Daten zu 16 Tierarten sind enthalten. Das bundesweit größte Monitoring-Programm der Jäger umfasst knapp die Hälfte der unbebauten Fläche Deutschlands. 

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat heute Monitoring-Daten zu 16 ausgewählten Tierarten für das Jahr 2019 veröffentlicht. Knapp 30.000 Revierinhaberinnen und -inhaber haben für den Bericht des Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) Daten geliefert. Das entspricht einer Gesamtfläche von 14 Millionen Hektar oder 43 Prozent der unbebauten Fläche Deutschlands. Damit ist WILD das bundesweit größte Monitoring-Programm für zahlreiche Arten. Erstmals haben Wissenschaftler bundesweite Angaben zum Vorkommen von Wildschwein und Mufflon aufbereitet. Der WILD-Bericht enthält auch Daten zu Vorkommen, Besatzdichte oder Entwicklung von Niederwildarten wie Rebhuhn und Wasservögeln. Auf 76 Seiten sind die Ergebnisse in zahlreichen Karten, Diagrammen und Tabellen dargestellt. Für die einzelnen Tierarten gibt es zudem Steckbriefe und Wissenswertes zur Biologie.

Wildschwein fast flächendeckend präsent

Lediglich 8 Prozent der Teilnehmer an der flächendeckenden Erfassung 2019 haben kein Vorkommen des Wildschweins gemeldet. Lücken gibt es hauptsächlich im Westen von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen sowie im südlichen Bayern (Alpenvorland und Alpen). Bei mehr als einem Drittel der Revierinhaberinnen und -inhaber kommt das Wildschwein ganzjährig vor (Standwild), bei etwa der Hälfte nur sporadisch (Wechselwild). Den höchsten Standwildanteil haben Berlin und Brandenburg mit über 60 Prozent der Jagdbezirke. Das Wildschwein profitiert besonders vom Klimawandel und der veränderten Anbauweise auf den Feldern.

Silberreiher breitet sich aus

Ein weiterer Gewinner des Klimawandels ist der Silberreiher: Früher nur Durchzügler, bleiben heute immer mehr Tiere über den Winter in Deutschland. Sein Vorkommen meldeten 2019 bundesweit bereits 36 Prozent der Revierinhaberinnen und -inhaber. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als 2013. Die meisten Beobachtungen notierten Jäger in Revieren aus Nordrhein-Westfalen (44 Prozent) und Niedersachsen (41 Prozent). Der Silberreiher hat vermutlich sein Beutespektrum angepasst, was in unabhängiger von Gewässern macht: Neben Fischen und Amphibien frisst er Mäuse und Wirbellose, die er auf Äckern oder Wiesen findet.

Der WILD-Bericht 2019 kann ab dem 6. April 2021 über die DJV-Service GmbH per E-Mail unter info@djv-service.de angefordert werden. Bis zum 6. Mai 2021 sind jeweils bis zu zwei Exemplare versandkostenfrei. Danach ist der Bericht kostenfrei im DJV-Shop (www.djv-shop.de) zzgl. Versandkosten erhältlich.

Von innen nach außen: Die richtige Mähtechnik kann Eltern- und Jungtiere retten. Tierschutz funktioniert mit Knistertüten, Flatterbändern und Drohnen vor der Ernte. DJV und vier weitere Verbänden geben Tipps.

Auch in Corona-Zeiten kommt es beim Mähen von Grünland oder Energiepflanzen wie Grünroggen auf die Kitzrettung an. Die Frühjahrsmahd fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher oder dem Mähbalken. Darauf machen Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), Bundesverband der Maschinenringe (BMR), Deutscher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdverband (DJV) aufmerksam. Die Verbände empfehlen den Landwirten, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen oder selbst erforderliche Maßnahmen für den Schutz von Wildtieren durchzuführen.

Tierschutz planen

Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor dem Mähen, so die Verbände. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine – für Silage oder Biomasseproduktion – rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähweise dem Tierverhalten anzupassen. Die Verbände empfehlen, das Grünland grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. Das ermöglicht Rehen, Feldhasen oder Fasanen während der Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg – gerade bei Rehkitzen, die sich instinktiv ducken, oder auch bei Bodenbrütern.

