Anlässlich des Verbändegesprächs bei Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner fordert der DJV ein Umdenken in der Forstpolitik. Reh und Hirsch dürfen nicht zum Sündenbock für Sparwut und Stellenabbau in Behörden gemacht werden.

Vor dem Hintergrund des heutigen Verbändegesprächs zur Situation des Waldes fordert der Deutsche Jagdverband (DJV) ein Umdenken in der Forstpolitik. Bund und Länder besitzen etwa die Hälfte aller Wälder und stehen besonders in der Verantwortung. "Die Strategie der zurückliegenden drei Jahrzehnte hat versagt, einen Grundstein für klimastabile Wälder zu legen", sagte DJV-Vizepräsident Dr. Dirk-Henner Wellershoff während des Verbändegesprächs. Es reiche nicht, die behördlichen Abschussvorgaben für Reh und Hirsch immer weiter in die Höhe zu treiben: "Waldumbau mit dem Gewehr ist viel zu kurz gedacht", so Dr. Wellershoff.

Entscheidend für den aktiven Waldumbau und Wiederaufforstung sind laut DJV langjährige und intensive Pflege- sowie Schutzmaßnahmen. Trotzdem haben die Behörden beispielsweise die Zahl der Förster in 25 Jahren halbiert und die Ausgaben für die Forstwirtschaft stark reduziert. Jetzt sollen Wildtiere wie Reh und Rothirsch der Sündenbock für Sparwut und Stellenabbau sein.

Jagd ist nur ein Instrument unter vielen auf dem Weg zu klimastabilen Wäldern. Die rund 384.500 Jäger nehmen ihre Verantwortung ernst und erfüllen zumeist staatliche Abschusspläne: Allein im vergangenen Jagdjahr haben sie knapp 1,2 Millionen Rehe und 77.000 Rothirsche erlegt. Waldumbau und Wiederaufforstung können nur erfolgreich sein, wenn Jagd und Forst zusammenarbeiten. Der DJV fordert deshalb ein Umdenken in der Personalpolitik, die verstärkte Einstellung von Forstwirten und Förstern sowie staatliche Subventionen für die anstehenden Umbauprozesse.

Die Telefone in den Auffangstationen für Greifvögel und Eulen in Deutschland stehen aktuell nicht mehr still: Spaziergänger finden am Waldboden eine junge Eule, ein junger Falke landet bei seinem Jungfernflug in einem Hinterhof. Polizei und Feuerwehr werden zur Rettung gerufen, Vogelkinder landen in Tierheimen und Tierarztpraxen. Wie man sich bei einem Fund richtig verhält, erklären DJV und DFO im Interview mit der Betreiberin einer Auffangstation.

Junge Greifvögel und Eulen werden gerade flügge. Sie erkunden die nähere Umgebung ihrer Nester und landen bei ihren Ausflügen schon einmal am Boden. Vermeintlich hilflos werden sie von Spaziergängern aufgegriffen und mitgenommen. Wie man sich beim Fund einer jungen Eule oder eines jungen Greifvogel richtig verhält, erklären der Deutsche Falkenorden (DFO) und der Deutsche Jagdverband (DJV) im Interview mit Sylvia Urbaniak von der Greifvogelhilfe Rheinland.

DJV/DFO: Ein Küken am Boden: Wie verhält sich der Beobachter richtig?

Sylvia Urbaniak/Greifvogelhilfe Rheinland: Hier gilt es in erster Linie zu unterscheiden, ob man ein Nestling oder einen Ästling gefunden hat. Nestlinge besitzen nur Federflaum am Körper und Ästlinge zeigen vor allem im Flügelbereich schon deutliche Ansätze von richtigen Federn, wir sagen Großgefieder dazu. Am Boden haben aber beide Altersgruppen nichts zu suchen, dort sind sie immer diversen Gefahren schutzlos ausgesetzt. Daher ist das vorsichtige Anfassen bei einem Fund eines Kükens ausnahmsweise erlaubt, da der menschliche Geruch für diese Tiere keine Rolle spielt. Der Fund einer Eule am helllichten Tag erlaubt es, den Vogel zunächst zu schützen und gegebenenfalls zu wärmen. Am besten nimmt man dann mit uns bzw. einer Greifvogelauffangstation Kontakt auf, damit man besprechen kann, wie man jetzt richtig vorgeht.

Welches sind die am häufigsten aufgefundenen Arten?

Ganz klar ist der Waldkauz die häufigste Eulenart, gefolgt von der Schleiereule und der Waldohreule. Je nach Region und Verbreitung kommen noch Steinkäuze und Uhus in Frage. Bei den Greifvögeln sind es vornehmlich der Turmfalke und der Mäusebussard.

Wie verhalte ich mich richtig?

Häufig urteilen Menschen voreilig. Sie denken, die Jungen seien verlassen. So kommt es zu leider zur klassischen „Kindesentführung“. Greifvogeleltern verlassen ihre Jungen jedoch extrem selten.

Welche Probleme gibt es, wenn Beobachter die Jungvögel mitnehmen?

