Jägerin Ann-Kathrin Petermann verrät im DJV-Interview, welche fatalen Folgen es haben kann, junge Wildtiere anzufassen und wie anstrengend die Aufzucht von Hand ist.

Das ist Käthe. Aus falsch verstandener Tierliebe ist sie zur Waise geworden. Käthes Schicksal teilen viele andere Wildtiere in ganz Deutschland. Immer wieder sammeln Menschen aus falsch verstandener Tierliebe junge Singvögel, Feldhasen oder Rehkitze ein und machen sie damit erst zu Waisen. Käthe hatte Glück im Unglück: Jägerin Ann-Kathrin (Kiki) Petermann päppelt das Rehkitz nun auf.

DJV: Wie bist Du aufs Kitz gekommen?

Kiki: Käthe wurde von einer Familie „gefunden“: Sie lief fiepend über eine Wiese und daraufhin hat die Familie sie eingesammelt. Glücklicherweise bekam sie zur Erstversorgung Lämmermilch. Eine falsche Fütterung hätte das Todesurteil bedeuten können. Die Pflegefamilie war überfordert und hat Käthe an eine Dame weitergegeben, die sich wiederum an einen befreundeten Jäger gewandt hat. Er hat sie dann zu mir gebracht.

Wie geht es Dir damit?

Für mich als Jägerin ist es auf der einen Seite eine Herzensangelegenheit, ein verwaistes Rehkitz großzuziehen. Auf der anderen Seite stimmt es mich auch traurig, da Käthe eigentlich in die Natur zu ihrer Mutter gehört.

In welchem Zustand war Käthe, als sie gefunden wurde?

Käthe war schätzungsweise drei bis vier Tage alt und wies einige Bissverletzungen am Kopf auf – durch vermutlich Fuchs oder Hund. Bei ihrer Ankunft wog sie gerade mal 1.300 Gramm.

Was bedeutet es, ein Rehkitz aufzuziehen?

Die Aufzucht eines Wildtieres sollte nicht unterschätzt werden. Fütterung, Pflege sowie medizinische Versorgung sind zeitaufwändig, unter Umständen kostenintensiv und erfordern Fachkenntnis.

Was bedeutet das konkret?

Ich übernehme alle Aufgaben einer Rehmama, in der Fachsprache Ricke genannt: Zum Beispiel Füttern oder Massieren – damit Käthe Kot und Urin absetzen kann. Und ich sorge für die nötigen Ruhephasen. Zudem mache ich sie mit der Umwelt vertraut. In den ersten zwei Nächten habe ich Käthe alle eineinhalb bis zwei Stunden die Flasche gegeben. Jetzt sind wir bei einem Abstand von drei Stunden. Kompetente Beratung erfahre ich durch die Wildtierhilfe Fiel.

Wie geht es mit Käthe weiter?

Käthe bekommt in ein paar Wochen einen geeigneten Auslauf bei uns auf dem Hof mit Grünfläche und einem windgeschützen Rückzugsort. Wenn sie alt genug ist, entlassen wir sie entweder in die freie Wildbahn mit einer auffälligen Ohrmarke oder sie siedelt in ein Rehwildgehege um.

Was sollten Naturbesucher/-nutzer in dieser Jahreszeit beachten?

Verantwortungsbewusste Spaziergänger und Hundehalter bleiben in der Brut- und Setzzeit auf den Wegen und lassen ihre Vierbeiner an der Leine. Wenn ein vermeintlich hilfloses Wildtier entdeckt wird: Ruhe bewahren und aus sicherer Entfernung beobachten. Rehmütter halten sich meist in der Nähe auf und legen ihren Nachwuchs zum Schutz vor Fressfeinden im hohen Gras ab. Durch das Babyfell mit den sogenannten Kitzflecken sind diese gut getarnt.

Was sollten Naturbesucher/-nutzer tunlichst unterlassen?

Jungwild auf keinen Fall anfassen. Durch menschliche Witterung nehmen die Rehmütter ihre Kitze nicht mehr an und sie werden zu Waisen – der Hungertod droht. Im Zweifelsfall am besten den örtlichen Jäger kontaktieren.

