Dachverband der Jäger begrüßt geplante Änderungen zu Jägerausbildung und -prüfung sowie Schießübungsnachweis. Bleiminimierung in Munition bei effektiver Tötungswirkung wird befürwortet. Zur Wald-Wild-Thematik gibt es umfangreiche Änderungsvorschläge.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat am gestrigen Donnerstag seine Stellungnahme zum Entwurf der Änderung des Bundesjagdgesetzes (BJagdG) abgegeben. Der Dachverband der Jäger begrüßt die geplante Vereinheitlichung von Jägerausbildung und -prüfung ebenso wie die bundesweite Einführung eines Schießübungsnachweises. Für Büchsenmunition ist der Ausstieg aus Blei im Zuge einer Minimierungsstrategie eingeleitet worden. Der DJV befürwortet diesen wissens-und praxisbasierten Weg, insbesondere weil dabei die effektive Tötungswirkung sichergestellt wird. Über den Koalitionsvertrag hinaus gehen Vorschläge des Bundeslandwirtschaftsministeriums, die "einen angemessenen Ausgleich zwischen Wald und Wild herstellen sollen". Hierzu hat der DJV detaillierte Änderungsvorschläge eingebracht.

Waldumbau und Aufforstung brauchen Schutzmaßnahmen

Vor allem kritisiert der DJV, dass die Formulierung zu einer "Naturverjüngung im Wald ohne Schutzmaßnahmen" an der Realität vorbeigehe: Aktiver Waldumbau und Aufforstung brauchen aktive waldbauliche Maßnahmen. Akut betroffen ist mehr als ein Viertel des deutschen Waldes. Schutzmaßnahmen sind dort unabhängig vom Wildbestand notwendig - allein schon um Wirtschaftsbaumarten vor schnell wachsenden anderen Arten, etwa Birke, Brombeere oder Adlerfarn, zu schützen. Bereits etablierte standortgerechte Wälder sollten sich laut DJV jedoch grundsätzlich natürlich verjüngen können.  

Mindestabschuss nur mit Obergrenze

Der DJV begrüßt, dass mit der vorgesehenen Regelung zum Mindestabschuss für Rehwild die Verantwortung der Beteiligten vor Ort gestärkt wird und das Verfahren in der Praxis deutlich vereinfacht wird. Der DJV fordert allerdings eine Obergrenze: Eine Regelung, die theoretisch den Totalabschuss der örtlichen Population zulässt, wird abgelehnt. 

Vegetationsgutachten muss erweitert werden

Ein Vegetationsgutachten in der geplanten Form sieht der DJV kritisch. Es sollte nur in Kombination mit einer Lebensraumbewertung durchgeführt werden. Ein Gutachten über etwaige Schäden an Forstpflanzen vor Ort darf nicht alleinige Grundlage sein für die Abschusshöhe. Vielmehr muss festgestellt werden, ob das waldbauliche Ziel erreichbar bleibt, ob Ruhezonen für Wildtiere ebenso vorhanden sind, wie ausreichend Äsung und Deckung. Eigentümer, Jagdgenossenschaft, Bewirtschafter und Jagdausübungsberechtigter müssen bei der Erstellung eines solchen Gesamtgutachtens einbezogen werden. Zudem muss es gerichtlich überprüfbar sein, wenn es Grundlage für einen Mindestabschuss werden soll.

Wildruhezonen ermöglichen

Der DJV setzt sich dafür ein, dass die Möglichkeit geschaffen wird, Wildruhezonen auszuweisen. Die immer stärkere Nutzung der Kulturlandschaft, etwa für Erholung, Verkehr, Siedlungsbau, macht diese dringend notwendig. Ruhezonen helfen zudem, Schäden an wirtschaftlich relevanten Baumarten durch Wildlenkung zu reduzieren. Das freie Betretungsrecht der Landschaft wäre dort eingeschränkt. 

Änderung zur Jagd invasiver Arten abgelehnt

Jagdliche Maßnahmen zur Eindämmung invasiver Arten müssen nach Auffassung des DJV immer im Einvernehmen mit dem Jagdausübungsberechtigten durchgeführt werden - nach wie vor. Eine Schwächung dahingehend, dass Behörden Maßnahmen lediglich "im Benehmen" umsetzen können, lehnt der DJV entschieden ab. Eine unabgestimmte behördliche Jagd auf Waschbär und Co. parallel zur Jagd durch den örtlichen Jäger birgt unter anderem erhebliche Sicherheitsrisiken.

