Steinpilz, Marone oder Pfifferling haben jetzt Hochsaison. Sammeln, verarbeiten und zubereiten: Der DJV gibt Tipps für die regionale Küche. Wildrezepte mit Pilzen gibt es auf wild-auf-wild.de.

Die Pilzsaison beginnt: Niederschläge und milde Temperaturen lassen derzeit Maronen, Steinpilze oder Pfifferlinge wachsen. Das Angebot an Fleisch von Hirsch, Reh oder Wildschwein ist jetzt ebenfalls groß. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Sammeltipps für Pilze und verrät, wie sich Wildbret und Pilze gut kombinieren lassen. 

Etwa hundert essbare Pilzsorten gibt es in Mitteleuropa. Röhrenpilze wie Steinpilz, Rotkappe oder Marone sind besonders beliebt. Aber Vorsicht: Gerade essbare Lamellenpilze haben manchmal giftige Doppelgänger. Deshalb nur sammeln, was bekannt ist. Pilzkontrollstellen oder Kurse bieten wichtige Bestimmungshilfe.

Pilzen ist es übrigens relativ egal, ob sie abgeschnitten oder abgedreht werden. Mit der Schaufel ausgraben ist allerdings tabu: Das Myzel, ein unterirdisches feines Geflecht, wird dadurch beschädigt. So wachsen im kommenden Jahr weniger oder gar keine Pilze nach. Laut Bundesartenschutzverordnung darf übrigens nicht mehr als ein Körbchen für ein bis zwei Mahlzeiten gesammelt werden. Für Transport und Lagerung eignen sich luftige Körbe oder Papiertüten. Das Risiko von Schimmelsporen ist so geringer – diese gedeihen gut, wenn es feucht ist. 

Bevor sie in die Pfanne kommen: Pilze sorgfältig mit einer Bürste oder einem feuchten Tuch putzen. Sie sollten ausreichend lange garen – das macht sie bekömmlicher. Noch welche übrig? Pilze lassen sich wunderbar trocknen – zum Beispiel im Backofen. Dann sind sie zum Verfeinern von Soßen oder Suppen geeignet. Alternativ lassen sich Pilze einfrieren – bis zu sechs Monate.

In Kombination mit Wildbret sind Pilze ein wahres Geschmackserlebnis. Wildschwein-Rücken vom Blech mit frischen Pfifferlingen oder kräftige Pilzcremesuppe mit Damwild-Hackklößchen: Raffinierte Rezepte zum Nachkochen gibt es im Internet unter wild-auf-wild.de. Ganz neu: eine Broschüre für die wilde Festtagsküche.

Übrigens: Dort, wo Pilze wachsen, leben zumeist auch Wildtiere. Zu Gast in deren Wohnzimmer sind gute Manieren erwünscht. Gebüsche und Dickichte sind deshalb beim Pilze sammeln tabu.

Mehr zum Thema Pize sammeln bietet dieser Radiobeitrag.

Traditionell oder lieber modern? In der neuen DJV-Rezeptbroschüre nehmen 11 junge Hobbyköche heimische Wildarten kulinarisch ins Visier. Es gibt Schritt-für-Schritt-Anleitungen für ein gelungenes Festmahl.

Ob rustikaler Wildschweinbraten, raffiniertes Saltimbocca vom Reh oder exotischer Souvas-Kebab vom Rotwild: Wildbret bietet in der modernen Küche unzählige, kreative Möglichkeiten der Zubereitung. Der Deutsche Jagdverband (DJV) präsentiert in seiner neuen Broschüre „Wilde Festtagsküche – Rezepte mit Wildbret für besondere Anlässe“ 11 kulinarische Schätze aus heimischen Revieren.

Auf insgesamt 28 Seiten im DIN-A5-Format geben Instagram-Nutzer ihre Lieblingsrezepte preis. Dazu gibt es nützliche Tipps zur Zubereitung. Ob ambitionierter Koch oder versuchsfreudiger Anfänger: Das hochwertige, regionale Naturprodukt lässt sich genauso einfach zubereiten wie das Fleisch von Schwein, Rind oder Huhn. Entgegen der landläufigen Meinung, Wildbret sei nur in der Herbstzeit erhältlich, hat das Fleisch von Reh, Wildschwein und Co das ganze Jahr über Saison. Wild lässt sich problemlos bis zu einem Jahr einfrieren und bewahrt seine Qualität. Die Rezepte der Broschüre eignen sich für das nächste Weihnachtsmenü, den besonderen Geburtstagsschmaus oder das gesellige Grill-Event.

