Die Zeit der Frühmahd steht vor der Tür. Bald werden Jäger und andere Naturschützer die Wiesen nach Jungtieren und Gelegen absuchen, damit diese nicht Opfer von Mähmaschinen werden. Effektive Wildtierrettung beginnt bereits vor der eigentlichen Arbeit. DJV und drei weitere Verbände geben Tipps.
Die Mahd von Grünland oder Energiepflanzen wie Grünroggen steht an. Der Termin fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor Kreiselmäher oder Mähbalken. Darauf machen Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), Bundesverband der Maschinenringe (BMR), Deutscher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdverband (DJV) aufmerksam. Die Verbände empfehlen den Landwirten, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für den Schutz von Wildtieren durchzuführen.
Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor der Mahd, so die Verbände. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine – für Silage oder Biomasseproduktion – rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähweise dem Tierverhalten anzupassen. Die Verbände empfehlen, das Grünland grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. Das gibt Rehen, Feldhasen oder Fasanen während der Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg – gerade bei Rehkitzen, die sich instinktiv ducken, oder auch bei Bodenbrütern.
Vor dem eigentlichen Mähtermin haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt, um Tierleben zu schützen, etwa das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden. Knistertüten, Flatterbänder oder Kofferradios, die bereits am Vorabend aufgestellt werden, sind ebenfalls effektiv und kostengünstig: Rehe zum Beispiel sind beunruhigt und bringen ihren Nachwuchs in Sicherheit. Elektronische Wildscheuchen, die unterschiedliche Töne wie Menschenstimmen, klassische Musik oder Motorengeräusche aussenden, haben sich im Praxiseinsatz bewährt. Bereits eine Maßnahme pro Hektar zur Vertreibung wirkt, haben Experten herausgefunden. Abhängig von der Witterung können vor allem Drohnen, die nach Ergebnissen des Konjunkturbarometer Agrar in fast jedem 10. landwirtschaftlichen Betrieb im Einsatz sind, in Kombination mit Infrarot-Technik helfen, Jungtiere auf großen Flächen zu lokalisieren. Derartige Maßnahmen sind wichtig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.
Die Verbände fordern die Politik auf, der Forschungs- und Innovationsförderung zum Schutz von Wildtieren eine hohe Priorität einzuräumen. Besonders digitale Techniken und verbesserte Infrarottechnik haben das Potential, Rehkitze und Niederwild nachhaltig schützen zu können.
Erstmalig unterstützen die DJV-Premiumpartner WESTHO petfood und Outfluence das ehrenamtliche Engagement von Hundeführer und Drohnenpiloten mit einem "Retterpaket". Alle Hundeführer, die ein Bild per E-Mail an kitzretter@westho-petfood.de senden, erhalten ein Retterpaket aus hochwertigem Hundefutter. Drohnenteams werden mit einer Spende im Wert von 50 Euro unterstützt. Jeder kann helfen! Getreu dem Motto: Kitzretter werden und Leben retten, gibt es unter www.westho-petfood.de/kitzretter alle Informationen, um sich an der Aktion zu beteiligen.
Es sei verblüffend, dass Menschen Botswana belehren wollen, wie Wildarten zu bewirtschaften seien, die es bei ihnen gar nicht gebe. Der Präsident Botswanas nimmt Stellung zu der Kritik westlicher Medien, ein bestehendes Jagdverbot aufheben zu wollen. CIC und DJV begrüßen die deutlichen Worte.
Botswana leidet seit langem unter einer massiven Überpopulation von Elefanten. Selbst extrem vorsichtige Schätzungen gehen von mindestens 130.000 Tieren in dem südafrikanischen Binnenstaat aus. Die botswanische Regierung hat eine Expertengruppe damit beauftragt, Möglichkeiten eines künftiges Elefantenmanagements zu prüfen. Dieses beinhaltet auch die Aufhebung eines seit 2014 bestehenden Jagdverbots. Westliche Medien und Tierrechtler empören sich hierüber. In einem Videomitschnitt, der der deutschen Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und dem deutschen Jagdverband (DJV) exklusiv vorliegt, übt Botswanas Präsident Dr. Mokgweetsi Masisi deutliche Kritik daran, wie westliche Medien über die Naturschutzpolitik seines Landes berichten: "Für sie sind wir keine Menschen. Sie reden über uns als ob wir Bäume wären. Für sie leben wir in einem großen Zoo und sie sind die Zoowärter".
