Am Mittwoch Morgen startete die DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen 2017. Der DJV veröffentlicht auf jagdverband.de und in den sozialen Medien erste Ergebnisse und berichtet tagesaktuell vom Wettbewerb in Garlstorf.

Nach dem Auftakt der diesjährigen DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen stellt der Deutsche Jagdverband (DJV) erste Ergebnisse online. Interessierte können die Listen sowie Impressionen der Veranstaltung ab sofort auf jagdverband.de/BMJS17 einsehen. Die Seite wird laufend aktualisiert. Unter #BMJS17 gibt es Fotos und Hintergrundinfos zur Veranstaltung auch auf Facebook, Twitter und Instagram.

Bis zum 9. September 2017 treten rund 700 Schützen auf dem Schießstand im niedersächsischen Garlstorf gegeneinander an. In den ersten beiden Tagen sind hauptsächlich Einzelschützen an der Reihe, der Mannschaftswettbewerb findet ab Donnerstag statt. Teilnehmer der Damen- Junioren-, Senioren-, und Altersklassen sowie der offenen Klasse haben die Chance auf den Titel "Meister aller Klassen".

 

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Bilanz nach 12 Jahren Wildtierzählung

In Deutschland leben im Durchschnitt 11 Feldhasen pro Quadratkilometer Offenlandfläche. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler und Jäger, die für den Deutschen Jagdverband (DJV) und seine Landesjagdverbände zwei Mal jährlich die Feldhasenbestände in knapp 400 repräsentativen Referenzgebieten ermitteln. Die Zahl bezieht sich auf den Frühjahrsbestand der Feldhasen im Jahr 2013. Erfasst werden die Daten für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD).

Die Feldhasendichten schwanken seit Beginn der Zählungen im Jahr 2002, sind aber über den Gesamtzeitraum hinweg betrachtet stabil geblieben. Maßgeblich beeinflusst werden diese durch den Zuwachs in den einzelnen Jahren. Die Wissenschaftler ermitteln dafür eine sogenannte Nettozuwachsrate: Die Zählergebnisse von Frühjahr und Herbst desselben Jahres werden verglichen. In den vergangenen Jahren liegen die Zuwachsraten in Deutschland auf relativ niedrigem Niveau und sind in manchen Regionen sogar negativ. Es gab also im Extremfall über den Sommer mehr Verluste als Nachwuchs.

Die Gründe für stagnierende Bestandszahlen sind vielfältig und noch nicht abschließend erforscht. Sicher ist jedoch, dass nicht eine Überbejagung des Feldhasens dafür verantwortlich gemacht werden kann, vielmehr wird die Jagdintensität an die Bestände angepasst. Eine Kombination verschiedener Faktoren wie Lebensraumqualität, Fressfeinde, Klima, Witterung und Krankheiten wirkt sich auf die Bestandsdynamik der Feldhasen aus. Insbesondere die Intensivierung der Landwirtschaft setzt den Bewohnern der landwirtschaftlichen Kulturlandschaft zu. „Die fetten Jahre für den Feldhasen sind anscheinend vorbei. Heute müssen sie wie Rebhuhn oder Feldlerche mit größeren Feldern, schnelleren Maschinen und erhöhtem Düngemitteleinsatz zurechtkommen“, sagt Johanna Maria Arnold, Referentin für Wildökologie und Wildtiermanagement im DJV. Es mangele es an nährstoffreicher Äsung und an Deckung, die Schutz bietet vor Fuchs, Marder oder Greifvögeln. Besonders die neugeborenen Hasen sind gefährdet, mehr als die Hälfte vollenden laut DJV das erste Lebensjahr nicht. Unterschätzt wurden bisher verschiedene Krankheitsgeschehen als Rückgangsursache vieler Niederwildarten. Dort bestehe Forschungsbedarf, so Arnold.