Die Broschüre „Wilde Festtagsküche“ ist das sechste Heft der Kampagne „Wild auf Wild“. Weitere Titel aus diesem Jahr sind „Wildfleisch richtig verarbeiten – vom Lebewesen zum Lebensmittel”, „Feurig wilder Grillgenuss – Marinaden & Dips“ und „Wilde Küche für Kinder“. Alle Ausgaben als Printversion sind bei der DJV-Service GmbH (djv-shop.de) erhältlich. Eine Online-Version zum kostenlosen Download gibt es hier.

Eine Postleitzahl-Suche für Jäger und Metzgereien, die Wildbret aus heimischen Revieren anbieten, gibt es unter www.wild-auf-wild.de. Auf der Internetseite gibt es über 300 weitere Rezeptideen und Hinweise für die richtige Lagerung von Wildfleisch.

EU-Parlament lehnt Verbotsantrag für Reserveantibiotika ab. Diese dürfen auch künftig für Haustiere eingesetzt werden. DJV begrüßt Entscheidung und unterstützt Vorhaben, Resistenzen weiter zu reduzieren.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt, dass das EU-Parlament den Antrag des Umweltausschusses im Europäischen Parlament abgelehnt hat: Der Einsatz von Reserveantibiotika wird für Jagdhunde und Greifvögel weiterhin im Notfall möglich sein. Der DJV unterstützte den Ansatz der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) Antibiotikaresistenzen weiter zu reduzieren. Dafür sollen Tiermedizin, Humanmedizin und Umweltwissenschaften künftig enger zusammenarbeiten.

Der DJV hat vor wenigen Wochen mit Deutschem Falkenorden, Orden Deutscher Falkoniere und Jagdgebrauchshundverband den Antrag von Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion die GRÜNEN/EFA im EU-Parlament scharf kritisiert. Dieser sah vor, den Einsatz von Reserveantibiotika aus dem humanmedizinischen Bereich für Tiere zu verbieten. Um eine Einzeltierbehandlung trotzdem zu gewährleisten, hätte die gerade erst verabschiedete EU-Tierarzneimittelverordnung 2019/6 erneut geöffnet und angepasst werden müssen. Experten schätzten die Chance dafür als sehr gering ein, da die Entstehung der Verordnung bereits mehrere Jahre in Anspruch nahm.

Dachverband der Jäger und Marktführer für Jägerausbildung wollen digitale Medien weiterentwickeln. Fokus liegt weiterhin auf Präsenz-Lehrgängen. Über ein Drittel aller Jagdschüler nutzen Lern-App von Heintges.

Die Firma Heintges Lehr- und Lernsystem GmbH ist neuer Premiumpartner des Deutschen Jagdverbandes (DJV). Ziel der Kooperation ist es, Ausbilder und Kursteilnehmer in Jagdschulen durch moderne Lehr- und Lernmittel zu unterstützen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf digitalen Medien. Beide Partner unterstreichen, dass Präsenz-Lehrgänge mit erfahrenen Ausbildern die beste Vorbereitung auf die Jägerprüfung bieten. Über drei Viertel der Jagdschüler sind mit ihrer Ausbildung gut zufrieden, zeigt die DJV-Jungjägerbefragung. Allerdings bemängeln sie am häufigsten die eingeschränkte Mediennutzung. Diesem Trend wollen Heintges und DJV künftig gemeinsam entgegenwirken.

Bereits seit 50 Jahren erstellt und vertreibt Marktführer Heintges Unterlagen für die Vorbereitung auf die Jägerprüfung. Derzeit nutzen 1.300 Ausbilder die digitalen Unterlagen von Heintges für ihre Unterrichtsgestaltung. Online-Medien werden immer wichtiger: Seit 2019 haben Jagdschüler 15.000 Mal die digitalen Lernunterlagen abgerufen - Tendenz stark steigend. Die Lern-App von Heintges wurde allein im vergangenen Jahr 7.000 Mal heruntergeladen. Das entspricht einem Anteil von über einem Drittel aller Kursteilnehmer in Deutschland. Digitale Unterrichtsmaterialien haben durch die Beschränkungen während der Corona-Pandemie weiter an Bedeutung gewonnen.

