Ulrike Theuner ist Jägerin und Imkerin aus Leidenschaft im Kreis Segeberg. Im Interview verrät sie anlässlich des Weltbienentags, warum wir Insekten brauchen und gibt Tipps und Tricks für Hobbygärtner.

 

Naturschutz durch nachhaltige Nutzung: Ulrike Theuner aus Schleswig-Holstein geht mit gutem Beispiel voran – die Jägerin unterhält mit ihrem Mann 15 Bienenvölker. Sie erntet nicht nur den Honig, sondern kümmert sich auch um die Pflege der Insekten. Damit leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Artenvielfalt. „Ohne uns Imker würde es vermutlich keine Bienen mehr geben“, so Ulrike Theuner. Der DJV hat anlässlich des Weltbienentags am kommenden Montag mit Ulrike Teuner über Insektenparadiese im Feld, auf dem Balkon und im Garten gesprochen.

DJV: Warum sind Bienen unverzichtbar für die Artenvielfalt?

Ulrike Theuner: Die Honigbienen haben zusammen mit allen anderen Blüten bestäubenden Insekten eine entscheidende Funktion im Ökosystem. Sie sichern und steigern nicht nur die Erträge von Kulturpflanzen, sondern erhalten durch die Bestäubung vieler Wildpflanzen die Vielfalt der Natur.

Warum bist Du Jägerin und Imkerin geworden?

Ich bin Jägerin und Imkerin geworden, weil ich die Natur liebe, die Tiere, die darin leben, und ich gerne von der Natur leben möchte – sprich dem Honig und dem Wildbret. Jagd und Imkerei sind zwei sehr ursprüngliche und nachhaltige Formen der Naturnutzung und gehen quasi Hand in Hand. Wenn das Bienenjahr nach der Sommerblüte zu Ende ist, beginnt die Hochjagdsaison.

Was fasziniert Dich besonders an der Imkerei?

Imkern schult das Auge für Abläufe in der Natur. Es ist ein tolles Gefühl, den Jahreszyklus der Bienen mitzuerleben und die Zusammenhänge und elementaren Bedürfnisse eines Bienenvolkes zu verstehen. Viele Menschen empfinden Honig als teuer. Nur die wenigsten wissen, welcher Arbeitsaufwand dahinter steht.

Wie wird man zum Hobby-Imker?

Interessierte sind am besten beim regionalen Imkerverein aufgehoben. Dort finden regelmäßig Versammlungen statt, zu denen Gäste herzlich willkommen sind. Natürlich bieten die meisten Vereine auch Schulungen an. Der beste Einstieg für Neulinge ist die Patenschaft durch eine erfahrene Imkermutter oder einen Imkervater. Die Profis stehen im ersten Bienenjahr mit Rat und Tat zur Seite, stellen gegebenenfalls Ausstattung leihweise zur Verfügung und geben Bienenvölker ab.

Wie sind moderne Landwirtschaft und Schutz von Bienen und anderen bestäubenden Insekten miteinander vereinbar?

Landwirte haben viele Möglichkeiten, die Honigbiene – und natürlich auch andere wildlebende Insekten – zu fördern: beispielsweise durch die Anlage von ein- und mehrjährigen Blühflächen, den Anbau von Zwischenfrüchten oder Wildpflanzen zur Biogasproduktion. Agrar-Umweltprogramme bieten finanzielle Unterstützung.

Was können Landwirte darüber hinaus tun?

Pflanzenschutzeinsätze sollten während der Blütezeit nur in den Abendstunden stattfinden, wenn der Bienenflug beendet ist. Pestizide stören die Orientierungsfähigkeit und schädigen das Immunsystem der Insekten. Ein regelmäßiger Austausch zwischen Imkern und Landwirten kann dazu beitragen, Bienenschäden zu vermeiden. Darüber hinaus bringt eine Zusammenarbeit für beide Seiten Vorteile: Landwirte profitieren von der Bestäubungsleistung der Bienen, Imker haben eine reichhaltigere Honigernte.

Und was können Hobby-Gärtner für Bienen tun?

