Die zum Teil chaotischen Verhältnisse bei der Sozialwahl der SVLFG lassen das Ergebnis mehr als fragwürdig erscheinen. DJV und BJV rufen Betroffene auf, sich zu melden und die Klage mit schriftlichen Aussagen zu unterstützen.

Nach Prüfung zahlreich eingegangener Hinweise auf Unregelmäßigkeiten haben der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Bayerische Jagdverband (BJV) beschlossen, die Sozialwahl bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) anzufechten. Die Verbände kündigten an, rechtzeitig Klage beim Sozialgericht zu erheben.

Betroffene, die zu Unrecht keine Wahlunterlagen erhalten haben, werden aufgerufen, die Klage mit einer eidessttatlichen Versicherung zu unterstützen. Nähere Hinweise und ein Formular gibt es unter jagdverband.de/sozialwahl2017. Geplant ist darüberhinaus alle Kreis- und Jägerschaftsvorsitzenden bezüglich der Sozialwahl durch einen Infobrief zu informieren.

Zwar waren die mit der Vorbereitung der Wahlen befassten Mitarbeiter der Sozialversicherung in vielen Fällen bemüht, eine Teilnahme zu ermöglichen, aber in zu vielen Fällen sind die Bemühungen gescheitert. Es handelt sich nicht um Einzelfälle, bei denen trotz rechtzeitiger Beantragung der Unterlagen, keine Wahlunterlagen verschickt wurden. Vielmehr haben hunderte Zuschriften die Verbände erreicht. Gerade die Hotline, die eingerichtet wurde, war oft überlastet und überfordert. "Ich weiß von einem Revierinhaber, der innerhalb von zwei Tagen 42 Mal versucht hat die Hotline zu erreichen - immer war besetzt", berichtet Friedrich von Massow, Justitiar des DJV. Eine sehr große Zahl von Wahlberechtigten hatte bis zuletzt keine Wahlunterlagen bekommen und war dadurch von der Wahl ausgeschlossen. "Manche Jagdpächter hatten nicht einmal die Möglichkeit, sich mittels Fragebogen zur Wahl zu registrieren", sagt Dr. Joachim Reddemann, Hauptgeschäftsführer des BJV. "Selbst nach vielen Anrufen bei der Hotline und Zusagen über den Versand, erhielten Pächter keine Fragebögen."

DJV und BJV bedanken sich bei mehr als 10.000 Wählern, die im Zuge der Sozialwahl ihr Kreuz bei der Liste 11 gemacht haben. Dank ihnen können die Interessen der Jäger nun zwar erstmals in die Vertreterversammlung der SVLFG eingebracht werden. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass bei ordnungsgemäßem Ablauf der Wahl gerade die Jägerliste einen höheren Stimmenanteil hätte erreichen können. Mit nur wenigen zusätzlichen Stimmen wären mehrere Sitze möglich gewesen.

Weitere Informationen:

Die eidesstattliche Versicherung muss sorgfältig durchgelesen werden, fahrlässige Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung ist strafbar. In der vorbereiteten Erklärung müssen die Passagen deutlich gekennzeichnet werden, die zutreffen (z.B. Eigenjagdbesitzer, Jagdpächter oder Ehepartner). Weiterhin müssen der Name des Jagdbezirks sowie persönlichen Daten leserlich angegeben werden. Die Versicherung muss anschließend handschriftlich unterzeichnet werden.

Die ausgefüllte eidesstattliche Versicherung bitte schnellstmöglich, spätestens bis zum 15. August 2017, an folgende Postadresse senden (im Original, nicht als Fax oder E-Mail):

Deutscher Jagdverband
Stichwort: Anfechtung der Sozialwahl 2017
Chausseestr. 37
10115 Berlin

Die eidestattliche Versicherung zum Herunterladen:

Bei der Europameisterschaft im ungarischen Sarlospuszta wurde DJV-Schütze Egon Marmit Europameister in der Veteranenklasse. Hans-Ludwig Hapke sicherte sich die Bronzemedaille. Der DJV stellte mit 33 aktiven Teilnehmern das größte Starterfeld des Wettkampfes.

