Wespenbussarde sind ein seltener Anblick in Deutschland, da sie scheu sind. Einige Jungvögel fallen aus dem Nest oder Tiere verünglicken auf ihren Zug nach Afrika. Wie genau verletzte Bussarde gepflegt werden, das verrät Sylvia Urbaniak im DJV-Interview.

Wespenbussarde sind sehr scheu und deshalb auch schwer zu beobachten. Geschätzte 15.000 Brutpaare gibt es in Mitteleuropa. In Deutschland ist die Vogelart ab Mai für etwa fünf Monate zu Gast, nämlich dann, wenn es genügend Nahrung gibt. Ob der Insektenfresser vom Wespenjahr 2018 profitiert hat und wie verletzte Bussarde gepflegt werden, das verrät Sylvia Urbaniak im DJV-Interview. Sie ist tiermedizinische Fachangestellte und leitet gemeinsam mit dem Falkner Frank Seifert die Station der Greifvogelhilfe Rheinland. Wespenbussarde unterliegen dem Bundesjagdgesetz und sind ganzjährig geschützt. Falkner sind ausgewiesene Experten für die Pflege und Haltung verunfallter Greifvögel und Eulen.

Wie kann ich einen Wespenbussard überhaupt erkennen?

Dem Laien fällt die Unterscheidung vom Mäusebussard oft schwer. Besonders auffällig sind bei adulten Wespenbussarden die gelben Augen, ähnlich denen des Habichts. Im Flug wirkt der Wespenbussard insgesamt schlanker. Im Vergleich zum Mäusebussard wirkt der Kopf des Wespenbussards langgestreckter, fast schon taubenartig. Auch der Hals wirkt länger als beim Mäusebussard. Das Schwanzgefieder des Wespenbussards ist ebenfalls markant: An der Basis besitzt es zwei bis drei kräftige Querbänder, dann eine Lücke mit schwach ausgeprägter Bänderung und schließlich an der Schwanzspitze ein breites, schwarzes Band. Der Mäusebussard hingegen hat acht bis 12 regelmäßig angeordnete Bänder.

Gibt es sonst noch Besonderheiten?

Die Füße sind schuppiger und dicker als bei anderen Greifvögeln, ein Schutz gegen die Stiche von Wespen und anderen Insekten. Die Federn im Gesicht sind deshalb auch schuppenartig und eng anliegend.

2018 war ein ausgesprochenes Wespenjahr. Welche Auswirkungen hatte das auf den Wespenbussard?

Dieses Jahr waren die Bedingungen in Deutschland optimal - das gilt für Witterung und Nahrung. Ein großer Bruterfolg ist also wahrscheinlich. Der Wespenbussard ist ab Mai etwa fünf Monate in Deutschland, nämlich dann wenn es Insekten gibt. Ist das Wetter zu dieser Zeit schlecht, fängt er erst gar nicht an zu brüten. Das Weibchen legt in der Regel aber zwei Eier.

Was frisst der Wespenbussard genau?

Der Wespenbussard ist im Gegensatz zum Mäusebussard ein Nahrungsspezialist und ernährt sich hauptsächlich von Wespen und anderen Insekten. Das heißt aber nicht, dass er sie in der Luft fängt. Er buddelt die Waben aus und macht sich über die proteinreichen Larven her, auch von Hummelnestern. Ansonsten ist er ein Schleckermaul und mag gerne reife, süße Früchte, zum Beispiel Kirschen, Birnen oder Pflaumen. Hin und wieder frisst er auch Frösche und nestjunge Vögel.

August und September ist die Hauptzugzeit für den Wespenbussard. Wo kann man Wespenbussarde derzeit in Deutschland beobachten?

Überall in Deutschland kann man jetzt mit etwas Glück Wespenbussarde sehen. Es sind aber Zufallsbeobachtungen, da die Vögel keine speziellen Zugrouten haben. Der Blick in den Himmel lohnt sich - ein vermeintlicher Mäusebussard kann sich schnell als Wespenbussard entpuppen. Wespenbussarde ziehen oft in Trupps, bis zu 100 Tiere wurden schon beobachtet. Es sind sogenannte Thermikzieher: Die Bussarde benötigen gutes Wetter und günstige Winde für ihren Zugweg Richtung Afrika. Bei entsprechender Wetterlage im August und September bekommen sie regelrecht Zuggefühle und fliegen los. Der Juli ist auch eine gute Zeit, um Wespenbussarde zu beobachten. Dann transportieren sie nämlich ganze Wespennester mit leckeren Larven in ihren Fängen zu den Jungen im Nest.

Wie viele Wespenbussarde pflegen Sie in der Greifvogelhilfe Rheinland?

Bei uns kam ein Halbwüchsiger Ende Juli an, der aus dem Nest gefallen war, aber unverletzt geblieben ist. Die Eltern würden ihn nicht mehr füttern, er wäre zum Tode verurteilt. Unsere Aufgabe war es in diesem Fall, ihn dick und rund zu füttern. Schließlich muss er den Kräfte zehrenden Zug nach Afrika schaffen - das sind rund 7.000 Kilometer. Innerhalb der ersten fünf Tage hat er von 600 auf 700 Gramm zugenommen. Wir haben festgestellt, dass 2018 deutschlandweit Greifvogelstationen vermehrt Wespenbussarde aufgenommen haben. Wir haben unseren Anfang September ausgewildert. Und am selben Tag einen neuen Wespenbussard mit gebrochenem Flügel bekommen.

