IUCN: Trophäenjagd trägt zu Artenschutz bei. Forderungen der Tierrechtsszene nach Pauschalverboten werden abgelehnt. CIC und DJV begrüßen die Stellungnahme.

In einem gestern veröffentlichten Schreiben nimmt die Kommission "Sustainable Use and Livelihoods" (SULi) der Weltnaturschutzunion (IUCN) klar Stellung zur Bedeutung nachhaltiger Jagd im internationalen Artenschutz: "Die Trophäenjagd trägt bei vielen Spezies zu deren Schutz bei." Der Internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßen diese aktuelle Stellungnahme der IUCN und verweisen auf die Rolle, die regulierter Jagd weltweit zukommt: Jagd schafft Einkommen, sichert Lebensräume und trägt zur Lösung von Mensch-Tier-Konflikten bei.

Anlass für die Herausgabe der schriftlichen Stellungnahme der IUCN-Kommission ist die Erlegung des Löwen "Cecil" vor fünf Jahren. Die Tierrechtsszene hat bereits in der Vergangenheit versucht, die legale Jagd auf den Löwen zu skandalisieren und nutzt die derzeitige mediale Aufmerksamkeit, um ein pauschales Jagdverbot zu fordern. Die IUCN stellt klar: "Es besteht die Gefahr, dass ein Ende der Jagd – bei Fehlen tragfähiger, alternativer Einnahmequellen – die weitaus größeren Bedrohungen noch verschärft, anstatt den Schutzstatus jagdbarer Arten zu verbessern." Als Hauptbedrohungen nennt die IUCN Lebensraumverlust durch Ackerbau und Viehzucht, Wilderei sowie Mensch-Wildtier-Konflikte.

Wie komplex Tourismus, Jagd, Gesellschaft und Wildtierschutz miteinander wirken, erläutert ein Papier der IUCN. Das seit September 2016 auf Englisch vorliegende Informationsschreiben zur Auslandsjagd verweist auf Gefahren, die aus Jagdverboten oder Einfuhrbeschränkungen für Jagdtrophäen entstehen. CIC und DJV stellen das Schreiben auf Deutsch zum Download bereit oder versenden es auf Wunsch in Form einer Broschüre per Post.

 

Sommerzeit ist Paarungszeit beim Steinmarder: Jetzt kommt es zu zahlreichen Schäden unter der Motorhaube. Auch andere anpassungsfähige Wildtiere sorgen in urbanen Regionen für Ärger. Um geplünderte Mülltonnen, verwüstete Gärten und beschädigte Autos zu vermeiden, gilt: Abstand halten und nicht füttern.

Die Paarungszeit des Steinmarders sorgt im Juli und August jährlich für Unmut unter Autofahrern. Zerstörte Kabel, Schläuche oder Isoliermatten sind die Folgeschäden eines unerbittlichen Revierkampfs. Steinmarder nutzen geparkte Pkw als Schlafplatz, Speisekammer und Aussichtsplattform. Wittert der ortsansässige Marder den Duft eines Konkurrenten, greift er alle Autoteile an, die nach dem Rivalen riechen. Besonders Pendler, die ihr Auto unbewusst in unterschiedlichen Marderrevieren parken, sind von den Beißattacken betroffen. Jedes Jahr verursachen Marder einen Versicherungsschaden in Millionenhöhe. Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt Autofahrern, vor jeder Fahrt auf auslaufende Flüssigkeit oder herumliegende Gummiteile zu achten. Teure Folgeschäden lassen sich so vermeiden.

Neben dem Steinmarder suchen auch andere anpassungsfähige Arten wie Fuchs, Waschbär und Wildschwein die Nähe zum Menschen. Ein wärmeres Klima, zahlreiche Verstecke, kaum natürliche Feinde und ausreichend Nahrung – Siedlungen bieten beste Bedingungen. Damit  Kulturfolger Abstand von Menschen halten, sollte bewusstes sowie unbewusstes Füttern vermieden werden. Hunde- oder Katzenfutter locken Fuchs und Waschbär an. Kompost und Mülltonnen bieten Wildtieren ebenfalls Nahrung und sollten deshalb immer verschlossen sein. Fuchs und Waschbär können Krankheiten auf Hunde und Katzen übertragen. Wildschweine graben auf der Suche nach Würmern und Mäusen Rasenflächen um. Fühlen sich die Allesfresser bedroht, attackieren sie Hunde und sogar Menschen. In der Stadt sind sie ein Risiko für Autofahrer.