Wer ist Europas bester Jagdschütze? Um dies zu ermitteln, kämpften rund 200 Jägerinnen und Jäger aus 14 Nationen bei der diesjährigen Europameisterschaft der "Federation Internationale de Tir Aux Sportives de Chasse" (FITASC) um eine der begehrten Goldmedaillen. Temperaturen um die 36 Grad Celcius erschwerten das Wettkampf-Wochenende für die Schützen. Gesamtsieger wurde der Schwede Emil Hakansson mit herausragenden 788 von 800 möglichen Punkten.

Der DJV-Kader sei auf dem richtigen Weg, sagte der stellvertretende Bundesschießobmann Peter Clemens in Hinblick auf das Abschneiden seiner Schützen. Von den insgesamt 193 Teilnehmern der EM gelang es fünf Deutschen in die Top 20 Europas zu gelangen. Besonders erfolgreich waren die Damen, auch wenn trotz starker Leistung nur die Holzklasse blieb: Karolin Klar (Platz 4), Kristin Sendker-Behrens (5) und Carmen Brand-Wilshusen (6) verpassten das Podium knapp.

In der Gesamtwertung der Mannschaften belegte das DJV-Team den 5. Platz. „Man strebt natürlich immer nach mehr, insgesamt können wir aber sehr zufrieden sein“, sagte Clemens. Die Formkurve der DJV-Schützen zeige stetig nach oben: Im Ranking sei eine Steigerung zu erkennen, und die Ergebnisse aus den Vorjahren seien übertroffen worden.  

Um langfristig mit den Top-Mannschaften aus Tschechien, Ungarn, Österreich oder Skandinavien mitzuhalten, sei es nötig, die Vorbereitung auf die Wettkämpfe weiterhin zu professionalisieren und noch mehr Trainingseinheiten anzusetzen, sagte Clemens. Mit Hinblick auf die kommenden Meisterschaften zeigt sich Clemens optimistisch: „Wir haben hochtalentierte Schützen in unseren Reihen. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir in Zukunft Medaillen gewinnen werden.“

Europameisterschaften und Bundesmeisterschaften im Vergleich:

Europameisterschaften

nach FITASC

Bundesmeisterschaften

nach DJV

Zwei Durchgänge auf Wildscheiben

1. Durchgang max. mögliche Punktzahl: 200 (4x 100m Bock, Fuchs, Gams, Keiler stehend)

2. Durchgang max. mögliche Punktzahl: 200 (3x 100m Bock, Fuchs, Gams. 1x 50m Keiler laufend, Lauf von rechts nach links und zurück)

Ein Durchgang auf Wildscheiben
 

1. Durchgang max. mögliche Punktzahl: 200 (3x 100m Bock, Keiler stehend, Fuchs. 1x 50m Keiler laufend)

 

Wurfscheibenschießen:

  • Je 2 Durchgänge Trap á 25 Wurfscheiben.
  • Je 2 Durchgänge Kompakt-Parcours á 25 Wurfscheiben.
  • Pro Wurfscheibe 4 Punkte.

Max. mögliche Punktzahl: 400

Wurfscheibenschießen:

  • Je ein Durchgang Trap á 15 Wurfscheiben.
  • Je ein Durchgang Skeet á 15 Wurfscheiben.
  • Pro Wurfscheibe 5 Punkte.

Max. mögliche Punktzahl: 150

Max. mögliche Gesamtpunktzahl: 800 Max. mögliche Gesamtpunktzahl: 350

 

Der Bundestag hat heute Nacht Änderungen von Bundesnatur- und Bundesjagdgesetz beschlossen, um invasive Arten gemäß EU-Vorgaben einzudämmen. Revierinhaber sind erste Ansprechpartner für die Umsetzung dieser öffentlichen Aufgabe. In Kürze ergänzt die EU ihre verbindliche Liste gebietsfremder Arten um Bisam, Marderhund und Nilgans.

