Der Deutsche Jagdverband ist mit der Bildungsinitiative Lernort Natur auf der Messe "didacta" in Köln vertreten. Jäger stellen neue Materialien und pädagogische Konzepte vor.
25 Jahre jung ist Lernort Natur. Seit 24 Jahren ist die Bildungsinitiative des Deutschen Jagdverbandes (DJV) mit einem eigenen Stand auf der Messe didacta in Köln vertreten und gehört damit zu den ersten Ausstellern. Noch bis zum 20. Februar sind die Jägerinnen und Jäger in Halle 7, Stand D 040.
Zahlreiche interessierte Besucher konnte das Team unter der Leitung von DJV-Bildungsreferent Ralf Pütz schon an den ersten zwei Messetagen begrüßen. Sehr gefragt sind die neuen Tierposter für Klassenraum und Unterricht, sowie die Spiel- und Bastelsätze für alle Altersgruppen. Weiterhin stellt der Verband das pädagogische Konzept der Initiative vor und vermittelt Kontakt zu den Naturpädagogen vor Ort. Unterstützt wird der DJV von der Kreisjägerschaft Köln, die mit ihrer Rollenden Waldschule ein echter Publikumsmagnet ist.
DJV-Präsident Hartwig Fischer, der heute den Lernort-Natur-Stand besuchte, war vom Interesse der Messebesucher begeistert: „Wir erleben hier, wie Lehrkräfte zielgerichtet naturpädagogische Angebote bei uns nachfragen. Kinder und Jugendliche erleben durch Lernort Natur die heimische Flora und Fauna aus einem neuen Blickwinkel. Dies ist ein wirksames Instrument im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit und ein Anliegen der Jägerschaft. Mit über 200 Lernort-Natur-Mobilen sind Jägerinnen und Jäger bundesweit im Einsatz. Mit diesen Mobilen, zeitgemäßem Material und einem spannenden Angebot wird Natur für alle Altersgruppen erlebbar.“
Lernort Natur bietet einen lebendigen Zugang zu Natur und Umwelt, der nicht nur Kinder und Jugendliche in seinen Bann zieht. Hier werden alle Sinne angesprochen. Die Initiative zeigt, wie spannend die heimische Flora und Fauna ist und wie lohnend ihre (Wieder-) Entdeckung sein kann. Erlebnispädagogik und die handwerkliche Betätigung mit Naturmaterialien runden das Angebot ab.
Noch bis zum 20. Februar sind die Jägerinnen und Jäger auf der didacta. In diesem Jahr wieder in der Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft und Ernährung erleben lernen“ mit vielen anderen Partnern aus dem Agrarbereich in Halle 7, Stand D 040. Vorbeischauen lohnt sich.
Weitere Eindrücke vom Messeauftritt gibt es auf Facebook.
Landesjägerschaft Niedersachen verurteilt die illegale Tötung eines Seeadlers und warnt gleichzeitig vor voreiligen Schlüssen und Verallgemeinerungen.
Die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. verurteilt den jetzt bekannt gewordenen Vorfall einer illegalen Tötung eines Seeadlers im Landkreis Stade auf das Schärfste. „Die illegale Verfolgung von Greifvögeln ist alles anderes als ein Kavaliersdelikt und wir distanzieren uns ausdrücklich und in aller Form von dieser Tat“, so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. Gleichzeitig warnte er aber vor voreiligen Schlüssen und Verallgemeinerungen: Noch seien die genauen Umstände der Tat nicht gänzlich geklärt.
Sollte sich bei den polizeilichen Ermittlungen aber herausstellen, dass es sich um einen Jäger und Mitglied des Verbandes handele, habe er neben einer strafrechtlichen Verfolgung auch mit verbandsinternen Disziplinarmaßnahmen zu rechnen. „Für strafrechtlich bewährte Artenschutzvergehen haben wir weder Verständnis noch Platz in unserem Verband“, so Dammann-Tamke mit Blick auf die bereits im Jahre 2007 unterzeichnete Hannoversche Erklärung gegen illegale Verfolgung von Greifvögeln in Niedersachsen, weiter.
