Bundesverkehrsministerium erlaubt Geräte ohne EU-Zertifizierung weiterhin. DJV und DWR begrüßen Entscheidung. Kritikpunkt: Einsatzbereich ist weiterhin eingeschränkt.

Das Bundesverkehrsministerium hat eine unbefristete Ausnahmeregelung zum weiteren Einsatz von älteren Drohnen für die Kitzrettung beschlossen. Damit können die vor dem Inkrafttreten der EU-Drohnenregelungen am 1. Januar 2024 beschafften Drohnen für einen breiten Einsatzbereich dauerhaft genutzt werden – obwohl eine EU-Zertifizierung fehlt. Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Deutsche Wildtierrettung (DWR) begrüßen die Regelung, die einer Forderung der Verbände entspricht und dem Tierschutz dient.

Die Verbände kritisieren jedoch, dass die Regelung nicht weit genug geht. Gewisse Beschränkungen können Jungwildretter in der Praxis vor erhebliche Probleme stellen. Die Bestandsdrohnen müssen nach wie vor größere Abstände zu Straßen und Infrastruktur einhalten als neuere, zertifizierte Drohnen. Zudem dürfen sie nicht außer Sichtweite fliegen.

Die neue Regelung ersetzt ab dem 20. November 2024 eine zunächst befristete Ausnahmeregelung. Bei den neueren Drohnen, die bereits über eine EU-Zertifizierung verfügen, ist das mögliche Einsatzspektrum weiter. Hintergrund der Ausnahme für die Bestandsdrohnen ist unter anderem die Förderung der Drohnen durch das Bundeslandwirtschaftsministerium. Ohne Ausnahmeregelung wäre der Einsatzbereich älterer Drohnen so stark eingeschränkt gewesen, dass ein Einsatz für die Jungwildrettung kaum noch möglich wäre. Die Jungtierrettung ist ein wichtiges Einsatzgebiet von Drohnen mit Wärmebildkameras.

Ausnahmeregelung für Drohnen zur Jungwildrettung beschlossen

20. März 2024 (DJV/DWR) Berlin/Hamburg
Bundesverkehrsministerium lässt Bestandsdrohnen ohne Zertifizierung des Herstellers weiterhin zu. Mindestabstand zu Siedlungen, Erholungsgebieten sowie Industrie- und Gewerbeflächen wird reduziert. Bu...

Frühmahd sicherer für Wildtiere machen

25. April 2022 (DJV) Berlin/Hamburg
Drei Organisationen fordern Bundeslandwirtschaftsministerium auf, Drohnen für Wildtierrettung auch künftig zu fördern. Finanzielle Anreize für späteren Mähtermin gefordert. Ehrenamtliche haben 2021 üb...

Rehkitze und Niederwild bei der Frühjahrsmahd schützen

5. April 2022 (DJV/DBV/BAGJE/MR/BLU) Berlin
Landwirte mähen in den kommenden Wochen Wiesen und Grünroggen: Darin haben Wildtiere ihre Tierkinder, wie Kitz und Fasanenjunge abgelegt. Um diese vor dem Mähwerk zu schützen, veröffentlichen Nutzerve...

Rehkitze und Niederwild bei der Frühjahrsmahd schützen

1. April 2021 (BAGJE/BLU/BMR/DBV/DJV) Berlin
Von innen nach außen: Die richtige Mähtechnik kann Eltern- und Jungtiere retten. Tierschutz funktioniert mit Knistertüten, Flatterbändern und Drohnen vor der Ernte. DJV und vier weitere Verbänden gebe...

Rehkitze und Niederwild bei der Frühjahrsmahd schützen

7. April 2020 (BLU/BMR/DBV/DJV) Berlin
Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor der Mahd. Darauf machen der Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), der Bundesverband der Maschinenringe (BMR), der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deut...

Drohnen sollen helfen gegen Rehkitztod bei der Grasernte

6. Juni 2017 (dpa) Rendsburg
Das hohe Gras bietet Rehkitzen, jungen Hasen und Bodenbrütern eigentlich Schutz und Versteckmöglichkeiten - doch bei der Gras- und Getreideernte entpuppt es sich oft als tödliche Falle. Hightech und k...
Mahd abonnieren