Eine Maßnahme pro Hektar hilft bereits

Vor dem eigentlichen Mähtermin haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt, um Tierleben zu schützen. Dazu gehören auch in Corona-Zeiten mit dem gebotenen Sicherheitsabstand zu eventuellen Mitstreitern etwa das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden. Knistertüten, Flatterbänder oder Kofferradios, die bereits am Vorabend aufgestellt werden, sind ebenfalls effektiv und kostengünstig: Rehe zum Beispiel sind beunruhigt und bringen ihren Nachwuchs in Sicherheit. Elektronische Wildscheuchen, die unterschiedliche Töne wie Menschenstimmen, klassische Musik oder Motorengeräusche aussenden, haben sich im Praxiseinsatz bewährt. Bereits eine Maßnahme pro Hektar zur Vertreibung wirkt, haben Experten herausgefunden.

Drohnen besonders für große Flächen

Die Maßnahmen zum Wildtierschutz sind wichtig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen. Abhängig von der Witterung können vor allem Drohnen helfen, die nach Ergebnissen des Konjunkturbarometer Agrar in fast jedem 10. landwirtschaftlichen Betrieb im Einsatz sind. In Kombination mit Infrarot-Technik helfen sie, Jungtiere auf großen Flächen zu lokalisieren. Die Verbände weisen darauf hin, dass Jagdausübende die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rehkitzrettung gefördert bekommen können, siehe www.ble.de/rehkitzrettung

Die Verbände fordern die Politik auf, der Forschungs- und Innovationsförderung zum Schutz von Wildtieren eine hohe Priorität einzuräumen. Besonders digitale Techniken und verbesserte Infrarottechnik haben das Potential, Rehkitze und Niederwild nachhaltig schützen zu können.

Die richtige Frühmahd im Video erklärt:

 

Im Frühjahr wird überall neues Leben geboren. Im Gegensatz zu menschlichen Babys sind Tierkinder leise und sehr gut getarnt. Und sie brauchen Ruhe. Der Deutsche Jagdverband gibt Tipps für die Brut- und Setzzeit.  

Derzeit sprießt das Grün und die Natur verwandelt sich in eine große Kinderstube. Überlebensstrategie der "kleinen Wilden" ist neben einer außerordentlich guten Tarnung auch die Eigenschaft, geruchs- und geräuschlos zu verharren. So entkommen sie Fressfeinden wie Fuchs und Waschbär. Bei Osterspaziergängern funktioniert das leider nicht. Häufig werden vermeintlich einsame Tierkinder angefasst oder gar eingesammelt. Doch das ist gefährlich! Heftet an wilden Tierkindern menschlicher Geruch, werden sie häufig von den Elterntieren verstoßen und ihre Überlebenschancen sinken rapide. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet Erholungssuchende daher in der Brut- und Setzzeit um Rücksicht und Einhaltung einiger Regeln.

Finger weg von Tierkindern

Junge Wildtiere sollten auf keinen Fall angefasst oder gar mit nach Hause genommen werden. Die Eltern sind meist in der Nähe und nähern sich dem Nachwuchs, wenn die Gefahr gebannt ist. Jungtiere wie Kitze sind mehrere Stunden täglich allein und werden nur zum Säugen von der Ricke aufgesucht. Auch Junghasen besucht die Mutter nur für zwei Mahlzeiten Milch am Tag.

Wege nicht verlassen

Wildtiere brauchen Rückzugsräume und Ruhezonen. Sie halten sich besonders gern im Dickicht der Wälder, Knicks und Feldhecken oder im hohen Gras auf. Studien zeigen: Bleibt der Mensch auf Wegen, ist er für Tiere berechenbar. Verlässt er die Wege, wird er zum unkalkulierbaren Risiko - Wildtiermütter flüchten oftmals panisch, der Nachwuchs ist Fressfeinden ausgeliefert. 

Hunde an die Leine

Vor allem frei laufende Hunde können zur Gefahr für trächtige Tiere und brütende Vögel mitsamt Nachwuchs werden. Vierbeiner sollten deshalb in der Brut- und Setzzeit  auf Ruf oder Pfiff im Einflussbereich bleiben oder im Zweifel an die Leine. Über die unterschiedlichen Regelungen und eine mögliche Leinenpflicht informiert das örtliche Ordnungsamt.