Ein bienenfreundlicher Garten zeichnet sich durch ein reichhaltiges Blütenangebot aus: statt immergrüner Sträucher wie Tuja oder Kirschlorbeer lieber bienenfreundliche Gehölze wie Kornelkirsche, Felsenbirne, Schneeball, Sal-Weide oder Weigelie anpflanzen. Ein kurz gemähter Rasen stellt für Bienen quasi eine Wüste dar. Stattdessen „wilde Ecken“ mit Löwenzahn, Brennnesseln oder Totholz zulassen – davon profitieren auch Schmetterlinge und andere Insekten. Sogar Balkon oder Terrasse können durch bienenfreundliche Saatmischungen in Töpfen oder Balkonkästen ganz einfach in ein Insektenparadies verwandelt werden.
 

Was wünschst Du Dir für die Bienen?

Ich wünsche mir, dass es mehr Menschen gibt, die uns Flächen zur Verfügung stellen, auf denen wir unsere Bienenvölker aufstellen können. Flächen, auf denen die Bienen auch die Möglichkeit haben, Nektar und Pollen einzutragen. Durch Monokulturen wird das immer schwieriger.

Sachlich und faktenbasiert: Wie komplex Tourismus, Jagd, Gesellschaft und Wildtierschutz miteinander wirken, erläutert ein Papier von IUCN, CIC und DJV. Der Text liegt nun in deutscher Sprache vor.

In Kooperation mit der Weltnaturschutzunion (IUCN) veröffentlichen die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) und der Deutsche Jagdverband (DJV) ein Hintergrundpapier, das die teilweise stark emotionalisierte Debatte um die Auslandsjagd ("Trophäenjagd") versachlicht. Das seit September 2016 auf Englisch vorliegende IUCN-Informationsschreiben zur Trophäenjagd verweist auf Gefahren, die aus Jagdverboten oder Einfuhrbeschränkungen für Jagdtrophäen entstehen. Die IUCN erläutert, wie Jagdverbote sich negativ auswirken können auf Artenschutz, Bekämpfung der Wilderei vor Ort sowie Rechte und Lebensgrundlagen indigener und lokaler Gemeinschaften. Das Schreiben liegt nun in einer deutschen Fassung vor.

"Forderungen nach Jagdverboten oder Importverboten sind kurzsichtig. Beide untergraben den Nutzen regulierter Jagd für den Artenschutz und gefährden die Lebensgrundlage der Menschen, die Tür an Tür mit Löwe, Elefant oder Nilpferd leben müssen. Die eigentliche Bedrohung der Wildtiere durch Wilderei oder Lebensraumverlust werden dadurch verschärft, auf keinen Fall aber gelöst" so Dr. Wilhelm von Trott, Leiter der deutschen Delegation des CIC. Anhand zehn verschiedener Fallbeispiele zeigt das IUCN- Papier auf, welchen Beitrag nachhaltige Jagd zum integralen Schutz einzelner, lokal ehemals bedrohter Wildarten wie dem pakistanischen Markhor oder ganzer Populationen wie den Nashörnern Namibias und Südafrikas leistet.

"Mit der Bereitstellung des IUCN-Papieres auf Deutsch liefern wir Medien und politischen Akteuren hierzulande eine fundierte Quelle, die sachlich und faktenbasiert zur Auslandsjagd informiert", so Dr. Wolfgang Bethe, DJV-Vizepräsident. Neben der Bereitstellung von Handlungsempfehlungen für relevante Entscheidungsträger, liefert die IUCN beispielsweise auch die Antwort auf die Frage, warum Jagdprogramme nicht einfach durch Fototourismus ersetzt werden können: Fototourismus erfordert politische Stabilität, die Verfügbarkeit von Infrastruktur und hohe Wilddichten um Fotografie sicher zu gewährleisten. Auslandsjäger jedoch sind an möglichst ursprünglicher Landschaft interessiert.

Auf ihrer europapolitischen Tour durch Niedersachsen hat Birgit Honé den deutschen Teil von PARTRIDGE besucht und war begeistert. Dieses Projekt zur Verbesserung der Biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft kann sich sehen lassen: Bei der Umsetzung von Maßnahmen vor Ort, der Beratung und in der Öffentlichkeitsarbeit erwiesen sich die Projektpartner als erfolgreich. Das Projekt wird u.a. auch vom Deutschen Jagdverband unterstützt.

