Die Afrikanische Schweinepest ist nur noch 300 Kilometer von Deutschland entfernt, bedroht sind Haus- und Wildschweine. Das Ansteckungsrisiko im Seuchenfall lässt sich bereits jetzt durch effektive Jagd senken. Die anstehende Maisernte bietet eine gute Möglichkeit dazu.

Ab Mitte September beginnt die Maisernte: Für Jäger eine gute Möglichkeit, die Schwarzwildbestände in der Feldflur und somit im Seuchenfall das Ansteckungsrisiko der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu reduzieren. Denn Wildschweine lieben Mais und verbringen ab August viel Zeit in den Feldern. Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) appellieren an Jäger, über die gesamte Jagdsaison jede Gelegenheit zu nutzen, Schwarzwild zu bejagen. Die ASP-Ausbreitung findet derzeit hauptsächlich über verunreinigte Lebensmittel statt. Auch infizierte Wild- und Hausschweine übertragen das Virus. Über Tschechien ist die Tierseuche inzwischen bis auf 300 Kilometer an Deutschland herangerückt. Für Menschen ist die Afrikanische Schweinpest ungefährlich.

Für eine erfolgreiche Bejagung sollten sich Jäger und Landwirte frühzeitig über Erntezeiten abstimmen, um Vorbereitungen und Sicherheitsmaßnahmen treffen zu können, raten DBV und DJV. Bereits jetzt, zur Milchreife des Maises, sollten Landwirte Bejagungsschneisen einhächseln, um eine Bejagung überhaupt erst zu ermöglichen. Effektiver ist das Anlegen von Bejagungsschneisen schon während des Einsäens im Frühjahr. So wird eine Jagd über mehrere Monate hinweg möglich - das sorgt auch für weniger Wildschäden.

Jäger und Landwirte sind aufgerufen, ungeklärte Todesfälle bei Wildschweinen unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden, da das Virus hochansteckend und für Schweine immer tödlich ist. DBV und DJV fordern aufgrund der aktuellen Situation Bund und Länder auf, eine effektive und flächendeckende Schwarzwildbejagung in Deutschland sicherzustellen. Dazu gehört insbesondere, die Jagdruhe in Schutzgebieten aufzuheben. Zudem sollten Behörden bundesweit dem Vorbild einiger Bundesländer und Kommunen folgen und künftig keine Gebühren mehr für die Trichinenuntersuchung von Frischlingen erheben.

Symptome für die Afrikanische Schweinepest - Hinweise des Friedrich-Loeffler-Instituts

Bei Schwarzwild führt die Infektion zu sehr schweren, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft („Liegenbleiben in der Suhle“) oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit. Die Erkrankung betrifft alle Altersklassen und Geschlechter gleichermaßen und führt in nahezu allen Fällen zum Tod des Tieres etwa innerhalb einer Woche.

Beim Aufbrechen der Stücke sollte auf vergrößerte, „blutige“ Lymphknoten, eine vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut geachtet werden. Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt.

 

Weitere Infos:

Was ist Schweinepest?

Nach anstrengenden Prüfungstagen haben 20 Auszubildende die Prüfung zum Berufsjäger erfolgreich abgeschlossen, darunter eine junge Kollegin. Sie dürfen nun offiziell die Berufsbezeichnung „Revierjäger" bzw. „Revierjägerin" tragen.

Im Rahmen der dreijährigen Ausbildung hatten sich die 20 Absolventen gründlich auf die Prüfung zum Revierjäger vorbereitet. Hierzu fand neben der betrieblichen Ausbildung der Berufsschulunterricht in den Berufsbildenden Schulen II in Northeim in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Berufsjäger, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und mit Unterstützung des Deutschen Jagdverbandes statt. Prüfungsbester des Jahrganges ist Christian Rühle aus Niddetal (Hessen), der seine Ausbildung bei Wildmeister Karsten Strehl und in der Jagdschule Emsland bei Ausbilder Wildmeister Hans Hillebrand absolvierte.

