(Quelle: Kauer/DJV)

Zwischen Weinernte und Waidwerk

17. Oktober 2019 (Reis/privat) Berlin

Jagen verbindet- Shanna´s chinesische Freundin Liu freute sich auf einen abendlichen Ansitz in den reinhessischen Weinbergen und die Vorfreude wurde mit herrlichem Anblick belohnt!

#jaeben19
#jaeben19 (Quelle: Reis/privat)

Am Wochenende hatte ich Besuch von meiner chinesischen Freundin Liu. Eigentlich, um mich in der Weinernte zu begleiten. Aber bereits Tage vorher erreichte mich eine E-mail von ihr: „Shanna, could we please also go out for hunting? Do I need any special clothing?“ – das ließ ich mich natürlich nicht zweimal Fragen.

Trotz langer Erntetage machten Liu und ich also Freitagabend auf den Weg zum Hochsitz. Wann sonst hat man schon einmal die Chance Freunden aus dem fernen Peking das deutsche Waidwerk hautnah zu zeigen?

Ein wenig später als geplant saßen wir kurz vor Sonnenuntergang, gemeinsam mit Dackeldame Henriette auf dem Hochsitz. Liu bekam den Mund nicht mehr zu und die Handykamera glühte. Die Weinberge leuchteten im goldenen Abendlicht auf der rechten Seite, während wir zur Linken auf den Wald blicken konnten. Einfach eine fantastische Szenerie, die in den kommenden Minuten noch mit einem spektakulären Sonnenuntergang gekrönt werden sollte.

Wie bestellt kam nach und nach das Rehwild. Wieder wurde fleißig Fernglas und Kamera gezückt. Für meinen Gast aus Fernost etwas ganz Neues: Rehe. Sie hatte so etwas vorher noch nie gesehen und war vollkommen beeindruckt, wie ruhig äsend die Tiere in den Weinbergen standen. Für mich leider alles zu weit entfernt, um es überhaupt ansprechen zu können, aber an sich kein Problem, denn heute Abend waren wir zum Beobachten da.

Ein Schrei durchbrach die Stille. Jauchzend und rufend hörte man ein Pärchen im Wald. Die Rehe hoben die Häupter, verunsichert woher die ungewohnten Laute kamen. Es dauerte keine Minute und alle vier Stücke waren abgesprungen. Gleichzeitig kamen drei Radfahrer aus dem Wald. Meine Hoffnung auf erneuten Anblick sank. Das Gejohle im Wald ging unterdessen weiter, während der letzte Zipfel Sonne hinter den Weinbergen versank. Ein wenig enttäuscht war ich dann schon, dass wir keine Hasen oder Fasane zu Gesicht bekommen hatten. Oder vielleicht gar einen Fuchs, darauf war Liu anfangs besonders gespannt.

Aber ein Blick in die Augen meines Gastes beim Abbaumen sagte mir, dass dieser Ansitz auch so schon spektakulär genug war, um noch lange von der wunderschönen rheinhessischen Tier- und Weinbergswelt zu schwärmen.

 

Von Shanna Reis

15. 10. 2019, Berlin

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