Der Bundestag hat heute Nacht Änderungen von Bundesnaturschutz- und Bundesjagdgesetz beschlossen, mit denen Vorgaben aus der EU-Verordnung zu invasiven gebietsfremden Arten umgesetzt werden sollen. Ziel ist es, deren weitere Ausbreitung einzudämmen. Es wird gesetzlich klargestellt, dass Maßnahmen mit jagdlichen Mitteln im Einvernehmen mit dem Jagdausübungsberechtigten durchgeführt werden müssen. Der DJV begrüßt diese praxisgerechte Umsetzung: So wird sichergestellt, dass sich die Naturschutzbehörde mit dem Jagdausübungsberechtigten abstimmen muss, er bleibt erster Ansprechpartner im Revier, wenn es um die Eindämmung von Waschbär, Marderhund und Co. geht. "Die jetzt beschlossenen Regelungen schaffen einen angemessenen Ausgleich zwischen der öffentlichen Aufgabe des Managements, den Fach- und Revierkenntnissen der Jäger vor Ort sowie ihren berechtigten Anliegen", sagte Professor Jürgen Ellenberger, Präsidiumsmitglied des Deutschen Jagdverbands (DJV). Weitergehende Eingriffe, die das Bundesumweltministerium vorgeschlagen hatte, konnten abgewendet werden.

Die Regelungen betreffen in erste Linie Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz, mit denen Behördenbefugnisse und Verfahren geregelt werden. Darüber hinaus gibt es beispielsweise für Zoos und private Tierhaltung künftig Besitz- und Vermarktungsbeschränkungen. Außerdem wird im Bundesjagdgesetz ein neuer § 28a eingeführt, der regelt, wie die Verordnung bei jagdbaren Arten umgesetzt werden soll, nämlich durch die Jagdbehörden nach Abstimmung mit dem Revierinhaber. Der DJV hatte sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass in erster Linie die Revierinhaber für die Umsetzung der Maßnahmen gegen invasive Arten zuständig sind und nur subsidiär die Behörden.

EU erweitert Katalog der invasiven Arten

In Kürze wird die EU die im August 2016 in Kraft getretene "Unionsliste" invasiver Arten, bei denen besonderer Handlungsbedarf besteht, um neun Pflanzen- und drei Tierarten erweitern. Marderhund, Bisam und Nilgans sollen künftig auch unter die Regelungen der EU-Verordnung fallen. Damit sind die Mitgliedsstaaten verpflichtet, die weitere Ausbreitung dieser Arten möglichst zu stoppen.

Der DJV begrüßt die Ergänzung der EU-Liste, hatte er sich doch auf nationaler Ebene in den entsprechenden Fachgremien des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) stets für die Aufnahme der Arten ausgesprochen. Dabei stützt sich der DJV auf die Ergebnisse langjähriger Erhebungen im Rahmen seines Monitoringprogramms WILD (Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands). Den genannten invasiven Arten kommt bei den bundesweiten Erfassungen eine besondere Bedeutung zu, da sie sich immer weiter ausbreiten und aus Gründen des Natur- und Artenschutzes entsprechend bejagt werden müssen.

Tierschutz nicht verhandelbar

Der DJV betont, dass auch bei Managementmaßnahmen gemäß EU-Verordnung der Tierschutz nicht auf der Strecke bleiben darf - ganz so wie es auch die Verordnung selbst vorsieht. Das schließt laut DJV eine Bekämpfung mit allen Mitteln aus . Andererseits müssten Beschränkungen bei der Jagd in Schutzgebieten und bei den Jagdzeiten aufgehoben werden . "Ich halte die Schonzeit für den Waschbär, wie sie zum Beispiel in Hessen 2015 beschlossen wurde, nicht nur für europarechtswidrig, sondern auch für ökologisch fahrlässig", sagte Professor Ellenberger.

Felle nachhaltig nutzen

Der DJV setzt sich mit dem Projekt "Fellwechsel" für eine bessere Verwertung von tierschutzgerecht gewonnenen Fellen aus nachhaltiger Jagd und Artenschutzprojekten ein. Gerade in Schutzgebieten wurde bislang häufig die Raubwildbejagung vernachlässigt - mit unbeabsichtigten aber vorhersehbaren Folgen gerade für schutzbedürftige bodenbrütende Vogelarten. Fellwechsel ist ein Angebot an den Natur- und Artenschutz, das Thema konsumtive Nutzung ernst zu nehmen und Produkte mit hervorragender Ökobilanz zu erzeugen. „Fell statt Faserpelz“ ist ökologisch betrachtet die eindeutig bessere Wahl.


 

Die Delegierten des Bundesjägertags 2017 haben einstimmig eine Grundsatzposition Jagd verabschiedet. Auch zur Zukunft des Monitoring-Programms WILD und zur Fellwechsel GmbH wurden Beschlüsse gefasst. Auf der abschließenden Podiumsdiskussion haben Politiker im Hinblick auf die Bundestagswahl ihre Positionen dargelegt.