„Es ist an der Zeit umzudenken!“, sagt Dr. Daniel Hoffmann, zuständig im DJV-Präsidium für WILD. „Die anstehende Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik bietet Chancen, den Lebensraum für den Feldhasen und anderen Arten zu verbessern.“ Wie dies gemeinsam mit Grundeigentümern, Landwirten und Energiewirtschaft gelingen kann, zeigt unter anderem das Projekt „Energie aus Wildpflanzen“ des Netzwerks Lebensraum Feldflur mit zwei Dutzend Partnern.

„Eine wildtierfreundlichere Landwirtschaft kann gelingen, wenn Energiewende und Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik von der Bundesregierung vernünftig verzahnt werden“, sagt Dr. Hoffmann. Beispielsweise habe der Anbau von Wildpflanzen für die Biogasproduktion den positiven Nebeneffekt, dass neuer Lebensraum für Feldhase, Feldlerche und viele Insektenarten entstehe.

Hintergrundinformationen:
Generell wird der Feldhase in Deutschland sehr zurückhaltend bejagt, was sich in der Jagdstatistik wiederspiegelt. So wurde z.B. in Baden-Württemberg im Jagdjahr 2011/12 in 74 Prozent aller Jagdreviere überhaupt kein Feldhase erlegt. Die offizielle Jagdstatistik enthält neben erlegten Hasen auch Unfallwild, das wie in Brandenburg bis zu 60 Prozent am Gesamtwert ausmacht. Weitere Forschung ist unbedingt vonnöten, um die richtigen Schritte für den langfristigen Erhalt des Feldhasen und anderer Bewohner der landwirtschaftlichen Kulturlandschaft zu setzen. Geschulte Jäger unterstützen Jahr für Jahr ehrenamtlich die Zählungen in WILD. Damit setzen sie sich für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Wildtieren in unserer Kulturlandschaft ein.

Für Experten war es nur eine Frage der Zeit. Die Afrikanische Schweinepest ist auch in Nordrhein-Westfalen angekommen. Das erste nachweislich infizierte Wildschwein war im Sauerland gefunden worden.

In Nordrhein-Westfalen ist der erste Fall der
Afrikanischen Schweinepest (ASP) nachgewiesen worden. Das zuständige Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) habe als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit das Virus bei einem im Sauerland gefundenen toten Wildschwein bestätigt. Das teilte das NRW-Landwirtschaftsministerium mit. 

Ein Jäger hatte den Kadaver in der Gemeinde Kirchhundem im Kreis Olpe gefunden. Eine erste Untersuchung durch das vor Ort zuständige Chemische und Veterinäruntersuchungsamt CVUA Westfalen in Arnsberg hatte zuvor bereits ein positives Ergebnis geliefert. Präventive Maßnahmen zum Schutz vor einer möglichen Ausbreitung des Virus liefen in der Region bereits an. 

Mit Hunden und Drohnen gegen eine Ausbreitung

Unter anderem sei die dafür trainierte Suchhundestaffel im Einsatz, um das betroffene Gebiet genauer eingrenzen zu können. Sobald das Wetter es zulasse, sollen auch Drohnen zum Einsatz kommen. Bei der aktuellen Hitze sei die Wärmebildtechnik aber nicht zuverlässig. 

15 Hunde durchkämmten den Wald auf der Suche nach weiteren verendeten Wildschweinen. «Man kann davon ausgehen, dass noch weitere tote Tiere gefunden werden», sagte ein Ministeriumssprecher. Dann könne ermittelt werden, wo genau sich die Restriktionszone erstrecken werde. 

Keine Hinweise auf erkrankte Hausschweine in NRW

Für den Bereich erlassen die Behörden dann entsprechend abgestimmte Schutzmaßnahmen, hieß es. So war in Rheinland-Pfalz beispielsweise ein Schutzzaun aufgebaut worden. Es können auch Jagdverbote oder Betretungsverbote ausgesprochen werden. Auch für Schweinehalter in der Region gelten besondere Bestimmungen. Es gebe derzeit keine Hinweise auf erkrankte Hausschweinbestände, sagte ein Sprecher des Ministeriums. 

