Wilde Zutaten von Kräutern über Fisch bis hin zu Wildbret – darum dreht sich alles im neu erschienen Buch „Gefundenes Fressen“. Wir haben einen der drei Hamburger Autoren interviewt. Jan Hrdlicka erzählt, wie er zum Jagdschein kam und wie die Buch-Idee heranreifte.

Wie, wo und wann lassen sich wilde Zutaten am besten sammeln? Welche unscheinbaren Kräuter vor der Haustür und am Wegesrand bringen die besten Aromen auf den Teller? Und wie komme ich ohne Jagd- oder Angelschein an frisches Wildbret oder Fisch aus erster Hand? Das sind Fragen, auf die das Kochbuch Gefundenes Fressen Antworten gibt. Im DJV-Interview erklärt Autor und Jäger Jan Hrdlicka, wie er auf Umwegen zum Jagdschein gekommen ist und wie die Buch-Idee heranreifte.

DJV: Was hat dich beziehungsweise euch inspiriert ein Kochbuch zu schreiben, noch dazu eins mit wilden Zutaten?

Jan Hrdlicka: Ich habe mich relativ spät für Natur interessiert, vor ungefähr acht Jahren – da war ich 30. Damals habe ich in München gelebt und das Bergwandern für mich entdeckt. Bis dahin war ich Stadtmensch durch und durch. Später, in Hamburg, habe ich, aus Ermangelung an Bergen, am Biertisch mit meinen Freunden den Entschluss gefasst, den Angelschein zu machen. Was sich zunächst wie eine Schnapsidee anhört, war der Anfang eines komplett neuen Lebensstils. Besonders die kulinarische Verwertung der Fänge hat mich so fasziniert, dass ich angefangen habe, über Tierproduktion im Generellen nachzudenken. Nach langem Überlegen, wie ich auch meinen Fleischkonsum nachhaltiger gestalten kann, folgte der Jagdschein. Davor hatte ich wie beim Angelschein auch erstmal Vorurteile.

Was für Vorurteile waren das?

Ich kannte Wildfleisch nur als totgekochtes, streng schmeckendes Fleisch, das mit Preiselbeeren übergossen war. So geht es auch immer noch vielen anderen, sie wissen nicht, was für ein herrliches Produkt Wildfleisch sein kann. Ebenso wenig, dass Frühjahr und Herbst wahre Goldgruben für wilde Zutaten sind. Das wollen wir nun ändern. Unser Kochbuch soll informieren, ohne zu belehren und einen Bezug zur wilden Küche herstellen. Es ist für Stadtmenschen und Naturfans gleichermaßen geeignet. Kurzgeschichten und Rezepte wechseln sich ab mit zahlreichen Tipps zum Sammeln, Konservieren und Verarbeiten wilder Zutaten.

Wie war der Entstehungsprozess des Buches?

Tatsächlich haben sich meine Freunde Fabio Haebel und Olaf Deharde, die ich schon aus meiner Hamburger Gastrozeit kenne, zeitgleich mit wilden Zutaten und nachhaltiger Küche beschäftigt. Durch die sozialen Medien haben wir uns gegenseitig immer wieder geupdatet. Ursprünglich gab mein Freund Olaf den Impuls, dass wir unsere Kompetenzen aus Kochen, Jagd, Angeln und Sammeln wilder Zutaten in einem Buch zusammenbringen könnten. Insgesamt sind von der Idee bis zum fertigen Buch anderthalb Jahre vergangen. Ein halbes Jahr davon haben wir für die Vorbereitung mit dem Verlag gebraucht und ein Jahr, um alle Jahreszeiten kulinarisch abzudecken und das Buch zu produzieren.

Wie seid ihr auf den Titel „Gefundenes Fressen“ gekommen?