Nach den schriftlichen Prüfungen galt es auch den praktischen Teil zu meistern: Im Revier der Jagdverwaltung Harting in Lohhof mussten die Auszubildenden einen Wildschadensfall abwickeln und ein Biotop gestalten. Hier waren umfangreiche Pflanzen- und Vegetationskenntnisse gefragt sowie der Bau einer Fasanenschütte angesagt. Außerdem mussten die angehenden Berufsjäger ihr Fachwissen im Sperrfach „Jagdausübung und Wildverwertung“ unter Beweis stellen. Hierbei hat der Prüfling nachzuweisen, dass er Jagden planen und vorbereiten, Waffen zur Jagd einsetzen, Jagdgebrauchshunde führen und einsetzen und erlegtes Wild beurteilen, verarbeiten und vermarkten kann. Dabei sind viele Aspekte zu berücksichtigen: betriebliche Vorgaben, rechtliche Regelungen, Vorschriften des Tierschutzes sowie Maßnahmen zum Artenschutz, zur Nachhaltigkeit, zur Wirtschaftlichkeit sowie zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz.

„Jetzt ist es an der Zeit das Erlernte und die gemachten Erfahrungen weiterzugeben,“ so der Tenor aus dem Prüfungsausschuss im Ausbildungsberuf „Revierjäger/in“. Wildmeister Bernd Bahr, Vorsitzender des Prüfungsausschusses, übermittelte die Glückwünsche der Prüfungskommission und des Bundesverbandes Deutscher Berufsjäger. Er konnte jedem Absolventen sein Prüfungszeugnis und die ersten Schulterstücke überreichen. Er appellierte an die jungen Kollegen sich weiterzubilden und sich auch den Herausforderungen der zukünftigen neuen Arbeitsfelder zu stellen

Informationen über ein Praktikum oder über einen Ausbildungsplatz gibt es beim Ausbildungsberater Hermann Wolff, Tel.: 0170/6340126, www.berufsjaegerverband.de.

Das Bedauern über den erschossenen Wolf ist groß. Der Landesjagdverband Baden-Württemberg fordert eine konsequente Strafverfolgung.

Nach dem gewaltsamen Tod eines Wolfes im Schwarzwald sucht die Polizei nach dem Täter. Die Staatsanwaltschaft Freiburg leitete ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt ein. Das Tier war erschossen worden. Es gehe um Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz, sagte ein Sprecher. Die Spurensicherung ist einem Polizeisprecher zufolge schwierig, weil der Tatort erst gefunden werden muss und bereits viel Zeit vergangen ist.

Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin hatte am Dienstag mitgeteilt, dass der am 8. Juli im See gefundene Wolf erschossen worden war. Man habe eine Kugel in seiner Leber gefunden. Der aus Niedersachsen stammende Wolf habe bis zum Schluchsee über 600 Kilometer zurückgelegt und sei mindestens zwei Wochen im Südwesten Deutschlands unterwegs gewesen. Es gebe keine Hinweise, dass er dabei Nutztiere wie Schafe oder Ziegen angegriffen hat.

Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann und sein Stellvertreter Wolf Riedl, gleichzeitig Kreisjägermeister im Hochschwarzwald, sind entsetzt. „Wir verurteilen diese Tat. Der Abschuss ist für unsere Bemühungen um einen sachlichen und zielorientierten Umgang mit Wolf und Luchs ein herber Rückschlag“, erklärte Dr. Friedmann. Als Interessensvertretung der Jägerinnen und Jäger im Land und als anerkannte Naturschutzorganisation fordert der LJV eine konsequente Strafverfolgung.

Der LJV ist über die Tat auch deshalb verärgert, weil er sich seit Langem in Sachen Wolf einsetzt: Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland hat er bereits 2008 die Erstellung eines Handlungsleitfadens initiiert. Darin geht es um den Umgang mit zuwandernden Wölfen und einen Entschädigungsfonds für Nutztierrisse. Außerdem unterstützt der LJV seit 2010 mit rund 30 speziell geschulten wolfskundigen Jägerinnen und Jägern das Monitoring von in Baden-Württemberg auftretenden Wölfen.

Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hatte am Dienstag den Todesfall bedauert. Das Töten eines Wolfes stelle eine Straftat dar, für die etwa das Bundesnaturschutzgesetz eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe vorsehe, so sein Ministerium. Die Tierschutzbeauftragte des Landes, Julia Stubenbord, fordert wegen des erschossenen Wolfes Konsequenzen im Südwesten. Der Wolf unterscheide nicht zwischen Wild- und Nutztier, weswegen der Herdenschutz verbessert werden müsse.

Die Behörden in Tschechien haben mit dem Bau eines kilometerlangen Elektrozauns begonnen, um die weitere Ausbreitung der hochansteckenden Afrikanischen Schweinepest unter Wildschweinen zu verhindern. Außerdem wird das Infektionsgebiet für Menschen zur Sperrzone.

