Vertreter afrikanischer Gemeinden sind aktuell in Europa. Sie fordern ihre Berücksichtigung bei Entscheidungen über die Trophäenjagd. CIC und DJV setzen sich für Dialog ein.

Brüssel, Paris, London und Berlin: Die Liste der Hauptstädte, die das Community Leaders Network (CLN) – ein Zusammenschluss afrikanischer Gemeinden aus neun südafrikanischen Staaten- in den vergangenen zwei Wochen besucht hat, ist lang. Vertreter des CLN aus Botswana, Sambia und Namibia haben mit europäischen Politikern und Medien gesprochen. Sie wollen über die negativen Folgen für die Lokalbevölkerung aufklären, die beispielsweise ein Importverbot für Jagdtrophäen aus ihren Ländern hätte. Der internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) sprechen darüber mit der sambischen Naturschützerin Bupe Banda, die sich aktuell in Deutschland aufhält.

"Wir haben in den vergangenen Tagen immer wieder versucht mit Kritikern der Jagd in unseren Ländern in Kontakt zu kommen. Diese Organisationen ziehen es jedoch vor, uns als Marionetten der Jagdindustrie darzustellen. Sie versuchen, auf diese Art die Glaubwürdigkeit unserer Forderungen zu diskreditieren", so Bupe Banda. Es brauche Fototouristen genauso wie Jagdgäste aus dem Ausland, um langfristig das Überleben der Menschen zu sichern, die außerhalb der Nationalparks und touristischen Hotspots lebten. Antilope und Elefant seien wichtige Ressourcen. Bupe Banda sagte: "Genau wie Deutschland über die Jagd auf Rehe oder Wildschweine entscheidet, können und dürfen wir über Jagd in unseren Ländern entscheiden.

Das vollständige Interview mit Frau Banda gibt es hier.

„Spielen Basteln Kochen: Im Karussell der Jahreszeiten“ lädt ein, heimische Natur mit allen Sinnen zu erkunden. Enthalten sind Rezepte, Bastelanleitungen oder Wissensseiten. Der DJV hat das Buch der Stiftung Wald und Wild Mecklenburg-Vorpommern unterstützt.

Sach-, Koch- oder doch Bastelbuch? Spielen Basteln Kochen: Im Karussell der Jahreszeiten“ lässt sich keiner Kategorie zuordnen, es ist vielmehr ein gelungener Mix und spricht alle Sinne an. Kinder entdecken damit große und kleine Wunder in der Natur. Enthalten sind zum Beispiel einfache Rezepte zum Nachkochen mit den Eltern, auf der Zutatenliste stehen ursprüngliche Lebensmittel wie Pilze, Wildkräuter oder Wildfleisch und Fisch. Originelle Spiel- und Bastelanleitungen laden ein, Natur zu begreifen – ganz gleich, ob mit den Füßen auf einem Barfußparcours oder mit den Händen in einer Fühlkiste. Der DJV hat das Buchprojekt der Stiftung Wald und Wild Mecklenburg-Vorpommern mit der Bildungsinitiative Lernort Natur unterstützt.

Das Buch ist so vielseitig wie die Natur selbst und hält für jeden Entdecker etwas bereit. Monat für Monat gibt es einen besonderen Tipp für ein fantasievolles Naturerlebnis. Die Anleitungen sind durchdacht und einfach umsetzbar. Mit wenig Aufwand lässt sich der Wald in Küche, Bastelstube und Spielzimmer verwandeln. Was sind die Stärken von Wildschwein, Hase, Reh und Co.? Woran erkenne ich verschiedene Baumarten? Welche Spuren hinterlassen Wildtiere auf dem Waldboden? Wissensseiten geben Antworten, Leserinnen und Leser bekommen ein Gespür für heimische Wildtiere und Bäume. Waldpädagogin Annette von Karp von der Stiftung Wald und Wild Mecklenburg-Vorpommern nimmt sie mit in die Waldapotheke, an den Angelsee und auf die Pirsch.

