Der DJV lädt zum Bundesjägertag nach Wolfsburg ein. Rund 400 Delegierte und Gäste werden erwartet. Im Fokus stehen die DJV-Mitgliederbefragung und das 25-jährige Jubiläum der Bildungsinitiative Lernort Natur.

"25 Jahre Lernort Natur – Bildung in Feld und Flur“: Die Jägerinitiative Lernort Natur begeht in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen und ist damit im Fokus des diesjährigen Bundesjägertags. Zu diesem laden der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Landesjägerschaft Niedersachsen etwa 400 Delegierte und Gäste aus ganz Deutschland für den 10. Juni nach Wolfsburg ein. Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium der deutschen Jägerschaft und fasst Grundsatzbeschlüsse.

In einer öffentlichen Kundgebung am Freitag spricht ab 15 Uhr der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Christian Schmidt MdB, über aktuelle jagdpolitische Themen. Anschließend wird der Sonderpreis „25 Jahre Lernort Natur“ an drei Preisträger verliehen. Ausgezeichnet werden hervorragende Leistungen in der Umweltbildung, stellvertretend für bundesweit mehr als 4.000 ehrenamtlich tätige Lernort-Natur-Aktive. 

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Waschke/djv
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Bei Lernort Natur stehen Kinder und Jugendliche im Fokus

Zudem werden erste Ergebnisse der bundesweiten Studie "Fokus Naturbildung" vorgestellt. Dafür hat der DJV zusammen mit Vertretern der Land- und Forstwirtschaft Jugendliche aller Schultypen aus dem gesamten Bundesgebiet hinsichtlich ihrer Einstellung zur Natur und deren Nutzung befragen lassen.

Wer sind "die" Jäger?

Wer sind "die" Jäger eigentlich? Wie viele Stunden sind sie wöchentlich in der Natur? Und wie viel Geld geben sie für Naturschutz aus? Eine aktuelle Studie soll Aufschluss über Jagd und Jäger in Deutschland geben: Erste Ergebnisse der repräsentativen DJV-Mitgliederbefragung werden auf dem Bundesjägertag vorgestellt.

Bereits am Donnerstag, 9. Juni, werden sich Delegierte in zwei Arbeitsgruppen mit aktuellen verbandspolitischen Themen auseinandersetzen. In der Veranstaltung "Grundsatzposition Jagd: So geht es weiter“ wird ein erstes Entwurfspapier erarbeitet, dass anschließend in die Kreisjägerschaften eingebracht und 2017 von den Delegierten endgültig verabschiedet werden soll. Der Workshop "Lernort Natur: Die nächsten 25 Jahre" widmet sich einem Perspektivpapier zur jagdlichen Naturpädagogik. Zudem stehen die Bundesjagdgesetz-Novelle und der künftige Umgang mit halbautomatischen Jagdwaffen als aktuelle jagdpolitische Themen auf der Agenda.

Der DJV vertritt rund 245.000 Jägerinnen und Jäger in Deutschland. Als Zusammenschluss von 15 deutschen Landesjagdverbänden setzt sich der Dachverband als anerkannte Naturschutzvereinigung für den Schutz von Wild, Jagd und Natur ein.

Informationen zu Programm und Anfahrt gibt's HIER

 

 

Bundeslandwirtschaftsminister hält Wort

13. Mai 2016 (DJV) Berlin
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) beabsichtigt im Rahmen einer Änderung des Bundesjagdgesetzes (BJadgG) eine gesetzliche Regelung der bisherigen Verwaltungspraxis beim Thema Halbautomaten un...

In Rheinland-Pfalz intensivieren die Jäger ihre Bemühungen um den Schutz des Rebhuhns (Perdix perdix): Sie starteten in diesem Jahr ein in Deutschland bisher einmaliges, flächendeckendes Monitoring. Der DJV war mit einem Filmteam vor Ort.
 