Weitere Tipps und Infos zur Kinderstube Natur gibt als Broschüre oder Poster im DJV-Shop. Die Broschüre gibt es auch hier zur Ansicht.

 

Während die Verhandlungen zur nächsten Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU noch auf Hochtouren laufen, schlägt das Netzwerk Lebensraum Feldflur mehrjährige Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion bereits als Fördermaßnahme für die künftigen Entwicklungsprogramme des ländlichen Raums vor.

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert die Bundesländer auf, mehrjährige Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion in den Katalog der Agrarumweltmaßnahmen aufzunehmen. Im jetzt vorliegenden Entwurf des Netzwerks sind Vorschläge für konkrete Fördergegenstände und die Höhe ihrer Honorierung enthalten. Damit die Bioenergie aus Wildpflanzen ihr Potenzial im Hinblick auf den Ersatz von Mais mit all ihren ökologischen Vorteilen in die Fläche tragen kann, bedarf es einer Unterstützung durch ein Agrarumweltprogramm in Höhe von bis zu 500 € pro Hektar. Weiterhin sieht der Entwurf optionale Maßnahmen vor wie einen Ernteverzicht auf 10 Prozent der Antragsfläche. „Energie aus Wildpflanzen ist eine produktionsintegrierte Maßnahme und eignet sich aufgrund zahlreicher ökologischer Vorteile sehr gut als zukünftige Agrarumwelt- und Klimamaßnahme“, sagt Dr. Andreas Kinser, der für die Deutsche Wildtier Stiftung das Netzwerk Lebensraum Feldflur koordiniert.

Deutschlandweit laufen zahlreiche Pilotprojekte, um mehrjährige Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion in der landwirtschaftlichen Praxis zu verankern. Doch noch immer ist die Skepsis vieler Landwirte gegenüber dem mittlerweile erprobten Anbausystem groß. „Ohne eine politische Förderung werden es die Wildpflanzenkulturen als ökologisch hochwertige Biomassekultur kaum in den landwirtschaftlichen Mainstream schaffen“, sagt Ansgar Aundrup vom Deutschen Jagdverband, der gemeinsam mit der Deutschen Wildtier Stiftung das Netzwerk Lebensraum Feldflur koordiniert. Dabei kann der Anbau mehrjähriger Wildpflanzenmischungen auf großer Fläche einen deutlichen Mehrwert bieten für Umwelt-, Arten- und Klimaschutz - und gleichzeitig Kosten sparen: Denn die angemessene Förderhöhe für Wildpflanzenkulturen beträgt nur etwa die Hälfte von der einer klassischer Blühfläche.

Mehrjährige Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion bieten ganzjährig Nahrung sowie Deckung für Säugetiere oder Feldvögel. Ihr vielfältiges Blütenangebot und die lange Blütezeit verbessern die Nahrungssituation für eine Vielzahl von Insekten. Auf chemische Pflanzenschutzmittel kann weitestgehend verzichtet werden. Nicht zuletzt durch Humusaufbau in den Böden bieten mehrjährige Wildpflanzenkulturen ein hohes Potential zur Stickstoffbindung und tragen dadurch zum Gewässerschutz bei. Auf der Internetseite www.energie-aus-wildpflanzen.de ist der aktuelle AUKM-Vorschlag des Netzwerks Lebensraum Feldflur zu finden.

Geplante Novelle des Waffenrechts: Die Verbände im FWR lehnen Beteiligung von Gesundheitsämtern bei Zuverlässigkeitsprüfung ab. Verfahrensabläufe und Kommunikation müssen stattdessen verbessert werden. Vorgehen des Bundesinnenministeriums wird kritisiert.