Unter guten Bedingungen können Elefantenpopulationen ihren Bestand alle 10 Jahre verdoppeln. In Botswana sind die Auswirkungen großflächig wahrzunehmen: So sind typische Habitate wie Auenwälder vollständig verschwunden, ganze Bestände alter Baobabbäume - einige über 5000 Jahre alt - unwiederbringlich zerstört. Auch die Konflikte zwischen den Elefanten und der Bevölkerung steigen kontinuierlich. "Als verantwortungsbewusste Regierung haben wir uns dazu entschieden, uns mit unseren Bürgerinnen und Bürgern zu beraten. Zu beraten, nicht ihnen vorzuschreiben, was sie zu tun haben", so Präsident Masisi.
Auf Kritik, die in westlichen Medien über Pläne für ein nachhaltiges Wildtiermanagement geäußert wird, reagiert er mit einem Angebot: "Lassen Sie uns ihnen doch zwanzig Elefanten schicken, die sich frei bewegen und fortpflanzen dürfen. Und setzen ein Jagdverbot durch. Dann würzen wir das Ganze noch mit zehn Löwen, ein paar Geparden und Hyänen. Und lassen wir sie glücklich mit ihnen werden und machen dann unseren Urlaub bei ihnen."
Im Frühjahr herrscht Rushhour in Wald und Flur: Das erste Grün lockt Pflanzenfresser. In der Folge steigt das Wildunfall-Risiko, zumeist betroffen ist das Reh. Vor allem zur Zeitumstellung sollten Autofahrer achtsam sein - über Nacht fällt der Berufsverkehr in die Dämmerung. Dann sind viele Wildtiere unterwegs.
Am 31. März werden die Uhren eine Stunde vorgestellt, der Berufsverkehr fällt über Nacht in die Dämmerung. Wildtiere kennen allerdings weder Winter- noch Sommerzeit. Mit zunehmender Tageslänge werden sie aktiver. Insbesondere Vegetarier wie das Reh schalten im Frühjahr den Energiesparmodus aus und sind vermehrt auf Futter- und Reviersuche. Die Hauptaktivität fällt dann in die Morgen- und Abenddämmerung, in der reger Berufsverkehr auf den Straßen herrscht. Damit steigt die Gefahr von Wildunfällen. Darauf macht der Deutsche Jagdverband (DJV) aufmerksam.
Keine andere große Säugetierart ist derart häufig in Verkehrsunfälle verwickelt wie das Reh, geht aus der aktuellen DJV-Statistik hervor: Allein in der Zeit vom 1. April 2017 bis 31. März 2018 ereigneten sich 191.590 Unfälle mit Rehen. Das sind mehr als 82 Prozent aller registrierten Kollisionen mit Paarhufern. Insgesamt verunglückten im vergangenen Jahr über 233.000 Rehe, Hirsche und Wildschweine auf deutschen Straßen – das entspricht einem Plus von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Der DJV appelliert an alle Verkehrsteilnehmer, besonders in der Dämmerung auf Straßen entlang der Wald-Feld-Kante oder durch den Wald besonders umsichtig zu fahren und die Geschwindigkeit zu drosseln. Wenn ein Tier auf die Fahrbahn läuft, sollte der Fahrer kontrolliert bremsen, abblenden und hupen. Ist ein Zusammenstoß unvermeidbar: Bremspedal durchtreten, Lenkrad gut festhalten und Fahrtrichtung beibehalten. Unkontrollierte Ausweichmanöver erhöhen das Unfallrisiko. Nach einem Crash: Warnblinkanlage einschalten, Unfallstelle absichern und die Polizei verständigen.
Tierfund-Kataster - mehr Sicherheit für Mensch und Tier
Jeder kann helfen: Mit dem Tierfund-Kataster werden im Straßenverkehr getötete Wildtiere erstmals bundesweit systematisch erfasst. Die gesammelten Daten können helfen, Unfallschwerpunkte zu identifizieren und zu entschärfen. Über die Tierfund-Kataster-App lassen sich Daten unterwegs und schnell erfassen. Sie ist kostenlos und als iPhone-App und Android-App erhältlich. Bisher haben etwa 11.000 Nutzer mehr als 55.000 Funde gemeldet.
Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein hat das Kataster entwickelt. Seit 2017 beteiligt sich der DJV mit dem Tierfund-Kataster an einem Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Straßenwesen mit dem Ziel, gemeinsam mit der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg herauszufinden, wie sich die Zahl der Wildunfälle reduzieren lässt.
Löwenschutz und nachhaltige Nutzung durch Jagd schließen sich nicht aus. Trotzdem sorgt die Erlegung einzelner Löwen immer wieder für medialen Aufruhr. Dr. Chris Brown, Geschäftsführer der Namibischen Umweltkammer erklärt im Interview mit CIC und DJV, welche Effekte die Jagd auf Löwen für deren Fortbestand hat.