Schäden im Haus und am Auto können ab März deutlich zunehmen. Grund ist die bevorstehende Setzzeit des Steinmarders. Das neue DJV-Video "Wildtiere in der Stadt" gibt hilfreiche Tipps
Ab Anfang März suchen Steinmarder nach einem geeigneten Unterschlupf zur Aufzucht ihrer Jungen. Warme Dachböden oder die trockene Gartenlaube bieten einen idealen Standort. Für den Bau der Nester nutzen die Kulturfolger oftmals Steinwolle, Karton oder Fleecestoffe - und beschädigen Motorräume von Autos ebenso wie die Dachdämmung. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hilft dabei, wilde Situationen in Haus und Garten zu meistern.
Geschickt wie Eichhörnchen erklimmen Steinmarder Fassaden und Bäume. Sie sind jedoch größer und werden bis zu 50 Zentimeter lang. Wer begrünte Mauern und Bäume am Haus liebt, darf sich nicht wundern, wenn der Marder als neuer Untermieter einzieht. Er kann bis zu drei Meter aus dem Stand springen - an das Haus ragende Äste sollten daher entfernt werden. Kleinste Schlupflöcher und lose Dachziegel reichen für ihn, um auf den Dachboden zu gelangen. Einmal eingezogen, macht es sich der Steinmarder gemütlich: Nächtlicher Lärm und Gestank durch Essensreste wie Aas oder Eierschalen sowie Kot sind bezeichnend für ihn. Mögliche Zugänge sollten von einer Fachfirma verschlossen werden. Das neue DJV-Video und die Broschüre "Wildtiere in der Stadt" geben weitere praktische Tipps zum Umgang mit dem unerwünschten Besucher.
DJV-Video "Wildtiere in der Stadt - Der Steinmarder"
Zirka sechs Wochen stillt das Weibchen die drei bis vier Jungen. Achtung: In dieser Zeit reagieren Marder besonders aggressiv. Mit acht Wochen verlassen die Jungen erstmals das Versteck. Insbesondere zur Paarungszeit ab Juni zieht es den Marder in die Motorräume der Autos, dort markiert er sein Revier. Auf den Geruch vermeintlicher Rivalen reagiert er mit Beißattacken. Zerstörte Kabel, Kratzer und Kot auf dem Lack sind nicht nur ärgerlich, sondern oftmals teuer. Seit den 1980er Jahren treten Schäden an Autos durch Steinmarder vermehrt auf. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gibt für das Jahr 2014 Kaskoschäden von insgesamt 64 Millionen Euro an, zwei Prozentpunkte mehr als im Jahr davor. 2014 biss der Marder rund 216.000-mal zu.
Lernort Natur - die Initiative der Jäger - zeigt auf der Bildungsmesse Didacta vom 16. bis 20. Februar in Köln ein vielfältiges Angebot
Seit einem Vierteljahrhundert machen die Jägerinnen und Jäger im Deutschen Jagdverband (DJV) mit ihrer Initiative Lernort Natur ein vielfältiges Angebot für lebendigen Naturkundeunterricht aller Schul -und Altersstufen. Im Jubiläumsjahr sind sie, wie jedes Jahr, auf der didacta und zeigen, wie spannend die Vermittlung des Wissens über die heimische Flora und Fauna sein kann.
Der Jagdverband blickt im Jubiläumsjahr nicht nur zurück: "Die Lernort-Natur-Initiative lebt vom großen Engagement der ehrenamtlich Aktiven. Wir haben zum Beispiel mit dem Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung weiterhin ein Zukunftsthema im Fokus und zeigen Wege auf, dieses Thema anschaulich zu vermitteln," sagt Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV).
Im Jahre 1991 wurde die Initiative gestartet und hat seitdem viele Menschen aller Altersstufen in ihren Bann gezogen. Was Anfangs eine attraktive Methode der jagdlichen Öffentlichkeitsarbeit war, hat sich zu einem bundesweit anerkannten außerschulischen Bildungsangebot entwickelt. Das Angebot ist vielfältig und regional an den Möglichkeiten der jeweiligen Kreisjägerschaften orientiert. Da gibt es einzeln wirkende Lernort-Natur-Aktive, ganze Gruppen oder, und das immer mehr, den Einsatz von Lernort-Natur-Mobilen, die die Natur zu den Menschen bringt. Dieses Konzept hat sich besonders in städtischen Gebieten bewährt, wo es z.B. für eine Schule nicht immer möglich ist, raus in einen Wald zu fahren.