Für das geplante Gesetz zur Verbesserung waffenrechtlicher Personenüberprüfung hat das Bundesinnenministerium den Verbänden nach Veröffentlichung lediglich vier Werktage zur Stellungnahme eingeräumt. Die im Forum Waffenrecht (FWR) zusammengeschlossenen Verbände protestieren gegen dieses Vorgehen. Wenige Tage zuvor hatte Stephan Mayer, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium (BMI), auf Nachfrage der Verbände noch erklärt, dass eine weitere Änderung des Waffengesetzes in der aktuellen Wahlperiode nicht geplant sei. Mithilfe des Attentats von Hanau begründet das Ministerium jetzt seinen Vorstoß, künftig Gesundheitsämter einzubeziehen, wenn es um die waffenrechtliche Eignung geht. Das FWR stellt in seiner nun vorliegenden Stellungnahme klar, dass diese weder Fachkompetenz, noch überhaupt Informationen haben, die einen Sicherheitsgewinn bringen könnten. Es brauche keine weiteren Abfragen von weiteren Behörden. Vielmehr müssten dringend Verfahrensabläufe verbessert werden, um die schon jetzt weitgehenden Überprüfungsmöglichkeiten überhaupt effizient nutzen zu können. Zudem stellen die Verbände klar, dass die zurückliegenden Monate bereits gezeigt haben, dass Gesundheitsämter begrenzte Kapazitäten haben und deren Einbeziehung zu einer weiteren Verzögerung der Bearbeitung führen werde.

"Wir haben ein generelles Problem im Vollzug des Waffengesetzes und keine Lücken in diesem selbst, die noch zu füllen wären", sagte FWR-Geschäftsführer Frank Göpper. Dies zeigt insbesondere der Fall Hanau: Der Attentäter ist zwischen 2002 und 2020 in 15 polizeilichen und staatsanwaltlichen Akten aufgetaucht. Der Entzug seiner Waffenbesitzkarten oder eine psychiatrische Begutachtung wurden trotzdem nicht angeordnet. Immer weitere Vorgaben und Abstimmungsprozesse überfordern die beteiligten Behörden schon jetzt. Deutlich macht dies auch die erst vor einem Jahr im Waffengesetz eingeführte Regelabfrage beim Verfassungsschutz. Die Frist zur Untätigkeitsklage wurde anfänglich häufig überschritten. Auch jetzt verlaufen Prüfung und Datenweitergabe teils noch stotternd. Wird der Jagdschein beispielsweise nicht fristgerecht verlängert, weil die waffenrechtliche Abfrage beim Verfassungsschutz zu lange dauert, drohen praktische Probleme: Jagdpachtverträge werden plötzlich nichtig, der Munitionsbesitz illegal. Gleichsam unbefriedigend ist die schleppende Erlaubniserteilung für Sportschützen und Sammler, wenn sich ein Verfahren über Monate hinzieht.

Hält das BMI trotz der aufgeworfenen Fragen an der Änderung des Waffengesetzes fest, sollte nach Auffassung der Verbände auch die Möglichkeit genutzt werden, die handwerklichen Fehler der letzten Änderung des Waffengesetzes zu korrigieren. Dazu gehören vor allem die vollkommen unbefriedigenden Regelungen zu den Magazinen, welche sowohl in Lang- wie Kurzwaffen eingesetzt werden können sowie die unnötige Begrenzung der Erwerbsmöglichkeit für Sportschützen bei der sogenannten gelben Waffenbesitzkarte.

Corona-Pandemie: DJV-Präsidium hat Delegiertenversammlung auf Herbst 2021 verschoben. Wettbewerbe im jagdlichen Schießen und Jagdhornblasen wurden abgesagt. Seminare werden verschoben oder finden digital statt.  

Das Präsidium des Deutschen Jagdverbands (DJV) hat auf seiner gestrigen Sitzung entschieden, den für Mitte Juni geplanten Bundesjägertag abzusagen. Grund hierfür ist die sich erneut zuspitzende Corona-Situation, die Einschränkungen des öffentlichen Lebens mit sich bringt. Bereits jetzt sind Präsenzveranstaltungen nur in unzureichendem Umfang oder gar nicht möglich. Die Delegiertenversammlung soll jetzt als digitale Veranstaltung am 24. September 2021 stattfinden.