Ob Löwe "Cecil" oder "Mia und der weiße Löwe": Die Bejagung von Löwen löst oft kontroverse Diskussionen um die Jagd und ihren Einfluss auf Wildbestände aus. Doch diese von hoher Emotionalität getriebenen Diskussionen tragen den Menschen, die mit Löwen oder anderen Großraubtieren leben müssen, selten Rechnung. Dr. Chris Brown, Geschäftsführer der Namibischen Umweltkammer und langjähriger Experte im Umgang mit Wildtieren, fordert eine Rückkehr zu mehr Pragmatismus. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) klären mit dem Nichtjäger und Artenschützer Dr. Brown die Frage, wie sich realer Löwenschutz und nachhaltige Jagd ergänzen.
CIC/DJV: Dr. Brown, spricht aus Ihrer Sicht etwas gegen die nachhaltige Nutzung von Löwen?
Dr. Chris Brown: Namibia beherbergt aktuell einen Bestand von ungefähr 800 Löwen. Zwischen 450 und 500 Löwen leben im Etosha Nationalpark. Damit ist die Menge an Löwen, die Etosha verträgt, erreicht. Auch die anderen Nationalparke wie Bwabwata, Khaudum, die Skelettküste, Mudumu oder Nkasa Rupara haben Löwen, der Überschuss in Etosha ist also ein nationaler Überschuss. Wir haben keinen Platz mehr um sie umzusiedeln. Zirka 40 bis 60 Junglöwen wandern jährlich aus dem Park ab und suchen sich neue Territorien. Diese Territorien liegen üblicherweise auf privatem oder kommunalen Farmland. Damit sind Konflikte vorprogrammiert: Viehzucht und Löwen sind nicht kompatibel. Wenn Situationen entstehen, in denen Löwenbestände auf ein kritisches Niveau anwachsen und die Zahl ihrer natürlichen Beutetiere beispielsweise durch Dürre sinkt, dann wenden sich Löwen dem Vieh zu und die lokalen Kommunen sind verständlicherweise aufgebracht. Sie wollen Maßnahmen zum Schutz ihres Viehs sehen oder sie nehmen die Dinge selber in die Hand. Sie schießen oder legen vergiftete Köder aus um die Löwen loszuwerden. Werden aber einzelne Löwen zum Schutz von Vieh im Zuge regulierter Jagd erlegt, erfolgt das selektiv und hat auf den Gesamtbestand keinen Einfluss. Aus Naturschutz-Sicht gibt es keinen guten Grund, warum Löwenbestände nicht wie anderes Wild auch reduziert oder bewirtschaftet werden sollten. Der Realität von Menschen, die mit Löwen leben, muss man Rechnung tragen.
Was hat Wildtierbewirtschaftung mit Löwenschutz zu tun?
Löwenpopulationen schwanken stark, denn sie sind abhängig von ihrer Beute, deren Bestände an Regenzyklen gekoppelt sind. Praktischer Löwenschutz besteht also primär darin, dass genug Beute vorgehalten wird. Das Leben der Farmer, die von Viehhaltung leben, wird wegen sinkender Rindfleischpreise, Verbuschung, schlechter Regenjahre immer schwieriger: immer mehr Farmer entscheiden sich deswegen, Viehhaltung zumindest mit Wildtierbewirtschaftung zu kombinieren. Das wiederum bedeutet mehr natürliche Beute für den Löwen. Er wird neben Leopard und Gepard zum Profiteur einer wechselnden Landnutzungsform. Bei der Wildtierbewirtschaftung ist der benachbarte Nationalpark plötzlich kein Feind mehr, dem die Raubtiere entlaufen, sondern er wird zum Freund, der Vermarktungsmöglichkeiten eröffnet: Jagd, Tourismus bis hin zur Lebendvermarktung überzähliger, wertvoller Wildtiere. Die Jagd in Namibia entnimmt weniger als 1 Prozent des gesamten Wildtierbestandes - bei jährlichen Zuwächsen von 35 Prozent je nach Wildart. Unser Wildtiermanagement muss sich auf Grundlage von Regenfällen und Vegetationszustand ausrichten, eine Nichtkontrolle der Wildbestände würde zu langfristigen Schäden an der Vegetation führen. Damit bleibt für alle genug: Fotomotive für den Tourismus, Fleisch für die Eigennutzung und zum Verkauf, Trophäen für die Gastjäger und in einigen Gebieten Beute für den Löwen und andere Raubtiere.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die Herausforderungen im Löwenschutz in Namibia?