Kurzum: „Spielen Basteln Kochen: Im Karussell der Jahreszeiten“ ist ein gelungenes Buch, das kleinen Naturentdeckern viele schöne Stunden bescheren kann und Groß wie Klein anregt, mit offenen Augen durch Wald und Flur zu gehen, statt auf den Bildschirm eines Smartphones zu starren. Das Kinderbuch ist im Verlag Neumann-Neudamm erschienen. Die Hardcover-Ausgabe fasst 136 Seiten und kostet 29,95 Euro. Herausgegeben wurde das Buch von der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern.

Im DJV-Interview erläutert Annette von Karp, wie es zu dem Buch gekommen ist und was das Besondere ist.

„Spielen Basteln Kochen – Im Karussell der Jahreszeiten“ ist Annette („Netti“) von Karps Lebensmotto und der Titel des neuen Buches der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern. Die Waldpädagogin leitet das Projekt „Nettis Naturkinder“. Sie zeigt Kindern, wie sie die Natur mit allen Sinnen wahrnehmen können. Der DJV hat mit „Netti“ über das neue Kinderbuch der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern gesprochen.

DJV: Was hat dich zu diesem Buch inspiriert?

Annette von Karp: Eigentlich haben wir aus der Not eine Tugend gemacht, denn während der Corona Zeit durfte ich noch nicht einmal in die Nähe meiner Naturkinder. Auch ein Waldspaziergang mit Abstand war mir untersagt. So wollten wir mit diesem Buch lehrreiche, spielerische und waldpädagogische Anreize für Familien schaffen, um die Natur mit allen Sinnen zu entdecken. Ich selbst habe das Glück, dass ich so naturverbunden aufgewachsen bin, wie ich heute arbeite. Das möchte ich weitergeben.

In Deinem Buch gibt es sehr viele kreative Spielideen. Woher nimmst Du die Inspiration und wie entwickelst Du neue Spiele?

Klingt vielleicht spirituell, aber die Ideen für neue Spiele kommen mir meistens beim Spazierengehen. Ich schaue was, die Natur gerade in diesem Moment für Wunder und Phänomene bereithält und was ich kostenlos und simpel zu einem Spiel umfunktionieren kann. Ich möchte den Kindern etwas bieten, auf das sie stolz sein können. Zu Hause schreibe ich meine Ideen auf, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Hin und wieder schaue ich natürlich auch ins Internet, um mich inspirieren zu lassen.

Wie sieht für dich ein perfekter Ausflug mit Deinen Naturkindern in die Natur aus?

Ich nehme mir für jeden Ausflug ein Thema vor. Der Ausflug ist perfekt, wenn die Kinder etwas gelernt haben und glücklich nach Hause gehen. Am meisten freut es mich, wenn sie mit einem Leuchten in den Augen, dreckigen Klamotten und roten Bäckchen vom Ausflug zurückkommen. Natürlich ist es im Sommer besonders schön, wenn wir in der Natur aus dem Vollen schöpfen können, wenn Wildkräuter blühen und Insekten umherschwirren. Aber ich liebe auch Frühling, Herbst und Winter. Im Winter koche ich gerne draußen – Wildschweingulasch zum Beispiel.

Es liegt Dir sehr am Herzen, vor allem Kindern aus schwierigem sozialem Umfeld die Natur näherzubringen, schreibst Du auf Deiner Internetseite. Was genau reizt Dich an dieser Herausforderung?

Ursprünglich wollte ich vor allem Kinder aus sozialen Brennpunkten herausholen, um ihnen etwas anderes zu zeigen. Ich habe Kinder mit in den Wald genommen, die mich – sobald wir auf die Autobahn fuhren – fragten, ob wir noch in Deutschland seien. Einige waren noch nie zuvor im Wald. Diesen Kindern eine andere Perspektive zu zeigen, war und ist unheimlich bereichernd. Heute gehe ich mit jedermann raus in den Wald und die Natur, Erwachsene wie Kinder kommen auf mich zu. Der Kindergarten bebt, wenn ich mit dem Nettibus vorfahre, weil die Kinder sich vor Freude nicht mehr einkriegen. Solche Situationen zeigen mir, wie wertvoll meine Arbeit ist.

Gab es ein besonderes Erlebnis, während das Buch entstanden ist?

