Um einen Hund zu retten hatte ein niederländischer Jäger im Januar 2019 einen Wolf getötet. Die Staatsanwaltschaft sah darin eine Straftat, das Amtsgericht Potsdam hat diesen Notstand anerkannt. DJV begrüßt das Urteil und fordert gesetzliche Regelungen und Rechtssicherheit für Jäger.

Ein angeklagter niederländischer Jäger, der im Januar 2019 einen Wolf getötet hatte, ist heute vom Amtsgericht Potsdam freigesprochen worden. Bei einer Jagd in Brandenburg hatte der Jäger gesehen, wie ein Wolf mehrere Jagdhunde angegriffen und schwer verletzt hat. Um die Attacken des Wolfes zu stoppen, hatte er zuerst in die Hände geklatscht und einen Warnschuss abgegeben. Da der Wolf nicht von den Hunden abließ, tötete er den Wolf. Mehrere Zeugenaussagen bestätigten dies. Für das Amtsgericht in Potsdam war heute klar, dass die Wolfstötung gerechtfertigt war, weil das Leben eines ausgebildeten Jagdhundes das Artenschutzinteresse überwiegt. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt dieses Urteil.

Allerdings betont der DJV, dass es immer auf den Einzelfall ankomme. „Der Gesetzgeber muss jetzt handeln und klare Regeln für einen derartigen Notstand entwickeln“, sagte DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke. „So erfreulich es auch für den Schützen ist, ist es dennoch wichtig, dass auch der Gesetzgeber klarstellt, dass das Eigentum am Hund das Interesse am Artenschutz überwiegt“ so Dammann-Tamke weiter. Das Gesetz schreibe den Einsatz von gut ausgebildeten Jagdhunden vor. Ohne qualifizierte Jagdhunde sind effektive Stöberjagden – insbesondere auf Wildschweine – und Nachsuchen nicht möglich. Es sei deshalb völlig folgerichtig, dass diese im Einsatz auch geschützt werden müssen. Als vorbildlich erachten DJV und Jagdgebrauchshundverband (JGHV) die Rechtslage in Schweden: Dort könnten Jäger einen Wolf bereits töten, wenn er im Begriff ist, Hunde oder Nutztiere zu attackieren. Zuvor muss allerdings versucht werden, den Wolf durch Rufen und Warnschüsse zu vertreiben. Beides ist im Brandenburger Fall gegeben gewesen.

Im Interview erzählt Jannik Hennefarth wie sein Wild-Sushi ankam und warum für ihn Nose-to-Tail wichtig ist. Für Wild auf Wild hat er zusammen mit Marcel Martig fünf süddeutsche Grillgerichte gezaubert – natürlich mit Wildbret.

Die WildRebellen aus Baden-Württemberg wollen etwas verändern. Schwarzwälder Surf and Turf, Wild-Pralinen oder Markknochen: Statt klassischem Sonntagsbraten kommen ausgefallene Gerichte auf den Tisch. Wir veröffentlichen in den nächsten Wochen insgesamt fünf Rezepte, die Jannik Hennefarth und Marcel Martig für Wild auf Wild entwickelt haben. Wilde Sommerküche aus dem Süden eben. Wie rebellisch die Jungs wirklich sind und wie sie auf ihre Ideen kommen, erläutert Hennefarth im Interview.

Wild auf Wild: Ihr beide seid Teil der WildRebellen. Was ist euer Anliegen? Wie rebellisch seid ihr wirklich in der Wildküche?

Jannik Hennefarth: Unser Slogan ist „We make Wildbret great again“. Wir sind Botschafter für Jagd, Natur und Genuss und unterwegs für den Landesjagdverband Baden-Würtemberg. Wir zeigen, dass Jagd mehr als nur Schießen bedeutet. Unser Fokus liegt klar auf dem Wildbret. Viele Jäger behandeln das Thema Verwertung bisher noch halbherzig – das wollen wir ändern. Wir verwerten auch weniger hochwertige Teile, kochen ausgefallene und ungewöhnliche Gerichte. Wir zeigen was man aus Wildbret machen kann und wie einfach das ist. 

