Die Zubereitung von Wild ist schwierig? Keineswegs: Neue Grill-Videos zeigen wie einfach und lecker Wild zubereitet werden kann. 

Der Höhepunkt der Grillsaison steht bevor: Der DJV startet eine vierteilige Videoserie zur Zubereitung von Wildfleisch im Freien. Passende Rezepte zum Nachlesen und Ausdrucken gibt es auf wild-auf-wild.de

Die Zubereitung von Wild ist schwierig? Keineswegs: Hotel-Koch Christian Dudka und Jägerin Anna Lena Kaufmann verwandeln im ersten Video einen Rehrücken in saftige Medaillons für den Grill. Diese benötigen nur wenige Minuten in der Vor- und Zubereitung. Angeschnitten und leicht rosa serviert, sind sie ein Hingucker auf dem Teller und ein kulinarischer Hochgenuss. 

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Im zweiten Video geht es ran an die Knochen: Koch Christian Dudka und Jägerin Anna Lena Kaufmann legen Wildschweinrippchen auf den Grill. In einer fruchtigen Marinade garen die Rippchen zunächst im Ofen, bis das Fleisch saftig von den Knochen fällt. Auf dem Grill bekommt das Wild dann noch den letzten, knusprigen Schliff und ein fein würziges Raucharoma.

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Wie Hirschrouladen gegrillt werden, zeigen Koch Christian Dudka und Jägerin Anna Lena Kaufmann im dritten Video. Mit einer roten Zwiebelmarmelade gefüllt, wird das Fleisch von außen knusprig und innen leicht rosa gegart. 

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Kochen mit Herz: Im letzten Video der vierteiligen Serie des Deutschen Jagdverbandes (DJV) zeigen Koch Christian Dudka und Jägerin Anna Lena Kaufmann wie aus dem faustgroßen Muskel ein außergewöhnlicher Gaumenschmaus entsteht. Mit Wildgehacktem und Pfifferlingen gefüllt, wird das Herz kurz im Ofen vorgegart und bekommt auf dem Rost den rauchigen letzten Schliff. 

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Wildprodukte sind eine schmackhafte und nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Grillwaren. Zu kaufen gibt es sie beim Jäger, Feinkosthändler oder beim Fleischer des Vertrauens. Über die Postleitzahlen-Suche auf der Internetseite wild-auf-wild.de lassen sich regionale Wildbretanbieter schnell und einfach finden. 

Etwa 24.400 Tonnen heimisches Wildbret von Wildschwein, Hirsch und Reh haben die Deutschen in der Jagdsaison 2014/15 verspeist (1. April 2014 bis 31. März 2015). Mit 12.300 Tonnen ist das Fleisch vom Wildschwein am begehrtesten. Das geht aus der DJV-Statistik hervor. Übrigens: Das heutige Wort "Bret" leitet sich ab aus dem Mittelhochdeutschen "bræt" und bedeutet Fleisch. 

Weitere Videos gibt's auf unserem Youtube-Kanal

Der DJV sucht zum 01. August 2016 oder früher für die fachliche und administrative Betreuung von WILD eine/n Refernten/in. Die Vollzeitstelle ist zunächst auf 2 Jahre befristet. 

Gesucht wird: Referent/in für Wildökologie und Wildtiermanagement

Zu bearbeitende Themenfelder sind:

Wildtiermonitoring, Wildökologie, Wildtiermanagement, Arten- und Naturschutz

Ihre Aufgaben

  • Fachliche Betreuung der o.g. Themenfelder
  • Betreuung und Leitung von Fachgremien
  • Betreuung der WILD-SQL-Datenbank (Import/Export, Abfragen, Unterstützung und fachliche Vorbereitung zur Programmierung)
  • Analyse der im Rahmen von WILD erfassten Daten (Zählungen in den Referenzgebieten, flächendeckende Einschätzungen in den Jagdbezirken, Jagdstrecken, Flächennutzungskartierung)
  • Erstellung von Publikationen, inhaltliche Vorbereitung von Pressemeldungen und anderen Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit
  • Erarbeitung von Stellungnahmen und Verbandspositionen
  • Aufbau und Kontaktpflege zu Politik und Verbänden
     