Landnutzer sehen bisherige Wolfspolitik als gescheitert an

Nach realistischen Schätzungen leben bereits jetzt zwischen 1.000 und 1.300 Wölfe in Deutschland, eine Verdopplung innerhalb von drei Jahren ist anzunehmen. Die Probleme mit dem Wolf nehmen mit seiner Ausbreitung in Deutschland stetig zu. Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) sowie die Verbände der Halter von Weidetieren fordern deshalb anlässlich der Konferenz der Umweltminister von Bund und Ländern in Hamburg den Einstieg in ein geregeltes Management für den Wolf. „Zur Akzeptanz des Wolfes bei unseren Mitgliedsbetrieben ist ein aktives Wolfsmanagement wichtig, wobei eine notwendige Entnahme dabei nur über den jeweiligen Jagdausübungsberechtigten erfolgen kann. Ohne ein gezieltes Eingreifen ist sowohl die Haltung von Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren als auch die Akzeptanz der Menschen im ländlichen Raum für den Wolf in Frage gestellt“, so Max Frhr. von Elverfeldt, Vorsitzender des AFN.


Die Umweltministerien von Bund und Ländern sollten deshalb den vom AFN vorgelegten Handlungsleitfaden berücksichtigen. Demnach soll es in Deutschland künftig auch Wolfausschlussareale geben, in denen territoriale Rudel nicht geduldet werden. Dies sind beispielsweise Deiche, alpine Regionen oder urbane Gebiete. Das AFN fordert eine aktive Bestandsregulierung des Wolfes auf den Weg zu bringen. „Die bisherige Wolfspolitik bestand im Wesentlichen darin, Probleme mit dem Wolf zu verharmlosen, die Bestände des Wolfes kleinzureden und die Weidetierhalter mit vermeintlich sicheren Herdenschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen hinzuhalten. Diese Politik ist gescheitert und von der Realität überholt“, so Elverfeldt.


Das Aktionsbündnis Forum Natur vertritt mit den in ihm zusammengeschlossenen Verbänden rund 6 Millionen Menschen im ländlichen Raum und arbeitet mit den Haltern von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren zusammen. Gemeinsam setzen sich die Verbände für eine stärkere Wahrnehmung des ländlichen Raumes durch Gesellschaft und Politik ein. Sie vertreten die Interessen der dort lebenden und arbeitenden Menschen, die als Eigentümer, Pächter oder Bewirtschafter die Natur erhalten und die Zukunft gestalten.


Das Managementkonzept ist auf der Internetseite des Aktionsbündnisses Forum Natur herunterladbar.

Zur Umsetzung der EU-Feuerwaffenrichtlinie muss das Waffenrecht angepasst werden. Der Prozess läuft. DJV und Forum Waffenrecht begrüßen die geplante deutschlandweite Legalisierung von Schalldämpfern, aber kritisieren unnötige Verschärfungen.

Zur Umsetzung der EU-Feuerwaffenrichtlinie hat das Bundesinnenministerium eine Verbändeanhörung durchgeführt und die abgegebenen Stellungnahmen veröffentlicht. DJV und Forum Waffenrecht haben zu den geplanten Änderungen Stellung genommen und sehen diese zum Teil kritisch (Stellungnahme DJV, Stellungnahme Forum Waffenrecht). Der nach der Anhörung wiederholt überarbeitete Gesetzentwurf ist von der Bundesregierung noch nicht beschlossen worden. Auch das Gesetzgebungsverfahren im Bundestag und Bundesrat steht noch aus.

Das Waffengesetz muss geändert werden, um Vorgaben der EU-Feuerwaffenrichtlinie umzusetzen. Im Zuge der Änderung soll allen Jägern auch der Erwerb von Schalldämpfern ermöglicht werden. Diese Entwicklung - die der DJV seit langem fordert - begrüßen die Verbände. Die wesentlichen Punkte der Änderung auf Grund der EU-Richtlinie betreffen die Bedürfnisprüfung bei Sportschützen, die Registrierung von Vorderladerwaffen, die Kennzeichnung wesentlicher Waffenteile, das Verbot größerer Magazine und verschärfte Aufzeichnungspflichten für den Handel. Damit sind in erster Linie Händler und Hersteller sowie Sportschützen betroffen.

Der DJV und die anderen im Forum Waffenrecht zusammengeschlossenen Verbände kritisieren unter anderem, dass die Änderungen zum Teil deutlich über die Vorgaben der Waffenrichtlinie hinausgehen. Bereits die Änderung der EU-Feuerwaffenrichtlinie im Jahr 2017 stand in der Kritik. Die Änderung brachte umfassende Verschärfungen mit sich, die keinerlei Sicherheitsgewinn bringen, ja sogar kontraproduktiv wirken könnten, indem in den Behörden Kapazitäten mit der Regulierung des legalen Waffenbesitzes gebunden werden, die dann für die Bekämpfung des illegalen fehlen.