Die rund 250 Delegierten haben auf dem Bundesjägertag in Rostock-Warnemünde eine umfassende Grundsatzposition Jagd einstimmig beschlossen. Diese befasst sich mit grundlegenden Fragen, unter anderem mit dem Verhältnis von Jagd zu Tierschutz, mit Eigentum, Ausbildung, traditionellen Grundlagen der Jagd und mit Einzelfragen wie dem Umgang mit invasiven Arten, Jagdhunden und Wildschäden. Das Papier wurde in einem langen Diskussionsprozess innerhalb des Verbandes entwickelt, in den auch die Organisationen auf Kreisebene einbezogen waren.

Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt des Bundesjägertages 2017 war die Weiterentwicklung des WILD-Monitorings. Ein entsprechender Beschluss sieht vor, dass der DJV das Programm auf Bundesebene weiter ausbaut, da nur langfristige Datenreihen belastbar sind in der politischen, wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskussion. Maßnahmen sollen entwickelt werden, um Jäger weiterhin für die anspruchsvolle Datenerhebung zu begeistern. Die Landesjagdverbände sind aufgerufen, den Aufbau staatlicher Monitoringsysteme kritisch zu begleiten und inhaltlich mitzugestalten. "Wir dürfen uns das Heft des Handelns nicht aus der Hand nehmen lassen. Es geht um nicht weniger als die Deutungshoheit für die künftige Ausrichtung der Jagd. Dafür benötigen wir fundierte Zahlen", betonte DJV-Vizepräsident Dr. Volker Böhning. Die Delegierten haben den entsprechenden Beschluss einstimmig gefasst, der einen Tag zuvor in einem Workshop von rund 100 Teilnehmern erarbeitet wurde.

Die Delegierten haben ebenfalls einstimmig einen Beschluss zur nachhaltigen Nutzung von Fellen aus heimischer Jagd gefasst. Darin bekennen sich die Jäger zur regionalen, nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen für die Fertigung ökologisch hochwertiger Pelzprodukte. Die Abbalgstation für das Projekt Fellwechsel soll bereits in der kommenden Wintersaison ihren Betrieb aufnehmen. Felle von Raubsäugern aus heimischer Jagd sollen dort verarbeitet werden, Ziel ist deren lückenlose Rückverfolgbarkeit.

Im Hinblick auf die Umsetzung der EU-Verordnung zu invasiven Arten wie Waschbär und Marderhund fordern die Delegierten eine finanzielle Unterstützung von der Politik, etwa für Kühltruhen oder Fanggeräte, da mit dem Projekt Fellwechsel umweltpolitische Ziele maßgeblich unterstützt werden.

Weitere Forderungen an die Adresse der Volksvertreter: eine Aufhebung sämtlicher Einschränkungen für die Bau- und Fangjagd sowie ein klares Bekenntnis zur Fellnutzung aus nachhaltiger Jagd. "Jeder Jäger ist angesprochen, mitzumachen. Raubsäuger bejagen und hochwertige Felle liefern, dass ist Artenschutz mit Mehrwert. Durch die lückenlose Nachverfolgbarkeit der Felle haben wir als Jäger ein Alleinstellungsmerkmal, das wir nutzen müssen", sagte DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Jörg Friedmann. "Fellwechsel ist ein Angebot an den Natur- und Artenschutz, das Thema konsumtive Nutzung ernst zu nehmen und Produkte mit hervorragender Ökobilanz zu erzeugen."

Die Politik müsse sich zu diesem nachhaltigen Ansatz bekennen und dürfe nicht Tierrechtlern auf den Leim gehen, die dem Verbraucher weis machen wollen, dass Pelz per se schlecht sei. "Wir Jäger lehnen tierschutzwidrige Zustände ab, wie sie teilweise in der asiatischen Pelzproduktion herrschen", so Dr. Friedmann. Diese hätten aber nichts gemein mit Fellen aus der heimischen Jagd. Zudem sei "Fell statt Faserpelz", ökologisch betrachtet, die eindeutig bessere Wahl.