Uns war von Anfang an bewusst, dass der Markt von Kochbüchern regelrecht überschwemmt ist, deshalb wollten wir bewusst etwas anders machen. Das Wortspiel ist bei einem Brainstorming entstanden. Wir hatten das Gefühl, dass Gefundenes Fressen“ sich abhebt. Unser Buch ist kein reines Kochbuch. Es soll nicht nur inspirieren, sondern Lust auf wilde Zutaten machen und die Sensibilität für Regionalität und Saisonalität wecken.

Was ist Dein ganz besonderes Erlebnis auf dem Weg zum fertigen Kochbuch?

Es gibt nicht das eine Erlebnis, sondern ganz viele. Erst einmal war es mein erstes Buch und das an sich war schon sehr spannend. Generell hatten wir viel Spaß während des gesamten Entstehungsprozesses und haben gemerkt, dass wir mit dem Thema offene Türen einrennen. Wir haben viel Unterstützung erfahren zum Beispiel vom DJV oder auch von Tim Mälzer, der die Idee so gut fand, dass er für uns ein nettes Vorwort verfasst hat. Ein Erlebnis ist besonders hängen geblieben: Wir brauchten für unser Winterkapitel Schnee, Berge und am besten noch eine Gams für ein Rezept, also alles, was es im norddeutschen Winter auf gar keinen Fall gibt. Kurzfristig hatte unser Kontakt in Bayern abgesagt und wir standen mit leeren Händen da. Ein Bekannter im Schwarzwald hat uns daraufhin in letzter Minute gerettet – und das Kapitel stand innerhalb von zwei Wochen. Aus dem Gams-Rezept auf den letzten Drücker entwickelte sich eine Freundschaft mit der ganzen Familie unseres Freundes.

Was lief weniger gut?

Ein weniger schönes Erlebnis hatten wir auf der Insel Rügen. Wir wollten dort im Frühjahr für ein Rezept wilde Lachse fangen, konnten aber aufgrund von schlechtem Wetter nicht mit dem Boot raus. Da mussten wir auf einen lokalen Händler zurückgreifen – der uns seinen norwegischen Aquakulturlachs als Ostseelachs unterjubeln wollte. Dieses Erlebnis hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig unser Projekt ist.

Wie wird das Kochbuch angenommen?

Auch, wenn das Kochbuch noch nicht lange auf dem Markt ist, bekommen wir allerhand positive Rückmeldungen. Leserinnen und Leser mit und ohne jagdlichen Hintergrund verlinken uns auf nachgekochten Rezepten in den sozialen Medien oder schreiben uns nette E-Mails. Uns war es wichtig eine bunte Mischung an Rezepten zu bieten, von Kochneulingen bis Fortgeschrittenen werden alle fündig. Das Buch ist außerdem nach Jahreszeiten gegliedert, sodass man sofort mit dem Sammeln und Kochen loslegen kann.

Prädikat wildtierfeindlich: Sechs Organisationen veröffentlichen Positionspapier. Ökonomische und ökologische Nachteile drohen ebenso wie Tierleid. Ein aktuelles Rechtsgutachten unterstützt die Kritik.

Eine Allianz aus sechs bundesweit tätigen Organisationen lehnt den nun vorliegenden Entwurf für ein neues Brandenburger Jagdgesetz als wildtierfeindlich ab. Der Entwurf ist ökonomisch, ökologisch und aus Tierschutzsicht nachteilig sowie in Teilen verfassungswidrig und nicht praktikabel. Zu diesem Ergebnis kommen Deutscher Jagdverband (DJV), Bundesverband Deutscher Berufsjäger (BDB), Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd in Deutschland (CIC), Deutscher Falkenorden (DFO), Deutscher Jagdrechtstag (DJRT) und Deutsche Wildtier Stiftung. Die Organisationen fordern den brandenburgischen Umweltminister Axel Vogel auf, den bundesweit einmaligen Fehltritt einzugestehen und den stark kritisierten Gesetzentwurf zurückzunehmen. Unterstützt wird diese Position durch ein aktuelles Rechtsgutachten des Verfassungsrechtlers Professor Dr. Johannes Dietlein.

