Tierrechtsorganisationen machen in sozialen Medien mit prominenter Unterstützung Stimmung gegen nachhaltige Jagd in Afrika. CIC und DJV verurteilen die mediale Hetzjagd gegen die Jägerin Brittany Longoria: Als Wissenschaftlerin entwickelt sie ökologische Tourismuskonzepte in Afrika, die Jagd einschließen.

Das Bild zeigt eine junge Jägerin, die einen toten Leoparden hält: "Wut über Jagdtrophäe: Frau erlegt riesigen Leoparden und grinst in die Kamera – Tierschützer laufen Sturm", titelt der STERN dazu. Das Bild hat die Jägerin nicht selbst auf Instagram eingestellt, es wurde von einem amerikanischen Tierrechtler gepostet. Mediale Aufmerksamkeit erzielt der Beitrag, seit Prominente wie das Modell Naomi Campbell das Bild in ihren persönlichen Netzwerken teilen. Zwischenzeitlich bedrohen Tierrechtler die Jägerin mit Hassmails, die zu Mord und Vergewaltigung aufrufen. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband betrachten diese Hetzjagd mit Sorge. "Ich finde es befremdlich, dass sich Teile unserer Gesellschaft aufgrund eines Fotos anmaßen, eine ausgewiesene Artenschützerin derart zu diskreditieren. Sie echauffieren sich über die regulierte Bejagung eines Wildtieres, dessen Management international gültigen Quoten und Kriterien folgt. Wir fordern eine faktenbasierte Berichterstattung", so Dr. Wilhelm von Trott zu Solz, Leiter der deutschen Delegation des CIC.

Jägerin meldet sich zu Wort

Die geschmähte Jägerin Brittany Longoria ist Philanthropin und entwickelt Ökotourismus-Strategien für Dorfgemeinschaften in Süd- und Ostafrika. Die seit dem Jahre 2000 in Afrika arbeitenden Frau verbindet Regierungen, indigene Völker und Investoren durch lokale Artenschutzprojekte. Nachhaltige Jagd ist Teil ihrer Strategie. Das Ziel: sicheres Einkommen für die Bevölkerung vor Ort und Schutz der heimischen Wildtiere durch deren nachhaltige Nutzung. Brittany Longoria wird von der Seite LetAfricaLive, einer Organisation, die sich gegen die Bevormundung der afrikanischen Bevölkerung durch Nichtregierungsorganisationen aus Europa und Amerika einsetzt, mit den Worten zitiert: "Es geht (den Organisationen) nicht um die Erlegung eines einzelnen Leoparden. Es geht um die Jagd und die Methoden des internationalen Artenschutzes."

Bester Schutz für die Großkatze und ihre Beute: nachhaltige Nutzung

Eine im Juli 2016 durch Tierrechtsorganisationen ins Leben gerufene Petition mit dem Ziel, die legale Jagd auf den Leoparden zu beenden, ist nach Intervention durch die betroffenen Herkunftsländer der SADC-Staaten (South African Developement Community, Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas) im November 2016 gescheitert. Die vom internationalen Handelsabkommen CITES festgelegte Quote für Leoparden aus den SADC wird mit aktuell 39 Prozent nicht ausgeschöpft. Die Bestände von "Panthera pardus" in den Mitgliedsstaaten der SADC gelten als die weltweit stabilsten und gesündesten. Überregulierung und Handelsbeschränkungen sind heute die größte Gefahr für den Leoparden, da so Anreize für den Schutz der Großkatze und ihrer Beute verloren gehen. Fehlen diese, stellen Wildtiere für die betroffenen Landbewohner nur eine Bedrohung ihrer Existenz dar.

Im Herbst fällt der Berufsverkehr in die Dämmerung und erhöht das Risiko für Wildunfälle. Überraschendes Ergebnis: Kleintiere wie Feldhase und Marder verursachen jede fünfte Kollision. Das haben aktuelle Auswertungen des Tierfund-Katasters ergeben.

Im Herbst steigt das Unfallrisiko stark an: Wildtiere sind vermehrt unterwegs auf der Suche nach einem Winterquartier, zugleich fällt der Berufsverkehr in die Dämmerung. Deutlich häufiger betroffen als angenommen sind kleinere Tiere, etwa Fasan oder Marder: Sie sind Opfer jedes fünften registrierten Wildunfalls. In jede zehnte Kollision sind Feldhasen verwickelt. Das hat der Deutsche Jagdverband (DJV) nach Auswertung von 40.000 Datensätzen aus dem Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) ermittelt.