In dem 50 Quadratkilometer großen Infektionsgebiet um die östliche Stadt Zlin in Tschechien dürfen Wald und Felder nicht mehr von Menschen betreten werden. Ausnahmen gelten nur für bestimmte Gruppen wie Förster und Landwirte. Rund 350 Schilder sollen auf das neue Verbot aufmerksam machen. Das teilte der Präsident der Verwaltungsregion Zlin, Jiri Cunek, kürzlich mit. Die Polizei werde die Einhaltung der Anordnung überwachen.

Zusätzlich installierten die Behörden einen Zaun: Der rund 70 Zentimeter hohe, elektrische Weidezaun verwendet eine Spannung von 10.000 Volt, die aber nur für den Bruchteil einer Sekunde abgegeben wird. Mit dem Zaun soll verhindert werden, dass infizierte Tiere das 40 Quadratkilometer große Ansteckungsgebiet verlassen und die Krankheit weitergeben.

Eingesetzt werden auch sogenannte Vergrämungsmittel - übelriechende
chemische Duftstoffe. Regionspräsident Jiri Cunek machte sich in
einem Hubschrauber ein Bild von der Lage.

Die Landwirte wurden angewiesen, auf einer Fläche von 115 Hektar die
Ernte nicht einzufahren. Die Wildschweine sollen genug Nahrung
vorfinden, damit sie nicht weiterwandern. In den umliegenden Regionen
wird vermehrt auf die Wald- und Feldbewohner Jagd gemacht. Seit Mitte
Juli wurden nach Angaben der staatlichen Veterinärbehörde mehr als
1.290 Tiere abgeschossen. Im betroffenen Gebiet selbst wird nicht
gejagt, damit die Wildschweine nicht daraus verscheucht werden.

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) hat seine Risikoeinschätzung kürzlich für die Einschleppung der Seuche nach Deutschland angepasst. Die Experten stufen das Risiko durch direkten Kontakt zwischen Wildschweinen nicht mehr als gering ein, sondern als mäßig. Als größte Gefahr für die Einschleppung gilt weiterhin der Mensch, der über nicht gegarte, kontaminierte Schweineprodukte den Erreger nach Westen tragen könne. Das Einschleppungsrisiko durch den Menschen wird weiter als hoch eingestuft.

Die Afrikanische Schweinepest verläuft für die infizierten Tiere in
der Regel tödlich. Seit Beginn des Ausbruchs in Tschechien Ende Juni
wurde das Virus bei 77 Tierkadavern festgestellt. Für den Menschen
ist die Tierseuche ungefährlich. Bei einem Übergriff auf Hausschweine
drohen allerdings erhebliche wirtschaftliche Schäden, da es keine
Impfung gibt.
 

Der alte Leitspruch "Es gibt keine schlechte Presse" ist längst nicht mehr gültig. Moderne Öffentlichkeitsarbeit und der professionelle Umgang mit Medienvertretern bedürfen fundierter Kenntnisse. Das grundlegende Handwerkszeug können Jäger im neuen Presseseminar des DJV erlernen.

Ob Kitzrettung, Wildunfall, Lernort Natur oder Biotoppflege: die Vielfalt der jagdlichen Themen bietet eine Menge Möglichkeiten, in der örtlichen Presse zu punkten. Doch wie spricht man Journalisten an? Wie gibt man ein professionelles Interview? Wie setzt man soziale Medien für die Pressearbeit ein? Zu diesen und vielen weiteren Fragen hat der DJV ein dreiteiliges Presseseminar für aktive Presse- und Öffentlichkeitsobleute in den Jägervereinigungen und Kreisjägerschaften erstellt. Egal ob Neuling im Ehrenamt oder alter Hase: Wer gern etwas hinzulernt und Wert auf den Austausch mit den Kollegen aus anderen Bundesländern legt, ist beim Presseseminar richtig.