Dieser Vogel war sicherlich schon auf dem Zug, oder?

Dieser Wespenbussard ist auf dem Weg nach Afrika verunglückt. Jemand hat ihn auf einem Kartoffelfeld gefunden, die wollte er sicherlich nicht fressen. Er hat einen Verband bekommen, den er etwa drei Wochen tragen muss. Danach wird Frank Seifert, der Jäger und Falkner ist, sich um das fachkundige richtige Training des Vogels kümmern. Nur wenn der Wespenbussard wieder perfekt fliegen kann, ist es ihm möglich später in der Natur zu überleben. Glücklicherweise ist der Bruch unkompliziert, wir sind zuversichtlich, das er wieder ganz gesund wird. Für die Reise nach Afrika muss er aber perfekt fliegen können, das schafft er nicht mehr vor Ende der Zugzeit. Also bleibt dieser Wespenbussard bei uns bis zum kommenden Frühjahr, dann ist die Nahrungssituation in Deutschland wieder günstig.

Wie füttern Sie Wespenbussarde, vor allem im Herbst und Winter, wenn Insekten nicht mehr vorhanden sind?

Seine Leibspeise, Wespen, stehen unter Naturschutz. Die können wir also nicht verfüttern. Doch Imker helfen uns. Sie liefern uns von April bis Juni Drohnenbrut, also Bienenlarven. Glücklicherweise können wir die auch einfrieren und haben so Futter für die kalte Jahreszeit. Unser Wintergast bekommt also demnächst Tiefkühlkost. Natürlich füttern wir auch mit Fleisch und reifem Obst.

Was sollten Menschen tun, die einen verletzten Wespenbussard finden?

Wer einen Greifvogel oder eine Eule findet, sollte uns oder eine andere Greifvogelstation kontaktieren. Wir beraten Anrufer aus dem gesamten Bundesgebiet. Anhand von Fotos können wir oftmals Vögel bestimmen und Tipps geben. Die Pflege und Aufzucht von Wespenbussarden ist etwas für Spezialisten. Wichtig ist grundsätzlich, Fehlprägungen zu vermeiden. Der Vogel darf nicht lernen, dass es bei Menschen Futter gibt. Wespenbussarde sind besonders pfiffig. Na ja, wer Wespennester ausspionieren muss, der braucht schon etwas Grips.

Und wie sollte ich einen verletzten Vogel transportieren?

Wichtig ist beim Transport, die Federn maximal zu schützen. Eine Gitterbox ist deshalb völlig ungeeignet. Mehrere gebrochene Federn können bereits einen erfolgreichen Flug nach Afrika vermasseln. Gut geeignet für den Transport ist beispielsweise ein geräumiger verschlossener Umzugskarton. In Dunkelheit bleibt der Vogel ruhig, das Verletzungsrisiko sinkt.

2018 könnte das Jahr des Wespenbussards werden. Durch die guten Nahrungsbedingungen - viele Wespenlarven - profitiert die Population. Daten sind allerdings rar, deshalb rufen DFO und DJV dazu auf, das Monitoring zu unterstützen. Falkner sind Spezialisten für Greifvögel und bereiten hilfsbedürftige Wespenbussarde auf ein Leben in Freiheit vor.

Des einen Freud´, des anderen Leid: Den Wespensommer 2018 haben Menschen mit gemischten Gefühlen erlebt, eine Vogelart hat sicherlich profitiert: der Wespenbussard. In einschlägigen Ornithologenforen ist aktuell von Ansammlungen hunderter Wespenbussarde am sommerlichen Himmel die Rede. Trotzdem liegen kaum Daten zur Bestandsentwicklung in Deutschland vor. "Leider ist der Wespenbussard unser Stiefkind in puncto landesweiter Erfassung. Wir erhalten zu dieser Art sehr wenige Informationen. Bei unserer Aufgabe, Daten zur Situation, Bestandsdynamik und Reproduktionsentwicklung der Greifvögel und Eulen in Deutschland zu sammeln, können uns Jäger und Falkner durch aktives Monitoring unterstützen", sagt Ubbo Mammen, Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e. V. (MEROS). Der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Deutsche Falkenorden (DFO) rufen Interessierte dazu auf, MEROS bei seiner Arbeit aktiv zu unterstützen. Die so gewonnenen Erkenntnisse spielen beispielsweise bei Genehmigungsverfahren von Windkraftanlagen eine entscheidende Rolle.

Auffangstationen, die von Falknern des DFO bundesweit betrieben werden, verzeichnen dieses Jahr einen verstärkten Zugang an jungen Wespenbussarden. Sie sind Nahrungsspezialisten und ernähren sich hauptsächlich von Wespen-, Bienen- und Hummellarven. Unerfahrene Jungvögel können trotz guter Nahrungsbedingungen unterernährt sein. Fallen sie beispielsweise aus dem Nest, versorgen die Elterntiere sie nicht weiter. Wespenbussarde benötigen in der Auffangstation eine spezielle Diät als Starthilfe für ihren Zug in die afrikanischen Winterquartiere. Imker liefern dafür Bienenlarven (Drohnenbrut), Falkner sorgen für die richtige Ernährung und das Flugtraining vor der Auswilderung.

Was zu tun ist, wenn hilfsbedürftige Greifvögel und Eulen gefunden werden, erläutert Sylvia Urbaniak von der Greifvogelstation Rheinland im DJV-Interview.

