Aktuell heißt es wieder, verstärkt auf Auffälligkeiten am Auto zu achten. Es ist Paarungszeit des Steinmarders: Riecht es im Motorraum nach Rivalen, verbeißt er sich gern in den Innereien des Autos. Im Wohnbereich kann der Kulturfolger ebenfalls großen Schaden anrichten.

Steinmarder suchen jetzt Partner, sie sind in der sogenannten Ranzzeit und reagieren recht aggressiv auf vermeintliche Rivalen. Betroffen sind Autofahrer, besonders Pendler: Sie parken ohne es zu wissen in unterschiedlichen Marderrevieren. Der Motorraum wird vom Steinmarder als Versteck, Speisekammer und für die Markierung des eigenen Reviers genutzt. Riecht es dort nach einem fremden Artgenossen, reagiert der nachtaktive Kulturfolger mit wilden Beißattacken. Betroffen sind beispielsweise Isolierungen von Zündkabel, Dämmmatten oder Kühlwasserschläuche. Darauf macht der Deutsche Jagdverband (DJV) aufmerksam und gibt Verhaltenstipps: Autofahrer sollten vor jeder Fahrt auf herumliegende Gummiteile oder auslaufende Flüssigkeiten achten, um teure Folgeschäden zu vermeiden.

Den hundertprozentigen Schutz vor Marderschäden am Auto gibt es nicht. Am sichersten geparkt ist das Fahrzeug in einer geschlossenen Garage. Besonders effektiv ist eine passende Verschalung des Motors aus der Werkstatt. Ebenfalls bewährt hat sich ein handelsübliches Maschendraht-Gitter aus dem Baumarkt, dass unter der Vorderachse ausgebreitet wird. Dieses meidet der Marder instinktiv, weil der Draht an den Pfoten schmerzhaft ist. Eine Motorwäsche hilft gegen den Mardergeruch.

Leicht zugängliche Dachböden nutzt der Marder gern als Kinderstube und Proviantlager. In den Abendstunden und nachts kann der tobende Mardernachwuchs Menschen den Schlaf rauben. Hinzu kommen mit der Zeit üble Gerüche durch verwesende Nahrungsreste. Marder können kleinste Schlupfwinkel nutzen und bis zu drei Meter weit springen. Der DJV empfiehlt, überhängende Äste im Dachbereich zurück zu schneiden, Regenrinnen unpassierbar zu machen oder lockere Dachziegel zu verschließen.

Weitere hilfreiche Informationen zum Umgang mit dem Steinmarder und anderen Wildtieren im Siedlungsbereich gibt in der Broschüre "Wilde Wohngemeinschaften - Wildtiere in der Stadt und ihre Folgen". Diese kann im Internet heruntergeladen oder bestellt werden.

Mitte August hat das neugegründete Jägerinnen-Forum unter dem Dach des DJV in Berlin getagt. Vertreterinnen der angeschlossenen Landesjagdverbände verabschiedeten im Beisein von DJV-Präsident Hartwig Fischer Leitsätze für die weitere Arbeit. Erste Bundesvorsitzende wird Elisabeth Keil.

Das Jägerinnen-Forum des Deutschen Jagdverbandes (DJV) hat Mitte August erstmalig in der DJV-Geschäftsstelle in Berlin getagt. Anwesend waren Obfrauen und interessierte Jägerinnen der im DJV formierten Landesjagdverbände. Zur ersten Bundesvorsitzenden wählten die Jägerinnen Elisabeth Keil vom Landesjagdverband Baden-Württemberg (LJV BW).

Nach ersten Beschlüssen im Januar 2018 verabschiedete das Jägerinnen-Forum in Berlin neue Leitsätze. So liegt ein Schwerpunkt künftig auf der Vermittlung eines positiven Bildes der Jagd nach außen. "Wir wollen die Vielfalt der heutigen Jagd in die Öffentlichkeit tragen und hierfür hauptsächlich die sozialen Medien nutzen", sagt Elisabeth Keil. Das DJV-Jägerinnen-Forum versteht sich als Plattform für die Vernetzung von Jägerinnen auf regionaler, überregionaler sowie internationaler Ebene. Auf Bundesebene will es die Kooperation und den Austausch von Jägerinnen stärken und dabei bereits bestehende Foren einzelner Landesjagdverbände einbeziehen. Weitere Informationen über die Arbeit des DJV-Jägerinnen-Forums gibt es auf Anfrage per E-Mail: jaegerinnen-forum@jagdverband.de.