Die Beschlüsse der Workshops zum Herunterladen:

Erneut hat das Bundesumweltministerium versucht, auf europäischer Ebene die Einfuhr von legalen Jagdtrophäen zu erschweren. Ohne Abstimmung innerhalb der Bundesregierung. Erfolglos, wie sich jetzt herausstellte. Bereits im Vorfeld haben Landwirtschaftsministerium sowie die EU-Direktoren für Wildtiermanagement und Jagd den Vorstoß abgelehnt.

 

Der deutsche Jagdverband (DJV) und die deutsche Delegation des Internationalen Rats zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) zeigen sich erfreut, dass ein erneuter Vorstoß von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks (SPD), die Einfuhr legaler Jagdtrophäen weiter zu erschweren, bei der EU gescheitert ist. Mit großer Mehrheit lehnten die anderen EU-Staaten ab, Trophäen nicht gefährdeter Wildarten (Anhang B) genau so zu behandeln wie die gefährdeter Tierarten und einer Einzelfallprüfung zu unterziehen.

Laut DJV und CIC ist der deutsche Vorstoß wissenschaftlich nicht begründet und führt nur zu unnötiger Bürokratie. Die Bonner Abgesandten des Bundesumweltministeriums haben derweil in Brüssel angekündigt, sich weiter für eine Erschwerung der Trophäeneinfuhr einzusetzen. DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Dirk-Henner Wellershoff sagte: „Die ständigen Versuche des Umweltministeriums, den Jagdtourismus in Afrika einzuschränken, sind ideologisch motiviert. Es ist bedauerlich, dass im SPD-geführten Umweltministerium über Jagd, Artenschutz und nachhaltige Naturnutzung ohne Einbeziehung der Betroffenen und im Sinne von Klientelinteressen entschieden wird.“
 
Schon mehrfach haben NABU und deutscher Naturschutzring das Umweltministerium gedrängt, die Einfuhr von Trophäen ganz verbieten zu lassen oder zumindest wesentlich zu erschweren. Der zuständige Staatsekretär Jochen Flasbarth war früher selbst hauptamtlicher Präsident des NABU. Regierungen des südlichen und östlichen Afrikas haben indes in Brüssel gegen die Erschwerung der Einfuhren von Trophäen aus legaler und nachhaltiger Jagd protestiert. Dies schade dem Naturschutz und der Erhaltung des Wildes in Afrika. Die nachhaltige Jagd in Afrika steht in Übereinstimmung mit dem Übereinkommen zur biologischen Vielfalt, das auch Deutschland unterzeichnet hat.
 
"Die Jagd in Afrika dient, wie auf anderen Kontinenten auch, dem Artenschutz", betonte Dr. Wilhelm von Trott zu Solz, Leiter der Deutschen Delegation im CIC. "Nur wenn dem Wild ein Wert zugemessen wird, wird es auch geschützt. Dies haben mehrere Vertreter von afrikanischen Regierungen wieder bei der Generalversammlung des CIC in Montreux eindrucksvoll erklärt.“
 
Das Umweltministerium hatte seine Position erneut nicht innerhalb der Bundesregierung abgestimmt. Das Landwirtschaftsministerium hatte den Vorstoß ebenso abgelehnt wie die Konferenz der EU-Direktoren für Wildtiermanagement und Jagd.
 

Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet von den ersten beiden Fällen der Afrikanischen Schweinepest in der Tschechischen Republik. Entdeckt wurden zwei infizierte Wildschweine. Der nächstgelegene Fundort ist 400 Kilometer entfernt in der Ukraine. DJV bittet Jäger in Deutschland um erhöhte Aufmerksamkeit.

Nach Angaben der internationalen Nachrichtenagentur Reuters wurden kürzlich zwei Wildschweine etwa 300 Kilometer südöstlich von Prag entdeckt, die an der Afrikanischen Schweinepest (ASP) gestorben waren. Damit ist die Afrikanische Schweinepest nur noch rund 300 Kilometer Luftlinie von der deutschen Grenze entfernt. Wie das Virus dorthin gelangt ist, bleibt unklar. Der räumlich nächstgelegene Nachweis liegt 400 Kilometer entfernt in der Ukraine. In der Slowakei, dem östlichen Nachbarn auf dem Weg in die Ukraine, wurde bisher kein ASP-Ausbruch gemeldet.

Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA geht davon aus, dass sich das Virus in der Natur etwa einen Kilometer pro Monat ausbreitet. Ein besonders großes Risiko stellt die Verschleppung des Virus durch den Menschen dar. Nach Auskunft des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) reicht im ungünstigen Fall bereits ein achtlos weggeworfenes Wurstbrot aus, um das Virus auf Wild- und Hausschweine zu übertragen."Reisende aus dem Baltikum, Russland, Weißrussland, Ukraine, Polen und Tschechien sollten Lebensmittel, die Teile von Haus- oder Wildschwein enthalten, nicht einführen. Auch Jagdtrophäen vom Wildschwein aus den betroffenen Regionen können ein Einschleppungsrisiko darstellen.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert an alle Jägerinnen und Jäger in Deutschland, in Alarmbereitschaft zu sein. „Bei Auffälligkeiten im eigenen Revier sollte unverzüglich das Veterinäramt informiert werden“, sagt DJV-Vizepräsident und Veterinär Dr. Wolfgang Bethe. „Das Virus ist hoch ansteckend und für Schweine tödlich. Daher sollten alle Restriktionen, die eine effektive und flächendeckende Schwarzwildbejagung in Deutschland unterbinden, wie etwa die Jagdruhe in Schutzgebieten, aus dem Weg geräumt werden.“ Bei dem hohen Bestand an Hausschweinen in Deutschland dürfe man die Seuche nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Laut FLI führt die ASP-Infektion bei europäischem Schwarzwild zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit. Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen etwa innerhalb einer Woche zum Tod des Tieres. Beim Aufbrechen vermeintlich gesunder Tiere sollte grundsätzlich auf vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt.

Jagdgesetz, Wildbret und ein Jubiläum: Die Fülle und Notwendigkeit  der Verbandsarbeit dokumentiert der aktuelle Jahresbericht des Deutschen Jagdverbandes.

Für Jäger gehört Wildbret zum Alltag, auch im­mer mehr Verbraucher schätzen Wildfleisch als gesundes und natürliches Lebensmittel. Das zeigt die bundesweite Testphase von „Wild auf Wild“. Die Kam­pagne des Deutschen Jagdverbandes (DJV), die sich mit vielen Aktionsmitteln an Jäger und Verbraucher richtet, ist ein Schwerpunkt im aktuellen DJV-Verbandsbericht (S. 24 ff.). Beides wurde auf dem Bundesjägertag 2017 in Rostock-Warnemünde am vergangenen Freitag vorgestellt.

Weitere Schwerpunkte im Heft sind das Jubiläum der Jägerinitiative Lernort Natur, deren 25-jähriges Bestehen 2016 mit vielen Aktionen und einer Sonderbroschüre gewürdigt wurde (S. 28 ff), sowie der Bericht über das Leuchtturmprojekt „Holsteiner Lebensraumkorridore“. Im März hatte der DJV eine Fachtagung durchgeführt, um Ergebnisse und notwendige Maßnahmen für die Wiedervernetzung von Lebensräumen zu kommunizieren.

Der 82-seitige Verbandsbericht informiert zudem über Themen, die den DJV im vergangenen Jagdjahr auf politischer Ebene beschäftigt haben: die Änderungen des Bundesjagdgesetzes wegen halbautomatischer Waffen, der EU-Feuerwaffenrichtlinie und des Waffengesetzes (S. 34 ff.), die EU-Verordnung zu invasiven Arten und die Sozialwahl 2017. Weiterhin dokumentiert der Bericht die Arbeit am Wildtier-Monitoring des Verbandes, dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD), und stellt das Tierfundkataster vor (S. 39 ff). Wichtige Ereignisse für Verband und Jägerschaft sind unter „Schlaglichter“ zusammengefasst.

Lesenswert sind zudem Zahlen, Daten und Fakten zur Jagd und zum Verband sowie die Übersicht über laufende Projekte. Auf nahezu allen Seiten weisen Links auf Filme, Bildergalerien, Bestellmöglichkeiten oder zusätzliche Informationen hin.