Wie sichere ich das Auto gegen den Marder? Wie halte ich Wildschweine vom Garten fern? Hilfreiche Tipps zum Umgang mit Wildtieren gibt es in der Broschüre "Wilde Wohngemeinschaften – Wildtiere in der Stadt und ihre Folgen". Diese steht im Internet zum Herunterladen bereit oder kann im DJV-Shop bestellt werden.

Mit der Urlaubszeit beginnt die Odyssee des Leidens für Hund, Katze und Co. Sie werden ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen – auch zum Leidwesen von heimischen Wildtieren. Der DJV ruft Halter zu verantwortungsbewusstem Handeln auf und gibt Tipps.

Waren Haustiere während der Corona-Pandemie wichtige Gefährten, ist es mit dem Ferienbeginn oftmals vorbei mit der Tierliebe: Kleintiere, Vögel, aber auch Schlangen und Frösche enden auf Raststätten oder im Wald. Rund 500.000 Haustiere werden laut Tierschutzverbänden jährlich ausgesetzt. Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert an das Verantwortungsbewusstsein von Tierbesitzern und informiert über die Folgeschäden für die heimische Tierwelt.

„Zur Urlaubsplanung gehört auch, eine Bleibe fürs Haustier zu organisieren“, sagt Detlef Zacharias zuständig für Tierschutz im DJV-Präsidium. „Aussetzen ist keine Lösung und hat schwerwiegende Folgen für die heimische Artenvielfalt.“ Um zu überleben, gehen Hunde und Katzen notgedrungen auf Jagd und erbeuten kleinere Säugetiere, aber auch bedrohte Singvögel oder Amphibien. Nach DJV-Hochrechnungen töten allein verwilderte Hauskatzen in Deutschland jährlich 100 Millionen Vögel sowie 300 Millionen Säugetiere und Reptilien. Ausgesetzte exotische Tiere wie zum Beispiel die Schmuckschildkröte verdrängen heimische Arten. 

Laut Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes ist das Aussetzen und Zurücklassen von Tieren verboten und wird mit Geldstrafen von bis zu 25.000 Euro geahndet. Gefundene Tiere sollten im zuständigen Tierheim, bei Feuerwehr oder Polizei abgegeben werden.

Inzwischen gibt es bundesweit zahlreiche haustierfreundliche Ferienunterkünfte. Für Tiere, die nicht gut mit Veränderungen zurechtkommen, sind Freunde, Familie oder Tiersitter eine Option. Auch Tierpensionen helfen weiter, wenn es um die Suche nach einer geeigneten Übergangsbleibe geht.

Der DJV stellt elf ausgezeichnete Projekte in der Öffentlichkeitsarbeit vor, die zum Nachahmen einladen. Für den Sonderpreis Kommunikation standen 48 Aktionen zur Auswahl. Das neue Heft ist ab sofort als Druckversion und zum kostenfreien Herunterladen erhältlich.

Zum Sonderpreis Kommunikation hat der Deutsche Jagdverband (DJV) eine sehenswerte Broschüre veröffentlicht. Anschaulich werden auf 40 Seiten die facettenreichen Projekte der fünf Haupt- und sechs Sonderpreisgewinner vorgestellt. Leser können sich von innovativen Beispielen kreativer Öffentlichkeitsarbeit inspirieren lassen. Die Projekte reichen von der Kitzrettung mit moderner Technik bis hin zu Umweltbildung für sozial benachteiligte Kinder. Auch Projekte, die Wildbret geschickt für Öffentlichkeitsarbeit nutzen, werden vorgestellt.

Die Broschüre soll zum Nachmachen anregen. Wer selbst Initiative ergreifen möchte und sich einbringen will, kann direkten Kontakt mit den Jägerinnen und Jägern der jeweiligen Aktionen aufnehmen. Die Kontaktdaten sind im Heft zu finden. Der Sonderpreis Kommunikation würdigt die Arbeit der vielen Jägerinnen und Jäger in Deutschland, die sich für Wild, Jagd und Natur einsetzen. Initiiert vom Ehrenpräsidenten Hartwig Fischer, hatten sich 44 Teilnehmer mit 48 verschiedenartigen Projekten auf den Sonderpreis Kommunikation beworben.

