Laut DJV-Wildunfallstatistik kollidiert etwa alle 2,5 Minuten ein Wildtier mit einem Auto. Doch 90 Prozent der Unfälle werden nicht statistisch erfasst. Unfallschwerpunkte lassen sich daher nur schwer ermitteln. Jeder Verkehrsteilnehmer kann jetzt mithelfen, dies zu ändern: Über die App des Tierfund-Katasters können Unfälle vor Ort eingegeben werden. Ein Plus für Tierschutz und Verkehrssicherheit.

Zeitumstellung, Nebel, nasses Laub auf den Straßen und verstärkter Wildwechsel in der Dämmerung: Das Unfallrisiko steigt im Herbst merklich an. Rund 213.000 Unfälle mit Hirsch, Reh und Wildschwein gab es im vergangenen Jahr. Die Polizei erfasst lediglich 10 Prozent davon, nämlich Unfälle mit Personenschäden. Der Großteil der Wildunfallschwerpunkte bleibt somit unentdeckt. Ein großes Risiko für Mensch und Tier. Das neu entwickelte Tierfund-Kataster des Deutschen Jagdverbands (DJV) ermöglicht erstmals bundesweit eine einheitliche Erfassung von Wildunfällen. Alle Verkehrsteilnehmer sind aufgerufen, Funde von verunfallten Wildtieren zu melden. 

Die Daten lassen sich innerhalb von wenigen Minuten erfassen - vor Ort über die kostenfreie Smartphone-App (Android und iOS) oder im Internet (www.tierfund-kataster.de). Der aktuelle Standort wird bei der App automatisch erfasst und relevante Daten wie Datum oder Wildart werden abgefragt. Zusätzlich lässt sich für die bessere Bestimmung der Wildart ein Foto hochladen. Eine Zwischenspeicherung der Daten auf dem Smartphone ist auch ohne Internetverbindung möglich. 

Quelle
Universität Kiel/DJV
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Wildunfallschwerpunkte in Schleswig-Holstein nach Auswertung der Tierfundkataster-App

Wissenschaftler der Universität Kiel prüfen die Daten und werten sie aus. Ziel ist es, Schwerpunkte für Wildunfälle zu ermitteln und schließlich zu entschärfen. Werden diese wildtierfreundlicher gestaltet, bedeutet dies ein Plus an Tierschutz sowie weniger Sach- und Personenschäden. Das Monitoring kann künftig auch für weitere Projekte eingesetzt werden. Beispielsweise können Totfunde unter Windkraftanlagen systematisch kartiert werden, ebenso die mögliche Ausbreitung von Tierseuchen.

Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein hat den Grundstein für das bundesweite Tierfund-Kataster gelegt. Dort ist seit 2011 ein Prototyp im Einsatz, mit dem bereits über 26.000 Wildunfälle erfasst und wissenschaftlich ausgewertet wurden. Das Kataster ist Teil des Projektes WILD, dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands. Bereits seit 2000 erfassen Wissenschaftler das Vorkommen ausgewählter Tierarten mit wissenschaftlichen Methoden, etwa Feldhasen durch die sogenannte Scheinwerfertaxation.

Hier gibt es die App zum Tierfund-Kataster als Download:

http://bit.ly/App_für_iOS

http://bit.ly/App_für_Android

 

Wenn im Herbst ein lautes „Hop hop“ in den Wäldern ertönt, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass die Hauptjagdsaison begonnen hat. Es gelten strenge Sicherheitsregeln.

Bei den alljährlich stattfindenden Drückjagden handelt es sich um Gesellschaftsjagden, für die strenge Sicherheitsregeln gelten. Grundlage sind die Unfallverhütungsvorschriften (VSG 4.4 „Jagd“) der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau. "Die Sicherheit von Jagdhunden und Jägern hat oberste Priorität. Sie steht vor Strecke machen", so Hans-Heinrich Jordan, Präsidiumsmitglied des Deutschen Jagdverbands (DJV). 

Bevor der Jäger anwechselndes Wild ins Fadenkreuz nimmt, muss er seine Umgebung genau in Augenschein nehmen und eine Hintergrundgefährdung ausschließen. Das bedeutet beispielsweise, markierte Gefahrenbereiche zu beachten. Ein Schuss in Richtung von Personen, Autos und Siedlungen ist strengstens untersagt. Die Schützen sollten nach Bezug des Standes Kontakt zu Nachbarschützen herstellen. Die Waffe darf erst auf dem Stand geladen werden und muss nach Beendigung des Treibens sofort entladen werden.  

