Eisbären würden durch Jagd bedroht, titeln deutsche Medien aktuell. CIC und DJV stellen jedoch fest: nachhaltige Jagd hat den Bestand der Bären nie gefährdet. Einnahmen aus nachhaltiger Jagd kommen lokalen Kommunen zugute.

Aktuell kursieren Berichte, die Jagd würde den Eisbären bedrohen. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) widersprechen und warnen vor Forderungen nach Jagdverboten. Die legale Jagd auf Eisbären macht nur einen Bruchteil der natürlichen Mortalität aus und ist ein völkerrechtlich verbrieftes Recht der Inuit auf die nachhaltige Nutzung ihrer natürlichen Ressourcen. „Eisbär-Jagd ist wesentlich für die Inuit-Identität. Missionieren steht uns ausgesprochen schlecht zu Gesicht. Schließlich ist der westliche Lebensstil eine Ursache dafür, dass sich Lebensgrundlagen für Eisbär und Inuit massiv verschlechtert haben“, so Stephan Wunderlich, Auslandsjagdbeauftragter von DJV und CIC in Deutschland.

Teile der völkerrechtlich verbrieften Jagdquote werden vermarktet

Die Jagd auf Eisbären basiert laut Weltnaturschutzunion IUCN auf Quoten, die jährlich unter Einbeziehung bester wissenschaftlicher und traditioneller ökologischer Maßstäbe gemeinsam mit den Inuit vor Ort festgelegt werden. Nur einige wenige Lizenzen gehen an Gastjäger aus dem Ausland, die Einnahmen kommen den Kommunen zugute.

Unersetzlicher Beitrag zur Proteinversorgung in der Arktis

Die Inuit bejagen Eisbären, Walrösser und Robben wegen ihres Fleisches, die Felle nutzen sie traditionell für Bekleidung. Ein Eisbär gilt dabei als besondere Delikatesse mit der zuerst die Alten, aus Respekt und Wertschätzung, bedacht werden. 80 Prozent ihrer dringend benötigten Proteinversorgung generieren die Inuit aus Jagd, Fisch- und Walfang. Jagd und Fischfang nachhaltig und ökologisch vertretbar zu ersetzen ist unmöglich, eine Versorgung aus dem Supermarkt nicht darstellbar.

Mensch-Wildtier-Konflikte vorbeugen

Die Jagd schützt zudem Inuit vor Gefahr. Weil Bären menschlichen Müll als einfache Nahrungsquelle sehen, kommt es unweigerlich zum Zusammentreffen von Mensch und Bär. Trifft ein Bär auf Schlittenhunde der Inuit und tötet gar den Leithund, bedeutet das einen großen Verlust für die ganze Gemeinde, weil dadurch ein Gespann für Transport, Fischerei und Jagd ausfällt. Bären brechen in Nahrungsdepots ein und vernichten lebensnotwendige Vorräte. Es kommt immer wieder zu tödlichen Übergriffen auf Menschen. Sich wehren zu können, ist verbrieftes Recht der Inuit.

Auch WWF respektiert Jagdrechte indigener und lokaler Völker

Dr. Sybille Klenzendorf, Artenschutzbeauftragte des World Wildlife Fund (WWF) und Expertin für Eisbären kommt in ihrem persönlichen Blog zu dem Schluss: „Für mich ist es selbstverständlich, dass wir vom WWF die traditionellen Jagdrechte indigener und lokaler Völker respektieren. Diese Jagd muss ökologisch nachhaltig durchgeführt werden. Das langfristige Überleben der Art darf nicht gefährdet sein. Wissenschaftliche Daten zeigen, dass die Jagd der Inuit keine Bedrohung für das Überleben der Bären darstellt. Das wird regelmäßig überprüft.“

In Hessen ist in der letzten Woche ein aus Eritrea stammender Mann von einem Legalwaffenbesitzer angeschossen worden. Das Forum Waffenrecht (FWR) bedauert den Vorfall und spricht sein Mitgefühl aus.

Die im Forum Waffenrecht (FWR) zusammengeschlossenen Verbände zeigen sich bestürzt über die schwere Verletzung eines Eritreers in Wächtersbach in Hessen. Dieser wurde am 22. Juli 2019 von einem anderen Mann angeschossen. Die Verbände bedauern die Tat, die nach bisherigen Erkenntnissen mit einer legal besessenen Waffe und einem fremdenfeindlichen Motiv durchgeführt wurde. Sie distanzieren sich außerdem von Personen, die Waffen auf diese Weise missbrauchen.