Ihr Profil

  • Hochschulabschluss, bevorzugt Fachrichtungen Biologie, Naturschutz, Forst-/Landwirtschaft
  • überdurchschnittlich gute statistische Kenntnisse und Erfahrung in der Analyse biogeografischer sowie populationsökologischer Daten
  • sicherer Umgang mit MS-Office-Programmen
  • sicherer Umgang mit den Programmen ArcGIS und SPSS/R,Erfahrung mit Datenbanken
  • Erfahrung im Projektmanagement
  • eigenverantwortliches und selbständiges Arbeiten wird vorausgesetzt
  • gutes Ausdrucksvermögen in Wort und Schrift
  • Englisch in Wort und Schrift (verhandlungssicher)
  • Berufserfahrung und sicheres Auftreten
  • Jagdschein von Vorteil
     

Wir bieten

• eine interessante, vielseitige Tätigkeit in einem kreativen, engagierten Team

Ihre vollständige Bewerbung (in einem pdf-Format) unter Angabe Ihrer Gehaltsvorstellung senden Sie bitte bis zum 29. Juli 2016 an:

Deutscher Jagdverband e.V.
Friedrichstraße 185/186, 10117 Berlin
djv@jagdverband.de

Mehr Jobs und Praktika finden Sie hier.

Jäger wären nicht Jäger, wenn sie nicht mit einer gewissen Geduld und Beharrlichkeit ausgerüstet wären. Auf fünf Regionalkonferenzen, eine Großdemo mit 15.000 Jägerinnen und Jägern und einige Verfassungsklagen folgen nun 117.000 Unterschriften gegen das praxisferne Jagdgesetz in NRW.

Die Jäger in Nordrhein-Westfalen geben ihren Widerstand gegen das neue Landesjagdgesetz nicht auf. Eine Volksinitiative für ein «praxisgerechtes Jagdgesetz» hätten bereits 117.000 Menschen unterschrieben, teilte der Landesjagdverband (LJV) am Mittwoch in Düsseldorf mit. Damit sich der Landtag mit dem Antrag befassen muss, sind nur 66.000 Unterschriften nötig.

Der Landtag hatte im vergangenen Jahr ein neues Jagdgesetz verabschiedet, das unter anderem ein Verbot bleihaltiger Munition enthält, den Abschuss wildernder Katzen verbietet und die Jagd auf bestimmte Tierarten einschränkt. Gegen die neuen Regeln laufen die Jäger Sturm. Der Landesjagdverband unterstützt unter anderem Verfassungsbeschwerden gegen das Gesetz.

Das neue Gesetz sei auch für den Erhalt der Artenvielfalt unbrauchbar, weil es die Jagd auf Beutetiere wie den Fuchs deutlich erschwere, sagte LJV-Präsident Ralph Müller-Schallenberg laut Mitteilung. In einigen Wäldern mit angrenzenden Feldern «scheinen die Füchse wie im Schlaraffenland zu leben» - auf Kosten der schützenswerten Arten im offen Land.

Verwaltungsgericht hat Bedenken gegen Schießnachweis-Regelung – Schlappe für Landesregierung

Das umstrittene nordrhein-westfälische Landesjagdgesetz gerät unter wachsenden juristischen Druck. Das Verwaltungsgericht Arnsberg hält das im Frühjahr 2015 verabschiedete Gesetz in einem wesentlichen Punkt für verfassungswidrig und legt es nach seinem am Freitag (3. Juni) mitgeteilten Beschluss dem Bundesverfassungsgericht zur Entscheidung vor (Az. 8 K 3614/15). Dort sind mit Unterstützung des Landesjagdverbandes zuvor bereits zwei Verfassungsbeschwerden gegen das Gesetz eingelegt worden. „Durch den Vorlagebeschluss des Verwaltungsgerichts wird die Rechtsposition des Landesjagdverbandes durch unabhängige Richter eindrucksvoll bestätigt“, sagte LJV-Präsident Ralph Müller-Schallenberg. „Die nordrhein-westfälische Landesregierung und ihre Landtagsmehrheit sind dabei, die Kette ihrer Verfassungsverstöße um das Jagdrecht zu verlängern.“