Sozialstrukturen von Wildtieren werden zerstört

In einem gemeinsamen Positionspapier werfen die Organisationen Vogel vor, einen fachlich schlechten Jagdgesetzentwurf formuliert zu haben, der zudem ausschließlich den Wald im Fokus hat – gerade einmal 35 Prozent der Landesfläche. Allein durch verstärkten Abschuss von Pflanzenfressern soll der Waldumbau gelingen. Ansätze eines modernen Wildtier- und Lebensraummanagements finden sich im Gesetzentwurf nicht. Vielmehr soll die Jagd künftig bereits ab 10 Hektar Fläche möglich sein und Hegegemeinschaften sollen abgeschafft werden. Die Gefahr ist groß, dass dadurch Sozialstrukturen von Rudel bildenden Wildtieren mit großem Raumanspruch wie dem Rothirsch zerstört werden. Bereits das viel kleinere Reh hat ein durchschnittliches Streifgebiet von 50 Hektar im Jahresverlauf.

Entwurf schwächt Artenschutz gravierend

Mittel aus der Jagdabgabe, die Jäger beim Lösen des Jagdscheins automatisch an die Behörden entrichten, sollen künftig nicht mehr für Artenschutzprojekte eingesetzt werden dürfen. Zudem sollen einige Raubsäuger, die den Nachwuchs von Bodenbrütern gefährden, nicht mehr jagdbar sein. Die sechs Organisationen protestieren gegen diese gravierende Schwächung des Artenschutzes.

Fahrlässiger Verstoß gegen Tierschutz soll legal werden

Sogar der fahrlässige Abschuss von biologisch notwendigen Elterntieren soll in Brandenburg in der Jagdzeit künftig legal sein. Damit nimmt Minister Vogel tausendfaches Tierleid bei Jungtieren in Kauf. Der Gesetzentwurf sieht zudem eine Abschaffung sämtlicher Abschussregelungen für große Wiederkäuer wie Rot- und Damhirsch vor. Artgerechte Wilddichte sowie arttypischer Alterklassenaufbau und Geschlechterverhältnis sind damit in Gefahr.

Viele Tierarten hatten schon einen österlichen Auftrag, doch Meister Lampe hat sich durchgesetzt. Warum und was es sonst noch zu wissen gibt, erläutert der DJV.

Der Brauch, dass Tiere gefärbte Eier verstecken, reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. In Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern waren es Fuchs oder Osterhahn. In Thüringen versteckte der Storch die Eier und in der Schweiz der Kuckuck. Wie kam es, dass sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Hase als österlicher Eierlieferant durchgesetzt hat? Der DJV hat einige Fakten zu Meister Lampe zusammengetragen.

Symbol der Fruchtbarkeit

Bereits bei den Kelten galt der Hase als Symbol für Fruchtbarkeit und Neuanfang. Häsinnen können sich mehrmals paaren und sind während der 40-tägigen Tragzeit erneut empfängnisfähig. In der Gebärmutter wachsen dann unterschiedlich alte Embryonen verschiedener Väter gleichzeitig heran (Superfötation).

Kurz vor Ostern erreicht die Paarungszeit der Feldhasen ihren Höhepunkt, die sogenannte Hasenhochzeit. Zum Ruhen nutzen Feldhasen eine Mulde, die sogenannte Sasse. Die Kelten haben die Sasse wohl als Ort der Eiablage interpretiert. Auch heute noch werden Osternester mit Moos oder Gras ausgepolstert.

Hopp und davon

Feldhasen sind Nestflüchter. Sie kommen bereits vollständig behaart und sehend zur Welt. Kurz nach der Geburt lässt ihre Mutter sie die meiste Zeit des Tages allein und kommt nur zum Säugen zurück. Diese Strategie ist überlebenswichtig: Fressfeinde wie der Fuchs finden die gut getarnten Junghasen nicht so leicht. 