Ihr habt keine Ausbildung zum Koch, eure Rezeptfotos sehen allerdings immer sehr professionell aus. Was macht ihr beruflich und wie viel Zeit investiert ihr in euer Hobby?

Wir WildRebellen sind alle Jäger – und haben unterschiedliche Berufe. Samuel Golter ist beim Landesjagdverband Baden-Würtemberg für Wildbret zuständig. Tizian Reinwald und Marcel Martig sind beide Metzgermeister. Ich arbeite eigentlich im medizinisch-technischen Bereich. Die Jagd ist meine Leidenschaft – ich gehe ihr neben meinem Beruf nach. Mein Großvater ist Jäger, da hat sich für mich früh die Frage gestellt: Was kann man aus dem erlegten Tier eigentlich alles machen? Für das Kochen habe ich mich schon immer interessiert. Anfangs habe ich mich an klassischen Gerichten probiert. Als die Corona-Pandemie begann, habe ich angefangen zu experimentieren und über den Tellerrand hinauszublicken.

Experimentelle Wildküche klingt gut. Was ist dabei herausgekommen?

Für Furore hat zum Beispiel mein Wild-Sushi gesorgt. Mittlerweile experimentiere ich viel und die Gerichte werden immer ausgefallener. Auf meinem Instagram-Kanal habe ich eine kulinarische Weltreise von Ost nach West präsentiert: Mit Fleisch von Reh und Wildschwein gab es zwölf Gerichte aus zwölf Ländern. Unser Motto ist „Waidgerecht – vom Wald bis auf den Teller“. Wenn ich jage, möchte ich ein hochwertiges Lebensmittel gewinnen. Für mich stellt sich dann die Frage: Was kann ich daraus alles machen? Das erlegte Tier verwerten wir Nose-to-tail – nicht nur die besten Stücke. Kein Tier wird umsonst aus der Natur entnommen.

Schwarzwälder Surf and Turf oder Wildpralinen vom Reh sind keine klassischen Wildgerichte. Markknochen oder Innereien werden oft gar nicht erst verwertet. Wie kommt ihr auf eure Gerichte?

Wir probieren viel. Manchmal präsentieren wir alte Gerichte in einem neuen Gewand. Markknochen zum Beispiel wurden früher häufiger gegessen. Solche Rezepte sind aber in Vergessenheit geraten. Indem wir alltägliche Gerichte abändern und mit Wildbret kombinieren, zeigen wir den Menschen: Wildbret ist leichter zuzubereiten als gedacht. Klar treffen wir nicht immer jedermanns Geschmack. Aber wir wollen zeigen: Es gibt so viel mehr als den klassischen Rehbraten zu Weihnachten oder Wildgulasch. Wir machen auch mal Wildsteaks, Rehhaxe oder gespickten Rücken. Wir handhaben Wild genauso wie Rinder- oder Schweinefleisch.

Im Internet tretet ihr frech und kreativ auf, eure Rezeptideen sind eher ausgefallen. Was haltet ihr von klassischen Gerichten?

Der klassische Sonntagsbraten kommt bei uns natürlich auch noch auf den Tisch – nur etwas abgewandelt. Langes Einlegen – etwa in Buttermilch – ist für uns ein No-Go: Wenn ich mich für Wildbret entscheide, dann doch wegen des besonderen Geschmacks. Früher hing Wild bewusst länger im Freien ab, gute Kühlmöglichkeiten fehlten. Das ergab bis ins 20. Jahrhundert hinein den typischen Hautgout-Geschmack. Den empfinden jetzt viele als sehr unangenehm und haben daher auch Vorbehalte gegenüber Wildbret. Heute gibt es strenge Hygienevorschriften – inklusive guter Kühlung. Wir legen übrigens nur ein, um den Wildgeschmack zu verfeinern und hervorzuheben.

Anträge jetzt stellen: Nur noch bis zum 1. September 2021 fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium Drohnen mit Wärmebildkameras zur Kitzrettung. Bereits 378 Anträge sind eingegangen. Die Norddeutsche Wildtierrettung bietet kostenfreie Beratung an.

