Der DJV gehört zu den Gewinnern des German Brand Award 2020, einem der wichtigsten deutschen Markenpreise. Der Dachverband überzeugte in der Kategorie „Non-Governmental Organization“.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) erhält eine Auszeichnung mit dem German Brand Award 2020 als "Excellent Brand" für seine herausragende Markenführung in der Kategorie "Non-Governmental Organization". Insgesamt bewarben sich 1.200 Marken aus 14 Ländern. Der Preis ist eine Wertschätzung für die unermüdliche Arbeit aller Jägerinnen und Jäger, Jagd verständlich zu vermitteln. Wir danken jedem, der mit uns gemeinsam die Marke Jagd ständig weiterentwickelt“, sagte DJV-Geschaftsführer Olaf Niestroj. Seit der Gründung im Jahr 1949 betreibt der Deutsche Jagdverband Öffentlichkeitsarbeit für die Bevölkerung. Der Dachverband der Jäger setzt dabei auf Transparenz und zeitgemäße Berichterstattung.

Jagd kann modern: Der DJV ist im Internet und in den sozialen Medien vertreten. Mittlerweile verzeichnet der Facebook-Auftritt über 55.000 Abonnenten. Knapp 35.000 Follower sind es auf Instagram. Damit ist der Verband weit vorne, wenn es um Jagd in den sozialen Medien geht. Authentisch und vielseitig präsentiert sich der DJV auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen wie der Internationalen Grünen Woche in Berlin oder der Messe Jagd und Hund in Dortmund. Hervorragende Anknüpfungspunkte für Gespräche bietet die Kampagne "Wild auf Wild". Nicht-Jäger können sich mit der Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" selbst ein Bild von den vielfältigen Aufgaben der Jäger und Jägerinnen in Deutschland machen.

Der German Brand Award wird jährlich von der Stiftung Rat für Formgebung vergeben. Die Jury aus unabhängigen, interdisziplinären Experten aus Unternehmen, Wissenschaft, Beratung, Dienstleistung und Agenturen bewertet besonders die Nachhaltigkeit, den Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit der eingereichten Marken.

CIC und DJV reagieren mit einem Faktencheck auf eine Dokumentation der Frontal21-Redaktion über Jagdreisen von deutschen Jägern nach Afrika.

Ein ZDF-Beitrag des Investigativ-Formats "Frontal21" berichtet über deutsche Jäger auf Großwildjagd in Afrika. Um beim Zuschauer für Aufmerksamkeit zu sorgen, nutzt das Format fragwürdige Jagdszenen aus dem Internet. Der Internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) stellen fest: Der Beitrag zeichnet ein verzerrtes Bild der Auslandsjagd und ihres Beitrages zum weltweiten Artenschutz.

Die ZDF-Richtlinien sehen unter anderem den „vorbehaltlosen Willen zur Wahrhaftigkeit und zur Sachlichkeit“ vor: Der Beitrag "Deutsche auf Trophäenjagd“ von „Frontal21“ nutzt allerdings Jagdszenen und sogenannte "Erlegerfotos" US-amerikanischer Kunden in Südafrika. Im Anschluss wird zu einer Vor-Ort-Recherche der Redaktion in Namibia übergeleitet. Beim Zuschauer muss der Eindruck entstehen, die Szenen stammten aus Namibia. Im Beitrag wird beispielsweise ohne weiteren Hinweis auf die Hintergründe gezeigt, wie ein US-Amerikaner in einem Gatter einen extra hierfür gezüchteten Löwen tötet. In Namibia hingegen dürfen Gastjäger überhaupt keine Löwen erlegen - die Praxis des Gatterabschusses ist dort überdies verboten.