Der DJV-Verbandsbericht dokumentiert die Höhepunkte des Jagdjahres 2016/17 und gibt Auskunft über die Arbeit des Dachverbandes der Jäger. Es gibt ihn auf www.jagdverband.de/content/verbandsberichte als leseoptimiertes PDF oder zum Herunterladen. Druckexemplare können gegen eine Schutzgebühr von 2,50 Euro bei der DJV-Service GmbH bestellt werden:

Kontakt:

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Friesdorfer Straße 194a
53175 Bonn
(0228) 38 72 90-0
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Fünf Journalisten hat der DJV heute auf dem Bundesjägertag 2017 in Rostock-Warnemünde für ihre Beiträge ausgezeichnet. Der Preis war in diesem Jahr mit insgesamt 17.000 Euro dotiert. Die unabhängige Jury hat die Gewinner aus etwa 120 Einsendungen ausgewählt.

Aus rund 120 Einsendungen zu den Themen Jagd, Umwelt und Natur hat eine fünfköpfige Jury die besten journalistischen Beiträge ausgewählt. Für die Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen hat der Deutsche Jagdverband (DJV) die Preisträger heute auf dem Bundesjägertag in Rostock-Warnemünde gewürdigt, ebenso für die Sonderkategorie Online. Ein weiterer Sonderpreis wurde im Rahmen der Aktion „Gemeinsam Jagd erleben“ vergeben, die dlv-Jagdmedien und DJV initiiert haben. Der Preis „Wildtier und Umwelt“ war in diesem Jahr mit insgesamt 17.000 Euro dotiert.

Preisträger in der Kategorie „Print“ ist Julian Kutzim mit dem Beitrag „Ich bin Jäger. Ich habe dieses Kitz geschossen. Ich will Ihnen erklären, warum“. Der Text erschien im Magazin FOCUS. Der Jäger und Journalist setzt sich mit der oft ideologisch geführten Debatte um das Für und Wider der Jagd auseinander. Auf analytische Weise begegnet er Vorurteilen und erklärt sachlich den Arten- und Zielkonflikt zwischen wachsendem Nahrungsangebot, schwindenden Lebensräumen und den verschiedenen Interessen der Menschen.

Den Preis für einen außergewöhnlichen Hörfunkbeitrag erhält Bernhard Schulz für „Naschende Rehe und umgestürzte Bäume – Im Wald gibt’s Ärger“. Die Reportage wurde im Programm von radioMikro des Bayerischen Rundfunks gesendet. Mit einem gründlich recherchierten Beitrag gelingt dem Autor, das Spannungsfeld im Wald und die Konflikte aufgrund verschiedener Nutzungsvorstellungen verständlich zu skizzieren und in einfachen Sätzen nachvollziehbar zu erläutern.

In der Kategorie „Fernsehen“ geht der Preis an Holger Vogt für „Wölfe und Luchse in Norddeutschland – Die Rückkehr der Raubtiere“. Dieser Beitrag wurde im NDR ausgestrahlt und porträtiert Menschen, deren Leben von Wolf, Luchs und Bär beeinflusst wird. Entstanden ist ein anderthalbstündiger Film mit eindrucksvollen Bildern und aufwändig recherchierten, wissenswerten Fakten.

In der Sonderkategorie „Online“ ist Dr. Frederik von Paepcke der Gewinner für den Beitrag „Jäger sucht Sau“. Die Reportage erschien im Online-Medium „Perspective Daily“. In seinem Text erläutert der Autor, „warum die deutsche Jagd besser ist als ihr Ruf, was Wildschweine mit Artenschutz und globaler Erwärmung zu tun haben und wie man tiergerechter jagen könnte“. Im Format der digitalen Multimedia-Reportage wird der Beitrag mit Zahlen, Grafiken, Definitionen, Bildern und Internet-Verweisen bereichert.

Der Sonderpreis „Gemeinsam Jagd erleben“, eine Aktion von djv-Jagdmedien und DJV (https://jaeben.jagderleben.de/die-aktion), geht an Florian Mittermeier. Der Artikel „Der Jagdinstinkt steckt wohl in jedem Menschen“ erschien im Lokalteil der Passauer Neuen Presse. Als Nicht-Jäger beschreibt der Autor das Jagderlebnis mit dem erfahrenen Jäger Josef-Markus Bloch und legt seine innere Zerrissenheit offen. Er beobachtet präzise und berichtet über seine Eindrücke, Gedanken und Gefühle während der Pirsch.