Mir fallen da ein paar Anekdoten ein. Als wir zum Beispiel im Wildpark zu Besuch im Damwildgehege waren, hat sich der Fotograf ausgerechnet in die Losung (den Kot) vom Damwild gelegt. Aber weil die Fotos gut waren, konnten wir alle darüber lachen. Ich muss an den verwaisten Frischling namens Wilma denken. Wilma hat zusammen mit einem kleinen Jungen aus der gleichen Pfanne Piroschki genascht, als wäre es das Normalste der Welt. Es ist auch schön zu sehen, was die Kinder im Vorbeigehen aufschnappen: Ich habe den Kindern im Wald erklärt, was „Totholz“ ist und als ein Lkw mit einer Ladung Holz vorbeifuhr, rief ein Junge: „Schau mal Netti! Ein Totholzlaster!“

Sicheres Auftreten vor Kamera und Mikrofon – das gelingt mit etwas Übung. DJV und Journalistenschule Herne machen in Berlin fit für die nächste Interviewanfrage. Jetzt einen der begehrten Plätze für Anfang September sichern.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Journalistenschule Herne machen fit für Interviewanfragen. Teilnehmer lernen am 2. und 3. September 2022 in Berlin, worauf es vor Mikrofon und Kamera wirklich ankommt. Das Seminar vermittelt notwendiges Handwerkszeug für Interviews. Gestik, Mimik, Wortwahl: Verschiedene praktische Übungen helfen, künftig auch heikle Fragen souverän zu beantworten.

Das Präsenzseminar ist auf 10 Teilnehmer begrenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 125 Euro (ohne Unterkunft). Anmelden können sich Interessierte bis zum 15. August 2022 auf der Webseite der DJV Online-Akademie. Eine mögliche Kostenbeteiligung müssen Teilnehmer mit ihrem Landesjagdverband individuell klären.

Die Gesprächskultur der Tierrechtsszene ist mangelhaft. Es gibt Petitionen, Demonstrationen und Verbotsforderungen gegen die Jagd. Der Dialog mit Betroffenen wird jedoch verweigert. DJV und CIC fordern auf, sich vor Ort in Afrika ein Bild zu machen.

Anlässlich der Konferenz „Afrika: Artenschutz, nachhaltige Nutzung und Menschenrechte“ am 23. Mai 2022 in Dortmund hat die Organisation Resource Africa (RA) neben renommierten Wissenschaftlern auch Vertreter deutscher Tierrechtsorganisationen eingeladen. Zahlreiche afrikanische Vertreter, Wissenschaftler und Politiker waren zu Gast. Alle eingeladenen Tierrechtsorganisationen sowie Teile der politischen Landschaft haben die Teilnahme an der wissenschaftlichen, faktenbasierten Diskussionsrunde abgesagt. Der Internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisieren, dass Deutschlands Tierrechtsorganisationen lieber über, als mit denjenigen sprechen, die von ihren Anti-Jagd-Kampagnen betroffen sind.

Resource Africa setzt sich weltweit für das Recht ländlicher, afrikanischer Gemeinden ein, selbstbestimmt über die nachhaltige Nutzung eigener natürlicher Ressourcen entscheiden zu dürfen. Hierzu gehört auch die Jagd mit Gästen aus dem In- und Ausland. RA hatte zu der Konferenz in Dortmund eine dreiköpfige Delegation des Community Leaders Network (CLN), ein Zusammenschluss von Gemeindevertretern aus neun südafrikanischen Staaten, eingeladen. Zu den Absagen der Jagdkritiker sagt Dr. Rodgers Lubilo, Vorsitzender des CLN aus Sambia, bei der Diskussionsrunde in Dortmund: „Offenbar scheut man den Dialog mit uns. Einige Tierrechtsorganisationen versuchen sogar, uns hinter den Kulissen zu diffamieren. So ein Verhalten trägt nicht nur neokolonialistische Züge, es wirft auch die Frage auf, ob es diesen Organisationen ausschließlich um Spenden geht, die gut bezahlte Aktivisten finanzieren. Die Tierrechtsszene spielt ein falsches Spiel.“ Maxi Pia Louis, CLN-Sekretärin, NACSO, Namibia, ergänzt: „Die Jagd zu Artenschutzzwecken ist Teil der Lebensgrundlage von Millionen ländlicher Gemeinden und Bauern im südlichen Afrika, die ihre Wildtiere schützen. CLN wird sich für die Stimmen jener Gemeinschaften einsetzen, die keinen Zugang zu internationalen und nationalen Plattformen haben, indem es ihre Ansichten teilt.“

