Die Zahl der Jägerinnen nimmt zu: Im Saarland ist in den vergangenen zehn Jahren der Anteil der Jägerinnen von fünf auf zehn Prozent gestiegen. Zudem ist auch die Zahl der Jäger insgesamt gewachsen. Ein Grund ist der Wunsch, "vernünftiges Fleisch selbst gewinnen zu wollen".

Die Zunft der Jäger wird weiblicher: Immer mehr Frauen machen im Saarland einen Jagdschein. In den vergangenen zehn Jahren sei der Anteil der Jägerinnen von fünf auf zehn Prozent gestiegen, sagte der Geschäftsführer der Vereinigung der Jäger des Saarlandes, Johannes Schorr, der dpa in Saarwellingen (Kreis Saarlouis). Ende 2015 gab es im Saarland 4271 Jagdscheininhaber, darunter rund 400 Frauen. Die Zahl der Jäger steige auch insgesamt: Ende 2005 waren an der Saar laut Schorr noch 3677 Jahresjagdscheine "gelöst" worden. 

Gesicherte Aussagen darüber, warum immer mehr Frauen auf die Pirsch gehen, gebe es nicht. Viele Frauen kämen über ihren Jagdhund zur Jagd, sagte Schorr. Zudem spiele die Liebe zur Natur eine Rolle sowie der Wunsch, "vernünftiges Fleisch selbst gewinnen zu wollen". Altersmäßig seien die Jägerinnen "bunt gemischt mit Tendenz zu jung". Insgesamt liege der Altersdurchschnitt der saarländischen Jäger bei 55 Jahren, bei Neueinsteigern bei 35 Jahren. 

Die Menge des im Saarland erlegten Wildes sei in den vergangenen Jahren nicht gestiegen, berichtete Schorr. Beim Rehwild wurden von Anfang April 2015 bis Ende März 2016 rund 9.700 Tiere geschossen. Beim Schwarzwild standen gut 5.800 Tiere in der Statistik. Kaninchen, Rebhühner und Fasane würden immer weniger erlegt, weil deren Population rückläufig sei, sagte Schorr. "Das Gesicht der Jagd hat sich stark verändert."

In Sachsens Wäldern wird immer mehr Wild erlegt. Die Jäger haben in der vergangenen Jagdsaison rund 121.000 Stück Wild zur Strecke gebracht und damit das Ergebnis des Vorjahres (107.475) erheblich gesteigert. Sachsens Forstminister Thomas Schmidt (CDU) sieht darin einen Beleg, dass die Jäger ihre Verpflichtung zur Hege und Bejagung des Wildes ernst nehmen.

Sachsens Jäger haben in der vergangenen Jagdsaison rund 121.000 Stück Wild zur Strecke gebracht und damit das Ergebnis des Vorjahres (107.475) erheblich gesteigert. Beim Schalenwild gab es mit mehr als 75.000 erlegten Tieren sogar einen Rekord. "Das Wild findet im Freistaat Sachsen beste Lebensbedingungen vor. Hohe Jagdstrecken sind ein wichtiges Indiz für ansteigende Wildbestände", sagte Forstminister Thomas Schmidt (CDU) am Freitag.

Laut Statistik weist die Jagdstrecke für das vergangene Jagdjahr unter anderem 4.137 Stück Rotwild (Vorjahr: 3.737), 36.528 Stück Rehwild (33.280) und 32.878 Wildschweine (27.962) auf. Gestiegen sind auch die Abschüsse bei Waschbären (9.889), Fuchs (16.478) und Marderhund. Bei Waschbären hat sich die Strecke in den vergangenen fünf Jahren verdreifacht.

Nach Angaben des Ministeriums sind die aus Nordamerika stammenden Waschbären inzwischen flächendeckend in Sachsen verbreitet. Schwerpunkte liegen in den östlichen und nördlichen Regionen Sachsens. Experten rechnen mit einer weiteren Ausbreitung auch in Städte. Die Jagd werde das nicht verhindern, aber verlangsamen, hieß es. Die Bevölkerung wurde gebeten, Waschbären keine Futtermöglichkeiten zu bieten.