Seit Ende März 2021 fördert das Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) die Anschaffung von Drohnen mit Wärmebildtechnik zur Kitzrettung. Ihr Einsatz ist eine der effektivsten Methoden für die Wildtierrettung bei der Frühjahrsmahd. Verantwortlich für die Vergabe der Fördergelder ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Insgesamt stehen drei Millionen Euro zur Verfügung. Bisher sind 378 Anträge auf Förderung bei der BLE eingegangen. Etwa genauso viele Drohnen können also bis zum 1. September 2021 noch gefördert werden. Anträge stellen können eingetragene Vereine, zu deren satzungsmäßigen Aufgaben Pflege und Förderung des Jagdwesens, Tier-, Natur- und Landschaftsschutz sowie Rettung von Wildtieren gehören. Dazu gehören auch Kreisjagdverbände oder Kreisvereine, nicht aber die juristisch unselbstständigen Hegeringe.

Welche Drohnen sind förderfähig?

Förderfähig sind Drohnen mit Wärmebildkameras und Home-Return-Funktion ab einer Akkulaufzeit von mindestens 20 Minuten. Der Zuschuss beträgt 60 Prozent des Anschaffungspreises, höchstens jedoch 4.000 Euro pro Drohne. Je Verein können bis zu zwei Drohnen gefördert werden. 

Wie läuft das Antrags- und Anschaffungsverfahren ab?

Der Antrag auf Förderung kann online oder postalisch bei der BLE erfolgen. Dann folgt der Bewilligungsbescheid. Liegt dieser vor, kann die Drohne angeschafft werden. Danach wird der Antrag auf Auszahlung gestellt - Frist ist der 30. September 2021. Die BLE hat für Förderung und Antragsprozess ein ausführliches Frage-und-Antwort-Papier veröffentlicht. Aus diesem geht auch hervor, welche Anlagen den Anträgen beizulegen sind.

Weitere Infos und Beratung bietet die Norddeutschen Wildtierrettung

Interessierte können sich auf der Website der Norddeutschen Wildtierrettung informieren. Dort gibt es einen Überblick zu Drohnen und Wärmebildtechnik sowie Infos für Drohnenpiloten und Jagdpächter - auch zur Vereinsgründung. Weiterhin bietet die Norddeutsche Wildtierrettung unter der E-Mail-Adresse foerdermittel@norddeutsche-wildtierrettung.de Beratung und Hilfe bei der Beantragung der Fördermittel. Für Teams, die sich bei der Norddeutschen Wildtierrettung registrieren lassen, ist diese kostenlos. Zudem gibt es eine kostenlose Internetpräsenz.

Kommunikation im Fokus: Für den Herbst bietet der DJV vier Seminare an. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Umgang mit Jagdgegnern sind die Themen.

Nach einer längeren Corona-Pause bietet die DJV-Akademie wieder Präsenzseminare an - und zwar im Herbst 2021. Schwerpunktmäßig geht es um das Texten für Presse und Online-Medien, Interviewtraining und um erfolgreiche Konfliktgespäche - etwa mit Jagdgegnern. Landesjagdverbände bieten teilweise eine Beteiligung an den Gebühren an. Ist diese gewünscht: Mit Anmeldevordruck über den zuständigen Landesverband registrieren. Ansonsten bitte direkt per E-Mail über akademie@jagdverband.de. Alle Informationen zum Seminarangebot der DJV-Akademie gibt es im Internet: www.jagdverband.de/unsere-akademie/seminartermine 

Bei Medienanfragen eine gute Figur machen

Die Seminare "Schreibwerkstatt" und "Vor Mikrofon und Kamera" richten sich in erster Linie an Presse- und Öffentlichkeitsarbeiter in den Jagdverbänden. Folgende Präsenztermine sind unter den dann geltenden Corona-Bestimmungen geplant:

3.-4. September 2021: "Vor Mikrofon und Kamera", DJV-Geschäftsstelle Berlin

17.-18. September 2021: "Schreibwerkstatt", DJV-Geschäftsstelle Berlin

Ausbilder des Journalistenzentrums Herne gestalten die Seminare mit vielen Praxisübungen. Pressesprecher Torsten Reinwald informiert über die Pressearbeit des DJV und gibt Tipps für die Öffentlichkeitsarbeit. Die Teilnahmegebühr beträgt 100 Euro ohne Übernachtung, die von den Teilnehmern selbst zu organisieren ist. Davon übernimmt der jeweilige Landesjagdverband bei Bewilligung 40 Euro.