CIC und DJV haben mit Verantwortlichen aus Regierung und Naturschutz in Namibia gesprochen. Die Fakten zur Sendung:

  • Obwohl der Beitrag "Deutsche auf Trophäenjagd" titelt, werden Jäger aus Deutschland überhaupt nicht gezeigt.
  • Anders als der Beitrag suggeriert, stammt die gezeigte Löwen-Szene nicht aus Namibia, sondern aus Südafrika. Sie zeigt keinen deutschen Jäger. Es handelt sich um das Töten eines sogenannten "Captive Bred Lion" - eines gezüchteten Löwen - gegen Geld. CIC und DJV verurteilen diese Praxis auf das Schärfste. Es gibt derartige Angebote in Südafrika, in Namibia sind sie verboten.
  • "Canned Lion Shooting" - das Töten dieser gezüchteten Löwen in Gattern - wird überwiegend von US-Amerikanern praktiziert, die gänzlich andere jagdethische Vorstellungen als deutsche Jäger haben.  Solche Angebote haben für den Ausschluss des südafrikanischen Berufsjägerverbandes (PHASA) aus dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) gesorgt und sind auch auf der Messe "Jagd&Hund" in Dortmund verboten. 
  • In Namibia gibt es aktuell gar keine Quote für Löwen. Lediglich Problemtiere, die eine Gefahr für die Sicherheit von Menschen und deren Vieh darstellen, dürfen im Auftrag und überwacht durch das Umweltministerium erlegt werden. Gastjäger erhalten hierfür keine Erlaubnis.
  • Der Beitrag zweifelt an, dass Einnahmen aus der Jagd die Bevölkerung erreichen - als Beweis wird die Uhungo-Conservancy genannt. Die Uhungo-Conservancy ist nur eine von knapp 90 namibischen gemeindebasierten Hegegemeinschaften. Im Rahmen des Conservancy-Modells erhalten die Gemeinden 100 Prozent der Jagdeinnahmen. Mit diesem Geld werden derzeit nachweislich über 700 kommunale Wildhüter, Entwicklungs- und Naturschutzprojekte finanziert (Chris Weaver, WWF Namibia). Die Probleme in der Uhungo-Conservancy wurden nicht durch die Jagd verursacht, sondern basieren auf Missmanagement der verantwortlichen Gemeindevertreter. Die Behauptung, Elefanten würden "durch verdorbenes Wasser aggressiv", ist schlichtweg absurd.
  • Gezeigt wird die Erlegung eines Giraffenbullen. Was nicht gezeigt wird: Dieser ist verletzt, die Erlegung aus Gründen des Tierschutzes ist verpflichtend. Vermutlich durch eine illegale Schlinge von Wilderern ist ein Huf ausgewachsen. Am Rücken klafft zudem eine massive, vereiterte und mit Fliegenmaden besetzte Wunde. Ein Giraffenbulle dieses Alters pflanzt sich nicht mehr fort.
  • Anders als im Beitrag suggeriert, sind die Bestände an Giraffen in Namibia nicht gefährdet. In Ländern mit regulierter Jagd sind sie stabil oder sogar zunehmend. 

Das namibische Umweltministerium (MET) kritisiert den ZDF-Fernsehbeitrag in einer Videobotschaft. Auch der namibische Berufsjägerverband (NAPHA) bemängelt die Darstellung der Jagd.

Tag der Verkehrssicherheit: DJV ruft Autofahrer auf, über das Tierfund-Kataster Wildunfälle zu melden. Erstmals werden Kollisionen systematisch erfasst. Wissenschaftler werten die Daten aus. Mehr als 69.000 Tierfunde sind bereits erfasst.

Alle zweieinhalb Minuten passiert in Deutschland ein Wildunfall. Der Ort des Geschehens? Bisher oft unbekannt. Das Tierfund-Kataster ermöglicht erstmals eine bundesweit einheitliche und standortsgenaue Erfassung von Wildunfällen und anderen Totfunden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert anlässlich des Tages der Verkehrssicherheit (20. Juni), Tierfunde an Straßen von unterwegs mit der App des Tierfund-Katasters zu melden. Verkehrswege können so sicherer für Mensch und Tier gestaltet werden.