Meister aller Klassen: Thomas Dankert geht als Gesamtsieger der diesjährigen DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen hervor. Diese fand in diesem Jahr im baden-württembergischen Hermstedt/Bremgarten statt. 

Der Bundesmeister aller Klassen kommt aus dem idyllischen Kalkhorst in Mecklenburg-Vorpommern. Thomas Dankert ist hauptberuflich Soldat bei der Deutschen Bundeswehr und seit kurzem Familienvater. In seiner Freizeit widmet er sich leidenschaftlich dem jagdlichen Schießen. So nahm er gemeinsam mit etwa 600 weiteren Schützen und Schützinnen an der Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen 2018 in baden-württembergischen Hermstedt/Bremgarten teil. Am Ende war er der glückliche "Meister aller Klassen".

DJV: Herr Dankert, wir gratulieren zu Ihrem Sieg zum „Meister aller Klassen“! Hat sich seit Samstag etwas verändert?

Dankert: Eigentlich nicht viel. Man ist natürlich stolzer geworden. Meine Freunde, die ebenfalls alle Jäger sind, haben sich sehr für mich gefreut. Unterstützung habe ich auch von meiner Familie erhalten. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, den Pokal in den Händen halten zu dürfen. Jagdlich gesehen war es der schönste Moment, den ich je hatte. Ich bin sehr glücklich, dass ich bei den Bundesmeisterschaften teilnehmen konnte. Mein Ziel war es, eine gute Leistung zu erreichen. Mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet. Als ich von der Kugelbahn mit 196 Punkten kam, dachte ich mir "heute oder nie". Und es hat tatsächlich funktioniert.

Was empfinden Sie beim Schießtraining?

Schießen bereitet mir sehr große Freude. Jagdliches Schießen ist ein hoch angesehener Sport. Dabei muss man körperlich und geistig fit sein. Konzentration ist beim Schießen besonders wichtig. Natürlich gehört auch immer eine Portion Glück dazu. Dieses Jahr habe ich allerdings so wenig trainiert wie noch nie. Ich versuchte alle zwei Wochen zum Schießstand zu gehen, allerdings glückte mir das nicht immer. Trainiert habe ich meistens nur Skeet und Trab.

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Für die Jagd ist eine gute Schießleistung …

… eines der wichtigsten Dinge, die ein Jäger mitbringen sollte.

Was verbinden Sie mit der Jagd und dem Schießen?

Jagd ist für mich pure Erholung. Ich teile mir ein Jagdgebiet mit meinem Kollegen. Ich kenne mich in der Gegend sehr gut aus, bereits seit 2002 habe ich meinen Jagdschein. 2003 nahm ich das erste Mal an einer Bundesmeisterschaft teil.

Haben Sie schon einen Platz für Ihren Pokal gefunden?

Lacht. Er wird in meinem Jagdzimmer unterkommen.

Das ASP-Virus ist noch 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Verantwortlich für die Verbreitung ist der Mensch, etwa über Transitstrecken. Reste infizierter Rohwurst reichen aus für einen Ausbruch der Tierseuche. Der DJV fordert deshalb mehr Biosicherheit an Bahnhöfen, Parkplätzen und Grenzübergängen.

Behörden haben die Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei zwei verendeten Wildschweinen in Belgien festgestellt, etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Nach dem jüngsten Fall in Bulgarien ist das ASP-Virus jetzt offensichtlich in Westeuropa angekommen und hat hunderte Kilometer in wenigen Tagen überwunden. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Mensch verantwortlich ist für die schnelle Verbreitung des für Menschen ungefährlichen, für Haus- und Wildschweine aber tödlichen Viruses. Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert vor diesem Hintergrund von den Behörden, die Biosicherheit insbesondere an Parkplätzen, Bahnhöfen oder Grenzübergängen entlang von Transitstrecken dringend zu verbessern. Dazu gehören verschließbare Abfallbehälter ebenso wie Wildschwein sichere Zäunungen. Der DJV befindet sich daher bereits in enger Abstimmung mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium und dessen nachgeordneten Einrichtungen. 

"Die ASP kann jederzeit irgendwo in Deutschland ausbrechen. Ein achtlos entsorgter Rest infizierter Rohwurst reicht aus, um Schweine anzustecken", sagte Veterinär und DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe. Die Früherkennung eines möglichen Ausbruchs sei entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern. Nach Angaben europäischer Behörden sterben infizierte Schweine innerhalb kürzester Zeit, die natürliche Ausbreitung des Viruses geht entsprechend langsam voran: etwa 20 Kilometer pro Jahr. "Wir rufen alle Jäger dazu auf, an den Früherkennungsprogrammen der Länder aktiv teilzunehmen. Der reflexartige Ruf nach verstärkter Jagd auf Wildschweine bringt uns nicht weiter", sagte Dr. Bethe. Vielmehr müssten jetzt besonders Landwirte, Förster und Jäger die Augen offen halten und verendete Wildschweine sofort melden. Verdächtige Wildschwein-Kadaver sollten laut DJV vor Ort liegen bleiben und der zuständige Amtstierarzt muss umgehend informiert werden. Ein Abtransport des Kadavers ist wegen der Verschleppungsgefahr des Viruses nur in einem dichten Behälter durch Experten zulässig.