Angesichts der nun in Karlsruhe schwebenden Richtervorlage und der vom Verwaltungsgericht Arnsberg festgestellten Verfassungswidrigkeit der landesrechtlichen Regelung zum so genannten Schießfertigkeitsnachweis sei zu überlegen, ob die umstrittene Regelung des § 17 a Abs. 3 Landesjagdgesetz NRW bis zur Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ausgesetzt werden sollte. Gegen diese Bestimmung, derzufolge ein spezieller nordrhein-westfälischer Schießleistungsnachweis für die Teilnahme an Bewegungsjagden auf Schalenwild jährlich zu erbringen ist, hatte der Jäger Michael Freiherr von Boeselager vor dem Verwaltungsgericht mit Unterstützung des Landesjagdverbandes geklagt. Mit dieser Regelung hat das Land Nordrhein-Westfalen nach Ansicht des Verwaltungsgerichts seine Gesetzgebungskompetenz überschritten und somit gegen die Verfassung verstoßen. Das Recht der Jagdscheine ist nach dem Grundgesetz dem Bund ohne Abweichungsmöglichkeit der Länder vorbehalten.

Nach Ansicht von LJV-Justitiar Hans-Jürgen Thies ist der Arnsberger Beschluss in der Rechtspraxis ungewöhnlich und stellt eine schwere Schlappe für die Landesregierung dar. Denn schon im Gesetzgebungsverfahren sei sowohl vom Landesjagdverband NRW als auch dem Düsseldorfer Staatsrechtler Prof. Dr. Johannes Dietlein eindringlich auf diesen Verfassungsverstoß hingewiesen worden.

Gegen das nach wie vor heftig umstrittene NRW-Landesjagdgesetz sind neben zahlreichen fachgerichtlichen Klagen im Mai bereits zwei Verfassungsbeschwerden beim Bundesverfassungsgericht von Dietlein und Thies als Prozessbevollmächtigten eingereicht worden. Neben der juristischen Auseinandersetzung kämpft der Landesjagdverband mit dem Instrument der Volksinitiative auch politisch weiter gegen das Gesetz. Die für den Erfolg erforderlichen 66.500 behördlich testierten Unterschriften hat der LJV längst zusammen. Bis zum Sommer sollen mehr als 100.000 Unterschriften gesammelt werden. Nicht nur das höchste deutsche Gericht, sondern auch der nordrhein-westfälische Landtag wird sich erneut mit dem von Anfang an umstrittenen Gesetz der rot-grünen Koalition in Düsseldorf befassen müssen. Es ist nach Ansicht von LJV-Präsident Müller-Schallenberg, selber auch Rechtsanwalt von Beruf, „eigentumsschädlich, ideologisch geprägt, gegen bewährte jagdliche Praxis gerichtet und gegen den Einsatz der Jagd für Artenvielfalt und ungeteilten Tierschutz.“

Nach Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Brandenburg zieht nun auch das Saarland nach: Schalldämpfer für Jagdwaffen sollen künftig auf Antrag genehmigt werden.

Mit Schreiben vom 19.05.2016 hat die Oberste Waffenbehörde den Unteren Behörden mitgeteilt, dass sich der Innenminister Klaus Bouillon und der Umweltminister Reinhold Jost nach eingehender Abwägung der berechtigten Belange des persönlichen Gesundheitsschutzes des einzelnen Jägers einerseits wie auch der öffentlichen Sicherheit andererseits dafür ausgesprochen haben, ein Bedürfnis für Schalldämpfer für Jagdlangwaffen anzuerkennen.

Das heißt, dass jetzt auch im Saarland nach Einzelfallprüfung die Erlaubnis zum Erwerb eines Schalldämpfers durch die Untere Waffenbehörde erteilt werden kann, da mit dem neuen Jagdgesetz vom 19.03.2014 das vormalige jagdliche Nutzungsverbot gestrichen wurde.

  • Die Bedürfnisprüfung ist eine Einzelfallprüfung und entspricht § 8 WaffG.
  • Schalldämpfer stehen (wie wesentliche Teile) den Schusswaffen gleich.
  • Es ist ein WBK-Voreintrag erforderlich, für den im Einzelfall ein Bedürfnis nachgewiesen werden muss.