«Oberstes Ziel ist es, eine Ausbreitung des lokalen Falls der ASP im Wildschweinebestand zu verhindern», teilte Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) mit. «Ich appelliere an unsere Landwirtinnen und Landwirte mit Schweinehaltungen, die bekannten Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Hausschweinebestände vor der ASP gerade jetzt ganz besonders zu beachten», so die Ministerin weiter. 

Landwirte in der Region besorgt

Für Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Gleiches gilt für andere Haus- und Nutztierarten als Schweine. Für Haus- und Wildschweine verläuft jedoch eine Infektion mit dem ASP-Virus fast immer tödlich. 

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband zeigte sich in einer ersten Reaktion besorgt: «Die Afrikanische Schweinepest stellt für unsere Tiere eine große Bedrohung dar. Umso wichtiger ist es jetzt, die weitere Ausbreitung mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verhindern und das Seuchengeschehen auf diese Weise umgehend einzudämmen», so dessen Präsident Hubertus Beringmeier. Er bitte die Bevölkerung um Verständnis, sollte es durch einzurichtende Sperrzonen rund um den Fundort zu Einschränkungen kommen. 

Die ursprünglich in Afrika verbreitete Schweinepest wurde 2014 erstmals in der Europäischen Union nachgewiesen. NRW hat bereits seit langem vorbeugende Maßnahmen gegen ASP ergriffen und sich auf einen Ausbruch der Tierseuche vorbereitet. Im Juni 2024 wurde die Erkrankung erstmals bei Wildschweinen in den benachbarten Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz nachgewiesen. 

Jagdverband: Frühzeitiges Erkennen entscheidend 

In Deutschland gab es seit Ausbruch der Seuche 2020 laut Deutschem Jagdverband insgesamt mehrere Tausend bestätigte Funde bei Wildschweinen in Brandenburg, Sachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. 

Der Verband appellierte an Jägerinnen und Jäger, besonders aufmerksam im Revier zu sein. «Verhaltensauffällige Wildschweine und verdächtige Kadaver müssen umgehend der Bereitschaftszentrale des Landesamtes für Verbraucherschutz und Ernährung gemeldet werden», forderte Nicole Heitzig, Präsidentin des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen und Vizepräsidentin des Deutschen Jagdverbands. 

Die Biosicherheit habe jetzt höchste Priorität. Frühzeitiges Erkennen eines weiteren Ausbruchs sei entscheidend, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern.

Übertragung auch durch Wurstbrote

Als Hauptübertragungsquelle der ASP gilt neben direktem Kontakt zu infizierten Wildschweinen das Verhalten von Menschen. So kann der Erreger auch über Kleidung, Schuhe, Autoreifen oder über Essensreste wie ein achtlos entsorgtes Wurstbrot übertragen und verbreitet werden.

Jagdethik steht im Zentrum des 2-tägigen Bundesjägertags. Rund 400 Delegierte und Gäste aus ganz Deutschland werden erwartet. DJV wird Ergebnisse einer Civey-Umfrage zur Jagd vorstellen.

Auf der Fährte – zusammen für mehr Verantwortung: Unter diesem Motto lädt der Deutsche Jagdverband (DJV) am 20. und 21. Juni 2025 zum Bundesjägertag nach Bonn ein. Erwartet werden insgesamt rund 400 Delegierte sowie Gäste aus Wissenschaft, Politik und Verbänden. Jagdethik wird ein zentrales Thema der Veranstaltung sein – mit Workshops und Podiumsdiskussionen.

"Wir müssen unseren Wertekompass immer wieder kritisch überprüfen und setzen uns schon deshalb mit ethischen Fragen auseinander. Lebenslanges Lernen ist Jägerpflicht. Das gilt gleichermaßen für unser Wissen über Tiere und Pflanzen, Demut und Achtung vor dem Leben sowie die Verantwortung dafür", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. 