Das von Jägern mit Wissenschaftlern entwickelte Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) ermöglicht es, Fundorte von Wildschwein-Kadavern schnell und unbürokratisch den Veterinärbehörden zu melden. Gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut hat der DJV zudem einen Maßnahmenkatalog nach dem Werkzeugkasten-Prinzip entwickelt: Je nach Jahreszeit, Topographie oder Vegetation müssen unterschiedlichste Maßnahmen kombiniert werden. Der Maßnahmenkatalog hat Empfehlungscharakter, die Krisenstäbe vor Ort müssen im Seuchenfall dann die besten Maßnahmen kombinieren. 

In Deutschland sind die Behörden alarmiert und bereiten sich vielerorts seit längerem auf einen Seuchenfall vor. In den Bundesländern gibt es fertige Krisenpläne. In vielen Bundesländern und Landkreisen wurden auch schon Übungen abgehalten, zum Teil unter Einbeziehung der Jägerschaft.

Aktuelle Informationen zur ASP gibt es auf den Seiten des Friedrich-Loeffler-Instituts.


Was sind die Symptome der ASP bei Schweinen?

Die Infektion führt zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit.

Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen zum Tod des Tieres etwa innerhalb einer Woche. Beim Aufbrechen der Stücke (Entnehmen der Organe durch einen Jäger) sollte auf vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt. Das Fehlen solcher Auffälligkeiten schließt nicht aus, dass es sich dennoch um ASP handelt. In Schweinebeständen in Afrika überleben Tiere häufig eine Infektion.

CIC und DJV: Elefantenwilderei in Botswana zeigt, dass Jagdverbote kontraproduktiv sind. Nachhaltige Bejagung ist wichtiger Beitrag zu Artenschutz und Lebensunterhalt der Bevölkerung. Fototourismus kann Jagd  nur begrenzt ersetzen.

Aktuell berichten Medien über einen sprunghaften Anstieg der Elefantenwilderei in Botswana. So seien in kürzester Zeit knapp 90 der mehr als 130.000 Elefanten Botswanas Wilderern zum Opfer gefallen. Die Zahl gewilderter Elefanten stammt von einer Nichtregierungsorganisation, die auch schon in Äthiopien zum Ärger der dortigen Regierung alarmistische und nicht belegbare Meldungen zu gewilderten Elefanten verbreitet hat. So widerspricht auch Botswanas Regierung diesen Medienberichten und stellt klar, dass es sich um 53 gemeldete Elefantenkadaver in drei Wochen handelt, deren Todesursache zum Teil auch natürliche Gründe habe.

Ungeachtet der schwer nachprüfbaren Zahl illegal getöteter Elefanten betonen der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV), dass Einnahmen aus nachhaltiger, kontrollierter Jagd durch In-Wert-Setzen von Wildtieren einen direkten Beitrag zum Schutz vor Wilderei leisten. Bringen Wildtiere dem Menschen keinen Nutzen, werden sie als Bedrohung und Konkurrenz angesehen.

Nach dem Jagdverbot von 2014 in Botswana haben Inhaber der Jagdkonzessionen die Bewirtschaftung dringend benötigter Wasserstellen für Elefanten aufgegeben. Der Effekt: Elefanten dringen zunehmend in bewässerte, landwirtschaftlich genutzte Flächen ein und zerstören diese. Auf der Suche nach Nutzvieh überwinden Löwen und Hyänen zudem die durch Elefanten zerstörten Zäune. Hierdurch kommt es zu existenzbedrohenden Situationen für die lokalen Bauern, die nahezu keine staatliche Kompensation für Ernteverluste oder Verluste an Weidevieh erhalten.

„In ihren Spitzenzeiten generierte die Jagd in Botswana laut einer Studie der Universität von Botswana einen Umsatz von 20 Millionen US-Dollar pro Jahr. Knapp 50 Prozent des so gewonnenen Einkommens gingen direkt an die Menschen vor Ort“, so Dr. Wilhelm von Trott zu Solz von der Deutschen Delegation des CIC. Von Trott weiter: „Mittel aus dem Fototourismus erreichen die Bevölkerung nur zu 27 Prozent. Durch das Jagdverbot sind 600 Jobs verloren gegangen, wodurch indirekt knapp 5.000 Familienangehörige betroffen sind. Die streng überwachte Jagd hatte eine Schlüsselrolle beim Wildtierschutz außerhalb von Nationalparks und dort, wo Alternativen wie Fototourismus nicht möglich sind.“

CIC und DJV warnen vor politisch motivierten, generellen Jagdverboten. Diese widersprechen international gültigen Empfehlungen: „Am Beispiel Kenias lässt sich die Entwicklung eindrucksvoll nachvollziehen. Seit dem Verbot der Jagd 1977 hat Kenia bis heute die Hälfte seiner Wildtiere verloren. Bereits vor Erlass des Jagdverbots in Botswana warnten wir vor der Gefahr einer Zunahme von Mensch-Wildtier-Konflikten und Wilderei. Eine Lösung muss sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung vor Ort orientieren und dem Wildtier in Afrika einen Wert über den Status als Fotomotiv hinaus verschaffen“, so Tamas Marghescu, Geschäftsführer des CIC.

Auch der Dachverband des internationalen Umwelt- und Naturschutzes, die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (IUCN), bekräftigt das Prinzip der nachhaltigen Nutzung als Element des Wildtierschutzes und misst der Jagd eine bedeutungsvolle Rolle zu. Kontrollierte Jagd, die in vielen Teilen der Welt stattfindet, bietet Anreize zum Schutz von Wildtieren und schafft Einnahmen für staatliche, private und kommunale Landbesitzer.  Jagd liefert dringend benötigtes Einkommen, Arbeitsplätze und wichtige wirtschaftliche wie soziale Vorteile für die lokale Bevölkerung.