Derzeit erfolgt keine einheitliche und standortgenaue Erfassung von Wildunfällen. Das statistische Bundesamt vermerkt nur Unfälle mit Personenschaden. Diese entsprechen gerade einmal 1 Prozent der Wildunfälle, die Jäger jährlich für Reh, Hirsch und Wildschwein ermitteln. Das seit Ende 2016 bundesweit bestehende Tierfund-Kataster ermöglicht erstmals eine einheitliche und ortsgenaue Aufnahme von Wildtierfunden. Aktuell unterstützen bereits 7.800 Nutzer das Projekt. Wissenschaftler der Universität Kiel werten die Daten aus und ermitteln Unfallschwerpunkte, die es für die Sicherheit von Mensch und Tier zu entschärfen gilt. 

„Jeder kann mithelfen, Straßen für Mensch und Tier sicherer zu machen - einfach unsere Tierfund-App nutzen“, sagt DJV-Präsidiumsmitglied Wolfgang Heins. Die Daten lassen sich direkt vor Ort über die kostenlose Smartphone-App oder über das Internet eintragen. Dabei werden verschiedene Informationen wie Fundort, Tierart und Todesursache abgefragt. Die Erfassung der Daten ist durch eine automatische Zwischenspeicherung auch ohne Internetverbindung möglich. Das Eintragen der Informationen dauert nur wenige Minuten. Minuten, die helfen können, Leben zu retten. 

Seit Oktober 2017 beteiligt sich der DJV mit dem Tierfund-Kataster an einem Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen. Ziel ist es, gemeinsam mit der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg herauszufinden, wie sich die Zahl der Wildunfälle reduzieren lässt.

Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein hat das Kataster entwickelt. Seit Ende 2016 ist es bundesweit nutzbar. Weitere Informationen zum Tierfund-Kataster gibt es hier.

Eine Repetierbüchse der Firma Blaser, ein Swarovski-Fernglas oder gleich ein Vorbereitungskurs zum Jagdschein? Das sind nur einige der hochwertigen Preise im Wert von insgesamt 10.000 Euro, die die Teilnehmer der Aktion „Gemeinsam Jagd erleben“ gewinnen können. Was sie tun müssen? Zur Jagd gehen.

Die Imagekampagne des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und der dlv-Jagdmedien (PIRSCH, unsere Jagd, Niedersächsischer Jäger und jagderleben) befindet sich in der vierten Runde. Diese neigt sich allmählich dem Ende zu. Grund genug, noch einmal auf die wertvollen Gewinne aufmerksam zu machen, die verschiedene Sponsoren bereitgestellt haben.

Als Hauptpreis wird eine Blaser R8 unter den teilnehmenden Jägerinnen und Jägern verlost. Nichtjäger können von Swarovski das Fernglas CL Companion 10x30 gewinnen. Zudem gibt es ein Jagd-Outfit der Schweizer Firma Capra, einen Wildkoch-Kurs im Restaurant „Der Wildling“,  ein Lockerset von Klaus Demmel sowie einen Fellwechsel-Muff der Fellwechsel GmbH zu gewinnen (einen Überblick über die Preise gibt es hier). Die Preise werden unter allen Teilnehmern verlost.

Der Publikumspreis - eine weitere Rubrik - wird über Facebook vergeben. Dabei gewinnt die Jäger-Geschichte mit den meisten „Gefällt mir“-Klicks ein Geco Gold-Zielfernrohr 2,5-10x56i, die am meisten geklickte Nichtjäger-Geschichte erhält einen Jagdscheinkurs der Jagdschule Dornsberg.

Es lohnt sich also mitzumachen. Ziel der Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" ist es, Nichtjägern die Jagd in all ihren Facetten näher zu bringen. Ob ein gemeinsamer Ansitz, ein Waldspaziergang oder eine Einladung zum Wildessen: All das macht Jagd aus! So vielfältig wie die Jagd selbst sind auch die Möglichkeiten, diese zu erklären: Mit einem kurzen Text und einem oder mehreren Fotos vom gemeinsamen Erlebnis können Jäger oder Nichtjäger an der Aktion teilnehmen. Die Einsendeadresse ist jaeben@jagderleben.de, Einsendeschluss der 30. November 2018.