Auch nach den Regenfällen in der vergangenen Nacht bleibt die Waldbrandgefahr in weiten Teilen Deutschlands hoch. Der Deutsche Jagdverband gibt Tipps, was Waldbesucher tun können, um Feuer zu verhindern. Glasscherben und Folien verursachen zwar keine Brände, das Verletzungsrisiko für Wildtiere ist aber hoch. 

Auch nach den nächtlichen Regenfällen bleibt die Waldbrandgefahr hoch, insbesondere in weiten Teilen Mittel- und Ostdeutschlands. Die Gefährdungsstufe liegt immer noch bei 3 oder höher. Ab Stufe 3 kann das Verlassen der Wege untersagt werden, ab Stufe 4 können von den Behörden bestimmte Areale sogar ganz gesperrt werden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert deshalb an Waldbesucher, die gängigen Sicherheitsregeln zu beachten - zum Schutz der Lebensräume heimischer Tier- und Pflanzenarten:

  • Bitte nicht rauchen. Eine achtlos weggeworfene Kippe kann schnell einen Flächenbrand auslösen. Zwischen dem 1. März und dem 31. Oktober gilt übrigens bundesweit in den Wäldern Rauchverbot, in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen sogar ganzjährig. 
  • Lagerfeuer und Grillen nur auf ausgewiesenen Plätzen. Geplante Grillfeste müssen zudem vorab bei der zuständigen Forstbehörde angemeldet werden.
  • Autos nur auf ausgewiesenen asphaltierten oder geschotterten Flächen parken. Heiß gelaufene Katalysatoren können im Nu trockenes Gras oder Laub entzünden.
  • Flucht- und Rettungswege unbedingt freihalten.
  • Bei Waldbrand unverzüglich Feuerwehr (Tel. 112) oder lokale Forstdienststelle informieren.

 

Entgegen der weitläufigen Meinung ist das Brandrisiko durch Glasscherben, Folien oder Blechdosen vergleichsweise gering wie wissenschaftliche Studien zeigen. Allerdings erhöhen solche Gegenstände das Verletzungsrisiko für Wildtiere erheblich: Glasscherben können beispielsweise stark eiternde Schnittwunden verursachen, Deckel beim Verschlucken Magen- oder Darmverschluss. Dosen, Folien oder Schnüre können zum Erstickungstod führen. Verpackungsmüll – auch von anderen Waldbesuchern – sollte deshalb unbedingt eingesammelt und in Abfallbehältern entsorgt werden. 

Autofahrer aufgepasst: Die Paarungszeit des Rehwildes ist in vollem Gange. Auf Landstraßen ist jetzt auch tagsüber mit erhöhtem Wildwechsel zu rechnen.

Derzeit geht es heiß her in Wald und Flur. Noch bis Mitte August hat das Rehwild seine Paarungszeit, in der Jägersprache auch „Brunft“ genannt. Dann sind die Tiere buchstäblich blind vor Liebe. Leider bringt sie ihre hormonbedingte Kopflosigkeit in Gefahr: Auch tagsüber queren liebestolle Rehe Landstraßen und stellen für sich und andere Verkehrsteilnehmer ein Risiko dar. Der Deutsche Jagdverband (DJV) rät zu besonderer Achtsamkeit und bittet Autofahrer um erhöhte Rücksichtnahme.

Wer auf Landstraßen entlang von Wäldern sein Tempo von 100 auf 80 Stundenkilometer drosselt, der reduziert seinen Bremsweg um 25 Meter. Dies kann überlebenswichtig sein – auch für das Wildtier, denn ein Aufprall endet für die 20 kg schweren Rehe fast immer tödlich. Allein im vergangenen Jagdjahr ließen 195 420 Rehe ihr Leben auf deutschen Straßen.

Vor allem Rehböcke sind jetzt sehr aktiv und stetig auf der Suche nach paarungswilligen Reh-Damen. Hat der Bock eine Auserwählte gefunden, treibt er sie stundenlang vor sich her, bis sie sich zur Paarung bereit erklärt. Bei diesem Treiben entstehen kreisförmige Pfade, die auf Feldern oder Waldwiesen gut zu erkennen sind. In der Jägersprache heißen diese „Hexenringe“.