CIC und DJV widersprechen vor allem der Behauptung, man könne Jagdgäste einfach durch Fototouristen ersetzen. „Kein Fototourist setzt sich 14 Tage in den afrikanischen Busch oder in die pakistanischen Berge, mit der Gefahr, ohne ein einziges Bild wilder Tiere die Heimreise antreten zu müssen. Jagd findet außerhalb der touristischen Hotspots und Hochglanz-Lodges statt und oft dort, wo es kaum andere Einkommensmöglichkeiten gibt“, so Stephan Wunderlich von CIC und DJV.

Weltweit sichern Jäger Lebensräume von Wildtieren und damit Artenvielfalt. CIC und DJV fordern politische Anerkennung. Internationale Konferenz zum Artenschutz findet in Dortmund statt.

Am kommenden Sonntag (22. Mai 2022) ist der Internationale Tag der Artenvielfalt. Durch ihren Einsatz für Wildtiere sorgen Jäger weltweit für den Erhalt natürlicher Lebensräume. Gutes Beispiel: In Afrika stellt nachhaltige, regulierte Jagd fast vier Millionen Quadratkilometer Biotope für Wildtiere sicher. Das entspricht der zehnfachen Fläche Deutschlands. Internationaler Jagdrat (CIC) in Deutschland und Deutscher Jagdverband (DJV) fordern die Politik auf, den Wert nachhaltiger Jagd für die Artenvielfalt angemessen anzuerkennen. "Ich bin davon überzeugt, dass Naturschutz nur funktioniert, wenn er denen nützt, die die Kosten für ein Leben in direkter Nachbarschaft zu wilden Tieren tragen müssen“, sagt Bupe Banda, Naturschützerin aus Sambia. Sie ist Mitglied des Community Leaders Network, das Kommunen aus neun südafrikanischen Ländern vertritt. Zebras, Antilopen und Elefanten sind nicht nur Fotomotive für Touristen: Sie sind Lebensmittel. Wie andere Wildtiere schaffen sie bezahlte Arbeit und sorgen so für Bildung und Nahrungsmittelsicherheit der ständig wachsenden Bevölkerung Afrikas.

Beispiel Asien und Amerika

In Pakistan sorgen die Jagdeinnahmen dafür, dass der Lebensraum der Schraubenziege (Markhor) und des Riesenwildschafs (Argali) vor der Beweidung durch Hausziegen geschützt wird. Positiver Nebeneffekt: Mehr Wildschafe und -ziegen bedeuten mehr Beute für den Schneeleoparden. Ehemals stark gefährdet, konnten sich seine Bestände erholen. In den USA hat die "Utah Watersheds Restoration Initiative" mehr als 400 Millionen US-Dollar für die Wiederherstellung von 30.000 Quadratkilometern Fläche für Wildtiere ausgegeben. Das entspricht etwa der Größe Brandenburgs. Die Mittel stammen aus dem Verkauf von Jagdlizenzen und Spenden von Jagdorganisationen.

Internationale Konferenz zum Artenschutz

Am kommenden Montag, 23. Mai 2022, findet in Dortmund eine Konferenz statt, die sich mit dem Schutz der Artenvielfalt und nachhaltiger Nutzung in Afrika befassen wird. Vertreter ländlicher Gemeinden aus dem südlichen Afrika, Wissenschaftler und Politiker diskutieren auf Einladung der Organisation Resource Africa über Artenschutz, nachhaltige Nutzung und Menschenrechte. Die Veranstaltung wird live ab 15 Uhr gestreamt. Interessenten können unter folgendem Link teilnehmen und Fragen an die Referenten auf der Bühne stellen: https://mee.live/wildtiermanagement

Das Land Hessen zielt mit einem Antrag auf der Sonder-Agrarministerkonferenz auf eine Änderung des Bundesjagdgesetzes ab. Ein breiter Zusammenschluss von Vertretern des ländlichen Raumes lehnt diesen Vorstoß ab.