Um die Jägerinnen und Jäger auf ihre Einsätze gut vorzubereiten, bietet der DJV ein umfangreiches Weiterbildungsprogramm und die Möglichkeit einer Zertifizierung zum DJV-Naturpädagogen an. Vielfältiges Material für die Natur- und Umweltbildung hat der Verband ebenfalls produziert.
Lernort Natur wurde in den Jahren 2008 und 2010 als "Offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung" ausgezeichnet: "Das hat die ausgezeichnete Arbeit unserer ehrenamtlichen Bildungsexperten bestätigt und uns nachhaltig motiviert, diesen Weg zukunftsorientiert weiterzugehen", betont Fischer.
Auf der diesjährigen didacta in Köln präsentiert sich die Lernort-Natur-Initiative in der Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“ in Halle 7 Standnummer C-040/D-041. Leicht zu erkennen an der Rollenden Waldschule der Kreisjägerschaft Köln.
In den vergangenen acht Wochen wurden zwei Fälle von Aujeszkyscher Krankheit (AK) bei Jagdhunden über Länderbehörden gemeldet, ein weiterer Fall wurde über die sozialen Medien bekannt. Weshalb treten drei Fälle der beim Jagdhund seltenen Krankheit so unmittelbar hintereinander auf? Wie können Jäger ihren Jagdhund schützen? Der DJV sprach mit Veterinär Dr. Thomas Müller, Leiter des nationalen Referenzlabors für die Aujeszkysche Krankheit am Friedrich Loeffler-Institut auf der Insel Riems.
DJV: Welcher Erreger steckt eigentlich hinter der Aujeszkyschen Krankheit?
Müller: Der Erreger der AK ist ein Alphaherpesvirus und wird laut derzeit gültiger Taxonomie als Suid Herpesvirus 1 (SHV1) bezeichnet. Wie der lateinische Name sagt, sind Haus- und Wildscheine die natürlichen Wirte bzw. Reservoire für dieses Virus. Ein charakteristisches Merkmal der AK bei Schweinen ist die lebenslange Viruslatenz.
In den vergangenen acht Wochen wurden drei Fälle der seltenen Krankheit bei Jagdhunden bekannt. In den zehn Jahren zuvor wurden lediglich ein bis zwei Fälle pro Jahr gemeldet. Was kann der Grund dafür sein?
Das ist schwierig zu sagen. Jagdhunde können sich bei Schwarzwild nur anstecken, wenn Schweine infiziert sind und deren Immunsystem geschwächt ist, etwa durch Stress. Die zeitliche Nähe von drei Fällen ist eher Zufall. Hunde, wie andere empfängliche Haus- und Wildtiere auch, sind eigentlich Fehlwirte.
Wie kann sich der Jagdhund mit AK am Wildschwein infizieren?
Der Jagdhund kann sich über alle Ex- und Sekrete von virustragenden Schweinen infizieren. Hauptsächlich sind es Nasensekrete, aber auch Augenflüssigkeit und Sekrete aus Geschlechtsteilen des Schweins, ausgenommen Harn. Der Hund infiziert sich fast immer über direkten Kontakt oder wenn Aufbruch an Hunde verfüttert wird.
Ist Schweiß ansteckend?
Nein, Schweiß ist nicht ansteckend. Das Virus breitet sich vorrangig im Nervensystem aus, nicht im Blut und gelangt so auch über das Nervensystem in die Sekrete. Der Schweiß bei der Nachsuche ist nicht das Problem.
Wäre das Virus über Schweiß tatsächlich leicht übertragbar, müsste es bei dem flächendeckenden Vorkommen des AK-Virus in betroffenen Wildschweinpopulationen Deutschlands und der Höhe der Wildschweinstrecke viel häufiger Übertragungen auf Jagdhunde geben. Dies ist jedoch nicht der Fall. Zudem sollte es aus seuchenhygienischen Gründen generell Usus sein, gelegentlich seine Kleidung und Werkzeuge gründlich zu reinigen.