Die Seminare werden vom DJV und der Agentur Adverb geleitet und finden in der Geschäftsstelle des DJV in Berlin (Chausseestraße 37) statt. Die Teilnahmegebühr beträgt jeweils 200,00€ (75,00€ übernimmt LJV bei entsprechender Bewilligung). Anmeldungen und Information: bildung@jagdverband.de, Tel. 030/209 1394-19

Presseseminarreihe Teil 1: Schreibwerkstatt

Inhalte: Das Schreiben steht beim Presseseminar im Vordergrund

  • Wie schreibe ich eine Pressemitteilung?
  • Zusammenarbeit mit Redaktionen
  • Gespräch mit Medienvertretern
  • Organisation der Pressearbeit
  • Informationen über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DJV


Termin: 8.-9. September 2017
Anmeldefrist: 15. August 2017

Presseseminarreihe Teil 2: Social Media

Inhalte:Die Sozialen Netzwerke gewinnen an Bedeutung

  • Facebook, Twitter, Xing und Co.: Die Welt des Social Media
  • Wie nutze ich die sozialen Medien für unsere Pressearbeit?
  • Gestaltung des eigenen Auftritts
  • Schreiben im Internet
  • Umgang mit der Community


Termin: 20.-21. Oktober 2017
Anmeldefrist: 15. September 2017

Presseseminarreihe Teil 3: Vor Mikrofon und Kamera

Inhalte: Alle Teilnehmer treten vor die Kamera

  • Formen von Interviews
  • Sprechen vor Mikrofon und Kamera
  • Statements vorbereiten
  • Umgang mit Provokationen
  • selbstsicheres Auftreten


Termin: 16.-17. Februar 2018
Anmeldefrist: 15. Januar 2018

 

Die Afrikanische Schweinepest breitet sich von Ost- nach Mitteleuropa aus. Zuletzt verendeten Wildschweine in Tschechien. Das Friedrich-Loeffler-Institut verschärft nun die Risikoeinschätzung für Deutschland. Bislang gibt es keinen Impfstoff gegen die Seuche.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) rückt näher an Deutschland heran. Nach dem Auftreten der Seuche bei Wildschweinen in Tschechien hat das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) seine Risikoeinschätzung für die Einschleppung der Seuche nach Deutschland angepasst. Die Experten stufen das Risiko durch direkten Kontakt zwischen Wildschweinen nicht mehr als gering ein, sondern als mäßig. Als größte Gefahr für die Einschleppung gilt weiterhin der Mensch, der über nicht gegarte, kontaminierte Schweineprodukte den Erreger nach Westen tragen könne. Das Einschleppungsrisiko durch den Menschen wird weiter als hoch eingestuft.

Das hochinfektiöse Afrikanische Schweinepest-Virus zirkuliert in Wild- und Hausschweinbeständen in den baltischen Staaten sowie in der Ukraine, Polen und Russland. Seit Ende Juni wurden 25 Wildschweine in Ost-Tschechien gefunden, die an der Krankheit verendet waren. In keinem der Länder sei eine erfolgreiche Bekämpfung der Tierseuche bei Wildschweinen bisher gelungen, sagte FLI-Präsident Thomas Mettenleiter am Donnerstag. Gegen die Afrikanische Schweinepest existiert bislang kein Impfstoff. Auch sei eine Bekämpfung der Seuche durch eine intensive Bejagung bislang erfolglos geblieben.

Für den Menschen ist die Afrikanische Schweinepest ungefährlich. Ein Ausbruch der Seuche in Deutschland mit den laut EU-Verordnung drohenden Handelsrestriktionen könnte jedoch große Schäden verursachen. Deutschland gehört zu den weltweit größten Schweinefleischproduzenten. 2016 wurden in Deutschland 5,53 Millionen Tonnen Schweinefleisch erzeugt. 

Karte Ausbreitung ASP, Stand 11.07.17 «Das Virus ist ein cleverer Erreger», sagte Mettenleiter. «Es vermehrt sich in den Zellen, die eine Immunantwort vermitteln wollen.» Der Erreger habe dabei verschiedene Mechanismen entwickelt, um einer immunologischen Reaktion zu entkommen. Weltweit wird nach Angaben Mettenleiters an einem Impfstoff geforscht. Es gebe aber bislang noch kein Mittel, das in die Nähe einer Einsatzfähigkeit komme. Infizieren sich Schweine mit ASP, ist die Sterblichkeit hoch. Bei experimentellen Infektionen habe die Sterblichkeitsrate bei bis zu 100 Prozent gelegen. 

Der Erreger wurde 2007 aus Afrika nach Georgien eingeschleppt und hat sich von dort über Russland, das Baltikum bis nach Polen und Tschechien ausgebreitet. Seit 2014 wurden in Europa 5700 infizierte Wildschweine und etwa 660 Ausbrüche bei Hausschweinen registriert. In Ländern wie Weißrussland ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.