Anspruchsvoller Pflanzenfresser

Ausgewachsene Feldhasen leben als Einzelgänger und ernähren sich rein vegetarisch von Wildkräutern und -gräsern. Jäger sprechen von der sogenannten Hasenapotheke. Auch Knospen, Triebe, Rinde und Feldfrüchte stehen auf ihrem Speiseplan. Knapp anderthalb Kilogramm Nahrung benötigt ein Feldhase täglich.

Gut versteckter Spitzensportler

Die Langohren sind Meister der Tarnung: Durch ihre Fellfärbung sind sie optisch perfekt an ihre Umgebung angepasst. Feldhasen können drei Meter weit und zwei Meter hoch springen. Nähert sich ein Fressfeind der Sasse, bleiben sie dort bis zum letzten Moment regungslos liegen. Hilft das nicht, flüchten sie Haken schlagend über das Feld. Spitzengeschwindigkeit: 80 Kilometer pro Stunde.

16 Tiere leben im Frühjahr 2021 pro Quadratkilometer auf Feldern und Wiesen. Das ist einer der besten Werte seit Beginn der Zählungen vor zwei Jahrzehnten. Kälte und Regen setzen dem Steppenbewohner allerdings im Jahresverlauf zu.

Auf Deutschlands Feldern und Wiesen leben durchschnittlich 16 Feldhasen pro Quadratkilometer. Der Wert für das Frühjahr 2021 ist einer der besten seit Beginn der bundesweiten Zählungen vor 20 Jahren. Seit 2017 steigen die Hasenzahlen nach einem zwischenzeitlichen Tiefstand kontinuierlich an. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler, die für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) Daten ausgewertet haben. Jägerinnen und Jäger haben zuvor in bundesweit 460 Referenzgebieten gezählt. Demnach gab es die meisten Feldhasen im Nordwestdeutschen Tiefland: 25 Tiere pro Quadratkilometer. Im Nordostdeutschen Tiefland lebten 6 Feldhasen pro Quadratkilometer – der geringste Wert für Deutschland. Diese Zahlen hat der Deutsche Jagdverband (DJV) heute veröffentlicht.

West-Ost-Gefälle beim Feldhasen

Den zweithöchsten Wert für Feldhasen dokumentierten Jägerinnen und Jäger im Südwestdeutschen Mittelgebirge mit 18 Tieren pro Quadratkilometer. Danach kommen Westdeutsches Mittelgebirge (13), Alpenvorland (8) und Ostdeutsches Mittelgebirge (7). Bundesweit betrachtet war die Witterung im Jahr 2020 vorteilhaft für den Feldhasen – entsprechend viele Tiere haben es ins Frühjahr 2021 geschafft. Der Herbst 2020 gilt laut Deutschem Wetterdienst als viertwärmster seit 1881, es war sonnig und trocken bis in den November. Der Winter war der zehnte zu warme in Folge.

Nettozuwachsrate fällt mäßig aus

Wetterkapriolen haben dem Feldhasen hingegen im Jahr 2021 zugesetzt: Laut Wetterdienst war der April der kälteste seit 40 Jahren, im Juli und August folgten extremer Dauer- und Starkregen. Nasskalte Witterung ist schlecht für Junghasen, macht sie anfälliger für Krankheiten – eine schützende Höhle wie Kaninchen haben sie nicht. Im Herbst 2021 haben Jägerinnen und Jäger im bundesweiten Schnitt 10 Prozent mehr Feldhasen pro Fläche gezählt als im Frühjahr desselben Jahres. Für 2020 lag der Zuwachs noch bei 25 Prozent. Diese sogenannte Nettozuwachsrate gilt als Gradmesser für die Fitness der Population. 