Frau Birgit Honé, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, informierte sich vor Ort und hat im Landkreis Göttingen die Blühflächen des über das EU-Interreg Nordseeprogramm geförderten PARTRIDGE Projekt besichtigt. Lokale Landwirte stellen dabei Flächen für den Schutz von Arten der Agrarlandschaft bereit, Zielart ist das Rebhuhn. „Rebhühner brauchen insektenreiche Flächen mit strukturreicher Vegetation, die gleichzeitig einen sicheren Brutplatz bieten“, erklärt Dr. Eckhard Gottschalk, Projektleiter von PARTRIDGE. Denn das Rebhuhn ist stark gefährdet und steht damit stellvertretend für den Rückgang der Feldvögel insgesamt. Auch viele andere Tiere wie Feldhase, Insekten- und Vogelarten profitieren von den angelegten Blühflächen.

Die Ministerin lobte PARTRIDGE besonders dafür, dass mit der Umsetzung von Maßnahmen aktiv etwas für die Biodiversität erreicht wird. „Gerade unter dem heutigen Aspekt des massiven Artensterbens leistet dieses Projekt einen sehr wichtigen Betrag zum Erhalt der Arten der Agrarlandschaft“, so Honé. „Denn das Artensterben ist ein europäisches Problem, dem wir deshalb auch auf europäischer Ebene begegnen müssen“, ergänzte Gottschalk.

Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV) betonte, dass Artenschutz eine Aufgabe sei, die die Gesellschaft

finanzieren muss. „Die Landwirte müssen für ihren Vertragsausfall auch entsprechend honoriert werden“, erläutert Fischer. „Neben einer Lebensraumverbesserung ist auch ein Prädatoren-Management zwingend nötig. Eine Vielzahl von Artenschutzprojekten zeigt deutlich, wie wichtig die Reduzierung von Fressfeinden ist“, so Fischer weiter.

Die anwesenden, am Projekt beteiligten Landwirte begrüßten den kommunikativen Ansatz von PARTRIDGE, bei dem Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd und weitere Akteure zusammenarbeiten. „Denn nur wenn wir miteinander reden, können wir etwas für die Natur erreichen“, so die Landwirte. Bei dem intensiven Austausch mit der Ministerin kamen viele verschiedene Themen – von der Distel im Blühstreifen bis zur Position der deutschen Landwirte zum Weltmarkt - zur Sprache.

Frau Honé sicherte abschließend zu, dass sie sich auch in Zukunft dafür stark machen wird, dass PARTRIDGE eine EU-Förderung erhält und europaweit sichtbar ist.

Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs hält Jagd auf Wölfe für zulässig. Eine Ausnahmeregelung ist kein Widerspruch zum strengen Schutz durch die FFH-Richtlinie.

Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs hat sich für die Genehmigung der Wolfsjagd in Ausnahmefällen ausgesprochen. Konkret geht es in dem Verfahren um die Frage, unter welchen Bedingungen Finnland von den strengen Schutzbestimmungen der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) abweichen darf, um eine Jagd auf Wölfe nach Artikel 16 zuzulassen. Die Stellungnahme ist zwar nicht bindend, wird jedoch normalerweise vom Gerichtshof befolgt. Das Urteil wird in der zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet.

Finnland hat unter anderem geltend gemacht, dass es Ziel der geplanten Ausnahmeregelung sei, Wilderei einzudämmen, Hunde zu schützen und das allgemeine Sicherheitsgefühl der Menschen in Wolfsgebieten zu verbessern. Aus den Schlussanträgen des Generalanwalts geht hervor, dass diese Ziele zur Gewährung von Ausnahmeregelungen herangezogen werden können. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüße diese Weichenstellung, sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer: "Mitgliedstaaten hätten damit die Möglichkeit, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Erfordernissen sowie regionalen und lokalen Besonderheiten Rechnung zu tragen".

Der Generalanwalt bestätigt mit seiner Stellungnahme eine frühere Entscheidung des Gerichtshofs, wonach Ausnahmegenehmigungen auch für Arten in einem ungünstigen Erhaltungszustand möglich sind, wenn hinreichend nachgewiesen ist, dass Ausnahmen den ungünstigen Erhaltungszustand dieser Populationen nicht verschlechtern oder das Erreichen des günstigen Erhaltungszustands nicht verhindern.