Tierschutzgerechte Fangjagd sichern

Für die Jagd auf invasive Arten wie Waschbär oder Mink sind tierschutzgerechte Fallen notwendig. Der DJV plädiert deshalb dafür, dass diese rechtssicher verankert werden. Entsprechend sollte im Bundesjagdgesetz eine Ermächtigung zur Umsetzung des AIHTS-Abkommens aufgenommen werden. AIHTS steht für ein internationales Abkommen zu tierschutzgerechten Standards für die Fangjagd, das für Deutschland verpflichtend ist. Der DJV hat bereits erfolgreich gängige Fallentypen nach AIHTS-Kriterien testen lassen.

Infrarot-Aufheller für Nachtzielgeräte zulassen

Der DJV begrüßt, dass der Einsatz von Nachtzieltechnik im Bereich des Schalenwildes auf Schwarzwild beschränkt bleiben soll. Er plädiert aber dafür, dass sie künftig auch für die Bejagung invasiver Arten erlaubt sein sollte. Bei der letzten Änderung des Waffengesetzes wurden zwar die waffenrechtlichen Grundlagen für den Einsatz von Nachtzieltechnik bei der Jagd geschaffen, etablierte und günstige Dual-use-Geräte mit Infrarot-Aufheller blieben dabei allerdings außen vor. Der DJV plädiert dafür, dies mit der jetzigen Änderung zu korrigieren.

Die ausführliche DJV-Stellungnahme zu den geplanten Änderungen des Bundesjagdgesetzes gibt es hier.

 

Was sind Motive und Wünsche der kommenden Jägergeneration? Die bereits dritte bundesweite DJV-Jungjägerbefragung soll Einblicke geben. Alle Jagdschulen sind aufgerufen, mitzumachen. Den Fragebogen gibt es gedruckt oder online.

Immer mehr Deutsche machen das Grüne Abitur. Was treibt sie an und was sind ihre Wünsche? Der Deutsche Jagdverband (DJV) möchte wissen, wie die junge Jägergeneration tickt und ruft alle Jagdschulen auf, die DJV-Jungjägerbefragung zu unterstützen. Das unabhängige IfA Marktforschungsinstitut Bremer & Partner (IfA) aus Essen führt diese im Auftrag durch. „Wir wollen unsere Arbeit noch stärker an jungen Menschen ausrichten. Und wir wollen zeigen, wie vielfältig und lebendig Jagd und Jäger sind“, sagte DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. Die Umfrage läuft insgesamt ein Jahr, um alle Kursformen abzubilden. Einsendeschluss ist der 30. September 2021.

Gedruckte Fragebögen können kostenlos samt Freiumschlag über die DJV-Service GmbH bestellt werden (E-Mail: info@djv-service.de). Auf der DJV-Internetseite steht ein ausfüllbares PDF-Formular zum Herunterladen bereit. Zusätzlich gibt es eine Online-Version des Fragebogens. Abrufbar ist dieser zum Beispiel mobil über Smartphone und Tablet. Egal ob handschriftlich oder digital: Die Umfrage dauert lediglich etwa 10 Minuten. Alle gesammelten Daten werden vom IfA Marktforschungsinstitut anonym erfasst und ausgewertet. 

Nach 2011 und 2016 ist es die dritte DJV-Jungjägerbefragung. Es zeigt sich bereits jetzt, dass der Anteil der Jägerinnen in Deutschland weiter steigt. So waren 2016 mit 24 Prozent, bereits ein Fünftel mehr Frauen in den Vorbereitungskursen als 2011. Familientradition spielt offensichtlich immer weniger eine Rolle: 2016 gab ein Fünftel der Jagdschüler an, keine jagdlichen Vorerfahrungen zu haben. Ein knappes Viertel lebt zudem in der Stadt. Durchschnittlich liegen die Ausgaben für einen Jagdschein bei 1.900 Euro.

Die Resultate der vergangenen Jungjägerbefragung können hier abgerufen werden.

Eine neue Studie zeigt: Verwilderte Hauskatzen richten in der Tierwelt erhebliche Schäden an. Der DJV fordert zum Weltkatzentag am 8. August eine generelle Melde- und Kastrationspflicht, um unkontrollierte Fortpflanzung zu verhindern.