Die höchste Nettozuwachsrate gab es 2021 im Nordwestdeutschen Tiefland mit 20 Prozent. Im Vergleich zu 2020 sind das 7 Prozentpunkte weniger. Den geringsten Zuwachs gab es im Nordostdeutschen Tiefland: minus 5 Prozent. Dieser Wert liegt sogar 17 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

 

Landwirte mähen in den kommenden Wochen Wiesen und Grünroggen: Darin haben Wildtiere ihre Tierkinder, wie Kitz und Fasanenjunge abgelegt. Um diese vor dem Mähwerk zu schützen, veröffentlichen Nutzerverbände Empfehlungen für Landwirte und Jäger.

Die anstehende Frühjahrsmahd fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher oder dem Mähbalken. Darauf machen Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), Bundesverband der Maschinenringe (BMR), Deutscher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdverband (DJV) aufmerksam. Die Verbände empfehlen den Landwirten, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen und erforderliche Maßnahmen für den Schutz von Wildtieren durchzuführen. Derartige Maßnahmen sind notwendig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.

Tierschutz planen

Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor dem Mähen, so die Verbände. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine – für Silage oder Biomasseproduktion – rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähweise dem Tierverhalten anzupassen. Die Verbände empfehlen, das Grünland grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. Das ermöglicht Rehen, Feldhasen oder Fasanen während der Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg. Das gilt auch für Bodenbrüter.

Eine Maßnahme pro Hektar hilft bereits

Vor dem eigentlichen Mähtermin haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt, um Tierleben zu schützen. Dazu gehört etwa das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden. Knistertüten, Flatterbänder oder Kofferradios, die bereits am Vorabend aufgestellt werden, sind ebenfalls effektiv und kostengünstig: Rehe zum Beispiel sind beunruhigt und bringen ihren Nachwuchs in Sicherheit. Elektronische Wildscheuchen, die unterschiedliche Töne wie Menschenstimmen, klassische Musik oder Motorengeräusche aussenden, haben sich im Praxiseinsatz bewährt. Bereits eine Maßnahme pro Hektar zur Vertreibung wirkt, haben Experten herausgefunden. Nach Tierschutzgesetz sind Bewirtschafter von Flächen verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, wenn mit dem Tod oder Verletzung von Wirbeltieren zu rechnen ist. In jedem Falle ist vor dem Mähen eine Absprache mit dem Jagdausübenden bzw. Jagdpächter geboten.

Drohnen leisten wichtige Aufklärungsarbeit

Die Maßnahmen zum Wildtierschutz sind wichtig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen. Abhängig von der Witterung leisten vor allem Drohnen wichtige Aufklärungsarbeit. In Kombination mit Infrarot-Technik helfen sie, Jungtiere auf großen Flächen zu lokalisieren. Die Verbände fordern, dass derartige Drohnen auch in Naturschutzgebieten und in der Nähe von Ortslagen uneingeschränkt eingesetzt werden können. Weiter fordern die Verbände die Politik auf, der Forschungs- und Innovationsförderung zum Schutz von Wildtieren eine hohe Priorität einzuräumen. Besonders an Schleppern und Mähwerken verbaute Sensortechnik oder grundlegend verbesserte Infrarot-Technik mit Echtzeiterkennung haben das Potential, Rehkitze und Niederwild noch nachhaltiger schützen zu können.

Der elfseitige Mäh-Knigge der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zum Beispiel gibt aus Sicht der Verbände kurz und bündig Handlungsempfehlungen zur tierschonenden Mahd. Die richtige Frühmahd wird durch ein in Zusammenarbeit mit den Verbänden erstelltes Video erklärt.

Die Brut- und Setzzeit beginnt. Rehe, Feldhasen oder Wildschweine lassen ihren gut getarnten Nachwuchs zum Schutz oft allein. Eine Störung kann Jungtiere zu Waisen machen. DJV gibt Tipps für Naturbesucher.