Weitere Informationen:

Wie man Wildunfällen vorbeugen kann und wie man sich am besten verhält, wenn es doch gekracht hat? Hier gibt es Verhaltenstipps für Verkehrsteilnehmer.

 

In Feld und Flur fehlt das Wasser. Tier- und Naturschutzverbände rufen nun auf, Wildtiere mit Wasser zu versorgen. Diese sind jedoch zum großen Teil sehr gut an das Klima angepasst. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Hinweise, wie Naturfreunde richtig helfen.

Die anhaltende Trockenheit macht einigen Tieren und Pflanzen mehr zu schaffen als anderen. "Die meisten Wildtiere sind jedoch sehr gut an unser Klima in Mitteleuropa und auch seine Extreme angepasst", sagt Detlef Zacharias, zuständig für Tierschutz im DJV-Präsidium. Wichtig sei es, die Tiere tagsüber an ihren kühlen und schattigen Plätzen im Wald in Ruhe zu lassen. Auch sollten letzte grüne Inseln auf den Feldern sowie verbliebene Wasserstellen in der Dämmerungszeit und nachts gemieden werden. "Das sind Schlaf- und Esszimmer der Tiere, die sind tabu."

Strategien der Wildtiere

Tatsächlich kommen zum Beispiel Rehe erstaunlich gut mit der Trockenheit zurecht. Sie sind die "Feinschmecker" unten den Wildtieren und ernähren sich von Blättchen und Knospen, in denen auch im Moment genug Wasser enthalten ist. Auch der Morgentau beim Frühstück liefert ausreichend Flüssigkeit. "Wildschweine steigen temporär auf vegetarische Kost um", sagt Detlef Zacharias. "Nur die Tiere, die unmittelbar an Gewässern leben, müssen auf Schnecken, Würmer und Larven nicht verzichten." Die von Jägern angelegten Feuchtbiotope sind besonders zur Trockenzeit Artenhotspots. Wildschweine und Hirsche wälzen sich gern darin. Das ist nicht nur erfrischend, die dicke Schlammschicht bietet getrocknet auch einen guten Schutz vor lästigen Insekten. Weite Strecken zu Seen und anderen Gewässern legt das Rotwild zurück. Zuweilen kann man Hirsche baden sehen.

Problematisch: Insekten und Vögel

Unter den Wildtieren leiden Vögel und Insekten am meisten unter der aktuellen Trockenheit, denn Pfützen und kleine Rinnsale sind nach vereinzelten Regenschauern in kürzester Zeit wieder ausgetrocknet. Hier helfen kleine Tränken im Garten, wie etwa flache Schalen, in denen schwimmende Holzstücke den Tieren Halt geben. Wichtig ist, dass die Tiere darin nicht ertrinken. Am besten werden die Schalen an einem offenen Platz aufgestellt und nicht in Nähe von Hecken und Sträuchern, wo gegebenenfalls Katzen oder andere Fressfeinde lauern könnten. Die Tränke sollte jeden Tag ausgespült und mit Frischwasser aufgefüllt werden, um Bakterienbildung wie Salmonellen zu vermeiden.

Dringend bedürftig: junge Bäume

Wer jetzt wirklich Wasser braucht, sind junge Bäume – vor allem in Städten. "Es wäre eine große Hilfe für die städtischen Park-, Straßen- oder Hinterhofbäume, wenn sich Anwohner untereinander absprechen und besonders junge Bäume mit Wasser versorgen", so Zacharias. Ihr Wurzelwerk ist noch nicht so ausgeprägt. Außerdem leiten die vielen versiegelten Flächen in den Städten das Regenwasser sehr schnell in Entwässerungskanäle.

Die Raps- und Getreideernte läuft auf Hochtouren. Für Jäger eine Gelegenheit, vor allem Wildschweine zu bejagen. Vor dem Hintergrund der herannahenden Afrikanischen Schweinepest ist das eine effektive Methode in der sonst dicht bewachsenen Feldflur. Sicherheit ist dabei erstes Gebot.