Das DJV-Präsidium hat zudem folgende Veranstaltungen im jagdlichen Schießen für das Jahr 2021 abgesagt: Groß Gold Nord, Groß Gold Süd und Bundesmeisterschaft. Gesetzliche Einschränkungen der Trainingsmöglichkeiten sowie der Wegfall von Qualifikationswettkämpfen auf Landesebene haben diese Entscheidung unausweichlich gemacht. Der für 2022 geplante DJV-Bundeswettbewerb im Jagdhornblasen wurde ebenfalls abgesagt, da die für die Qualifikation notwendigen Landeswettbewerbe in diesem Jahr nicht stattfinden können. 

Der Seminarbetrieb der DJV-eigenen Bildungsakademie ist stark eingeschränkt. Präsenzseminare in der ersten Jahreshälfte 2021 hat der Verband zunächst bis auf weiteres verschoben. Die bisher erfolgten Anmeldungen behalten ihre Gültigkeit. Alle registrierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen neue Termine angeboten. Einige Veranstaltungen finden im April digital statt. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.jagdverband.de/unsere-akademie/seminartermine

 

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert Drohnen mit Wärmebildkameras zur Kitzrettung. Richtlinien sind veröffentlicht und Anträge auf Förderung können ab sofort gestellt werden. Die Norddeutsche Wildtierrettung bietet Beratung an.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt es, dass das Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Drohnen mit Wärmebildtechnik zur Kitzrettung fördert. Es ist eine effektive Methode für die Wildtierrettung bei der Frühjahrsmahd. "Die Förderung des Drohnenkaufs ist ein erfreuliches Signal an die ehrenamtlich tätigen Jägerinnen und Jäger, die sich für Tierschutz einsetzen",  sagte DJV-Präsidiumsmitglied Detlef Zacharias. Insgesamt stehen drei Millionen Euro Fördergelder zur Verfügung. Verantwortlich für die Vergabe ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Diese veröffentlichte Ende vergangener Woche die Förderrichtlinien und den Förderantrag. Eine Förderung können eingetragene Vereine erhalten, zu deren satzungsmäßigen Aufgaben Pflege und Förderung des Jagdwesens sowie Tier-, Natur- und Landschaftsschutz gehören, ebenso wie Rettung von Wildtieren. Förderfähig sind Drohnen mit Wärmebildkameras und Home-Return-Funktion ab einer Akkulaufzeit von mindestens 20 Minuten. Der Zuschuss beträgt 60 Prozent des Anschaffungspreises, höchstens jedoch 4.000 Euro pro Drohne. Je Verein können bis zu zwei Drohnen gefördert werden.

Wie läuft das Antrags- und Anschaffungsverfahren ab?

Auf den Antrag auf Förderung (online oder postalisch) bei der BLE folgt der Bewilligungsbescheid. Liegt dieser vor, kann die Drohne angeschafft werden. Danach wird der Antrag auf Auszahlung gestellt und die Förderung wird ausgezahlt. Jägerschaften können Anträge ab jetzt bis zum 1. September 2021 stellen. Der Antrag auf Auszahlung der Fördersumme, nach Anschaffung der Drohne, muss dem BLE bis zum 30. September 2021 vorliegen. Die BLE hat zu Förderung und Antragsprozess ein ausführliches Frage-und-Antwort-Papier veröffentlicht. Aus diesem geht auch hervor, welche Anlagen den Anträgen beizulegen sind.

Weitere Infos und Beratung bietet die Norddeutsche Wildtierrettung

Interessierte können sich auf der Website der Norddeutschen Wildtierrettung informieren. Dort gibt es einen Überblick zu Drohnen und Wärmebildtechnik sowie Infos für Drohnenpiloten und Jagdpächter - auch zur Vereinsgründung. Weiterhin bietet die Norddeutsche Wildtierrettung unter der E-Mail-Adresse foerdermittel@norddeutsche-wildtierrettung.de Beratung und Hilfe bei der Beantragung der Fördermittel. Für Teams, die sich bei der Norddeutschen Wildtierrettung registrieren lassen, ist diese kostenlos. Zudem gibt es eine eine kostenlose Internetpräsenz.

