berufsgenossenschaft sind, müssen gewählte Vertreter der Jagd in der Vertreterversammlung beziehungsweise den Gremien der SVLFG sitzen. Das Ziel ist es, Einfluss zu nehmen – Einfluss im Sinne der Jäger.“

Daher sind alle Revierinhaber aufgerufen, sich an der im Mai 2017 als Briefwahl stattfindenden Sozialwahl zu beteiligen und ihre Stimme für die „Freie Liste Jordan, Piening, Schneider, Wunderatsch, Ruepp“ abzugeben.

Dazu ist es aber zunächst wichtig, sich für die Beteiligung an der Wahl zu registrieren. Voraussichtlich ab Mitte Februar versendet die SVLFG an alle „Unternehmer“ Fragebögen zur Erstellung des Wählerverzeichnisses. Bitte füllen Sie diesen Fragebogen unbedingt sorgfältig und korrekt aus und senden ihn innerhalb der angegebenen Frist an die SVLFG zurück! Nur wer den Fragebogen vollständig ausgefüllt zurückschickt, darf im Mai 2017 an der Sozialwahl teilnehmen. Auch Ehepartner sind wahlberechtigt und werden mit dem Fragebogen erfasst. In den meisten Pächtergemeinschaften ist nur ein Ansprechpartner bei der SVLFG benannt. Versichert – und damit wahlberechtigt – sind aber alle Mitpächter (und deren Ehepartner)! Daher ist es wichtig, dass die Fragebögen vollständig ausgefüllt werden und für die Sozialwahl alle Mitpächter genannt werden.

Die Rückmeldung dient erst der Vorbereitung der Wahl, ist aber für die Teilnahme enorm wichtig. Die Wahl selbst erfolgt als Briefwahl im Mai 2017. Die Wahlunterlagen erhalten die erfassten Wahlberechtigten dann im Mai 2017 wiederum von der SVLFG. Für eine bessere Vertretung der Jagdinteressen in der SVLFG müssen also alle Revierinhaber spätestens jetzt aktiv werden.

Ziel der beiden Verbände ist es, durch die Beteiligung an der Sozialwahl Vertreter der Jagd in den Gremien der SVLFG zu etablieren, um dadurch besseren Einfluss auf jagdrelevante Entscheidungen nehmen zu können.

Neben der grundsätzlichen Frage der Rechtmäßigkeit der Zwangsmitgliedschaft gibt es weitere Punkte. Das sind unter anderem:

- mangelnde Transparenz bei der Festlegung und Verwendung der jährlichen Mitgliedsbeiträge;

- Leistungen werden häufig verweigert, wenn es sich bei Verletzten um Jagdhelfer oder Hundeführer handelt;

- zu wenige  Präventionsleistungen seitens der SVLFG für den Bereich der Jagd

Unabhängig von der Sozialwahl fordert der DJV weiterhin das Ende der anachronistischen Zwangsmitgliedschaft der Jagden in der gesetzlichen Unfallversicherung. Über diese Mitgliedschaft kann jedoch nicht die Vertreterversammlung entscheiden. Hier sei die Politik gefordert, die nun die Konsequenzen ziehen müsse, nachdem die Widersprüche jetzt wiederholt offenbar wurden, bekräftigte Dr. Jordan.

PETA beschäftigt mit falschen Verdächtigungen regelmäßig die Staatsanwaltschaften. Die Tierrechtsorganisation PETA hat nach eigenem Bekunden im Jahr 2016 bundesweit mindestens 16 Strafanzeigen gegen ordnungsgemäß durchgeführte Jagden gestellt. Die haltlose Begründung: Es läge kein vernünftiger Grund für die Jagd vor. In der Vergangenheit hatten die Staatsanwaltschaften ähnliche Ermittlungsverfahren immer wieder eingestellt.

Die Tierrechtsorganisation PETA hat nach eigenem Bekunden im Jahr 2016 bundesweit mindestens 16 Strafanzeigen gegen ordnungsgemäß durchgeführte Jagden gestellt. Die haltlose Begründung: Es läge kein vernünftiger Grund für die Jagd vor. In der Vergangenheit hatten die Staatsanwaltschaften ähnliche Ermittlungsverfahren immer wieder eingestellt. Zu einer Anklage oder gar einer Verurteilung ist es nach Informationen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) nie gekommen.

"Dieser reine PR-Gag von PETA beschäftigt regelmäßig und grundlos die Behörden. Die PETA-Anzeigen haben nur einen Zweck: Die legale Jagd und die Beteiligten in ein schlechtes Licht zu rücken", sagte DJV-Präsidiumsmitglied Ralph Müller-Schallenberg. Der DJV protestiert gegen diese Effekthascherei und hat bereits am vergangenen Mittwoch Strafanzeige gegen die selbst ernannten Tierrechtler gestellt, unter anderem wegen falscher Verdächtigung. 