Vertreter des ländlichen Raumes haben sich im Vorfeld der kurzfristig anberaumten Sonder-Agrarministerkonferenz Wald gegen einen Reformvorstoß des Landes Hessen positioniert. Der Antrag mit dem Titel "Lebensraumangepasste Wildbestände – Schutz der Waldökosysteme und heimischer Wildtiere durch Anpassungen des Bundesjagdgesetzes“ zielt auf einen Waldumbau über das Jagdgesetz ab. Diesen Vorstoß bezeichnen die Verbände als weder praktikabel noch notwendig. "Schon jetzt ermöglicht das Bundesjagdgesetz die aktuell erforderlichen waldbaulichen Maßnahmen, um die Anforderungen an den Waldbau durch den Klimawandel zu bewältigen", so die Verbände in ihrem Schreiben.

In vielen Ländern sei es gelungen, eine ausgewogene Betrachtung sowohl der Belange des Waldes als auch des Wildes umzusetzen, oft auch mit einer breiten politischen Mehrheit und mitgetragen von den betroffenen Verbänden. So sei aktuell eine Änderung des Landesjagdgesetzes in Niedersachsen auf der Zielgeraden. Auch in Baden-Württemberg habe das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz in den wesentlichen Punkten breite Akzeptanz gefunden. "Wir stimmen überein, dass alle Akteure des ländlichen Raumes beim Waldumbau zu klimastabilen Wäldern ihren Beitrag leisten müssen", so DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. "Praktischer Waldumbau gelingt nur im konstruktiven Dialog mit den Beteiligten vor Ort."

Unterzeichner des Schreibens sind der Deutsche Bauernverband (DBV), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossen und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), der Deutsche Falkenorden (DFO), der Bund der Berufsjäger (BDB), die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), der Deutsche Jagdrechtstag (DJRT), der CIC Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV).

Verband drängt auf konsequente Umsetzung des Koalitionsvertrages und fordert ein aktives Bestandsmanagement. Dazu muss der europäische Schutzstatus herabgestuft werden. Auch dürfen wolfsrudelfreie Gebiete kein Tabu sein.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert in dem jetzt vorgelegten Positionspapier die Politik auf, bundesweit gültige Managementmaßnahmen für den Wolf auf den Weg zu bringen und den Koalitionsvertrag der Bundesregierung mit Leben zu füllen. Demnach soll für die Bundesländer künftig „europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement" möglich sein. Vor dem Hintergrund der anstehenden Umweltministerkonferenz fordert der Dachverband der Jäger: Das Zusammenleben von Mensch, Weidetieren, Wolf und anderen Wildtieren muss künftig konfliktärmer gestaltet werden. "Deutschland hat schon jetzt die weltweit höchste Wolfsdichte, Risse von Pferden, Rindern und Schafen nehmen rasant zu. Es ist höchste Zeit, zu handeln", sagte DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke.

Der DJV weist darauf hin, dass bereits jetzt in einigen Regionen Deutschlands die wirtschaftlich-soziale Akzeptanzgrenze für den Wolf erreicht ist. Ökologische Kriterien allein reichen deshalb nicht für die Bewertung der Eignung eines Lebensraumes. Der DJV fordert die politischen Akteure auf, Spielräume konsequenter zu nutzen. Anders als Deutschland regulieren Frankreich und Schweden den Wolfsbestand bereits erheblich, obwohl er auch dort europarechtlich streng geschützt ist. Die Bundesregierung soll sich laut DJV dafür einsetzen, dass der Schutzstatus des Wolfes auf europäischer Ebene herabgestuft und dessen Monitoring verbessert wird. Es darf kein Tabu sein, künftig Gebiete auszuweisen, in denen sich keine Wolfsrudel dauerhaft niederlassen dürfen – im Sinne von naturverträglicher Weidewirtschaft, Deichpflege und zum Schutz gefährdeter Tierarten.

Weiterhin fordert der DJV unter anderem tierschutzgerechte, bundesweit gültige Regelungen für den Umgang mit schwer verletzten Wölfen – etwa nach Wildunfällen. Ebenso klare Notstandsregelung für Wolfsangriffe: Sie müssen Vorgaben aus dem Strafgesetzbuch und dem Bürgerlichen Gesetzbuch sinnvoll ergänzen. Ziel ist Rechtssicherheit für Halter von Jagdhunden und Nutztieren.