Mit steigenden Temperaturen wächst die Zecken-Gefahr. Beißt sich der Parasit fest, kann er Krankheitserreger übertragen. Lange Kleidung und Gummistiefel schützen. Rehe und Hirsche helfen, das Borreliose-Risiko zu senken.

Wird es wärmer, werden Zecken wieder aktiv. Es ist allerdings ein Mythos, dass sie von Bäumen springen. Die faulen Spinnentiere lauern auf einer Höhe bis ein Meter im Gras oder im schattigen Gebüsch auf ihre Beute. Sie lassen sich abstreifen und krabbeln dann in Richtung Haut. Zecken übertragen Krankheiten wie Borreliose. Saugen sie an Rehen, verlieren sie ihre krankmachende Fracht. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Tipps, wie sich Menschen vor Zecken schützen können.

Zecken übertragen Bakterien und Viren

Zecken sind Parasiten: Wenn sie Blut saugen, können sie Krankheitserreger auf den Menschen übertragen. Zum Beispiel Viren, die eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen. Die Symptome ähneln einer Grippe und können bis zur Hirnhautentzündung führen. Schutz bietet eine Impfung. Das Ansteckungsrisiko ist im Süden Deutschlands am höchsten, bundesweit erkranken jährlich etwa 600 Menschen daran. Gleich mehrere 10.000 Menschen infizieren sich pro Jahr durch Zeckenstiche mit Borreliose, verursacht durch Bakterien. Hier helfen Antibiotika.

Schutz vor den Blutsaugern

Für den Spaziergang entlang von ungemähten Wiesen oder Gebüschen empfiehlt der DJV lange Kleidung und geschlossene Schuhe. Was auch hilft: Hosenbeine in die Socken stecken. Zecken meiden übrigens kurzgemähte Rasenflächen. Nicht vergessen: Zu Hause den Körper gründlich absuchen. Besonders gern saugen Zecken an Bauch, Brust oder Kniekehlen. Zecke entdeckt? Gerade herausziehen und nicht drehen, anschließend Wunde desinfizieren. Tritt ein roter Ring um die Wunde auf, herrscht Borreliose-Gefahr. Das kann auch mehrere Wochen nach dem Stich der Fall sein. Der DJV rät, dann schnellstmöglich ärztliche Hilfe zu suchen. Gut zu wissen: Die Zecke überträgt Bakterien und Viren meist erst nach etwa 24 Stunden.

Waschmaschinen-Effekt: Rehe verhindern Borreliose

Wiederkäuer wie Reh oder Hirsch können überhaupt nicht an Borreliose erkranken. Es kommt noch besser: Saugen Zecken an ihnen, verlieren sie die Borreliose-Erreger. Die Zecke wird sozusagen reingewaschen und kann weitere Wirte wie den Menschen nicht mehr anstecken. Der genaue Mechanismus ist noch nicht bekannt.  

Mehr als 14 Feldhasen pro Quadratkilometer Feld und Wiese leben in Deutschland. Besonders viele gibt es im Nord- und Südwesten. Drei trockenwarme Frühjahre in Folge sorgen für positive Entwicklung.

Etwas mehr als 14 Feldhasen pro Quadratkilometer Offenland haben im Frühjahr 2020 durchschnittlich in Deutschland gelebt - zwei mehr als 2019. Damit hält der leichte Aufwärtstrend seit vier Jahren an. Begünstigt wurde der ursprüngliche Steppenbewohner durch warmes, sonniges Wetter: Im Herbst zählten Jägerinnen und Jäger 25 Prozent mehr Tiere als im Frühjahr. Das sind die vorläufigen Ergebnisse des Monitorings in bundesweit 460 Referenzgebieten, die der Deutsche Jagdverband (DJV) heute veröffentlicht hat. Wegen der Einschränkungen durch Corona sank die Beteiligung gegenüber 2019 um ein Fünftel.