Weiteren Informationen zur Kampagne (#jaeben18) gibt es auf der Aktionsseite www.jaeben.jagderleben.de oder auf Facebook (https://www.facebook.com/jaeben.jagd.erleben/). DJV und dlv freuen sich auf neue Berichte.

 

Wespenbussarde sind ein seltener Anblick in Deutschland, da sie scheu sind. Einige Jungvögel fallen aus dem Nest oder Tiere verünglicken auf ihren Zug nach Afrika. Wie genau verletzte Bussarde gepflegt werden, das verrät Sylvia Urbaniak im DJV-Interview.

Wespenbussarde sind sehr scheu und deshalb auch schwer zu beobachten. Geschätzte 15.000 Brutpaare gibt es in Mitteleuropa. In Deutschland ist die Vogelart ab Mai für etwa fünf Monate zu Gast, nämlich dann, wenn es genügend Nahrung gibt. Ob der Insektenfresser vom Wespenjahr 2018 profitiert hat und wie verletzte Bussarde gepflegt werden, das verrät Sylvia Urbaniak im DJV-Interview. Sie ist tiermedizinische Fachangestellte und leitet gemeinsam mit dem Falkner Frank Seifert die Station der Greifvogelhilfe Rheinland. Wespenbussarde unterliegen dem Bundesjagdgesetz und sind ganzjährig geschützt. Falkner sind ausgewiesene Experten für die Pflege und Haltung verunfallter Greifvögel und Eulen.

Wie kann ich einen Wespenbussard überhaupt erkennen?

Dem Laien fällt die Unterscheidung vom Mäusebussard oft schwer. Besonders auffällig sind bei adulten Wespenbussarden die gelben Augen, ähnlich denen des Habichts. Im Flug wirkt der Wespenbussard insgesamt schlanker. Im Vergleich zum Mäusebussard wirkt der Kopf des Wespenbussards langgestreckter, fast schon taubenartig. Auch der Hals wirkt länger als beim Mäusebussard. Das Schwanzgefieder des Wespenbussards ist ebenfalls markant: An der Basis besitzt es zwei bis drei kräftige Querbänder, dann eine Lücke mit schwach ausgeprägter Bänderung und schließlich an der Schwanzspitze ein breites, schwarzes Band. Der Mäusebussard hingegen hat acht bis 12 regelmäßig angeordnete Bänder.

Gibt es sonst noch Besonderheiten?

Die Füße sind schuppiger und dicker als bei anderen Greifvögeln, ein Schutz gegen die Stiche von Wespen und anderen Insekten. Die Federn im Gesicht sind deshalb auch schuppenartig und eng anliegend.

2018 war ein ausgesprochenes Wespenjahr. Welche Auswirkungen hatte das auf den Wespenbussard?

Dieses Jahr waren die Bedingungen in Deutschland optimal - das gilt für Witterung und Nahrung. Ein großer Bruterfolg ist also wahrscheinlich. Der Wespenbussard ist ab Mai etwa fünf Monate in Deutschland, nämlich dann wenn es Insekten gibt. Ist das Wetter zu dieser Zeit schlecht, fängt er erst gar nicht an zu brüten. Das Weibchen legt in der Regel aber zwei Eier.

Was frisst der Wespenbussard genau?

Der Wespenbussard ist im Gegensatz zum Mäusebussard ein Nahrungsspezialist und ernährt sich hauptsächlich von Wespen und anderen Insekten. Das heißt aber nicht, dass er sie in der Luft fängt. Er buddelt die Waben aus und macht sich über die proteinreichen Larven her, auch von Hummelnestern. Ansonsten ist er ein Schleckermaul und mag gerne reife, süße Früchte, zum Beispiel Kirschen, Birnen oder Pflaumen. Hin und wieder frisst er auch Frösche und nestjunge Vögel.

August und September ist die Hauptzugzeit für den Wespenbussard. Wo kann man Wespenbussarde derzeit in Deutschland beobachten?