Der Frühling lockt viele Menschen jetzt raus in die Natur. Doch Vorsicht: Von März bis Juli verwandeln sich Wälder, Felder und Wiesen in eine Kinderstube. Die Tiere benötigen in dieser Zeit möglichst viel Schutz und Ruhe. Bereits jetzt gibt es den ersten Nachwuchs beim Wildschwein. Die Bache versteckt die Frischlinge oft geschützt im Schilf- oder Brombeerdickicht. Neugierige Hunde oder unbedarfte Spaziergänger sind eine mögliche Gefahr - im Zweifel greift die Bache an.  Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt, beim Spaziergang auf ausgewiesenen Wegen zu bleiben und von dort die Natur zu beobachten. Wissenschaftler bestätigen: Wildtiere nehmen Menschen dann nicht als Bedrohung wahr. Hunde sollten in der Nähe bleiben und auf Ruf oder Pfiff reagieren. Vielen Kommunen schreiben in der Brut- und Setzzeit zudem eine Leinenpflicht vor. Infos dazu gibt es im örtlichen Ordnungsamt.

Überlebenstricks der Wildtiere

Tarnen, Täuschen und Alleinsein sind für Wildtierkinder wichtig, um in der Natur zu überleben. Der DJV rät, vermeintlich einsame Jungtiere auf keinen Fall anzufassen oder mitzunehmen. Haftet menschlicher Geruch am Nachwuchs, wird er oftmals verstoßen. Ein gesundes Wildtier wird so durch Fehlverhalten zum Waisen. Die Feldhäsin beispielsweise lässt die gut getarnten Junghasen einzeln auf dem Feld oder in der Wiese zurück. Nur zum Säugen kommt die Mutter zurück. Ihre Milch ist besonders gehaltvoll und fettreich. Küken von Bodenbrütern wie Rebhuhn oder Stockente verschmelzen durch ihr bräunlich gemustertes Gefieder förmlich mit der Umgebung. Bei Gefahr verharren sie regungslos. Das weibliche Reh, die Ricke, versteckt ihr perfekt getarntes Kitz vor Fressfeinden im hohen Gras. Sie beobachtet den Nachwuchs aus sicherer Entfernung und kommt nur zum Säugen regelmäßig vorbei.

Weitere Tipps zum wildtierfreundlichen Verhalten in der Natur erläutert der DJV in der Broschüre "Wer‘s Wild mag, bleibt ruhig."

Einen kostenfreien Radio-Beitrag zum Thema gibt es im Presseportal.

Auswertung des Tierfund-Katasters zeigt: Im April und Mai sterben besonders viele Wildtiere auf der Straße. Trauriger Spitzenreiter ist das Reh. DJV gibt Tipps, wie sich Zusammenstöße vermeiden lassen und was im Ernstfall zu tun ist.

Mit die gefährlichsten Monate für Wildtiere und Autofahrer gleichermaßen sind April und Mai. Dann kommt es zu besonders vielen Zusammenstößen auf Straßen, vor allem zwischen 6 und 8 Uhr morgens. Das Reh wird am häufigsten Opfer, es ist in knapp die Hälfte der Wildunfälle verwickelt. Feldhasen und Kaninchen machen zusammen 10 Prozent der Kollisionen aus. Ebenso häufig ist insgesamt die Gruppe kleinerer Säuger wie Igel, Marder oder Hauskatze betroffen. Letztere machen insgesamt etwa ein Prozent aller Verkehrsunfälle aus. Diese Ergebnisse hat der Deutsche Jagdverband (DJV) veröffentlicht. Grundlage sind über 22.000 Fälle aus dem Tierfund-Kataster, die Verkehrsteilnehmer vom 1. April 2020 bis 16. März 2022 gemeldet haben.