Außerhalb von Etosha lebt eine schwankende Löwenpopulation in der Region Kunene, deren Bestand seit den 1980er Jahren von 20, 30 Tieren auf etwa 140 Tiere angewachsen ist. Diese an die Wüste angepassten Löwen sind aus ökologischer, wissenschaftlicher und naturschützerischer Sicht faszinierend. Sie haben einen hohen touristischen Wert, der in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Für das langfristige Überleben dieser Population ist es wichtig, dass der Korridor für den genetischen Austausch mit den Etosha-Löwen offen bleibt. In Dürrezeiten, wie wir sie derzeit erleben, sinkt die Anzahl von potenziellem Beutewild deutlich. Die Löwenpopulation nimmt dann auch ab, entweder durch Verhungern oder durch Verfolgung durch Bauern, wenn Nutz- und Haustiere zur Beute werden. Die Populationsdynamik von Löwen ist darauf eingestellt, schnell auf diese Boom-and-Bust-Situationen zu reagieren. Löwen können sich unter guten Bedingungen sehr schnell vermehren und ihre Population kann in einigen Jahren wieder zunehmen. Die Schwankungen der Löwenpopulation ist daher an sich kein Grund zur Sorge. Damit die Löwen der Kunene-Skelettküste jedoch trotz diese Zyklen überleben können, müssen sie die Verbindung zur Etosha-Population halten. Dazu muss aber die Toleranz der Farmer für eine gewisse Zahl an Löwen erhalten bleiben.
Das gelingt uns nur, wenn wir akzeptieren, dass die Koexistenz mit Löwen für die Menschen eine echte Herausforderung darstellt und wir dafür sorgen, dass Nutz- und Haustierrisse auf ein Minimum reduziert werden. Nutztierrisse müssen anerkannt werden, die Halter müssen unterstützt werden und es müssen Mechanismen entwickelt werden, um Tiere besser zu schützen. Es müssen Frühwarnsysteme für Löwen in der Region etabliert und Kosten ausgeglichen werden. Zudem bieten Wildtiere den Landbesitzern und Pächtern eine bessere Rendite als Nutztiere, zumal die Trockenheit durch den Klimawandel immer gravierender wird. Dies erfordert parallele Ansätze: Erstens, den Schutz des Viehbestands vor Löwenraub durch den Bau stabiler Pferche für die nächtliche Unterbringung zu unterstützen, und zweitens, Einkommen aus Löwen zu generieren, damit die Bauern einen Wert darin sehen, diese Großraubtiere auf ihrem Land zu dulden. Sowohl der Tourismus als auch die Jagd schaffen Einkommen für die lokalen Gemeinschaften, während die Jagd die zusätzliche Rolle spielt, die Löwenpopulationen auf einem Niveau zu halten, das von den Bauern toleriert werden kann, und die Entnahme von Problemlöwen, die sich auf Vieh spezialisiert haben. Einnahmen, die aus der Wildtierbewirtschaftung entstehen, müssen an die Farmer gehen, die das größte Risiko tragen. Sie müssen ihre Verluste ausgleichen können.
Was sagen Sie den Menschen, die beispielsweise empört über den Tod von Cecil sind?
Ein integriertes Tier- und Wildmanagement erfordert ein Verständnis der Ökologie und der evolutionären Bedingungen. Die meisten Menschen, die in städtischen Umgebungen leben und sich über die Reduktion eines Löwenbestandes oder die Erlegung eines einzelnen "Cecil" empören, verstehen diese Bedingungen nicht. Diese Bedingungen werden auch von einigen Möchtegern-Naturschutzorganisationen, die sich selbst als Meister des Löwenschutzes darstellen, nicht verstanden. Das mag für die populistische Social-Media-Mühle gut sein, aber es ist nicht gut für den langfristigen Löwenschutz.
Das Reh ist Wildtier des Jahres 2019. Der DJV verrät Wissenswertes und Kurioses über die am weitesten verbreitete Hirschart in Deutschland.
Das Reh kann zu Recht als Erfolgsmodell unter den Wildtieren bezeichnet werden. Als Kulturfolger hat die kleinste und häufigste Hirschart Europas sich perfekt an den Menschen angepasst. Das Reh kommt von den Alpen bis zu den Küsten an Nord- und Ostsee flächendeckend vor und besiedelt selbst Randlagen von Großstädten. Im März können Naturliebhaber Rehe besonders gut beobachten: Auf Feldern und Wiesen sind jetzt ganze Familienverbände unterwegs, die der Jäger „Sprünge“ nennt. Die Gruppenbildung dient im Winter der Sicherheit. Mit zunehmender Tageslänge schalten die vegetarisch lebenden Rehe den Energiesparmodus aus und suchen das erste frische Grün und ernähren sich von Trieben oder Sprossen. In wenigen Wochen lebt das Reh wieder als Einzelgänger. Es ist übrigens näher verwandt mit dem Elch als mit dem Rothirsch. Das Reh ist also nicht die Frau vom Hirsch, vielmehr heißt das männliche Tier Rehbock. Darauf macht der Deutsche Jagdverband (DJV) aufmerksam.