Überall in Deutschland kann man jetzt mit etwas Glück Wespenbussarde sehen. Es sind aber Zufallsbeobachtungen, da die Vögel keine speziellen Zugrouten haben. Der Blick in den Himmel lohnt sich - ein vermeintlicher Mäusebussard kann sich schnell als Wespenbussard entpuppen. Wespenbussarde ziehen oft in Trupps, bis zu 100 Tiere wurden schon beobachtet. Es sind sogenannte Thermikzieher: Die Bussarde benötigen gutes Wetter und günstige Winde für ihren Zugweg Richtung Afrika. Bei entsprechender Wetterlage im August und September bekommen sie regelrecht Zuggefühle und fliegen los. Der Juli ist auch eine gute Zeit, um Wespenbussarde zu beobachten. Dann transportieren sie nämlich ganze Wespennester mit leckeren Larven in ihren Fängen zu den Jungen im Nest.

Wie viele Wespenbussarde pflegen Sie in der Greifvogelhilfe Rheinland?

Bei uns kam ein Halbwüchsiger Ende Juli an, der aus dem Nest gefallen war, aber unverletzt geblieben ist. Die Eltern würden ihn nicht mehr füttern, er wäre zum Tode verurteilt. Unsere Aufgabe war es in diesem Fall, ihn dick und rund zu füttern. Schließlich muss er den Kräfte zehrenden Zug nach Afrika schaffen - das sind rund 7.000 Kilometer. Innerhalb der ersten fünf Tage hat er von 600 auf 700 Gramm zugenommen. Wir haben festgestellt, dass 2018 deutschlandweit Greifvogelstationen vermehrt Wespenbussarde aufgenommen haben. Wir haben unseren Anfang September ausgewildert. Und am selben Tag einen neuen Wespenbussard mit gebrochenem Flügel bekommen.

Dieser Vogel war sicherlich schon auf dem Zug, oder?

Dieser Wespenbussard ist auf dem Weg nach Afrika verunglückt. Jemand hat ihn auf einem Kartoffelfeld gefunden, die wollte er sicherlich nicht fressen. Er hat einen Verband bekommen, den er etwa drei Wochen tragen muss. Danach wird Frank Seifert, der Jäger und Falkner ist, sich um das fachkundige richtige Training des Vogels kümmern. Nur wenn der Wespenbussard wieder perfekt fliegen kann, ist es ihm möglich später in der Natur zu überleben. Glücklicherweise ist der Bruch unkompliziert, wir sind zuversichtlich, das er wieder ganz gesund wird. Für die Reise nach Afrika muss er aber perfekt fliegen können, das schafft er nicht mehr vor Ende der Zugzeit. Also bleibt dieser Wespenbussard bei uns bis zum kommenden Frühjahr, dann ist die Nahrungssituation in Deutschland wieder günstig.

Wie füttern Sie Wespenbussarde, vor allem im Herbst und Winter, wenn Insekten nicht mehr vorhanden sind?

Seine Leibspeise, Wespen, stehen unter Naturschutz. Die können wir also nicht verfüttern. Doch Imker helfen uns. Sie liefern uns von April bis Juni Drohnenbrut, also Bienenlarven. Glücklicherweise können wir die auch einfrieren und haben so Futter für die kalte Jahreszeit. Unser Wintergast bekommt also demnächst Tiefkühlkost. Natürlich füttern wir auch mit Fleisch und reifem Obst.

Was sollten Menschen tun, die einen verletzten Wespenbussard finden?

Wer einen Greifvogel oder eine Eule findet, sollte uns oder eine andere Greifvogelstation kontaktieren. Wir beraten Anrufer aus dem gesamten Bundesgebiet. Anhand von Fotos können wir oftmals Vögel bestimmen und Tipps geben. Die Pflege und Aufzucht von Wespenbussarden ist etwas für Spezialisten. Wichtig ist grundsätzlich, Fehlprägungen zu vermeiden. Der Vogel darf nicht lernen, dass es bei Menschen Futter gibt. Wespenbussarde sind besonders pfiffig. Na ja, wer Wespennester ausspionieren muss, der braucht schon etwas Grips.

Und wie sollte ich einen verletzten Vogel transportieren?

Wichtig ist beim Transport, die Federn maximal zu schützen. Eine Gitterbox ist deshalb völlig ungeeignet. Mehrere gebrochene Federn können bereits einen erfolgreichen Flug nach Afrika vermasseln. Gut geeignet für den Transport ist beispielsweise ein geräumiger verschlossener Umzugskarton. In Dunkelheit bleibt der Vogel ruhig, das Verletzungsrisiko sinkt.