FWR-Geschäftsführer Frank Göpper betont, dass Waffenbesitzer an sich außerordentlich gründlich und regelmäßig auf ihre Zuverlässigkeit hin überprüft werden. Schon kleine Hinweise auf missbräuchliche Verwendung von Waffen reichen aus, um die waffenrechtliche Zuverlässigkeit in Frage zu stellen. Die Waffenbesitzkarte würde widerrufen werden und der Betroffene müsste die Waffen abgeben. Er widerspricht jedoch der Forderung der Grünen in Schleswig-Holstein, diese Tat zum Anlass zu nehmen, dass Waffenrecht weiter zu verschärfen: "Die Kontrollmechanismen sind da und sie werden auch angewandt. In diesem Fall war es wohl eher fehlende Zivilcourage, die dazu geführt hat, dass Dritte, denen gegenüber der Täter seine Absicht geäußert haben soll, daraufhin nicht tätig geworden sind."

Göpper betont außerdem, dass das Waffenrecht gerade in Bezug auf Extremisten erst 2017 bundesweit verschärft wurde. So wurden die Hürde, bei der wegen der Nähe zu extremistischen Organisationen von Unzuverlässigkeit gesprochen wird, gesenkt und die Kontrollmöglichkeiten der Behörde erweitert. Weiter weist Göpper darauf hin, dass eine Verringerung der Zahl der legalen Waffen kaum zur inneren Sicherheit beitragen würde: "Nur ein sehr geringer Teil der Straftaten mit Waffen werden mit legalen Waffen begangen. Aber nur die Besitzer legaler Waffen trifft man mit einer Verschärfung des Waffenrechts. Straftäter halten sich nicht an Gesetze und beschaffen sich Waffen auch illegal – wie im Fall Lübcke."

Im Forum Waffenrecht sind die legalen zivilen Waffenbesitzer – in erster Linie Sportschützen, Jäger und Sammler historischer Waffen sowie Händler und Hersteller von zivilen Waffen in Deutschland vertreten. Die Verbände engagieren sich für gesetzestreue Legalwaffenbesitzer wie Jäger und Sportschützen, um den Waffenbesitz für legitime Zwecke weiterhin zu ermöglichen sowie für Regelungen, die zur inneren Sicherheit beitragen.

In einem 10-Punkte-Papier fordert der BUND den Umbau zu klimastabilen und naturnahen Wäldern. Der DJV begrüßt diese Forderung, mahnt aber an, dass der Waldumbau nicht auf dem Rücken des Wildes ausgetragen werden dürfe. Besonders auf großen Schadflächen oder in klassischen Monokulturen gehe es nicht ohne Schutzmaßnahmen.

Die Folgen vergangener Winterstürme und der zweite trockene Sommer rufen im Moment Besorgnis um den deutschen Wald hervor: In einem 10-Punkte-Papier fordert der BUND die deutsche Forstwirtschaft auf, zügig mit einem Waldumbau zu klimastabilen und naturnahen Wäldern zu beginnen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt den Vorstoß grundsätzlich, kritisiert jedoch die Forderungen zum Wildtiermanagement des BUND. "Wir warnen ausdrücklich davor, den Waldumbau auf dem Rücken des Wildes auszutragen", so Dr. Volker Böhning, Präsident des Deutschen Jagdverbandes. Eine verfehlte Personalpolitik der Forstverwaltungen dürfe nicht dazu führen, dass Probleme im aktuellen Waldbild dem Wild angeheftet werden. "Unser Credo ist ganz klar: 'Wald mit Wild'. Das geht auch in Zeiten des Umbaus zu klimastabilen Wäldern."

Wolle man die in Deutschland dominierenden Kiefer- und Fichtenmonokulturen mittelfristig in naturnahe Wälder verwandeln, könne man nicht allein auf Naturverjüngung setzen. "Unter Kiefer und Fichte bleibt es oft bei Kiefer und Fichte", so Böhning. Der DJV fordert den Vorbau mit klimastabilen, standortangepassten und heimischen Baumarten wie Buche, Eiche, Weißtanne und Ahorn. Diese sind allerdings besonders verbissgefährdet in den Frühjahrsmonaten. In dieser Zeit ist das Rehwild tragend oder zieht Kitze auf. Es gilt der Muttertierschutz beziehungsweise die Schonzeit. Das heißt: Das Gewehr ist keine Maßnahme gegen den Verbiss. Ohne Einzelschutzmaßnahmen, wie etwa Netzhüllen, und eine intensive Betreuung der Pflegeeingriffe kann ein Umbau zu naturnahen Wäldern nicht gelingen. Doch dazu muss in den Forstverwaltungen mehr Personal eingestellt werden.