Von einem Bedürfnis ist auszugehen, wenn der Schalldämpfer auf einer Jagdlangwaffe in einem schalenwildtauglichen Kaliber verwendet werden soll. Er darf nach dem Erwerb auch nur mit einer entsprechenden Jagdlangwaffe verwendet werden.

Es bedarf zum Führen eines Schalldämpfers analog des Führens der (dazugehörigen) Jagdwaffe der gültige Jagdschein und die WBK mit dem eingetragenen Schalldämpfer.

Schalldämpfer sind im Waffenschrank auch analog einer Langwaffe aufzubewahren, wobei sie auf die Waffenkontingente der jeweiligen Aufbewahrungsbehältnisse zahlenmäßig nicht angerechnet werden.

Da weiter die Kennzeichnungsbestimmungen wie bei einer Waffe gelten, ist darauf zu achten, dass der zu erwerbende Schalldämpfer auch die notwendigen Kennzeichen, z.B. auch eine Seriennummer besitzt, sonst wird ggf. eine nachträgliche Anbringung solcher Kennzeichen notwendig (was mit Ärger, aber auch mit Kosten verbunden sein kann bzw. wird).

Vor Verwendung in einem anderen Bundesland ist die dortige Rechtslage eigenverantwortlich zu prüfen. Gleiches gilt auch für die Mitnahme oder das Verbringen in andere EU-Länder.

Jäger und Förster laden Interessierte zur Aktion "gemeinsam Jagd erleben" nach Zehdenick ein. 30 Jagdgäste nehmen am gemeinsamen Ansitz teil.

Mitgehen, erleben, berichten: So funktioniert „Gemeinsam Jagd erleben“ (#jaeben16). Ende April fiel der Startschuss für die Mitmachaktion, an der sich alle Jägerinnen und Jäger des Landes beteiligen können. Interessierte Gäste können im Revier „begreifen“, was Jagd ausmacht. Der Jagdgebrauchshundverein „Oberhavel/Uckermark“ und die Landeswaldoberförsterei Reiersdorf haben nach 2015 bereits zum zweiten Mal die Aktion aufgegriffen und Jagd erlebbar gemacht. Die Resonanz war noch größer als im Vorjahr: 30 Interessierte wollten am vergangenen Freitag erfahrene Jägerinnen und Jäger für mehrere Stunden in die Natur begleiten. Nach dem gemeinsamen Abendansitz wartete am alten Forsthaus in Zehdenick ein wärmendes Lagerfeuer und gebackenes Wildschwein auf die insgesamt mehr als 60 Gäste und Jäger.

Vier Rehe kamen an diesem Abend zur Strecke. Nicht besonders eindrucksvoll. Doch, so Revierleiter Maik Weingärtner, im Vordergrund stand an diesem Abend das Erlebnis Jagd. Denn auch ohne eigene Beute hat die Zeit auf dem Hochsitz offensichtlich positive Eindrücke hinterlassen, wie einige Teilnehmer berichteten. „Die Idylle, die Natur, die Vielfalt an Vögeln – einfach zum Genießen“, schwärmte beispielsweise Nichtjägerin Kerstin Wellershoff nach dem Ansitz. Abgesehen von der Ruhe und den schönen Eindrücken quälte sie dann doch eine Frage: „Kann man Kranichbrust essen?“ Der Anblick des großen Zugvogels erlaubt natürlich auch die Frage nach der Genießbarkeit. Tatsächlich war dies in früheren Zeiten dem Adel vorbehalten, jetzt steht der Kranich unter Artenschutz und wird nicht bejagt. 

Dr. Schladebach war als Nichtjägerin erstmals bei der Aktion dabei: „Ich bin von der großartigen Aktion und der Vielzahl junger Leute begeistert. Die Atmosphäre im Wald und am Lagerfeuer war wunderschön. Auch wenn ich schon ein bisschen was über die Jagd wusste, die junge Jägerin an meiner Seite hat viel von ihrem Wissen preisgegeben – das war sehr interessant und aufschlussreich.“ Was Jagdgast Silke Bielmeier an diesem Abend beeindruckte, war klar: „Ich habe meinen ersten Dachs gesehen!“ Björn Wedekind war bereits das zweite Mal zur Jagd – und nicht das letzte Mal: „Drei Stunden vergingen rasend schnell. Es hat mir richtig Spaß gemacht, ich würde das gern wiederholen.“

Nach 26 Jahren an der Spitze des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB) ist Dr. Wolfgang Bethe nicht mehr zur Wahl angetreten. Mit großer Mehrheit wurde Dr. Dirk-Henner Wellershoff zum Nachfolger gewählt.