Wespensommer 2018: Mehr Wespenbussarde in Auffangstationen

17. September 2018 (DJV) Berlin
2018 könnte das Jahr des Wespenbussards werden. Durch die guten Nahrungsbedingungen - viele Wespenlarven - profitiert die Population. Daten sind allerdings rar, deshalb rufen DFO und DJV dazu auf, das...

Meister aller Klassen: Thomas Dankert geht als Gesamtsieger der diesjährigen DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen hervor. Diese fand in diesem Jahr im baden-württembergischen Hermstedt/Bremgarten statt. 

Der Bundesmeister aller Klassen kommt aus dem idyllischen Kalkhorst in Mecklenburg-Vorpommern. Thomas Dankert ist hauptberuflich Soldat bei der Deutschen Bundeswehr und seit kurzem Familienvater. In seiner Freizeit widmet er sich leidenschaftlich dem jagdlichen Schießen. So nahm er gemeinsam mit etwa 600 weiteren Schützen und Schützinnen an der Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen 2018 in baden-württembergischen Hermstedt/Bremgarten teil. Am Ende war er der glückliche "Meister aller Klassen".

DJV: Herr Dankert, wir gratulieren zu Ihrem Sieg zum „Meister aller Klassen“! Hat sich seit Samstag etwas verändert?

Dankert: Eigentlich nicht viel. Man ist natürlich stolzer geworden. Meine Freunde, die ebenfalls alle Jäger sind, haben sich sehr für mich gefreut. Unterstützung habe ich auch von meiner Familie erhalten. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, den Pokal in den Händen halten zu dürfen. Jagdlich gesehen war es der schönste Moment, den ich je hatte. Ich bin sehr glücklich, dass ich bei den Bundesmeisterschaften teilnehmen konnte. Mein Ziel war es, eine gute Leistung zu erreichen. Mit dem Sieg habe ich nicht gerechnet. Als ich von der Kugelbahn mit 196 Punkten kam, dachte ich mir "heute oder nie". Und es hat tatsächlich funktioniert.

Was empfinden Sie beim Schießtraining?

Schießen bereitet mir sehr große Freude. Jagdliches Schießen ist ein hoch angesehener Sport. Dabei muss man körperlich und geistig fit sein. Konzentration ist beim Schießen besonders wichtig. Natürlich gehört auch immer eine Portion Glück dazu. Dieses Jahr habe ich allerdings so wenig trainiert wie noch nie. Ich versuchte alle zwei Wochen zum Schießstand zu gehen, allerdings glückte mir das nicht immer. Trainiert habe ich meistens nur Skeet und Trab.

Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: Für die Jagd ist eine gute Schießleistung …

… eines der wichtigsten Dinge, die ein Jäger mitbringen sollte.

Was verbinden Sie mit der Jagd und dem Schießen?

Jagd ist für mich pure Erholung. Ich teile mir ein Jagdgebiet mit meinem Kollegen. Ich kenne mich in der Gegend sehr gut aus, bereits seit 2002 habe ich meinen Jagdschein. 2003 nahm ich das erste Mal an einer Bundesmeisterschaft teil.

Haben Sie schon einen Platz für Ihren Pokal gefunden?

Lacht. Er wird in meinem Jagdzimmer unterkommen.

Das ASP-Virus ist noch 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Verantwortlich für die Verbreitung ist der Mensch, etwa über Transitstrecken. Reste infizierter Rohwurst reichen aus für einen Ausbruch der Tierseuche. Der DJV fordert deshalb mehr Biosicherheit an Bahnhöfen, Parkplätzen und Grenzübergängen.

Behörden haben die Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei zwei verendeten Wildschweinen in Belgien festgestellt, etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Nach dem jüngsten Fall in Bulgarien ist das ASP-Virus jetzt offensichtlich in Westeuropa angekommen und hat hunderte Kilometer in wenigen Tagen überwunden. Dies ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Mensch verantwortlich ist für die schnelle Verbreitung des für Menschen ungefährlichen, für Haus- und Wildschweine aber tödlichen Viruses. Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert vor diesem Hintergrund von den Behörden, die Biosicherheit insbesondere an Parkplätzen, Bahnhöfen oder Grenzübergängen entlang von Transitstrecken dringend zu verbessern. Dazu gehören verschließbare Abfallbehälter ebenso wie Wildschwein sichere Zäunungen. Der DJV befindet sich daher bereits in enger Abstimmung mit dem Bundeslandwirtschaftsministerium und dessen nachgeordneten Einrichtungen. 