Umbau zu naturnahen Wäldern bedeutet eine Veränderung zu stufig aufgebauten Beständen mit Bäumen unterschiedlichen Alters und mit Naturverjüngung auf großer Fläche. Diese Bewirtschaftungsform bietet dem Reh alles, was sein Herz beziehungsweise sein Pansen begehrt: Versteck und Nahrung auf engstem Raum. Eine Bejagung des „Weltmeisters im Unsichtbarmachen“, wie das Reh von Jägern genannt wird, wird dadurch zunehmend erschwert. „Anders als der BUND behauptet, kommen wir der gesetzlichen Aufgabe, artenreiche, gesunde und angepasste Wildbestände zu erhalten durchaus nach“, sagt Dr. Böhning. Die Streckenzahlen steigen jedenfalls seit Jahrzehnten.

Zur Ferienzeit werden jedes Jahr tausende Tiere ausgesetzt. Darunter sind nicht nur Hunde und Katzen, sondern auch exotische Tierarten. Das ist nicht nur tierschutzwidrig, sondern kann schnell zur Gefahr für heimische Tiere werden. Der Deutsche Jagdverband ruft zu mehr Tierschutz bei der Urlaubsplanung auf.

Traurige Realität: Wo für die einen der Urlaub beginnt, beginnt für andere die Reise ins Ungewisse. Denn wenn zwischen Kindern und Koffern kein Platz mehr im Auto ist, wissen viele Tierhalter nicht wohin mit ihrem Haustier. Die Konsequenz: Waldi, Mauzi und Co. landen am nächsten Rastplatz oder auf der Straße. „Das ist nicht nur moralisch verwerflich, sondern auch strafbar. Darüber hinaus bedeutet es oftmals eine Qual für die betroffenen Tiere. Etliche verhungern oder verdursten – andere wiederum passen sich notgedrungen an und gehen auf die Jagd“, sagt Detlef Zacharias zuständig für Tierschutz im DJV-Präsidium.

Die Folgen für die heimische Natur und Tierwelt sind fatal. DJV-Hochrechnungen auf Basis zahlreicher Studien belegen, dass verwilderte Hauskatzen in Deutschland mindestens 100 Millionen Vögel und 300 Millionen kleine Säugetiere pro Jahr erbeuten. Hinzu kommt, dass zunehmend auch Schildkröten und andere Exoten ausgesetzt werden. Die nicht-heimischen Tiere können für heimische Tiere zur Gefahr werden. Einige Arten wie die Schnappschildkröte können darüber hinaus eine Bedrohung für den Menschen darstellen.

Um unnötiges Tierleid zu vermeiden, bittet der DJV Tierhalter, sich frühzeitig um eine Urlaubsbetreuung zu kümmern. Möglichkeiten gibt es viele: Sei es die Versorgung durch Familie, Freunde oder Nachbarn, einen Tiersitter oder die Unterbringung in einer Tierpension.

Wird ein hilfsbedürftiges Haustier gefunden, ist – insbesondere bei Hitze – schnelles Handeln erforderlich. Da Fundtiere nicht ohne Weiteres mitgenommen werden dürfen, sind die ersten Ansprechpartner Polizei, Feuerwehr oder das örtliche Ordnungsamt beziehungsweise Tierheim.

Die Ankündigung der botswanischen Regierung, das seit 2014 bestehende Jagdverbot aufzuheben, sorgt für internationale Furore. Tierrechtsorganisationen werden nicht müde die botswanische Regierung anzugreifen. Medien beteiligen sich an der emotional geführten Debatte.

Im Interview mit CIC und DJV erläutert der Tiermediziner und Wildtierspezialist Dr. Erik Verryenne, der seit 2002 in Botswana forscht und arbeitet, die Hintergründe für die Wiedereinführung der Jagd. Er ist kein Jäger, sieht in der Jagd aber ein wichtiges Artenschutz-Instrument.

DJV/CIC: Botswana ist das elefantenreichste Land der Welt. Was hat man sich darunter vorzustellen?