Jäger nehmen Verpflichtungen ernst

Schmidt interpretierte das Streckenergebnis als Beleg dafür, dass die sächsischen Jäger ihre Verpflichtung zur Hege und Bejagung des Wildes sehr ernst nehmen. "Jagd fördert gesunde Wildbestände, schafft naturnahe Strukturen in der Landschaft und trägt zur Artenvielfalt bei. Jagd ist damit auch angewandter Naturschutz", sagte der Minister. Er ging auch auf die kulinarische Seite ein. Denn Jagd liefere gesundes, heimisches Wildbret.

Sachsen hat eine Jagdfläche von rund 1,6 Millionen Hektar. 524.800 Hektar davon sind Wald. Bei den Behörden sind 11.350 Inhaber eines Jagdscheines registriert.

Erneute Schlappe für die Lansdesregierung in Nordrhein-Westfalen. Das Oberverwaltungsgericht Münster entscheidet: Kommunale Fundbüros müssen Katzen aus Lebendfangfallen aufnehmen.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung tappt mit ihrem umstrittenen Landesjagdgesetz von einer juristischen Falle in die nächste. Nun stellt sich heraus, dass die Städte und Gemeinden eine Folge ausbaden müssen, mit der sie nie gerechnet haben und für die sie nicht gerüstet sind. Denn das Oberverwaltungsgericht Münster hat soeben entschieden, dass die kommunalen Fundbüros Katzen annehmen müssen, die ihnen von Jägern als Beifang in Lebendfangfallen gebracht werden (Aktenzeichen 5 B 1265/15 – 1 L 1290/15 Münster).
 
„Die nächste Pleite der Landesregierung mit ihrem Jagdgesetz vor Gericht“, kommentierte Ralph Müller-Schallenberg, Präsident des Landesjagdverbandes die Entscheidung. Das Verwaltungsgericht Arnsberg hat das Paragraphenwerk aus dem Haus des Ministers Johannes Remmel bereits wegen einer anderen Regelung als verfassungswidrig beurteilt und dem Bundesverfassungsgericht zur Entscheidung vorgelegt.
 
Nun hat das Oberverwaltungsgericht Münster auf sieben Seiten begründet, dass die Fundbüros von Jägern überbrachte Katzen annehmen müssen. Liegen keine konkreten Umstände vor, die auf einen Willen des Katzenbesitzers zur Eigentumsaufgabe schließen lassen, dann könne nicht von einer herrenlosen Katze ausgegangen werden. Befindet sich die Katze vielmehr in einem guten Allgemeinzustand und zeigt sie kein besonders scheues Verhalten gegenüber Menschen, dann spreche dies für die Annahme, dass die Katze aus menschlicher Obhut entlaufen sei. Auch deren Auffinden in einer Lebendfangfalle sei ein Indiz für die Annahme eines Fundtieres. Den Einwand der Gemeinde, sie könne die Katze nicht tierschutzgerecht unterbringen, ließ das OVG nicht gelten. Als Fundbehörde sei die Gemeinde grundsätzlich verpflichtet, bei der Aufbewahrung von Tieren die tierschutzrechtlichen Bestimmungen zu beachten und für eine tierschutzgerechte Unterbringung und Versorgung eines gefundenen Tieres zu sorgen.
 
Eine solche Entscheidung war zuvor bereits durch das Verwaltungsgericht Münster in der Auseinandersetzung zwischen einem Jäger und der Gemeinde Ascheberg (Kreis Coesfeld) ergangen. Dagegen war die Gemeinde vor das höchste Verwaltungsgericht des Landes gezogen und hat nun das Verfahren endgültig verloren. Damit müssen alle Städte und Gemeinden die von Jägern aufgegriffenen Fundkatzen annehmen, die als Beutegreifer eine immer größere Gefahr für die heimische wildlebende Tierwelt darstellen. „Die finanziell arg belasteten Kommunen in NRW müssen nun ausbaden, was ihnen der Herr Remmel da ins Nest gelegt hat“, so Müller-Schallenberg. Das Problem freilaufender Katzen wird von Jägern und anderen Naturschützern bekanntlich als immer bedrohlicher vor allem für Bodenbrüter gesehen. 
 
Angekündigte Chip- oder Kastrationsprogramme für Katzen hat Remmel bisher nicht in die Tat umgesetzt, von der rot-grünen Landtagsmehrheit aber ein Tötungsverbot beschließen lassen. „Das neue Jagdgesetz löst keine Probleme, sondern schafft welche“, so Müller-Schallenberg.
 