Der DJV ist der Dachverband von 15 Landesjagdverbänden mit rund 250.000 Jägern. Seine Aufgaben sind Erhalt, zukunftsgewandte Weiterentwicklung und Schutz von Wild, Jagd und Natur. Seit 2011 ist der DJV in den sozialen Medien aktiv und setzt verstärkt auf Bewegtbild. Besonders erfolgreich ist eine 12-teilige Lehrvideoserie zur Wildbrethygiene. Die Videos wurden allein auf YouTube mehrere hunderttausend Mal abgerufen.

Weitere Informationen zum digitalen Lernsystem von Heintges gibt es auf der Internetseite www.heintges-system.de.

CIC, DJV und FACE haben sich auf dem Weltnaturschutzkongress für nachhaltige Jagd eingesetzt. Vertreter aus dem südlichen Afrika kritisieren Bündnis 90/Die Grünen für ihre Verbotspläne. Ein Zusammenschluss betroffener Kommunen bietet wiederholt den Dialog an.

Nachhaltige, regulierte Jagd als Teil weltweiter Naturschutzstrategien: Europäischer Dachverband der Jäger (FACE), Internationaler Jagdrat (CIC) und Deutscher Jagdverband (DJV) haben sich auf dem vergangenen Weltnaturschutzkongress der Weltnaturschutzunion (IUCN) dafür eingesetzt. Zahlreiche Vertreter aus dem südlichen Afrika unterstützen die Initiative und kritisierten auf der Konferenz, dass Bündnis 90/Die Grünen ein "effektives Ende der Trophäenjagd" fordern. 

Bupe Banda, diplomierte Umweltschützerin aus Sambia sagte: "Große, einflussreiche politische Parteien wie die Grünen sollten vor solchen Entscheidungen zu uns nach Sambia kommen. Wir führen sie gerne zu verschiedenen Gemeinden und zeigen, welchen negativen Einfluss diese auf viele Leben in unseren Kommunen hätten." Im April dieses Jahres hatte sich das "Community Leaders Network" (CLN) in einem Schreiben an die Parteispitze von Bündnis 90/Die Grünen gewandt. Das CLN ist ein Zusammenschluss von über 50 ländlicher Kommunen und Nichtregierungsorganisationen aus dem südlichen Afrika. Der Vorwurf darin: Die Grünen stellten in ihrem Wahlprogramm Tier- über Menschenrechte. Das Recht der Einheimischen auf nachhaltige Nutzung werde mit Füßen getreten.

Maxi Pia Louis, Direktorin der namibischen Gemeindevertretung NACSO und Vorsitzende des CLN sagte: "Wir sind offen für Gespräche mit den Grünen und anderen Parteien. Wir liefern gern Beweise. Die deutsche Öffentlichkeit muss unseren betroffenen Kommunen zuhören." Die IUCN verweist politische Entscheidungsträger in einem Informationsschreiben darauf, dass Importbeschränkungen für Jagdtrophäen nur legitim sind, wenn mindestens gleichwertige Alternativen zu Jagdsystemen bereitstehen. Malidadi Langa, Repräsentant für das CLN aus Malawi: "Unsere Kommunen tragen die Kosten für den Wildtierschutz. Schon alleine deswegen haben sie ein Recht darauf, von Wildtieren als Ressource zu profitieren. Das sieht auch das Nagoya-Protokoll für sie vor."

CIC und DJV haben zur Versachlichung der einseitig geführten Diskussion ein gemeinsames Frage-Antwort-Papier zur Auslandsjagd veröffentlicht.

Bundeslandwirtschaftsministerium bekennt sich zur Lebensraumbewertung - Kriterien fehlen allerdings. DJV kritisiert als praxisfern: Gesäte und gepflanzte Jungbäume sollen ohne Schutz aufwachsen. Ansprüche von Wildtieren müssen stattdessen stärker berücksichtigt werden. Der DJV fordert einen runden Tisch für praxistaugliche Lösungen.