Mehrheit befürwortet Jagd

"Das Erlegen von Tieren wird besonders in einer modernen, naturfernen Gesellschaft zunehmend kontrovers diskutiert. Wir stellen uns sachlicher Kritik, fordern aber auch Respekt für unsere Haltung", sagte Dammann-Tamke. Eine deutliche Mehrheit befürworte Jagd und sei sich bewusst, dass sich die Natur eben nicht selbst reguliere, so Dammann-Tamke weiter. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitus Civey befürworten 83 Prozent der Deutschen auf dem Land die Jagd zur Bestandsregulierung von Tierarten als ethisch korrekt. In der Stadt sind es immerhin 73 Prozent. Die Wolfsjagd zum Schutz von Weidetieren sehen 51 Prozent als ethisch vertretbar – ohne Unterschied zwischen Stadt und Land.

Auf dem Bundesjägertag wird der DJV weitere Ergebnisse der Imagebefragung durch das Meinungsforschungsinstitut Civey vorstellen. Unter anderem geht es dann um die allgemeine Einstellung zur Jagd. Das vollständige Programm für den Bundesjägertag gibt es hier

Europäischer Gerichtshof stellt fest: Für Beurteilung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes ist die Population maßgeblich. DJV fordert Bundesregierung auf, eine realistische Einschätzung des Wolfsbestandes vorzunehmen.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat sich in einem heute verkündeten Urteil mit der Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes des Wolfes beschäftigt und klärende Aussagen getroffen. Demnach ist für die Feststellung des günstigen Erhaltungszustandes die Einstufung in der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) nicht maßgeblich, sondern in erster Linie der Bestand im jeweiligen Mitgliedsstaat. Ausschlaggebend ist der Zustand der Population: Deshalb könne laut EuGH auch der Wolfsbestand in benachbarten Mitgliedsstaaten – sogar Staaten außerhalb der Europäischen Union – berücksichtigt werden. Biogeographischen Regionen haben für den EuGH keine Bedeutung für die Beurteilung des Erhaltungszustands.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt diese klaren Aussagen des höchsten Gerichts in der Europäischen Union. "Wir fordern das Bundesumweltministerium jetzt auf, den günstigen Erhaltungszustand für den Wolf endlich auf Populationsebene und grenzübergreifend zu beurteilen", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. In der Folge bliebe nur eine Option für die Bundesregierung: den günstigen Erhaltungszustand des Wolfes für ganz Deutschland an die EU-Kommission zu melden, so Dammann-Tamke weiter. Das sei eine schallende Ohrfeige für das Bundesumweltministerium und seine Hinhaltetaktik.

Alle sechs Jahre müssen die Mitgliedsstaaten einen Bericht über den Erhaltungszustand der Arten und Lebensräume, die der FFH-Richtlinie unterliegen, an die EU-Kommission abgeben. Dieser steht im Juli 2025 wieder an. Das Bundesumweltministerium plant erneut, veraltete Zahlen nach Brüssel zu melden und zwar aus dem Monitoringjahr 2022/23. Damit fehlen die neuen Rudeljahrgänge aus den Sommern 2023 bis 2025, kritisiert der DJV. Unabhängig von der konkreten Meldung des Erhaltungszustands hat die Bundesregierung mit der Herabstufung des Schutzstatus von streng geschützt (Anhang IV) auf geschützt (Anhang V) in der FFH-Richtlinie alle Handlungsoptionen, um die Wolfspopulation über das Jagdrecht zu managen. 

Das Bundesumweltministerium argumentiert derzeit fälschlicherweise, dass Wölfe in sämtlichen geeigneten Lebensräumen vorkommen müssten, um den günstigen Erhaltungszustand feststellen zu können. Das verlangen jedoch weder die verbindliche Definition des Erhaltungszustandes in der FFH-Richtlinie, noch die zugehörigen Leitfäden der EU oder die Rechtsprechung des EuGH.

