Im Landkreis Cuxhaven wurde ein Wolf tot aufgefunden. Die Untersuchungen zur Todesursache laufen. Zutiefst erschüttert über den Vorfall zeigt sich die Landesjägerschaft Niedersachsen und setzt eine Belohnung für sachdienliche Hinweise zur Ergreifung des Täters aus.

Am 25. September 2016 ist im Landkreis Cuxhaven nach Informationen des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) ein toter Wolf aufgefunden worden. Die genaue Todesursache müsse noch geklärt werden. Die Art der Verletzungen lasse die Vermutung zu, dass der Wolf möglicherweise geschossen wurde. Die Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) zeigt sich in einer ersten Reaktion zutiefst erschüttert:

"Klar ist, bewahrheiten sich die ersten Informationen, liegt hier ein schwerer Verstoß gegen das Naturschutzgesetz vor. Losgelöst von den noch vielen offenen Fragen, verurteilen wir eine solche Tat auf das Schärfste und erstatten daher Anzeige gegen unbekannt", so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen – seit 1979 anerkannter Naturschutzverband. 

Genauso entschieden wandte sich der LJN-Präsident allerdings gegen vorschnelle Schlussfolgerungen und mögliche voreilige Vorverurteilungen, die in solchen Situationen schnell entstünden. Es gelte zunächst die Untersuchungsergebnisse abzuwarten. Der Fall im Landkreis Cuxhaven wirft derzeit noch viele Fragen auf: So lassen erste Informationen vermuten, dass der Fundort des Tieres nicht der Ort ist, an dem es getötet worden ist. Da auch der genetische Fingerabdruck noch aussteht fehlt zudem die Erkenntnis, ob es sich bei dem Tier um eines aus dem ansässigen Cuxhavener Rudel handelt.

„Sollte es sich um einen Wolf handeln, der dorthin gebracht worden ist – möglicherweise genau mit der Intention das er dort gefunden wird – stellt sich natürlich die Frage des warum und wieso", so Dammann-Tamke weiter. Erst kürzlich hatte der Vorfall einer mutmaßlich von einem Wolf gerissenen Kuh genau in dieser Region bundesweit für Schlagzeilen gesorgt.

"Wir von unserer Seite haben höchstes Interesse daran, dass dieser Vorfall lückenlos aufgeklärt wird", so Dammann-Tamke abschließend in einer ersten Stellungnahme der LJN. Die Landesjägschaft Niedersachsen setzt für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, eine Belohnung in Höhe von 3.000 Euro aus.

Nicht nur im Landkreis Cuxhaven, sondern flächendeckend im Land, beteiligen sich die Jägerinnen und Jäger seit dem Jahr 2012 sehr intensiv und aktiv federführend am Wolfsmonitoring in Niedersachsen. Die Ausbreitung der Wölfe in Niedersachsen wird wissenschaftlich dokumentiert. Das Umweltministerium hat mit dem Wolfsmonitoring die Landesjägerschaft Niedersachsen beauftragt, die diese Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit dem NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und den rund 100 Wolfsberatern wahrnimmt. Wer Spuren, Losungen oder Risse findet, die auf einen Wolf hinweisen, oder einen Wolf sieht, sollte seinen Fund dem örtlichen Wolfsberater oder der Landesjägerschaft Niedersachsen (wolf@ljn.de) melden.

Weiterführender Link

NDR Online:
http://www.ndr.de/Jaeger-finden-offenbar-erschossenen-Wolf-,wolf2672.html

Bis in dicht besiedelte Gebiete wagen sie sich vor: Wildschweine und von ihnen verursachte Schäden sind in einigen Berliner Gegenden kein seltener Anblick. Jetzt gibt es neue Hinweise auf ihre Herkunft.

Berliner Forscher sind der Herkunft von Wildschweinen in der Stadt ein Stück nähergekommen. Sie analysierten genetische Daten von knapp 390 Wildschweinen aus Berlin und Brandenburg, wie das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) am Montag mitteilte. Demnach sind drei Wildschweinpopulationen gewissermaßen in ihren Kiezen - den Stadtwäldern - verwurzelt und stehen für sich. Andere wiederum wagen sich aus Brandenburg in Teile der Innenstadt vor.

Die Studie ist im Fachblatt «Journal of Applied Ecology» erschienen. Dabei kooperierte das IZW den Angaben zufolge mit dem Landeslabor Berlin-Brandenburg und dem Naturkundemuseum Luxemburg.