Es ist taubengroß, unauffällig und fliegt nicht gern: unser heimisches Rebhuhn (Perdix perdix), das "Sorgenkind" der Jäger in der Feldflur. Seit den 1980er Jahre ist der Bestand des Hühnervogels europaweit um 94 Prozent zurückgegangen. Vielerorts verzichten Jäger daher freiwillig auf die Jagd, schützen die Restbestände und zählen diese im Rahmen des WILD-Monitorings.


In Rheinland-Pfalz heben Landesjagdverband und Umweltministerium
im Jahr 2016 das Monitoring auf eine neue Ebene: „Ziel ist es, die Rebhuhnbestände mit verlässlichen wissenschaftlichen Methoden in etwa 1.000 Revieren, also flächendeckend, zu erheben und zudem die Lebensgrundlage für das Rebhuhn zu sichern“, erklärt Christoph Hildebrandt, Wildmeister des LJV und akademischer Jagdwirt. Denn nur durch das Zählen lasse sich messen, ob die Bemühungen der Jäger, den Lebensraum zu verbessern und die Fressfeinde zu reduzieren, Früchte tragen. Eine solche Datengrundlage könne zudem die Forderung der Jäger nach angepassten Agrarumweltprogrammen noch stärker stützen. Den Start des Projektes hat der Deutsche Jagdverband (DJV) mit einem Filmteam begleitet.


So funktioniert das Monitoring

Zur Paarungszeit im Februar und März werden mit Klangattrappen - ein digitales Abspielgerät und ein Lautsprecher - festgelegte Transekte abgeschritten. Nach jeweils fünfzig Metern wird der Ruf des Rebhahns abgespielt. Hört ein Rebhahn den vermeintlichen Rivalen, antwortet er. So kartiert der Jäger im Revier die Brutpaare. Der beste Zeitpunkt für dieses "Verhör" ist eine halbe Stunde vor und nach Sonnenuntergang. Weitere Informationen zum Monitoring finden Jäger auf den Seiten des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz.

DJV-Film zum Monitoring

 

Hintergrundinformationen zur Situation des Rebhuhns in Deutschland

BfN (2014), Die Lage der Natur in Deutschland.

Rebhuhnschutzprojekt Göttingen: http://www.rebhuhnschutzprojekt.de/

Gottschalk, E. & W. Beeke (2014): How can the drastic decline in the Grey Partridge (Perdix perdix) be stopped? Lessons from ten years of the Grey Partridge Conservation Project in the district of Götingen. Ber. Vogelschutz 51: 95–116.
 
Flade, M. 2012: From ‘Renewable Energies’ to the biodiversity disaster – comments on the current situation of bird conservation in Germany. Vogelwelt 133: 149–158.

Verunsicherung hält an

3. Mai 2016 (djv) Berlin
Eine Expertenrunde für Waffenrecht hat sich kürzlich zu einer Dringlichkeitssitzung getroffen. Eine Entscheidung darüber, wie nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts mit halbautomatischen Jagdwa...

Mit dem Start in die Jagdsaison ist bundesweit wieder frisches Wildfleisch verfügbar. Der DJV stellt auf der Seite www.wild-auf-wild.de verschiedene Grillrezepte vor.  

Am 1. Mai fällt der Startschuss für die Jagdsaison in ganz Deutschland. Rehböcke, Rot- und Damhirsche sind in vielen Bundesländern von den Behörden freigeben. Das Fleisch ist jetzt besonders zart, da die Wildtiere vor allem junge Triebe und saftiges Grün zu sich nehmen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) verweist auf seine Seite www.wild-auf-wild.de, auf der neben klassischen Wildgerichten moderne Grillrezepte vorgestellt werden.                        