Dr. Erik Verreynne: Die Zahl der Dickhäuter stieg von 55.000 im Jahr 1990 auf über 120.000 im Jahr 2012. 17 Prozent Botswanas sind als Nationalpark ausgewiesen, in denen mindestens 25.000 Elefanten leben. Weitere 72.000 Elefanten leben in sogenannten „Wildlife Management Areas“, die 32 Prozent der Landesfläche ausmachen. Nochmals 27.000 Elefanten bewegen sich außerhalb dieser Gebiete. Rechnerisch ergibt das 1,2 Elefanten pro Quadratkilometer, die sich Wasser und Land mit Menschen teilen müssen, die von der Landwirtschaft abhängig sind. Die Bauern Botswanas leben im Durchschnitt 400 bis 500 Meter von einem Elefanten entfernt. 40 Menschen wurden in den vergangenen zehn Jahren von Elefanten getötet, die meisten in der Zeit des Jagdverbots. Fakt ist: Botswana hat mehr Elefanten, als wir vertragen.

DJV/CIC: Wie hat sich die Elefanten-Population seit Einführung des Jagdverbots entwickelt?

Dr. Erik Verreynne: Die Population gilt seit 2012 als stabil, ohne dass es zur Zeit des Jagdverbots zu einem wahrnehmbaren Anstieg gekommen wäre. Die vor dem Jagdverbot gemeldeten Fälle von Elefantenwilderei waren im Vergleich zu anderen Teilen Afrikas unbedeutend, nach Einsetzen des Jagdverbots stieg die Wilderei zwischen 2014 und 2018 stark an. Weil sich die Elefanten immer weiter in Botswana ausbreiten, vergrößern sich auch die Konfliktgebiete und belasten die Anti-Wilderei-Programme Botswanas enorm. Trotz des Jagdverbots blieb der Druck bei den Elefanten aufgrund der Wilderei, der Konkurrenz um Nahrung und Wasser und der damit notwendigen weiten Wanderungen, hoch. Übrigens: Auch die Anzahl von Büffeln und anderen Wildarten wuchs bis 2014 signifikant, während des Jagdverbots setzte sich der Trend aber nicht fort.

DJV/CIC: Wie steht Botswana zu dem Jagdverbot von 2014?

Dr. Erik Verreynne: Das Jagdverbot vom Januar 2014 war ein Marketing-Instrument, mit dem der Fototourismus angekurbelt werden sollte. Jagd störte und passte nicht in das angestrebte Bild Botswanas als "sicherer Hafen für die Elefanten des südlichen Afrika". Die Jagd als Einnahmequelle wurde ohne angemessene Einbeziehung der betroffenen Menschen einfach ausgesetzt. Florierende gemeindebasierte Ressourcenmanagementprogramme brachen zusammen. Zusagen, wonach ehemals in der Jagd Beschäftigte in der Tourismusbranche unterkommen würden, wurden nicht eingehalten. Übergangsfonds zur Unterstützung des Übergangs vom Jagd- zum Fototourismus wurden - obwohl versprochen- nie gebildet. Internationale Unterstützung, die an das Jagdverbot geknüpft war, kam nie an.

DJV/CIC: Konnte der Fototourismus den Wegfall der Einnahmen aus Jagd kompensieren?

Dr. Erik Verreynne: Die Fotosafari-Industrie trägt maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt Botswanas bei. Aber die Einnahmen aus dem Fototourismus kommen nicht bei den Menschen an. Die angebotenen Arbeitsplätze reichen nicht aus und die Arbeitslosigkeit nimmt zu. Nicht alle für die Jagd erforderlichen Fähigkeiten finden in der Tourismusbranche Verwendung. Nicht alle Dorfbewohner können Englisch oder haben Fähigkeiten, die ausländischer High-End-Tourismus fordert.

DJV/CIC: Warum ist es notwendig, die Jagd wieder zuzulassen? Warum gefährdet man das Image Botswanas und riskiert einen Tourismusboykott?

Dr. Erik Verreynne: Die Antwort ist eigentlich sehr einfach: Das Jagdverbot ist gescheitert, es hat mehr geschadet als genutzt. Das Jagdverbot hat es nicht geschafft, Menschen, Elefanten und andere Wildtiere zu schützen, im Gegenteil. Das fragile, auf Toleranz und finanziellem Wert basierende Miteinander von Mensch und Tier ist empfindlich gestört, Mensch-Wildtier-Konflikte eskalieren. Mittel für Entschädigungen waren bald erschöpft. Viele Jagdkonzessionen, die für Fotosafaris ungeeignet waren, verwaisten und wurden wegen fehlender Berufsjäger zu Zufluchtsorten für Wilderer. Wo die Jagd aufgegeben wurde, wurde die künstliche Wasserversorgung im Winter eingestellt und die Elefanten wichen auf menschliche Siedlungen und deren Brunnen aus.

DJV/CIC: Wie steht man in Botswana zu der westlichen Kritik?