Das Schlimmste was passieren kann ist, wenn wir ein Jungtiere ohne Angabe über den Fundort bekommen. Denn die oberste Priorität liegt darin das Jungtier nach eingehendem Gesundheitscheck wieder zurück zum Familienverband zu bringen. Bei Ästlingen geht das hervorragend, sie können fast alle zurück gebracht werden. Der nächste Fehler ist, zu glauben, man könne einen Greifvogel selbst aufziehen: Denn dieser muss unbedingt in fachkundige Hände gegeben werden.

Selbst wenn man eine Voliere zu Hause hat?

Ganz klar: Nein. Man kann einen solchen Vogel nicht einfach isoliert in einer Voliere oder in der Garage aufziehen bis er groß ist und glauben, dass er dann alles kann. Eulen entwickeln sich nur sehr langsam und müssen über viele Wochen von ihren Eltern in der Natur erlernen, wo man Mäuse finden kann. Das Fangen funktioniert instinktiv. Wir führen seit einigen Jahren erfolgreich die Wildflugmethode für junge Waldkäuze, Waldohreulen und Turmfalken durch, hier benötigt man viel Fingerspitzengefühl und tiefgründige Artenkenntnisse. Diese Freilassungsmethode wird auch „soft release“ genannt, hier wird unterstützend zugefüttert bis die Jungvögel sich in der Natur selbst erhalten können.

Wer kann mir als Laie helfen? Gibt es eine Bestimmungsmöglichkeit, wenn ich vor Ort bin und daraus resultierende Handlungsempfehlungen?

Alle Greifvogelauffangstationen und Falknereien können Hilfestellung leisten. Grundsätzlich ist im Frühjahr mit Funden von Waldkäuzen und Uhus zu rechnen, da diese Arten zuerst brüten. Waldkäuze kann man gut an den dunklen Augen und roten Augenlidern erkennen. Waldohreulen und Uhus besitzen orangefarbene Augen und können daher leicht vom Waldkauz unterschieden werden. Steinkäuze sind winzig klein und besitzen gelbe Augen. Anhand der Augenfarbe kann man die Arten schon recht gut unterscheiden, vor allem wenn das bleibende Gefieder noch nicht sichtbar ist. Und wenn die Eule besonders angriffslustig ist, dann ist es mit aller Wahrscheinlichkeit eine Waldohreule. Ist man sich doch unsicher kann man ein Foto vom Tier machen und uns per E-Mail senden und uns zu Rate ziehen. Bei Greifvögeln gibt es eine einfache Möglichkeit zu erkennen, ob es sich wirklich um einen solchen handelt. Denn fast alle Greifvogelarten besitzen gelbe Beine. Junge Turmfalken und Mauersegler werden ungefähr zur gleichen Jahreszeit gehäuft aufgefunden und tatsächlich immer wieder verwechselt. Sperber und Habichte werden deutlich seltener gefunden und sind an deren gelben Irisfarbe gut zu bestimmen.

Wen habe ich da gefunden: http://www.greifvogelhilfe.de/artenbestimmung/

Wie gehe ich vor: https://d-f-o.de/umgang-mit-findlingen.html

Wo finde ich eine spezialisierten Tierarzt oder eine Auffangstation: https://d-f-o.de/links.html

Seit Samstag beraten Vertreter der 183 Unterzeichner des Washingtoner Artenschutzübereinkommens über den Handel mit wilden Tieren und Pflanzen (CITES) in Genf. Länder im südlichen Afrika wollen Handelsrestriktionen für Elfenbein, Nashorn und Jagdtrophäen lockern. Tierschützer sind dagegen. Im Interview mit dem Filmemacher und Biologen Dr. Klaus Sparwasser beleuchten CIC und DJV die Forderungen der südafrikanischen Länder an die Vertragsstaatenkonferenz.

Seit vergangenem Samstag tagt die 18. Vertragsstaatenkonferenz der Washingtoner Artenschutzübereinkunft (CITES) in Genf. Der Konferenz liegen Anträge einiger afrikanischer Länder zur Unterschutzstellung der Giraffe sowie zur Lockerung des Schutzstatus von Elefant und Nashorn vor. Tierrechtsorganisationen wie PRO WILDLIFE werben im Umfeld der Konferenz für den Totalschutz wildlebender Tiere. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) betonen die Bedeutung nachhaltiger Nutzung durch Jagd für den Artenschutz. Der Biologe und Filmemacher Dr. Klaus Sparwasser kommt im Interview mit beiden Verbänden zu dem Schluss, dass die Öffentlichkeit bewusst über die Situation vor Ort getäuscht wird.

Das Interview im Videoformat finden Sie hier:


CIC/DJV: Lieber Dr. Sparwasser: Im Moment vergeht eigentlich - zumindest hier in Deutschland - kein Tag ohne Meldungen zu Elfenbeinfunden, illegalem Nashornhandel oder zur Aufhebung des Jagdverbots in Botswana. Meines Wissens sind Sie gerade im südlichen Afrika, wo erwische ich Sie gerade?