Konflikte mit Jagdgegner meistern

Der Umgang mit Konflikten ist beim Thema Jagd keine Seltenheit. Was genau unterscheidet Jagdgegner von Jagdkritikern? Das Seminar "Jagdgegner und Co. - Umgang mit Konflikten" zeigt kompetent und praktisch, was hinter vielen Konflikten steht und wie Jägerin und Jäger konstruktiv damit umgehen können. Die Seminare werden durchgeführt vom Poltrain-Trainerteam, das seine Erfahrung aus der polizeilichen Einsatzkräfteschulung weitergibt. Folgende Termine sind im Herbst geplant:

10.-12. September 2021, Gensingen. Der Teilnahmebeitrag beträgt 120 Euro ohne Übernachtung. Das Seminar richtet sich zuerst an Mitglieder des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz. Freie Plätze werden anschließend nach Reihenfolge der Anmeldung auch an andere Verbandsmitglieder vergeben.

17.-19. September 2021, Hofgeismar b. Kassel. Die Teilnahmegebühr beträgt 200 Euro inklusive Übernachtung und Verpflegung. Davon übernimmt der jeweilige Landesjagverband bei Bewilligung 75 Euro.

 

DJV hat in Kooperation mit Revierwelt die flächendeckende Erfassung vereinfacht: Bögen können auf der Internet-Seite portal.jagdverband.de online ausgefüllt, zwischengespeichert und ausgedruckt werden. In Kürze können Nutzer auch direkt mit der Revierwelt-App teilnehmen.

Die flächendeckende Erfassung für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) wird künftig einfacher: In Kooperation mit Revierwelt hat der Deutsche Jagdverband (DJV) die Dateneingabe digitalisiert. Über die Seite portal.jagdverband.de können Revierinhaber ihre Monitoring-Ergebnisse jetzt online erfassen. Hinterlegt ist je nach Bundesland der WILD-Standardbogen oder der Link zur ländereigenen Eingabemaske. In einigen Fällen ist lediglich der Kontakt zum Länderbetreuer verfügbar. 

Die Eingabe der Daten kann jederzeit unterbrochen und später fortgesetzt werden - alle Werte werden zwischengespeichert. Die Anwendung kann über PC-Bildschirm, Smartphone oder Tablet bedient werden. Nutzer können ihre ausgefüllten Erfassungsbögen abspeichern und ausdrucken. Abonnenten von Revierwelt können demnächst die flächendeckende Erfassung direkt über die App starten. 

Revierwelt ist mit rund 70.000 Abonnenten der größte Anbieter von Softwarelösungen für den Jagdalltag - geeignet für kleine und große Reviere, Kommunen und Verbände. Herausragend ist die Kombination verschiedener Anwendungen in einem Programm - etwa jagdliche Koordination, Anbindung von IOT-Geräten oder detaillierte Auswertungen auf allen Endgeräten. Alle Daten werden gemäß Datenschutzvorgaben in Deutschland gespeichert.

Anlässlich des Kindertages am 1. Juni veröffentlicht die Jägerschaft den neuen Podcast „Waldzauber und Wiesenfreude“. In unterhaltsamen Geschichten wird Wissenswertes rund um Wild und Natur verpackt. Die erste Folge steht auf den gängigen Podcast-Portalen und unter www.mitpapierundbleistift.de kostenfrei bereit. 