Erhebliche Enscheidungen in der Jagdpolitik werden auf europäischer Ebene getroffen. Daher ist es wichtig für Jägerinnen und Jäger, am 26. Mai zur Wahl zu gehen. Der Antworten der Parteien auf die Fragen des DJV liegen jetzt vor.

FFH-Richtlinie, Feuerwaffenrichtlinie oder Fleischhygiene: Europäische Vorgaben haben großen Einfluss auf die Jagdpolitik in Deutschland und in den einzelnen Bundesländern. Mit seinen Wahlprüfsteine hat der DJV alle Parteien, die im Bundestag sitzen, zu wichtigen Themen befragt. Das Spektrum reicht vom Umgang mit dem Wolf über gemeinsame Agrarpolitik, Auslandsjagd bis zu Jagdwaffen und Munition.

Der DJV ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf, die in Deutschland am 26. Mai 2019 durchgeführt wird. Alle Jägerinnen und Jäger sollten die Gelegenheit wahrnehmen, diese wichtige Weichenstellung für die nächsten Jahre mitzugestalten. Das Europäische Parlament ist maßgeblich an fast allen wichtigen Entscheidungen der EU beteiligt. Viele davon haben unmittelbaren Einfluss auf die Jagd in Deutschland, etwa Naturschutzrichtlinien, die europäische Feuerwaffenrichtlinie oder Vorgaben zur Vermarktung von Wildbret und zu Jagdmunition.

Anfang Mai hat die Jagdsaison auf Rehwild bundesweit gestartet. Jetzt gibt es vielerorts frisches heimisches Wildbret. Erste Adresse für die Delikatesse aus Wald und Flur ist der Jäger aus der Nachbarschaft.


Am 1. Mai hat in vielen Bundesländern die Jagdsaison auf Rehe begonnen. Jäger dürfen Böcke und junge weibliche Tiere ohne Nachwuchs (Schmalrehe) erlegen. Für Feinschmecker und Ernährungsbewusste heißt das: Es gibt jetzt frisches Wildbret aus der Region. Für den Grill eignen sich beispielsweise Rückenmedaillons oder Schnitzel aus der Keule ebenso wie Leber.

Als sogenannter Konzentratselektierer ernährt sich das Reh vorwiegend von Kräutern und nährstoffreichen Pflanzenteilen wie Knospen, Triebe oder Früchte – und damit rein vegetarisch. Das Wildbret hat eine feine Faserstruktur, ist besonders aromatisch und mager. Darüber hinaus liefert es wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit gehört Wildbret zu den gesündesten und hochwertigsten Lebensmitteln überhaupt.

Beim Kauf sollten Verbraucher vor allem auf Wild aus der Region achten. Wildbret von Reh, Wildschwein oder Hirsch ist ein ursprüngliches Lebensmittel, die Tiere wachsen artgerecht in natürlichen Umgebung auf. Supermärkte bieten hin und wieder Wildfleisch an - oftmals handelt es sich dabei allerdings um Fleisch von Tieren, die in Übersee in Gattern gehalten werden. Auf der Plattform www.wild-auf-wild.de sind rund 2.500 regionale Anbieter gelistet – einfach zu finden über eine bundesweite Postleitzahlensuche – nebst Grill-Rezepten, Hintergrundwissen und Kochvideos. Wie wäre es z.B. mit gegrillten Rehleber-Spießen mit Spargel-Radieschen-Salat? Das Rezept finden Sie hier.

Zwei DJV-Seminare in Zusammenarbeit mit dem LJV Schleswig-Holstein machen fit für die Presse- und Medienarbeit.

Presseobleute in den Kreisgruppen der Jägerschaft sind oftmals erste Ansprechpartner der Medien. Sie sollen professionelle Pressemitteilungen verfassen, die Vielfalt der jagdlichen Themen vermitteln und auch kritische journalistische Anfragen beantworten. Manchmal auch vor Mikrofon und Kamera. Zwei DJV-Seminare in Kooperation mit dem Landesjagdverband Schleswig-Holstein machen fit für den passenden Auftritt. Willkommen sind Teilnehmer aus allen DJV-Mitgliedsverbänden. Beide Termine sind einzeln belegbar.