Interessierte können sich die Tierfund-Kataster-App kostenlos im App Store herunterladen. Eine Anleitung gibt es im InternetMit nur wenigen Klicks lassen sich Tierart, Geschlecht und Funddatum erfassen. Zudem können Tierfunde auch von zu Hause über www.tierfund-kataster.de übertragen werden. Aus diesen Daten ermitteln Wissenschaftler Wildunfall-Schwerpunkte, die anschließend mit geeigneten Schutzmaßnahmen entschärft werden sollen. Mehr als 17.000 Nutzer haben sich bereits registriert und über 69.000 Tierfunde gemeldet.

Auf der Internetseite gibt es weitere Anwendungsmöglichkeiten: Nutzer können Funde auf interaktiven Karten und in Diagrammen zusammenstellen. Es gibt verschiedene Filterfunktionen, etwa für Tierart oder Todesursache. Passende Tiersteckbriefe bieten zusätzliche Hintergrundinformationen.

Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben das Tierfund-Kataster 2011 ins Leben gerufen. Ende 2016 hat der DJV das Projekt auf ganz Deutschland ausgeweitet. Das Kataster wird von Jägern und Landwirten auch für die Prävention der Afrikanischen Schweinepest verwendet: Meldungen verdächtiger Wildschweinkadaver gehen direkt an die zuständige Behörde. 

DJV veröffentlicht Broschüre: Ganzheitlicher Ansatz für Waldumbau ist notwendig. Immer größerer Jagddruck kann hingegen Wildschäden verursachen. Der Lebensraum von Wildtieren muss verbessert werden. Die Raumplanung bietet Ansätze, Ansprüche von Mensch und Tier in Einklang zu bringen.

Lösungsansätze im Forst-Jagd-Konflikt: Auf 40 Seiten gibt die Online-Broschüre des Deutschen Jagdverbands (DJV) einen Überblick über Wildschäden, deren Prävention und Ansprüche von Paarhufern an den Wald. Anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigt der DJV, warum eindimensionale Lösungsversuche zum Scheitern verurteilt sind: Ein zeitlich und räumlich gesehen immer größerer Jagddruck provoziert Wildschäden sogar und verschärft den Konflikt. Die Broschüre ist ein Appell, waldbauliche und jagdliche Maßnahmen im Zuge des notwendigen Waldumbaus intelligent zu kombinieren. Beispielsweise muss auf notwendigen Aufforstungsflächen stärker bejagt werden, um gepflanzte Bäume zu schützen. Gleichzeitig sind andernorts Wildruhezonen notwendig. In diesen muss eine Nutzung zumindest saisonal unterbleiben - auch für Erholungssuchende.  

Lösungsansätze bietet die wildökologische Raumplanung: Sie bezieht auch Felder und Wiesen mit ein, wichtige Teile des Wildtierlebensraumes. Notwendig ist eine ganzheitliche Betrachtung des Habitats für einzelne Tierarten. Um deren Nutzungsansprüchen mit denen des Menschen in Einklang zu bringen, müssen alle Akteure des ländlichen Raums zusammenarbeiten.

Der DJV fordert dazu auf, bestehende staatliche Fördermaßnahmen im Waldbau zu überdenken. Statt schwerpunktmäßig den Holzertrag zu fördern, sollten Auf- und Ausbau eines vielfältigen Lebensraums künftig mehr im Fokus stehen. Wildschäden und Lebensraum für Wildtiere sollten im Wald neu beurteilt werden. Dabei dürfen nicht nur Verbissprozente von Gehölzpflanzen im Fokus stehen. Vielmehr muss bewertet werden, wie viele Bäume pro Flächeneinheit unverbissen dem Äser des Wildes entwachsen, damit vorher definierte waldbauliche Ziele erreicht werden können.