Eine unabhängige Jury hat die Beiträge gesichtet und beurteilt. Jurymitglieder waren: WELT-Korrespondent Eckhard Fuhr, Walter Peter Twer, Verleger der Mittelrhein-Verlag GmbH, der Dokumentarfilmer Jan Haft, Autor und Jagdjournalist Bertram Graf Quadt sowie der Präsident des Deutschen Jagdverbands, Hartwig Fischer.

Der DJV vergibt den Preis „Wildtier und Umwelt“ im Zwei-Jahres-Rhythmus. Er soll zur fairen, ehrlichen und auch kritischen Berichterstattung zu Themen aus der Welt der Jagd und der Natur anregen.

 

Auf ihrer Bundesdelegiertenversammlung in Rostock-Warnemünde haben Jäger neue Zahlen zur Ausbreitung des Marderhundes vorgelegt: In Mecklenburg-Vorpommern wurde er bereits in 92 Prozent der Reviere nachgewiesen. Der bundesweite Spitzenwert. Das Monitoring-Programm WILD soll ab 2019 ausgebaut werden, Jäger fordern Unterstützung mit öffentlichen Mitteln.

Auf dem Bundesjägertag in Rostock-Warnemünde hat der Deutsche Jagdverband (DJV) heute aktuelle Monitoring-Daten der Jäger vorgestellt. Demnach ist Mecklenburg-Vorpommern mit großem Abstand das Bundesland mit der größten Verbreitung des Marderhundes. Die gebietsfremde, ursprünglich aus China stammende Art haben Jäger 2015 in 92 Prozent der Reviere nachgewiesen. Das sind 3 Prozent mehr als 2006. Bundesweit gesehen kommt der Marderhund in 26 Prozent der Reviere vor. Ausgewertet haben Wissenschaftler von Jägern erfasste Daten aus 24.000 Revieren – das sind 40 Prozent der Fläche Deutschlands.

„Jäger liefern seit 15 Jahren einzigartige Daten, unter anderem zu Marderhund und Waschbär. Diese helfen, Ausbreitung und Einfluss von invasiven Arten bundesweit zu bewerten und sind wichtig für den Artenschutz“, sagte DJV-Vizepräsident Dr. Volker Böhning. Das WILD-Monitoring sei im öffentlichen Interesse und müsse deshalb mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Die Delegierten haben heute auf dem Bundesjägertag vorgelegt: Einstimmig haben sie den Ausbau des bundesweiten Monitorings ab 2019 beschlossen.

Großes Potenzial sehen Jäger im neu eingerichteten Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) unter dem Dach von WILD, bei dem jeder mit Smartphone und Computer mitmachen kann: Es ermöglicht erstmals eine einheitliche Erfassung von Wildunfällen und damit die Entschärfung von Schwerpunkten. Die Polizei erfasst lediglich ein Prozent der Wildunfälle, und zwar die mit Personenschäden. Das Tierfund-Kataster wurde 2011 vom Landesjagdverband Schleswig-Holstein online geschaltet und umfasst inzwischen insgesamt knapp 40.000 Datensätze von Tierfunden bundesweit.

Ein Zehntel des Wildbrets von Reh, Hirsch und Wildschwein kommt aus Mecklenburg-Vorpommern, beim Damwild  sind es  sogar 20 Prozent. Laut aktueller Umfrage essen inzwischen 6 von 10 Deutschen Wildfleisch – ein Viertel mehr als 2008. Mit der Kampagne "Wild auf Wild" will der DJV jetzt Appetit machen auf Wildes vom Grill.

In Mecklenburg-Vorpommern sind lediglich 3 Prozent der bundesweit 381.800 Jäger gemeldet, sie liefern allerdings knapp ein Zehntel des gesamten Wildbrets. Beim Damwild sind es sogar 20 Prozent. Von Reh, Wildschwein und Hirsch haben die Jäger in Mecklenburg-Vorpommern etwa 2.500 Tonnen Wildbret geliefert. Dies geht aus der aktuellen Jagdstatistik für das Jagdjahr 2015/16 hervor, die der Deutsche Jagdverband (DJV) anlässlich des Bundesjägertags in Rostock-Warnemünde ausgewertet hat. Die Beliebtheit von Wild aus der Region ist bundesweit angestiegen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt: 60 Prozent der Deutschen essen zwischenzeitlich mindestens einmal im Jahr Wildfleisch. Das sind 25 Prozent mehr als 2008.

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