Sparwasser: Ich bin hier in Simbabwe, in der Save Valley Conservancy am Ende einer langen Drehreise, die uns durch Namibia, Botswana und schließlich hier nach Simbabwe geführt hat und auf der wir auch mit Naturschützern, Jägern und Einheimischen gesprochen haben.

Derzeit arbeiten wir an zwei Produktionen, in denen es im Wesentlichen um Elefanten geht. Eine davon wird im Dezember 2019 bei 3sat/ZDF ausgestrahlt. Diese behandelt im Wesentlichen die „Faszination Elfenbein“, von grauer Vorzeit bis in die Gegenwart, und wir berühren dabei auch die aktuelle Situation des hoch umstrittenen Handels mit Elfenbein und die Nachfrage, die dafür im fernen Osten und besonders in China besteht.

Würden Sie uns kurz etwas über sich erzählen?

Ich bin Biologe und Filmemacher und habe bisher vorwiegend für das deutsche Fernsehen und internationale Festivals produziert. Vor zwei Jahren haben wir zusammen mit meinem südafrikanischen Freund und Partner Phillip Hattingh die Southern Cross Films gegründet, die sich schwerpunktmäßig kritisch mit Naturschutzthemen auseinandersetzt. Es ist ziemlich leicht, sich fernab des Geschehens in klimatisierten Büros in Deutschland oder Europa Strategien darüber auszudenken, wie Afrika mit seinen Wildtieren umgehen soll. Doch die Situation vor Ort und vor allem die Bedürfnisse, die die Menschen in Afrika an den Naturschutz stellen, unterscheiden sich von unserer westlichen Moral-Ethik doch ganz erheblich.

Mit den Erfahrungen, die Sie in den vergangenen Jahren haben sammeln können: Wie nehmen Sie die Berichterstattung hierzulande wahr?

Das Fortbestehen des Problems dient in erster Linie dem Geschäftsmodell vieler NGOs, die den Gedanken einer nachhaltigen Nutzung von Wildtieren strikt ablehnen. Dummerweise sind jedoch gerade die afrikanischen Länder im Naturschutz besonders erfolgreich, die zumindest eine teilweise nachhaltige Nutzung erlauben. Natürlich sind manche Konzepte zu hinterfragen. Doch solange die lokale Bevölkerung von den Wildtieren, die ja im Grunde ihnen gehören, keine ökonomischen Vorteile hat, sind alle Verbotskonzepte zum Scheitern verurteilt. Darin steckt eine gehörige Portion alten Kolonialdenkens und eine gewisse Überheblichkeit der westlichen Nationen, die nach wie vor Afrika als eine Art Spielplatz unserer gesättigten Industrie-Zivilisation sehen.

Dabei wissen die Menschen in Afrika sehr gut, wie sie mit ihren Ressourcen umzugehen haben, wenn man ihnen die Verantwortung dafür überlässt. Es gibt genug Projekte, die das gezeigt haben. Es ist tatsächlich zu hinterfragen, inwieweit nachhaltige Lösungen überhaupt erwünscht sind, oder ob es nicht viel mehr darum geht, ein erfolgreiches Geschäftsmodell für die Zukunft zu erhalten.

Dabei wird immer wieder kolportiert, dass die Jagd zum Beispiel für den Niedergang vieler Tierarten verantwortlich ist. Das ist ausgemachter Unsinn. Botswana etwa beherbergt nach der letzten offiziellen Zählung 130.000 Elefanten. Viele Experten gehen davon aus, dass diese Zahl aufgrund der Methodik weit höher liegen könnte. Als Botswana kürzlich ankündigte, das seit sechs Jahren bestehende Jagdverbot aufzuheben, ging ein Aufschrei um die Welt.

... der hierzulande in den Medien nach wie vor akut und präsent ist. Aufgrund der Aufhebung des Verbots werden sogar Aufrufe zum Tourismusboykott von Botswana laut. Sie sind selbst kein Jäger. Wo ordnen Sie denn das Vorhaben der Regierung Botswanas ein, die Jagd jetzt auf Kommunal- und Staatsland wieder zu erlauben?

Gehen wir einmal davon aus, dass eine Quote für den Abschuss von Elefanten festgelegt würde, die zum Beispiel 500 Elefanten pro Jahr umfasst. Angesichts der Gesamtpopulation ist diese Zahl ein Witz. Das relativiert sich ein wenig, wenn nur starke, alte Bullen mit großen Trophäen herausgegriffen würden. Doch auf die Gesamtpopulation ist die Zahl ohne Relevanz. Wenn Elefantenpopulation also irgendwo lokal bedroht sind, dann geschieht dies durch Wilderei. Wilderei hat mit kontrollierter Jagd nichts zu tun. Immerhin kommt ein Teil der Jagdeinnahmen lokalen Dorfgemeinschaften zugute. Auch das Fleisch, was ein ganz wesentlicher Faktor ist, wird unter den Menschen verteilt. Wo dies geschieht, erhöht es den Lebensstandard der dort lebenden Menschen. Und sie haben nur wenig Anreiz, sich mit Wilderei über Wasser zu halten. Wer also nachhaltige Nutzung verbieten will, schürt im Grunde damit genau das, was verhindert werden soll - nämlich das illegale Abschlachten von Tieren.