Bei den Olympischen Spielen in Brasilien zeigen Menschen ab morgen Höchstleistungen, für die sie jahrelang trainiert haben. Heimische Wildtiere hingegen wetteifern nicht um Medaillen - sie brechen täglich Rekorde, um zu überleben.

Würde der Deutsche Jagdverband (DJV) Athleten für die Olympischen Spiele nominieren, könnte es ab morgen in brasilianischen Rio de Janeiro bunt werden. Im Marathon-Wettbewerb ginge der Wolf an den Start: Er läuft in einer Nacht bis zu 100 Kilometer, die geforderten 42 Kilometer sollten also kein Problem darstellen. Der Rothirsch wäre mit etwa elf Metern der klare Favorit in der Disziplin Weitsprung. Als Sprinter mit einer Geschwindigkeit von fünf Sekunden auf 100 Meter ist der Feldhase sicher nominiert. Den aktuellen Weltrekord bei den Menschen hat Usain Bolt mit 9,58 Sekunden aufgestellt - er ist damit nur etwa halb so schnell wie sein tierischer Kontrahent. Beim Hürdenlauf hätte der flinke Steinmarder beste Aussichten auf Gold: Immerhin kann er bis zu drei Meter weit aus dem Stand springen. Im 200-Meter-Brustschwimmen wäre die Stockente sieben Sekunden schneller als der aktuelle Weltrekordhalter Akihiro Yamaguchi, der rund 2:07 Minuten braucht. Ungeschlagen in der Freistil-Disziplin wäre der Fischotter mit 14 Kilometern pro Stunde. Damit ist er etwa doppelt so schnell wie ein Profischwimmer.

Keine Chance für das Wildschwein

Das Wildschwein müsste leider mangels passender Sport-Disziplin zu Hause bleiben: Höchstleistungen im Riechen sind noch nicht olympisch. Wertvolle Trüffel kann es etwa einen halben Meter tief im Boden erschnüffeln. Mit seiner hochsensiblen Schnauze vermag das Wildschwein weitere rekordverdächtige Leistungen zu vollbringen: Innerhalb weniger Stunden kann ein Familienverband einen Quadratkilometer Rasenfläche auf der Suche nach eiweißhaltigen Insektenlarven und Würmern umgraben. In Stadtnähe bevorzugen sie dafür gepflegten und gewässerten Rasen, der liebevoll mit Blumenzwiebeln bepflanzt wurde.

Aus dem Landkreis Esslingen sind zwei Fälle bekannt geworden, bei denen sich zwei Männer in uniformähnlicher Kleidung bei Jägern als Kontrolleure, die die Aufbewahrung von Waffen prüfen wollen, ausgegeben haben.

Das Landratsamt Esslingen hat alle Waffenbesitzer im Kreis gewarnt und auch die umliegenden Landkreise sowie das Regierungspräsidium Stuttgart verständigt.

Im ersten Fall, der sich schon im Mai ereignete, aber erst jetzt bekannt wurde, erfolgte keine ausführliche Kontrolle der Waffen, es ging möglicherweise um eine Abklärung von Einbruchsmöglichkeiten. Die falschen Kontrolleure haben keine Gebühren verlangt und haben sich mit den Worten verabschiedet „Wir kommen dann nochmal wieder“. Im jüngsten Fall versuchten die Ganoven, sich bei einem 86-jährigen Jäger Zugang zu seinen Waffen zu verschaffen. Dieser wurde misstrauisch und hat die Polizei verständig. Ausgewiesen haben sich die vermeintlichen Kontrolleure in beiden Fällen nicht. Inzwischen ermittelt die Polizei.

Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann warnt daher eindringlich: „Lassen Sie sich bei Waffenaufbewahrungskontrollen die Dienstausweise zeigen, bevor sie Leute in ihre Räumlichkeiten lassen. Sollten Sie die geringsten Zweifel haben, telefonieren Sie mit Ihrer zuständigen Jagdbehörde oder mit der Polizei.“

Grillen von Wild ist schwierig? Keineswegs: Die neuen DJV-Videos zeigen, wie einfach und lecker Wildes auf den Teller gezaubert werden kann - ganz ohne Tricks. 