Experten zeigen die Jagd in ihren zahlreichen Facetten. Vorgestellt wird unter anderem das Projekt "Fellwechsel": Die nachhaltige Verwertung von Fellen aus heimischer Jagd.

(Berlin, 11. September 2018) Das unabhängige Verlagshaus Mediaplanet hat jetzt die Online-Kampagne "Jagdgefährten" gestartet. Vermittelt werden soll grundlegendes Wissen über die Jagd. Was müssen Jagdschüler alles für die Prüfung - das „Grüne Abitur“ - lernen? Gibt es tatsächlich vorgeschriebene Jägerbekleidung? Und kann prinzipiell jeder Hund ein Jagdhund werden? Experten geben Einblicke in die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der Jagd. Vorgestellt wird auch das Projekt Fellwechsel: Die Tochter des Deutschen Jagdverbandes hat sich der nachhaltigen Nutzung von Fellen aus heimischer Jagd verschrieben. Das Handwerk Jagd ist eng verbunden mit dem Werdegang des Menschen. Heutzutage gilt Wildbret als ein ursprüngliches, hochwertiges Lebensmittel. Jäger legen in Deutschland eine staatliche Prüfung ab - sie sind sozusagen amtlich geprüfte Naturschützer. Zu ihren Aufgaben zählt der Erhalt einer gesunden und artenreichen Tierwelt ebenso wie die Eindämmung von Schäden durch Wild in Wald und Feld.

Die Kampagne "Jagdgefährten" gibt es hier zum Nachlesen: Online-Kampagne "Jagdgefährten"

Kristin Sendker-Behrens ist Siegerin in der Kombination der Damenklasse. Im Interview mit dem DJV zieht sie ihr persönliches Fazit der Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen 2018.

Anfang September rauchten die Büchsen und Flinten auf dem Schießstand im baden-württembergischen Hartheim/Bremgarten: 600 Teilnehmer zählte die Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen. Kristin Sendker-Behrens ging als Siegerin in der Kombination der Damenklasse hervor. Die Diplomingenieurin für Innenarchitektur aus dem nordrhein-westfälischen Warendorf erreichte stattliche 332 Punkte. Ihre Tochter kommentierte die Leistung auf Instagram mit „She is not a regular mom - she is a cool mom!" Wir haben Kristin Sendker-Behrens interviewt.

DJV: Frau Sendker-Behrens, wir gratulieren zu Ihrem Sieg der Kombination in der Damenklasse! Ihr Erfolg ist nun schon zwei Tage her. Wie haben Sie die letzten Tage erlebt?

Sendker-Behrens: In den letzten Tagen habe ich mit meiner Mannschaft die Zeit im schönen Schwarzwald genossen. Ich bin immer noch begeistert von dem reibungslosen Ablauf und dem freundlichen Miteinander auf dieser Bundesmeisterschaft.

Den Sieg habe ich überhaupt nicht erwartet. Ich hatte auf ein Ergebnis um die 300 Punkte gehofft, da ich in den letzten Monaten unsicher mit der Kugel war. Als ich mit 30 Tauben vom Skeetstand kam, war ich selbst überrascht über das Endergebnis. Vorher ist mir das noch nie geglückt. Es gehört immer eine Portion Glück dazu, die Scheibe doch noch mit dem 2. Schuss zu treffen.

Wie viel Zeit bleibt Ihnen für das Training neben Ihrem Beruf und Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bei der rotarischen Frauenvereinigung „Inner Wheel Club Warendorf“?

Seit unserem zweiten Kind bin ich nicht mehr voll berufstätig. Von März bis Oktober trainiere ich ein- bis zweimal pro Woche. Dann gehe ich jeweils für etwa zwei bis drei Stunden trainieren. Während der Schließzeiten des Schießstandes gehe ich auch gerne mal auf den Jagdparcours. Treffen des Inner Wheel Club Warendorf, dessen Mitbegründerin ich bin, finden etwa vier Mal im Monat statt. Wir kümmern uns ehrenamtlich um Menschen in Not und unterstützen förderungswürdige Projekte im In- und Ausland. Ich selbst bin ehrenamtlich im Vorstand tätig.

Wie präsent ist die Jagd in Ihrer Familie?

Sehr präsent. Schon als Grundschülerin bin ich bei meinem Großvater zur Treibjagd mitgegangen. Mit 15 Jahren habe ich den Jugendjagdschein gemacht und danach habe ich gleich aktiv in der Juniorenklasse geschossen. Ich bin damals mit dem Fahrrad ins Revier gefahren, da ich noch keinen Führerschein hatte. Nach dem Abitur habe ich eine Tischlerlehre absolviert und anschließend Innenarchitektur studiert.

Blieb denn während Ausbildung und Studium genügend Zeit für das Schießtraining?

Viele Jahre kam ich nicht zum Schießen, 2014 habe ich mich dann wieder eingeschossen. Zum Glück hatte ich das Treffen auch nach so langer Zeit nicht ganz verlernt. Mein Mann und ich stammen aus passionierten Jägerfamilien. Unsere Tochter Isabel (17) hat bereits den Jugendjagdschein, Sohn Georg (15) ist für den kommenden Sommer zum Jagdkurs angemeldet. Beide sind seit vielen Jahren dabei, begleiten uns auf den Ansitz oder gehen als Treiber mit.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview, Frau Sendker-Behrens! Wir freuen uns auf die nächste DJV-Bundesmeisterschaft mit Ihnen.