Die kürzlich vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) veröffentlichte Waldstrategie 2050 enthält erste Ansätze für einen wildtierfreundlichen Waldumbau. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt es, dass eine Lebensraumbewertung zumindest Eingang gefunden hat - obwohl fachliche Kriterien fehlen. Die Aussage, eine Verjüngung des Waldes solle durch "Saat und Pflanzung im Wesentlichen ohne Schutzmaßnahmen" funktionieren, steht hingegen im Gegensatz zum Bekenntnis "Wald und Wild gehören zusammen". Der DJV sieht noch erheblichen Diskussionsbedarf, da die Bedürfnisse von Wildtieren nicht ausreichend berücksichtigt werden. Der Verband unterstützt deshalb ausdrücklich den in der Waldstrategie 2050 formulierten Lösungsansatz, Dialogforen mit den wichtigsten Akteuren einzurichten. Ein praxistauglicher Kriterienkatalog für die Lebensraumbewertung muss dringend etabliert werden. Dies könnte ein vom BMEL moderierter runder Tisch leisten. Die lokale Situation lässt sich nur objektiv beurteilen, wenn neben Verbiss wichtige Faktoren wie Nahrungsangebot und Störungseinflüsse berücksichtigt werden. Auf Basis der Lebensraumbewertung müssen lokale Konzepte im Sinne eines Wildtiermanagements entwickelt und laufend überprüft werden.

Der Anspruch der Waldstrategie 2050 ist es, wichtige Leitlinien für die Waldbewirtschaftung der nächsten Jahrzehnte vorzugeben. Großflächige Schäden in Deutschlands Wäldern durch Dürre, Stürme und Insekten stellen die Forstwirtschaft vor enorme Herausforderungen. Ein Umbau weg von Monokulturen hin zu strukturreichen klimafitten Wäldern ist dringend nötig - betroffen ist mehr als ein Viertel der Waldfläche Deutschlands. Allerdings kann der Umbau nur gelingen, wenn auch die Ansprüche von Wildtieren beachtet werden. Fehlende natürliche Äsung in strukturlosen Altersklassenwäldern beispielsweise provoziert Verbiss an gepflanzten oder gesäten Bäumen geradezu, besonders an fremdländischen Baumarten. Verschärft wird die Situation nach der Ernte auf den Feldern im Winterhalbjahr. Stimmt der Lebensraum nicht, können auch wenige Pflanzenfresser Schäden an Forstpflanzen anrichten. Nach Einschätzung von Experten ist dann ein Aufwachsen von Jungbäumen ohne forstliche Schutzmaßnahmen praxisfern.

Dachverband der deutschen Landesjagdverbände und INEOS Automotive schließen exklusive Lizenz- und Kooperationsvereinbarung. Reges Interesse innerhalb der Jägerschaft am neuen Off-Roader Grenadier.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und INEOS Automotive schließen eine exklusive Premiumpartnerschaft. Die Lizenz- und Kooperationsvereinbarung umfasst neben werblichen Maßnahmen eine Zusammenarbeit im Bereich der Jagd-Fahrzeuge.

Der INEOS Grenadier steht im Mittelpunkt der Kooperation. Der kompromisslose Geländewagen befindet sich gegenwärtig in der finalen Prototypentestphase und wird ab Sommer 2022 im eigenen Werk in Hambach produziert. In Deutschland verzeichnete INEOS Automotive bisher ein starkes Kundeninteresse aus der Gruppe der Jäger. Das Feedback zeigt, dass der Grenadier den Bedarf und die Nutzungsanforderungen von Jägern an ihr Fahrzeug deckt und ein attraktives Gesamtpaket bietet.

Der Deutsche Jagdverband vertritt bundesweit rund 250.000 Jäger. In der Bevölkerung und innerhalb der Jägerschaft genießt der Verband ein hohes Ansehen. „Jäger sind bei ihrer Arbeit oft abseits befestigter Wege unterwegs, etwa für Artenschutzprojekte oder die Prävention von Wildschäden in Wald und Feld. Da braucht es ein zuverlässiges und geländegängiges Fahrzeug. Wir freuen uns deshalb sehr auf den Grenadier und eine erfolgreiche Partnerschaft mit INEOS Automotive“, blickt DJV-Präsident Dr. Volker Böhning auf die neue Partnerschaft um den INEOS Grenadier.

Dirk Heilmann, CEO von INEOS Automotive, unterstreicht: „Wir freuen uns sehr, die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Jagdverband bekannt geben zu können. Im Rahmen unserer ersten Veranstaltungen mit potentiellen Kunden haben wir ein reges Interesse aus der Jägerschaft registriert, gerade in Deutschland. Viele sind nicht nur allgemein begeistert von Off-Roadern, sondern brauchen für ihre Rolle zum Schutz von Wald und Feld auch ein entsprechend zuverlässiges Fahrzeug. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen geben uns zusätzlich wertvolle Einblicke, während wir den Grenadier derzeit weitere Test- und Entwicklungsprogramme durchlaufen lassen, bevor er nächstes Jahr seinen Marktstart feiert. Auf die Zusammenarbeit mit dem DJV freuen wir uns und möchten dessen Mitgliedern in den kommenden Monaten die Chance geben, sich einen persönlichen Eindruck vom INEOS Grenadier zu verschaffen.“

Die Auftragsbücher des INEOS Grenadier werden im Oktober 2021 geöffnet. Erste Auslieferungen sind ab Juli 2022 geplant.