Rehe sind standorttreu und territorial – vor allem mehrjährige Böcke verteidigen ihr Refugium vehement. Geschlechtsreife, 1-jährige Rehböcke werden vertrieben und müssen sich ein eigenes Revier suchen - mit ein Grund für die steigende Gefahr von Wildunfällen im Frühjahr. Immerhin sind Rehe in fast 85 Prozent der erfassten Kollisionen mit Fahrzeugen verwickelt.
Hauptsächlich im Mai kommt der Nachwuchs zur Welt, die Rehkitze. Die darauffolgende Paarungszeit der erwachsenen Rehe beginnt bereits wenige Wochen später im Spätsommer. Damit der Nachwuchs nicht im Winter geboren wird, hat die Natur einen biologischen Trick parat, die Eiruhe: Das befruchtete Ei entwickelt sich erst ab Dezember innerhalb von fünf Monaten zum Jungtier.
Wissenswertes zum Reh:
Das Fell variiert je nach Jahreszeit in Farbe und Form. Im Sommer ist es rotbraun, im Winter graubraun. Zudem trägt das Reh im Winter Dauerwelle: Die dann hohlen Haare sind stark gewellt. Dadurch bildet sich ein isolierendes Luftpolster.
Die männlichen Tiere werfen jährlich ihren Kopfschmuck, das sogenannte Gehörn, im Herbst ab. Es wächst dann bis zum Frühjahr nach.
Der Jäger bezeichnet Rehe als Schlüpfer: Die Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine, sodass es dichtes Unterholz leicht durchqueren oder sich darin verstecken kann. Der Körperbau ist seiner Lebensweise gut angepasst.
Rehe sind die Feinschmecker unter den Vegetariern. Auf dem Speiseplan steht rein pflanzliche Kost wie frische Knospen und junge Triebe von Bäumen oder Sträuchern, zudem Kräuter und Gräser, Obst, Eicheln oder Bucheckern.
Rehe sind Wiederkäuer und haben ähnlich den Kühen vier Mägen.
Eine Ricke bekommt zumeist zwei Kitze, seltener eines oder gar drei.
Rehkitze sind in den ersten Lebenswochen zum Schutz vor Feinden mit hellen Flecken auf Rücken und Flanken gut getarnt. Zudem Ducken sie sich bei Gefahr und verharren regungslos.
Erwachsene Rehe schrecken bei Gefahr: Der Warnlaut klingt wie das Bellen eines Hundes.
Der Kinofilm "Mia und der weiße Löwe" spielt im Umfeld der Löwenzucht in Südafrika. Diese stellt einen boomenden Wirtschaftszweig dar. Touristen können sich auf Farmen mit zahmen Großkatzen fotografieren lassen. Werden die Löwen zu alt, werden sie geschlachtet und ihre Knochen nach Asien verkauft. Sie werden aber auch von zahlungskräftigen Interessierten geschossen und als Trophäe ausgeführt. CIC und DJV lehnen diese Praxis ab und verweisen auf die eigentlichen Gefahren für die Großkatzen.
Seit Ende Januar läuft der Film "Mia und der weiße Löwe" in deutschen Kinos. Der Film spielt im Umfeld von südafrikanischen Farmen, die Löwen züchten. Touristen können sich dort mit Löwen fotografieren lassen oder gar mit ihnen spazieren gehen. Später werden die Tiere geschlachtet und vermarktet, die Knochen gelten in Asien als Heilmittel. Einige zahme Löwen werden zum Abschuss in speziellen Gattern gehalten, vor allem Touristen aus Asien und den USA wollen diese "Jagdtrophäen" exportieren. Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) distanzieren sich von diesem sogenannten "Canned Lion Shooting" und betonen, dass nachhaltige Jagd keinen negativen Einfluss auf Löwen in Afrika hat. "Unter nachhaltiger Jagd im Ausland verstehen wir die regulierte Jagd auf freilebendes Wild in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet", so Hannes Siege, Vorstandsmitglied der deutschen CIC-Delegation.