Dr. Erik Verreynne: Die Kritik, die an Botswana und Präsident Masisi wegen der Aufhebung des Jagdverbotes geäußert wird, ist hart und ungerecht. Es gibt ja den Vorwurf, wonach die Aufhebung des Jagdverbots nur politisch motiviert sei. Im positiven Sinne stimmt das auch. Die Kommunen nutzen ihr Recht und drängen ihre Parlamentsabgeordneten, sich mit dem Thema zu befassen. Es folgt eine demokratische Volksabstimmung und über 90 Prozent der Befragten sprechen sich für die Jagd und sogar für die Keulung von Elefanten aus. Nach einem weiteren Konsultationsprozess beschließt das Kabinett einen verantwortungsvollen Kurs für Land und Leute: Es befürwortet die Jagd, lehnt aber die Keulung ab und will parallel auf alternative, nicht-lethale Methoden bei der Bewältigung der überwältigenden Herausforderung im Elefantenschutz setzen. Ich frage mich: Warum begrüßt man in westlichen Medien den Einfluss von Umweltfragen bei EU-Wahlen, verunglimpft aber den Einfluss von Umweltfragen auf Wahlen in Botswana? Warum opfert man die Prinzipien der Demokratie und Souveränität, wenn das Ergebnis nicht nach dem eigenen Geschmack ist?

DJV/CIC: Welches Ziel verfolgt Botswana mit der Wiedereinführung der Jagd?

Dr. Erik Verreynne: Botswana kann, wie viele andere Länder Afrikas, kein "sicherer" Hafen für alle Elefanten dieser Welt sein. Unser Land ist kein Großwildreservat, Konflikte sind unvermeidlich und real. Man kann kein Mitgefühl von uns erwarten, wenn Menschen verletzt und getötet, Ernten zerstört und Vieh zerfleischt wird. Man kann von uns kein Mitgefühl für die Tierwelt erwarten, wenn wir nach Einbruch der Dunkelheit zu Hause gefangen sind. Im ländlichen Afrika basiert Empathie auf dem Wert eines Tieres. Botswana beabsichtigt, gemäß der CITES-Exportquote für Elfenbein weniger als 400 Elefanten pro Jahr erlegen zu lassen. Die Jagd ist also kein Instrument der Bestandsbewirtschaftung, da mit diesem Eingriff nicht einmal der Zuwachs abgeschöpft wird. Jagd wird dort eingesetzt, wo Elefanten aus Problemgebieten vertrieben werden sollen. Die Aufhebung des Jagdverbots wird den am stärksten von Mensch-Wildtier-Konflikten betroffenen Gemeinden ein alternatives Einkommen bieten, insbesondere in Gebieten, in denen Tourismus allein nicht nachhaltig gewährleistet werden kann. Sie wird nachhaltige Alternativen zur Wilderei und zum Handel mit Buschfleisch bieten. Die Regierung formuliert Rahmenbedingungen, die sicherstellen, dass die Einnahmen aus der Jagd an die Gemeinden weitergeleitet werden. Sie führt Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass die Jagd auf Grundlage von Forschung erfolgt und sich nicht negativ auf den Artenschutz auswirkt.

Dr. FJ (Erik) Verreynne qualifizierte sich 1990 als Tierarzt an der Fakultät für Tiermedizin der Universität Pretoria. Seit 20 Jahren beschäftigt er sich mit verschiedenen Aspekten des Naturschutzes, der Immobilisierung von Wildtieren, des Managements und der Forschung im südlichen Afrika. Seit 2002 ist er in Botswana ansässig. Er kennt die Region, das Land und seine Umgebung. Er ist als Tierarzt beim Botswana Veterinary Medical Board, dem South African Veterinary Council und dem Royal College of Veterinary Surgery registriert. Er ist Mitglied der South African Veterinary Association Wildlife Group, Mitglied des technischen Ausschusses der Kalahari Conservation Society und Mitglied des Botswana Rhino Management Committee und ist als Wildfangoperator in der Republik Botswana registriert. Er absolvierte einen M. Phil. (Wildlife Management)-Abschluss an der University of Pretoria und beschäftigt sich mit einem laufenden Forschungsprojekt zur Aktualisierung der zentralen Datenbank für Südliche Breitmaulnashörner (Ceratotherium simum) in Privatbesitz in Botswana, wobei die genetischen Variationen in der Population untersucht werden, um sie als Managementinstrument in einem nationalen Zuchtmanagementansatz zu nutzen. Er hat ein großes Interesse an der Überwachung von Tierkrankheiten und fördert die Einrichtung eines entsprechenden Zentrums in Botswana.