Der DJV empfiehlt Jägern, grundsätzlich nur von erhöhten jagdlichen Einrichtungen zu schießen, da ein ausreichender „Kugelfang“ immer gegeben sein muss. Ausschließlich „gewachsener“ Boden ist dafür geeignet. Dieser allein stellt jedoch noch keinen ausreichenden Schusshintergrund dar: Das Gelände muss so beschaffen sein, dass der Eintrittswinkel des Geschosses größtmöglich ist. Der Schusswinkel zum Nachbarn muss größer als 30 Grad sein.

Treiber und Schützen sollten Signalkleidung tragen. So werden sie auch bei schlechten Wetterverhältnissen gut wahrgenommen. Damit auch die vierbeinigen Jagdbegleiter gut erkennbar sind,  empfiehlt sich der Einsatz von Signalwesten und Signalhalsbändern, die im Idealfall mit einer Telefonnummer versehen sind. Der Einsatz von Glöckchen bietet zusätzliche Sicherheit und das Wild nimmt die Hunde schon aus weiter Entfernung war.

Generell gilt: Vor und während der Jagd ist Alkohol tabu. Der DJV empfiehlt Jägern zudem, vor der Drückjagdsaison auf dem Schießstand oder im Schießkino das Schießen auf bewegte Ziele zu üben und die Treffsicherheit zu überprüfen. Für die Ermittlung der Treffpunktlage der Jagdwaffe bietet der DJV eine kostenlose Anschussscheibe zum Herunterladen an. 

Weiterführende Informationen:

Ebenfalls interessant sind die Formulare, die über die gesetzlichen Regelungen unterrichten und Jägern bei der Organisation helfen, etwa einen Vordruck zur Waffenausleihe, eine Standkarte oder den Vordruck zur Rückverfolgbarkeit von Wildbret.

http://www.jagdverband.de/downloads-jagdpraxis

http://www.jagdverband.de/content/bewegungsjagd

Jäger stellen auf Foodcamp Wildfleisch als nachhaltige und moderne Küche vor.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) präsentiert sich am kommenden Wochenende erstmals auf dem vierten Foodcamp der Internetplattform Chefkoch.de in Nürnberg. Über 15 Startups, Verbände und Firmen stellen in den AEG Küchenstudios innovative und spannende Rezepte vor. 150 Blogger und Interessierte werden als Gäste vor Ort probieren, bewerten und diskutieren.  

Mit neuem Stand und umfangreicher Ausstattung informiert der DJV zum Thema Wildfleisch und Jagd und hält leckere Kostproben für die Besucher bereit. Highlight der eintägigen Veranstaltung ist das Showkochen des Jägers Gabriel Arendt. Zusammen mit Interessierten bereitet der aus der Fernsehshow "The Taste" bekannte Koch in einer 45-minütigen Session Rehfilet mit hausgemachtem Preiselbeer-Chutney zu.  

Das neue Standkonzept "Wild auf Wild" wird auf dem Foodcamp und weiteren Veranstaltungen bis Anfang 2017 getestet, um es später Jägerschaften als Grundausstattung für Grillfeste oder Weihnachtsmärkte bereitzustellen. Dazu gehören speziell konzipierte Roll-ups sowie moderne Kochschürzen, Grillzangen, Becher und vieles mehr. Fotos und eine Live-Berichterstattung gibt es am Samstag auf der Wild-auf-Wild-Seite und Chefkoch-Seite auf Facebook.

Erfolgreicher Test auf Benefizveranstaltung in Stuttgart

Erstmalig vorgestellt wurde die Initiative "Wild auf Wild" in Stuttgart. Großer Andrang herrschte beim Benefizgrillen des Landesjagdverbandes (LJV) Baden-Württemberg auf dem Schlossplatz am vergangenen Dienstag. Innerhalb von vier Stunden verkauften die Jäger etwa 800 Wildschwein-Bratwürste und 300 Maultaschen mit Hirschfleisch für den guten Zweck. Der gesamte Erlös wurde an die Schwäbische Tafel Stuttgart e.V. gespendet. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch begrüßte die Initiative des LJV Baden-Württemberg und lobte die Veranstaltung in der Stuttgarter Fußgängerzone: "Ich bin ausgesprochene Liebhaberin von Wildfleisch. Es muss viel mehr ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden, Wild auf den Speisezettel zu schreiben."