Die Preisverleihung fand während des Bundesjägertags 2019 statt. Die Broschüre kann als Druckversion bei Übernahme der Versandkosten bei der DJV-Service GmbH bestellt werden: www.djv-shop.de. Eine Online-Version gibt es zum Herunterladen hier.

Am Wochenende wird es heiß: Während es Menschen an Seen und in Freibäder zieht, haben Wildtiere zahlreiche Strategien gegen sommerliche Hitze entwickelt.

Hohe Temperaturen sind für das Wochenende angesagt. Während Menschen ins Freibad flüchten oder sich in klimatisierte Räume zurückziehen, sind viele Wildtiere der Hitze ausgesetzt. Zwar sind die meisten gut angepasst, andauernd hohe Temperaturen und Trockenheit bedeuten allerdings Stress. Jägerinnen und Jäger helfen etwa mit künstlich angelegten Wasserstellen. Davon profitieren auch viele Insekten- oder Vogelarten. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet Erholungssuchende zudem, Rücksicht auf Wildtiere zu nehmen: Zusätzlicher Stress, etwa durch nicht angeleinte Hunde, sollte vermieden werden.

Um bei sommerlicher Hitze "cool" zu bleiben, haben viele Wildtiere clevere Strategien entwickelt: Wildschwein, Hirsch und auch mancher Dachs lieben den Abstecher ins kühle Nass, gern kombiniert mit einer dicken Schlammpackung. Diese kühlt und hält zugleich lästige Mücken, Bremsen und Zecken fern. Andere Wildtiere wie Kaninchen oder Fuchs ziehen sich in ihre kühlen, unterirdischen Baue zurück und halten Mittagsschlaf, wenn die Sonne am höchsten steht. Der Hase, ein Steppenbewohner, lebt oberirdisch in sogenannten Sassen und nutzt seine gut durchbluteten, langen Löffel als Klimaanlage: Überschüssige Wärme wird über die dünne Haut abgegeben.

Die Bewegungsaktivität der Tiere wird bei Hitze auf ein Minimum reduziert. Ausnahme ist das Reh: Auch bei hohen Temperaturen zeigt der Rehbock im Juli und August Ausdauer, wenn er seine auserwählte Ricke über große Distanzen verfolgt. Grund dafür ist die Paarungszeit.

Andere Wildtiere sind hingegen weniger anpassungsfähig, etwa der Igel. Die stacheligen Waldbewohner leiden stark unter den hohen Temperaturen. Um ihnen im Garten zu helfen, empfiehlt der DJV täglich ein flaches Gefäß mit Wasser bereitzustellen. Ein Stöckchen darin verhindert, dass hereingefallene Insekten ertrinken. Hier wird man auch des Öfteren Vögel beobachten können, doch Vorsicht: Sind Katzen im Garten, empfiehlt es sich, die Vogeltränken so anzubringen, dass sie für diese unerreichbar sind.

Die Zahl der Jägerinnen und Jäger steigt, das Interesse am Waidwerk wächst. Medien berichten immer häufiger auf unterschiedlichen Kanälen darüber. Moderne Öffentlichkeitsarbeit und professioneller Umgang mit Medienvertretern bedürfen fundierter Kenntnisse. In einem Seminar vermittelt der DJV Kernkompetenzen.

In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Zahl der Presseanfragen zu Jagd und Jägern mehr als verdoppelt. Häufig sind Protagonisten aus den Kreisjägerschaften und Hegeringen gefragt. Doch wie gelingt ein professioneller Auftritt vor Mikrofon und Kamera? Welche Worte sind zu wählen, welche rechtlichen Fallstricke gilt es zu beachten? Am 25. und 26. September bietet der Deutsche Jagdverband (DJV) in Kooperation mit dem Landesjagdverband Hessen (LJV Hessen) und dem Journalistenzentrum Herne das Seminar "Vor Mikrofon und Kamera" in Bad Nauheim an. Eine Anmeldung ist noch bis zum 31. Juli 2020 möglich.