"Die ASP kann jederzeit irgendwo in Deutschland ausbrechen. Ein achtlos entsorgter Rest infizierter Rohwurst reicht aus, um Schweine anzustecken", sagte Veterinär und DJV-Vizepräsident Dr. Wolfgang Bethe. Die Früherkennung eines möglichen Ausbruchs sei entscheidend, um eine Ausbreitung zu verhindern. Nach Angaben europäischer Behörden sterben infizierte Schweine innerhalb kürzester Zeit, die natürliche Ausbreitung des Viruses geht entsprechend langsam voran: etwa 20 Kilometer pro Jahr. "Wir rufen alle Jäger dazu auf, an den Früherkennungsprogrammen der Länder aktiv teilzunehmen. Der reflexartige Ruf nach verstärkter Jagd auf Wildschweine bringt uns nicht weiter", sagte Dr. Bethe. Vielmehr müssten jetzt besonders Landwirte, Förster und Jäger die Augen offen halten und verendete Wildschweine sofort melden. Verdächtige Wildschwein-Kadaver sollten laut DJV vor Ort liegen bleiben und der zuständige Amtstierarzt muss umgehend informiert werden. Ein Abtransport des Kadavers ist wegen der Verschleppungsgefahr des Viruses nur in einem dichten Behälter durch Experten zulässig.

Das von Jägern mit Wissenschaftlern entwickelte Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) ermöglicht es, Fundorte von Wildschwein-Kadavern schnell und unbürokratisch den Veterinärbehörden zu melden. Gemeinsam mit dem Friedrich-Loeffler-Institut hat der DJV zudem einen Maßnahmenkatalog nach dem Werkzeugkasten-Prinzip entwickelt: Je nach Jahreszeit, Topographie oder Vegetation müssen unterschiedlichste Maßnahmen kombiniert werden. Der Maßnahmenkatalog hat Empfehlungscharakter, die Krisenstäbe vor Ort müssen im Seuchenfall dann die besten Maßnahmen kombinieren. 

In Deutschland sind die Behörden alarmiert und bereiten sich vielerorts seit längerem auf einen Seuchenfall vor. In den Bundesländern gibt es fertige Krisenpläne. In vielen Bundesländern und Landkreisen wurden auch schon Übungen abgehalten, zum Teil unter Einbeziehung der Jägerschaft.

Aktuelle Informationen zur ASP gibt es auf den Seiten des Friedrich-Loeffler-Instituts.


Was sind die Symptome der ASP bei Schweinen?

Die Infektion führt zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit.

Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen zum Tod des Tieres etwa innerhalb einer Woche. Beim Aufbrechen der Stücke (Entnehmen der Organe durch einen Jäger) sollte auf vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt. Das Fehlen solcher Auffälligkeiten schließt nicht aus, dass es sich dennoch um ASP handelt. In Schweinebeständen in Afrika überleben Tiere häufig eine Infektion.

CIC und DJV: Elefantenwilderei in Botswana zeigt, dass Jagdverbote kontraproduktiv sind. Nachhaltige Bejagung ist wichtiger Beitrag zu Artenschutz und Lebensunterhalt der Bevölkerung. Fototourismus kann Jagd  nur begrenzt ersetzen.

Aktuell berichten Medien über einen sprunghaften Anstieg der Elefantenwilderei in Botswana. So seien in kürzester Zeit knapp 90 der mehr als 130.000 Elefanten Botswanas Wilderern zum Opfer gefallen. Die Zahl gewilderter Elefanten stammt von einer Nichtregierungsorganisation, die auch schon in Äthiopien zum Ärger der dortigen Regierung alarmistische und nicht belegbare Meldungen zu gewilderten Elefanten verbreitet hat. So widerspricht auch Botswanas Regierung diesen Medienberichten und stellt klar, dass es sich um 53 gemeldete Elefantenkadaver in drei Wochen handelt, deren Todesursache zum Teil auch natürliche Gründe habe.