Der Deutsche Jagdverband bewertet die Ergebnisse der 17. Weltkonferenz in Johannesburg überwiegend positiv.

Mit einer Rekordbeteiligung von 152 Staaten und 3.500 Teilnehmern ist die 17. Weltkonferenz der Washingtoner Artenschutzübereinkunft (CITES) in Südafrika zu Ende gegangen. Der Deutsche Jagdverband bewertet die Ergebnisse als überwiegend positiv. "Vernunft und pragmatischer Naturschutz haben sich gegen Ideologie und einseitiges Denken in Kategorien des Totalschutzes durchgesetzt. Für uns Jäger ist das Bekenntnis der Konferenz zur nachhaltigen Jagd als Instrument des Wildschutzes besonders befriedigend, " sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer.

Auf Vorschlag der EU und Südafrikas war eine Resolution verabschiedet worden, in der ein geordneter und nachhaltiger Jagdtourismus als hilfreich für den Schutz einzelner Tierarten bewertet wurde. Denn er trage zum Lebensunterhalt ländlicher Gemeinden bei, schaffe Anreize zum Erhalt natürlicher Lebensräume für das Wild und erwirtschafte Einkommen, die wieder in den Naturschutz investiert werden können. 

Der DJV stimmt völlig mit den Empfehlungen der Resolution überein, dass Auslandsjagd Beiträge zum Erhalt des Wildes, vor allem auch bedrohter Tierarten, erbringen soll und dass auch die meist armen ländlichen Gemeinden, die Seite an Seite mit dem Wild leben, von der Jagd profitieren müssen. Seine Mitglieder und alle waidgerechten Jäger ruft der DJV auf, nur solche Jagdmöglichkeiten wahr zu nehmen, die diese Anforderungen erfüllen.

Am 11. Oktober 2016 gibt es auf dem Schlossplatz Wildwurst vom Grill für einen guten Zweck: Der Erlös geht in vollem Umfang an die Schwäbische Tafel Stuttgart e.V. und ist eine Spende für Menschen, die Hilfe brauchen. Minister Peter Hauk MdL ist Schirmherr der Veranstaltung und wird die Aktion begleiten.

Für alle, die Leckerbissen vom heimischen Wild probieren und dabei etwas Gutes tun möchten: 

Am kommenden Dienstag bietet der Landesjagdverband Baden-Württemberg von 10 bis 14 Uhr auf dem Stuttgarter Schlossplatz Wild vom Grill. Der Erlös dieser Aktion geht in vollem Umfang an die Schwäbische Tafel Stuttgart e.V. Eine Spende für Menschen, die Hilfe gut gebrauchen können. Minister Peter Hauk MdL ist Schirmherr der Veranstaltung und wird ab 12 Uhr vor Ort sein.

Neben Wildwurst mit Holzofenbrot wird es auch „Wilde Maultäschle“ zum Probieren geben. Eine tolle Gelegenheit, das gesunde, regionale Lebensmittel Wildbret kennenzulernen. Pädagogisch geschulte Jäger sind mit einem Lernort-Natur-Mobil auf dem Schlossplatz und bieten Mitmachaktionen rund um die heimische Tierwelt an. Interessierte Kinder haben beispielsweise die Möglichkeit, Nistkästen zu bauen, die ebenfalls für den guten Zweck verkauft werden.

Aktuelle DJV-Statistik zum Welthundetag: In zwei von drei Jägerhaushalten lebt mindestens ein Vierbeiner, im Bundesschnitt nur etwa in jedem zehnten Haushalt. Die vielseitigen Rassen haben eines gemeinsam: Sie sind geliebte Familienmitglieder.

Hunde bereichern auf vielfältige Weise das Leben des Menschen – etwa als Jagdpartner, Hütehund oder Familienmitglied. Am 10. Oktober findet ihnen zu Ehren der internationale Welthundetag statt. Aus diesem Anlass veröffentlicht der Deutsche Jagdverband (DJV) Ergebnisse einer aktuellen Befragung: Demnach lebt in zwei Dritteln aller Jägerhaushalte mindestens ein Jagdhund, im Bundesschnitt sind nur etwa 11 Prozent aller Haushalte auf den Hund gekommen. Bereits vor mehr als zweitausend Jahren jagten die Kelten mit Hunden, den sogenannten Bracken. Heute gibt es mehrere Dutzend in Deutschland vom Jagdgebrauchshundverband anerkannte Rassen mit ganz unterschiedlichen Einsatzgebieten. Sie sind Jagdgefährten und vollwertige Familienmitglieder zugleich.