Isolierte Populationen haben sich jeweils im Grunewald, im Tegeler Forst und im Köpenicker Forst entwickelt, wie Doktorandin Milena Stillfried erläuterte. Die dazu zählenden Wildschweine stammten von wenigen Gründertieren ab, hätten aber keinen Austausch mit Wildschweinen vom Land. Wie lange die Einwanderung der Gründertiere zurückliegt, sei unklar - «viele, viele Jahre», so Stillfried. Im Gegensatz dazu leben der Studie zufolge in Pankow im Berliner Norden Tiere, die mit Brandenburger Wildschweinen im Austausch stehen. 

Warum sich teilweise eigenständige Populationen entwickelt haben, ist nicht gänzlich geklärt. Vermutet wird eine einschränkende Wirkung von großen Straßen und Wasserläufen. Die Jahre der Berliner Teilung könnten einen Einfluss haben, kommen aber nicht als einzige Ursache in Frage, wie Stillfried sagte. Schließlich werde das Phänomen auch in Köpenick beobachtet - ein Areal, das nicht von der Mauer eingeschlossen war.

Wildschweine in der Stadt sind sehr anpassungsfähig, Scheu vorm Menschen haben sie kaum. Sie verursachen auf Nahrungssuche immer wieder Schäden in Gärten. In Berlin sind auch zahlreiche andere Wildtiere wie Füchse und Biber heimisch.

Der Bundesrat hat der Änderung des Bundesjagdgesetzes zugestimmt. Damit ist der Weg für ein baldiges Inkrafttreten der Neuregelung zur Verwendung von Selbstladebüchsen bei der Jagd frei.

Der Bundesrat hat der Änderung des Bundesjagdgesetzes zugestimmt. Damit ist der Weg für ein baldiges Inkrafttreten der Neuregelung zur Verwendung von Selbstladebüchsen bei der Jagd frei. Die Änderungen treten nach Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft.

Die Allianz der im Forum Waffenrecht zusammengeschlossenen Verbände von Bund der Militär- und Polizeischützen (BdMP), Bund Deutscher Sportschützen (BDS), Deutscher Jagdverband (DJV), Deutsche Schießsport Union (DSU), Verband der Hersteller von Jagd-, Sportwaffen und Munition (JSM) und Verband Deutscher Büchsenmacher und Waffenfachhändler (VDB) sowie der Deutsche Schützenbund (DSB) begrüßen die Regelung ausdrücklich, bedauern aber, dass mit der Novellierung die ursprünglich beabsichtigten bundeseinheitlichen Regelungen zur Jagdmunition, Jägerausbildung und Schießübungsnachweis nicht mit aufgenommen wurden.

„Mit dem gemeinsamen Vorgehen haben wir dafür gesorgt, dass die Rechtssicherheit für Jäger wieder hergestellt wurde", sagt DJV-Präsident Hartwig Fischer. "Für uns Jäger werden viele Drückjagden und Erntejagden, die zur Reduzierung der Wildschweine unerlässlich sind, erleichtert“, so Fischer. Er bedauert jedoch, dass die von der Bundesregierung ursprünglich vorgesehenen Regelungen zur Jagdmunition, zur Jungjägerausbildung und zum Schießübungsnachweis keine Berücksichtigung im Bundesjagdgesetz gefunden hätten. „Nach jahrelangen Diskussionen und aufwendigen Studien hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium einen wissensbasierten und praxisorientierten Vorschlag vorgelegt, der dann in letzter Minute von einem einzelnen Ministerpräsidenten gestoppt wurde“, bedauerte Fischer.

Die Änderung des Bundesjagdgesetzes war – neben der Umsetzung der EU-Umweltstrafrechtsrichtlinie – notwendig geworden, weil das Bundesverwaltungsgericht im März die Verwendung von halbautomatischen Langwaffen mit Wechselmagazin bei der Jagd als verboten bezeichnet hatte. Das Urteil kam überraschend, da diese Meinung in der juristischen Literatur, von anderen Gerichten und auch von den Parteien des Verfahrens bislang nicht vertreten worden war. Die Verbände hatten sich vehement für eine rasche Klarstellung des Sachverhaltes eingesetzt. Es bestand – auch über die Regierungskoalition hinaus – Konsens, dass dies geschehen sollte. Politik und Verbände hatten insbesondere betont, dass die effektive Bejagung des Schwarzwildes entsprechende Mittel erfordere.