Natürlich muss es auch Kernzonen wie NPs geben, in denen keine nachhaltige Nutzung stattfindet. Doch selbst dort muss ein Wildtier-Management stattfinden. Selbst die größten Schutzgebiete gleichen heute ökologischen Inseln. Ihre umzäunten Flächen sind im Grunde zu klein, als dass sich Natur darin völlig unkontrolliert selbst regulieren könnte. Die Elefantenpopulationen Botswanas stehen bereits heute unter einem erhöhten Ernährungsstress und werden nur durch die Existenz unzähliger künstlicher Wasserstellen aufrechterhalten. Dies lässt sich an der Übernutzung früherer dichter Mopane-Wälder, die heute Mondlandschaften gleichen, nur allzu deutlich erkennen. Ein paar Jahre mit anhaltender Dürre in Folge, und die Elefantenpopulation dort kollabiert, mit tausenden verhungerten Elefanten und einem auf Jahrzehnte irreparablen Schaden für das gesamte Ökosystem.

Mondlandschaften durch Elefanten. Für uns hierzulande kaum vorstellbar. Die Hochglanzbroschüren der Reiseanbieter zeigen andere Bilder ...

Wir träumen alle von einem Paradies, in dem Mensch und Tier harmonisch miteinander leben. Doch die Realität sieht nun einmal anders aus und dieser Tatsache sollten wir uns alle verantwortungsbewusst stellen. Dabei können westliche Länder beratend und auch finanziell zur Seite stehen. Doch die Entscheidung darüber, wie Afrika seine Wildtiere managen will, sollte den Ländern überlassen bleiben, in denen diese Tiere vorkommen.

Ein aktueller Beitrag von Deutschlandfunk-Kultur - ich glaube die Autorin lebt selbst in Südafrika und hat für ihren Beitrag mehrere afrikanische Länder bereist - spricht unter anderem davon, dass sich Artenschutz für die Menschen lohnen müsse. Wie sehen da Ihre Vor-Ort-Erfahrungen aus?

Besonders in Südafrika gibt es die Aussage „If it pays it stays.“ Man muss diesen Satz nicht mögen, und auch mir gefällt eine übermäßig starke Kommerzialisierung von Natur nur bedingt. Doch solange wir in einer Welt kapitalistischer Staatssysteme leben, in denen es um Profit und Wettbewerb geht, ist dies die einzige kurz- bis mittelfristige Lösung, die ich zum Erhalt der Biodiversität in Afrika angesichts einer immer noch stetig wachsenden Bevölkerung sehe.

Momentan erwirtschaften die meisten ländlichen Gemeinden ihren Lebensunterhalt aus Ackerbau und Viehzucht. Nur wenn es gelingt, zumindest in den angrenzenden Landesteilen um Nationalparke und andere Schutzgebiete diese in eine Wildtier-Ökonomie umzuwandeln, die ihren Profit aus dem Erhalt von renaturierten zumindest Halb-Wildnisgebieten mit einer natürlichen Artenvielfalt rekrutiert, wird es langfristig gelingen, einen Rest von Natur in Afrika zu erhalten.

Vor wenigen Wochen fand in Simbabwe ein erster sogenannter Wildtier-Gipfel statt. Vertreter von insgesamt zwölf afrikanischen Staaten haben daran teilgenommen. Verbunden mit dem Ergebnis dieses Gipfels sind Forderungen nach einer Legalisierung des Elfenbeinhandels oder auch Legalisierung des Nashornhandels. Wie stehen Sie persönlich zu den Forderungen vornehmlich südafrikanischer Länder?

Ich glaube tatsächlich, dass über einen kontrollierten Handel mit Elfenbein neu nachgedacht werden sollte. Die Argumentation vieler NGOs, dass der dreimal - 1999, 2002 und 2008 - erfolgte Verkauf von weit über 100 Tonnen Elfenbein nach Japan und China den Druck auf afrikanische Elefanten erhöht hat, zieht nicht. Die Organisation TRAFFIC, die den globalen Handel mit bedrohten Arten überwacht, kam entgegen anderslautenden Berichten zu dem Ergebnis, dass ein Zusammenhang zwischen den Verkäufen und einem Anstieg der Wilderei nicht nachweisbar war. Diese “1-Off-Sales” haben zudem nichts mit einem kontrollierten Handel zu tun.

Dies bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass dafür Tausende von Elefanten abgeschlachtet werden. Elefantenpopulationen wachsen in freier Natur mit einer Rate zwischen 6 und 7 Prozent pro Jahr. Dort, wo die Population stabil ist, sterben ebenso viele alte Tiere eines natürlichen Todes. Nicht alle davon tragen Elfenbein, doch damit existiert eine natürliche Quelle, aus der sich dieser Markt speisen kann.