Neben Presse- und Medienrecht stehen praktische Übungen vor Mikrofon und Kamera im Fokus. Jeder Teilnehmer erhält die Möglichkeit, professionelle Statements und Interviews zu üben. Erfahrene Referenten geben Formulierungshinweise und Praxistipps. Ob Neuling im Ehrenamt oder alter Hase: Wer gern etwas hinzulernen und sich mit Kollegen aus anderen Bundesländern austauschen möchte, ist beim Presseseminar richtig.

Aus dem Inhalt:

  • Spontan oder angemeldet: unterschiedliche Formen von Interviews
  • Sprechen vor Mikrofon und Kamera
  • Statements vorbereiten
  • Umgang mit Provokationen

Das Seminar ist eine Präsenzveranstaltung. Diese wird voraussichtlich unter den dann geltenden Corona-Auflagen stattfinden. Die Teilnahmegebühr beträgt 200 Euro (LJV-Beteiligung auf Anfrage). Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an bildung@jagdverband.de. Das Anmeldeformular gibt es hier.

Botswanas Regierung hat 2019 ein Jagdverbot aufgehoben. Grund dafür sind ausufernde Mensch-Tier-Konflikte und die Lebensraumzerstörung durch Elefanten. DJV und CIC präsentieren einen Dokumentarfilm zur Situation vor Ort.

Ein seit 2014 bestehendes generelles Jagdverbot auf Staats- und Kommunalland in Botswana ist im Mai 2019 aufgehoben worden. Grund dafür waren ausufernde Mensch-Tier-Konflikte. Insbesondere Elefanten hatten in der jagdfreien Zeit die Lebensgrundlagen von Menschen sowie die Lebensräume anderer Tierarten zerstört und damit ein aktives Management notwendig gemacht. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) zeigen in einem Dokumentarfilm, was es für Menschen bedeutet, inmitten von Elefanten und Löwen zu leben.

Die Jagd in Botswana war unter dem damaligen Präsidenten Ian Khama verboten worden. Der 60-minütige Beitrag schildert die massiven Auswirkungen dieser ideologisch geprägten Entscheidung, die vorrangig westliche Tierrechtsorganisationen forciert hatten. In der Folge waren Verdienstmöglichkeiten, Einkommen und Nahrungsmittel für die Bevölkerung verloren gegangen. Garantien und Versprechen auf Beschäftigung in anderen Bereichen, wie etwa dem Ökotourismus (Fototourismus) als Ersatz, blieben unerfüllt. Betroffene wie der Bauer Patrick Ramatsitla schildern in der Dokumentation, warum sie auf ihrem eigenen Land wie in einem Flüchtlingscamp leben, Angst um ihre Existenz haben und gezwungen sind, Traditionen aufzugeben. 

Botswana beherbergt mit mindestens 135.000 Tieren die größte Elefantenpopulation Afrikas, die sich Wasser und Land mit einer stetig wachsenden Bevölkerung teilt. Nach Expertenmeinung übersteigt die Elefantenpopulation die Kapazität der botswanischen Ökosysteme (circa 55.000 Elefanten) deutlich. Die Dokumentation veranschaulicht detailliert, warum Jagdverbote kontraproduktiv sind: Nachhaltige, regulierte Jagd trägt zur Lösung von Mensch-Tier-Konflikten bei und dient als Einkommensquelle dem Schutz von Wildtierbeständen und ihren Lebensräumen.

Der DJV gehört zu den Gewinnern des German Brand Award 2020, einem der wichtigsten deutschen Markenpreise. Der Dachverband überzeugte in der Kategorie „Non-Governmental Organization“.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) erhält eine Auszeichnung mit dem German Brand Award 2020 als "Excellent Brand" für seine herausragende Markenführung in der Kategorie "Non-Governmental Organization". Insgesamt bewarben sich 1.200 Marken aus 14 Ländern. Der Preis ist eine Wertschätzung für die unermüdliche Arbeit aller Jägerinnen und Jäger, Jagd verständlich zu vermitteln. Wir danken jedem, der mit uns gemeinsam die Marke Jagd ständig weiterentwickelt“, sagte DJV-Geschaftsführer Olaf Niestroj. Seit der Gründung im Jahr 1949 betreibt der Deutsche Jagdverband Öffentlichkeitsarbeit für die Bevölkerung. Der Dachverband der Jäger setzt dabei auf Transparenz und zeitgemäße Berichterstattung.