Wegen der besonderen Eilbedürftigkeit der Neuregelung zu halbautomatischen Langwaffen mit Wechselmagazin, insbesondere zur Verwendung bei Ernte- und Drückjagden, hatte die Bundesregierung vorgeschlagen, dass der Bundesrat der Regelung zustimmen muss. Der Bundestag hätte die Regelung auch ohne Zustimmung des Bundesrates beschließen können, allerdings hätte die Regelung dann erst ein halbes Jahr nach Veröffentlichung in Kraft treten können.

 

Immer wieder werden Elche in Deutschland gesichtet. Aktuell wurde ein Exemplar in der Nähe Berlins beobachtet.

Am östlichen Berliner Ring bei Erkner sollen Elche in Autobahnnähe gesichtet worden sein. «Per Telefon hat uns jemand die Tiere gemeldet», sagte Lars Kleinschmidt von der Oberförsterei Hangelsberg und bestätigte einen Bericht der «Märkischen Oderzeitung». Der Oberförster hielt diese Meldung für plausibel, weil in der vergangenen Woche ein Elch mit Jungtier im Oderbruch gesehen und fotografiert wurde.

Es sei für die größte Hirschart der Welt kein Problem, lange Wegstrecken zurückzulegen, sagte Jan Engel vom Landesbetrieb Forst.

Generell werden in Brandenburg immer wieder Elche gesehen. Engel vermutet, dass die Tiere von Polen aus Abstecher ins Nachbarland unternehmen. Das Wasser in der Oder sei aktuell nicht sehr hoch. Zur Not könnten Elche auch schwimmen. Im Winter kommen sie auch von Polen über das Eis nach Brandenburg, erklärte Engel.

Allerdings seien die Bedingungen für die Tiere nicht ideal. Entweder verliere sich nach einiger Zeit ihre Spur im Land oder sie würden angefahren. Zuletzt kam es 2012 auf der A10 bei Erkner zur Kollision mit einem Elch. Die Tiere bringen 400 Kilogramm und mehr auf die Waage. So können sie zu einem Verkehrsrisiko für Autofahrer werden, wie Engel sagte.

Jäger, Förster und Naturschützer trafen sich zum Luchsstammtisch auf der Wender-Hütte bei Sonnenstein im Eichsfeld.

Der Umgang mit dem Luchs sorgt auch in Thüringen für reichlich Diskussion. Die Bandbreite der Meinungen ist hierbei durchaus sehr vielfältig.

Um sich über das Thema Luchs und Muffelwild auszutauschen, trafen sich am 19.09.2016, auf Einladung des Thüringer Forstamtes Leinefelde-Worbis, Vertreter des Landesjagdverbandes Thüringen, der Interessengemeinschaft Muffelwild Thüringen, des Forstamtes und des NABU Thüringen auf der Wender-Hütte bei Sonnenstein im Eichsfeld zum ersten Luchs-Stammtisch in Thüringen. Anlass des Treffens war ein TV-Termin des Bayerischen Rundfunks, der unter dem Titel „Erlebnis Erde – Luchse in Deutschland“ im November eine TV-Dokumentation in der ARD senden wird.

In gemütlicher Runde und vor laufender Kamera bot der Stammtisch einen passenden Rahmen, um sich über den Luchs und dessen Beutetier Muffelwild sowie über die zukünftigen Herausforderungen für den Naturschutz und die Jagd auszutauschen. Die Beteiligten waren sich vor allem darin einig, dass der Artenschutz im Vordergrund stehen und die Bedenken der Menschen ernstgenommen werden müssen.

Es gehe insbesondere darum, zukünftig mehr Wissen und Fakten über den Luchs in Thüringen zu generieren. Ebenso müssen die komplexen ökologischen Wechselwirkungsbeziehungen zwischen Luchs, Wild und Wald untersucht werden. Hierfür wollen die Beteiligten zukünftig verstärkt zusammenkommen, um gemeinsam in der Fläche aktiv zu werden. So soll noch dieses Jahr das gemeinsame Monitoring zum Luchs und Wolf im Freistaat beginnen. Der Landesjagdverband, der NABU, die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie und das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz wollen hierbei zusammenarbeiten. Der Freistaat Thüringen hat aufgrund seiner zentralen geografischen Lage eine besondere Verantwortung für den Luchs in Mitteleuropa. Ebenso wächst im internationalen Maßstab die Bedeutung des nachhaltig bewirtschafteten Muffelwildes. Die Rückkehr des Luchses nach Thüringen steht erst am Beginn. Es bestehen noch gravierende Wissenslücken über dessen aktuelle Verbreitung und über die Anzahl der in Thüringen lebenden Luchse. Es ist deshalb von besonderer Bedeutung, eine solide Datenlage über Luchsvorkommen zu erarbeiten und akzeptanzfördernde Maßnahmen im gemeinsamen Dialog zu verstärken.