Alarmiert sind die Forscher auch deshalb, weil die Wildschweindichte in Mitteleuropa und Teilen Westeuropas - darunter auch Tschechien - deutlich höher ist als in den baltischen Staaten. Als Eintragungsquelle nach Tschechien wird allerdings der Mensch vermutet, der den Erreger über Lebensmittel eingeschleppt haben könnte. Das Virus kann Untersuchungen zufolge in kontaminiertem Kühlfleisch bis zu 104 Tage, in verschiedenen Schinken bis zu 400 Tage, in Salami bis 30 Tage überleben. Das Gebiet in Tschechien liegt etwa 400 bis 500 Kilometer von den Infektionsgebieten in der Ukraine und Polen entfernt.

Das FLI forderte zu einer erhöhten Wachsamkeit auf. Tote Wildschweine sollten den zuständigen Behörden gemeldet werden. Schweinehalter sollten sicherstellen, dass ihre Bestände keinen Kontakt zu Wildschweinen haben. Das Verfüttern von Speiseabfällen sei in Deutschland verboten. Größte Gefahr für eine Einschleppung sei aber der Mensch, der über kontaminierte Kleidung, Fahrzeuge oder draußen gelagertes Futter den Erreger in Haltungen eintragen könnte.

Hunderttausende Füchse, Marder oder Waschbären werden jährlich in ganz Deutschland erlegt. Das Pilotprojekt Fellwechsel will die Felle noch besser verwerten und mit nachhaltigen Produkten, wie Funktionskleidung, verwerten. Naturschützer haben trotzdem Bedenken.

Ein bundesweites Vorreiterprojekt zur Verarbeitung von Wildtierfellen aus heimischer Jagd startet im Herbst in Rastatt. «Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren», sagte Erhard Jauch, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg. Ziel des Projekts «Fellwechsel» ist es, den Pelz in Deutschland geschossener Raubsäuger wie Füchse, Waschbären oder Marder nachhaltig zu nutzen - statt die Bälge wie bisher oft einfach wegzuwerfen.

Ein Grundstück wurde bereits gepachtet, auch die benötigten Großcontainer stehen schon auf Abruf bereit. Es fehlten lediglich noch die Genehmigungen durch die zuständigen Behörden, sagte Projektmitarbeiter Frederik Daniels. Auf lange Sicht soll zwischen 7000 und 10 000 Tieren jährlich in Rastatt abgebalgt und dann in Gerbereien weiterverarbeitet werden. Geplant ist, daraus etwa Outdoorkleidung oder andere Produkte wie Taschen oder Kissen zu machen. Die Tierkörper sollen in Sammelstellen in den Bundesländern gesammelt und dann der eigens gegründeten Fellwechsel GmbH zugeliefert werden. Zunächst konzentriert sich «Fellwechsel» nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes (DJV) vor allem auf Baden-Württemberg, aber auch Hessen und Rheinland-Pfalz.

Der Naturschutzbund Nabu äußerte Bedenken. Zwar sei es eigentlich sinnvoll, die Felle der ohnehin erlegten Tiere weiterzuverwenden. «Andererseits wird dadurch das Tragen von Pelz in der Öffentlichkeit wieder salonfähig gemacht», sagte der Landesvorsitzende Johannes Enssle.

Das Stuttgarter Landwirtschaftsministerium begrüßte die Initiative. Die Jäger leisteten mit der Jagd auf die Raubsäuger einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt. «Mit dem Projekt 'Fellwechsel' soll eine nützliche Verwertung der dabei erzeugten Felle sichergestellt werden», sagte Minister Peter Hauk (CDU). Das Ministerium stellt bisher keine finanziellen Mittel zur Verfügung. 

Die Investitionssumme wird zunächst vom DJV gestemmt. Nach Worten von Landesgeschäftsführer Jauch fallen für die Containeranlage in Rastatt mit Büro, Gefrierraum und Abbalgstation schätzungsweise rund 250 000 Euro an, plus Betriebs- und Personalkosten. Neben Projektmitarbeiter Daniels sollen weitere zwei Vollzeitkräfte eingestellt werden. Die Jäger sind gebeten, die erlegten Tiere kostenlos anzuliefern. Später sollen sie aber pro Balg eine kleine Entschädigung bekommen. Ob sich das Projekt trägt, bleibt abzuwarten. Die Nachfrage nach Fellen in Deutschland steige - ebenso wie das Bedürfnis der Verbraucher, keine Felle aus qualvoller Zucht osteuropäischer oder asiatischer Pelzfarmen zu kaufen, sagte der DJV-Sprecher. Die «Fellwechsel»-Felle könnten dank Kennzeichnung bis zum Jäger zurückverfolgt werden. «Der Verbraucher muss wissen: Wenn er Felle aus heimischer Jagd kauft, hat er was für die Region und den Artenschutz getan.»