Hinzu kommen die Depots in den Elefanten-Staaten im südlichen Afrika, die mit hunderten Tonnen Elfenbein randvoll sind. Der Erlös davon könnte nachhaltigen Naturschutzprojekten zugutekommen. Der Hinweis darauf, dass solche Konzepte in Afrika aufgrund der allgegenwärtigen Korruption verhindert würden, zieht in diesem Zusammenhang nicht. Die meisten NGOs (und Staatsmänner) arbeiten ja genau mit diesen Leuten zusammen. Die Verbrennung von 106 Tonnen Elfenbein und Rhinozeros-Horn in Kenia im Jahr 2016 ist dafür ein gutes Beispiel.

Elfenbein als legales Handelsgut wie Kaffee oder Zucker. Ich kann den Aufschrei von Organisationen wie PETA oder PRO WILDLIFE schon hören. Das widerspricht ja vollkommen dem Mainstream ...

Gleiches gilt im Grunde für Nasenhorn. Der Nashorn-Züchter John Hume hat auf seiner Farm nahe Johannesburg rund 1.800 gut bewachte Nashörner stehen, darunter auch einige stärker gefährdete Spitzmaulnashörner. Von denen gibt es weltweit noch etwa 5.000 Tiere. Im Abstand von zwei bis drei Jahren sägt er den Tieren das Horn ab. Das geschieht für die Tiere schmerzfrei. Rhino-Horn besteht wie unsere Fingernägel aus Keratin und wächst genauso nach. John Hume sieht sich als Artenschützer, für viele NGOs ist er das Böse schlechthin. Er sitzt auf einem Berg von Nashorn-Horn, das er aufgrund der internationalen Bestimmungen nicht verkaufen darf. In Südafrika sind in Gendatenbanken die DNA-Analysen von mehr als 20.000 Nashörnern gespeichert. Ein kontrollierter Handel mit der Möglichkeit der Rückverfolgung des Nasenhorns bis zum einzelnen Tier wäre also möglich. Selbst das Aufgebot schwer bewaffneter Anti-Wilderer-Einheiten hat im vergangenen Jahrzehnt dem Töten von Nashörnern wegen ihres Horns keinen Einhalt bieten können. Ein regulierter Handel würde unter Umständen Abhilfe leisten. Wer Rhino-Horn legal erwerben kann, muss dafür keine Nashörner abschlachten. Die Frage, welche politischen und monetären Interessen es verhindern, dass dieser Weg zumindest versucht wird, scheint absolut berechtigt.

Die Legalisierung von Elfenbein- und Nashornhandel wurde während des UN-Wildlife Summit in Simbabwe als Baustein eines funktionierenden zukünftigen Artenschutzmodells zumindest kontrovers diskutiert. Aber auch die "Trophäenjagd" als legales Mittel zum Zweck. Tierrechtsorganisationen gehen erwartungsgemäß auf die Barrikaden. Ist es das Schreckgespenst "Trophäenjagd"?

Es geht ja nicht nur um Trophäenjagd. Es geht um nachhaltige Nutzung. Zu der gehört neben Öko- und Fototourismus und dem Verkauf von überschüssigem Wild eben auch die Jagd. Wir sind in Sango auf der Save Valley Conservancy. Das 60.000 Hektar große Areal im Süden des Landes wurde 1993 von dem Hamburger Unternehmer Willy Pabst erworben. Zu dieser Zeit war es eine Rinderfarm, und auf der gesamten Fläche gab es weder Elefanten, noch Löwen, Wildhunde, Leoparden oder andere Wildtiere in nennenswerter Zahl. Innerhalb von 20 Jahren ist daraus ein Naturreservat entstanden, das 2.500 Elefanten, nahezu 100 Löwen und Leoparden und mehrere Rudel Afrikanischer Wildhunde beherbergt. Sango ist ein echtes Wildnisgebiet, das in seiner Artenzusammensetzung Nationalpark-Status aufweist. Zudem ernährt das Unternehmen direkt und indirekt etwa 1.300 Menschen in den umliegenden Dörfern. Dies alles ermöglichen die Einnahmen aus dem Jagdtourismus. Es ist doch nicht entscheidend, womit das Geld für Naturschutz erwirtschaftet wird, sondern was am Ende dabei herauskommt.

Mit welchen Wünschen respektive Forderungen treten Sie Ihre Heimreise nach Deutschland an?

Was ich mir wünsche, ist relativ einfach: Dass wir wegkommen von diesen emotionsgeladenen Diskussionen und einem mehr als fadenscheinigen institutionalisierten Naturschutz. Und dass wir gemeinsam an einer wirklichen Lösung des Problems arbeiten - eingedenk der Realität vor Ort. Eine Lösung, die dann auch für die Zukunft trägt und es künftigen Generationen von westlichen Touristen wie afrikanischen Einheimischen ermöglicht, zumindest einen Rest jener Wildnis zu erleben, die früher für ganz Afrika selbstverständlich war. Die Öffentlichkeit wird heute über die reale Situation in Afrika bewusst getäuscht, und ich sehe es als meine Aufgabe als Filmemacher an, daran etwas zu ändern.

Am 27. September 2019 lernen Teilnehmer, wie sie im Notfall reagieren sollten, welche Ausrüstung notwendig ist und wie sich Unfälle vermeiden lassen.