Nach Auffassung zahlreicher Wissenschaftler und Wildbiologen lebt die deutsch-westpolnische Subpopulation des Wolfs an der Westgrenze des zusammenhängenden nordosteuropäisch-baltischen Vorkommens, dessen günstiger Erhaltungszustand nie in Frage stand. Ein genetischer Austausch zwischen den Subpopulationen ist vielfach nachgewiesen. Der DJV fordert die Bundesregierung auf, schnellstmöglich Schwellenwerte für die Populationsentwicklung zu definieren, wonach der günstige Erhaltungszustand des Wolfes festzustellen ist.

Das aktuelle Positionspapier des DJV zum Wolf in Deutschland gibt es hier.

Das afrikanische Community Leaders Network (CLN) kritisiert mehrere deutsche Tierrechtsorganisationen. Der Vorwurf lautet: Missachtung von Menschenrechten. DJV und CIC warnen vor der Arroganz der westlichen Tierrechtsszene gegenüber dem globalen Süden.

14 Tierrechtsorganisationen, ein Mitglied der Ethik-Gruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) und die Verhaltensforscherin Jane Goodall fordern ein Ende von Trophäenimporten von der deutschen Bundesregierung. Das Community Leaders Network (CLN) – ein Zusammenschluss von Gemeindevertretern, Wissenschaftlern und Organisationen aus insgesamt neun südafrikanischen Ländern – übt daran scharfe Kritik. Das CLN fordert alle Nichtregierungsorganisationen und die deutsche Regierung auf, das souveräne Recht der afrikanischen Staaten auf nachhaltige Nutzung ihrer eigenen natürlichen Ressourcen zu respektieren. Deutsche Tierschutzorganisationen haben es kürzlich abgelehnt, CLN-Mitglieder anlässlich eines Deutschlandbesuches im Mai zu treffen. Der Internationale Jagdrat CIC in Deutschland und der Deutsche Jagdverband DJV warnen vor den negativen Konsequenzen, die die Forderung der Tierrechtsszene für die Menschen und den Artenschutz vor Ort haben.

Dr. Rodgers Lubilo, Vorsitzender des CLN aus Sambia, zu den Forderungen der Tierrechtsszene: "Wir nehmen am 23. Mai an einer Konferenz über Artenschutz, Menschenrechte und nachhaltiger Nutzung in Dortmund teil. Resource Africa, die Organisatoren, haben deutsche Tierrechtsorganisationen eingeladen, ihre Ansichten darzulegen und unsere zu berücksichtigen. Leider lehnen diese Organisationen die Einladung ab. Sie scheinen es vorzuziehen, mit ihrer Regierung über afrikanische Tiere zu sprechen, ohne dass Afrikaner anwesend sind. Doch unsere Rechte und Perspektiven müssen respektiert werden, wenn diese Wildtiere erhalten werden sollen."

"Wenn es wissenschaftliche Beweise dafür gibt, dass bestimmte Maßnahmen wie die Jagd zum Erhalt einer Art beitragen, dann müssen wir das bei unseren Entscheidungen berücksichtigen. Die CITES-Vertragsparteien sind sich einig, dass es Beweise dafür gibt, dass gutes, nachhaltiges Jagdmanagement positive Effekte für den Artenschutz haben kann", so Yvonne Higuero, Generalsekretärin des Washingtoner Artschutzabkommens CITES.

Dr. Dilys Roe, Vorsitzende der IUCN-Spezialistengruppe für nachhaltige Nutzung und Lebensgrundlagen (SULi), erklärt: "Ein Großteil der Wildtiere der Welt lebt außerhalb von Nationalparks und auf Land, das indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften gehört oder von ihnen verwaltet wird. Dennoch schließt man sie allzu oft von Entscheidungsprozessen über das Wildtiermanagement aus. Es ist aber von entscheidender Bedeutung, dass die Stimmen der Menschen vor Ort gehört und ihre Prioritäten, ihr Wissen und ihre Erfahrungen berücksichtigt werden, wenn wir eine Zukunft für die Wildtiere in Afrika und anderswo sichern wollen". 