Thomas Dankert aus Mecklenburg-Vorpommern hat die Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen 2018 gewonnen. Beste Schützin ist Kristin Sendker-Behrens aus Nordrhein-Westfalen. Rund 600 Teilnehmer sind in verschiedenen Disziplinen gegeneinander angetreten. 

Der neue Deutsche Meister im jagdlichen Schießen kommt aus Mecklenburg-Vorpommern: Thomas Dankert erzielte mit 346 von 350 möglichen Punkten die beste Leistung in der Kombination und ist nun Meister aller Klassen. Bundesmeister im Flintenschießen ist mit 150 von 150 möglichen Punkten Andreas Neumann aus Niedersachsen. Ebenfalls aus Niedersachsen kommt der Bundessieger in der Büchsenwertung: Steffen Hillmer schoss 198 von 200 möglichen Ringen. Den Titel als Bundesmeister aller Mannschaften konnte mit 1355 Punkten das Team aus Rheinland-Pfalz verteidigen. Erstmalig im Wettbewerb wurden die Leistungen in der Großen Kombination geehrt. Gold-, Silber- und Bronzemedaille gingen nach Nordrhein-Westfalen: Erstplatzierter ist Alexander Sprick (538 Punkte) vor seinen Teamkollegen Ingo Brammer (529) und Axel Merten (527).

In der Disziplin Kurzwaffe hat der Saarländer Andreas Höhne (195 Punkte) gewonnen - vor Stefan Maier aus Baden-Württemberg (194) und Alexander Sprick (193) aus Nordrhein-Westfalen. Auf den ersten Platz in der Mannschaftswertung der Kurzwaffe schoss sich mit 756 Punkten das Team aus Nordrhein-Westfalen.

Bei den Damen geht mit 332 Punkten Kristin Sendker-Behrens aus Nordrhein-Westfalen als Siegerin hervor. Über Silber freute sichdie letztjährige Gewinnerin Ulrike Junge (327 Punkte) aus Niedersachsen. Drittplatzierte ist Michaela Schulze-Eckel (323) aus Nordrhein-Westfalen. Bei ihrem Heimspiel holten sich die baden-württembergischen Damen mit 1230 Punkten die Goldmedaille in der Mannschaftswertung und waren den Tränen nahe. "Wir ahnten, dass wir den dritten Platz erreichen würden, aber niemals den ersten. Das war ein völlig emotionaler Moment", sagte Teammitglied Susanne Hirsch.

Die diesjährige Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen fand vom 5. bis 8. September auf dem Schießstand Hartheim-Bremgarten in Baden-Württemberg statt. Rund 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer traten als Einzelschützen und Mannschaften in den Disziplinen Lang- und Kurzwaffe an. Gekürt wurden die Sieger der Damen-, Junioren-, Schützen-, Alters- und Seniorenklasse sowie im Gesamtklassement. DJV-Präsidiumsmitglied Holger Bartels lobte die durchdachte Organisation und den reibungslosen Ablauf. Er dankte der Jägervereinigung Freiburg und den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz: "Jawohl, Freiburg, das habt ihr gut gemacht!" 

Alle Ergebnisse, Interviews, Videos und Fotos veröffentlicht der DJV auf jagdverband.de/BMJS18, Facebook und Instagram.

Seit über tausend Jahren nutzen Jäger ihr eigenes Vokabular. Einige Redewendungen sind so bildhaft, dass sie Eingang in den täglichen Sprachgebrauch gefunden haben. Der DJV gibt anlässlich des Tages der deutschen Sprache Einblicke in die Jägersprache.

Die Jäger-, oder Waidmannssprache hat ihren Ursprung bereits im 7.Jahrhundert. Sie setzt sich aus Fachbegriffen zusammen und gilt spätestens seit dem Mittelalter als eigene Zunftsprache. Wobei das nichts ungewöhnliches ist, zahlreiche traditionelle Handwerke haben über die Jahrhunderte eine eigene Sprachen etabliert. Bemerkenswert ist aber, wie viele der insgesamt 6.000 Redewendungen und Fachwörter ihren Weg in die Alltagssprache gefunden haben. Auslöser war vermutlich die präzise, weil sehr bildhafte, Sprache. Anlässlich des Tages der deutschen Sprache stellt der Deutsche Jagdverband (DJV) die Eigenarten der Jägersprache vor.

Mit dem Vokabular können Jäger Beobachtung in der Natur und das Verhalten der Tiere kurz und präzise beschreiben. Ein Beispiel: "Der noch rote Hirsch zog orgelnd auf dem Wechsel in den Einstand.", heißt für einen Jäger das der Hirsch im Sommerfell mit lautem Röhren sein Revier markiert und dabei auf dem Weg in seinen bevorzugten Waldteil den selben Pfad benutzt, den er schon immer gegangen ist. "Hab ich doch gesagt!", könnte jetzt ein Jäger rufen.