Der DJV bietet in Kooperation mit den Landesjagdverbänden Berlin und Brandenburg ein Erste-Hilfe-Seminar für den Jagdhund an. Der Veterinär Dr. Ralf Erler leitet das Seminar am 27. September 2019 von 18 bis 21 Uhr in der DJV-Geschäftsstelle (Chausseestraße 37, 10115 Berlin).

Folgende Inhalte sind vorgesehen:

  • Verschiedene Jagdformen und die dabei am häufigsten auftretende Verletzungen
  • Verletzungsrisiko bei Nachsuchen
  • Untersuchung des verletzten Tieres
  • Erste Hilfe im Notfall und notwendige Ausrüstung
  • Vorbeugen von Unfällen
     

Eigene Hunde sollten nach Möglichkeit nicht zum Seminar mitgebracht werden, da die Räumlichkeiten begrenzt sind. Jagdhunde sind für die Übungseinheiten vor Ort. Eine Anmeldung ist per E-Mail bis zum 6. September 2019 möglich: bildung@jagdverband.de. Weitere Informationen zum Seminar gibt es auf telefonische Anfrage: (0 30) 2 09 13 94-23. Die Seminarkosten betragen 30 Euro pro Person. Die Teilnehmerzahl ist auf 12 begrenzt.

Die Zahl gemeldeter Konfliktfälle zwischen Braunbären, Menschen und ihren Nutztieren in Rumänien steigt. Grund hierfür ist eine verfehlte Naturschutzpolitik. CIC und DJV warnen vor sinkender Toleranz gegenüber großen Beutegreifern bei ausbleibendem Wildmanagement.

Braunbären haben in Rumänien in diesem Jahr bereits drei Menschen getötet. Die Anzahl gemeldeter Attacken auf Menschen hat sich im vergangenen Jahrzehnt versiebenfacht: 31 Angriffe wurden alleine 2018 an die zuständigen Behörden gemeldet. Auch in anderen europäischen Ländern mehren sich derzeit Meldungen von Braunbär-Angriffen. Das rumänische Umweltministerium erteilt seit 2018 keine Quoten für Braunbären mehr. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) stellen fest: Wo Konflikte zunehmen, aber ein Wildmanagement ausbleibt, sinkt die Akzeptanz für Großprädatoren wie Bär und Wolf.

Der Bestand an Braunbären in Rumänien steigt seit Jahrzehnten kontinuierlich an und wird aktuell mit 8.300 Tieren beziffert. Der wirtschaftliche Schaden in der Landwirtschaft durch Ernteverluste, getötete Schafe und Rinder beläuft sich auf über eine halbe Millionen Euro. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher: Überbordende Bürokratie hält die Bauern davon ab, kleine und mittlere Schäden zu melden.

Habituierung entgegenwirken

"Vor allem in ländlichen Regionen, in denen eine Habituierung der Bären stattfindet und ernste Schäden zu erwarten sind, sind

Jagdquoten zwingend erforderlich. Mit dieser Maßnahme setzt ein lokaler Vergrämungseffekt ein und gefährliche Kontaktsituationen zwischen Mensch und Bär werden reduziert. Gleichzeitig müssen alle Best-Practice-Beispiele in den Bereichen Abfallwirtschaft, Lebensraumbeeinträchtigung, Holz- und Waldfrüchteernte konsequent umgesetzt werden", so Dr. József-Tamás Fodor, Wildbiologe und Wildtiermanagement-Experte aus Rumänien.

In einer gemeinsamen Erklärung anlässlich einer Ministerkonferenz Anfang Juni in Bukarest, forderten der CIC und der Europäische Dachverband der Jagd (FACE) die rumänische Regierung nachdrücklich auf, ihrer Rolle als Vermittler besser gerecht zu werden und als glaubwürdiger Partner bei der Reduzierung von Konfliktsituationen zwischen Menschen und großen Beutegreifern aufzutreten.

Zunehmend häufiger sind Braunbären in Innenstädten Rumäniens anzutreffen. Bären wie im folgenden Video (Quelle: Dr. Francis Buner GWCT) aus der Nähe von Brasov, Rumänien, haben jegliche Scheu vor dem Menschen verloren. Zusammentreffen mit solchen Bären führen unweigerlich zu Konflikten.

Wolfsentwicklung in Deutschland zeigt Parallelen

Über 470 mal haben in Deutschland Wölfe 2017 Nutztiere angegriffen, mehr als 1.660 Schafe, Ziegen, Pferde und Rinder starben. Das sind 55 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Um die Akzeptanz für den Wolf im Ländlichen Raum zu erhalten und den berechtigten Forderungen von Grundeigentümern und Landnutzern mehr Nachdruck zu verleihen, hat das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) im Januar 2019 ein Konzept für ein zukünftiges praxisorientiertes Wolfsmanagement vorgelegt. Die Verbände regen ein aktives Bestandsmanagement des Wolfes nach dem Vorbild der skandinavischen Schutzjagd an.

Jährlich töten streunende Hauskatzen in Deutschland mindestens 100 Millionen Vögel. Der DJV fordert eine generelle Kastrations- und Registrationspflicht, um deren unkontrollierter Fortpflanzung entgegenzuwirken.