Die öffentliche Hand hat in Sachen Waldumbau laut DJV eine Vorbildfunktion: Bund, Länder und Kommunen müssen in ihren Wäldern zeigen, wie sich wissenschaftliche Erkenntnis in die Praxis umsetzen lassen. Der Rationalisierungs- und Kostendruck der Forstwirtschaft hat allerdings seit den 1990er Jahren zur Streichung von bundesweit 70 Prozent der Stellen in Forstbetrieben geführt.

Die gedruckte Version der Broschüre gibt es voraussichtlich ab Ende Juli 2020.

In der bekannten Naturkunden-Reihe ist beim Berliner Verlag Matthes&Seitz der Band "Füchse" erschienen. Die Journalistin und MDR-Literaturexpertin Katrin Schumacher erforscht die kulturhistorischen Wurzeln des faszinierenden Freibeuters.

Krafttier, Kunstobjekt, Kulturfolger: Füchse sind faszinierende Geschöpfe, die den Menschen seit Jahrhunderten in ihren Bann ziehen. Die Literaturwissenschaftlerin und Journalistin Katrin Schumacher hat dem „Tier der Stunde“ nun ein Buch gewidmet, erschienen in der schönen „Naturkunden“-Reihe bei Matthes & Seitz. „Füchse“ ist eine fesselnde Hommage auf den kleinen roten Freibeuter. „... er wärmt den Hals der Venus, schnürt durch die mittelalterliche Lieddichtung ebenso wie durch zeitgenössische Belletristik, mal fies, mal fatale, mal als übertragene Imago. Und immer im Widerspruch zu sich selbst“, heißt es etwa im ersten Kapitel „Rotsehen“. Der Fuchs begleitet die Autorin schon seit ihrer Kindheit – als ausgestopftes Präparat, roter Halunke aus Janoschs „Reineke Fuchs“ und Selma Lagerlöfs „Wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson“. Seither versuche sie den Füchsen auf die schnurgerade Spur zu kommen, den echten wie denen aus dem Spiel, den imaginären genau wie den lebendigen, so Schumacher. Mit viel Feingefühl porträtiert sie auf 159 Seiten Reinekes Leid und Leben und nimmt den Leser mit auf einen natur- und kulturgeschichtlichen Streifzug durch Kinderbücher, Hühnerställe, Pelzgerbereien, um schließlich der fernöstlichen Fuchsbesessenheit in Japan nachzuspüren, wo die kleinen Räuber die Menschen als Gottheiten und erotische Dämonen betören. Herausgekommen ist ein ausdrucksstarkes, authentisches und obendrein schön gestaltetes Werk mit Alliterationen und Illustrationen.

Zum „Tag der Umwelt“ am 5. Juni 2020 weist der DJV auf das naturpädagogische Angebot der Jäger hin. Mit der Bildungsinitiative Lernort-Natur machen sich mehr als 7.000 ausgebildete Waidfrauen- und männer stark gegen Naturentfremdung.

Lernen, nachhaltig mit natürlichen Ressourcen umzugehen: Mehr als 7.000 Jäger und Jägerinnen haben sich bereits als ehrenamtliche Naturpädagogen ausbilden lassen und geben ihr Wissen weiter. Anlässlich des "Tag der Umwelt" macht der Deutsche Jagdverband (DJV) auf das außerschulische Lernangebot der Aktion Lernort-Natur aufmerksam.

Knapp 11.400 Stunden investieren geschulte Jäger und Jägerinnen monatlich für erlebnisorientiertes Lernen. Ob Fährten lesen, Vogelstimmen lauschen oder mit Naturmaterialien hantieren – Kinder und Jugendliche gehen in der heimischen Tier- und Pflanzenwelt auf Entdeckungsreise und entdecken diese mit allen Sinnen. Der Andrang ist groß, auch bei jungen Erwachsene oder Senioren. Jährlich erreichen Lernort-Natur-Pädagogen bundesweit über 800.000 wissbegierige Besucher auf Veranstaltungen.