Die Getreide- und Rapsernte bietet Jägern die Möglichkeit zur sogenannten Erntejagd, vor allem Wildschweine sollen erlegt werden. Das ist wichtig vor dem Hintergrund der drohenden Afrikanischen Schweinepest. Sicherheit geht jedoch immer vor Jagderfolg, betont der Deutsche Jagdverband (DJV): Jäger und Landwirte sollten Erntejagden eng und mit ausreichend zeitlichem Vorlauf abstimmen. Alle beteiligten Personen sollten aus Sicherheitsgründen gut und weithin sichtbar sein – idealerweise durch das Tragen von Warnwesten. Zur Planung gehört auch, Warnschilder an Straßen aufzustellen und an das Jagdgebiet angrenzende Pferde- oder Viehhalter zu informieren.

Der DJV empfiehlt, von Hochsitzen aus zu schießen, damit der Schuss stets in Richtung Boden abgegeben und die Kugel abgefangen wird. Der sogenannte Kugelfang ist verpflichtend, ebenso wie zahlreiche andere Sicherheitsvorkehrungen. Beispielsweise muss ein ausreichender Sicherheitsabstand zu Erntefahrzeugen eingehalten werden. Der Schusswinkel zum Nachbarn muss größer als 30 Grad sein. In Richtung Feld darf niemals geschossen werden, ebensowenig in Richtung Siedlungen, Straßen oder Radwege. Vor dem Schuss muss sich der Jäger ganz sicher sein, welches Tier er vor sich hat.

Was bei einer Erntejagd zu beachten ist, verdeutlicht ein DJV-Video.

Beeren pflücken, Wildsteaks grillen, Karpfen füttern, ein Insektenhotel aufstellen – DJV-Präsident Hartwig Fischer und Spargelbauer Heiner Meyer empfangen Stadtkinder aus Hamburg für einen gemeinsamen Tag in der Natur. 

„Alle Kinder zu Netti“ ruft Annette von Karp über den Hof von Meyers Spargelgut und versammelt sogleich sieben Jungs und Mädchen um sich herum. Aus gut 130 Kilometern ist die gelernte Fremdsprachenkorrespondentin mit den fünf und sechs Jahre alten Kindern angereist, die Teil eines Naturpädagogik-Kurses sind. Mit abwechselnden Projektpartnern bietet die passionierte Jägerin jahreszeitlich ausgerichtete Naturerlebnisse an, die die Motivation der Stadtkinder stärken und ihr Naturverständnis heben sollen.

Zusammengerückt beobachten die Kinder nun mit großen Augen den vorfahrenden Eiswagen, der seine Ankunft mit einem schrillen Klingeln bekannt gibt. Erster Kunde an der Theke ist die Hof-Hündin Bella, die wie gewohnt eine eiskalte Vanillekugel in der Waffel serviert bekommt. Unter Gelächter aller Anwesenden dürfen sich anschließend die Kinder ein Eis ihrer Wahl abholen. Mit teils verschmierten Gesichtern widmen sie sich wieder den Spielsachen auf dem großräumigen Hof. Schaukel, Bobby-Car und Trampolin sind im Dauereinsatz, ehe unser nächster Programmpunkt ansteht. Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), stattet zunächst alle Kinder mit Lernort-Natur-Mützen und Ansteckern aus, ehe er in seinen nahgelegenen Garten einlädt. Lernort-Natur ist die Umweltbildungsinitiative der Jäger und seit mehr als 25 Jahren etabliert.

Ein Haus für Biene, Ohrenknieper und Co.