„Waldzauber und Wiesenfreude“ heißt der Podcast, den der Landesjagdverband Schleswig-Holstein (LJV SH) und der Deutsche Jagdverband (DJV) am Kindertag vorstellen. Auf den gängigen Portalen wie iTunes/Apple Podcasts, Spotify, Amazon Music und auf der Internetseite www.mitpapierundbleistift.de steht die erste Folge für Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren zum Anhören bereit. Die fantasievollen und lehrreichen Kurzgeschichten und Gedichte sind von Kindern für Kinder geschrieben. Sie vermitteln in zwei bis drei Minuten Wissenswertes über die Natur vor der Haustür. „Wir haben während der Corona-Pandemie ein erhöhtes Interesse der Gesellschaft an Naturthemen wahrgenommen“, sagt Wolfgang Heins, Präsident des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. „Zeitgleich sind verstärkt neue Medien für Bildungszwecke eingesetzt worden. Daran knüpfen wir mit ‚Waldzauber und Wiesenfreude‘ an.“ 

Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 5 bis 7 haben in den Schreibwettbewerben „Mit Papier und Bleistift in Wald und Wiese“ Geschichten über Natur und Umwelt geschrieben. Dabei sind eine Vielzahl fantasievoller Märchen, spannender Kriminalgeschichten und Gedichte entstanden. Eine Auswahl präsentieren die Jagdverbände im Podcast „Waldzauber und Wiesenfreude“. In der ersten Folge kämpfen die Waldtiere um ihre Heimat und gegen die Verschmutzung des Waldes. Im Format „Waldzauber und Wiesenfreude“ sind 24 Folgen geplant.  

Am dritten Schreibwettbewerb „Mit Papier und Bleistift durchs Moor“ können Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 aus Schleswig-Holstein noch bis zum 30. November 2021 teilnehmen.  Informationen und Teilnahmebedingungen zum Wettbewerb gibt es unter www.mitpapierundbleistift.de.

Weitere Umweltbildungsangebote der Jägerschaft finden Interessierte unter der Initiative „Lernort Natur“.  

Zweite digitale Schreibwerkstatt wegen großer Nachfrage aufgelegt.  Weiteres Seminar informiert über Forschungsprojekt zur Chronic Wasting Disease (CWD). 

Das Online-Seminar "Schreibwerkstatt" des Deutschen Jagdverbandes (DJV) geht wegen der großen Nachfrage in die zweite Runde: am 25. und 26. Juni 2021. Das Seminar vermittelt grundlegendes Handwerkszeug für das Schreiben von Nachrichten und Meldungen, der Umgang mit journalistischen Anfragen sowie die Arbeit mit digitalen Medien. Auch die Pressearbeit des DJV wird vorgestellt. Partner ist das Journalistenzentrum Herne. Das ursprünglich für diesen Termin geplante Präsenzseminar wird aufgrund der Corona-Auflagen auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Das Angebt richtet sich hauptsächlich an ehrenamtlich und hauptberuflich tätige Presseobleute aus den Jägerschaften. Die Teilnahmegebühr beträgt 60 Euro. Es erfolgt keine Beteiligung der LJV. Interessierte füllen bitte den Anmeldebogen aus und senden diesen per E-Mail an: akademie@jagdverband.de. Weitere Informationen gibt es auf www.jagdverband.de. Anmeldungen sind noch bis 15. Juni 2021 möglich. Achtung: Die Teilnehmerzahl ist auf 10 Personen begrenzt.

Seminar zur Chronic Wasting Disease - Forscher benötigen Hilfe der Jägerschaft

Bereits am 11. Juni 2021 findet von 16 bis 18 Uhr ein Seminar mit Dr. Christine Fast statt. Sie ist Leiterin des Nationalen Referenzlabors für Transmissible Spongiforme Enzepahlopathien am Friedrich-Loeffler Institut auf der Insel Riems. Im Online-Seminar stellt die Forscherin ein Projekt zur Untersuchung der Chronic Wasting Disease (CWD) vor und erläutert, wie sich Jägerinnen und Jäger daran beteiligen können. Die Krankheit betrifft Wiederkäuer aus der Familie der Hirsche und ist seit den 1960er Jahren in Nordamerika bekannt.  2016 wurde die Erkrankung erstmals in Norwegen nachgewiesen und breitet sich weiter aus. Der Mensch trägt maßgeblich  hierzu bei. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 Euro. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen begrenzt. Anmeldung bitte bis 8. Juni 2021 per E-Mail an: akademie@jagdverband.deWeitere Informationen gibt es auf www.jagdverband.de.