Kann ein Hund sich auch an der Kirrung an Sekret vom Schwarzwild anstecken?
Mir ist zwar kein Fall bekannt, aber rein theoretisch ist es durchaus möglich. Das Virus ist recht umweltresistent. Je nach den vorherrschenden Bedingungen kann es für eine bestimmte Zeit auch außerhalb des Wirtes überleben. Die Wahrscheinlichkeit ist allerdings sehr gering. Bei allen vorliegenden Krankheitsfällen war immer ein Direktkontakt mit Schwarzwild ursächlich.
Welche Symptome haben Jagdhunde, wenn sie sich mit AK infiziert haben?
Da die Symptome bei anderen Säugetieren, insbesondere bei Fleischfressern, denen der Tollwut sehr ähnlich sind, wird die Viruserkrankung im englischen Sprachgebrauch auch als „Pseudorabies – Pseudowut“ bezeichnet. Fehlwirte versterben zu nahezu 100 Prozent perakut an einer Virusenzephalitis mit zentralnervösen Ausfällen, da in diesen Tieren das AK-Virus streng neurotrop ist; es hat also eine Vorliebe für Nervengewebe.
Das zentrale Nervensystem wird in kurzer Zeit sehr stark beschädigt. Deshalb treten nach einer relativ kurzen Inkubationszeit massive neurophysiologische Symptome auf, wie etwa Benommenheit und Unkoordiniertheit im Anfangsstadium. Die Tiere verweigern plötzlich die Futteraufnahme und werden depressiv. Gelegentlich werden permanentes Bellen aber auch Unruhe und Angst beobachtet. In diesen Fällen sind die Tiere jedoch nicht aggressiv. Die betroffenen Hunde haben kein Fieber. Mit Fortschreiten der Erkrankung bekommen die Tiere Atemnot und können ausgeprägtes Speicheln zeigen. Oft stellen sich gleichzeitig Schluckbeschwerden und Erbrechen ein. Später erfolgt dann der Verlust der Körperkontrolle. Kardinalsymptom ist ein starker Juckreiz, meist von den Ohren ausgehend. Dieser kann so stark sein, dass die Tiere infolge Scheuerns teils Knochen blank legen oder sich selbst verstümmeln. Es ist allerdings auch möglich, dass ein Tier in kürzester Zeit verstirbt, ohne dass der Grund dafür feststellbar ist.
Uns ist ein Fall bekannt, wo ein an AK erkrankter Hund trotzdem gefiebert hat.
In den wenigen Fallberichten von Aujeszkyscher Krankheit beim Hund, die publiziert wurden, fehlen oft Angaben zu Fieber als Symptom. Generell gehen wir nicht davon aus, dass aufgrund des schnellen Infektionsverlaufes Fieber eine große Rolle spielt, da stehen eher andere Symptome im Vordergrund. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass im Einzelfall erkrankte Tiere auch mal fiebern können.
Wann muss spätestens ein Tierarzt aufgesucht werden?
Wenn die ersten Symptome auftreten, ist es zu spät. Der Tierarzt kann in solchen Fällen leider nichts mehr tun, was den tödlichen Ausgang der Infektion aufhalten könnte und kann den Hund nur noch erlösen. Aufgrund der kurzen Inkubationszeit und des rasanten Krankheitsverlaufes bei Hunden sind ihm die Hände gebunden. Einmal ausgebrochen, versterben die Tiere nach Einsetzten der klinischen Symptome nach spätestens vier bis fünf Tagen. Von der Infektion bis zum Aufbruch kann es zwei bis fünf Tage dauern – je nachdem, um welche Erregervariante es sich handelt.
Es gibt einen Impfstoff für Schweine. Könnte man den auch bei Hunden anwenden?
Die für Schweine verwendeten Totimpfstoffe sind für Hunde nicht zugelassen und bei Hunden leider nicht wirksam. Wir können eine unveröffentlichte Studie in Belgien bestätigen, die dies belegt. Impft man Hunde mit solchen Impfstoffen, können die Tiere zwar Antikörper ausbilden, aber aufgrund der Tatsache, dass die Tiere sich über den Mund- und Nasenraum infizieren und sich das Virus sehr schnell entlang der Nervenbahnen in der Nase ausbreitet, ist der Weg bis zum Gehirn sehr kurz, da nützen möglich ausgebildete Antikörper nichts.