Jagd kann modern: Der DJV ist im Internet und in den sozialen Medien vertreten. Mittlerweile verzeichnet der Facebook-Auftritt über 55.000 Abonnenten. Knapp 35.000 Follower sind es auf Instagram. Damit ist der Verband weit vorne, wenn es um Jagd in den sozialen Medien geht. Authentisch und vielseitig präsentiert sich der DJV auf verschiedenen Messen und Veranstaltungen wie der Internationalen Grünen Woche in Berlin oder der Messe Jagd und Hund in Dortmund. Hervorragende Anknüpfungspunkte für Gespräche bietet die Kampagne "Wild auf Wild". Nicht-Jäger können sich mit der Aktion "Gemeinsam Jagd erleben" selbst ein Bild von den vielfältigen Aufgaben der Jäger und Jägerinnen in Deutschland machen.

Der German Brand Award wird jährlich von der Stiftung Rat für Formgebung vergeben. Die Jury aus unabhängigen, interdisziplinären Experten aus Unternehmen, Wissenschaft, Beratung, Dienstleistung und Agenturen bewertet besonders die Nachhaltigkeit, den Innovationsgrad und Zukunftsfähigkeit der eingereichten Marken.

CIC und DJV reagieren mit einem Faktencheck auf eine Dokumentation der Frontal21-Redaktion über Jagdreisen von deutschen Jägern nach Afrika.

Ein ZDF-Beitrag des Investigativ-Formats "Frontal21" berichtet über deutsche Jäger auf Großwildjagd in Afrika. Um beim Zuschauer für Aufmerksamkeit zu sorgen, nutzt das Format fragwürdige Jagdszenen aus dem Internet. Der Internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) stellen fest: Der Beitrag zeichnet ein verzerrtes Bild der Auslandsjagd und ihres Beitrages zum weltweiten Artenschutz.

Die ZDF-Richtlinien sehen unter anderem den „vorbehaltlosen Willen zur Wahrhaftigkeit und zur Sachlichkeit“ vor: Der Beitrag "Deutsche auf Trophäenjagd“ von „Frontal21“ nutzt allerdings Jagdszenen und sogenannte "Erlegerfotos" US-amerikanischer Kunden in Südafrika. Im Anschluss wird zu einer Vor-Ort-Recherche der Redaktion in Namibia übergeleitet. Beim Zuschauer muss der Eindruck entstehen, die Szenen stammten aus Namibia. Im Beitrag wird beispielsweise ohne weiteren Hinweis auf die Hintergründe gezeigt, wie ein US-Amerikaner in einem Gatter einen extra hierfür gezüchteten Löwen tötet. In Namibia hingegen dürfen Gastjäger überhaupt keine Löwen erlegen - die Praxis des Gatterabschusses ist dort überdies verboten.

CIC und DJV haben mit Verantwortlichen aus Regierung und Naturschutz in Namibia gesprochen. Die Fakten zur Sendung:

  • Obwohl der Beitrag "Deutsche auf Trophäenjagd" titelt, werden Jäger aus Deutschland überhaupt nicht gezeigt.
  • Anders als der Beitrag suggeriert, stammt die gezeigte Löwen-Szene nicht aus Namibia, sondern aus Südafrika. Sie zeigt keinen deutschen Jäger. Es handelt sich um das Töten eines sogenannten "Captive Bred Lion" - eines gezüchteten Löwen - gegen Geld. CIC und DJV verurteilen diese Praxis auf das Schärfste. Es gibt derartige Angebote in Südafrika, in Namibia sind sie verboten.
  • "Canned Lion Shooting" - das Töten dieser gezüchteten Löwen in Gattern - wird überwiegend von US-Amerikanern praktiziert, die gänzlich andere jagdethische Vorstellungen als deutsche Jäger haben.  Solche Angebote haben für den Ausschluss des südafrikanischen Berufsjägerverbandes (PHASA) aus dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) gesorgt und sind auch auf der Messe "Jagd&Hund" in Dortmund verboten. 
  • In Namibia gibt es aktuell gar keine Quote für Löwen. Lediglich Problemtiere, die eine Gefahr für die Sicherheit von Menschen und deren Vieh darstellen, dürfen im Auftrag und überwacht durch das Umweltministerium erlegt werden. Gastjäger erhalten hierfür keine Erlaubnis.
  • Der Beitrag zweifelt an, dass Einnahmen aus der Jagd die Bevölkerung erreichen - als Beweis wird die Uhungo-Conservancy genannt. Die Uhungo-Conservancy ist nur eine von knapp 90 namibischen gemeindebasierten Hegegemeinschaften. Im Rahmen des Conservancy-Modells erhalten die Gemeinden 100 Prozent der Jagdeinnahmen. Mit diesem Geld werden derzeit nachweislich über 700 kommunale Wildhüter, Entwicklungs- und Naturschutzprojekte finanziert (Chris Weaver, WWF Namibia). Die Probleme in der Uhungo-Conservancy wurden nicht durch die Jagd verursacht, sondern basieren auf Missmanagement der verantwortlichen Gemeindevertreter. Die Behauptung, Elefanten würden "durch verdorbenes Wasser aggressiv", ist schlichtweg absurd.
  • Gezeigt wird die Erlegung eines Giraffenbullen. Was nicht gezeigt wird: Dieser ist verletzt, die Erlegung aus Gründen des Tierschutzes ist verpflichtend. Vermutlich durch eine illegale Schlinge von Wilderern ist ein Huf ausgewachsen. Am Rücken klafft zudem eine massive, vereiterte und mit Fliegenmaden besetzte Wunde. Ein Giraffenbulle dieses Alters pflanzt sich nicht mehr fort.
  • Anders als im Beitrag suggeriert, sind die Bestände an Giraffen in Namibia nicht gefährdet. In Ländern mit regulierter Jagd sind sie stabil oder sogar zunehmend. 

Das namibische Umweltministerium (MET) kritisiert den ZDF-Fernsehbeitrag in einer Videobotschaft. Auch der namibische Berufsjägerverband (NAPHA) bemängelt die Darstellung der Jagd.

Tag der Verkehrssicherheit: DJV ruft Autofahrer auf, über das Tierfund-Kataster Wildunfälle zu melden. Erstmals werden Kollisionen systematisch erfasst. Wissenschaftler werten die Daten aus. Mehr als 69.000 Tierfunde sind bereits erfasst.

Alle zweieinhalb Minuten passiert in Deutschland ein Wildunfall. Der Ort des Geschehens? Bisher oft unbekannt. Das Tierfund-Kataster ermöglicht erstmals eine bundesweit einheitliche und standortsgenaue Erfassung von Wildunfällen und anderen Totfunden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) appelliert anlässlich des Tages der Verkehrssicherheit (20. Juni), Tierfunde an Straßen von unterwegs mit der App des Tierfund-Katasters zu melden. Verkehrswege können so sicherer für Mensch und Tier gestaltet werden.

Interessierte können sich die Tierfund-Kataster-App kostenlos im App Store herunterladen. Eine Anleitung gibt es im InternetMit nur wenigen Klicks lassen sich Tierart, Geschlecht und Funddatum erfassen. Zudem können Tierfunde auch von zu Hause über www.tierfund-kataster.de übertragen werden. Aus diesen Daten ermitteln Wissenschaftler Wildunfall-Schwerpunkte, die anschließend mit geeigneten Schutzmaßnahmen entschärft werden sollen. Mehr als 17.000 Nutzer haben sich bereits registriert und über 69.000 Tierfunde gemeldet.

Auf der Internetseite gibt es weitere Anwendungsmöglichkeiten: Nutzer können Funde auf interaktiven Karten und in Diagrammen zusammenstellen. Es gibt verschiedene Filterfunktionen, etwa für Tierart oder Todesursache. Passende Tiersteckbriefe bieten zusätzliche Hintergrundinformationen.

Der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel haben das Tierfund-Kataster 2011 ins Leben gerufen. Ende 2016 hat der DJV das Projekt auf ganz Deutschland ausgeweitet. Das Kataster wird von Jägern und Landwirten auch für die Prävention der Afrikanischen Schweinepest verwendet: Meldungen verdächtiger Wildschweinkadaver gehen direkt an die zuständige Behörde. 

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