Wild auf dem Grill: Das sind eine ganze Wildschweinkeule oder Hirschmedaillons, rustikal oder Nouvelle Cuisine. Wildfleisch ist variantenreich in der Zubereitung und kann sowohl kurz gegrillt als auch langsam und schonend im Smoker gegart werden. Wild wird zudem immer beliebter. Kein Wunder, handelt es sich doch um ein regionales und nachhaltiges Produkt, das zudem gut schmeckt und gesund ist. Nach einer aktuellen Statistik des DJV wurden etwa 24.400 Tonnen heimisches Wildbret von Wildschwein, Hirsch und Reh von den Deutschen in der Jagdsaison 2014/15 verspeist. Das sind fast 950 Tonnen mehr als im Vorjahr.

Auf www.wild-auf-wild.de gibt es neben Wildfleisch-Rezepten auch Zubereitungsempfehlungen füGeleesKräuterbutter und Marinaden. Über die Postleitzahlen-Suche finden Feinschmecker den nächstgelegene Jäger oder Wildbretanbieter ganz einfach. Der DJV empfiehlt zum Auftakt der Jagd- und Grillsaison "Wilde Rosmarinspieße".

Die Frühjahrsmahd von Grünland steht an. Um Wildtiere vor dem Kreiselmäher zu retten, sollte von innen nach außen gemäht werden. 

Die Mahd von Grünland oder Energiepflanzen wie Grünroggen steht an. Der Termin fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher. Darauf machen Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), Bundesverband der Maschinenringe (BMR), Deutscher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdverband (DJV) aufmerksam. Die Verbände empfehlen den Landwirten, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für die Wildtierrettung durchzuführen.

Effektive Wildtierrettung beginnt bereits vor der Mahd, so die Verbände. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine – für Silage oder Biomasseproduktion – rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähtechnik dem Tierverhalten anzupassen. Die Verbände empfehlen vor allem, das Feld mit dem Grünlandschnitt grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. So haben Feldhasen oder Fasane während der Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg – gerade bei Rehkitzen, die sich instinktiv ducken.

Das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden, der Einsatz von Wildrettern oder die Vergrämung (Vertreibung) helfen, Wildtierverluste zu vermeiden. Derartige Maßnahmen sind  wichtig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen. Vergrämung kann kostengünstig und sehr effektiv mit Knistertüten, Flatterbändern oder Kofferradios durchgeführt werden. Bereits eine Maßnahme zur Vertreibung wirkt, haben Experten herausgefunden.

Nach jahrelanger Forschungsförderung durch das Bundesforschungs- und das Bundeslandwirtschaftsministerium steht jetzt ein Projekt vor dem Durchbruch, bei dem Rehkitze mit Hilfe von Drohnentechnik treffsicher erkannt und über RFID-Transponder auf dem Schlepper gefunden werden können. Nach den bisherigen erfolgversprechenden Ergebnissen sind namhafte Hersteller von Landtechnik und Elektronik dabei, erste praxistaugliche Prototypen zur Marktreife entwickeln. Unabhängig von der Entwicklung derartiger Wildrettersysteme sind die Maßnahmen zur Kitzrettung vor dem Grünschnitt weiterhin wichtig.

Zu Beginn der Jagdsaison 2016/17 startet der Deutsche Jagdverband gemeinsam mit den dlv-Jagdmedien in die zweite Runde der Aktion „Gemeinsam Jagd erleben“. Ziel der Aktion ist es, möglichst vielen Nichtjägern das Waidwerk nahe zu bringen.

Mitgehen, erleben, berichten: So funktioniert „Gemeinsam Jagd erleben“ (#jaeben16). Ab sofort sind wieder alle Jägerinnen und Jäger des Landes aufgerufen, sich an der Mitmachaktion zu beteiligen. Interessierte Gäste sollen im Revier „begreifen“, was Jagd ausmacht. Gerade die jetzt beginnende Bockjagd eignet sich, Laien zu begeistern und gegebenenfalls mit Vorurteilen aufzuräumen. Es muss aber nicht zwingend der Hochsitz sein: Wie wäre es mit gemeinsamem Wild grillen? Oder einer Waldralley mit Kindern aus der Nachbarschaft? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Textbeiträge, Fotos und Videos sind willkommen. Einsendeschluss ist der 30. November 2016. „Gemeinsam Jagd erleben“ ist eine Aktion der dlv-Jagdmedien (unsere Jagd, PIRSCH, Niedersächsischer Jäger, jagderleben.de) und des Deutschen Jagdverbands (DJV).