Der Höhepunkt der Grillsaison steht bevor: Der DJV startet eine vierteilige Videoserie zur Zubereitung von Wildfleisch im Freien. Passende Rezepte zum Nachlesen und Ausdrucken gibt es auf wild-auf-wild.de

Die Zubereitung von Wild ist schwierig? Keineswegs: Hotel-Koch Christian Dudka und Jägerin Anna Lena Kaufmann verwandeln im ersten Video einen Rehrücken in saftige Medaillons für den Grill. Diese benötigen nur wenige Minuten in der Vor- und Zubereitung. Angeschnitten und leicht rosa serviert, sind sie ein Hingucker auf dem Teller und ein kulinarischer Hochgenuss. 

 

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Im zweiten Video geht es ran an die Knochen: Koch Christian Dudka und Jägerin Anna Lena Kaufmann legen Wildschweinrippchen auf den Grill. In einer fruchtigen Marinade garen die Rippchen zunächst im Ofen, bis das Fleisch saftig von den Knochen fällt. Auf dem Grill bekommt das Wild dann noch den letzten, knusprigen Schliff und ein fein würziges Raucharoma.

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Wie Hirschrouladen gegrillt werden, zeigen Koch Christian Dudka und Jägerin Anna Lena Kaufmann im dritten Video. Mit einer roten Zwiebelmarmelade gefüllt, wird das Fleisch von außen knusprig und innen leicht rosa gegart. 

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Kochen mit Herz: Im letzten Video der vierteiligen Serie des Deutschen Jagdverbandes (DJV) zeigen Koch Christian Dudka und Jägerin Anna Lena Kaufmann wie aus dem faustgroßen Muskel ein außergewöhnlicher Gaumenschmaus entsteht. Mit Wildgehacktem und Pfifferlingen gefüllt, wird das Herz kurz im Ofen vorgegart und bekommt auf dem Rost den rauchigen letzten Schliff. 

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Wildprodukte sind eine schmackhafte und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Grillwaren. Zu kaufen gibt es sie beim Jäger, Feinkosthändler oder beim Fleischer des Vertrauens. Über die Postleitzahlen-Suche auf der Internetseite wild-auf-wild.de lassen sich regionale Wildbretanbieter schnell und einfach finden. 

Etwa 24.400 Tonnen heimisches Wildbret von Wildschwein, Hirsch und Reh haben die Deutschen in der Jagdsaison 2014/15 verspeist (1. April 2014 bis 31. März 2015). Mit 12.300 Tonnen ist das Fleisch vom Wildschwein am begehrtesten. Das geht aus der DJV-Statistik hervor. Übrigens: Das heutige Wort "Bret" leitet sich ab aus dem Mittelhochdeutschen "bræt" und bedeutet Fleisch. 

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Ab 1. August ist im Landkreis Dahme-Spreewald die Trichinenprobenuntersuchung für erlegte Wildschweine aller Altersklassen kostenfrei. Der LJVB begrüßt diese Maßnahme zur Prävention von Seuchen, insbesondere der Afrikanischen Schweinepest (ASP).

Mit der generellen Befreiung geht der Landkreis weit über die Forderung des LJVB hinaus, der eine Gebührenbefreiung lediglich für Frischlinge angemahnt hatte. Bedingung für den Kostenerlass ist die gleichzeitige Abgabe einer Blutprobe für die Untersuchung auf Schweinepest. Leider ist diese Aktion aber bis zum 31. Oktober befristet.

Zum Hintergrund: Wildscheine sind hierzulande weit verbreitet und ihr Bestand nimmt aufgrund der Klimaveränderungen und des Strukturwandels in der Landwirtschaft weiter zu. Hohe Bestandsdichten bergen ein größeres Ansteckungsrisiko im Falle von Tierseuchen wie der ASP. Diese droht sich derzeit von Osteuropa weiter in Richtung Westen auszubreiten. Die Infektion führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu schweren Erkrankungen, die fast immer tödlich enden. Eine Einschleppung der ASP nach Brandenburg hätte einen millionenschweren Schaden in der Viehwirtschaft zur Folge. Einen Impfschutz gibt es nicht.