Weshalb gibt es keinen Impfstoff für Hunde?
AK-Impfstoffe und damit eine Schutzimpfung gibt es weltweit bei Hunden nicht. AK bei Hunden, insbesondere Jagdhunden, gehört nicht zu den klassischen Hundeseuchen und ist, im Gesamtmaßstab gesehen, immer noch ein relativ seltenes Ereignis. Die Anzahl der Jagdhunde, die an AK sterben, stellt einen Bruchteil aller anderen Todesursachen bei Jagdhunden dar. Es sterben zum Beispiel viel mehr Jagdhunde im Jagdgebrauch am wehrhaften Wild als durch AK. Keine Pharmafirma würde bei dem geringen Markt, der geringen Nachfrage und den geringen Erfolgsaussichten in die teure Erforschung eines Impfstoffes investieren.
In Jagdhundeforen wird häufig auf einen französischen Impfstoff Bezug genommen.
In Frankreich sowie in jedem Land Europas gibt es keinen zugelassenen Impfstoff für Hunde. Belgische Wissenschaftler haben einen Impfstoff für Hausschweine an Hunden getestet und dies veröffentlicht. Aus unserer Sicht hält die Publikation jedoch derzeitigen wissenschaftlichen Kriterien nicht Stand und muss aus diesem Grund leider kritisch hinterfragt werden.
Wenn ein Jagdhund infiziert ist, können sich andere Jagdhunde im Haushalt auch anstecken?
Das Risiko ist gering, aber man kann es nicht hundertprozentig ausschließen. Es gibt keinen bekannten Fall, wo sich ein Hund durch Kontaktinfektion von einem anderen Hund infiziert hat.
Wie erkennt man, ob ein Wildschwein an AK erkrankt ist?
Beim Schwarzwild ruft das Virus eine latente Infektion hervor, das heißt: Schweine, die sich einmal infiziert haben, bleiben lebenslang Virusträger obwohl der Organismus Antikörper gegen das Virus entwickelt. Ähnlich einer Herpes simplex Virus-Erkrankung beim Menschen kommt es unter Stressbedingungen, die zu einer Beeinträchtigung des Immunsystems des betreffenden Tieres führen, dann zu einer Reaktivierung und Ausscheidung des Virus. Bei den im Schwarzwildbestand vorkommenden Erregern handelt es sich um hoch angepasste Virusvarianten, die keine sichtbare Klinik beim Schwarzwild verursachen. Den meisten Wildschweinen geht es trotz Infektion prächtig. Es sind mir nur zwei Fälle dokumentiert, wo infolge einer massiven Schwächung des Immunsystems zu starken klinischen Symptomen bei Überläufern geführt haben.
Ist das Virus für Hunde gefährlich, wenn das Schwein seropositiv ist?
Wenn ein Schwein als seropositiv diagnostiziert wird, heißt dies nicht, dass es nicht mehr infektiös ist. Das AK-Virus hat eine geniale Strategie entwickelt: Nach Infektion eines Schweines zieht es sich in die Trigeminalganglien des Gehirns des betroffenen Tieres zurück wo es für das Immunsystem nicht mehr erreichbar ist (Latenz). Es stellt sich ein Gleichgewicht zwischen Erreger und Antikörpern ein. Unter Stressbedingungen, wenn der Immunstatus stark beeinträchtigt sein kann, kann das Virus reaktiviert werden; die Antikörper schaffen es nicht, das Virus in Schach zu halten und es wird wieder ausgeschieden. In solchen Situationen ist das Schwein wieder in der Lage, eine Gefahr für den Hund darzustellen.
Wie infiziert sind die deutschen Wildschweinbestände und welche Risikoregionen gibt es?
Seit mehreren Jahren werden AK-Infektionen in deutschen Wildschweinbeständen im Rahmen eines bundesweiten Monitoring überwacht. In fast allen Bundesländern wird Schwarzwild serologisch auf das Vorhandensein von Antikörpern, die den Nachweis einer Infektion liefern, beprobt. In vielen Teilen Deutschlands, insbesondere Ostdeutschland, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz ist Schwarzwild nahezu flächendeckend betroffen. Wir stehen mit diesem Problem jedoch nicht alleine da. In fast jedem Land Europas, in dem serologische Studien durchgeführt wurden, sind AK-Infektionen bei Wildschweinen weit verbreitet. Warum die Krankheit auf dem Vormarsch ist, wissen wir nicht.