Auf alle Teilnehmer warten wertvolle Preise. Bei der Hauptrunde wandern alle Beiträge in zwei Lostöpfe. Der erste ist für Nichtjäger, die ihr Erlebnis verfasst haben. Diese können ein Wellness-Wochenende im Hotel Jakobsberg im idyllischen Mittelrheintal gewinnen. Im zweiten Topf befinden sich die Autoren mit Jagdschein. Der Gewinn: eine fahrbare Kanzel von Udo Röck.

Zudem gibt es 2016 einen Publikumspreis: Die Jäger-Geschichte mit den meisten Facebook-Likes gewinnt eine brandneue Jagdwaffe, die eines Nichtjägers ein hochwertiges Fernglas von Minox. Verlosung und Preisübergabe finden Anfang Februar 2017 auf der Messe „Jagd & Hund“ in Dortmund statt.

Neu ist die dritte Kategorie, der Medienpreis: Hierfür qualifizieren sich Erlebnisberichte, die es in ein nichtjagdliches Medium schaffen (Print, Radio, Fernsehen). Der mit insgesamt 1.000 Euro dotierte Preis wird von der Jury des DJV-Journalistenpreises "Wildtier und Umwelt" ausgewählt und auf dem Bundesjägertag 2017 verliehen.

Mitmachen kann (und soll) jeder: Einfach Texte, Bilder oder Videoclips senden an jaeben@jagderleben.de (Bei großen Datenmengen bitte gängige Filesharing-Programme benutzen.). Vom Gewinnspiel ausgenommen sind lediglich hauptamtlich tätige Mitarbeiter des DJV, der Landesjagdverbände und der Deutschen Landwirtschaftsverlag GmbH. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Weitere Informationen gibt es unter www.jaeben.jagderleben.de. Unter #jaeben16 erscheinen die eingesandten Beiträge auch auf der Facebook-Seite www.facebook.com/jaeben.jagd.erleben sowie auf Twitter.
 

Bei einem Rentier in Norwegen ist kürzlich die Krankheit Chronic Wasting Disease (CWD, Chronische Auszehrkrankheit) nachgewiesen worden. Dies ist der erste Nachweis der Tierseuche in Europa. Was Jäger bezüglich CWD wissen müssen, erklärt die Leiterin des Referenzlabors für Transmissible Spongiforme Enzephalopathien (TSEs) Dr. Anne Balkema-Buschmann vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) im DJV-Interview.

Was ist CWD und woher kommt die Krankheit?

CWD steht für Chronic Wasting Disease (chronische Auszehrkrankheit) und gehört zur Gruppe der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE = übertragbare schwammartige Hirnleiden), zu denen auch die Scrapie bei kleinen Wiederkäuern und BSE beim Rind zählen. Bis zu dem Nachweis von CWD bei einem Rentier in Norwegen trat diese Krankheit bisher nur in Nordamerika und Korea auf. Erste Fälle sind bereits 1967 bei in Gefangenschaft gehaltenen Maultierhirschen in Colorado bekannt geworden. Anfang der 1980er Jahre wurden erste Fälle bei Wildwiederkäuern bekannt, seitdem wurde die Erkrankung inzwischen aus 23 US-Staaten und zwei kanadische Provinzen sowie nach Südkorea gemeldet. Die Übertragung nach Südkorea erfolgte in den 1990er Jahren durch den Import infizierter Rocky-Mountain Wapitis (Cervus canadensis nelsoni), infolgedessen zwischen 2001 und 2005 dort CWD-Fälle nachgewiesen wurden.