Inmitten von alten Eichen und Birken versteckt sich ein mit Seerosen und Schilf gesäumter Teich, eine freie Stelle mit kleiner Holzbank bietet Sicht auf das Wasser. „Wie aus Lurch und Kaulquappe ein Frosch oder eine Kröte werden, die sich dann von Insekten ernähren oder der Waschbär, der die Kröte, aber auch Gelege und Jungvögel frisst  diese Zusammenhänge in der Natur zu erläutern, schafft Bewusstsein für natürliche Prozesse“, erklärt Fischer. Kleine Kröten entdecken wir an diesem Tag leider nicht. Aber die Brotflocken, die die Kinder mit viel Schwung ins Wasser werfen, finden zahlreiche Abnehmer. Karpfen und Plötzen saugen unter wachsamen Blicken der Jungen und Mädchen den Teig von der Oberfläche. Um auch den Bienen und Ohrenkniepern des kleinen Biotops ein Zuhause zu geben, stellen wir gemeinsam ein riesiges Insektenhotel auf. Neugierig erkunden die Kinder die verschiedenen Verstecke und Schlupflöcher, während Fischer den Sinn dieser Behausung erklärt. Nicht einer ist gelangweilt, die Worte und Erzählungen werden mit Wissbegier aufgesaugt. Auf dem nahgelegenen Hochsitz dürfen alle Kinder den Ausblick genießen, ehe wir zu einem kleinen Mittagssnack aufbrechen. Doch dieser muss erst geerntet werden. 

Eine Handvoll Beeren

Zu Meyers Spargelgut gehört nicht nur das knackige Stangengemüse, sondern auch Felder mit Süßkartoffeln, Melonen und Heidelbeeren. Durch letztere pirschen wir nun mit kleinen Schalen und ernten die fruchtig blauen Beeren: manche in die Schale, manche direkt in den Mund. Zufrieden beobachten Heiner Meyer und Sohn Steffen-Alexander die kleinen Erntehelfer und geben Tipps, wo die richtig dicken und saftigen Beeren zu finden sind. Und natürlich dürfen die Kinder die Ernte mit nach Hause nehmen. Meyer erzählt, dass Netti mit den Kindern im Anschluss schon Muffins gebacken und Marmelade eingekocht hat. „So können wir die Kinder an die Natur heranführen. Nahrungsmittel selbst zu pflücken, zu kosten und zu verarbeiten ist ein wichtiger Schritt, unsere Umwelt zu verstehen und wahrzunehmen“, sagt er und fügt hinzu, dass er viel Glück im Leben hatte und froh sei, wenn er davon etwas weitergeben kann. Innerhalb einer knappen Stunde füllen sich gut 15 Schälchen mit Heidelbeeren, ehe die Nachricht, dass der Grill bereit sei, uns schlagartig aufbrechen lässt. 

Nettis Jahresplan

Die marinierten Damwild-Steaks liegen bei unserer Ankunft am Hof schon bereit. Den Tisch decken wir noch gemeinsam, während die sieben Unermüdlichen erneut das Trampolin stürmen. Annette von Karp hat stets einen Blick auf ihre Schützlinge, achtet auf Höflichkeit und einen verantwortungsvollen Umgang in und mit der Natur. Gegessen wird erst, wenn auch der letzte seine Hände gewaschen und seinen Platz eingenommen hat. Dass das Fleisch von einem Wildtier aus den umliegenden Wäldern stammt, verstehen wohl noch nicht alle. Aber auch dafür hat Netti schon einen Plan, eigentlich hat sie für jeden Monat im Jahr einen Plan.

So ging es im Mai mit den Kindern in den Wald, um das Erwachen der unterschiedlichen Bäume zu entdecken. Die Hirschbrunft hören und sehen sowie Pilze sammeln, ist fest eingeplant für September. Die Naturpädagogin hofft, dieses Projekt, eine Aktion der Ursula-Kühling- und Paul-Jähn-Stiftung, noch auszubauen und in zwei, drei Jahren weitere Mitarbeiter beschäftigen zu können. „Die Natur mit allen Sinnen zu erleben, stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder, vermittelt Geborgenheit und weckt Verständnis für die Lebensgrundlagen aller Mitmenschen“, erklärt sie und wünscht sich zugleich, dass die Kinder das Erlebte an ihre Eltern herantragen. 

Und was machst du den ganzen Tag? Traktor fahren!

Zum Ende des Tages gibt es noch etwas Außergewöhnliches zu erleben: Nacheinander dürfen die Jungen und Mädchen in dem nagelneuen Traktor von Heiner Meyer Platz nehmen. Die Augen und Münder weit aufgerissen, kommen sie aus dem Staunen über Größe, Technik und Kraft nicht mehr heraus. Das gleiche Bild zeigt sich, als wir die Voliere mit den Uhus besuchen, eine persönliche Leidenschaft von Meyer, der die größte Eulenart zur Auswilderung züchtet. Zum Abschied geben uns alle Kinder die Hand, nehmen ihren angestammten Platz im schwarzen Kleinbus ein, während wir bereits den nächsten Ausflug besprechen. Es wird sicherlich etwas mit Jagd zu tun haben. 