Das aktuelle EuGH-Verfahren geht zurück auf die Vorlage des obersten estnischen Verwaltungsgerichts, das dem Gericht europarechtlich klärungsbedürftige Fragen zum günstigen Erhaltungszustand vorgelegt hat, um in einem Verfahren um die Wolfsjagd in Estland zu entscheiden. In Estland unterlag der Wolf auch bisher schon den Regelungen des Anhangs V der FFH-Richtlinie, die zwar einen gewissen Schutz fordern, aber eine Bejagung zulassen, sofern der günstige Erhaltungszustand nicht gefährdet wird. Künftig wird der Wolf europaweit im Anhang V geführt, wie Europäisches Parlament und Rat in den letzten Wochen entschieden haben. Die Regierungskoalition in Deutschland hat sich außerdem die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht vorgenommen, um künftig ein besseres Wolfsmanagement zu ermöglichen. Auch diesen Schritt begrüßt der DJV ausdrücklich.

Hürde für Hirsche: Solarpark in Mettlach gefährdet Wildtier-Wanderstrecken. Deutscher Jagdverband und Deutsche Wildtier Stiftung protestieren – und erklären, wie Photovoltaikanlagen barrierearm funktionieren. Klar ist: Wildtierfreundliche Photovoltaikanlagen haben keine Zäune.

Autofahrer, die viel im Saarland unterwegs sind, kennen vermutlich den rund 600 Meter langen Autobahntunnel Pellinger Berg – er ist Teil der Autobahn 8 und befindet sich in der Nähe der luxemburgischen Grenze. Über den begrünten Tunnelrücken wandern Wildtiere, allen voran Rothirsche, nach Frankreich und wieder zurück nach Deutschland. Wiesen, Hecken, Gehölze und Waldbänder bilden für sie die leitenden Strukturen. Der Abschnitt der A8 ist damit Teil einer noch verbliebenen lückenlosen Verbindung zwischen dem saarländischen Hochwald und dem französischen Massif de la Canner.

Solarstrom auf Kosten der Artenvielfalt – ein Schildbürgerstreich

Nun ist genau auf diesem Tunnelrücken der Bau einer rund 29 Hektar großen Freiflächen-Photovoltaikanlage geplant – der sogenannte „Solarpark Wehingen“ in der Gemeinde Mettlach. Die Deutsche Wildtier Stiftung und der Deutsche Jagdverband (DJV) protestieren gegen dieses Vorhaben. „Käme der Park tatsächlich, wären vor allem die Rothirsche ausgebremst, denn eine alternative Wanderroute werden sie nicht finden“, sagt Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Der Solarpark würde die letzte durchgängige Verbindung zwischen dem Saarland und Frankreich unterbrechen – mit gravierenden Folgen für den genetischen Austausch der Rothirsche. Immer mehr aktuelle Studien weisen auf den dramatischen Verlust der genetischen Vielfalt und damit der Anpassungsfähigkeit von Rothirschen hin. Durch den „Solarpark Wehingen“ würden Inzucht und Krankheiten weiter zunehmen. Josef Schneider, DJV-Präsidiumsmitglied aus dem Saarland, sagt: „Dieser überregional bedeutsame Wanderkorridor wurde außerdem mit Steuermitteln geschaffen. Ein Solarpark wäre eine unüberwindbare Barriere für Tiere – was für ein törichter Schildbürgerstreich.“ 

3,5 Meter hohe Zäune machen Wanderkorridor unbrauchbar

Laut Planung soll das Gebiet des „Solarparks Wehingen“ mit zahlreichen Solar-Modulen bestückt und wilddicht eingezäunt werden – mit bis zu 3,5 Meter hohe Konstruktionen, die sich beidseitig über das Ostportal des Autobahntunnels erstrecken. Damit gingen 60 bis 70 Prozent der nutzbaren Breite der alten Wildtierpassage verloren, warnen Gutachter. Hinzu kämen Störungen durch Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten.