Aufenthalte im Wald fördern nachweislich die Gesundheit – und das völlig gratis. Jäger müssten demnach besonders vital sein: Sie halten sich 40 Stunden pro Monat in der Natur auf.

Ein neuer Trend aus Fernost erobert Deutschland: Waldbaden. Es geht darum, die Natur bewusst zu erleben und mit allen Sinnen zu genießen. In Japan gehört Shinrin Yoku („Baden in der Waldluft“) offiziell zur Gesundheitsvorsorge, Ärzte verschreiben es sogar auf Rezept. Jäger haben die positive Wirkung der Natur längst erkannt. Kein Wunder: Sie verbringen durchschnittlich 40 Stunden pro Monat in ihren Revieren in Feld und Wald. Das hat der Deutsche Jagdverband (DJV) über eine Mitgliederbefragung herausgefunden.

Ein Aufenthalt im Grünen tut Körper, Geist und Seele gut, sagen Wissenschaftler: Bereits kurze Waldspaziergänge von fünf bis zwanzig Minuten haben eine gesundheits- und erholungsfördernden Wirkung. Sie reduzieren das Stress-Empfinden, senken den Blutdruck sowie die Herzfrequenz und vermindern Stresshormone im Blut. Durch das Einatmen der ätherischen Öle, welche die Bäume in die Luft abgeben, wird darüber hinaus das Immunsystem gestärkt.

Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist jedermann gestattet, Einzelheiten regeln die Länder. Gleichzeitig dient der Wald unzähligen Tieren als Lebensraum. Der DJV bittet Waldbesucher daher, sich rücksichtsvoll und umsichtig zu verhalten. Ausgewiesene Wildruhezonen sollten ebenso wenig betreten werden wie unübersichtliche Dickungen. Schließlich nutzen Rehe, Wildschweine oder Hirsche Brombeergebüsche, Adlerfarn oder Schilfgürtel häufig als Rückzugsort und Kinderstube.
 

Am Freitag haben der Deutsche Jagdverband und "Jagdstolz" erstmals den Sophie-Award verliehen. Der Amateurfilm-Preis zeichnet Filme aus, die es auf eine besondere Art und Weise schaffen, die Jagd der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. YouTuber Felix Kuwert gewinnt mit seinem Film "Jagd - eine Liebe zur Natur".

Den besten deutschen Jagdfilm hat YouTuber Felix Kuwert aus Bayern gedreht: Für "Jagd - eine Liebe zur Natur" erhielt er am vergangenen Freitag den Sophie-Award. Den Preis haben der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Firma Jagdstolz ins Leben gerufen. Er zeichnet die Filme aus, die die Jagd für die Öffentlichkeit am besten verständlich machen. "Ein Nicht-Jäger steigt in Felix Kuwerts Film zunächst völlig normal ein. Das, was am Anfang steht, kann jeder erleben. "Dann wechselt die Perspektive hin zur Jagd. Das macht diesen Film sehr stark“, so das Votum der Jury. Den zweiten Platz belegte Christian Schmidt aus Brandenburg mit seinem Film "Waidgerechtigkeit - Der Zeit waidgerecht". Der dritte Platz ging an den YouTuber Rouven Kreienmeier aus Nordrhein-Westfalen für seinen Film "Das erste Mal auf Jagd". Insgesamt hatten 22 Filmemacher 4 bis 10-minütige Filme für den Wettbewerb eingereicht. Im Berliner Kant-Kino lief die Premiere der besten zehn Filme.

Wettbewerbskriterium für den Sophie-Award war die Richtlinie "Waidgerechtigkeit 2.0". Sie dient als neuer Leitfaden und Qualitätsstandard für Jägerinnen und Jäger in den sozialen Medien. "Mit dieser Richtlinie verpflichten wir uns selbst, unser Waidwerk mit demselben Maß an Respekt und Verantwortung in den sozialen Medien darzustellen, wie wir es ausüben", sagte DJV-Präsident Dr. Volker Böhning bei der Eröffnung der Veranstaltung. Das Töten von Tieren gehöre zur Jagd, es gelte, dies nicht zu verstecken. Jagd dürfe jedoch nicht darauf reduziert werden, so Dr. Böhning.

Zu der hochkarätigen Sophie-Award-Jury zählten Jagdbuchautor und Journalist Bertram Graf von Quadt, die Herausgeberin des Magazins "Halali" Ilka Dorn, der Berliner Schauspieler Florian Panzner, Journalistin und Reden-Expertin Jacqueline Schäfer, Filmemacher und Regisseur Marcel Wehn, Deutschlands jüngster Tier- und Naturfilmer Clemens Keck sowie DJV-Ehrenpräsident Hartwig Fischer.