Anlässlich des Weltkatzentags macht der Deutsche Jagdverband (DJV) darauf aufmerksam, dass verwilderte Hauskatzen die Artenvielfalt gefährden. Insgesamt leben 14,8 Millionen Tiere in deutschen Haushalten, hinzu kommen rund 2 Millionen ohne Besitzer. Letztere töten nach Hochrechnungen jährlich mindestens 100 Millionen Vögel sowie 300 Millionen kleine Säugetiere und Reptilien. Der DJV fordert deshalb eine bundesweite Kastrations- und Registrationspflicht für Hauskatzen nach dem Paderborner Modell, welches bereits in hunderten Kommunen Verwendung findet. "Ziel muss es sein, die Quelle wildernder Hauskatzen zum Versiegen zu bringen", sagt DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. Tierschutz sei für Jäger unteilbar und gelte auch für Wildtiere.

Hauskatzen bekommen zwei Mal im Jahr etwa vier bis sechs Jungtiere. Diese können ab dem sechsten Lebensmonat bereits trächtig werden. Laut einem linearen Rechenmodell hat ein verwildertes Hauskatzenpärchen in sieben Jahren etwa 420.000 Nachkommen. Das Risiko besteht jederzeit, dass sogenannte Freigänger sich mit verwilderten Artgenossen paaren und die Jungen unbemerkt im Schuppen oder hinter dem Brennholzstapel zur Welt kommen. Die nächste Generation von Streunern ist geboren und entzieht sich komplett dem Einfluss des Menschen. Verwilderte Hauskatzen sind sehr scheu und in den meisten Fällen nicht sozialisierbar. Das heißt: Sie dulden im Tierheim keine Artgenossen in nächster Nähe und sind zudem kaum vermittelbar an Tierfreunde.

In Großbritannien töten Hauskatzen nach wissenschaftlichen Hochrechnungen 275 Millionen Wildtiere, in den USA allein 4 Milliarden Vögel. Experten einer australischen Studie der Charles Darwin Universität in Casuarina weisen Katzen die Hauptschuld am Aussterben mehrerer Säugetierarten auf ihrem Kontinent zu. Die internationale Weltnaturschutzunion (IUCN) listet die Katze auf Platz 38 der 100 gefährlichsten invasiven Arten.

12 Teilnehmer erhalten nach zweijähriger Vorbereitung den Meisterbrief 

Nach zwei Jahren Vorbereitungszeit stellten sich im Juli 17 Revierjäger im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe der praktischen und mündlichen Prüfung zum Revierjagdmeister. 12 Teilnehmer, die bereits im April ihre schriftliche Prüfung absolviert hatten, haben bestanden. Das beste Gesamtergebnis erzielte Elias Raiser aus Stieten, Mecklenburg-Vorpommern.

Zulassungsvoraussetzung zur Meisterprüfung war eine mindestens zweijährige Berufspraxis als Revierjäger und die Vorlage einer schriftlichen Meisterarbeit zu einem berufsbezogenen Thema. Damit sich die Prüflinge auf die vielen Bereiche der Meisterprüfung vorbereiten konnten, hatte der Deutsche Jagdverband und der Bundesverband Deutscher Berufsjäger in enger Abstimmung mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen drei 14-tägige Lehrgänge im Jägerlehrhof Jagdschloss Springe durchgeführt.

Der Prüfungsausschussvorsitzende Dr. Michael Petrak sowie der zweite Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Berufsjäger, Wildmeister Peter Markett gratulierten auch im Namen des DJV den Revierjagdmeistern zur bestandenen Prüfung. Den Glückwünschen schlossen sich der Forstamtsleiter Christian Boele-Keimer (Forstamt Saupark) und Sven Lübbers (Jägerlehrhof Jagdschloss Spinge) an. Alle wünschten den neuen Revierjagdmeistern für den weiteren Berufsweg alles Gute.

Nachdem die zuständige Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft Julia Klöckner am 30. April 2019 die neue Verordnung über die Meisterprüfung zum anerkannten Fortbildungsabschluss Revierjagdmeister/in in Kraft gesetzt hat, war dieses die allerletzte Prüfung nach alten Vorschriften.

Kontakt:  

Geschäftsstelle des Bundesverbandes Deutscher Berufsjäger
Geschäftsführer Hermann Wolff
Hindemithstraße 26
46282 Dorsten               
Tel.: 02362/607220
Mobil: 0170/6340126
E-Mail: h.wolff@berufsjaegerverband.de
www.berufsjaegerverband.de

Jäger nutzen die Ernte von Feldfrüchten, um Wildschweine zu bejagen. Angesichts der drohenden Afrikanischen Schweinepest ist dies notwendig. Sicherheit hat dabei Priorität: Der DJV empfiehlt den Einsatz von Hochsitzen.

Wenn Getreide, Raps oder Mais reif sind, beginnt die Erntezeit und geht bis Oktober. Jäger können jetzt vor allem Wildschweine effektiv bejagen. Sicherheit steht bei der sogenannten Erntejagd an erster Stelle und geht immer vor Jagderfolg. Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt Jägern, grundsätzlich nur von erhöhten Einrichtungen, etwa Hochsitzen, zu schießen. So geht der Schuss stets in Richtung Boden, der die Kugel aufhält. Jäger sprechen vom „Kugelfang“.