Kleine Nützlinge ganz groß: Zum Weltbienentag macht der DJV auf die Bedeutung der Blütenbestäuber aufmerksam und gibt Tipps für insektenfreundliche Gärten. Die Politik sollte Blühflächen in der Agrarlandschaft künftig mehr fördern.

In Deutschland gibt es neben der Honigbiene 560 verschiedene Wildbienenarten, etwa die Hälfte davon ist bereits gefährdet. Anlässlich des heutigen Weltbienentages gibt der Deutsche Jagdverband (DJV) Tipps, wie Naturfreunde Balkon und Garten bienenfreundlich gestalten können. Besonders im zeitigen Frühjahr herrscht Nahrungsknappheit für Bienen, Hummeln und andere Insekten. Heimische Frühblüher wie Lungenkraut oder Buschwindröschen schaffen ebenso Abhilfe wie die Kornelkirsche, ein robuster Strauch, dessen Blüten Pollen und Nektar liefern. Stauden und Sträucher sollten zeitversetzt blühen –  so ist der Tisch für Insekten durchgängig gedeckt. Im Herbst bieten zahlreiche spätblühende Asternarten noch Nahrung. Selbst ein Balkon kann mit Thymian, Schnittlauch oder Zitronenmelisse zum Bienenparadies werden. Weiterer Pluspunkt: Frische Kräuter bereichern auch die eigene Küche.

Unterschlupf für Insekten selber bauen

Ob Unterkunft aus Hartholz oder in der Dose  – Nisthilfen lassen sich mit nur wenigen Handgriffen selber bauen. Sie schützen Bienen und andere Insekten vor Kälte, Feuchtigkeit und dienen als Nistplatz. Bohrungen sollten unbedingt ohne Grat sein und parallel zur Maserung erfolgen. Ein Insektenhotel am besten Richtung Süden ausrichten. Vertrocknete Blütenstände von Stauden und Totholz im Garten sind beliebte Überwinterungsplätze. Generell gilt: Naturnahe Gärten kommen Bienen und anderen Insekten zugute, Steingärten hingegen sind unattraktiv für sie.

Mehr Blühflächen in der Landwirtschaft

Der DJV setzt sich derzeit dafür ein, dass auf der landwirtschaftlichen Fläche mehr Blühflächen entstehen - für Insekten, Feldvögel und Säugetiere. Wissenschaftler des Mannheimer Instituts für Agrarökologie und Biodiversität haben herausgefunden, dass Blühflächen ohne Nutzung die Insektenvielfalt verdreifachen. Feldvögel wie Feldlerche, Braunkehlchen oder Rebhuhn profitieren besonders von Extensivgetreide mit Untersaat: Die Bestände sind dreifach höher als bei konventioneller Bewirtschaftung. Blühflächen zur Energiegewinnung haben auf Insekten, Feldvögel und Feldhasen gleichermaßen einen messbaren positiven Effekt. Für mehr Artenvielfalt sollten rund 20 Prozent der Ackerfläche naturnah bewirtschaftet werden, raten die Wissenschaftler. Der DJV fordert daher von der Bundesregierung attraktive finanzielle Anreize für Landwirte bei der anstehenden Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP).

Umsetzung der GAP: Wissenschaftler bewerten drei Maßnahmen für Ackerflächen positiv, die bisher wenig Beachtung finden. CIC und DJV fordern Politik auf, Erkenntnisse zu nutzen. Vorbild für die Umsetzung könnte das Niederländische Modell sein. 

Dr. Rainer Oppermann und Dr. Sonja Pfister vom Mannheimer Institut für Agrarökologie und Biodiversität (ifab) haben verschiedene Maßnahmen für mehr Artenvielfalt in der Agrarlandschaft wissenschaftlich ausgewertet. Ergebnis: Mehrjährige Blühpflanzen-Kulturen ohne oder mit Nutzung für Energieerzeugung sowie extensiver Getreideanbau mit blühender Untersaat sind drei wichtige Bausteine. Und: Blühflächen sollten mehrjährig angelegt werden - dann sind sie am wirkungsvollsten. In bestehenden Förderrichtlinien sind die drei Bausteine allerdings bisher nicht ausreichend berücksichtigt. Der Internationale Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV), fordern: Die Bundesregierung muss die aktuellen Erkenntnisse bei der anstehenden Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik aufgreifen.