Nach zwei Jahren wird aus Norddeutscher die Deutsche Wildtierrettung: Inzwischen sind neun Landesjagdverbände und zwei Bauernverbände Mitglied. 80 Teams sind bundesweit registriert. DJV ruft weitere Verbände auf, das Projekt zu unterstützen.

Aus der Norddeutschen wird die Deutsche Wildtierrettung (DWR): Nach gut zwei Jahren wird der Tierschutzverein jetzt von neun Landesjagd- und zwei Bauernverbänden getragen. Bundesweit sind auf der Plattform inzwischen 80 Jungwild-Rettungsteams registriert – nahezu dreimal so viele wie im Jahr zuvor. Insbesondere aus Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz folgen in den kommenden Wochen zahlreiche weitere Teams. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt die positive Entwicklung ausdrücklich und ruft weitere Landesjagd- und Bauernverbände auf, dem jungen Verein beizutreten. "Die Zusammenarbeit von Landwirten, Jägern und Freiwilligen vor Ort ist grundlegende Voraussetzung für eine erfolgreiche Jungwildrettung. Wir bieten die bundesweite Plattform dafür", sagte Andreas Alfred Brandt, erster Vorsitzender der DWR.

Kostenlose Beratung für Wildretterteams

Die DWR bieten angehenden und frisch gegründeten Jungwild-Rettungsteams eine kostenlose Beratung an, um deren Arbeit von Anfang an auf professionelle Beine zu stellen. Insbesondere beim Einsatz von Drohnen sind zahlreiche Vorschriften zu beachten. Diese sind zudem oftmals förderfähig, die DWR hilft bei der Antragstellung. Die Registrierung eines Teams auf der Internetseite www.deutsche-wildtierrettung.de ist kostenfrei. 

Mehr als 200 Anfragen beantwortet

Von Mitte März bis Ende August 2021 hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung die Anschaffung von Drohnen im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums mit insgesamt drei Millionen Euro gefördert. Die DWR hat in dieser Zeit über 200 Beratungsgespräche geführt – größtenteils mit Jägervereinigungen. DWR und DJV bedanken sich bei den zahlreichen Jägern, Landwirten und ehrenamtlichen Helfern, die im Frühjahr 2021 unzählige Wildtiere vor dem Mähtod gerettet haben.

Keine Antibiotika für Tiere, die auch beim Menschen Einsatz finden: In einem offenen Brief kritisieren vier Spitzenverbände diesen Antrag des agrarpolitischen Sprechers der Grünen-Fraktion im EU-Parlament. Sie sehen darin einen Verstoß gegen das Staatsziel Tierschutz. Jagdhunde und Beizvögel benötigen bei Verletzungen effektive Hilfe.

Deutscher Jagdverband (DJV), Deutscher Falkenorden (DFO), Orden Deutscher Falkoniere (ODF) und Jagdgebrauchshundverband (JGHV) haben in einem offenen Brief den Antrag von Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion die GRÜNEN/EFA im EU-Parlament, scharf kritisiert: Dieser sieht vor, den Einsatz von Reserveantibiotika aus dem humanmedizinischen Bereich für Tiere zu verbieten. Um eine Einzeltierbehandlung trotzdem zu gewährleisten, müsste die gerade erst verabschiedete EU-Tierarzneimittelverordnung 2019/6 angepasst werden. Experten schätzen die Chance dafür als sehr gering ein, da Ausnahmen für Einzeltierbehandlung schon in den zurückliegenden Verhandlungen nicht mehrheitsfähig waren. Aufgrund dieser Sachlage sehen die Verbände im genannten Vorschlag eine Gefährdung von Tierleben und damit einen Verstoß gegen das Staatsziel Tierschutz. Die Verbände unterstützen hingegen den Ansatz der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA),  wonach Tiermedizin, Humanmedizin und Umweltwissenschaften gemeinsam an einer Reduktion von Antibiotikaresistenzen arbeiten. DJV, DFO, ODF und JGHV fordern die Mitglieder des Europäischen Parlaments auf, Mitte September den Antrag von Martin Häusling abzulehnen.