Naturpädagogik mit Lernort Natur

Annette von Karp befindet sich derzeit in der Zusatzausbildung zur zertifizierten Waldpädagogin. Lernen in und mit der Natur ist zukunftsweisend. Der Deutsche Jagdverband bietet über die Akademie für Wild, Jagd und Natur die Ausbildung zum Naturpädagogen an. Einige Absolventen haben sich anschließend spezialisiert und beschäftigen sich etwa gezielt mit Waldpädagogik für körperlich und geistig behinderte Kinder, andere bieten erlebnisorientiertes Lernen für Jugendliche mit vielen Abenteuern und "Mutproben" an. Weitere Infos zu Lernort Natur gibt es unter www.lernort-natur.de.

Im August geht es wild her in Feld und Flur: Das Reh hat Paarungszeit. Im Rahmen der Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" laden Jäger vielerorts dazu ein, dieses spannende Spektakel hautnah zu beobachten.

Selten kann Rehwild aus so geringer Distanz beobachtet werden wie während der Paarungszeit Anfang August. Dann können Jäger durch das Imitieren des Ricken-Fiepens (dem Lockton des weiblichen Rehs) Rehböcke reizen. Es ist der perfekte Zeitpunkt, um Jagdgästen zu zeigen, was Jagd ausmacht: Ruhe, Naturbeobachtung, Spannung, Wissen und Faszination. Naturinteressierte Menschen sind im Rahmen von „Gemeinsam Jagd erleben“, einer Aktion von Deutscher Jagdverband (DJV) und dlv-Jagdmedien, eingeladen, dieses Schauspiel mitzuerleben. „Gemeinsam Jagd erleben“ bringt bereits im vierten Jahr Jäger und Nichtjäger zusammen und informiert über die Facetten der Jagd.

„Wir machen unsere Passion transparent und zeigen, was Jäger tun und warum sie es tun“, sagt Dr. Hermann Hallermann, Vizepräsident des DJV. „Was könnte einen besseren Einblick verschaffen, als selbst dabei zu sein?“ Ob Beobachten von Wild, gemeinsames Wild grillen, Hochsitzbau oder Biotoppflege – in den Jagdrevieren gibt es viel zu erleben. Interessierte können sich beim DJV oder einem seiner 15 Landesjagdverbände melden. Nach Möglichkeit nehmen Jägerinnen und Jäger Interessierte mit ins Revier.

Wer sein Erlebnis in Wort und Bild festhält (Minimum: 280 Zeichen) und den Bericht per E-Mail an jaeben@jagderleben.de sendet, kann hochwertige Preise gewinnen. Weitere Informationen gibt es unter https://jaeben.jagderleben.de/die-aktion und bei www.facebook.com/jaeben.jagd.erleben. Einsendeschluss ist der 30. November 2018. Die Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" findet seit 2015 statt. Sie hat das Ziel, Nichtjäger über die Jagd zu informieren, die Begeisterung für die Natur zu wecken oder auch mit Vorurteilen über die Jagd aufräumen.

In einem Memorandum richtet sich der Namibische Umwelt- und Tourismusminister Pohamba Shifeta an Gastjäger und Einheimische. Er verbietet den Inhabern von Namibischen Jagdlizenzen, Bilder von erlegtem Wild in den sozialen Netzwerken zu posten. Die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßen diesen Vorstoß.  

In einem gestern veröffentlichten Schreiben verweist der Namibische Minister für Umwelt und Tourismus auf das künftige Verbot, Fotos von erlegtem Wild in den sozialen Netzwerken einzustellen und zu verbreiten. Diese Bilder sind aus der Sicht von Minister Shifeta unethisch und werfen „ein schlechtes Licht auf das Ansehen der gut regulierten Jagd“ in seinem Land. In Zukunft ist das Verbot Bedingung zur Erteilung einer Jagderlaubnis. Es ist verboten, sogenannte „Erlegerbilder“ in anderer Form als zu rein privaten Zwecken zu nutzen.