Jäger sollten aus Sicherheitsgründen signalfarbene Kleidung tragen und Mindestabstände zu Erntefahrzeugen sowie Nachbarschützen einhalten. Warnschilder weisen Verkehrsteilnehmer auf den laufenden Jagdbetrieb hin. Mit einem erhöhten Wildwechsel ist zu rechnen, deshalb sollten Verkehrsteilnehmer die Geschwindigkeit anpassen.

Wildschweine leben inzwischen bis zu fünf Monate im Jahr komplett in Feldern. Hier finden sie Nahrung im Überfluss und sind gut geschützt. Jäger sind angesichts der drohenden Afrikanischen Schweinepest angehalten, die Zahl der Wildschweine weiter zu reduzieren. Die Tierseuche breitet sich von Ost- nach Mitteleuropa aus, Deutschland ist bisher nicht betroffen. Bedroht sind auch Hausschweine.

Der DJV informiert mit zwei Videos über Sicherheit und Notwendigkeit von Erntejagden:

Daten lassen sich ab sofort filtern. Die Ergebnisse können als Karte, Diagramm oder Tabelle angezeigt und gespeichert werden. Für registrierte Nutzer gibt es Zusatzfunktionen.

Die Internet-Seite des Tierfund-Katasters (tierfund-kataster.de) bietet ab sofort neue Möglichkeiten: Mit Hilfe von Filtern können Nutzer alle vorhandenen Daten selektieren und sich Ergebnisse auf einer Karte, als interaktives Diagramm oder in Tabellenform anzeigen lassen. Die Suchergebnisse lassen sich auch als Grafik speichern - zum Beispiel für eine eigene Präsentation.

Der neue Online-Auftritt des Tierfund-Katasters erleichtert es, Funde auf Länderebene darzustellen oder die Detailansicht einer

bestimmten Region aufzurufen. Mit einem Klick auf die einzelnen Funde werden weitere Details angezeigt, etwa zu Tierart, Geschlecht oder Funddatum. Ein Link zum passenden Tiersteckbrief ist auch enthalten.

Angemeldete Nutzer können über die Internetseite ihre Funde eingeben, bis zu drei Monate nach Eintrag bearbeiten und auf einer Karte darstellen. Sie haben sogar weitergehende Auswertungsmöglichkeiten: Die Daten lassen sich beispielsweise nach den am häufigsten gemeldeten Tierarten oder Todesursachen selektieren. Die wichtigsten Tools sind leicht verständlich in der Rubrik Hilfe erklärt.

Die Registrierung für das Tierfund-Kataster geht ganz einfach über www.tierfund-kataster.de.

Ein Naturschauspiel ist im vollen Gange: Die Paarungszeit der Rehe. Mit ihr steigt die Gefahr von Wildunfällen. Rehe sind jetzt auch tagsüber unterwegs und queren plötzlich Straßen.

Von Ende Juli bis Mitte August herrscht reges Treiben auf Feldflur und Wiese: Rehböcke sind in der Paarungszeit und gehen auf Brautschau. Das Rehwild ist jetzt besonders aktiv und überquert häufig unverhofft die Fahrbahn - auch tagsüber. Aufgrund der erhöhten Unfallgefahr mahnt der Deutsche Jagdverband (DJV) zur Vorsicht und rät Verkehrsteilnehmern zu besonders vorausschauender Fahrweise.

Hat der Bock seine Verehrerin gefunden, folgt eine stundenlange Verfolgungsjagd, die sich über mehrere Kilometer erstrecken kann. "Blind vor Liebe rennen die Rehe häufig unachtsam über die Fahrbahn. Sie gefährden sich und sämtliche Autofahrer", warnt DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. Verkehrsteilnehmer sollten laut DJV an der Wald-Feld-Kante besonders langsam fahren und sich auf plötzlich auftauchendes Rehwild einstellen: Nach der Ricke kann der Bock oder das Kitz folgen.

Wer auf Landstraßen mit Tempo 80 statt 100 fährt, verkürzt den Bremsweg um 35 Meter und erhöht die Chance, einen Aufprall zu vermeiden. Allein im vergangenen Jagdjahr sind 191.590 Rehe bei Wildunfällen ums Leben gekommen. Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar, gilt: Lenkrad festhalten und mit voller Kraft bremsen. Unkontrolliertes Ausweichen kann den Gegenverkehr gefährden.

Wildunfälle oder Tierfunde an der Straße lassen sich ganz einfach über die Tierfund-Kataster-App erfassen. Aus diesen Daten ermitteln Wissenschaftler Wildunfall-Schwerpunkte, die anschließend entschärft werden sollen. Erste Auswertungen von über 40.000 Datensätzen zeigen: Feldhase, Dachs oder Fuchs sind Opfer jedes fünften gemeldeten Wildunfalls.

Weitere Informationen zum Tierfund-Kataster gibt es hier.

 

Pressemitteilung abonnieren