Die Studie zeigt: Für positive Effekte auf die Artenvielfalt sollten rund 20 Prozent der Ackerfläche naturnah bewirtschaftet werden. "Großes Potenzial bieten insbesondere Öko-Regeln und Agrarumweltmaßnahmen", sagt Ansgar Aundrup, DJV-Referent für Landwirtschaft. Die Artenvielfalt profitiere langfristig nur, wenn Landwirte künftig fair entlohnt werden und zusätzlich eine Anreizkomponente erhalten. So lassen sich effektive Maßnahmen in der Fläche umsetzten. "Die Elemente können vielfältig sein. Sie sollten sich an den örtlichen Gegebenheiten und Möglichkeiten des Landwirts orientieren", sagt CIC-Mitglied und Landwirt Joachim von Reden. Eine wirtschaftliche Nutzung, etwa Energie aus Wildpflanzen, müsse möglich sein. 

Insekten, Vögel und Feldhasen profitieren von Blühflächen 

Dr. Oppermann und Dr. Pfister haben den Effekt mehrjähriger Blühpflanzen-Kulturen und extensivem Getreideanbau mit herkömmlicher Landbewirtschaftung verglichen. Von angelegten Blühflächen ohne Nutzung profitieren besonders Insekten: Ihre Vielfalt verdreifacht sich, die Zahl der Feldhasen steigt auf das Doppelte an. Feldvögel wie Feldlerche, Braunkehlchen oder Rebhuhn profitieren besonders von Extensivgetreide mit Untersaat: Die Bestände sind dreifach höher als bei konventioneller Bewirtschaftung. Blühflächen zur Energiegewinnung haben auf Insekten, Feldvögel und Feldhasen gleichermaßen einen messbaren positiven Effekt. Sie sind ökologische Trittsteine - insbesondere für viele Wirbellose.

Niederländisches Modell: Kooperation statt Käseglocken-Naturschutz

CIC und DJV fordern, dass Landwirtschaft, Behörden und Naturschutzverbände künftig enger zusammenarbeiten. Als Beispiel könnte das Niederländische Modell dienen: Der Staat schließt mit regionalen landwirtschaftlichen Kooperativen Verträge über Artenschutzziele ab, Landwirte setzen als Vertragspartner der Kooperativen diese um. Die Politik muss in Deutschland den Rahmen schaffen für ähnliche Modelle auf regionaler Ebene.  

Eine Kurzübersicht der Forderungen von CIC und DJV gibt es hier. Das ausführliche Thesenpapier gibt es hier. 

Coronabedingt geht die Bildungsmesse didacta neue Wege: Europas größte Fachmesse für Bildungswirtschaft gibts 2021 im Internet. Lernort Natur ist mit einem virtuellen Stand dabei.

Bereits zum zweiten Mal kann die Bildungsmesse didacta wegen der Corona-Pandemie nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden. Vom 10. bis 12. Mai gibt es darum die didacta 2021 digital. Statt nach Stuttgart, wo die Messe in diesem Jahr stattgefunden hätte, geht das interessierte Publikum nun ins Internet.

Lernort Natur ist in seinem Jubiläumsjahr mit dabei und setzt die erfolgreiche Kooperation mit Partnern aus der Landwirtschaft in der Gemeinschaftsschau "Landwirtschaft und Ernährung erleben lernen“ fort – diesmal virtuell. Der digitale Auftritt bietet Zugang zu allen Angeboten der Verbände. Zudem ergänzen Filmbeiträge das Angebot. Ein weiterer Vorteil dieser Art der Präsentation: Der „Stand“ bleibt ein Jahr lang stehen, kann also auch nach den Messetagen jederzeit besucht werden.

Die kostenfreie Registrierung für den Besuch der Messe vom 10. bis 12. Mai 2021 ist ab sofort möglich unter www.didacta.digital/registrierungDie virtuelle Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“ ist ab 10. Mai geöffnet: www.gemeinschaftsschau.de.

 

 

 

Pressemitteilung abonnieren