In Deutschland hat der Wolf eine Zuwachsrate von 36 Prozent jährlich. Im Frühjahr wird die nächste Generation geboren, sodass bald 1.300 Tiere hierzulande leben. Gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) hat der DJV kürzlich einen Managementplan vorgestellt. Demnach soll es künftig Wolfsausschlussareale in Deutschland geben: In alpinen Regionen, entlang von Deichen oder in urbanen Gebieten sollen keine Wolfsrudel geduldet werden. Nach der Stellungnahme des Generalanwalts wären die im AFN-Managementplan vorgeschlagenen Maßnahmen grundsätzlich zulässig.

Jägerin Ann-Kathrin Petermann verrät im DJV-Interview, welche fatalen Folgen es haben kann, junge Wildtiere anzufassen und wie anstrengend die Aufzucht von Hand ist.

Das ist Käthe. Aus falsch verstandener Tierliebe ist sie zur Waise geworden. Käthes Schicksal teilen viele andere Wildtiere in ganz Deutschland. Immer wieder sammeln Menschen aus falsch verstandener Tierliebe junge Singvögel, Feldhasen oder Rehkitze ein und machen sie damit erst zu Waisen. Käthe hatte Glück im Unglück: Jägerin Ann-Kathrin (Kiki) Petermann päppelt das Rehkitz nun auf.

DJV: Wie bist Du aufs Kitz gekommen?

Kiki: Käthe wurde von einer Familie „gefunden“: Sie lief fiepend über eine Wiese und daraufhin hat die Familie sie eingesammelt. Glücklicherweise bekam sie zur Erstversorgung Lämmermilch. Eine falsche Fütterung hätte das Todesurteil bedeuten können. Die Pflegefamilie war überfordert und hat Käthe an eine Dame weitergegeben, die sich wiederum an einen befreundeten Jäger gewandt hat. Er hat sie dann zu mir gebracht.

Wie geht es Dir damit?

Für mich als Jägerin ist es auf der einen Seite eine Herzensangelegenheit, ein verwaistes Rehkitz großzuziehen. Auf der anderen Seite stimmt es mich auch traurig, da Käthe eigentlich in die Natur zu ihrer Mutter gehört.

In welchem Zustand war Käthe, als sie gefunden wurde?

Käthe war schätzungsweise drei bis vier Tage alt und wies einige Bissverletzungen am Kopf auf – durch vermutlich Fuchs oder Hund. Bei ihrer Ankunft wog sie gerade mal 1.300 Gramm.

Was bedeutet es, ein Rehkitz aufzuziehen?

Die Aufzucht eines Wildtieres sollte nicht unterschätzt werden. Fütterung, Pflege sowie medizinische Versorgung sind zeitaufwändig, unter Umständen kostenintensiv und erfordern Fachkenntnis.

Was bedeutet das konkret?

Ich übernehme alle Aufgaben einer Rehmama, in der Fachsprache Ricke genannt: Zum Beispiel Füttern oder Massieren – damit Käthe Kot und Urin absetzen kann. Und ich sorge für die nötigen Ruhephasen. Zudem mache ich sie mit der Umwelt vertraut. In den ersten zwei Nächten habe ich Käthe alle eineinhalb bis zwei Stunden die Flasche gegeben. Jetzt sind wir bei einem Abstand von drei Stunden. Kompetente Beratung erfahre ich durch die Wildtierhilfe Fiel.

Wie geht es mit Käthe weiter?

Käthe bekommt in ein paar Wochen einen geeigneten Auslauf bei uns auf dem Hof mit Grünfläche und einem windgeschützen Rückzugsort. Wenn sie alt genug ist, entlassen wir sie entweder in die freie Wildbahn mit einer auffälligen Ohrmarke oder sie siedelt in ein Rehwildgehege um.

Was sollten Naturbesucher/-nutzer in dieser Jahreszeit beachten?

Verantwortungsbewusste Spaziergänger und Hundehalter bleiben in der Brut- und Setzzeit auf den Wegen und lassen ihre Vierbeiner an der Leine. Wenn ein vermeintlich hilfloses Wildtier entdeckt wird: Ruhe bewahren und aus sicherer Entfernung beobachten. Rehmütter halten sich meist in der Nähe auf und legen ihren Nachwuchs zum Schutz vor Fressfeinden im hohen Gras ab. Durch das Babyfell mit den sogenannten Kitzflecken sind diese gut getarnt.