Seit über 25 Jahren vermittelt der DJV pädagogisches Wissen an Jäger. Das fünfteilige Seminar-Modul zum DJV-Naturpädagogen umfasst 15 Unterrichtstage mit rund 80 Stunden. Lernort-Natur ist ein anerkanntes Projekt der „Weltdekade Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005 – 2014“ und wurde bereits zwei Mal von der UNESCO ausgezeichnet.

Auf der Seite djv-shop.de/lernort-natur/ gibt es zahlreiches Unterrichtsmaterial, Waldspiele und unterschiedlich Tierposter für kleine Entdecker. Weitere Informationen zur Bildungsinitiative gibt es unter www.lernort-natur.de.

Nutzer können ab sofort digitale Daten für insgesamt 20 Tierarten abrufen. Tabellen, Diagramme und Karten lassen sich individuell für bestimmte Regionen erstellen. Im Fokus: Paarhufer und invasive Arten.

Ab sofort bietet der Deutsche Jagdverband (DJV) digitale Jagdstatistiken von 1996/97 bis 2018/19 im WILD-Portal an. Auf der Internetseite www.wild-monitoring.de können Nutzer auf bundesweite Auswertungen aus dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) zugreifen. Aktuelle Jagdstatistiken und Trends für verschiedene Arten lassen sich in Form von Karten, Diagrammen und Tabellen darstellen. Die digitalen Daten orientieren sich am kürzlich veröffentlichten WILD-Jahresbericht 2018.

Im Fokus stehen Schalenwildarten wie Reh-, Rot- und Schwarzwild sowie invasive Arten, wie Waschbär, Nutria und Nilgans.

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Jahresstrecken verschiedener Wildtiere können in Diagrammen zusammengestellt und nach Art, Region sowie Jagdjahr gefiltert werden. (Quelle: DJV)
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Nutzer können die Ergebnisse über Filter individuell zusammenstellen. Zudem gibt es die Möglichkeit, Grafiken herunterzuladen - beispielsweise für Präsentationen oder weiterführende Fragestellungen. Insgesamt lassen sich im Portal Informationen zu Vorkommen, Besatzdichte und -entwicklung sowie Jagdstatistik von 20 Tierarten recherchieren.

Der DJV stellt über das WILD-Portal seit 2019 WILD-Ergebnisse digital zur Verfügung. Die Daten werden analog zum jährlich erscheinenden WILD-Jahresbericht regelmäßig erweitert. Jäger, Behörden und Interessierte können mit wenigen Klicks Auswertungen nach Region, Besatzdichte oder Wildtierart filtern und ansehen. Der Wissensschatz der Jäger wird so allgemein zugänglich gemacht.

Der DJV und seine Landesjagdverbände trauern um Dr. Gerhard Frank. Der passionierte Jäger ist im Alter von 90 Jahren verstorben.

Dr. Gerhard Frank, Ehrenpräsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), des Bayerischen Jagdverbandes (BJV) und Träger des großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ist am 29. Mai 2020 verstorben. Der Deutsche Jagdverband (DJV) und seine Landesjagdverbände trauern um eine der prägendsten Leitfiguren der deutschen Jägerschaft. "Wir werden uns an Dr. Gerhard Frank als beeindruckende Persönlichkeit und leidenschaftlichen Jäger erinnern und sein jahrzehntelanges Engagement in hohen Ehren halten", so DJV-Präsident Dr. Volker Böhning.

Dr. Frank, Sohn eines Oberforstmeisters und promovierter Jurist, war von 1982 bis 1995 Präsident des Deutschen Jagdverbandes. Er war zudem Präsident des bayerischen Landesjagdverbandes und Ehrenpräsident beider Verbände. Von 1979 bis 1996 führte er die Deutsche Delegation des Internationalen Rats zur Erhaltung der Jagd und des Wildes (CIC). Anschließend war er Ehrenmitglied. Als Präsident stand er dem Europäischen Dachverband der Jäger (FACE) von 1985 bis 1988 vor. Dr. Frank engagierte sich ebenfalls im Vorstand der Heinz-Sielmann-Stiftung und später in deren Stiftungsrat.