Die 17. CITES-Weltkonferenz beginnt am kommenden Samstag. Die Delegierten beraten über den Handel mit gefährdeten Tieren und Pflanzen. Der DJV fordert ein Bekenntnis zur nachhaltigen Auslandsjagd und warnt vor unnötiger EU-Bürokratie.

Ab kommenden Samstag findet in Johannesburg (Südafrika) die 17. Weltkonferenz des Abkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen (CITES) statt. Diese Konvention, auch Washingtoner Artenschutzabkommen genannt, regelt den Handel mit bedrohten Pflanzen- und Tierarten. Auch die internationale Verbringung von Jagdtrophäen wird von CITES kontrolliert. "Grundsätzlich hat sich CITES bewährt. Wenn es das Abkommen nicht gäbe, dann müsste es erfunden werden" sagte Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV). "Allerdings ist wichtig, dass sich in Johannesburg diejenigen durchsetzen, die im Geiste der Konvention für eine sinnvolle Nutzung der Natur stehen. Internationaler Artenschutz geht nicht ohne nachhaltige Jagd."

Der DJV begrüßt, dass es in den letzten Jahren so gut wie keine Verstöße gegen CITES-Vorschriften gegeben hat, an denen deutsche Jäger beteiligt waren. Positiv bewertet der DJV, dass die Europäische Union die Bedeutung der nachhaltigen Jagd bei der Erhaltung des Wildes und seiner Lebensräume grundsätzlich anerkennt. Einige Vorschläge der EU zur Regelung der Jagd durch CITES sind allerdings so bürokratisch, dass sie in der Praxis den Jagdtourismus unnötig einschränken könnten. 

Jagdgegner missbrauchen die Weltkonferenzen regelmäßig, um für ideologisch begründete Handels- und Jagdverbote zu demonstrieren. Dafür werden erhebliche finanzielle Mittel eingesetzt. Solche Aktionen widersprechen laut DJV dem Geist des Abkommens, das für eine nachhaltige Nutzung von Tieren und Pflanzen steht.

Zahlreiche Praxisbeispiele und wissenschaftliche Untersuchungen aus aller Welt belegen, dass durch den internationalen Jagdtourismus, den CITES regelt, Mittel für den Naturschutz erwirtschaftet werden. Auch die lokalen Landeigentümer profitieren davon. Dies sichert Wildbestände und Naturräume, die ansonsten durch intensive Nutzungsformen wie Viehhaltung bedroht wären.

Das Washingtoner Artenschutzabkommen hat 182 Vertragsparteien, zumeist Staaten. Die Delegierten müssen in den nächsten Tagen über 62 Vorschläge abstimmen, die vorsehen, Handelskontrollen zu verringern oder - in den meisten Fällen - zu verschärfen. Außerdem nehmen zahlreiche Nichtregierungsorganisationen als Beobachter teil. Die Interessen der deutschen Jäger werden in Johannesburg von FACE,  dem Zusammenschluss der europäischen Jagdverbände, sowie dem Internationalen Jagdrat CIC vertreten. 

Hintergrund

Der CIC hat wichtige Resolutionen der Konferenz beurteilt und Empfehlungen abgegeben:

http://www.cic-wildlife.org/wp-content/uploads/2016/08/Position_paper_final.pdf

Eine Bewertung der FACE findet sich hier: http://www.face.eu/about-us/resources/news/hunters-at-the-worlds-largest-wildlife-trade-summit

Am Samstag, den 24.9.2016, um 17 Uhr wird der CIC in einer Pressekonferenz auf der Konferenz  afrikanischen Stimmen zur nachhaltigen Wildtiernutzung ein Forum bieten. Sie kann als Livestream oder danach als Video auf der Facebook-Seite des CIC verfolgt werden: https://www.facebook.com/cicwildlife/