Solarparks wildtierfreundlich gestalten

„Wir begrüßen den Ausbau erneuerbarer Energien zwar ausdrücklich. Gerade Solarparks bieten Potenzial für eine wildtierfreundliche Gestaltung. Aber am Tunnel Pellinger Berg funktioniert es so nicht“, sagt Kinser. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert beim Bau von Solarparks mehr Rücksicht auf Wildtiere: In ihrem Positionspapier Photovoltaik-Freiflächenanlagen und Artenschutz zeigt sie, wie Solarparks in einer Kulturlandschaft funktionieren können. Die Anlagen sollten beispielsweise so gestaltet sein, dass sie keine Barrieren für Wildtiere darstellen. Vor allem Umzäunungen zerschneiden die Landschaft und schaden wandernden Wildtierarten wie dem Rothirsch. Zudem muss ein Effekt von Photovoltaik-Freiflächenanlagen auf die sie umgebenden Ökosysteme noch intensiver untersucht werden. „Es kann nicht sein, dass in Ausschüssen die Blendwirkung von Photovoltaikanlagen auf den Straßenverkehr diskutiert wird, wildtiersichere Wege aber völlig außen vor bleiben“, sagt Kinser.

Flächendeckende Erfassung 2023: 54 Prozent der Reviere melden ein Vorkommen. Eine Zunahme um knapp die Hälfte in sechs Jahren. DJV fordert Regulierung der Bestände durch Bejagung nach einheitlichen Standards – und erhält hohe Zustimmung in der Bevölkerung.

Die gebietsfremde invasive Nilgans ist in Deutschland inzwischen weiter verbreitet als die heimische Graugans: Sie kommt in 54 Prozent der Jagdreviere vor – eine Zunahme um knapp die Hälfte seit 2017. Die Graugans kommt lediglich auf 51 Prozent, Zunahme hier: etwa ein Viertel. Die Brutvorkommen der Nilgans steigen zudem rasant: 2023 meldeten bereits 26 Prozent der Reviere ein solches, eine Steigerung um mehr als das 2,5-fache seit 2009. Zu diesen Ergebnissen kommt der Deutsche Jagdverband (DJV) jetzt nach Auswertung von bundesweiten Daten (ohne Bayern, Sachsen, Schleswig-Holstein) aus der Flächendeckenden Erfassung 2023 für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD). Knapp 24.000 Reviere deutschlandweit haben sich beteiligt, das entspricht etwa einem Drittel der land- und forstwirtschaftlichen Fläche Deutschlands. Der DJV fordert für die Nilgans eine bundesweite Bejagung nach einheitlichen Standards als wesentlichen Teil des Managements, um weitere ökologische und ökonomische Schäden nachhaltig zu verhindern.

8 von 10 Deutschen befürworten Jagd zur Regulation von Beständen

"Vor 10 Jahren hatten wir ein riesiges Gänseproblem in den Niederlanden, verursacht durch ein komplettes Jagdverbot. Die Gänsebestände und damit die Schäden sind explodiert. Zehntausende Tiere wurden schließlich zusammengetrieben und mit Gas getötet. Das ist ethisch fragwürdig, da das Fleisch anfänglich vernichtet wurde und die Tiere einen qualvollen Erstickungstod erleiden mussten", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Es brauche in der Kulturlandschaft eine Regulation durch Jagd. Ein Großteil der Deutschen befürwortet das: In einer aktuellen repräsentativen Civey-Umfrage haben 8 von 10 Menschen angegeben, dass Jagd ethisch vertretbar ist, wenn Bestände von Tierarten reguliert werden. Über ethische Grundsätze bei der Jagd diskutieren auf dem Bundesjägertag in Bonn am 21. Juni 2025 rund 400 Delegierte sowie Gäste aus Politik, Wissenschaft und Verbänden.