Wie kann ich meinen Hund während der Jagdausübung am besten vor AK schützen?
Die goldene Regel ist: Vermeiden Sie den direkten Kontakt ihres Jagdhundes mit Schwarzwild. Ich weiß, dass das schwer machbar ist, aber versuchen Sie wenigstens, diesen zu minimieren, wo es möglich ist. Verfüttern Sie auch keinen Aufbruch, achten Sie darauf, dass der Hund keine Pirschzeichen aufnimmt, besonders bei einem Schuss Hochblatt, wenn Teile der Lunge vorliegen; diese ist im Fall von AK sehr infektiös. Auch Wildbret sollte in rohem Zustand niemals an Hunde verfüttert werden.
Sind ältere beziehungsweise immun-schwächere Hunde anfälliger für das Virus?
Nein, das Virus tötet jeden Hund in jeder Verfassung.
Für welche anderen Tiere im Haushalt ist AK noch relevant?
Neben Schweinen als natürlichem Wirt können die Viren nahezu alle Säugetierarten infizieren. Diese erleiden dann nach erfolgter Infektion dasselbe Schicksal wie Jagdhunde. Lediglich Primaten, einschließlich des Menschen sowie Einhufer sind für den Erreger nicht empfänglich.
Mit nur ein bis zwei Fällen pro Jahr scheint AK bei Hunden sehr selten zu sein. Vermutlich gibt es eine Dunkelziffer, die viel höher ist?
Da die Aujeszkysche Krankheit eine anzeigepflichtige Tierseuche ist, sollten alle Verdachtsfälle, die einem Veterinär vorgestellt werden im Labor abgeklärt werden. Nur wenn die Krankheit vom Labor bestätigt wird, erfolgt eine Meldung des zuständigen Amtsveterinärs über das Tierseuchennachrichtensystem der Bundesrepublik Deutschland. Natürlich gibt es die Möglichkeit, dass Jagdhunde im Privathaushalt sterben und nach ihrem Tod einem Tierarzt nicht mehr vorgestellt werden, um die Todesursache zu klären. Das dürften jedoch sehr wenige Fälle sein. Von einer hohen Dunkelziffer ist nicht auszugehen.
In der neuen Broschüre "Unsere Jagdhunde - Die häufigsten Rassen in Deutschland" werden auf 48 Seiten 37 Rasse-Porträts und zahlreiche Hintergrundinformationen vorgestellt.
Anlässlich der Messe "Jagd & Hund" haben der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) heute die neue Broschüre "Unsere Jagdhunde" vorgestellt. Vorsteh-, Schweiß- und Stöberhunde sowie Bracken, Teckel, Terrier und Apportierhunde: Die 48-seitige Broschüre im DIN-A-5-Format porträtiert die häufigsten 37 Jagdhunderassen in deutschen Revieren. Zudem gibt es Informationen zur Ausbildung und zur Anatomie von Jagdhunden. Das Infoheft richtet sich an Jägerinnen und Jäger, die sich einen ersten Überblick verschaffen wollen. Ebenso angesprochen werden Teilnehmer von Jungjägerkursen.
Die Broschüre kann in Kürze für 2 Euro bestellt werden bei der DJV-Service GmbH: www.djv-shop.de
Unsere Jagdhunde - Die häufigsten Rassen in Deutschland
Der Hauptgewinn, eine Blaser R8 Success, geht nach Brandenburg. Mit der Verlosung der Preise auf der "Jagd & Hund" in Dortmund fällt sogleich der Startschuss für "Gemeinsam Jagd erleben" 2016.
Das Gewinnerteam der Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" heißt Vural und Bianca aus Brandenburg. Vural darf sich über den Hauptgewinn, eine Blaser R8 Success, freuen, die heute im Rahmen der Jagdfachmesse "Jagd&Hund" in Dortmund unter den elf Finalisten der Aktion verlost wurde. Diese hatten bis Ende November 2015 die meisten Stimmen in der Internet-Abstimmung bekommen. Insgesamt waren über 50 Beiträge in der Verlosung, die alle mit einem Preis belohnt wurden. Glücksfee war die amtierende Miss Jägerin Katrin Stuhr.