Ungeachtet der schwer nachprüfbaren Zahl illegal getöteter Elefanten betonen der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV), dass Einnahmen aus nachhaltiger, kontrollierter Jagd durch In-Wert-Setzen von Wildtieren einen direkten Beitrag zum Schutz vor Wilderei leisten. Bringen Wildtiere dem Menschen keinen Nutzen, werden sie als Bedrohung und Konkurrenz angesehen.

Nach dem Jagdverbot von 2014 in Botswana haben Inhaber der Jagdkonzessionen die Bewirtschaftung dringend benötigter Wasserstellen für Elefanten aufgegeben. Der Effekt: Elefanten dringen zunehmend in bewässerte, landwirtschaftlich genutzte Flächen ein und zerstören diese. Auf der Suche nach Nutzvieh überwinden Löwen und Hyänen zudem die durch Elefanten zerstörten Zäune. Hierdurch kommt es zu existenzbedrohenden Situationen für die lokalen Bauern, die nahezu keine staatliche Kompensation für Ernteverluste oder Verluste an Weidevieh erhalten.

„In ihren Spitzenzeiten generierte die Jagd in Botswana laut einer Studie der Universität von Botswana einen Umsatz von 20 Millionen US-Dollar pro Jahr. Knapp 50 Prozent des so gewonnenen Einkommens gingen direkt an die Menschen vor Ort“, so Dr. Wilhelm von Trott zu Solz von der Deutschen Delegation des CIC. Von Trott weiter: „Mittel aus dem Fototourismus erreichen die Bevölkerung nur zu 27 Prozent. Durch das Jagdverbot sind 600 Jobs verloren gegangen, wodurch indirekt knapp 5.000 Familienangehörige betroffen sind. Die streng überwachte Jagd hatte eine Schlüsselrolle beim Wildtierschutz außerhalb von Nationalparks und dort, wo Alternativen wie Fototourismus nicht möglich sind.“

CIC und DJV warnen vor politisch motivierten, generellen Jagdverboten. Diese widersprechen international gültigen Empfehlungen: „Am Beispiel Kenias lässt sich die Entwicklung eindrucksvoll nachvollziehen. Seit dem Verbot der Jagd 1977 hat Kenia bis heute die Hälfte seiner Wildtiere verloren. Bereits vor Erlass des Jagdverbots in Botswana warnten wir vor der Gefahr einer Zunahme von Mensch-Wildtier-Konflikten und Wilderei. Eine Lösung muss sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung vor Ort orientieren und dem Wildtier in Afrika einen Wert über den Status als Fotomotiv hinaus verschaffen“, so Tamas Marghescu, Geschäftsführer des CIC.

Auch der Dachverband des internationalen Umwelt- und Naturschutzes, die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (IUCN), bekräftigt das Prinzip der nachhaltigen Nutzung als Element des Wildtierschutzes und misst der Jagd eine bedeutungsvolle Rolle zu. Kontrollierte Jagd, die in vielen Teilen der Welt stattfindet, bietet Anreize zum Schutz von Wildtieren und schafft Einnahmen für staatliche, private und kommunale Landbesitzer.  Jagd liefert dringend benötigtes Einkommen, Arbeitsplätze und wichtige wirtschaftliche wie soziale Vorteile für die lokale Bevölkerung.

Experten zeigen die Jagd in ihren zahlreichen Facetten. Vorgestellt wird unter anderem das Projekt "Fellwechsel": Die nachhaltige Verwertung von Fellen aus heimischer Jagd.

(Berlin, 11. September 2018) Das unabhängige Verlagshaus Mediaplanet hat jetzt die Online-Kampagne "Jagdgefährten" gestartet. Vermittelt werden soll grundlegendes Wissen über die Jagd. Was müssen Jagdschüler alles für die Prüfung - das „Grüne Abitur“ - lernen? Gibt es tatsächlich vorgeschriebene Jägerbekleidung? Und kann prinzipiell jeder Hund ein Jagdhund werden? Experten geben Einblicke in die unterschiedlichen Aufgabenbereiche der Jagd. Vorgestellt wird auch das Projekt Fellwechsel: Die Tochter des Deutschen Jagdverbandes hat sich der nachhaltigen Nutzung von Fellen aus heimischer Jagd verschrieben. Das Handwerk Jagd ist eng verbunden mit dem Werdegang des Menschen. Heutzutage gilt Wildbret als ein ursprüngliches, hochwertiges Lebensmittel. Jäger legen in Deutschland eine staatliche Prüfung ab - sie sind sozusagen amtlich geprüfte Naturschützer. Zu ihren Aufgaben zählt der Erhalt einer gesunden und artenreichen Tierwelt ebenso wie die Eindämmung von Schäden durch Wild in Wald und Feld.