Auf ihrer Delegiertenversammlung wählten die Brandenburger Jäger Dr. Dirk-Henner Wellershoff mit großer Mehrheit zu ihrem neuen Präsidenten. Wellershoff (Jahrgang 1966) ist selbständiger Landwirt und Kaufmann in der Immobilienwirtschaft. Er ist Jagdpächter und Mitglied im Vorstand der Jägerschaft Baruth im Kreisjagdverband Teltow.

Dem neuen LJVB-Präsidenten liegt der Erhalt der Jagd in ihrer derzeitigen, bodenständigen Form besonders am Herzen. „Ich bin jagdlich tief in der Region verwurzelt. Daraus schöpfe ich Kraft. Das lässt mich auch Belastungen mit einer inneren Gelassenheit ertragen. Wichtig ist mir die Stärkung des Verbandes als Interessenvertretung der Brandenburger Jäger. Hierbei nehme ich es auch in Kauf, Stachel im Fleisch derer zu sein, die andere, beziehungsweise gegensätzliche Interessen vertreten. Um den LJVB zukunftsfähig zu halten, werden wir unter meiner Führung insbesondere die Jugendarbeit und die Unterstützung der Jungjäger intensivieren. Darüber hinaus halte ich es für dringend erforderlich, die ehrenamtliche Arbeit der vielen Jäger im Naturschutz zur Erhaltung der Lebensräume unserer Wildtiere noch deutlicher herausstellen.“, erklärte Wellershoff.

Zuvor verabschiedeten die knapp 200 Delegierten ihren scheidenden Präsidenten Dr. Wolfgang Bethe, der den Verband 26 Jahre erfolgreich geführt hatte. Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke würdigte den Oranienburger Weidmann als „wichtigen Wegbereiter des brandenburgischen Jagdwesens seit der politischen Wende 1989/90. Die Brandenburger Jäger ernannten Bethe zum Ehrenpräsidenten des LJVB.

Jetzt gehen sie wieder los: die landesweit stattfindenden Jägerprüfungen. Einer, der sich vor sechs Monaten dazu entschlossen hat, „ein Jäger zu werden“, ist David. Der LJV Baden-Württemberg hat mit ihm über seine Beweggründe, den Jagdschein zu machen, gesprochen.

LJV: David, bei einem Jäger handelt es sich „um einen übergewichtigen, grün gekleideten, schwerbewaffneten Alkoholiker, der durch den Wald auf kürzestem Weg in das nächste Gasthaus geht.“ Erkennst Du Dich wieder?

David (lacht): Klar. Unbedingt. Siehst du doch. Aber mal im Ernst- gibt es diese Spezies? Naja. Also die Jäger, die ich in sechs Monaten Ausbildung kennengelernt habe, fallen nicht unter diese Beschreibung. 

LJV: Sechs Monate Ausbildung - warum kein „Crashkurs am Wochenende“, so auf die Schnelle?

David: Weil ich mich vorher umgehört habe. Eigentlich war ich schon versucht, komprimiert und in Form von „Druckbetankung“ den Kurs zu machen. Am Ende hat mich ein befreundeter Jäger davon abgehalten. Auch die anderen, die ich gefragt habe, haben mir zum konventionellen, längeren Kurs bei der Jägervereinigung vor Ort geraten. Viel Praxis und deutlich über die Pflichtanzahl an Stunden hinaus. Im Nachhinein denke ich: richtige Entscheidung. Auch wenn es für einen Selbstständigen manchmal nicht ganz einfach ist sich über den langen Zeitraum die ganzen Termine freizuschaufeln. Gerade an den Wochenenden. Familie habe ich ja auch noch.

LJV: Selbstständig, Familie und Jagdschein - erzähl´ uns von dir! Was sagt deine Frau zum neuen Engagement?