Jäger übernähmen in Deutschland wichtige, teils staatliche Aufgaben, so Müller-Schallenberg. Dazu gehörten die Prävention von Seuchen und Wildschäden, Artenschutz sowie der aktive Tierschutz, so Müller-Schallenberg. Der DJV rät Jägern, bei PETA-Anzeigen sich mit allen rechtlichen Mitteln zu wehren. Betroffene könnten wegen Straftaten wie Verleumdung ebenfalls Anzeige erstatten und auf Unterlassung klagen. Sie sollten außerdem den Dachverband informieren.  

Immer wieder bemühen angebliche Tierrechtler von PETA die Floskel "Die Natur regelt sich selbst", um gegen die legale und notwendige Jagd Stimmung zu machen. "Es gibt keine Bauernhof-Idylle, wo Menschen und Tiere, egal ob Fleisch- oder Pflanzenfresser, friedlich nebeneinander leben", so Müller-Schallenberg.  Die Selbstregulierungsmechanismen der Natur sind in erster Linie Tierseuchen, die mit großem Leid für die Tiere verbunden sind. Aus reinem Selbstschutz hat der Mensch laut DJV beispielsweise die Füchse erfolgreich gegen Tollwut geimpft und so in den Naturhaushalt eingegriffen. Die Folge: Weil das Regulativ fehlt, hat sich der Fuchsbestand seit den 1980er Jahren in  Deutschland etwa verdreifacht. Zum Nachteil der Beutetiere, zu denen viele seltene Vogelarten gehören. Steigende Fuchsbestände führen darüber hinaus zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko durch Räude (Parasiten) und Staupe (Virus). Beide können auf Haustiere übertragen werden und sorgen für einen qualvollen Tod. Die Bejagung von Füchsen ist demnach aktiver Tier- und Artenschutz.

PETA macht immer wieder mit fragwürdigen Aktionen auf sich aufmerksam. Ein juristisches Gutachten, das dem DJV vorliegt, kommt zu dem Schluss, dass eine Reihe von Punkten dafür sprächen, dass die Geschäftsführung von PETA Deutschland das Gemeinnützigkeitsprivileg verletze und Mittel satzungswidrig verwende. So sei beispielsweise eine führende Persönlichkeit dieser Organisation erstinstanzlich bereits wegen Volksverhetzung für schuldig befunden worden. Das Strafverfahren wurde im Jahr 2010 in der Berufungsinstanz gemäß § 153 a StPO nach Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 10.000 Euro eingestellt, die höher war als die in erster Instanz verhängte Geldstrafe (Landgericht Stuttgart, Aktenzeichen: 35 Ns 7 Js 2717/04). Sie behaupteten unter anderem, der militante Kampf für Tiere sei ein Eintreten für Gerechtigkeit; ein Leben habe immer mehr Wert als eine aufgebrochene Tür oder ein in Brand gesteckter Fleischlaster.

Auch in den USA, dem Gründungsland, steht PETA ebenfalls in der Kritik. Die Behörde für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Bundesstaates Virginia hat Zahlen zum dortigen Tierheim der Tierrechtler veröffentlicht. Demnach werden jährlich bis zu 97 Prozent der aufgenommenen Haustiere getötet. Seit 1998 sollen bereits über 34.000 Haustiere getötet worden sein.

Anpassungsfähige Fleischfresser weiter auf dem Vormarsch

3. Februar 2017 (DJV) Berlin
Die Jagdstatistik für die eingewanderten Arten Waschbär und Marderhund zeigt sprunghafte Anstiege. Auch beim Dachs sind die Zuwächse zweistellig, wogegen die Fuchsstrecke nahezu konstant bleibt. Die B...
Anlässlich der Messe "Jagd und Hund" wurden heute in Dortmund die Preise für die Gewinner der Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" (#jaeben16) vergeben. Da die Kampagne mühelos an den Erfolg des Vorjahres angeknüpft hat, wird sie als #jaeben17 fortgesetzt.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die dlv-Jagdmedien haben heute die Gewinner der Aktion „Gemeinsam Jagd erleben 2016“ auf der Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund geehrt. Die aus dem gesamten Bundesgebiet angereisten Teilnehmer konnten sich über hochwertige Preise freuen. Sie hatten im Rahmen der Aktion einen Erlebnisbericht mit Foto zum Wettbewerb eingereicht. „Gemeinsam Jagd erleben“ ist eine im Jahr 2015 gestartete Initiative von DJV und dlv-Jagdmedien. Sie hat zum Ziel, den offenen Dialog zwischen Jagd und Gesellschaft zu fördern und Vorurteile über die Jagd abzubauen. „Kern der Aktion ist das gemeinsame Jagderlebnis und der Austausch darüber. Das ist die Grundlage für Verständnis. Da wollen wir hin", sagt DJV-Vizepräsident Dr. Hermann Hallermann, der selbst Jagdgäste mit zum Ansitz nimmt. Danach wisse der Gast zumindest, weshalb Jagd notwendig sei, wie sie erfolge und welche Verantwortung Jägerinnen und Jäger übernähmen. „Einen Preis hätten übrigens alle Einsendungen verdient“, so Dr. Hallermann.