Verwilderte Hauskatzen bedrohen Wildtiere weltweit auf verschiedene Weise. Sie schaden der globalen Artenvielfalt durch räuberisches Verhalten, Furchteffekte, Rivalität, Krankheiten und Kreuzungen. Darauf weisen die Autoren eines Artikels im People and Nature Journal hin,  das von der British Ecological Society (BES) herausgegeben wird. Internationale Abkommen verpflichteten Regierungen, den Aktionsradius von Hauskatzen zu beschränken und verwilderte Katzen zu entfernen, so die Autoren. Viele kämen ihren Verpflichtungen nicht nach. In Deutschland fallen nach Hochrechnungen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) jährlich mindestens 100 Millionen Vögel sowie 300 Millionen kleine Säugetiere und Reptilien verwilderten Hauskatzen zum Opfer. Der DJV fordert deshalb eine bundesweite Kastrations- und Kennzeichnungspflicht nach dem Paderborner Modell. 

Mit rund 14,8 Millionen Tieren ist die Katze hierzulande das beliebteste Haustier. Dazu kommen rund 2 Millionen Katzen, die herrenlos herumstreunen. Das große Problem besteht darin, dass sich Freigängerkatzen mit ihren verwilderten Artgenossen fortpflanzen und diese unbemerkt Junge zur Welt bringen. Durchschnittlich paaren sich Katzen zweimal im Jahr. Aus einem Wurf überleben in freier Wildbahn etwa drei Junge. Einem linearen Rechenmodell zufolge hat ein verwildertes Hauskatzenpärchen in nur sieben Jahren etwa 420.000 Nachkommen. Die neue Generation Streuner ist sehr scheu, entzieht sich komplett dem Einfluss der Menschen und ist in den meisten Fällen nicht sozialisierbar. Das macht ein Aufenthalt im Tierheim oder eine Vermittlung an Tierfreunde kaum möglich.

Hier gibt es den Original-Artikel.
Eine Zusammenfassung ist hier zu finden.

Dürre, Stürme und Insekten haben in den vergangenen Jahren Deutschlands Wäldern massiv zugesetzt. Nadelholzreinbestände sollen in Mischwälder umgebaut werden. Vermehrt sollen deswegen Rehe und Hirsche erlegt werden. Wissenschaftler sagen: Schutzmaßnahmen wie Wuchshüllen oder Gitter gewinnen an Bedeutung.

Akteure aus Politik, Forstwirtschaft und Naturschutz fordern, dass der Umbau von anfälligen Fichten- oder Kiefernreinbeständen hin zu klimastabilen Mischwäldern möglichst ohne Schutzmaßnahmen gegen Wildtiere funktionieren soll. Sebastian Hein, Waldbau-Professor der Fachhochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg, erwartet gleichzeitig, dass der Einsatz von Forstschutzmaßnahmen wie dem mechanischen Einzelschutz durch Wuchshüllen sogar zunehmen wird. Im Interview mit dem Deutschen Jagdverband (DJV) erläutert er die Gründe, die für diese Prognose sprechen.

DJV: Die Waldfläche der Größe des Saarlands ist von Dürre, Sturm und Insekten geschädigt. Auf diesen Flächen sollen jetzt klimastabile Mischwälder entstehen. Dafür müssen Bäume gepflanzt werden. Überleben diese gänzlich ohne Schutzmaßnahmen?

Professor Sebastian Hein: In der Waldbewirtschaftung werden verschiedene Schutzmechanismen angewendet. Zäune beispielsweise schützen vor Schäden durch Reh- oder Schwarzwild. Wuchshüllen fördern das Wachstum und geben der Forstpflanze aus Naturverjüngung oder Pflanzung einen Vorsprung gegenüber Konkurrenzvegetation. Zudem sind sie leichter auffindbar für Pflegemaßnahmen. Daneben gibt es viele weitere Schutzmechanismen, die man auch nur sehr überlegt einsetzen sollte. Wir erwarten jedoch, dass die Dürre der letzten Jahre zu einem steigenden Einsatz solcher Schutzmaßnahmen führen wird.

Kann es trotz angepasster Wildbestände sinnvoll sein, Schutzmaßnahmen vorzunehmen?