Verbreitungsschwerpunkt im Nordwesten

Den Verbreitungsschwerpunkt hat die Nilgans laut den jetzt vorliegenden WILD-Daten im Nordwesten Deutschlands. Von dort aus breitet sie sich nach Osten und Süden aus. In Bremen haben knapp unter 100 Prozent der teilnehmenden Reviere ein Vorkommen gemeldet, ebenfalls viele Meldungen gibt es in Hamburg und Nordrhein-Westfalen. In Mecklenburg-Vorpommern hingegen liegt der Wert unter 25 Prozent. Die Graugans kommt schwerpunktmäßig in der Norddeutschen Tiefebene vor, die geringste Verbreitung hat die heimische Gans in Baden-Württemberg, Saarland und Thüringen.

Nilgans verdrängt sogar Greifvögel vom Nest

Im Jahr 2017 hat die EU die Nilgans in die Liste der gebietsfremden invasiven Arten aufgenommen. Damit einher geht für Deutschland die Verpflichtung, ihren Bestand einzudämmen. Die Gans ist sehr konkurrenzstark und kann heimische Wasservogelarten verdrängen, sogar Störchen und Greifvögeln macht sie den Brutplatz streitig. Im Siedlungsbereich sorgt die Nilgans durch Verkotung von Liegewiesen und Badegewässern für Konflikte, zudem durch Fraß auf landwirtschaftlichen Flächen.

 

EU-Rat stimmt für die Herabstufung des Schutzstatus vom Wolf. DJV begrüßt die entscheidende Weichenstellung hin zum angepassten Wolfsmanagement: kein Verstecken der Politik mehr hinter EU-Recht. Die Bundesregierung ist jetzt aufgefordert, die notwendigen Schritte auf der Bundesebene zu gehen.

Der Rat der EU hat heute zugestimmt, dass der Schutzstatus des Wolfes in der Europäischen Union herabgestuft wird. Damit ist die letzte Hürde im Gesetzgebungsverfahren genommen, jetzt steht nur noch die Veröffentlichung im EU-Amtsblatt aus. Diese wird voraussichtlich in den nächsten Wochen erfolgen. Der Wolf ist dann in der FFH-Richtlinie nicht mehr in Anhang IV (streng geschützt), sondern in Anhang V (geschützt) aufgeführt. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich. Bereits seit Jahren tritt der Verband in einer Allianz mit dem Bauernverband, den Weidetierhaltern und zuletzt mit dem Landkreistag für ein Bestandsmanagement ein. "Es ist ein Meilenstein hin zu einem effektiven Wolfsmanagement, mit dem Konflikten im ländlichen Raum besser begegnet werden kann", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke.

Der DJV fordert die Bundesregierung auf, umgehend auf Bundesebene die rechtlichen Voraussetzungen für ein effektives Bestandsmanagement zu schaffen. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht ist die wichtigste Voraussetzung für den Einstieg in eine regional differenzierte Regulierung des Wolfsbestandes – um die bestehenden Probleme in den Griff zu bekommen. Auch im Bundesnaturschutzgesetz sollten Änderungen erfolgen, zumindest um Rechtsklarheit zu schaffen. Ungeachtet der Herabstufung müssen die EU-Mitgliedstaaten auch bei Anhang-V-Arten darauf achten, dass der günstige Erhaltungszustand gewahrt bleibt.

Die größte Gefahr für den Wolf ist nach Ansicht des DJV ein Verlust der Akzeptanz durch einen nicht mehr zeitgemäßen Schutz. Deshalb ist es wichtig, ein regional differenziertes Wolfsmanagement umzusetzen. Maßgebliches Kriterium ist die gesellschaftliche Akzeptanz durch ein jagdliches Management - unter anderem mit der zügigen Erlegung auffälliger Wölfe oder ganzer Rudel.