Vorstehhunde wie Deutsch-Kurzhaar, Deutsch-Drahthaar oder Weimaraner sind unter Jägern besonders beliebt. In jedem vierten Haushalt kommt einer dieser vielseitig einsetzbaren Vierbeiner vor. Dicht gefolgt von Teckeln (12 Prozent), Apportierhunden (10 Prozent) und Terriern (8 Prozent).

Eine waid- und tierschutzgerechte Jagdausübung ist ohne gut ausgebildeten und eingearbeiteten Hund nicht möglich. Das gilt für herbstliche Stöberjagden auf Reh, Hirsch und Wildschwein ebenso wie für die Baujagd auf den Fuchs oder für das Finden von verletztem Wild. Deshalb ist die Ausbildung sehr vielfältig und jeweils ausgelegt für den späteren Einsatzbereich des Jagdhundes.

 

Weitere Infos:

Informationen zu Ausbildung, Einsatzgebieten und Rassen von Jagdhunden gibt es hier: http://bit.ly/Jagdhunde-Infos

Eine aktuelle Broschüre mit den häufigsten Jagdhunden gibt es bei der DJV-Service GmbH (www.djv-service.de).

Die pdf-Version hier: http://bit.ly/Jagdhunde-Broschüre

Auf dem DJV-Youtube-Kanal gibt es Videos zur Hundeausbildung, etwa für die Jagd auf Wildschweine: 

 

Bundesweit werden die letzten Feldfrüchte eingefahren. Besonders Wildschweine sind deshalb in den nächsten Wochen auf der Suche nach neuen Futter- und Ruheplätzen. Dies erhöht auch tagsüber die Gefahr von Verkehrsunfällen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) ruft zu besonderer Vorsicht auf.

 

Die Maisernte ist in vollem Gange. Insbesondere Wildschweine suchen deshalb nach einer neuen Bleibe im Wald und verlassen die Feldflur. Die eigentlich dämmerungs- und nachtaktiven Tiere wechseln in den kommenden Wochen auch vermehrt am Tage über Straßen. „Verkehrsteilnehmer müssen aktuell mit einem erhöhten Wildunfallrisiko rechnen”, warnt der Deutsche Jagdverband (DJV). Jahreszeitlich bedingte Gegebenheiten wie Nebel, die eher einsetzende Dunkelheit sowie feuchte und verschmutzte Fahrbahnen steigern zusätzlich das Unfallrisiko.

Autofahrern empfiehlt der DJV, besonders aufmerksam und mit gedrosselter Geschwindigkeit zu fahren. Wer mit Tempo 80 statt 100 unterwegs ist, verringert den Bremsweg bereits um 25 Meter. Je höher die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, desto höher ist bei einer Kollision das Verletzungsrisiko. Ein 60-Kilo-Wildschwein verwandelt sich bei einem Zusammenstoß mit Tempo 60 in ein Nashorn. Das Aufprallgewicht liegt bei 3,5 Tonnen.

Hat ein Schwarzkittel die Straße überquert, sollte stets mit Nachzüglern gerechnet werden, da die Tiere meist im Familienverband unterwegs sind. Erscheinen Wildtiere im Lichtkegel der Scheinwerfer: Abblenden, hupen und kontrolliert bremsen. Unkontrollierte Ausweichmanöver können schwere Unfälle verursachen. Kommt es trotz erhöhter Aufmerksamkeit zu einem Zusammenstoß, so sollten Autofahrer umgehend die Unfallstelle sichern und die Polizei verständigen. Diese informiert den zuständigen Jäger, der eine Wildunfallbescheinigung für die Versicherung ausstellt und notfalls mit speziell ausgebildeten Hunden nach verletzten Tieren sucht. Keinesfalls sollten diese vom Autofahrer angefasst werden - es besteht akute Verletzungsgefahr.

Das Statistische Bundesamt erfasst nur Wildunfälle mit Personenschaden, also etwa 2.500 jährlich. Tatsächlich ist das Risiko 100 mal höher: Auf deutschen Straßen passiert alle zweieinhalb Minuten ein Wildunfall mit Hirsch, Reh oder Wildschwein. Mehr als 23.000 Unfälle gingen dabei im vergangenen Jahr auf das Konto der Wildschweine, dies zeigt die aktuelle DJV-Wildunfallstatistik.