Grundsätzlich ist in der Waldbewirtschaftung alles darauf ausgerichtet, die natürliche Wiederbewaldung ohne zusätzliche Maßnahmen – also alleine mit den Kräften der Natur – zu erreichen. Da kann es schon vorkommen, dass dies nicht gelingt: Etwa wenn sehr seltene Baumarten wie Elsbeere oder Speierling gepflanzt werden. Oder wenn für den so wichtigen Umbau hin zu gemischten Wäldern Buchen und Eichen in Kiefernbestände oder Weißtannen in Fichtenbestände eingebracht werden. Hier muss man abwägen und Vor- und Nachteile einander gegenüberstellen.

Im März und April herrscht Jagdruhe, Rehe und Hirsche fressen trotzdem. Wie schützt man Forstpflanzen in der Schonzeit vor Verbiss- und Fegeschäden?

Die Jagdruhe ist wichtig für die Aufzucht des Nachwuchses vieler Tiere. Das ist natürlich sinnvoll. Der Blickwinkel der Waldbewirtschaftung in dieser Zeit: Haben der Aufwuchs, etwa aus Naturverjüngung, oder der neue Jahrestrieb bestehender Pflanzen eine gleichberechtigte Chance? Es kann durchaus vorkommen, dass durch Versäumnisse in den Vorjahren Pflanzen jetzt geschützt werden müssen. Hierfür ist viel auf dem Markt: von Terminaltriebklemmen und Schälschutzkratzern bis hin zu Holzgittern. Heute ist wichtig, dass Produkte wie Plastikhüllen ohne Zertifikat zum biologischen Abbau unter Waldbedingungen nach ihrem Einsatz restlos einsammelt werden. Die rechtliche Lage ist eindeutig: Wer „Aufbau“ sagt, muss auch „Rückbau“ sagen und mithelfen!

Über ein Viertel der Wälder Deutschlands sind immer noch Nadelholzreinbestände. Diese sind besonders anfällig - Waldumbau durch "Vorbau" ist gefordert. Welche Maßnahmen sind notwendig, um frisch gepflanzte Bäume zu schützen? 

Die Waldbewirtschaftung hat hier seit ungefähr 40 Jahren ein Großprojekt und eine gesellschaftlich sehr wichtige Aufgabe in Angriff genommen. Ja, und im Klimawandel wird diese Aufgabe des Waldumbaus nochmals viel drängender. Die Waldbesitzer sind da ja sehr erfinderisch - von Vergrämung mit Schafwolle oder Schutz durch Drahthosen, Tonkinstäbe in Einmal- oder Mehrfachverwendung ist alles dabei. Die Maßnahmen sind jedoch leider sehr zeit- und kostenaufwändig. Damit das gelingt, empfiehlt sich die Abstimmung zwischen allen direkt Beteiligten, also Forst, Jagd, Naturschutz, Eigentümer und Öffentlichkeit. Dabei muss gelten: Es wird vor Ort im Wald diskutiert und abgewogen - nicht am „grünen Tisch“. Vor allem: gemeinsam – sonst klappt das Großprojekt Waldumbau nicht.

DJV begrüßt geplante Änderungen zu Schießübungsnachweis, Jägerausbildung und Jagdmunition. Reformvorschläge zum Ausgleich von Wald und Wild werden derzeit beraten. Eine Stellungnahme soll Mitte August vorliegen.

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat einen Entwurf zur Änderung des Bundesjagdgesetzes vorgelegt. Darin enthalten sind Reformvorschläge zu drei, bereits in der vorangegangenen Legislaturperiode abgestimmte Themen: Jagdmunition, Schießübungsnachweis und Jägerprüfung. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt ausdrücklich den wissensbasierten und praxisorientierten Ansatz. Eine vereinheitlichte Jägerausbildung und -prüfung hat der DJV ebenso gefordert wie einen Mindestumfang für den Unterricht in Jagdschulen. Dieser soll nun bei 130 Stunden liegen, hinzu käme die Schießausbildung. Ebenfalls positiv bewertet der DJV die geplante bundesweite Einführung eines Schießübungsnachweises. Im Bereich Büchsenmunition soll nun der Ausstieg aus Blei im Zuge einer Minimierungsstrategie eingeleitet werden. Dabei wird die effektive Tötungswirkung sichergestellt.