Auf diesen Vorstoß aus Namibia reagiert der CIC erfreut: "Fragwürdige Erlegerfotos gehören nicht in die sozialen Medien. Wir haben häufig genug erlebt, welchen Schaden sie anrichten“, so Dr. Wilhelm von Trott zu Solz, Leiter der Deutschen Delegation des CIC. „Erst am vergangenen Wochenende haben würdelose Bilder einer US-Amerikanerin mit einer in Südafrika erlegten Giraffe für massive Irritationen in den Medien gesorgt. Ich habe für solche Bilder kein Verständnis.“

Auch hierzulande sorgen Bilder von erlegtem Wild häufig für hitzige Diskussionen in den sozialen Medien. Menschen, die nichts mit Jagd zu tun haben, reagieren meist mit Unverständnis auf blutige Tierkadaver, hinter denen ein Jäger posiert. „Viele Erlegerfotos würden den Frühstückstest nicht bestehen: Wir sollten uns selbstkritisch fragen, was Frau Maier von nebenan beim Biss in ihr Frühstücksbrötchen empfindet, wenn sie etwa das  Foto vom abgeschnittenen Kopf eines Rehbocks sieht, der auf dem Boden einer zugemüllten Garage liegt", sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer. Das sei nicht unser Verständnis von Ethik in der Jagd und mit Sicherheit keine Werbung für unser Handwerk, so Fischer weiter.

Das Handwerk Jagd kann durchaus in Form von Bildern gezeigt werden. CIC und DJV rufen ihre Mitglieder dazu auf, beim Anfertigen von Erinnerungsfotos Respekt vor dem Wild und Empathie für Außenstehende in den Vordergrund zu stellen. DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald appelliert an die Ausbilderinnen und Ausbilder von künftigen Jägerinnen und Jägern, den Umgang mit sozialen Medien und das Auftreten in der Öffentlichkeit stärker zu thematisieren.

In Ostpolen soll ein Wolf am Dienstag zwei Kinder angegriffen haben. Der Vorfall habe sich im Dorf Przynslup an den Grenzen zu Slowakei und Ukraine ereignet. Unmittelbar nach dem Übergriff sei der Wolf erschossen worden. DJV: Untersuchungsergebnisse abwarten.

In Polen soll am vergangenen Dienstag ein Wolf zwei Kinder angegriffen und verletzt haben. Im Anschluss sei das Tier nach Verordnung durch eine regionale Umweltbehörde von einem Jäger erschossen worden. Dies bestätigte der Polnische Jagdverband heute gegenüber dem Deutschen Jagdverband (DJV). Der Vorfall soll sich im Karpatenvorland im Dorf Przynslup nahe der slowakischen Grenze ereignet haben. Der Wolf soll zuerst ein 8-jähriges Mädchen verletzt haben, kurze Zeit später wenige hundert Meter entfernt einen 10-jährigen Jungen. Die Verletzungen seien nicht lebensgefährlich. Beide Kinder werden polnischen Medien zufolge derzeit im Krankenhaus behandelt. Polnische Medien berichten jetzt, dass vermutlich derselbe Wolf wenige Wochen zuvor bereits eine Frau auf einem Campingplatz gebissen haben soll.

Ein Jäger wurde nach der Beißattacke auf die Kinder beauftragt, das Tier zu töten, was ihm nach Medienberichten am selben Tag mit Unterstützung der Polizei gelang. Veterinäre sollen den Tierkörper nun auf Tollwut untersuchen und anhand der DNA eine mögliche Hybridisierung prüfen. "Wir müssen die Untersuchungen abwarten, um eindeutig festzustellen, ob es tatsächlich ein Wolf war. In Deutschland muss es unabhängig davon möglich sein, Einzeltiere oder ganze Rudel unverzüglich zu töten, wenn sie verhaltensauffällig sind", sagte Helmut Dammann-Tamke, zuständig für den Wolf im DJV-Präsidium. Eine natürliche Scheu vor dem Menschen besitze der Wolf nicht, er müsse lernen, sich vom Menschen und seinen Nutztieren fernzuhalten, so Dammann-Tamke weiter. Anders als das Bundesamt für Naturschutz bewertet der DJV es bereits als verhaltensauffällig, wenn sich Wölfe mehrfach tagsüber Siedlungen nähern oder nachts queren.

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