Auch die Bundestierärztekammer warnt vor einem generellen Verbot des Einsatzes von Antibiotika aus der Humanmedizin für Tiere. Davon betroffene Antibiotika sind oftmals die einzige Therapiemöglichkeit für Heim- und Haustiere, die an lebensbedrohlichen und schmerzhaften bakteriellen Infektionen leiden. Die unterzeichnenden Verbände stellen klar, dass gut ausgebildete Jagdhunde essentiell für eine tierschutzgerechte und effektive Jagd sind. Stöberhunde sind beispielsweise wichtig für die Jagd auf Reh- und Rotwild zur Wildschadensverhütung. Kadaverspürhunde spielen derzeit eine große Rolle bei der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest. Bei ihrer Arbeit können sich Jagdhunde verletzen, eine effektive Behandlung bakterieller Infektionen mit Antibiotika muss deshalb auch künftig möglich sein. Greifvögel sind bei vielen Erkrankungen und Verletzungen ebenfalls auf Antibiotika angewiesen. Falknerinnen und Falkner jagen mit ihnen unter anderem auf Friedhöfen, Sportplätzen oder Grünanlagen zur Reduktion von Wildkaninchen – dort ist die Jagd mit dem Gewehr nicht ohne weiteres möglich. Zudem nehmen sie verletzt aufgefundene Greifvögel, Falken und Eulen auf, pflegen diese und bereiten sie auf die Rückkehr in die Freiheit vor.

 

Weiterführende Infos:

Bundestierärztekammer (BTK)

Bundesverband praktizierender Tierärzte (bpt)

Bundesverband für Tiergesundheit (BfT)

Ein Jahr nach Einschleppung: Die Afrikanische Schweinepest breitet sich unvermindert aus in Deutschland. DJV kritisiert den Flickenteppich an Zuständigkeiten und Vorschriften. In einem 16-Punkte-Papier fordert der Verband eine bessere Zusammenarbeit und mehr Unterstützung der Jäger.

Seit Mitte September 2020 breitet sich die Afrikanischen Schweinepest (ASP) unvermindert in Deutschland aus. Über 2.000 Nachweise gibt es inzwischen bei Wildschweinen und drei bei Hausschweinen. Betroffen sind mittlerweile sieben Landkreise in Brandenburg und einer in Sachsen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert in seinem kurz vor der ASP-Sonderkonferenz der Agrarminister veröffentlichten 16-Punkte-Papier einen ineffektiven Flickenteppich von Zuständigkeiten und Vorschriften. Eine Eindämmung der ASP sei nur möglich, wenn Ausbruchsherde künftig schnell isoliert werden. Hierfür müssten dringend Arbeitsabläufe überarbeitet und Infrastruktur geschaffen werden. 

"Das Virus kennt keine Kreis- oder Ländergrenzen. Deshalb müssen alle Ebenen von Politik und Verwaltung auf Landes- und Bundesebene künftig konsequent und transparent zusammenarbeiten", sagte DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. Die Jäger in Deutschland seien sich ihrer wichtigen Rolle bei der Seuchenprävention bewusst. Für die verstärkte Bejagung von Wildschweinen brauche es aber mehr Anreize, so Dr. Böhning. Jäger sind laut DJV bereit, den Wildschweinbestand in den Restriktionszonen und darüber hinaus weiter zu reduzieren. So hat es das ASP-Virus schwerer, sich auszubreiten. Die Behörden müssen allerdings jetzt praxistaugliche Voraussetzungen schaffen.

Im 16-Punkte-Papier fordert der DJV unter anderem wesentlich mehr Kühlräume zur Zwischenlagerung für vermarktungsfähiges Schwarzwild in Pufferzonen. Auch ein abgabe- und steuerfreies Prämiensystem schafft Anreize für verstärkte Bejagung. Die Bürokratie, die derzeit mit Prämienzahlungen verbunden ist, steht in keinem Verhältnis zum Nutzen. Weitere Forderungen des Dachverbands der Jäger: flächendeckend Annahmestellen für ASP-Monitoring-Proben, die rund um die Uhr zugänglich sind, hygienisch einwandfreier Betrieb von Kadaversammelstellen, intensivere Ausbildung von Kadaverspürhunden nach einheitlichen Standards und Stärkung der Direktvermarktung von Wildbret. 

Das 16-Punkte-Papier des DJV zur ASP-Prävention gibt es hier.

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