Über den Koalitionsvertrag hinaus gehen geplante Änderungen des Bundesjagdgesetzes, die laut BMEL "einen angemessenen Ausgleich zwischen Wald und Wild herstellen sollen". Zu diesen Punkten beraten die Gremien des Dachverbandes der Jäger derzeit. Eine detaillierte Stellungnahme soll Mitte August vorliegen. Der DJV sieht die Jäger Deutschlands grundsätzlich in der Pflicht, auf Aufforstungsflächen die Jagd zum Schutz von Forstpflanzen zu intensivieren und so den Waldumbau zu fördern. Forstliche Schutzmaßnahmen sind allerdings ebenso notwendig. Junge Bäume benötigen beispielsweise Schutz vor schnell wachsenden Pflanzen wie Brombeere oder Adlerfarn. Ein Waldumbau nur mit dem Gewehr funktioniert nicht.

Dürre, Sturm und Schädlinge haben den Wald auf knapp 250.000 Hektar Fläche stark geschädigt und machen Aufforstungen notwendig - etwa eine Milliarde Bäume müssen gepflanzt werden. Hinzu kommen anfällige Monokulturen von Fichte und Kiefer. Sie machen 27 Prozent der deutschen Waldfläche aus. Damit daraus Mischwälder entstehen, müssen weitere fünf Milliarden junge Bäume gepflanzt werden. 

Positionen zum Waldumbau hat der DJV in einer aktuellen Broschüre zusammengefasst. Diese gibt es zum Herunterladen im Internet. Weitere Informationen zum Thema Wald und Wild gibt es hier: www.jagdverband.de/waldstrategie-2050.

 

Tierfund-Kataster, Wolf, Jagdgesetz oder Sophie-Award: Wie vielfältig die Themen des Deutschen Jagdverbandes sind, zeigt der Jahresbericht 2019/20. Er ist jetzt als Print- oder Downloadversion erhältlich.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat jetzt seinen Verbandsbericht für das Jagdjahr 2019/20 (1. April bis 31. März) veröffentlicht. Darin werden Arbeit und Schwerpunktthemen des Dachverbandes der Jäger dokumentiert. Im Fokus des 66-seitigen Berichtes steht etwa der Forst-Jagd-Konflikt: Der Waldumbau erfordert ein Konzept aus verstärkter Bejagung auf Aufforstungsflächen, Ruhezonen und Lebensraumverbesserung - eine wildökologische Raumplanung (Seite 22 ff). Links verweisen auf Forderungs- und Positionspapier des DJV zu Wald und Wild.

Einen Einblick in die Entwicklung des Tierfund-Katasters erhalten Leser ebenfalls (Seite 30 ff.): Die Onlineplattform der Datenbank wurde überarbeitet. Nutzer profitieren beispielsweise von verbesserten Filterfunktionen, können Diagramme und Karten individuell zusammenstellen sowie speichern. Das Thema Wildunfälle bleibt aktuell: Seit 1975 hat sich das Verkehrsaufkommen verdreifacht, die Zahl der Wildunfälle verfünffacht. Viele Wildunfallschwerpunkte bleiben noch immer unentdeckt. Dort setzt das Tierfund-Kataster mit der Erfassung der Daten an.

Welche Auswirkungen ein Im- und Exportverbot von Jagdtrophäen in Großbritannien für den Artenschutz haben kann, wird auf Seite 38 des Berichtes erläutert. Im Fokus des Jagdjahres standen zudem die Themen Wolf, Bundesjagdgesetz und Afrikanische Schweinepest. Berichtet wird des Weiteren über die Veranstaltungen des DJV wie Bläser- und Schießwettbewerbe, Internationale Grüne Woche und die vielfältigen Aktionen zur Kampagne „Wild auf Wild“.

Viel hat der DJV auch in der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit bewegt: So wurde etwa der Onlineauftritt von www.jagdverband.de überarbeitet und die Präsenz in den sozialen Medien ausgebaut. Zudem wurde erstmals der „Sophie Award“ für den besten Jagd-Kurzfilm verliehen. Hintergründe zu Preis, Verleihung und Teilnahme sind nachzulesen auf Seite 44.

Eine Übersicht über wichtige Ereignisse und Entscheidungen des Jagdjahres geben die Schlaglichter sowie die Zahlen, Daten und Fakten zur Jagd. Vielfach weisen Links auf Filme, Bildergalerien, Bestellmöglichkeiten oder zusätzliche Informationen hin.