Der passionierte Jäger und Wegbereiter für die Jagd in Deutschland starb nach einem aktiven Leben, in dem er sich mit ganzer Kraft der Jagd, dem Naturschutz und dem Forst gewidmet hat. Dr. Frank war maßgeblich an der Vorbereitung der naturschutz- und jagdrechtlichen Gesetzgebung beteiligt. Diese, die Naturschutz- und Umweltbildung sowie Fragen zur Jagdethik und Jagdkultur waren seine Wirkungsbereiche, auf denen er sich national wie international Anerkennung erwarb. National erzielte er mit der Zusammenführung der deutschen Jagdverbände einen seiner größten Erfolge: So unterstützten westdeutsche Landesjagdverbände mit Patenschaften den Auf- und Ausbau der ostdeutschen Verbandsstruktur. Ein einheitlicher, großer DJV, dem die große Mehrheit der Jäger angehört, sei in der Lage, die jagdlichen Probleme der Zukunft zu meistern, so Dr. Frank in seinem Werk "135 Jahre organisierte Jägerschaft in Deutschland". In diesem beschrieb er die Geschichte und Entwicklung der Jagd und des Verbandswesens in Deutschland.

Für seine umfassenden Leistungen und sein reges Wirken wurde er sowohl in Deutschland als auch im Ausland vielfach ausgezeichnet. Dr. Gerhard Frank war Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie des Bayerischen Verdienstordens. Zudem erhielt er im Laufe seines wirkungsvollen Lebens zahlreiche Auszeichnungen: unter anderem das DJV-Verdienstabzeichen in Gold, die Ehrennadel in Gold des Bundes bayerischer Berufsjäger, die Ehrennadel in Gold des LJV Bayern, den Niedersächsischen Preis für Jagd und Naturschutz und die Verdienstnadel in Gold der Heinz-Sielmann-Stifung. 1996 ehrte das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Dr. Gerhard Frank mit seiner höchsten Auszeichnung – der Professor-Niklas-Medaille in Gold.

DJV fordert anlässlich der Sondersitzung von Agrar- und Umweltministern: Artenschutz als Produktionsziel festschreiben. Finanzierung der GAP muss langfristig gesichert werden. DJV begrüßt entsprechende Ansätze in der EU-Biodiversitätsstrategie 2030.

(Berlin, 27. Mai 2020) Anlässlich der morgigen Sondersitzung der Umwelt- und Agrarminister des Bundes und der Bundesländer mit den zuständigen EU-Kommissaren für Agrar und Umwelt fordert der Deutsche Jagdverband (DJV): Landwirte müssen künftig für Umweltleistungen fairer entlohnt werden. Biodiversität und Artenschutz müssen als Produktionsziel festgeschrieben werden. Entscheidend für eine Steigerung der Artenvielfalt sind Maßnahmen, von denen Insekten, Wiesen- und Feldvögel sowie weitere Wildtiere nachhaltig profitieren. Der DJV begrüßt entsprechende Inhalte der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030, die am vergangenen Mittwoch in Brüssel durch die Kommission vorgelegt wurde. Unter anderem wird darin gefordert, dass ein fester Prozentsatz landwirtschaftlicher Fläche mit vielfältigen ökologischen Strukturen zu gestalten sind und somit aufgewertet werden. Dazu gehören beispielsweise mehrjährige Brachen mit heimischen Wildpflanzen, Altgrasstreifen, mehrjährige Blühstreifen und Hecken.