Der Gewinner der Blaser R8 Success war sichtbar glücklich: "Es ist absolut unglaublich, diesen Preis gewonnen zu haben. Ich freue mich wahnsinnig und möchte mich bei allen Initiatoren der Aktion bedanken", sagte Vural im Anschluss an die Verlosung. "Jeder Jäger sollte diese Aktion unterstützen." Neben Blaser haben weitere Sponsoren wie Minox, Swiss Timer, Victorinox und wildackershop.de hochwertige Preise für die Verlosung zur Verfügung gestellt. "Für uns ist die Aktion 'Gemeinsam Jagd erleben' ein voller Erfolg", sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer. "Insgesamt über 80 Beiträge in nur sechs Monaten, darunter Fernseh-, Radio- und Zeitungsberichte, haben uns überzeugt, mit der Aktion in die zweite Runde zu gehen."
Ab sofort können unter dem #jaeben16 bis zum 30. November 2016 wieder Fotos, Videos und Texte eingereicht werden. Die Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" hatten Deutscher Jagdverband und die dlv-Jagdmedien auf der "Jagd&Hund" 2015 ins Leben gerufen. Ziel der Aktion ist es, interessierten Nichtjägern und Naturliebhabern das Handwerk Jagd vorzustellen und einen Einblick in den Jägeralltag zu vermitteln. Jäger sind aufgerufen, Gäste auf den Hochsitz, zum Grillen oder zur Waldrally mit Kindern einzuladen. "Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt", so Fischer, "Jagd hat so viele Facetten, die wir zeigen können."
Die Beiträge und Fotos können mit dem Betreff "#jaeben16" an folgende E-Mail Adressen geschickt werden:
Zwei Wölfe kommen bei Verkehrsunfall auf der A10 zu Tode. Die Tiere werden im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung untersucht. Landesjagdverband Brandenburg ruft alle Jäger auf, Hinweise auf den Wolf in ihren Revieren an den Verband zu melden.
Auf der Autobahn A10 zwischen der Abfahrt Ferch und dem Autobahnkreuz Potsdam kamen heute in den frühen Morgenstunden vermutlich zwei Wölfe bei Verkehrsunfällen zu Tode. Dies bestätigte Jens-Uwe Schade, Sprecher des Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg.
Nachdem Mitarbeiter der Geschäftsstelle des Landesjagdverbandes Brandenburg e.V. (LJVB) einen verdächtigen Tierkadaver auf dem Mittelstreifen gemeldet hatten, beauftragte das Landesamt für Umwelt den Wolfsbeauftragten des LJVB, Robert Franck, mit der Bergung. „Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei den getöteten Tieren um zwei weibliche Wolfswelpen, die mit Ihrem Rudel die Autobahn versucht hatten, zu überqueren.“, so Franck. Letze Gewissheit bringe aber erst die Untersuchung im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), so der Experte.
Der LJVB ruft alle Jäger im Land Brandenburg auf, Hinweise auf den Wolf in ihren Revieren an den Verband zu melden. Umweltminister Jörg Vogelsänger und Dr. Wolfgang Bethe, Präsident des LJVB, vereinbarten Ende vergangenen Jahres eine Kooperation zum Wolf.
Grundlage ist das gemeinsame Ziel, zu einem möglichst umfassenden Wissen über die Verbreitung und Populationsstruktur des Wolfes in Brandenburg zu gelangen. Ein wichtiger Teil der Vereinbarung ist das gemeinsame Bemühen um aussagekräftige Informationen über den Erhaltungszustand und den Populationstrend des Wolfes. Sie sind die Voraussetzung für einen sachlichen Umgang mit dem Thema. „Deshalb unterstützt der LJVB gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz das Monitoring-Programm des Landes Brandenburg mit Schulungen zu Wolfskundigen.“, erklärt Bethe. Die über das ganze Land verteilten Wolfskundigen sind Ansprechpartner vor Ort und wissen, wie Wolfshinweise den strengen Monitoring-Vorgaben entsprechend protokolliert werden. Auf diese Weise sollen möglichst viele belastbare Hinweise gesammelt werden, um zu einer wissenschaftlich relevanten Bestandsermittlung zu gelangen.
