Deutschland verfügt als stark besiedelter Industriestaat über ein gut ausgebautes Bundesfernstraßennetz von aktuell über 231.000 km Länge. Dieses Straßennetz führt zusammen mit dem weiteren Neu- und Ausbau von Straßen sowie der hohen und weiter steigenden Verkehrsdichte zunehmend zu Zerschneidungen, Verinselungen und qualitativen Verschlechterungen noch vorhandener Lebensräume von Tieren und Pflanzen.
In Deutschland werden allein mit Kraftfahrzeugen jährlich 872.300.000.000 Kilometer zurückgelegt – Tendenz steigend. Die fortschreitende Zerschneidung der Landschaft durch Europas dichtestes Straßennetz ist eine der größten Gefahren für die Biologische Vielfalt. Damit diese enorme Barrierewirkung bei der derzeitigen Verkehrs- und Raumordnungsplanung ausreichend berücksichtigt wird, hat der DJV in einem Folgeprojekt mit dem BfN zusammen mit ausgewiesenen Fachleuten umfassende Planungshilfen für eine tierfreundliche Verkehrsinfrastruktur erarbeitet. Hierauf weist die DJV-Broschüre „Barrieren überwinden“ hin.
Die verfügbaren Anleitungen und Checklisten versetzen Planung, Verwaltung und Naturschutzverbände in Deutschland erstmals in die Lage, Querungshilfen für Wildtiere nach einheitlichen Standards zu planen. U.a. stehen zur Verfügung
Anleitungen zur Anlage von Querungshilfen (Grünbrücken, Durchlässe etc.)
Checklisten zur Durchführung von Umweltverträglichkeitsprüfungen
bioökologische Grundlagen zur Planung, insbesondere ein Kompendium zur Wirkung von Barrieren und Daten zur Mobilität von zahlreichen Tierarten
Vorschläge zur bundesweiten Wiedervernetzung von Lebensräumen
neue Betrachtungen zur bioökologischen Funktion großer Säugetiere
Barrieren überwinden - Praxisleitfaden für eine wildtiergerechte Raumplanung
Checkliste zur Berücksichtigung von Naturschutz-Fachplanungen, Managementsystemen sowie des Erlebnis- und Erholungswertes der Landschaft - mit Hinweisen zum Stand der Verbundplanungen der Länder
Checkliste für die Berücksichtigung von Naturschutz-Fachplanungen, Managementsystemen sowie des Erlebnis- und Erholungswertes der Landschaft bei der Untersuchung von Zerschneidungswirkungen mit Instrumenten der Eingriffsbewältigung