In Nordamerika wurde CWD bei Wapiti-Hirschen, Weißwedelhirschen, Maultierhirschen und Elchen nachgewiesen. Etwa die Hälfte der Fälle ist bisher in Gatterwildhaltungen aufgetreten, die anderen Nachweise erfolgten bei erlegtem bzw. verunfalltem Wild. Da erkrankte Tiere den Erreger mit allen Se- und Exkreten ausscheiden (v.a. Speichel, Urin, Kot), und der Erreger über Jahre bis Jahrzehnte im Boden stabil ist, ist eine Bekämpfung in betroffenen Wildtierbeständen nahezu unmöglich.

Welche Symptome zeigen erkrankte Tiere?

Die Tiere verlieren an Kondition (deshalb die Bezeichnung Auszehrkrankheit), darüber hinaus zeigen sie zentralnervöse Störungen.

Was bedeutet der erste Fall für Jäger und Landwirte in Europa?

Das ist im Moment schwierig zu beantworten, da bisher nur der eine Fall in Norwegen bekannt ist. Über die Wiedereinführung von Überwachungsprogrammen sollte nun diskutiert werden, es gibt bereits entsprechende Überlegungen.

Wie wahrscheinlich ist es, dass CWD auch in Deutschland auftritt?

Diese Frage ist anhand der Daten zu nur einem einzigen (zufälligen) Nachweis nicht fundiert zu beantworten. Die geografische Lage Norwegens begünstigt eine Übertragung auf das europäische Festland nicht sehr stark.

Betrifft es ausschließlich Wiederkäuer?

Ja, unter natürlichen Bedingungen sind ausschließlich Wiederkäuer betroffen. Es sind aber nicht alle Wiederkäuer-Spezies empfänglich.

Welche Arten sind empfänglich und ist CWD auch zwischen den Arten übertragbar?

Von unseren einheimischen Arten wurde anhand der genetischen Ähnlichkeit zu den betroffenen Arten in Nordamerika besonders der Rothirsch und (in Finnland) der Weißwedelhirsch als empfänglich eingestuft. Und ja, CWD ist zwischen diesen Arten übertragbar.

Besteht die Möglichkeit der Übertragung auf den Menschen?

Bisher gibt es keine Hinweise auf ein zoonotisches Potenzial des CWD-Erregers. Dennoch wird natürlich davon abgeraten, das Fleisch von klinisch auffälligen Tieren zu verzehren. Auch in den betroffenen Regionen in Nordamerika ist kein vermehrtes Auftreten von TSE-Fällen beim Menschen zu verzeichnen.

Sind Haus- und Wildtiere betroffen?

Unter natürlichen Bedingungen sind nur die oben genannten Spezies betroffen, allerdings sowohl freilebend als auch in Gatterhaltung.

Gibt es ein Monitoring für CWD in Europa?

In der EU und Norwegen wurde 2007-2009 (begrenzt fortgesetzt bis 2010) ein Überwachungsprogramm für CWD durchgeführt. Im Rahmen dieses Programms wurde für jeden Mitgliedsstaat eine Stichprobengröße für wildlebende und in Gefangenschaft gehaltene Tiere (Rothirsche) festgelegt. Für Deutschland wurde die Untersuchung von 498 wildlebenden und 498 in Gefangenschaft gehaltenen Rothirschen festgelegt. Im Rahmen dieses Programms wurden EU-weit ca. 13.000 Tiere untersucht, alle mit negativem Ergebnis. Diese Studie ist in einer Stellungnahme der EFSA (Europäische Lebensmittelbehörde) zusammengefasst.

Was müssen Jäger in Europa über CWD wissen? Gibt es Verhaltensregeln?

Kleidungsstücke, die mit Organen oder Ausscheidungen von Rothirschen in Kontakt gekommen sind sollten gründlich gereinigt werden. Wildbret, Felle und Trophäen, wenn es nicht zu einer Eröffnung des Schädels gekommen ist, aus den Endemiegebieten in Nordamerika können in Bezug auf CWD auch weiterhin eingeführt werden.