DJV begrüßt Resolution der Weltnaturschutzunion (IUCN) gegen die kommerzielle Aufzucht von Löwen in Gehegen für den Abschuss. Gleichzeitig bedauert der DJV, dass die IUCN sich immer mehr von der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen als eine Form des Naturschutzes entfernt.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt die Resolution der IUCN gegen den Abschuss von Zuchtlöwen im Kleingatter. Der am 12. September 2016 in Hawaii zu Ende gegangene Weltkongress der "Internationalen Union zur Bewahrung der Natur und natürlicher Ressourcen" (IUCN) hatte sie verabschiedet. "Wenn gezüchtete und in Gefangenschaft aufgewachsene Tiere in einem Gatter tot geschossen werden, dann hat das mit Jagd überhaupt nichts zu tun", sagte DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald in Berlin. "Deswegen war es auch richtig, dass die IUCN in ihrer Resolution den ursprünglichen Begriff 'canned hunting' durch 'canned shooting' ersetzt hat, also nur noch von Abschießen und nicht mehr von Jagen spricht." Der DJV bedauert allerdings, dass im IUCN eine emotionale Agenda an Boden gewinnt, die einen einseitigen Naturschutz ohne Berücksichtung der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen anstrebt. Dies steht im Widerspruch zu den Zielen und Grundsätzen der Weltnaturschutzunion. 

Bereits im letzten Jahr hatte sich der DJV von solchen Praktiken in Südafrika distanziert (http://bit.ly/Cannedshooting). Die Messe "Jagd und Hund" in Dortmund, hat für 2017 entsprechende Angebote ausdrücklich ausgeschlossen. Der DJV hofft, dass nun auch die südafrikanische Regierung entsprechende rechtliche Schritte einleiten wird.

Die IUCN ist der wichtigste weltweite Zusammenschluss zur Bewahrung der Umwelt. Ihr gehören 90 staatliche Mitglieder, 120 Regierungsorganisationen und über 1.000 Nichtregierungsorganisationen an. Zum Weltkongress, der die Naturschutz-Agenda der IUCN für die nächsten vier Jahre festgelegt hat, waren 10.000 Teilnehmer aus 192 Ländern zusammen gekommen. Die Interessen der europäischen Jäger wurden durch FACE, den Zusammenschluss der europäischen Jagdverbände, sowie durch den "Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd" (CIC) vertreten.

Claus Schäfer aus Rheinland-Pfalz ist zum zweiten Mal Bundesmeister im jagdlichen Schießen. In der Mannschaftswertung der Länder überraschten Hamburg und das Saarland mit sehr guten Ergebnissen. Bei den Damen wurde eine Rekordteilnahme erreicht.

(Berlin, 13. September 2016) Claus Schäfer aus Rheinland-Pfalz hat sich mit 343 von 350 möglichen Punkten und somit einem fast perfekten Schießergebnis in der Kombination Büchse und Flinte den Titel Bundesmeister aller Klassen gesichert. Obwohl er punktgleich mit Antonius Wulfers aus Niedersachsen abschloss, lag er durch eine bessere Flintenleistung (30/30) vor Wulfers (29/30). Dritter wurde Junior Florian Elsenheimer mit 341 Punkten aus Nordrhein-Westfalen, der sich mit dieser Leistung auch den Sieg in der Juniorenklasse sicherte. Eine Überraschung war der erste Platz der Hamburger Mannschaft im Gesamtklassement. Diese hatte im vergangenen Jahr nur Platz neun belegt. Der zweite Platz ging an das Saarland, das 2015 noch auf dem elften Rang abschloss. Dritte wurden die Niedersachsen.

In der Damenklasse siegte Kristin Sendker-Behrens aus Nordrhein-Westfalen mit 325 Punkten vor Carmen Wilshusen aus Niedersachsen (321) und Beate Reichhardt aus Hessen (319). Mit 84 Teilnehmerinnen waren überdies 11 mehr als im Vorjahr angetreten, eine Rekordbeteiligung unter den Schützinnen. An der Kurzwaffe gewann Maximilian Kruppa aus Niedersachsen (197) vor seinem Landsmann Günter Heinbockel (196) und Martin Mingebach aus Hessen (194). Der erste Platz in der Mannschaftswertung Kurzwaffe ging an Niedersachsen.

"Ich freue mich jedes Jahr auf dieses Event, weil mir der persönliche Kontakt zu unseren Mitgliedern sehr wichtig ist", sagt DJV-Präsidiumsmitglied Holger Bartels, der für den DJV die Bundesmeisterschaft bereits zum dritten Mal vor Ort begleitete. Auch DJV-Schießleiter Dr. Torsten Krüger zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung. "Mit 690 gemeldeten Schützinnen und Schützen waren wir in diesem Jahr komplett ausgebucht. Das zeugt vor allem vom Leistungsbewusstsein in der Jägerschaft." Das hohe Niveau, auf dem man sich bewege, lasse sich gut daran ablesen, dass viele Wettkämpfe erst nach Stechen entschieden wurden. Dies sei bei der Flinten- und bei der Büchsenwertung der Fall gewesen. "Eine besondere Herausforderung waren die hohen Temperaturen, die den Schützen einiges an Konzentration und Kondition abverlangt haben", so Krüger. "Aber alle Teilnehmer haben einen kühlen Kopft bewahrt und mental sowie physisch Höchstleistungen gezeigt."