Ein Viertel aller Rehe sterben im Frühjahr

Fast ein Viertel alle Rehe, die im Verkehr sterben, kommen im April und Mai unter die Räder. Besonders kritisch ist in beiden Monaten die Zeit von 6 bis 7 Uhr, im Mai zusätzlich zwischen 21 und 22 Uhr. Als Pflanzenfresser leben Rehe den Winter über im Energiesparmodus und sind im Frühling besonders häufig auf Futtersuche. Dabei müssen sie Straßen queren. Die Dämmerung bietet Schutz vor Fressfeinden - nicht aber vor dem Berufsverkehr. Mit der Zeitumstellung Ende März fällt dieser wieder für Wochen in die Dämmerung.

Im Herbst trifft es mehr Wildschweine und Hirsche

Der deutlich seltenere Feldhase lebt im Frühling ebenfalls gefährlich: Über 40 Prozent aller insgesamt gemeldeten toten Tiere entlang von Straßen entfallen auf die Monate März bis Mai. Hingegen stoßen Wildschwein, Dam- und Rothirsch in den Herbstmonaten besonders häufig mit Fahrzeugen zusammen. Insgesamt betrachtet kommen die meisten Wildtiere auf Landstraßen zu Tode. Einen Audio-Beitrag zum Thema gibt es hier.

 

Dachverband der Jäger und traditioneller Solinger Hersteller für Jagdmesser arbeiten fortan eng zusammen.

Mit der PUMA GmbH IP aus Solingen begrüßt der Deutsche Jagdverband (DJV) einen neuen Premiumpartner im Bereich der Jagdmesser. PUMA ist eine der großen Marken, die Solingen als Klingenstadt berühmt gemacht haben. Im Jahr 1769 begann die Erfolgsgeschichte. Seither arbeitet PUMA an der Funktionalität und den umfangreichen Einsatzmöglichkeiten, um das Werkzeug Messer immer weiter zu perfektionieren. Der DJV ist der Dachverband von 15 Landesjagdverbänden mit rund 250.000 Jägern. Seine Aufgaben sind Erhalt, zukunftsgewandte Weiterentwicklung und Schutz von Wild, Jagd und Natur.

Heute bietet PUMA fünf Produktlinien durchdachter und langlebiger Messer an für den anspruchsvollen jagdlichen Einsatz: PUMA, PUMA IP, PUMA XP, PUMA SGB und PUMA TEC. Seit 2021 bietet die Messermanufaktur mit der PUMA Knives World einen kostenfreien, personalisierten Newsletter zum Werkzeug Messer an. Darin übermittelt PUMA alle Produktneuheiten, Messeeinladungen, Pflegetipps für Messer und Erfahrungsberichte zu Messern im aktiven Einsatz – in Form von Texten und Videos sowie ausdrucksstarken Messerbildern. Zusätzlich bietet PUMA seinen Fans auf der Messerklinge kostenfreie Gravuren während angekündigter Sonderveranstaltungen an.

Forscher der Universität Göttingen haben knapp drei Dutzend Vorkommen untersucht. Größte Hindernisse für Genfluss sind Straßen, Siedlungen und rotwildfreie Gebiete. DJV fordert 50 Millionen Euro pro Jahr für Vernetzung von Lebensräumen.

Forscherinnen und Forscher an der Universität Göttingen haben die genetische Vielfalt von 34 Rothirsch-Vorkommen in Deutschland untersucht und dafür 1.110 Proben ausgewertet. Erschreckendes Ergebnis der von Deutschem Jagdverband (DJV), Landesjagdverband Sachsen-Anhalt und weiteren Verbänden geförderten Studie: Nur zwei Vorkommen erreichen eine genetisch-effektive Populationsgröße von mehr als 500 Tieren, die langfristig vor Inzucht schützt. Fast alle an der Abteilung Wildtierwissenschaften untersuchten Vorkommen sind voneinander isoliert, der genetische Austausch zwischen den meisten Vorkommen ist sehr gering. Dementsprechend ist der ermittelte Inzuchtwert in den Vorkommen oftmals so hoch wie bei Verpaarungen zwischen Halbgeschwistern oder Eltern-Kind-Verpaarungen. Straßen, Siedlungen und behördlich verordnete rotwildfreie Gebiete sind Hauptursachen für fehlende Vernetzung der Rothirsch-Vorkommen. Die Folge: eine geringe genetische Vielfalt, die gravierende negative Auswirkungen auf die Fitness einzelner Tiere hat und somit auf die gesamte Population.