Einige Filmkritiker behaupten jetzt, dass die Population des Löwen in Afrika durch Trophäenjagd stark bedroht wäre. "Das ist
Übergriffe von Löwen auf Haus- und Nutztiere oder gar Menschen führen zur Verfolgung der Großkatze durch die lokale Bevölkerung. Oft werden Giftköder ausgelegt.
grundfalsch. Wilderei und Lebensraumverlust sind die großen Gefahren", so Dr. Wolfgang Bethe, DJV-Vizepräsident. Zudem vergifte die lokale Bevölkerung aus Verzweiflung Löwen, wenn diese Vieh oder Menschen angriffen. In Gebieten, in denen kontrolliert gejagt wird, sind die Bestände der Großkatzen wie Löwe oder Leopard in der Regel stabil oder nehmen zu. Ein Beispiel hierfür ist die Bubye Valley-Schutzgemeinschaft in Simbabwe: 1999 wurden in der Schutzgemeinschaft 13 Löwen gezielt ausgewildert, da die Großkatze als wichtiger Regulator gesunder Wildbestände fehlte. Die ehemalige Rinderfarm ist mit 3.740 Quadratkilometern größer als Luxemburg und heute Heimat von 400 Löwen - das größte freilebende Vorkommen Simbabwes. Das sind 20 Prozent der gesamten Löwenpopulation des Landes. Die Schutzgemeinschaft finanziert sich in erster Linie aus Einnahmen aus der Jagd.
#trashtagchallenge: Jährlich werden illegal Berge von Müll in der Natur entsorgt. Zum Schutz der dort lebenden Wildtiere ruft der Deutsche Jagdverband (DJV) zum Frühjahsputz auf.
Umwelt- und Naturschutz fängt vor der Haustür an. Bundesweit sagen Jäger im Frühjahr illegal entsorgtem Müll den Kampf an und räumen in den Revieren auf. Vor allem für Wildtiere können Abfälle zum Verhängnis werden. Reste von Plastikverpackungen und -bechern oder Schnüre können zu schweren Verletzungen von Magen und Darm führen. Ebenfalls bedrohlich sind Metallteile und Drähte, in denen sich Tiere verfangen können oder die schlecht heilende Schnittwunden verursachen. Plastikfolien finden zudem immer wieder den Weg in Vogelnester, mit fatalen Folgen: Das Regenwasser staut sich, die Jungvögel sterben an Unterkühlung oder ertrinken. Eine große Gefahr geht zudem von Batterien aus: Die im Laufe der Zeit auslaufende Säure führt zu schweren Vergiftungen und verseucht Boden und Grundwasser. Darauf macht der Deutsche Jagdverband (DJV) aufmerksam und ruft Jäger und andere Naturschützer dazu auf, jetzt beim Frühjahrsputz mitzumachen und Fotos unter #trashtagchallenge #trashchallenge #jägergegenmüll und #frühjahrsputz in den sozialen Medien zu veröffentlichen.
Positiver Nebeneffekt: Nachhaltiges Engagement macht glücklich. Menschen, die sich sozial oder ökologisch engagieren, sind nachweislich zufriedener mit ihrem Leben. Zu diesem Ergebnis kommt der Glücksatlas 2017. Jäger nehmen eine Vorreiterrolle ein, wenn es um ehrenamtliches Engagement geht, zeigt eine aktuelle DJV-Umfrage: 41 Prozent sind aktiv im Umwelt- und Naturschutz, dabei Frauen öfter als Männer. Im Bundesschnitt sind es lediglich 9 Prozent. Allein für ihre ehrenamtliche Naturschutzarbeit investieren Jägerinnen und Jäger jedes Jahr rund 86 Millionen Euro aus eigener Tasche.
Insgesamt 197 Trophäen sogenannter CITES-Arten wurden 2018 nach Deutschland importiert. Die deutsche Tierrechtsszene spricht von "Ausrottung mit behördlicher Genehmigung". DJV und CIC weisen darauf hin, dass die Einfuhr dieser Jagdtrophäen streng reglementiert ist und Einnahmen aus nachhaltiger Jagd dem Artenschutz dienen.
Seit Jahren stellt die Bundestagsabgeordnete Steffi Lemke (B90/Grüne) bei der Bundesregierung die gleiche schriftliche Anfrage, wie viele Jagdtrophäen eingeführt werden. Für 2018 hat Bundesamt für Naturschutz (BfN) 197 Einfuhrgenehmigungen für Jagdtrophäen von Tieren erteilt, die unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fallen. Die deutsche Tierrechtsszene nimmt die Zahlen alljährlich zum Anlass, Beschränkungen und Verbote für die Einfuhr legaler Trophäen aus nachhaltiger und regulierter Jagd zu fordern. Die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) weisen darauf hin, dass solche Forderungen kontraproduktiv für den Erhalt vieler gefährdeter Wildarten sind und die Einfuhr von Jagdtrophäen von Tieren, die dem Washingtoner Artenschutzabkommen unterliegen, streng reglementiert ist.
Ersetzt Fototourismus nachhaltige Jagd?