Was sollten Naturbesucher/-nutzer tunlichst unterlassen?

Jungwild auf keinen Fall anfassen. Durch menschliche Witterung nehmen die Rehmütter ihre Kitze nicht mehr an und sie werden zu Waisen – der Hungertod droht. Im Zweifelsfall am besten den örtlichen Jäger kontaktieren.

Landnutzer sehen bisherige Wolfspolitik als gescheitert an

Nach realistischen Schätzungen leben bereits jetzt zwischen 1.000 und 1.300 Wölfe in Deutschland, eine Verdopplung innerhalb von drei Jahren ist anzunehmen. Die Probleme mit dem Wolf nehmen mit seiner Ausbreitung in Deutschland stetig zu. Das Aktionsbündnis Forum Natur (AFN) sowie die Verbände der Halter von Weidetieren fordern deshalb anlässlich der Konferenz der Umweltminister von Bund und Ländern in Hamburg den Einstieg in ein geregeltes Management für den Wolf. „Zur Akzeptanz des Wolfes bei unseren Mitgliedsbetrieben ist ein aktives Wolfsmanagement wichtig, wobei eine notwendige Entnahme dabei nur über den jeweiligen Jagdausübungsberechtigten erfolgen kann. Ohne ein gezieltes Eingreifen ist sowohl die Haltung von Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren als auch die Akzeptanz der Menschen im ländlichen Raum für den Wolf in Frage gestellt“, so Max Frhr. von Elverfeldt, Vorsitzender des AFN.


Die Umweltministerien von Bund und Ländern sollten deshalb den vom AFN vorgelegten Handlungsleitfaden berücksichtigen. Demnach soll es in Deutschland künftig auch Wolfausschlussareale geben, in denen territoriale Rudel nicht geduldet werden. Dies sind beispielsweise Deiche, alpine Regionen oder urbane Gebiete. Das AFN fordert eine aktive Bestandsregulierung des Wolfes auf den Weg zu bringen. „Die bisherige Wolfspolitik bestand im Wesentlichen darin, Probleme mit dem Wolf zu verharmlosen, die Bestände des Wolfes kleinzureden und die Weidetierhalter mit vermeintlich sicheren Herdenschutzmaßnahmen und Ausgleichszahlungen hinzuhalten. Diese Politik ist gescheitert und von der Realität überholt“, so Elverfeldt.


Das Aktionsbündnis Forum Natur vertritt mit den in ihm zusammengeschlossenen Verbänden rund 6 Millionen Menschen im ländlichen Raum und arbeitet mit den Haltern von Schafen, Ziegen, Rindern, Pferden und landwirtschaftlichen Wildtieren zusammen. Gemeinsam setzen sich die Verbände für eine stärkere Wahrnehmung des ländlichen Raumes durch Gesellschaft und Politik ein. Sie vertreten die Interessen der dort lebenden und arbeitenden Menschen, die als Eigentümer, Pächter oder Bewirtschafter die Natur erhalten und die Zukunft gestalten.


Das Managementkonzept ist auf der Internetseite des Aktionsbündnisses Forum Natur herunterladbar.

Zur Umsetzung der EU-Feuerwaffenrichtlinie muss das Waffenrecht angepasst werden. Der Prozess läuft. DJV und Forum Waffenrecht begrüßen die geplante deutschlandweite Legalisierung von Schalldämpfern, aber kritisieren unnötige Verschärfungen.

Zur Umsetzung der EU-Feuerwaffenrichtlinie hat das Bundesinnenministerium eine Verbändeanhörung durchgeführt und die abgegebenen Stellungnahmen veröffentlicht. DJV und Forum Waffenrecht haben zu den geplanten Änderungen Stellung genommen und sehen diese zum Teil kritisch (Stellungnahme DJV, Stellungnahme Forum Waffenrecht). Der nach der Anhörung wiederholt überarbeitete Gesetzentwurf ist von der Bundesregierung noch nicht beschlossen worden. Auch das Gesetzgebungsverfahren im Bundestag und Bundesrat steht noch aus.