Weitere Infos:

Wildschweine sind anpassungsfähige Allesfresser. In Raps-, Weizen- und Maisfeldern finden sie von April bis Oktober ideale Lebensbedingungen. Zudem profitieren die vom Klimawandel mit äußerst milden und kurzen Wintern. So sind in Deutschland jährliche Zuwachsraten von bis zu 300 Prozent möglich: Wo heute 10 Wildschweine leben, sind es ohne Jagd im nächsten Jahr bereits 40.

Als einen nur kleinen Schritt in die richtige Richtung bezeichnet der Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. (LJV) die heute ins Parlament eingebrachte Änderung des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes (JWMG). Es besteht noch erheblicher Bedarf zur Anpassung für die Praxis.

Nachdem die zunächst geheime Nebenabrede zum Koalitionsvertrag bekannt wurde, in der auf eine umfassende Novelle des Jagdgesetzes verzichtet wird, wurde dem Verband bewusst: Mit einer dringend notwendigen, umfassenden Änderung des Gesetzes ist in dieser Legislaturperiode nicht zu rechnen.
 
„An seiner Forderung nach weitgehenden Reformen zahlreicher nicht
praxisgerechter Regelungen im JWMG hält der Landesjagdverband
unverändert fest“, so Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann heute in Stuttgart. „Dringende Änderungen sind noch bei Wildschadensersatz, jagdbaren Arten und Jagdzeiten notwendig.“
 
Um zukünftig Rehe im Winter füttern zu dürfen, müssen Jagdpächter einen
Antrag mit umfangreicher Konzeption bei der Behörde einreichen. Dieses
Konzept sollte für eine Mindestfläche von 2.500 Hektar erstellt werden. In der aktuellen Novelle wird diese Mindestfläche auf 1.500 Hektar reduziert. Dies führt zu einer kleinen Erleichterung, schafft aber die bürokratischen Hürden nicht ab. Zielführender wäre die Entscheidung ob Füttern notwendig ist auf die Jägerschaft zu übertragen. Sie kennt die Situation vor Ort am besten.
 
Außerdem wurde die Erweiterung der Bejagungsmöglichkeit von
Wildschweinen im März bei Schneelage im Wald beschlossen. Dies ist gut,
jedoch meist auf Hochlagen beschränkt. Eine generelle Bejagungsmöglichkeit wäre zielführender, denn besonders in tieferen Regionen ohne Schnee wühlen Wildschweine die Wiesen in diesem Zeitraum gerne um. Auch die Möglichkeit des Anlockens mit Mais ist in diesem Zeitfenster verboten - eine Bremse für effiziente Wildschweinjagd.

Heute ist Welt-Tollwut-Tag. Bei Füchsen wurde die Virus-Erkrankung in Deutschland zwar erfolgreich zurückgedrängt. Fledermäuse können immer noch infektiös sein, wie aktuelle Fälle zeigen. Weil das Rabies-Virus fehlt, explodieren die Fuchsbestände. Der DJV hält deshalb eine Bejagung im Sinne des Artenschutzes für dringend erforderlich.

Anlässlich des Welt-Tollwut-Tages weist der Deutsche Jagdverband (DJV) darauf hin, dass die terrestrische Tollwut nach Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit seit 2008 aus Deutschland verdrängt ist. Der Rotfuchs war Hauptüberträger. Fledermäuse können allerdings immer noch andere Erreger der Tollwut auf den Menschen übertragen, wie zwei aktuelle Fälle aus Ostfriesland zeigen. Der DJV rät deshalb, bei apathisch wirkenden Fledermäusen Abstand zu halten und das zuständige Ordnungsamt zu informieren. 

Die erfolgreiche Immunisierung beim Fuchs durch Impfköder zwischen 1993 und 2008 schützt den Menschen. Kehrseite der Medaille: Die Fuchspopulation wird nicht mehr durch Tollwut reduziert. Daher haben sich die Bestände des anpassungsfähigen Fleischfressers in Deutschland innerhalb von drei Jahrzehnten etwa verdreifacht. Leidtragende dieser Entwicklung sind unter anderem bereits selten gewordene Vogelarten, die am Boden brüten.