Dr. Dietrich Jelden, ehemaliger Leiter der Abteilung Artenschutzvollzug im BfN, sagte gegenüber CIC und DJV zur Genehmigungspraxis der Fachbehörde: "Erfolgt eine Genehmigung, dann ist diese Garant dafür, dass die Bejagung einer bestimmten Wildart im Herkunftsland den CITES-Vereinbarungen entspricht und damit nicht nur völlig legal sondern auch nachhaltig geschieht. Zudem ist die Zahl erteilter Genehmigungen nicht gleichbedeutend der Zahl legal erlegter Tiere: Sie umfasst oftmals mehrere Teile ein und des selben Tieres." CITES steht für "Convention on International Trade in Endangered Species". Auch die Weltnaturschutzunion IUCN verweist ausdrücklich auf den Stellenwert nachhaltig durchgeführter Jagd und stellt klar, dass die Aussage, wonach Trophäenjagd einfach durch Fototourismus ersetzt werden könnte, nicht richtig ist. Fototourismus ist in weiten Teilen der Reiseländer gar nicht darstellbar, da die hierfür nötige Infrastruktur fehlt. Ihre Bereitstellung würde einen hohen finanziellen Einsatz und massive Auswirkungen auf die Umwelt bedeuten - durch den Bau von Straßen, Hotelanlagen und der Zunahme von Müll.
"Nachhaltiger Jagdtourismus, gut gemanagt und kontrolliert, ist außerhalb von Nationalparken die wichtigste Einnahmequelle. Sein ökologischer Fußabdruck ist vergleichsweise gering", sagte Gerald Bigurube, ehemaliger Leiter der tansanischen Nationalparkbehörde TANAPA anlässlich eines CIC-Interviews mit Dr. Rolf Baldus. Für erfolgreichen Fototourismus sind extrem hohe Wildtierdichten notwendig - das führt außerhalb touristischer Ziele unweigerlich zu Konfliktsituationen zwischen Menschen und Wildtier, etwa Löwe oder Elefant. Aktuell erwägt beispielsweise Botswana aus diesem Grund die Aufhebung eines seit 2014 bestehenden Jagdverbotes.
Löwe, Elefant und Nashorn profitieren von Jagd-Einnahmen
In Ländern mit nachhaltigem Jagdmanagement wachsen die Bestände ikonischer Arten wie Löwe, Elefant oder Nashorn oder sind auf hohem Niveau stabil. Wild erhält durch Gastjäger einen Wert für die lokale Bevölkerung. Die Menschen vor Ort sehen in diesen Tieren sonst Konkurrenten um Weideland oder eine Gefahr für ihr Vieh oder das eigene Leben. "Wildbret aus regulierter Jagd stellt für große Teile der afrikanischen Bevölkerung eine hoch geschätzte und oftmals die einzige legale Fleischquelle dar. Das erlegte Wild wird vollumfänglich genutzt und findet sich auch in den Restaurants der Touristen. Ein Steak vom wilden Oryx ist aus ökologischer Sicht um einiges nachhaltiger als ein Rindersteak und trägt gleichzeitig noch zum Schutz der heimischen Wildtiere und seiner Lebensräume bei", stellt Dr. Bethe, DJV-Vizepräsident, fest.
Erst 2017 erteilte das Bundesumweltministerium (BMU) Forderungen von Tierrechtsaktivisten eine klare Absage, wonach aus seiner Sicht pauschale Importbeschränkungen für Jagdtrophäen nicht zu rechtfertigen sind, da so viele gute Artenschutzprojekte gefährdet würden.
Längere Tage und steigende Temperaturen: Im zeitigen Frühjahr beginnen Vögel wie Amsel und Meise bereits mit Gesang ihre Reviere abzustecken. Jetzt ist es allerhöchste Zeit, Nisthilfen aufzuhängen. Rund 270.000 Vogelhäuser pflegen Jäger jährlich.
Kaum ist der Winter überstanden, beginnen einige heimische Vogelarten bereits mit der Suche nach geeigneten Brutplätzen, singend markieren sie ihr Revier. Die Amsel ist bereits seit Januar aktiv und stimmt ihr Lied noch vor der Morgendämmerung an. Auch Meise und Buchfink stecken jetzt mit lautem Gesang ihr Revier ab. Waldkauz, Uhu und Schleiereule starten mit der Balz. Immer häufiger finden Brutvögel allerdings keine passende Bleibe - besonders wenn sie auf Höhlen angewiesen sind. Durch die intensive Landnutzung und die dichte Besiedlung sind natürliche Quartiere Mangelware. Der Deutsche Jagdverband (DJV) ruft deshalb dazu auf, jetzt noch schnell geeignete Nistkästen aufzuhängen. Auch Fledermäuse und Insekten nehmen die Ersatzhöhlen gerne an. Rund 270.000 Vogelhäuser pflegen Jäger jährlich. Positiver Nebeneffekt: Die Schädlingsbekämpfung im Garten wird durch die gefräßigen Küken auf ganz natürliche Weise angekurbelt.