Feldhase liebt das Nordwestdeutsche Tiefland

Die Unterschiede der Feldhasenzahlen sind je nach Großlandschaft stark ausgeprägt. Spitzenreiter sind das Nordwestdeutsche Tiefland und das Südwestdeutsche Mittelgebirge mit 18 Feldhasen pro Quadratkilometer. Im Nordostdeutschen Tiefland leben hingegen die wenigsten Tiere: durchschnittlich 5 pro Quadratkilometer. Im Schnitt haben Jägerinnen und Jäger im Herbst 2020 mehr Feldhasen pro Fläche gezählt als im Frühjahr 2020. Diese sogenannte Nettozuwachsrate ist ein Gradmesser für die Fitness der Population. Erfreulich: In allen Großlandschaften war der Wert 2020 positiv. Im Nordwestdeutschem Tiefland war der Zuwachs am größten: 27 Prozent. Im Bundesschnitt lagen mit 25 Prozent Westdeutsches Mittelgebirge, Südwestdeutsches Mittelgebirge und Ostdeutsches Mittelgebirge.

Witterung gut, Lebensraum ausbaufähig

Der Feldhase hat 2020 ebenso wie in den beiden Jahren zuvor vom Wetter profitiert. Das Frühjahr 2020 zählt laut Deutschem Wetterdienst zu den sechs niederschlagsärmsten, der April sogar zu den sieben wärmsten seit 1881. Günstige Witterung allein reicht jedoch nicht für langfristig stabile Feldhasenbestände. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass große zusammenhängende Felder negativ sind. Im Innern gibt es keinen Lebensraum für Feldhasen. Zudem fehlen die krautreichen Feldränder, die Nahrung bieten. Besonders Maisfelder meidet der Feldhase. Mehrjährige Brachen mit wertvollen Wildkräutern sind innerhalb eines Jahrzehnts von fast 9.000 Quadratkilometern auf etwa 3.000 geschrumpft. Der DJV fordert deshalb, dass Landwirte unbürokratisch entlohnt werden, wenn sie beispielsweise Blühstreifen mit Wildkräutern anlegen.

Fangjagd ist wichtig

Maßgeblich für das Überleben des Feldhasens ist neben Witterung und Lebensraum die Zahl der Raubsäuger. Rotfuchs und Marder müssen beispielsweise intensiv bejagt werden. Dazu sind auch Fallen notwendig. Der DJV fordert im Sinne des Artenschutzes ein klares politisches Bekenntnis zur Fangjagd.

 

  

Wissenschaftler werten über 30.000 Datensätze des Tierfund-Katasters aus. Reh ist an jeder zweiten Kollision beteiligt. Danach folgen Hase, Fuchs und Wildschwein. Besonders risikoreich ist die Zeit von 6 bis 8 Uhr morgens. 

Im April passieren die meisten Wildunfälle, dicht gefolgt vom Mai. Besonders risikoreich ist es für Autofahrer und Wildtiere zwischen 6 und 8 Uhr morgens. Am häufigsten unter die Räder kommen Rehe: Sie machen 49 Prozent aller insgesamt gemeldeten Wildunfälle aus. Im April sind es verstärkt Rehböcke. Eine mögliche Erklärung: Die gerade geschlechtsreif gewordenen männlichen Tiere werden im Frühjahr vertrieben und suchen eine neue Bleibe. Diese Ergebnisse hat der Deutsche Jagdverband (DJV) nach wissenschaftlicher Auswertung von insgesamt über 30.000 Datensätzen aus dem Tierfund-Kataster (www.tierfund-kataster.de) veröffentlicht. Die Daten haben Verkehrsteilnehmer zwischen April 2018 und Februar 2021 eingegeben.

Kleine Säugetiere sind häufig Verkehrsopfer

Mit dem Tierfund-Kataster ist erstmals eine bundeseinheitliche Erfassung vom Wildunfällen möglich. Die nun vorliegenden Daten zeigen, dass kleinere Säugetiere deutlich öfter Opfer von Wildunfällen sind als bisher angenommen. Rund drei Dutzend Kleinsäuger-Arten wie Marder, Ratte, Igel und Eichhörnchen machen insgesamt 12 Prozent der gemeldeten Wildunfälle aus. Hase und Kaninchen kommen zusammen auf weitere 10 Prozent, Füchse auf 7 Prozent. Erst dann folgt mit dem Wildschwein (5 Prozent) ein zweites großes Wildtier. Die Gruppe der Vögel ist an 4 Prozent der Kollisionen beteiligt. 

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