DJV begrüßt Initiative des Bundes / kritische Themen sollen angegangen werden
Das Bundesumweltministerium (BMUB) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) haben heute die Einrichtung eines Wolf-Beratungszentrums des Bundes bekanntgegeben. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt diese Initiative. Das Zentrum soll künftig die zuständigen Landesbehörden bei Fragen rund um den Wolf beraten und die in den Ländern erhobenen Daten zur Ausbreitung und Genetik des Wolfes gebündelt bereitstellen.
Die Gründung eines derartigen Kompetenzzentrums hatte der DJV auch im Sommer 2015 in seinen neuen Positionspapier zum Wolf (link) gefordert. Der Verband sieht erhöhten Beratungsbedarf durch die sich dynamisch entwickelnde Wolfspopulation in Deutschland. Der DJV erwartet nun eine objektive und pragmatische Arbeitsweise des Zentrums, dies auch in enger Zusammenarbeit mit den jeweils betroffenen Verbänden. Das Zentrum müsse sich künftig auch stärker den konfliktträchtigen Themen widmen, wie etwa der Frage, wie Vergrämung und Entnahme verhaltensauffälliger Tiere in der Praxis umgesetzt werden soll. Im vergangenen Jahr kam es allein in Niedersachsen zu rund 70 dokumentierten Fällen, in denen Wölfe die Nähe des Menschen gesucht haben.
Das Innenministerium in Baden-Württemberg erleichtert den Erwerb von Schalldämpfern für die Jagdausübung. Der Landesjagdverband begrüßt die Zulassung.
Um ein vielfaches lauter als ein startendes Flugzeug ist der Schussknall eines Jagdgewehres! Bei 120 Dezibel liegt die Schmerzgrenze, ein Gewehrschuss liegt bei über 140 dB. Ein Knall reicht aus, um das Gehör dauerhaft zu schädigen. Kapselgehörschützer können das Risiko zwar reduzieren, aber nicht jeder hat immer und überall diese Hilfen auf den Ohren. Daher begrüßt der Landesjagdverband Baden-Württemberg (LJV) ausdrücklich den erleichterten Erwerb von Schalldämpfern bei der Jagdausübung durch das Innenministerium.
Jägerinnen und Jäger können ab sofort Schalldämpfer für ihre Jagdgewehre bei ihrer Waffenbehörde beantragen. Diese Geräte werden auf die Mündung von Jagdgewehren aufgeschraubt. Aber keine Angst: Lautlose Schüsse gibt es nur bei James Bond. Der Schalldämpfer auf dem Jagdgewehr reduziert zwar den Mündungsknall, „zaubert“ ihn aber nicht weg. Dadurch wird die Lärmemission beim Schuss reduziert, die Verletzungsgefahr für Menschen und Hundeohren deutlich gesenkt.
„Erfreulicherweise ist das Innenministerium in seinem Erlass der Anregung des Landesjagdverbandes gefolgt, nicht nur vorgeschädigten Personen mit ärztlichem Attest ein Bedürfnis zuzugestehen“, so der stellvertretende Landesjägermeister Christian Kunz heute in Stuttgart. Somit können gesunde Ohren besser geschützt werden. „Wenn ein Gehörschaden Voraussetzung für die Genehmigung eines Schalldämpfers ist, würde Ursache und Wirkung missachtet. Dann ist es zu spät. Der Schalldruck muss an der Quelle bekämpft werden.“
Positiv ist auch die Entscheidung dahingehend, die Notwendigkeit des Gesundheitsschutzes bei Jägerinnen und Jäger anderen Belangen voranzustellen. Das Bundeskriminalamt hatte zuvor festgestellt, dass mit der größeren Verfügbarkeit von Schalldämpfern auf Jagdgewehren keine negativen Auswirkungen für die öffentliche Sicherheit verbunden wären. Für sogenannte Kurzwaffen (Pistolen und Revolver) bleiben Schalldämpfer weiter verboten.