Seminar 1: Mit Laptop und Lodenjacke: Pressearbeit für Jagd und Jäger

Pressearbeit in der Jägerschaft praktisch organisieren und effektiv umsetzen ist das Thema dieses Seminars. Im Zentrum steht das Schreibtraining, in dem vermittelt wird, wie Journalisten richtig angesprochen und informiert werden müssen: Dabei geht es um Arbeitsabläufe in Redaktionen, den Aufbau von Pressetexten und die Zusammenarbeit mit Redaktionen. Plus: Jede Menge Informationen über die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in DJV und LJVs. Die Schreibpraxis steht im Vordergrund: Jeder Teilnehmer kann sich an Statements oder Meldungen versuchen und erhält Tipps von Profis.

Inhalte:

  • Schreibwerkstatt: Wie schreibe ich eine Pressemeldung?
  • Zusammenarbeit mit Redaktionen
  • Organisation der Pressearbeit
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Jagdverbände
     

Seminarleitung: Werner Hinse, Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen sowie Pressemitarbeiter von DJV und LJV

Termin: 20. bis 21. September 2019 (Beginn freitags 13 Uhr, Ende samstags 16.30 Uhr)

Ort: LJV Schleswig-Holstein, Flintbek bei Kiel

Teilnahmegebühr: 200 Euro (abzüglich 75 Euro nach LJV-Bewilligung). Inklusive Übernachtung und Verpflegung.

Anmeldung: bildung@jagdverband.de

Anmeldefrist: 5. Juli 2019


Seminar 2: Vor Mikrofon und Kamera

Es ist nicht jedermanns Sache vor einer Kamera und einem Mikrofon zu stehen und ein Statement abzugeben. Wie gelingt der Auftritt trotz Lampenfieber? Was genau soll vermittelt werden und wie finde ich die richtigen Worte? Wie wirke ich vor der Kamera und wie will ich wirken?

Im Vordergrund stehen praktische Trainings vor Mikrofon und Kamera. Jeder Teilnehmer bekommt die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Die Referenten geben wertvolle Tipps aus dem Journalistenalltag. Dazu gehört auch die praktische Anwendung des Presse- und Medienrechts.

Aus dem Inhalt:

  • Spontan oder angemeldet: welche Formen von Interviews es gibt
  • Sprechen vor Mikrofon und Kamera/mit Videounterstützung
  • Statements vorbereiten
  • Umgang mit Provokationen
     

Seminarleitung: Andreas Lange, Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen sowie Pressemitarbeiter von DJV und LJV

Termin: 11. bis 12. Oktober 2019 (Beginn freitags 13.00 Uhr, Ende samstags 16.30 Uhr)

Ort: LJV Schleswig-Holstein, Flintbek bei Kiel

Teilnahmegebühr: 200 Euro (abzüglich 75 Euro nach LJV-Bewilligung). Inklusive Übernachtung und Verpflegung.

Anmeldung: bildung@jagdverband.de

Anmeldefrist: 9. August 2019

 

Bisher unveröffentlichte Zahlen aus Sachsen-Anhalt: Jäger haben 2018 in der Hälfte der Reviere bereits Wölfe gesichtet - eine Steigerung um 260 Prozent gegenüber 2014. Bundesweit leben bereits mehr als 1.000 Wölfe, innerhalb von drei Jahren wird sich diese Zahl verdoppeln.

Gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien hat der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt (LJV) Wolfssichtungen der Jäger ausgewertet. 2014 meldeten lediglich 19 Prozent der Jagdbezirke in Sachsen-Anhalt Wölfe, 2016 waren es 30 Prozent und 2018 bereits die Hälfte der Reviere. Innerhalb von nur vier Jahren ist die Zahl der Reviere mit Wolfssichtung demnach um 260 Prozent gestiegen. "Die ehrenamtliche Wildtiererfassung der Jägerinnen und Jäger zeigt, dass sich die Wölfe sehr dynamisch im Land ausbreiten", sagte LJV-Geschäftsführer Wilko Florstedt. Die Werte seien nahezu identisch mit den offiziellen Zahlen des Landesmonitorings, lägen aber viel schneller vor. Das sei wichtig für das künftige Management.

Der östliche und nördliche Teil Sachsen-Anhalts weist nahezu flächendeckend Wolfsvorkommen auf. Auf Bundesebene kommen die meisten Rudel in Brandenburg, Sachsen und Niedersachsen vor. Der Deutsche Jagdverband (DJV) schätzt die Zahl der Wölfe in Deutschland inzwischen auf über 1.000 Tiere. Bei einer offiziellen Vermehrungsrate von 36 Prozent jährlich wird sich der Bestand in weniger als drei Jahren verdoppeln.