Um das Infektionsrisiko zu mindern, müssen die Jäger mehr Wildschweine schießen und damit im Frischlingsalter beginnen. Jedes erlegte Wildschwein ist vor dem Verzehr auf Trichinen zu untersuchen. Weil dafür in den meisten Landkreisen eine Gebühr anfällt, übersteigen die finanziellen Aufwendungen bei der Erlegung von Wildschweinen mit geringem Gewicht bei weitem den Erlös aus dem Verkauf des Fleisches. Die Jäger zahlen drauf.

Mit dem Wegfall der Gebühren für die Trichinenuntersuchung hat der Landkreis Dahme-Spreewald nun einen wichtigen Anreiz für die Jäger vor Ort geschaffen, die Jagd auf Wildschweine aller Altersklassen zu intensivieren. „Mit dieser Entscheidung erkennt die Verwaltung das öffentliche Interesse unseres Tuns an. Ich hoffe, dass von diesem Beispiel eine Signalwirkung ausgeht.“, so Dr. Petra Schneller, Veterinärin und Präsidiumsmitglied des LJVB. 

Ein Selfie mit Seehund? Keine gute Idee, warnen Experten. Die Heuler brauchen vor allem Ruhe. Doch immer wieder stören Menschen die Jungtiere. Ein DJV-Video gibt Einblicke in die Tierschutzarbeit von Jägern an den Küsten und in die Seehundstationen.

Der Seehund-Nachwuchs hatte es dieses Frühjahr an niedersächsischer und schleswig-holsteinischer Küste nicht einfach: Schlechtes Wetter mit Gewittern und Störungen durch Menschen haben viele Jungtiere von den Müttern getrennt. 130 Heuler hat die Seehundstation Norden-Norddeich (Niedersachsen) in dieser Saison bisher aufgenommen und aufgepäppelt, in Friedrichskoog (Schleswig-Holstein) sind es sogar über 200. Die meisten von ihnen sind inzwischen bereit für ein Leben in Freiheit, sodass sie im August im Wattenmeer ausgewildert werden können. Mehr als 4.000 Heuler haben die beiden Stationen in über drei Jahrzehnten aufgezogen und wieder ausgewildert.

In einem Video zeigt der Deutsche Jagdverband (DJV), wie Wattenjagdaufseher (Niedersachsen) und Seehundjäger (Schleswig-Holstein) Tierschutz betreiben, was die Seehundstationen leisten und gibt Verhaltenstipps für Erholungssuchende. Der DJV appelliert an Urlauber, mindestens 300 Meter Abstand von den Ruheplätzen zu halten. Kommen Seehunde in Sicht, sollten Hunde unbedingt an die Leine. Ein Selfie mit Seehund oder gar der Versuch, die Tiere anzufassen, bedeuten großen Stress. Ende Juli sind junge Seehunde übrigens bereits selbstständig und benötigen keine Hilfe mehr von Mutter oder Mensch. 

Jedes Jahr sterben Hunde in parkenden Autos den Hitzetod. Der Deutsche Jagdverband gibt Tipps, worauf Hundehalter im Sommer achten sollten und klärt über die teils skurrilen Abkühlungsstrategien unserer Wildtiere auf.

 

Die heißeste Zeit des Jahres hat mit den Hundstagen begonnen. Parkt das Auto in der prallen Sommersonne, droht Hitzestau im Innenraum: Schon bei 20 Grad Außentemperatur steigt das Thermometer in 60 Minuten auf 46 Grad. Bei 28 Grad sind es innerhalb von 30 Minuten bereits 44 Grad. Das kann für wartende Hunde im Auto lebensgefährlich sein, warnt der Deutsche Jagdverband (DJV) und rät: auch bei kurzen Wartezeiten das Auto dauerhaft im Schatten parken, Fenster geöffnet lassen und Trinkwasser bereitstellen. Anders als Menschen besitzen Hunde nur ganz wenige Schweißdrüsen. Abkühlung verschaffen sie sich lediglich durch Hecheln. Grundsätzlich sollten bei Sommerhitze größere Aktivitäten morgens oder abends stattfinden. Tagsüber sollte der Hund Gelegenheit haben, schattige Plätze aufzusuchen oder sich im Wasser abzukühlen.