Die Biodiversitätsstrategie für 2030 und die auf Gesundheit und Nachhaltigkeit ausgerichteten EU-Lebensmittelstrategie "Farm to Fork" ("Vom Hof auf den Tisch") sind Teil des Europäischen "Green Deals". Entsprechend beeinflussen sie die weiteren Verhandlungen über die zukünftige Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP). Durch Verzahnung der Strategien mit der GAP sollen langfristiger Erhalt der Natur und die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft weiter gefördert werden. Der DJV setzt sich für eine zukunftsfähigere und flexiblere europäische Agrarpolitik ein, die Artenvielfalt explizit fördert. Erhalt und Förderung einer intakten, diversen Kulturlandschaft müssen deutschland- und europaweit als Ziel festgeschrieben werden. Aus diesem Grund ist es begrüßenswert, dass die EU-Kommission konkrete Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten abgibt, bevor diese die nationalen GAP-Strategiepläne erarbeiten.

In beiden Strategien wird immer wieder auf die GAP verwiesen: Diese müsse in Zukunft Landwirten attraktive Anreize bieten, nachhaltiger zu wirtschaften. Hier bietet beispielsweise der Ansatz der Eco-Schemes (Öko-Regeln) großes Potential, die Landwirtschaft in einen breit getragen gesellschftlichen Konsens zu gestalten: Aus einem Katalog von Maßnahmen für die Artenvielfalt könnten Landwirte diejenigen auswählen, die am besten zu ihrer Betriebsstruktur passen. Im Gegensatz zu den klassischen Agrarumweltmaßnahmen aus der zweiten Säule müssen Eco-Schemes zusätzlich eine finanzielle Anreizkomponente enthalten, die über die Einkommensverluste hinausgeht und für eine faire Entlohnung sorgt. Deswegen begrüßt der DJV, dass auch die Kommission die Einführung eines Mindestbudgets für Eco-Schemes unterstützen wird.

Weiterhin fordert der DJV eine langfristig ausreichende Finanzierung der GAP, um den formulierten Herausforderungen für Landwirtschaft, Klimawandel und Artenrückgang begegnen zu können. Die Mitgliedsstaaten und die Kommission müssen sicherstellen, dass nationale GAP-Strategiepläne mit genügend Ressourcen ausgestattet und angemessen umgesetzt werden. Kürzungen der 1. und vor allem der 2. Säule lehnt der Verband ab. In letzterer sind die Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen untergebracht. Besser wäre es, dass die Förderinstrumente künftig praxisgerecht formuliert und ihr Effekt wissenschaftlich belegt sind. Zudem müssen sie ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand umsetzbar sein. Bereits in der GAP-Übergangsphase ab 2021 sollten mehr Mittel für Maßnahmen zum Klima- und Naturschutz bereit gestellt werden.

Verschiedenste Modellprojekte in den Bundesländern, wie etwa das Wildschutzprogramm Feld & Wiese (LJV Rheinland-Pfalz) oder das Kooperationsprojekt "Bunte Biomasse" (Veolia Stiftung, Deutsche Wildtier Stiftung und DJV), zeigen: Es gibt viele und vor allem verschiedene praxistaugliche Maßnahmen, die Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen. Derartige Erkenntnisse müssen im Rahmen der künftigen Agrarpolitik auf Bundes- und Europaebene berücksichtigt werden.

Quellen: EU-Biodiversitätsstrategie für 2030

"Farm to Fork"-Strategie

Wissenschaftlicher Beirat Waldpolitik verfehlt mit Eckpunkten zur Waldstrategie 2050 das Ziel, Artenvielfalt zu fördern. Einziger Ansatz: Jagddruck erhöhen. DJV fordert von Ministerin Klöckner stattdessen ein Wildtiermanagement-Konzept.