Das Waffengesetz muss geändert werden, um Vorgaben der EU-Feuerwaffenrichtlinie umzusetzen. Im Zuge der Änderung soll allen Jägern auch der Erwerb von Schalldämpfern ermöglicht werden. Diese Entwicklung - die der DJV seit langem fordert - begrüßen die Verbände. Die wesentlichen Punkte der Änderung auf Grund der EU-Richtlinie betreffen die Bedürfnisprüfung bei Sportschützen, die Registrierung von Vorderladerwaffen, die Kennzeichnung wesentlicher Waffenteile, das Verbot größerer Magazine und verschärfte Aufzeichnungspflichten für den Handel. Damit sind in erster Linie Händler und Hersteller sowie Sportschützen betroffen.

Der DJV und die anderen im Forum Waffenrecht zusammengeschlossenen Verbände kritisieren unter anderem, dass die Änderungen zum Teil deutlich über die Vorgaben der Waffenrichtlinie hinausgehen. Bereits die Änderung der EU-Feuerwaffenrichtlinie im Jahr 2017 stand in der Kritik. Die Änderung brachte umfassende Verschärfungen mit sich, die keinerlei Sicherheitsgewinn bringen, ja sogar kontraproduktiv wirken könnten, indem in den Behörden Kapazitäten mit der Regulierung des legalen Waffenbesitzes gebunden werden, die dann für die Bekämpfung des illegalen fehlen.

Erhebliche Enscheidungen in der Jagdpolitik werden auf europäischer Ebene getroffen. Daher ist es wichtig für Jägerinnen und Jäger, am 26. Mai zur Wahl zu gehen. Der Antworten der Parteien auf die Fragen des DJV liegen jetzt vor.

FFH-Richtlinie, Feuerwaffenrichtlinie oder Fleischhygiene: Europäische Vorgaben haben großen Einfluss auf die Jagdpolitik in Deutschland und in den einzelnen Bundesländern. Mit seinen Wahlprüfsteine hat der DJV alle Parteien, die im Bundestag sitzen, zu wichtigen Themen befragt. Das Spektrum reicht vom Umgang mit dem Wolf über gemeinsame Agrarpolitik, Auslandsjagd bis zu Jagdwaffen und Munition.

Der DJV ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf, die in Deutschland am 26. Mai 2019 durchgeführt wird. Alle Jägerinnen und Jäger sollten die Gelegenheit wahrnehmen, diese wichtige Weichenstellung für die nächsten Jahre mitzugestalten. Das Europäische Parlament ist maßgeblich an fast allen wichtigen Entscheidungen der EU beteiligt. Viele davon haben unmittelbaren Einfluss auf die Jagd in Deutschland, etwa Naturschutzrichtlinien, die europäische Feuerwaffenrichtlinie oder Vorgaben zur Vermarktung von Wildbret und zu Jagdmunition.

Anfang Mai hat die Jagdsaison auf Rehwild bundesweit gestartet. Jetzt gibt es vielerorts frisches heimisches Wildbret. Erste Adresse für die Delikatesse aus Wald und Flur ist der Jäger aus der Nachbarschaft.


Am 1. Mai hat in vielen Bundesländern die Jagdsaison auf Rehe begonnen. Jäger dürfen Böcke und junge weibliche Tiere ohne Nachwuchs (Schmalrehe) erlegen. Für Feinschmecker und Ernährungsbewusste heißt das: Es gibt jetzt frisches Wildbret aus der Region. Für den Grill eignen sich beispielsweise Rückenmedaillons oder Schnitzel aus der Keule ebenso wie Leber.

Als sogenannter Konzentratselektierer ernährt sich das Reh vorwiegend von Kräutern und nährstoffreichen Pflanzenteilen wie Knospen, Triebe oder Früchte – und damit rein vegetarisch. Das Wildbret hat eine feine Faserstruktur, ist besonders aromatisch und mager. Darüber hinaus liefert es wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit gehört Wildbret zu den gesündesten und hochwertigsten Lebensmitteln überhaupt.