Diese Strategien nutzen auch heimische Wildtiere, die ebenfalls nicht schwitzen können. Fuchs oder Kaninchen verbringen die Mittagshitze in ihrem kühlen unterirdischen Bau. Wildschweine hingegen suhlen sich in Schlammlöchern, während Hirsche in Seen und Flussläufen sprichwörtlich baden gehen. Feldhasen sind eigentlich Steppenbewohner und haben ihre eigene Strategie entwickelt: Überschüssige Körperwärme geben sie über ihre großen, gut durchbluteten Ohren ab.

Während großer Hitze verringern fast alle Tiere ihre Bewegungsaktivitäten. Die Ausnahme bilden Rehe während der Paarungszeit: Auch in der größten Mittagshitze verfolgt der Rehbock seine Angebetete über Kilometer hinweg. Eine ganz eigene Methode zur Abkühlung hat der Storch: Er beschmiert seine Beine mit dem eigenen, hellen Kot. Dieser kühlt und reflektiert gleichzeitig das Sonnenlicht.

Schattenseite des Sommers: Mit der Ferienzeit werden jedes Jahr tausende Haustiere ausgesetzt. Leidtragende sind nicht nur Hund, Katze und Co., sondern auch heimische Wildtiere. Tierliebe ist nicht teilbar, meint der Deutsche Jagdverband und fordert zu verantwortungsbewussten Handeln auf. 

Zum Wochenende beginnt für viele die schönste Zeit des Jahres. Aber nicht für alle. Besonders in den Sommermonaten landen Haustiere vermehrt im Tierheim oder auf der Straße. Bundesweit werden nach Angaben von Tierschützern jedes Jahr fast 70.000 Hunde, Katzen und vermehrt auch Kleintiere wie Hamster, Meerschweinchen und Ratten ausgesetzt. Allein das Tierheim Berlin hat im vergangenen Jahr über 1.500 Hunde aufgenommen, die gefunden oder sichergestellt wurden. Insgesamt gibt es in Deutschland etwa zweieinhalb Millionen verwilderte streunende Hunde und Katzen.

Die Folgen dieser Aussetzwelle sind laut Deutschem Jagdverband (DJV) gleich doppelt dramatisch: Viele Haustiere verenden jämmerlich ohne Zuwendung und Pflege durch den Menschen. Andere wiederum passen sich an – zum Leidwesen der heimischen Tierwelt. Aus der Not heraus werden beispielsweise Stubentiger zu Raubkatzen und gehen auf die Jagd. DJV-Hochrechnungen auf Basis zahlreicher Studien belegen, dass verwilderte Hauskatzen in Deutschland mindestens 100 Millionen Vögel und 300 Millionen kleine Säugetiere pro Jahr erbeuten.

Urlaub fürs Haustier

Damit es erst gar nicht so weit kommt, appelliert der DJV an das Verantwortungsbewusstsein aller Tierhalter und rät, sich rechtzeitig um eine Urlaubsbetreuung zu kümmern. Eine gute Möglichkeit ist das Füttern und Versorgen des Tieres durch Menschen in der Nachbarschaft. Hierzu bietet beispielsweise das Tierheim Berlin über seine Website einen ganz besonderen Service an: die Tiersitter-Datenbank. Unter www.tierschutz-berlin.de können Tierfreunde über eine Suchfunktion Kontakt zu Tiersittern in ihrer Umgebung aufnehmen. Tierärzte und
-pensionen helfen bundesweit weiter, wenn es um die Suche nach einer geeigneten Unterkunft für Hund und Katze geht. Haustierbesitzer verstoßen übrigens gegen das geltende Tierschutzgesetz, wenn sie Goldfisch, Schnappschildkröte, Katze oder Hund einfach aussetzen.

Tier gefunden – was nun?

Wenn aus einem Pappkarton ein klägliches Miauen zu hören ist oder ein Hund stundenlang irgendwo alleine angebunden sitzt, dann benötigen diese Tiere Hilfe. Insbesondere bei sommerlichen Temperaturen ist schnelles Handeln erforderlich, da Hitzschlag oder schlimmstenfalls sogar der Hitzetod droht. Erste Ansprechpartner sind Polizei, Feuerwehr oder das örtliche Ordnungsamt. Alternativ kann das Fundtier auch im Tierheim abgegeben werden.

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