In unserer Alltagssprache finden sich heutzutage Redewendungen aus der Jagd, die jeder kennt. Etwa "Zu wissen wie der Hase läuft": Jemand kennt sich aus. Der Jäger wiederum weiß, dass der Hase, wenn er aus seiner Sasse (Ruheplatz) aufgescheucht wird, in einem großen Bogen zu dieser zurückkehrt. Oder "Jetzt bin ich am Drücker!": Der Jäger hat also den Finger am Abzug seiner Waffe und ist schussbereit. In der Alltagssprache ist eine Person gut vorbereitet und hat die volle Entscheidungsgewalt. "Du bist mir aber schön auf den Leim gegangen!", könnte jemandem zu seinem Freund sagen, den er zuvor veräppelt hat. Ihren Ursprung hat diese Redewendung in einer altertümlichen Jagdart, für die Jäger Rastplätze von Vögeln mit Leim beschmiert haben. Die Jägersprache darf allerdings nicht mit dem Jägerlatein verwechselt werden. Dabei handelt es sich um übertriebene Jagderzählungen, ähnlich dem Anglerlatein oder dem Seemannsgarn.

Beliebte Redewendungen aus der Jägersprache im Überblick:

Redewendung Ursprung
„…Lunte riechen …“

Bei der Jagd mit Gewehren wurde früher das Schießpulver mit einer Lunte, also einer langen Zündschnur, gezündet. Dies war meist eine in Salpeter getränkte Baumwollschnur. Wollte der Schütze einen Schuss abgeben, so drückte er die glühende Schnur mit dem Abzugsmechanismus in das Schießpulver. Dieses Verfahren war nicht nur umständlich, es hatte auch den Nachteil, dass das Wild die Lunte roch: Salpetergeruch bedeutete Gefahr, das Wild flüchtete. Wenn jemand heutzutage eine Gefahrensituation rechtzeitig erkennt, dann hat er Lunte gerochen.

„…jemandem etwas ans Bein binden…“

Da es früher ausschließlich dem Adel vorbehalten war, auf die Jagd zu gehen, wurden den Hunden der einfachen Bevölkerung ein Knüppel ans Vorderbein gebunden. Dadurch wurde der Hund daran gehindert, Wild nachzustellen oder es zu erlegen. Aus diesem Kontext leitet sich die heute bekannte Redewendung ab: Bindet man jemandem etwas ans Bein, erschwert man dieser Person das Leben oder drückt ihr eine schwere Aufgabe auf.

„…Zielwasser trinken“

Der Elfmeter beim Fußball geht neben das Tor, typische Reaktion: „Der hätte mal mehr Zielwasser trinken sollen“. Seinen Ursprung hat die Redewendung in der Jagd: Schnaps sollte im 19. Jahrhundert die Treffsicherheit erhöhen, da der Alkohol den Schützen beruhigt und so das Zielen erleichtert. Heute ist Alkohol vor und während der Jagd tabu.

„…am Drücker sein…“

Hat der Jäger den Finger am Abzug seiner Waffe, dann ist er am Drücker. Der Jäger war somit unmittelbar davor, einen Schuss abzufeuern. Ist jemand am Drücker, versteht man heute darunter, dass eine Person etwas vorbereitet hat und über volle Entscheidungsgewalt verfügt.

„…die Löffel spitzen…“

Wenn ein Hase Gefahr wittert, richtet er die Löffel (Ohren) auf, und dreht sie in alle Richtungen, um mögliche Gefahren besser wahrzunehmen. Jäger nennen diesen Vorgang „die Löffel spitzen“. Daraus abgeleitet hat sich die Redewendung, die häufig gebraucht wird, wenn besondere Konzentration und Aufmerksamkeit gefordert ist.

„…zur Strecke bringen …“

Ist das Wild nach einer Treibjagd erlegt, ist es zur Strecke gebracht worden. Der Ausdruck nimmt darauf Bezug, dass das erlegte Wild von den Jägern zusammengetragen und am Sammelpunkt nach einer bestimmen Ordnung aufgereiht wird. Dieser Vorgang wird auch „Strecke legen“ genannt. Heute benutzt man die Redewendung, wenn beispielsweise ein Straftäter überwältigt und festgenommen wurde.

„…in die Binsen gehen…“

Bei der Jagd auf Enten kann es passieren, dass sich das Tier in die Binsen flüchtet - Gräser, die im und am Wasser wachsen und nur schwer zugänglich sind. Die Chance, das Tier in diesem dichten Gewächs zu finden, ist zumindest ohne ausgebildeten Hund gering. Aus diesem Grund steht die Phrase heutzutage für einen herben Verlust oder eine misslungene Aktion in einer durchaus aussichtsreichen Situation.

„…auf den Leim gehen…“

Bevor der Jäger mit Flinte, Büchse und Co. auf Jagd ging, musste er sich anderer Hilfsmittel bedienen: Bei der Jagd auf Vögel wurden die bevorzugten Rastplätze mit Leim beschmiert. Einmal dort hineingesetzt, kam das Federvieh nicht mehr weg und konnte vom Jäger eingesammelt werden. Mit fortschreitender technischer Entwicklung wurde diese spezielle Jagdpraktik jedoch nicht mehr angewendet. Auch heute steht der Satz dafür, dass eine Person auf eine Täuschung reingefallen ist.

Der DJV wird künftig redaktionelle Inhalte für HuntersMapp bereitstellen. Die App fürs Jagdrevier hat im vergangenen Monat die Marke von 10.000 Downloads geknackt. Mit dem Entwickler der App, Alexander Lechner, hat der DJV jetzt ein Interview geführt.

DJV: Herr Lechner, können Sie sich kurz vorstellen?


Lechner: Mein Name ist Alexander Lechner und ich komme aus Geisenfeld in Bayern. Ich habe die HuntersMapp entwickelt und vor ca. 10 Jahren den Jagdschein gemacht. Damals hat mich ein Freund mitgenommen zur Jagd. Ich war zwar schon vorher Angler, aber als ich die Jagd erlebt habe, war ich Feuer und Flamme.