Beim Kauf sollten Verbraucher vor allem auf Wild aus der Region achten. Wildbret von Reh, Wildschwein oder Hirsch ist ein ursprüngliches Lebensmittel, die Tiere wachsen artgerecht in natürlichen Umgebung auf. Supermärkte bieten hin und wieder Wildfleisch an - oftmals handelt es sich dabei allerdings um Fleisch von Tieren, die in Übersee in Gattern gehalten werden. Auf der Plattform www.wild-auf-wild.de sind rund 2.500 regionale Anbieter gelistet – einfach zu finden über eine bundesweite Postleitzahlensuche – nebst Grill-Rezepten, Hintergrundwissen und Kochvideos. Wie wäre es z.B. mit gegrillten Rehleber-Spießen mit Spargel-Radieschen-Salat? Das Rezept finden Sie hier.

Zwei DJV-Seminare in Zusammenarbeit mit dem LJV Schleswig-Holstein machen fit für die Presse- und Medienarbeit.

Presseobleute in den Kreisgruppen der Jägerschaft sind oftmals erste Ansprechpartner der Medien. Sie sollen professionelle Pressemitteilungen verfassen, die Vielfalt der jagdlichen Themen vermitteln und auch kritische journalistische Anfragen beantworten. Manchmal auch vor Mikrofon und Kamera. Zwei DJV-Seminare in Kooperation mit dem Landesjagdverband Schleswig-Holstein machen fit für den passenden Auftritt. Willkommen sind Teilnehmer aus allen DJV-Mitgliedsverbänden. Beide Termine sind einzeln belegbar.


Seminar 1: Mit Laptop und Lodenjacke: Pressearbeit für Jagd und Jäger

Pressearbeit in der Jägerschaft praktisch organisieren und effektiv umsetzen ist das Thema dieses Seminars. Im Zentrum steht das Schreibtraining, in dem vermittelt wird, wie Journalisten richtig angesprochen und informiert werden müssen: Dabei geht es um Arbeitsabläufe in Redaktionen, den Aufbau von Pressetexten und die Zusammenarbeit mit Redaktionen. Plus: Jede Menge Informationen über die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in DJV und LJVs. Die Schreibpraxis steht im Vordergrund: Jeder Teilnehmer kann sich an Statements oder Meldungen versuchen und erhält Tipps von Profis.

Inhalte:

  • Schreibwerkstatt: Wie schreibe ich eine Pressemeldung?
  • Zusammenarbeit mit Redaktionen
  • Organisation der Pressearbeit
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Jagdverbände
     

Seminarleitung: Werner Hinse, Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen sowie Pressemitarbeiter von DJV und LJV

Termin: 20. bis 21. September 2019 (Beginn freitags 13 Uhr, Ende samstags 16.30 Uhr)

Ort: LJV Schleswig-Holstein, Flintbek bei Kiel

Teilnahmegebühr: 200 Euro (abzüglich 75 Euro nach LJV-Bewilligung). Inklusive Übernachtung und Verpflegung.

Anmeldung: bildung@jagdverband.de

Anmeldefrist: 5. Juli 2019


Seminar 2: Vor Mikrofon und Kamera

Es ist nicht jedermanns Sache vor einer Kamera und einem Mikrofon zu stehen und ein Statement abzugeben. Wie gelingt der Auftritt trotz Lampenfieber? Was genau soll vermittelt werden und wie finde ich die richtigen Worte? Wie wirke ich vor der Kamera und wie will ich wirken?

Im Vordergrund stehen praktische Trainings vor Mikrofon und Kamera. Jeder Teilnehmer bekommt die Möglichkeit, sich auszuprobieren. Die Referenten geben wertvolle Tipps aus dem Journalistenalltag. Dazu gehört auch die praktische Anwendung des Presse- und Medienrechts.

Aus dem Inhalt:

  • Spontan oder angemeldet: welche Formen von Interviews es gibt
  • Sprechen vor Mikrofon und Kamera/mit Videounterstützung
  • Statements vorbereiten
  • Umgang mit Provokationen
     

Seminarleitung: Andreas Lange, Journalistenzentrum Haus Busch in Hagen sowie Pressemitarbeiter von DJV und LJV

Termin: 11. bis 12. Oktober 2019 (Beginn freitags 13.00 Uhr, Ende samstags 16.30 Uhr)

Ort: LJV Schleswig-Holstein, Flintbek bei Kiel

Teilnahmegebühr: 200 Euro (abzüglich 75 Euro nach LJV-Bewilligung). Inklusive Übernachtung und Verpflegung.

Anmeldung: bildung@jagdverband.de

Anmeldefrist: 9. August 2019

 

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