Dabei fordert der DJV einen wissensbasierten und sachlichen Diskurs. Dazu gehört auch, anzuerkennen, dass der günstige Erhaltungszustand längst erreicht ist. Dies sollte auch im Rahmen der turnusmäßigen Berichte an die EU-Kommission, die im Juli 2025 wieder anstehen, berücksichtigt werden. Der DJV weist zugleich darauf hin, dass die Feststellung des Erhaltungszustandes im Rahmen dieses Berichtes für das Wolfsmanagement nicht entscheidend sind. Die Bericht beruht auf über zwei Jahre alten Daten, für die Umsetzung von Maßnahmen durch die Mitgliedsstaaten müssen aber aktuellere Daten berücksichtigt werden, wie im vergangenen Jahr auch der Europäische Gerichtshof festgestellt hat.

8 von 10 Deutschen befürworten Jagd zur Bestandsregulierung. Ebenso unter den ethischen Top 5: Jagd zur Eindämmung von Tierseuchen oder zum Schutz von Weidetieren vor dem Wolf. Kurz vor dem Bundesjägertag veröffentlicht der DJV jetzt weitere Ergebnisse einer repräsentativen Civey-Umfrage.

Welche Gründe für das Töten bei der Jagd halten die Deutschen für ethisch vertretbar? Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Civey befürworten 8 von 10 Menschen die Jagd zur Bestandsregulierung von Tierarten. In dünn besiedelten Regionen liegt die Zustimmung sogar bei 83 Prozent – 10 Prozentpunkte höher als in Ballungszentren. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat die repräsentative Umfrage mit über 2.500 Teilnehmern im Vorfeld des Bundesjägertags in Auftrag gegeben. 

"Wir sind positiv überrascht von der großen Zustimmung in der Bevölkerung. Die Deutschen sind sich offensichtlich bewusst, wie wichtig die Jagd ist, um Artenvielfalt zu schützen weil sich die Natur eben nicht selbst reguliert. Wir freuen uns auf konstruktive Diskussionen auf dem Bundesjägertag", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. Am 20. und 21. Juni 2025 treffen sich in Bonn rund 400 Teilnehmer aus ganz Deutschland. Experten aus Wissenschaft, Verbänden und Medien diskutieren mit den Delegierten über Achtung gegenüber Natur und Tieren sowie ethische Verantwortung bei der Jagd. Dazu gibt es Workshops und Podiumsdiskussionen. 

Ethisch vertretbar: Jagd zur Eindämmung von Tierseuchen und für Artenschutz

Die Eindämmung von Tierseuchen wie die Afrikanische Schweinepest wählten die Deutschen auf Platz 2 der wichtigsten Gründe für Jagd: Zwei Drittel der Deutschen halten das mit ihrem Wertekompass vereinbar, gefolgt von Jagd für den Artenschutz mit 54 Prozent Zustimmung. In dünn besiedelten Regionen lag dieser Wert sogar bei 63 Prozent. 

Mehrheit für Schutz von Weidetieren vor dem Wolf durch Jagd

Den Schutz von Weidetieren vor dem Wolf durch Jagd halten 51 Prozent der Deutschen für vertretbar. Das ist Platz 4 bei der repräsentativen Civey-Umfrage. In einer weiteren zeitgleichen Befragung von Civey befürworteten 50 Prozent der Teilnehmer, dass die Jagd auf den Wolf in der EU erleichtert werden soll. 

Gesunde Ernährung landet auf Platz 5

Auf Platz 5 der Umfrage landet Wildfleisch als ethisch korrekter Grund für die Jagd  mit immerhin 37 Prozent Zustimmung. "Dieser Wert überrascht und hat noch Potenzial in der Ethik-Rangliste nach oben zu klettern, zumal sich knapp 90 Prozent Deutschen zum Fleischkonsum bekennen", sagte Dammann-Tamke. Wildbret sei ein gesundes und natürliches Lebensmittel. Diese Einschätzung teilen knapp 70 Prozent der Deutschen in derselben repräsentativen Civey-Befragung im Auftrag des DJV.

 

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