Chaos bei den Waffenbehörden untragbar

25. April 2016 (djv) Berlin
Nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes zum Thema Halbautomaten liegen die Nerven blank: Waffenbehören haben in Einzelfällen die Eintragung von Kurzwaffen verweigert - ein unhaltbarer Zustand...

Jagdkritische Parlamentarier hatten das Einfuhrverbot von legalen Jagdtrophäen in die EU gefordert und eine Erklärung ins EU-Parlament eingebracht. Der DJV hat alle deutschen MeP angeschrieben und sich für die nachhaltige Auslandsjagd stark gemacht - mit Erfolg! 80 Prozent der EU-Parlamentarier lehnten die Erklärung ab.

Mitte Januar 2016 brachte eine Gruppe von EU-Parlamentariern eine schriftliche Erklärung ein, die nur ein Ziel hatte: ein Komplettverbot der Einfuhr von legalen Jagdtrophäen aus Entwicklungsländern. Hätte die Mehrheit der Parlamentarier unterschrieben, wäre die Erklärung zur offiziellen Meinung des EU-Parlaments geworden. Doch zum Stichtag Anfang der Woche stand fest: 80 Prozent der Parlamentarier sind gegen ein Verbot.

Karl-Heinz Florenz, Präsident der parlamentarischen Intergruppe "Biodiversität, Jagd und ländlicher Raum" sagte dazu: "Die Mehrheit der Mitglieder des Europäischen Parlaments ist nicht der Meinung, dass ein Einfuhrverbot der richtige Weg ist, um den Artenschutz voranzubringen. Wir erkennen ohne Wenn und Aber an, dass hier die einheimische Bevölkerung und die europäischen Jäger eine wichtige positive Rolle spielen."

In enger Abstimmung mit FACE, dem europäischen Dachverband der Jäger, hat der DJV im Vorfeld die über 90 deutschen Europaabgeordneten angeschrieben und scharf gegen die fehlerhafte Erklärung protestiert. Unter anderem enthielt das Papier die Behauptung, das Artensterben sei vor allem auf den Einfluss des Menschen zurückzuführen. Die Trophäenjagd trage dazu bei, dass Arten mit Symbolcharakter ausstürben. Dass Einnahmen aus der Trophäenjagd dem Artenerhalt und ortsansässigen Gemeinschaften nutzten, hätten Wissenschaftlern widerlegt."

Der DJV machte in seinem Schreiben deutlich, dass die Abschaffung der Auslandsjagd zerstörerische Auswirkungen auf die Artenvielfalt hätte. Die Weltnaturschutzunion IUCN habe deshalb in den „Leitlinien für die Trophäenjagd als Instrument zur Schaffung von Anreizen für Naturschutz“ eindeutig dargelegt, dass die Auslandsjagd ein wichtiges, sinnvolles und positives Mittel für den Erhalt der Artenvielfalt sein kann. Diese Position hat die IUCN vor wenigen Tagen in einem 19-seitigen Dokument erneuert.

„Angesichts der derzeit kontroversen Diskussion zu Jagdtourismus in Politik und Öffentlichkeit ist das klare Bekenntnis der EU-Parlamentarier pro legaler Auslandsjagd sehr wichtig“, sagte DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe. Er dankte FACE für die erfolgreiche Arbeit und begrüßte es ausdrücklich, das eine große Mehrheit im Parlament wissensbasiert gehandelt habe: Die Entscheidung für eine nachhaltige Jagd könne auch in Afrika oder Zentralasien wichtige Beiträge zum Naturschutz leisten, indem Wildtiere einen monetären Wert erhielten. Das schütze sie vor Wilderei und somit vor der Ausrottung, so Dr. Bethe. Im Brief an die EU-Abgeordneten führte der Dachverband der Jäger zahlreiche Studien an, die zeigen, wie Auslandsjagd zum Schutz der Megafauna beitragen kann.

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