Den Hauptpreis für Jäger, eine mobile Jagdkanzel von Udo Röck, gewann Wolfgang Rohrmann aus Niedersachsen, der gemeinsam mit anderen Hegering-Mitgliedern einer Kindergarten-Gruppe den heimischen Wald und seine Tierarten näher gebracht hat. "Die Öffentlichkeitsarbeit liegt mir schon immer sehr am Herzen. Dass ich dafür noch mal einen Preis gewinnen würde, hätte ich aber nie gedacht", zeigt sich das langjährige Mitglied in der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) gerührt. Bei den Jagdgästen fiel das Losglück auf Joanna Hinrichs, die an einer Ansitzjagd in Nordfriesland teilgenommen und davon berichtet hatte. Sie darf ein Wellness-Wochenende im 4-Sterne-Hotel Jakobsberg im Mittelrheintal genießen. "Für mich war die erste Ansitzjagd ein tolles Erlebnis, bei dem ich viel über die Jagd gelernt habe, besonders auch, wieviel Ehrfurcht meine Jagdfreundin auch nach 20 Jahren Jagdschein noch vor den Wildtieren hat."

In der Kategorie Publikumspreis wurden die Preise über die meisten Facebook-Likes vergeben. Bei den Geschichten, die die Jagdgäste geschrieben hatten, stimmten die meisten Leser für Lisa Eisoldt, die ihre Drückjagd-Premiere beschrieben hatte. Der zweite Preis fiel auf Lara Heeß' Ansitzgeschichte. Die erfolgreichste Jäger-Geschichte lieferte Natalie Bernhard aus Baden-Württemberg, die im Landlive-Forum den angehenden Jungjäger Jan unter ihre Fittiche genommen hatte. Deshalb jagt Natalie künftig mit einer neuen Merkel Helix. "Ich kann nur jeden ermutigen bei der Aktion mitzumachen", so Natalie. Der zweite Platz ging an Silke Byl aus Brandenburg. Sie hatte zur Zeit der Wiesenmahd Kinder zur Kitzrettung mitgenommen und darf sich jetzt über eine Wildkamera von Minox freuen.

Der DJV und die dlv-Jagdmedien bedanken sich bei allen Teilnehmern und den Sponsoren Udo Röck, Merkel, Minox und dem 4-Sterne Hotel Jakobsberg im Rheintal. Die Aktion wird 2017 (#jaeben17) fortgesetzt.

Mehr Informationen:

www.jaeben.jagderleben.de

 

In einer repräsentativen Umfrage hat das IfA-Institut Aussagen rund um die Themen Jagd und Jäger zur Abstimmung gestellt. In der fünften Image-Befragung seit 1999 ist die Zustimmung weiterhin groß und in Teilen sogar gewachsen. Parallel dazu ist der Informationsgrad in der Bevölkerung deutlich gestiegen, ebenso wie die Wahrnehmung von Jagd und Jägern in den Medien.

 

Wie sieht das Image von Jagd und Jägern in Deutschland aus? Und ist Jagd notwendig oder reguliert sich die Natur selbst? Das Institut für Marktforschung und Kommunikation, Bremer und Partner GmbH (IFA-Institut) befragte im Auftrag des Deutschen Jagdverbands (DJV) über 1.000 Menschen. Seit 1999 bewerten Teilnehmer in regelmäßigen Abständen Aussagen zu Jagd und Jägern, zuletzt Ende 2016. Die aktuellen, repräsentativen Ergebnisse hat der DJV heute anlässlich der Messe Jagd und Hund, Europas größter Fachmesse für Jagd, veröffentlicht. Demnach meinen 83 Prozent der Bevölkerung, dass die Jagd notwendig ist, um Wildbestände zu regulieren. Unter anderem zum Schutz vor Wildschäden in Wald und Feld, wie 82 Prozent überzeugt sind. Das sind 6 Prozentpunkte mehr als im Jahr 1999. Die Fütterung von Wild in Notzeiten befürworten 90 Prozent der Deutschen - 3 Prozentpunkte mehr als bei der ersten Befragung. Dass Jäger die Natur lieben, denken 88 Prozent der Bundesbürger.

Eine deutliche Mehrheit erkennt laut IfA-Institut das Engagement der Jäger für Wildtiere und Umwelt an: 76 Prozent (plus 6 Prozentpunkte gegenüber 1999) finden die Aussage “Jäger investieren viel Zeit in den Naturschutz” zutreffend und 67 Prozent meinen, dass Jäger vielen selten gewordenen Arten helfen. Über ein Drittel der Deutschen gab an, Kontakt mit Jägern gehabt zu haben – was durchweg zu besseren Noten führte. Drei Viertel der Befragten stehen der Jagd insgesamt gesehen positiv oder neutral gegenüber, ein Viertel sieht die Jagd eher kritisch. Vor 17 Jahren waren noch 43 Prozent der Befragten eher skeptisch.

 

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