Der Kulturfolger Fuchs hat hierzulande kaum natürliche Feinde. Der DJV plädiert deshalb zum Schutz der Artenvielfalt für eine konsequente Bejagung des Fuchses mit der Waffe und der Falle. Zudem kann die Tollwut jederzeit wieder nach Deutschland zurückkehren, da sie laut Robert Koch Institut bei Wild- und Haustieren in weiten Teilen Europas nach wie vor ein Problem darstellt. Eine geringe Fuchsdichte verringert das Ausbreitungsrisiko der Tollwut erheblich.

Weitere Informationen zur Tollwut:

Verbreitung

Neben der terrestrischen Tollwut (Rabiesvirus) gibt es noch über ein Dutzend weitere Tollwut-Erreger, die europaweit von Fledermäusen übertragen werden können.

Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jährlich rund  55.000 Menschen an Tollwut. Dabei ereignen sich 99 % der Todesfälle in Asien und Afrika. Indien hat mit 35 % aller weltweit tollwutbedingten Todesfälle den größten Anteil.

Übertragung und Symptome

Eine Übertragung des Virus erfolgt in der Regel durch Bissverletzungen, bei denen die Viren vom Speichel des befallenen Tieres in die Blutbahn des Opfers gelangen. Infizierte Tiere verlieren ihre natürliche Scheu vor dem Menschen. Große Aggressivität, Beißsucht, Speichelfluss und Lähmungserscheinungen sind weitere Symptome. Im weiteren Krankheitsverlauf werden erkrankte Individuen apathisch und ziehen sich zurück.

Präventiv- und Bekämpfungsmaßnahmen

Nach einer kompletten Grundimmunisierung beträgt die Schutzdauer bis zu 5 Jahre. Danach sollten regelmäßig Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden.

Eine kontaminierte Wunde sollte sofort und ausgiebig mit Wasser und Seifenlösung gereinigt werden. Neben der aktiven und passiven Immunisierung gegen Tollwut ist auch an die Tetanusprophylaxe zu denken. Weiterhin ist umgehend das Gesundheitsamt zu informieren.

Vielerorts hat die Ernte von Mais begonnen, eine der letzten verbleibenden Feldfrüchte im Herbst. Für Jäger ergibt sich eine Möglichkeit, Wildschweine effektiv in der Feldflur zu bejagen. Zwei aktuelle DJV-Videos geben wertvolle Sicherheitstipps für die Erntejagd und erläutern die Notwendigkeit.

Mais wird vom Schwarzwild von der Milchreife Anfang August bis zur Ernte im Oktober gerne als Nahrung und Lebensraum genutzt, es kommt zu Fraß-, Tritt- und Lagerschäden. Die Ernte bietet in vielen Revieren oftmals die einzige Chance, regulierend in die Population einzugreifen. Wenn die Mais-Häcksler anrücken, sind die Wildschweine gezwungen, das schützende Blattwerk zu verlassen, um neue Einstände zu suchen – und können effektiv bejagt werden. „Die Sicherheit hat bei der Erntejagd für alle Beteiligten oberste Priorität”, sagt Hans-Heinrich Jordan, Präsidiumsmitglied im Deutschen Jagdverband (DJV). Deshalb ist im Vorfeld eine fundierte Planung notwendig, die beispielsweise auch das Aufstellen von Warnschildern an Straßen oder die Information von angrenzenden Pferde- und Viehhaltern beinhalten sollte.

Der DJV empfiehlt Jägern, grundsätzlich nur von erhöhten jagdlichen Einrichtungen zu schießen, da ein ausreichender „Kugelfang“ immer gegeben sein muss. Ausschließlich "gewachsener" Boden ist dafür geeignet. Dieser allein stellt jedoch noch keinen ausreichenden Schusshintergrund dar: Das Gelände muss so beschaffen sein, dass der Eintrittswinkel des Geschosses größtmöglich ist. Der Schusswinkel zum Nachbarn muss größer als 30 Grad sein.

Ideal für Erntejagden eignen sich mobile Ansitzeinrichtungen wie Drückjagdböcke, die während des Ernteverlaufs umgesetzt werden können, dabei sind Sicherheitsabstände zu den Erntemaschinen einzuhalten. Alle beteiligten Personen müssen sich zudem deutlich farblich von der Umgebung abheben – beispielsweise durch das Tragen von Warnwesten. Natürlich ist bei der Jagdausübung ein gültiger Jagdschein mitzuführen. Es gelten die grundlegenden Regeln der Waidgerechtigkeit: Erst ansprechen, dann schießen. Und Erntejagden sind Gesellschaftsjagden: Die jeweils jagdrechtlichen Bestimmungen der Länder müssen beachtet werden.

 

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