Der Bundesjägertag 2017 fand am 22. und 23. Juni im Hotel Hohe Düne in Warnemünde statt. Neben Workshops zu den Themen Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands (WILD) und Fellwechsel GmbH wurde der DJV-Journalistenpreis Wildtier und Umwelt verliehen.

Am 22. und 23. Juni fand der Bundesjägertag 2017 statt. Um die 400 Delegierte und Gäste nahmen an der Veranstaltung in Rostock-Warnemünde teil. Unter dem Motto „Nachhaltig. Ehrlich. Wild“ trafen sich Delegierte der Landesjagdverbände, Landes- und Bundespolitiker sowie Vertreter von Verbänden und Unternehmen aus ganz Deutschland. Dabei stand regionales Wildfleisch als modernes Lebensmittel und Felle aus heimischer Jagd als nachhaltige Ressource im Fokus.

Zum Programm

Am Donnerstag fanden zwei Workshops zu den Themen „WILD zählen – aber wofür?“ und „Felle nachhaltig nutzen–aber wie?“ statt. In ihnen erarbeiteten die Delegierten die zukünftige Ausrichtung des Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) für das Jäger in den vergangenen 15 Jahren bereits Daten zu Vorkommen, Ausbreitung oder Krankheiten für insgesamt 37 Tierarten erfasst haben. Ein entsprechender Beschluss sieht vor, dass der DJV das Programm auf Bundesebene weiter ausbaut. Die Landesjagdverbände sind aufgerufen, den Aufbau staatlicher Monitoringsysteme kritisch zu begleiten und inhaltlich mitzugestalten.  Außerdem wurde die neu gegründete Fellwechsel GmbH vorgestellt: Workshop-Teilnehmer erörterten die Ausrichtung des Unternehmens, das eine nachhaltige Nutzung von Fellen aus heimischer Jagd fördern soll. Die Abbalgstation für das Projekt Fellwechsel soll bereits in der kommenden Wintersaison ihren Betrieb aufnehmen. Felle von Raubsäugern aus heimischer Jagd sollen dort verarbeitet werden, Ziel ist deren lückenlose Rückverfolgbarkeit. Geschlossen wurde der Abend mit der traditionellen Hubertusmesse, die von einer Gruppe Parfocehörner aus Usedom begleitet wurde und dem anschließenden Festabend in der Bootshalle der Yachthafenresidenz Hohe Düne. 

Am Freitag fand die Delegiertenversammlung statt. In ihr verabschiedeten die Delegierten die Grundsatzposition Jagd, die in einem langen Diskussionsprozess innerhalb des Verbandes entwickelt wurde. Sie befasst sich mit grundlegenden Fragen, unter anderem mit dem Verhältnis von Jagd zu Tierschutz, mit Eigentum, Ausbildung, traditionellen Grundlagen der Jagd und mit Einzelfragen wie dem Umgang mit invasiven Arten, Jagdhunden und Wildschäden. Außerdem wurden die zwei Beschlüsse, die am Vortag in den beiden Workshops vorbereitet wurden, verabschiedet. 

Zum Ende der Delegiertenversammlung zeichnete der DJV fünf Journalisten für ihre Beiträge aus. Der Preis war in diesem Jahr mit insgesamt 17.000 Euro dotiert. Die unabhängige Jury hat die Gewinner aus etwa 120 Einsendungen ausgewählt. Für die Kategorien Print, Hörfunk, Fernsehen wurden die Preisträger gewürdigt, ebenso für die Sonderkategorie Online. Ein weiterer Sonderpreis wurde im Rahmen der Aktion „Gemeinsam Jagd erleben“ vergeben, die dlv-Jagdmedien und DJV initiiert haben. Die Meldung zum Journalistenpreis finden Sie hier. 