Angesichts des steigenden Wolfszahlen hat der DJV gemeinsam mit anderen Verbänden des Aktionsbündnisses Forum Natur eine wildökologische Raumplanung vorgelegt. Demnach soll es künftig Wolfsschutzgebiete geben, in denen sich der Wolf ungestört ausbreiten kann. Dies sind beispielsweise große Truppenübungsplätze oder Naturschutzgebiete. Es soll aber auch Wolfsausschlussgebiete geben, in denen Rudel nicht geduldet werden. Dies sind alpine Regionen ebenso wie Deiche oder urbane Gebiete. Jedes Bundesland soll einen Akzeptanzbestand definieren und seinen Beitrag zum Erhalt des Wolfes in Europa leisten. Mithilfe der Schutzjagd nach skandinavischem und französischen Vorbild könnten die Wolfsbestände schließlich auf Landkreisebene angepasst werden.

Über 470 mal haben Wölfe 2017 Nutztiere angegriffen, mehr als 1.660 Schafe, Ziegen, Pferde und Rinder starben. Das sind 55 Prozent mehr als im Jahr davor, die Zahl der offiziell erfassten Angriffe stieg sogar um zwei Drittel. „Der Wolf hat in Deutschland ein Existenzrecht. ‚Willkommen Wolf‘ allein reicht aber schon lange nicht mehr“, sagte DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Entscheidung, wie viele Wölfe Deutschland vertrage.

Die von dlv-Jagdmedien und Deutschem Jagdverband (DJV) initiierte Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" startet am 1. Mai ins fünfte Jahr. Ziel: Naturinteressierten durch ein gemeinsames Erlebnis die Jagd näher zu bringen. Unter allen mit dem #jaeben19 eingereichten Geschichten werden hochwertige Preise verlost.

Am 1. Mai startet die Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" ins mittlerweile fünfte Jahr. Jagd- und Naturinteressierte können Jägerinnen und Jäger begleiten - nicht nur auf der Jagd, sondern bei allem, was dazu gehört: Biotope anlegen und pflegen, Hochsitzbau, Wildtierbeobachtung oder beim wilden Kochen und Grillen. "Jagd hat viele Facetten, die sollten wir zeigen", sagt Dr. Hermann Hallermann, Vize-Präsident im DJV-Präsidium und verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit. "Ein kombiniertes Erlebnis mit Jagdansitz und Grillen spricht alle Sinne an und hat sogar schon den einen oder anderen Kritiker überzeugt."

Mit kurzem Bericht und Foto vom gemeinsamen Erlebnis können Jagdgast oder Jäger am Wettbewerb der Aktion teilnehmen. In jeder Kategorie (Jagdgast- oder Jägersgeschichte) gibt es hochwertige Preise zu gewinnen. Hauptsponsor des Verlosungspreises für die Jägergeschichten ist die Firma Anschütz, die ein Exemplar ihres neuen Großkaliber-Repetierers zur Verfügung stellt. Weitere Preise sind Ferngläser und Wildzubereitungskurse. Neben den Verlosungspreisen gibt es für beide Kategorien einen Publikumspreis: Hier gewinnt die Geschichte mit den meisten Likes auf Facebook. Einsendeschluss für alle Berichte ist der 30. November 2019.

Wer einen Jäger zum mitgehen sucht oder einen Jagdgast, kann der neu gegründeten Facebook-Community der Aktion beitreten und dort inserieren. Weitere Informationen gibt es hier: jaeben.jagderleben.de.

Hase und Ei gelten seit alters her als Symbole für die Ostergeschichte. Der DJV verrät, was es damit auf sich hat und nennt Fakten übers Langohr.

An Ostern bringt der Hase die Eier. Das weiß jedes Kind. Dabei handelt es sich um einen noch recht jungen Brauch. In Deutschland gilt der Osterhase erst seit dem 19. Jahrhundert als Überbringer der Ostereier. Wie ist Meister Lampe auf das Ei gekommen? Eier sind ein Symbol für Fruchtbarkeit. Und auch der Hase als solches gilt seit Jahrhunderten aufgrund seiner Fortpflanzungskraft als Fruchtbarkeitssymbol.