Unterkieferverkürzungen als direkte Folge der Inzucht in sehr isolierten Rotwild-Vorkommen sind laut DJV bereits jetzt aus Schleswig-Holstein und Hessen bekannt. „Wir fordern die Politik auf, das zehn Jahre alte Bundesprogramm Wiedervernetzung endlich mit Leben zu füllen. Im Haushaltsplan des Bundesverkehrsministeriums müssen mindestens 50 Millionen Euro pro Jahr dafür eingestellt werden“, so DJV-Präsidiumsmitglied Professor Jürgen Ellenberger. Es brauche mindestens 10 Querungshilfen pro Jahr über bestehende Verkehrswege, um Lebensräume für Rothirsch, Luchs oder Wildkatze wieder zu vernetzen. Zudem müssen laut DJV Wanderkorridore langfristig vor Bebauung bewahrt werden.

Der DJV fordert, rotwildfreie Gebiete im Südwesten Deutschlands kurzfristig aufzuheben. Diese behördlich festgelegten Areale sind laut Studien ein doppelt so hohes Hindernis für den Genfluss, wie Flächen, in denen sich Rotwild frei bewegen darf. Nur im Norden und Nordosten Deutschlands, wo es keine rotwildfreien Gebiete gibt, ist häufig ein ausreichender Genfluss vorhanden. Dann bilden mehrere Rothirsch-Vorkommen eine genetische Population. Der mittlere Inzuchtwert für den Rothirsch in Deutschland ist laut den Wissenschaftlern derzeit sogar schlechter als auf der Insel Rum in Schottland.

Eine Video-Präsentation zum Thema finden Sie hier.

Doku "Killing the Shepherd" zeigt positive Effekte für Wildtiere und Menschen. Lokalbevölkerung muss bei Artenschutzfragen einbezogen werden. CIC und DJV begrüßen deutliche Position des CITES-Sekretariats pro Jagd.

Im Vorfeld des morgigen "World Wildlife Day" hat Ivonne Higuero, Generalsekretärin des Washingtoner Artenschutzübereinkommen (CITES), den Film "Killing the Shepherd" vorgestellt. Die Dokumentation zeigt, wie wichtig nachhaltige, regulierte Jagd für Menschen, Wildtiere und ihre Lebensräume ist. Higuero spricht von Jagd als "effektivem Instrument im Kampf um die biologische Vielfalt". Der Internationale Jagdrat (CIC) in Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßen das Bekenntnis von CITES zur Jagd.

Tierrechtsorganisationen behaupten, "Trophäenjagd" trage zum Artensterben bei. Über diese Behauptung und die negativen Effekte für Mensch und Wildtier hat die CITES-Generalsekretärin anlässlich eines Online-Seminars mit Vertretern von Wissenschaft und lokaler Gemeinden gesprochen. Schlussfolgerung: Die Lokalbevölkerung muss im Zentrum aller Entscheidungen rund um den Artenschutz stehen und Jagdsysteme haben hierbei eine Schlüsselfunktion. Auch die Weltnaturschutzunion (IUCN) verweist darauf, dass sich "die Jagd als wertvoll erwiesen hat, da sie Lebensräume schützt und Anreize für Landbesitzer schafft, bejagte Arten zu tolerieren und zu schützen".

"Killing the Shepherd" portraitiert eine Dorfälteste und ihr Dorf in Sambia. Wilderer haben dort das Wild beinahe ausgerottet. Die Einführung eines regulierten Jagdsystems führte zum Ende der Wilderei.

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