David: Ok. Ich bin 40 Jahre alt. Verheiratet. Als ich ihr gesagt habe, was ich vorhabe, hat sie nur gesagt: „Mach´ das. Finde ich gut.“ Eine Grundsatzdiskussion war nicht nötig. Außerdem bin ich Papa von zwei wundervollen Kindern. Bambini-Fußballtrainer. Staatlich geprüfter, selbständiger Heilpraktiker. Leidenschaftlich gesunder Esser. Von Berufswegen. Ich bin bereits Angler. Wir - auch die Kids - lieben Fisch. Vor allem, wenn man weiß, wo er her kommt. Und wenn ich ihn dann noch selbst gefangen habe, umso besser. So ungefähr stellen ich und meine Frau uns das auch mit der Jagd vor: Weniger Fleisch vom Discounter, dafür mehr Wild. Einfließen lassen in den Alltag: Grillen, Bolognese, Schnitzel. Nutzen was nachwächst.

LJV: „Grünes Abitur“. Übertreibung oder Zustimmung?

David: Zustimmung. Keine Frage. Das was du dir da an theoretischem und praktischem Wissen anzueignen hast, das ist kein Spaziergang. Auch wenn mir so Fachbereiche wie Wildtierkunde recht leicht fielen. Die ganzen rechtlichen Grundvoraussetzungen z.B. sind schon ein echt sportliches Paket.

LJV: Würdest du das noch mal auf dich nehmen?

David: Ja. Absolut ja. Sobald die Prüfung vorbei ist, möchte ich endlich raus. Jagd echt erleben. Ich stelle fest: Ich gehe jetzt bereits mit einem ganz anderen Blickwinkel in die Natur. Intensiver. Mit mehr Gespür für Zusammenhänge. Mir ist schon klar, dass ich nur theoretisch perfekt ausgebildet bin. Die Praxis kommt jetzt im Revier unter Anleitung von erfahrenen Leuten. Da freu´ ich mich drauf und weiß auch, dass das wichtig ist.

LJV: Du sagst „im Revier“ und „erfahrene Leute“. Also gehen wir davon aus, dass du für die Zeit nach der Prüfung bereits Anschluss gefunden hast? War das schwer?

David: Nein. Anschluss habe ich über eine Kollegin aus dem Kurs. Ihr Mann ist bereits Jäger, sie macht den Schein mit mir zusammen. Und dann kam die Einladung, mit dem Schein in der Tasche bei ihm jagen gehen zu können. Ganz einfach, sehr spontan und herzlich. Und ganz in der Nähe.

LJV: Irgendetwas im Kurs, was dir zu kurz kam?

David (überlegt): Ja. Der Schwerpunkt liegt irgendwie stark auf den jagdlichen Zusammenhängen in Bezug auf die Forstwirtschaft. Was die Landwirtschaft angeht, hörst du eigentlich nur „Schäden, Schäden und nochmals Schäden“. Hase, Fasan, Rebhuhn: nicht so wirklich Thema. Obwohl das doch auch zur Jagd gehört, oder? Niederwild?

LJV: Klar. Aber geschuldet der Situation, dass uns Reh und Wildschwein eben am meisten - vor allem finanziell - beschäftigen und die Reviere hier heute ihre Hauptaufgabe haben, auch kein Wunder. In was für einem Revier wirst du dann jagen?

David: Gemischt. Reh- und Schwarzwild, Hase, Fasan und Ente. Ist für meine Region wohl typisch. Alles prinzipiell da, aber nicht alles in nutzbaren Populationen. Kann man aber was für tun, habe ich gelernt.

LJV: Hast du jetzt schon so eine Art Lieblingswild?

David: Ja. Wildschweine. Wildschweine sind wie Zander. Nehme ich an. Man muss sie überlisten. Das macht sie besonders reizvoll. Ich habe gelernt, warum manche Arten genutzt werden müssen, andere genutzt werden können. Für beides habe ich Argumente, die ich schlüssig finde. Bei den einen muss und kann ich nutzen, um übermäßige Schäden zu vermeiden. Bei den anderen bin ich als Jäger mehr Bauer: ich säe, pflege, kümmere mich, dann darf ich auch nutzen. Richtig so?