Eine öffentliche Kundgebung und eine Podiumsdiskussion schlossen sich an die Delegiertenversammlung an. DJV-Präsident Hartwig Fischer und Umweltminister Till Backhaus eröffneten die Veranstaltung. Im der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierten führende Politiker im Hinblick auf die bevorstehende Bundestagswahl ihre Jagdpositionen. Die gesamte Diskussion wurde erstmals live auf Facebook übertragen. Den Stream finden Sie hier

Auf der 55. Internationalen Jagdkonferenz trafen sich Vertreter der Jagdverbände aus fünf deutschsprachigen Ländern. Diskutiert wurde insbesondere über die Bedeutung der Jagd im Natur- und Artenschutz und über ein einheitliches Erscheinungsbild der Jagd in Mitteleuropa.

Vertreter der Jagdverbände aus Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich und der Schweiz trafen sich Anfang Juni auf der Internationalen Jagdkonferenz (IJK) in Masserberg, Thüringen. Eingeladen haben der DJV und der Landesjagdverband Thüringen. Teilnehmer tauschten sich über Erfahrungen und Problembereiche aus und erörterten Überlegungen zu gemeinsamen Vorgangsweisen.

Ein Schwerpunkt war die Entwicklung eines einheitlichen Erscheinungsbildes für Jäger und Jagd in Mitteleuropa auf Basis eines gemeinsamen Wertekanons: In Österreich wird mit professioneller Unterstützung eine „Dachmarke Jagd“ ausgebaut; auch der Deutsche Jagdverband hat ein „Markensteuerrad“ mit nahezu gleichen Inhalten entwickelt. Die Jagd steht als gleichberechtigte, legitime, nachhaltige Landnutzung neben der Land- und Forstwirtschaft. Jäger können durch die jagdliche Weiterbildung ihre Aufgaben der Gesellschaft sachkundig vermitteln. Den Jagdverbänden obliegt es, ihre Mitglieder weiterhin mit dem besten Rüstzeug auszustatten und sie dafür zu begeistern.

Heute ist bekannt, dass Artenschutz nur durch Nutzung und durch Ausgleich möglich ist. Die Jagd ist dafür unverzichtbarer Bestandteil und trägt auch für die Artenvielfalt Verantwortung. “Tierrechte” und “Tierbefreiung” stellen nur auf das einzelne Individuum ab und tragen zum Artenschutz nichts bei. Konkret heißt das zum Beispiel beim Kormoran, dass ein effektives und länderübergreifendes Bestandesmanagement überfällig ist, da zahlreiche Fischarten im Binnenland in ihrem Bestand extrem gefährdet sind. Die Internationale Jagdkonferenz (IJK) fordert daher zum Schutz dieser Fischarten eine Aufnahme des Kormorans in den Anhang II der EU-Vogelrichtlinie, um eine Regulierung zu ermöglichen.

Die IJK wird ihre Gespräche 2018 in Liechtenstein fortsetzen.

Nach der Veröffentlichung zur „Verwendung von Schalldämpfern für Jagdlangwaffen bei der Jagdausübung“ im Hessischen Staatsanzeiger vom 5. Juni 2017 können Schalldämpfer ab sofort und unabhängig von einer etwaigen Vorschädigung des Gehörs beantragt werden.

Nach der Veröffentlichung zur „Verwendung von Schalldämpfern für Jagdlangwaffen bei der Jagdausübung“ im Hessischen Staatsanzeiger vom 5. Juni 2017 können Schalldämpfer ab sofort und unabhängig von einer etwaigen Vorschädigung des Gehörs beantragt werden. Dies hatte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) auf dem Landesjägertag des Landesjagdverbandes Hessen in Lorsch bereits angekündigt.

LJV-Präsident Prof. Dr. Jürgen Ellenberger hatte das hessische Innenministerium mehrfach persönlich aufgefordert, Genehmigungen für Schalldämpfer zu erteilen: „Es ist auch nicht gerechtfertigt, diese nur für Jagdpächter, Förster oder Berufsjäger zu genehmigen“.

Dr. Walter Arnold (CDU) bekräftigte auf dem Landesjägertag, dass Schalldämpfer für jede Jägerin und jeden Jäger – in begründeten Ausnahmefällen zwei oder mehrere – zum Beispiel bei unterschiedlichen Langwaffenkalibern erhältlich sein sollen.

Sollte es bei der Beantragung von zwei oder mehreren Schalldämpfern zu einer Ablehnung des Antrags kommen, setzen Sie sich bitte direkt mit der LJV Geschäftstelle in Verbindung.

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