Innerhalb kurzer Zeit kann sich die Häsin mehrmals paaren, die Jungen eines Wurfes haben somit unterschiedliche Väter. Und dann gibt es noch die Superfötation: Häsinnen können während der Tragezeit von etwa 40 Tagen erneut befruchtet werden. In der Gebärmutter befinden sich also gleichzeitig unterschiedlich weit entwickelte Embryonen.

Eine Häsin bringt auf dem freien Feld bis zu viermal im Jahr ein bis fünf Junge zur Welt. Diese sind sogenannte Nestflüchter: Sie haben bei Geburt voll entwickelte Sinne und ein dichtes Fell. Ganz im Gegensatz das Kaninchen: Seine Jungen kommen nahezu nackt und blind auf die Welt - in einer Höhle.

Meister Lampe ist europaweit als Frühlingsbote bekannt. Im Oströmischen Reich war der Hase das Tiersymbol für Christus. In Kombination verkörpern Hase und Ei das Wunder der Auferstehung. Der englische Erzbischof Theodor von Canterbury empfahl im 7. Jahrhundert sogar den Genuss von Hasenfleisch und verwies auf die gesundheitsfördernde Wirkung.

Wissenswertes zum Feldhasen:

  • Der Feldhase ist ein ursprünglicher Steppenbewohner. Er mag deshalb trockenes, warmes Klima.
  • Er ist Meister der Tarnung: Bei Gefahr ruht er regungslos in der Sasse, einer kleinen Mulde auf dem Acker.
  • Feldhasen haben lange Hinterläufe und erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 70 Kilometer pro Stunde.
  • Sie können bis zu zwei Meter hoch und drei Meter weit springen.
  • Meister Lampe ist ein Nahrungsspezialist, das Kaninchen hingegen ist weniger wählerisch.
  • Bis zu zwölf Jahre kann ein Feldhase alt werden. 60 Prozent der Junghasen überleben allerdings das erste Lebensjahr nicht.
  • Hasen sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktive Einzelgänger. Das Kaninchen hingegen lebt in Kolonien.
  • Den Schwanz nennt der Jäger Blume, die Ohren Löffel.

 

#allesfürdiehühner: Mit diesem Hashtag machten DJV und LJV Rheinland-Pfalz auf den drastischen Rückgang des Rebhuhns aufmerksam. Gemeinsam mit 400 Teilnehmern des Niederwildsymposiums in Mainz suchten sie Lösungsansätze, um die Artenvielfalt zu fördern.

Mitte April haben Deutscher Jagdverband (DJV) und Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) zum Niederwildsymposium „Klartext statt Ausreden – die Biodiversität in Feld und Wiese muss eine Zukunft haben!“ eingeladen. Über 400 Vertreter aus Jagd, Naturschutz, Wissenschaft und Politik diskutierten in Mainz über potentielle Lösungsansätze und Maßnahmen für den Erhalt der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft. Viele Zeigerarten der Feldflur wie Kiebitz und Fasan sind bedroht. Besonders alarmierend ist die Entwicklung des Rebhuhns. In Rheinland-Pfalz verzichten Jäger bereits freiwillig auf die Bejagung. Auch zahlreiche Insekten wie Schmetterlinge und Wildbienen gelten als gefährdet. Gründe für den Rückgang sind beispielsweise die drastische Veränderung der Kulturlandschaft. Dieter Mahr, Präsident des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz, betont die Dringlichkeit: "Wir müssen die übergeordneten Rahmenbedingungen ändern und die EU-Agrarpolitik im Sinne des Artenschutzes anpassen." Auch die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken fand klare Worte: „Ich kann ihre Forderungen aufgreifen in Richtung Agrarpolitik. Ich kann unterschreiben, dass Landwirte besser entlohnt werden sollten für ihren Beitrag für Artenvielfalt.“

Anlässlich der Agrarministerkonferenz, die zeitgleich in Landau stattfand, veröffentlichten DJV, Deutscher Falkenorden und LJV Rheinland-Pfalz in Mainz das gemeinsame Positionspapier „Zukunft für die Artenvielfalt auf dem Acker“. Die drei Verbände fordern die Politik auf, Maßnahmen anzubieten, die langfristig die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft fördern und gleichzeitig finanziell attraktiv für Landwirte sind.

Impressionen vom Niederwildsymposium und wichtige Aussagen der Akteure gibt es im Facebook-Album "Niederwildsymposium 2019". Die komplette Podiumsdiskussion ist auf Facebook abrufbar.

Pressemitteilung abonnieren