Etwa 250 Menschen nahmen an der Verleihung im Berliner Kant-Kino teil, 13 Sponsoren aus dem Bereich Jagd und Outdoor flankierten den Wettbewerb, (DJV-Shop, OBT-Shop, Sauer und Sohn, Swarovski Optik, Hanwag, Outfluence, Gothaer, Gruma Hunter, Puma Knives, Hornady, Westho, Fendt und Fellwechsel). Die Verleihung wurde live auf Facebook übertragen.

Alle Gewinnerfilme werden am Mittwoch, den 17. Juli um 19.00 Uhr auf YouTube veröffentlicht.

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Am Dienstag hat sich der Verein Norddeutsche Wildtierrettung gegründet. Er setzt sich für die Förderung der Jungwildrettung mittels ferngesteuerter Drohnen und anderer Techniken ein. Die Devise lautet: Den technischen Fortschritt zu Gunsten des Wildes nutzen!

Am Dienstag, den 9. Juli 2019 fand die erste außerordentliche Mitgliederversammlung der Norddeutschen Wildtierrettung e. V. im Lehrrevier des LJV Hamburg statt. Der im Februar gegründete Verein setzt sich unter anderem für die Förderung der Jungwildrettung mittels ferngesteuerter Drohnen, Wärmebild und anderer neuer Techniken ein. Die Vorstandsmitglieder – Andreas Alfred Brandt, Axel Claußen und Detlef Zacharias – begrüßten die Präsidenten, Geschäftsführer und Vertreter der Landesjagdverbände Berlin, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, der Landesjägerschaften Bremen und Niedersachsen, der Arbeitsgemeinschaft „Jagdgenossenschaften und Eigenjagden im Bauernverband Hamburg e. V.“ sowie als potenzielles Neumitglied den Bauernverband Schleswig-Holstein e. V. „Es ist das erste Mal, dass sechs Landesjagdverbände und ein Bauernverband etwas gemeinsam auf die Beine stellen. Das muss kein einmaliges Projekt bleiben, aber es ist ein Anfang“, sagt Andreas Alfred Brandt.

Hartwig Fischer, Ehrenpräsident des Deutschen Jagdverbandes e. V., unterstützt als Schirmherr den Verein Norddeutsche Wildtierrettung e. V.. Für die Öffentlichkeitsarbeit in den Regionen sind Sonja Wilkening (LJV Berlin), Anna Lena Kaufmann (LJV Schleswig-Holstein und Hamburg) und Inga Maushake-Chelius (LJ Niedersachsen) ernannt worden.


Ansprechpartner für Presse und Medien:
Andreas Alfred Brandt
Tel.: 0 40 / 36 37 70
Fax: 0 40 / 36 36 15
info@norddeutsche-wildtierrettung.de
Facebook: https://www.facebook.com/WildtierrettungEV/
 

Vor zwei Wochen wurde in Namibia ein Elefantenbulle erlegt. Die Tierrechtsszene gab ihm den Namen "Voortrekker". Das Tier war Teil einer Herde, die mehrfach in menschliche Siedlungen eindrang. CIC und DJV fordern eine Versachlichung der Debatte im Umgang mit Mensch-Wildtier-Konflikten.

Die Erlegung eines Elefantenbullen, den Tierrechtler "Voortrekker" (dt. "Patriot") nennen, ruft internationale Proteste hervor. Was verschwiegen wird: Das namibische Umwelt- und Tourismusministerium hat den Elefanten zum Problemtier erklärt, weil er mehrfach zusammen mit anderen Elefanten in menschliche Siedlungen vordrang. Ein Jäger hat den Elefanten schließlich erlegt, um weitere Gefahren von Menschen abzuwenden. Die Tierrechtsszene ruft nun zu einem Tourismusboykott für Namibia auf. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) fordern mehr Realitätsbewusstsein bei der Beurteilung von Mensch-Tier-Konflikten.


Nachdem es 1995 noch 7.000 Elefanten gab, leben heute mehr als 22.000 Elefanten in Namibia. Durch eine Dürre, die bereits drei Jahren andauert, nehmen Konflikte mit Elefanten zu, die auf der Suche nach Wasser in menschliche Siedlungen vordringen, diese zerstören und sogar Menschen töten. Rund 8.000 Euro nimmt die Kommune in der Erongo-Region durch die Erlegung des Tieres ein. Mit dem Geld werden die Schäden durch Elefanten kompensiert. Die lokale Bevölkerung profitiert zudem von den rund drei Tonnen Fleisch, eine willkommene Proteinquelle.