LJV: Richtig. Prüfung schon fast bestanden (grinst). Wann geht’s los?

David: Heute.

LJV: Und?

David: Kein Problem.

LJV: Dann drücken wir dir alle Daumen!

Frühlingshafte Temperaturen läuten die warme Jahreszeit ein. Zeit also, die Küche ins Freie zu verlegen. Der Start in die diesjährige Grillsaison wird wild und fruchtig. 

Etwa 24.400 Tonnen heimisches Wildbret von Wildschwein, Hirsch und Reh haben die Deutschen in der Jagdsaison 2014/15 verspeist. Das sind fast 950 Tonnen mehr als im Vorjahr. Wildfleisch wird immer beliebter. Kein Wunder, handelt es sich doch um ein regionales und nachhaltiges Produkt, das zudem gut schmeckt und gesund ist. 

Wild auf dem Grill: Das sind eine ganze Wildschweinkeule oder Hirschmedaillons, rustikal oder Nouvelle Cuisine. Wildfleisch ist zudem variantenreich in der Zubereitung und kann sowohl kurz gegrillt als auch langsam und schonend im Smoker gegart werden. Marinaden- und Würzmischungen sind so vielfältig wie die zur Ernährung notwendige Kräuter-Gräser-Mischung des Feldhasen, die Hasenapotheke. Erlaubt ist, was schmeckt. Auf der Seite www.wild-auf-wild.de werden neben Wildfleisch-Rezepten auch Zubereitungsempfehlungen für Gelees, Kräuterbutter und Marinaden gegeben.

Zum Start in die Grillsaison empfiehlt der DJV Rosmarinspieße mit Wildschwein und Orange. 

 

In diesen Tagen formiert sich in Sachsen-Anhalt eine schwarz-rot-grüne Regierung. Dabei beanspruchen Bündnis 90/Die Grünen das Landwirtschafts- und Umweltministerium. Hier sind Reformen des Jagdrechts geplant, wie Fangjagd- und Bleiverbot. Dies richtet sich klar gegen das Votum der Nutzer des ländlichen Raums.

In Sachsen-Anhalt formiert sich in diesen Tagen eine neue Landesregierung. Die alte schwarz-rote Regierung hat mit der Wahl am 13. März ihre Mehrheit klar verloren. Aufgrund schwieriger Koalitionsmöglichkeiten formiert sich jetzt eine schwarz-rote Regierung mit grüner Beteiligung. Bündnis 90/Die Grünen (5,2 %) beansprucht in den Verhandlungen zwei von acht Ministerien, darunter das Kultusministerium sowie das Landwirtschafts- und Umweltministerium. Hier sind Reformen des Jagdrechts geplant, die unter anderem ein Fangjagdverbot und ein Bleiverbot beinhalten.

Umweltministerium darf nicht zum Spielball werden

Aus diesem Grund demonstriert der Landesjagdverband Sachsen-Anhalt am Mittwoch, 13. April ab 11.00 Uhr in Magdeburg im Bündnis mit Partnern des ländlichen Raumes gegen die Vergabe des Umweltministeriums an Bündnis90/Die Grünen: "Die Stunden entscheiden über die Zukunft unseres Jagdwesens, der Landnutzung und des gesamten ländlichen Raums in Sachsen-Anhalt", sagt LJV-Präsident Dr. Hans-Heinrich Jordan. "Wir fordern deshalb, dass die erfolgreiche Arbeit des bisherigen Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt fortgesetzt wird und die jetzige Struktur und Verantwortung erhalten bleibt. Wir rufen alle Jägerinnen und Jäger auf, gemeinsam mit allen Landnutzern unsere Forderungen am 13. April um 11:00 Uhr aktiv auf der Demonstration in Magdeburg zu unterstützen."

Demonstrieren Sie mit!

Unterstützen Sie unsere Jägerinnen und Jäger und alle Nutzer des ländlichen Raums in Magdeburg und demonstrieren Sie mit!

Wann: Mittwoch, 13. April - 11.00 Uhr

Wo: Magdeburg, Domplatz

Wie: Jäger bitte in Warnkleidung, wenn möglich mit Jagdhorn

 

 

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