Die Kampagne "Jagdgefährten" gibt es hier zum Nachlesen: Online-Kampagne "Jagdgefährten"

Kristin Sendker-Behrens ist Siegerin in der Kombination der Damenklasse. Im Interview mit dem DJV zieht sie ihr persönliches Fazit der Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen 2018.

Anfang September rauchten die Büchsen und Flinten auf dem Schießstand im baden-württembergischen Hartheim/Bremgarten: 600 Teilnehmer zählte die Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen. Kristin Sendker-Behrens ging als Siegerin in der Kombination der Damenklasse hervor. Die Diplomingenieurin für Innenarchitektur aus dem nordrhein-westfälischen Warendorf erreichte stattliche 332 Punkte. Ihre Tochter kommentierte die Leistung auf Instagram mit „She is not a regular mom - she is a cool mom!" Wir haben Kristin Sendker-Behrens interviewt.

DJV: Frau Sendker-Behrens, wir gratulieren zu Ihrem Sieg der Kombination in der Damenklasse! Ihr Erfolg ist nun schon zwei Tage her. Wie haben Sie die letzten Tage erlebt?

Sendker-Behrens: In den letzten Tagen habe ich mit meiner Mannschaft die Zeit im schönen Schwarzwald genossen. Ich bin immer noch begeistert von dem reibungslosen Ablauf und dem freundlichen Miteinander auf dieser Bundesmeisterschaft.

Den Sieg habe ich überhaupt nicht erwartet. Ich hatte auf ein Ergebnis um die 300 Punkte gehofft, da ich in den letzten Monaten unsicher mit der Kugel war. Als ich mit 30 Tauben vom Skeetstand kam, war ich selbst überrascht über das Endergebnis. Vorher ist mir das noch nie geglückt. Es gehört immer eine Portion Glück dazu, die Scheibe doch noch mit dem 2. Schuss zu treffen.

Wie viel Zeit bleibt Ihnen für das Training neben Ihrem Beruf und Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit bei der rotarischen Frauenvereinigung „Inner Wheel Club Warendorf“?

Seit unserem zweiten Kind bin ich nicht mehr voll berufstätig. Von März bis Oktober trainiere ich ein- bis zweimal pro Woche. Dann gehe ich jeweils für etwa zwei bis drei Stunden trainieren. Während der Schließzeiten des Schießstandes gehe ich auch gerne mal auf den Jagdparcours. Treffen des Inner Wheel Club Warendorf, dessen Mitbegründerin ich bin, finden etwa vier Mal im Monat statt. Wir kümmern uns ehrenamtlich um Menschen in Not und unterstützen förderungswürdige Projekte im In- und Ausland. Ich selbst bin ehrenamtlich im Vorstand tätig.

Wie präsent ist die Jagd in Ihrer Familie?

Sehr präsent. Schon als Grundschülerin bin ich bei meinem Großvater zur Treibjagd mitgegangen. Mit 15 Jahren habe ich den Jugendjagdschein gemacht und danach habe ich gleich aktiv in der Juniorenklasse geschossen. Ich bin damals mit dem Fahrrad ins Revier gefahren, da ich noch keinen Führerschein hatte. Nach dem Abitur habe ich eine Tischlerlehre absolviert und anschließend Innenarchitektur studiert.

Blieb denn während Ausbildung und Studium genügend Zeit für das Schießtraining?

Viele Jahre kam ich nicht zum Schießen, 2014 habe ich mich dann wieder eingeschossen. Zum Glück hatte ich das Treffen auch nach so langer Zeit nicht ganz verlernt. Mein Mann und ich stammen aus passionierten Jägerfamilien. Unsere Tochter Isabel (17) hat bereits den Jugendjagdschein, Sohn Georg (15) ist für den kommenden Sommer zum Jagdkurs angemeldet. Beide sind seit vielen Jahren dabei, begleiten uns auf den Ansitz oder gehen als Treiber mit.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview, Frau Sendker-Behrens! Wir freuen uns auf die nächste DJV-Bundesmeisterschaft mit Ihnen.

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