Zum Anbringen der Vogelkästen eignen sich geschützte und halbschattige Standorte, die für räuberische Arten wie Katze und Marder möglichst unzugänglich sind. Dafür beispielsweise die Kästen frei in zwei bis fünf Metern Höhe an einen einzelnen Ast aufhängen. Frei stehende Baumstämme lassen sich mithilfe einer Blechmanschette in etwa einem Meter Höhe katzen- und mardersicher machen. Um den Baum nicht zu schädigen, am besten einen ummantelten Draht zur Befestigung verwenden. Das Einflugloch sollte zum Schutz vor Wind und Wetter in Richtung Südosten ausgerichtet werden. Eine Sitzstange vor dem Einflugloch benötigen Vögel übrigens nicht - vielmehr hilft es Fressfeinden, an Eier und Küken zu gelangen. Holz und Holzbeton haben sich als Baumaterialien bewährt - sie isolieren und lassen die Luft deutlich besser zirkulieren als beispielsweise Kunststoff oder Metall.
Eine ausführliche Bauleitung für einen Vogelnistkasten Marke Eigenbau vom DJV kann hier kostenfrei als PDF heruntergeladen werden.
Ein seit 2014 in Botswana bestehendes Jagdverbot steht aktuell auf dem Prüfstand. Unter Jagdgegnern ist die Empörung über ein Weißbuch der Regierung Botswanas groß: Es befürwortet eine Aufhebung des Jagdverbotes als Baustein eines künftigen Elefantenmanagements. Ausufernde Konflikte zwischen Menschen und Elefanten zwingen die Regierung zum Handeln. CIC und DJV fordern mehr Verständnis für Menschen, die tagtäglich mit Mensch-Tierkonflikten umgehen müssen.
Eine Task Force hat im Auftrag der Regierung Botswanas ein Weißbuch erarbeitet, das unter anderem Vorschläge für das künftige Elefantenmanagement im Land macht. Die Arbeitsgruppe schlägt Botswanas Präsident Masisi vor, das Jagdverbot von 2014 auf öffentlichem und kommunalen Land aufzuheben. Die Verbreitung von Elefanten sei zudem auf Schutzgebiete zu beschränken, und man solle sich auf eine Reduzierung der Konflikte zwischen Mensch und Elefant konzentrieren. Viele Kommentare in den sozialern Netzwerken zeigen, dass Bewohner Botswanas die Empfehlungen der Arbeitsgruppe begrüßen. Die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) fordern mehr Verständnis hierzulande für Menschen, die tagtäglich mit Mensch-Tier-Konflikten umgehen müssen.
"Botswana schlägt einen neuen Weg im Umgang mit seinen Wildtieren ein. Tierrechtler in Nordamerika und Europa meinen allerdings, es besser zu wissen. Ich schlage vor, dass wir aufhören zu urteilen und beginnen zuzuhören", sagt Dr. Wolfgang Bethe, DJV- Vizepräsident. Botswanas Präsident Masisi bot an 200 Elefanten zur Verfügung zu stellen und adressierte an westliche Kritiker: "Holen Sie sie ab. Und wenn sie gelernt haben, wozu diese Tiere fähig sind, können wir vielleicht reden." Seit Februar 2018 kamen in Botswana 14 Personen durch Elefanten ums Leben. Bauern verlieren ihre Jahresernte in wenigen Nächten und kommen dadurch in existenzbedrohende Situationen. Das Land beherbergt weltweit die größte Elefantenpopulation.
Ein Baustein künftigen Elefantenmanagements ist die Aufhebung des Jagdverbotes . "Wenig bekannt ist, dass das Jagdverbot nie vom Parlament ratifiziert wurde", so Dr. Wilhelm von Trott, Leiter der deutschen CIC-Delegation. Eine wissenschaftliche Bewertung der Situation und eine Konsultation der betroffenen Bevölkerung hatte es unter der Vorgängerregierung unter Ex-Präsident Khama nicht gegeben. Die Einsetzung der Arbeitsgruppe durch den neuen Präsidenten Masisi hat dies nachgeholt.
Das Jagdverbot hatte weitreichende Folgen für Leben und Einkommen der lokalen Bevölkerung: Alleine die Conservancies (gemeindebasierte Schutzgemeinschaften) im Okavango verloren durch das Jagdverbot Einnahmen in Höhe von über 16 Millionen Euro und 200 Arbeitsplätze. Fototourismus konnte diese Verluste nicht auffangen. Fleisch aus nachhaltiger Jagd war die einzige zuverlässige Proteinquelle, da Viehzucht in Gebieten mit vielen Raubtieren praktisch unmöglich ist. Dörfer liegen oft Stunden von den nächsten Städten entfernt, in denen Fleisch verkauft wird.