Den DJV-Verbandsbericht gibt es auf www.jagdverband.de als leseoptimierte PDF-Datei oder zum Herunterladen. Einzelexemplare können kostenfrei bei der DJV-Service GmbH per E-Mail oder telefonisch bestellt werden. Ab 3 Stück fallen Paket-Versandkosten an, die vom Besteller zu tragen sind.

Kontakt:

DJV-Service GmbH
Friesdorfer Straße 194a
53175 Bonn
(02 28) 38 72 90-0
info@djv-service.de

Sommerliche Temperaturen locken viele Erholungssuchende raus in die Natur und in den Wald. Dort ist das Wohnzimmer vieler Wildtiere. Der DJV gibt Tipps für einen unbeschwerten Aufenthalt – ganz im Sinne der Waldbewohner.

Ob Fahrradfahrer, Reiter oder Wanderer: Für viele Menschen ist der Wald ein Erholungs- und Erlebnisgebiet. Für viele Pflanzen und Tiere hingegen ist er Lebensraum und Rückzugsort. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet Waldbesucher daher um Rücksichtnahme und gibt Tipps für einen naturverträglichen Aufenthalt im Grünen.

„Jeder kann sich im Wald erholen. Wir sind dort nur zu Gast im Wohnzimmer vieler Wildtiere. Entsprechend sollten wir uns verhalten“, sagt Detlef Zacharias, zuständig für Tierschutz im DJV-Präsidium. Erholungssuchenden oder Freizeitsportlern rät der DJV, auf Waldwegen zu bleiben. Wildtiere nehmen Menschen auf Wegen auch in nächster Nähe nicht als Gefahr wahr, haben Wissenschaftler herausgefunden. Hunde sollten auf Ruf oder Pfiff zurückkommen - ein Reh, das unvermittelt den Waldweg quert, weckt schnell den Jagdinstinkt. Über eine mögliche Leinenpflicht informiert das örtliche Ordnungsamt. Für Mountainbiker oder Reiter gibt es oftmals ausgeschilderte Routen. Infos zu diesen gibt es beim zuständigen Tourismusverband.

Autos und Motorräder sind in den meisten Wäldern verboten. Sie sollten nur auf ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Das hat seinen guten Grund: Heiße Katalysatoren können trockenes Gras schnell entzünden. Im Sommer ist die Waldbrandgefahr besonders hoch. Zwar ist Grillen an speziell ausgewiesenen Flächen gestattet. Bei anhaltender Trockenheit gilt allerdings ein Verbot von offenem Feuer, letztendlich sogar ein Betretungsverbot.

Ob Zigarettenstummel, zurückgelassener Unrat oder Sperrmüll – Abfall hat im Wald nichts zu suchen und sollte mitgenommen werden. Bereits kleinste Glasscherben oder Drähte können Lebensgefahr für Waldbewohner bedeuten. Hochsitze und Holzstapel sollten aus Sicherheitsgründen nicht erklommen werden. Beeren, Pilze und Kräuter können für den Eigenbedarf gesammelt werden. Um Krankheiten wie dem Fuchsbandwurm vorzubeugen, sollten die Naturgüter gründlich gewaschen werden.

DFWR versendet Entwurf aus gemeinsamer Arbeitsgruppe an Politik. DJV stellt klar: Abstimmungsprozess ist nicht abgeschlossen. DJV-Broschüre fasst Wissen zusammen.

Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Deutschem Jagdverband (DJV) und Deutschem Forstwirtschaftsrat (DFWR) arbeitet seit einigen Wochen an einem Konsens in der Forst-Jagd-Frage. Ein interner Entwurf aus der Arbeitsgruppe wurde jetzt vom DFWR ohne Abstimmung offiziell an das Bundeslandwirtschaftsministerium gesendet. DJV-Präsident Dr. Volker Böhning sagte dazu: "Der Entwurf markiert nur einen Zwischenstand. Es war zwischen den Verbandsspitzen vereinbart, dass wir unsere Landesverbände in die Konsensfindung einbinden. Vor Ende August ist mit keinem Ergebnis zu rechnen. Erst die Unterschrift beider Präsidenten macht ein Papier zu einem offiziellen." Der Abstimmungsprozess laufe weiter, sei jetzt aber nicht einfacher geworden. Der DJV sei aber nach wie vor dialogbereit. Bereits vor einigen Wochen wurde offenkundig, dass ein DFWR-Mitglied vertrauliche Inhalte aus der Arbeitsgruppe an die Presse weitergegeben hat.