Die Bundesmeisterschaft 2017 findet in Garlstorf / Niedersachsen statt.

Claus Schäfer ist mit 343 von 350 Punkten zum zweiten Mal Bundesmeister im jagdlichen Schießen geworden. Über den Weg zum Erfolg auf der DJV-Bundesmeisterschaft 2016 im niedersächsischen Liebenau spricht der 49-Jährige im DJV-Interview.

DJV: Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Erfolg auf der diesjährigen DJV-Bundesmeisterschaft! Zahlreiche Schützen erzielen im Training gute Ergebnisse, erreichen diese Leistungen jedoch nicht immer im Wettkampf. Wie haben Sie sich vorbereitet?

Schäfer: Ich nehme an möglichst vielen Wettkämpfen teil, um Erfahrung zu sammeln. Diese hilft mir, auch bei den letzten Wurfscheiben noch fokussiert zu bleiben und nicht in Hektik zu verfallen. Mein Ritual ist, vor dem Wettkampf auszuschlafen - nicht nur über zwei Tage, sondern über einen längeren Zeitraum - um körperlich und geistig belastbar zu sein.

Sie starten auch im sportlichen Schießen und sind kürzlich im Trap deutscher Meister geworden. Gibt es Unterschiede in der Vorbereitung zu den Wettbewerben im jagdlichen und sportlichen Schießen?

Nein, mein Rhythmus und meine Schießtechnik sind beim jagdlichen und sportlichen Schießen gleich. Beide Disziplinen schieße ich im jagdlichen Anschlag. Die Vorbereitung spielt sich im  Kopf ab, dieser muss klar sein.

Sie haben zwei Wettkämpfe erfolgreich bestritten. Tauschen Sie die Wettkampfwaffen nun gegen die Drückjagdbüchse oder Flinte?

Ich tausche sie gegen die Drückjagdbüchse, denn meine Faszination ist die Schwarzwildbejagung. In meinem Waldrevier, in dem ich seit über 30 Jahren Pächter bin, habe ich leider keine Gelegenheit auf Flugwild zu jagen.

Wie sind Sie damals zur Jagd und zum Schießen gekommen?

Durch meinen Vater, welcher mich mit zur Jagd und auf den Schießstand genommen hat. Bereits mit neun Jahren habe ich begonnen, im Schützenverein mit einem Luftgewehr zu schießen.

Als Schütze sind sie im Wettkampf auf sich allein gestellt, wie wichtig ist Ihnen familiäre Unterstützung?

Leider konnte meine Frau nicht anwesend sein. Ihr möchte ich aber den Sieg widmen. Das familiäre Umfeld gibt mir die nötige Kraft, um mich auf die Wettkämpfe zu konzentrieren. Daher habe ich meine Frau auch zuerst über den Erfolg informiert. Wichtig ist, an sich und sein Talent zu glauben und auch eine persönliche Bindung zu seiner Waffe zu haben. So habe ich den Schaft meiner Waffe beispielsweise selbst geschnitzt.

Etwa 700 Schützen starten heute auf der DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen. Am kommenden Samstag wird der neue Bundesmeister gekürt.

Heute startet die DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen in Liebenau (Niedersachsen). Auf der viertägigen Veranstaltung nehmen knapp 700 Schützen in verschiedenen Disziplinen teil. In unterschiedlichen Klassen müssen sich die Schützen mit der Flinte, der Büchse und der Kurzwaffe nach den Regeln der DJV-Schießvorschrift beweisen.

Holger Bartels, Präsident der Landesjägerschaft Bremen eröffnete am Vormittag den Wettbewerb: "Ein verantwortungsvoller und sicherer Umgang mit der Waffe ist für uns Jägerinnen und Jäger eine Selbstverständlichkeit. Auf der Bundesmeisterschaft werden diese Fertigkeiten unter Beweis gestellt."

Der DJV richtet einmal jährlich eine DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen aus, welche an wechselnden Standorten stattfindet. In den letzten Jahren hat sich die Teilnehmerzahl stetig erhöht.

 

Pressemitteilung abonnieren