(Berlin, 27. Mai 2020) Anfang Mai hat der Wissenschaftliche Beirat Waldpolitik auf 75 Seiten Eckpunkte zur Waldstrategie 2050 vorgelegt. Nach Auffassung des Deutschen Jagdverbandes (DJV) ist der darin skizzierte eindimensionale Lösungsversuch des Forst-Jagd-Konflikts weit entfernt vom Erfolg. Er lautet schlicht: Schalenwildbestände durch Jagd reduzieren. Es fehlt eine umfassende Ursachenanalyse von Wildschäden. In einer Stellungnahme hat der DJV jetzt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gebeten, ein großräumiges Wildtiermanagement anzustreben, um die Nuztungsansprüche von Tieren und Menschen in Einklang zu bringen. Alle Akteure in der Kulturlandschaft, darunter Jagd, Forst, Landwirtschaft und Tourismus, müssen beteiligt werden. Das Ziel: Eine Waldstrategie 2050, die tatsächlich Artenvielfalt schafft - in Bezug auf Tiere und Pflanzen.

Wildtiermanagement wird auf Jagd reduziert

"Wildtiermanagement" wird in den Eckpunkten zur Waldstrategie 2050 fälschlicherweise gleichgesetzt mit Jagd. Diese ist jedoch nur ein Teil davon. Notwendig sind steuernde Instrumente wie die wildökologische Raumplanung. Die Expertise von Wildbiologen ist dringend erforderlich für eine gelungene Waldstrategie und die fachliche Bewertung des Einflusses von Wildtieren. Im wissenschaftlichen Beirat Waldpolitik ist der Forschungsbereich „Wildtiermanagement“ allerdings überhaupt nicht vertreten. 

Stürme, Dürre und Schädlinge vernichten Wald - nicht das Reh

Als Hemmschuh für eine "Mischwaldvermehrung" und Gefährdung von "Ökosystemleistungen in ganzer Breite" werden im Eckpunktepapier Reh- und Rotwild hoch stilisiert. Doch Dürre, Sturm und Schädlinge haben allein 2018 und 2019 Wald von der Fläche des Saarlandes bundesweit vernichtet. Besonders betroffen: die Fichte. Anfällige Nadelholzreinbestände machen 27 Prozent des Waldes aus. Noch immer gibt es etwa 2,8 Millionen Hektar nicht standortgerechte Monokulturen. Die waldbauliche Ausgangssituation für eine natürliche Mischwaldvermehrung ist also vielerorts überhaupt nicht gegeben. Der Mensch muss durch Kunstverjüngung eingreifen, also pflanzen. Hierfür braucht es etwa sechs Milliarden junge Bäume aus Forstbaumschulen. Entstehende Aufforstungsflächen müssen verstärkt bejagt werden - hier sind Jäger wichtige Partner der Waldbauern. Allerdings sind zusätzliche mechanische Schutzmaßnahmen unbedingt notwendig.

Großflächig erhöhter Jagddruck provoziert Wildschäden

Der Wissenschaftliche Beirat fordert, dass "Schalenwildbestände effektiv abgesenkt werden" müssen, ebenso eine "Anpassung der Jagdzeiten an die Biologie der jagdbaren Arten." Im Ergebnis wird schlicht eine Verlängerung der Jagdzeiten gefordert. Großflächig erhöhter Jagddruck führt jedoch zum Gegenteil: Die Physiologie von Wiederkäuern wie Reh- und Rotwild widerspricht beispielsweise Bewegungsjagden im Spätwinter. Stress führt in dieser Phase zu mehr Schäden an Bäumen. Waldbauliche Ziele müssen mit einem Jagdkonzept einher gehen: Wird beispielsweise in Aufforstungsflächen der Jagddruck erhöht, sollten gleichzeitig Wildruhezonen an anderen Stellen entstehen, betonen Experten. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus Wildbiologie und Wildtiermanagement sollten in der Waldstrategie 2050 unbedingt berücksichtigt werden. 

Weitere Infos:

Eckpunkte der Waldstrategie 2050 - Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats  Waldpolitik beim BMEL: www.bmel.de 

Videoserie auf Youtube: #waldbaumitwaidblick

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