Wie kam Ihnen die Idee eine Jagdapp zu entwickeln?


Ich habe vor zwei Jahren bei einem großen Unternehmen gekündigt und wollte in der Zukunft etwas anderes machen. Bei einem Bier mit meinem besten Freund Felix am Lagerfeuer kam mir dann die Idee zur HuntersMapp. Das grobe Konzept war noch an diesem Abend fertig und ich habe losgelegt. Felix’s Agentur mit Programmierern und Designern hat mir dann bei der Umsetzung geholfen.

Können Sie vielleicht kurz beschreiben, worum es bei der HuntersMapp geht und was die App kann?


Ich habe die HuntersMapp eigentlich ein Stück weit für mich selbst entwickelt. Sie enthält im Prinzip Dinge, die ich wichtig für die Jagd finde. Das fängt bei den News an, um informiert zu bleiben - auch was gesetzliche Themen angeht. Schließlich ist Wissen die Basis für die Jagd. Dann ist eine Wetterapp integriert mit Informationen zur allgemeinen Wetterlage und speziellen Windinformationen . Alle Wetterdaten gibt es immer in einer 5-Tage- und einer 5-Stunden-Vorschau. Für jede Kanzel kann ich die ideale Windrichtung ganz einfach bestimmen: Das Handy vor Ort bewegen und so den Sektor für guten Wind bestimmen, abspeichern, fertig. Diese Informationen werden dann von der App mit einer digitalen Revierkarte verknüpft, in der ich den Standort des Hochsitzes eingetragen habe. Die Karten kann ich auch auf’s Handy herunterladen. So können Jäger viele Funktion wie GPS-Position, Augmented Reality - d.h. in das Livebild der Kamera eingeblendete Karteninformationen - offline nutzen. Ein Entfernungsmesser ist auch eingebunden, der mir vom eigenen Standpunkt aus hilft, Entfernungen (auch Schussentfernungen) im Revier zu bestimmen.

Der Messenger bietet ja auch viele Funktionen…


Ja, richtig. Der integrierte Messenger ist sicherlich ein Highlight. Der Messenger funktioniert im Prinzip wie WhatsApp, nur mit speziellen Jagdfunktionen – deshalb nenne ich die App auch gerne das „WhatsApp für Jäger“. Hier kann der Jäger Revierkarten an Freunde verschicken. Das macht vor allem Sinn, wenn mehrere Jäger zusammen ein Revier bewirtschaften. Der Messenger hat noch viel mehr Funktionen, z.B. kann ich Gesellschaftsjagden planen und dabei Jagdregeln festschreiben. Während einer Gesellschaftsjagd werden dann alle Jagdteilnehmer Live mit ihrer Position auf der Jagdkarte und im Livebild der Handykamera angezeigt. Eine Funktion, die sicher in keiner App fehlen sollte, ist das Jagdtagebuch. Hier können alle Erlebnisse, Abschüsse und Fallwild dokumentiert werden. Das Jagdtagebuch ist übersichtlich und einfach zu bedienen. Es gibt dann noch ca. 20 Lockrufe von verschiedenen Wildarten in der App und einen SOS-Notruf.

Wodurch hebt sich HuntersMapp von seinen Mitbewerbern ab?


Die umfangreiche Jagdplanung sowie der Messenger sind schon besonders. Es gibt dann noch den Peer-to-Peer-Messenger mit dem man Handys untereinander zu einem Netzwerk verbinden kann. Das funktioniert auch ohne Internetverbindung oder Telefonnetz. Es können also Nachrichten, Bilder und GPS-Daten ohne Netz mit einer Reichweite von bis zu 100 Meter Entfernung zum nächsten Teilnehmer im Netzwerk an die Chatgruppe verschickt werden. Die HuntersMapp kann ihre Vorteile vor allem dann ausspielen, wenn viele Jäger gemeinsam die App benutzen. Das ist wie beim Telefon: Wenn niemand sonst eines besitzt, kann man das beste haben und es nutzt einem nichts. HuntersMapp bietet also auf der einen Seite viele Hightech-Funktionen und auf der anderen Seite ein ansprechendes Design. Darauf habe ich großen Wert gelegt.


Sie sagten, sie haben vor zwei Jahren mit der Entwicklung begonnen. Wie sieht die Situation heute aus? Wird die App von den Benutzern angenommen?


Wir hatten gerade im August einjähriges Jubiläum und haben unseren zehntausendsten Download gefeiert. Das finde ich schon ganz gut. Die Downloadzahlen steigen stetig an. Allein im laufenden August wurde die App bereits 2000 Mal heruntergeladen, damit bin ich sehr zufrieden. Die HuntersMapp ist eigentlich international ausgerichtet. Da fange ich jetzt gerade an, europaweit etwas Werbung zu machen. Das macht sich schon bemerkbar!


Herr Lechner, vielen Dank für das Gespräch.

Ich danke auch.

 

Mehr Informationen rund um die HuntersMapp gibt es hier:

Webseite: http://huntersmapp.com

Tutorial Videos: https://www.youtube.com/channel/UCcS7BOlmciorhC_MZhh9Muw/featured

Facebook: https://www.facebook.com/HuntersMapp/

Downloadlinks:

App Store: https://itunes.apple.com/de/app/huntersmapp/id1236152421

Google Play Store: https://play.google.com/store/apps/details?id=de.outlanderlb.huntersmappa

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