Die Regierung Botswanas hat sich gestern mit einer Pressemitteilung öffentlich gegen die kontinuierliche Verbreitung von Falschinformationen durch die Tierrechtsszene und ihre Unterstützer gewandt: "Botswana verurteilt jeden, der die Leistungen um das Wildtiermanagement, die natürlichen Ressourcen und die Förderung nachhaltiger Lebensgrundlagen von Gemeinschaften in Botswana trivialisiert, indem er mit Unwahrheiten über die von den Botswanern getroffenen Entscheidungen hausieren geht."

Drei Organisationen fordern Bundeslandwirtschaftsministerium auf, Drohnen für Wildtierrettung auch künftig zu fördern. Finanzielle Anreize für späteren Mähtermin gefordert. Ehrenamtliche haben 2021 über 10.000 Wildtiere vor Mähtod gerettet.

In Kürze beginnt die Frühmahd auf Wiesen und Grünroggenfeldern in Deutschland. Wildretterteams sind dann bundesweit ehrenamtlich im Einsatz für den Tier- und Artenschutz: Sie suchen Felder vor dem Mähen ab und bringen Jungtiere in Sicherheit vor dem Kreiselmäher. Denn die Frühmahd fällt mitten in die Brut- und Setzzeit von am Boden brütenden Vögeln oder Feldhasen und Rehen. Deutsche Wildtierrettung (DeWiRe), Deutsche Wildtier Stiftung und Deutscher Jagdverband (DJV) fordern das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, die Arbeit zu unterstützen und Drohnen mit Wärmebildkameras für die Wildtierrettung zu fördern. Die Vorgängerregierung hatte 2021 bereits Drohnen im Gesamtwert von drei Millionen Euro gefördert.

Saison 2021: Über 10.000 gerettete Wildtiere

In der vergangenen Saison haben allein die bei der DeWiRe registrierten 100 Retterteams mehr als 10.000 Rehkitze sowie tausende Feldhasen, Jungvögel und Gelege vor dem Mähtod bewahrt. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat bei ihren Analysen durchschnittlich 12 gerettete Rehkitze auf 100 Hektar Grünlandfläche ermittelt. Die Arbeit der Wildtierretter ist damit ein wichtiger Beitrag für den Tier- und Artenschutz. Zum Einsatz gegen Tierleid kommen immer häufiger Drohnen mit modernster Wärmebildtechnik.

Förderung für späteren Mähtermin

Der beste Schutz für Wildtiere wäre ein späterer Mähtermin – dann sind viele Jungvögel flügge und Junghasen oder Rehkitze können vor den Mähmaschinen flüchten. Allerdings ist dieser späte Termin verbunden mit Einbußen für Landwirte. Die drei Organisationen fordern daher die Landesregierungen auf, finanzielle Anreize für die Landwirtschaft zu schaffen. Möglich wäre dies durch entsprechende Förderrichtlinien in den Agrarumweltprogrammen der Länder (2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik).

Weitere Infos bietet die Deutsche Wildtierrettung

Auf der Website der Deutschen Wildtierrettung, der größten Plattform für Jungwildretter, können sich Teams kostenlos registrieren und präsentieren. Das ermöglicht Landwirten eine schnelle Kontaktmöglichkeit. Außerdem gibt es Infos für Drohnenpiloten, Jagdpächter und Landwirte. Für Teams, die sich bei der Deutschen Wildtierrettung registrieren lassen ist die Beratung zu Vereinsgründung oder Drohnentechnik kostenlos.

Praxisratgeber für die wildtierfreundliche Frühmad

Einen Praxisratgeber zur Vermeidung des Mähtods von Wildtieren gibt es kostenlos bei der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die wildtierfreundliche Frühmahd erklärt der DJV in einem Video.

Gothaer Versicherung bietet kostenlose Drohnenversicherung

Die Gothaer Allgemeine Versicherung AG, Premiumpartner des DJV und Kooperationspartner der Deutschen Wildtierrettung, unterstützt die Wildtierrettung in Deutschland. Jedem Kitzrettungsverein wird der Beitrag für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung ein Jahr lang für bis zu fünf Drohnen erlassen. Einzige Bedingung: Registrierung des Vereins auf der Website der Deutschen Wildtierrettung. Damit leistet die Versicherung auch einen Beitrag zu Ihrem Nachhaltigkeitskonzept. Weitere Infos zur Versicherung gibt es online.

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