Dr. Böhning betonte die Bereitschaft der Jäger, die Forstwirtschaft nach Kräften zu unterstützen, damit der Waldumbau gelingt. Insbesondere Aufforstungsflächen müssen intensiv bejagt werden. Notwendig werden diese durch Dürre, Stürme und Schädlinge auf etwa 245.000 Hektar Waldfläche. Nach Expertenmeinung müssen dort etwa eine Milliarde Bäume gepflanzt werden. In der 40-seitigen Broschüre "Lösungsansätze im Forst-Jagd-Konflikt" hat der DJV aktuelles Wissen zusammengefasst und Forderungen formuliert. Weitere aktuelle Informationen gibt es im Internet.

Leckere Rezepte, Anbieter in der Nähe, nützliche Küchentipps und Hinweise zur Fleischhygiene – die Seite www.wild-auf-wild.de bietet alles rund um das Thema Wildbret. Die Internetseite der DJV-Kampagne punktet nun mit neuem Design und verbesserten Funktionen. 

Die Internetpräsenz der Kampagne „Wild auf Wild“ (www.wild-auf-wild.de) hat ein neues Design erhalten. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat die Seite für mobile Endgeräte wie Handy oder Tablet optimiert und die Navigation übersichtlicher gestaltet. Zusätzlich wurde die Seite optisch aufgewertet und mit neuen Funktion versehen.

Mehr als 300 Rezepte samt praktischer Zutatenliste lassen sich nun bequem ausdrucken für das Kochen zu Hause oder anderswo. Auch eine Bewertung der Rezepte ist jetzt möglich. Der „Social Media Newsroom“ auf der Startseite bündelt alle „Wild auf Wild“-Kanäle in den sozialen Medien und gibt einen praktischen Überblick: etwa wenn neue Rezeptvideos auf YouTube eingestellt werden oder auf Facebook über Wildbret diskutiert wird.

Bewährte Funktionen wie die Postleitzahlensuche, mit der Verbraucher lokale Anbieter von Wildbret oder Wild-Restaurants finden können, bleiben erhalten. Gelistet sind bisher mehr als 3.000 Anbieter bundesweit. Für Fleischsommeliers gibt es weiterhin praktische Küchentipps sowie die kleine Warenkunde zum Thema Wildbret. Wichtige Hinweise für Jäger, etwa zur Wildbrethygiene oder zur Abgabe von Wildbret, sind ebenfalls auf www.wild-auf-wild.de zu finden.

In den kommenden Wochen treiben liebestolle Rehböcke Ricken oft kilometerweit vor sich her – ohne dabei auf ihre Umgebung zu achten. Dabei geht es nicht nur über Wiesen und Felder, sondern auch über Landstraßen. Der DJV bittet Autofahrer um Vorsicht und warnt vor vermehrtem Wildwechsel.

Mit zunehmenden Temperaturen steigt auch der Hormonspiegel des heimischen Rehwildes: Mitte Juli bis Mitte August ist in der Feldflur die Paarungszeit der Rehe, die sogenannte Blattzeit. Rehbock und Ricke sind nun vermehrt tagsüber unterwegs. Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, entlang von Wald- und Feldkanten besonders vorsichtig zu fahren.

Auf der Suche nach der Partnerin überwinden Böcke oft große Entfernungen und überqueren Straßen. Autofahrern empfiehlt der DJV mit gedrosselter Geschwindigkeit zu fahren. Wer Tempo 80 statt 100 fährt, verkürzt den Bremsweg bereits um 25 Meter. In der Blattzeit folgt dem ersten Tier fast immer ein zweites. Der DJV rät daher, immer den Fahrbahnrand im Auge zu haben. Erscheint das Liebespaar auf der Straße: Hupen und kontrolliert bremsen.

Mit knapp 82 Prozent ist das Reh Hauptverursacher von Wildunfällen mit großen Säugetieren, gefolgt von Wildschwein mit knapp 15 Prozent. Mit der Video-Kampagne "Tiere kennen keine Verkehrsregeln" informieren DJV und ACV Automobil-Club Verkehr über Wildunfälle: www.wildunfall-vermeiden.de.

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