Das namibische Umwelt- und Tourismusministerium äußerte sich zur Erlegung des Elefanten mit den Worten: "Wir halten nichts davon, Wildtieren Namen zu geben. Namen für Wildtiere lösen eine emotionale Bindung an ein bestimmtes Tier aus und trüben das Urteilsvermögen in Fragen des Naturschutzes. Wir aber treffen Entscheidungen auf Grundlage bewährter Prinzipien, Richtlinien und Gesetze die dem Naturschutz dienen." Namibia gilt als eines der Länder Afrikas, die eine Vorbildfunktion für erfolgreichen Artenschutz haben.


Elefanten, Nashörner und Löwen profitieren in Namibia vom Grundsatz der nachhaltigen Nutzung von Wildtierbeständen, er ist Teil der namibischen Verfassung. Die Weltnaturschutzunion IUCN stellt fest: Jagd sorgt weltweit für mehr Toleranz, wenn es um das Zusammenleben mit Wildtieren geht, sie reduziert Mensch-Tier-Konflikte und Wilderei. Dort, wo der örtlichen Bevölkerung durch Wildtiere erhebliche Kosten durch Ernteschäden oder Verluste von Nutzvieh entstehen, sind Tötungen aus Rache und Wilderei weit verbreitet. Einnahmen aus Jagd bieten der lokalen Bevölkerung Anreize, Wildtiere zu schützen.
 

Noch bis August säugen Seehunde ihren Nachwuchs auf Sandbänken an den Küsten. Der Deutsche Jagdverband bittet Urlauber, Abstand zu halten. Junge Seehunde auf keinen Fall anfassen, sonst werden sie zu Waisen.

Urlauber an der Nord- und Ostseeküste können derzeit mit etwas Glück Seehunde in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Noch bis August säugen die Tiere ihren Nachwuchs auf Sandbänken. Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt dringend, einen Mindestabstand von 300 Metern einzuhalten: Fühlen sich die Tiere gestört, kann es sein, dass Mutter- und Jungtier getrennt werden. Das kann fatale Folgen haben. Die kleinen Robben müssen alle paar Stunden gesäugt werden, sonst verhungern sie.


Abstand halten gilt auch beim Auffinden vermeintlich verlassener Jungtiere, die nach ihrer Mutter rufen. Manchmal befindet sich diese in der Nähe auf Futtersuche im Wasser. Oder sie hat ihren Nachwuchs nur zum Säugen auf der Sandbank abgelegt. Falsch verstandene Tierliebe kann Seehundjunge zu verwaisten Heulern machen: Menschen sollten das Tier keinesfalls anfassen, da die Mutter es dann wahrscheinlich nicht mehr annimmt. Seehunde haben als Fischfresser zudem von Geburt an spitze Zähne. Sie können damit ernsthafte Verletzungen hervorrufen und über den Speichel Krankheiten übertragen.


Urlauber sollten Heuler längere Zeit aus sicherer Entfernung beobachten und im Zweifelsfall die zuständige Seehundstation anrufen. Speziell geschulteWattenjagdaufseher (Niederachsen) und Seehundjäger (Schleswig-Holstein) entscheiden vor Ort über die weitere Vorgehensweise. Handelt es sich um einen Heuler, der endgültig von seiner Mutter getrennt wurde, wird dieser in die jeweilige Einrichtung zur Aufzucht gebracht. Vor allem nach Stürmen werden vermehrt Heuler an der Küste gesichtet. Ansprechpartner für die gesamte niedersächsische Küste ist die Seehundstation Norddeich (Telefon 04931/ 97 33 30), für die Küsten in Schleswig-Holstein die Station Friedrichskoog (Telefon 04854/ 13 72).


In Norddeich wurden im vergangenen Jahr knapp 250 Seehunde eingeliefert, in Friedrichskoog rund 210. Schleswig-Holstein hat für 2018 mit 4.500 Seehund-Geburten in freier Natur einen Rekord verzeichnet - ein Plus von mehr als 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Niedersachsen hingegen waren die Zählergebnisse rückläufig: Knapp 2.160 Jungtiere bedeuten ein Minus von rund 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Die Seehundstationen in Norddeich und Friedrichskoog gründen auf dem Engagement der Jäger und der jeweiligen Landesjagdverbände. Die für die Arbeit der beiden Stationen so wichtigen Wattenjagdaufseher oder Seehundjäger sind Jäger, die sich speziell fortgebildet haben und ihrer Tätigkeit ehrenamtlich nachgehen. 

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