Delegierte feiern 25 Jahre Lernort Natur und diskutieren die Grundsatzposition Jagd

Etwa 400 Delegierte und Gäste waren vergangenen Donnerstag und Freitag der Einladung des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) nach Wolfsburg zum Bundesjägertag 2016 gefolgt. Schwerpunkte waren unter anderem das Jubiläum der Jägerinitiative Lernort Natur, der Beschluss zur Beitragserhöhung sowie die Erarbeitung eines Entwurfspapiers zur „Grundsatzposition Jagd“.

In der Kundgebung am Freitag sprach der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Christian Schmidt MdB, zu den Delegierten und Gästen. In seiner Rede verkündete er den Durchbruch bei den Verhandlungen in der Regierungskoalition um die Novellierung des Bundesjagdgesetzes. „Mein Ziel ist es, im Hinblick auf das Führen von halbautomatischen Jagdwaffen wieder Rechtssicherheit und damit den bisherigen Zustand wieder herzustellen“, sagte Schmidt vor den Delegierten. „Ich bin optimistisch, dass wir noch vor der Sommerpause zu einer Regelung kommen werden.“

DJV-Präsident Fischer begrüßte das Verhandlungsergebnis: „Damit gibt es in Kürze endlich wieder Rechtssicherheit für Besitzer von halbautomatischen Jagdgewehren.“ Zudem sei die Novellierung überfällig, etwa angesichts der konträren Regelungen zu Jagdmunition oder Schießnachweis in den Bundesländern.

Bundesminister Schmidt dankte den Jägerinnen und Jägern für die geleistete Arbeit und würdigte deren zeitliches und finanzielles Engagement. „Man stelle sich vor, wir müssten ihre Leistungen staatlich erbringen“, so Schmidt, „mein Haushalt sieht das jedenfalls nicht vor.“

Beitragserhöhung ab 2019

Mit einer großen Mehrheit hatten bereits am Vormittag die Delegierten eine Beitragserhöhung von zwölf auf 17 Euro beschlossen, wirksam ab 2019. „Damit erhalten die Landesverbände und der Dachverband eine Planungssicherheit für die kommenden acht bis zehn Jahre“, begründete Kurt-Alexander Michael, Schatzmeister des DJV, diesen Schritt vor den Delegierten. Letztlich müsse die Grundfrage beantwortet werden, ob der DJV stärker proaktiv oder nur reaktiv handeln solle. „Wir müssen uns fragen, ob wir das Bild des Jägers in der Öffentlichkeit verbessern wollen, uns stärker als aktiver Naturschutzverband etablieren und künftig auch gerichtlich alle Register ziehen wollen“, so Michael weiter. Der Vergleich zeige deutlich: Dem DJV steht für seine Arbeit nur ein Bruchteil der personellen und finanziellen Ressourcen anderer Naturschutzverbände zur Verfügung. Der Etat des NABU-Bundesverbands beträgt beispielsweise 34,5 Millionen Euro (117 Mitarbeiter, Stand: 2014), BUND: 21 Millionen Euro (81 Mitarbeiter, Stand: 2015), der WWF verfügt über rund 66,8 Millionen Euro (247 Mitarbeiter, Stand 2015). Der DJV weist für das Jahr 2015 einen Etat von 2,8 Millionen Euro auf und beschäftigt 15 Mitarbeiter.

Grundsatzposition Jagd: Entwurfspapier erarbeitet

Bereits am Donnerstag hatten sich die Delegierten in zwei Arbeitsgruppen mit aktuellen verbandspolitischen Themen auseinandergesetzt. In der Veranstaltung „Grundsatzposition Jagd: So geht es weiter“ wurde ein erstes Entwurfspapier diskutiert, dass voraussichtlich im Herbst in die Kreisjägerschaften eingebracht und beim Bundesjägertag 2017 von den Delegierten endgültig verabschiedet werden soll. Die Grundsatzposition dient der Weiterentwicklung der Standortbestimmung von 2013 mit Blick auf die Zukunft.

In dem Workshop wurde zudem das sogenannte Markensteuerrad vorgestellt: ein Instrument, um die Kommunikation des gesamten Verbandes – also vom Hegering über die Kreisjägerschaften, Landesjagdverbände und den Dachverband – effektiver zu gestalten. Die Pressevertreter von DJV und der Landesjagdverbände hatten im Vorfeld gemeinsam die Grundzüge des Markensteuerrads erarbeitet.

Der zweite Workshop „Lernort Natur: Die nächsten 25 Jahre“ widmete sich der außerschulischen Umweltbildung. Vorgestellt wurden unter anderem erste Ergebnisse der deutschlandweiten Studie „Fokus Naturbildung“, die der DJV mit dem information.medien.agrar e. V. (i.m.a) und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) initiiert hat. Unter der Leitung von Josef Schneider, zuständiges Präsidiumsmitglied, haben die Workshop-Teilnehmer eine Vorlage mit dem Titel „Lernort Natur im Verband und in der Gesellschaft verankert“ erarbeitet, die den Delegierten zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. Damit werden Perspektiven für die Lernort-Natur-Initiative und Maßnahmen für die kommenden Jahre aufgezeigt: So soll beispielsweise die materielle Förderung stärker angestrebt, die Schulung der Lernort-Natur-Aktiven ausgeweitet und das Zertifikat DJV-Naturpädagoge weiterentwickelt werden.

Ehrungen für engagierte Jäger

Weitere Themen des diesjährigen Bundesjägertages waren das Jubiläum der Jägerinitiative Lernort Natur mit der Sonderpreis-Vergabe sowie die DJV-Mitgliederbefragung. Dazu hatte der DJV in einer repräsentativen Umfrage erstmals soziodemographische Daten zu Jagd und Jägern erhoben. Im Rahmen der Kundgebung wurden zudem mehrere Jäger für ihr langjähriges Engagement in Sachen Jagd geehrt.

Die DJV-Position zum Luchs hatte zuvor das Präsidium verabschiedet und damit klar gemacht, dass die Jagdverbände eine natürliche Rückwanderung des Luchses in geeignete Lebensräume unterstützen. Jäger übernehmen beim notwendigen Monitoring Verantwortung, indem sie sich aktiv einbringen und Daten zuliefern wie Fotofallenbilder oder Genproben. Des Weiteren wurde der Verbandsbericht des DJV für das Jagdjahr 2015/16 vorgestellt.

Der DJV vertritt rund 245.000 Jägerinnen und Jäger in Deutschland. Als Zusammenschluss von 15 deutschen Landesjagdverbänden setzt sich der Dachverband als anerkannte Naturschutzvereinigung für den Schutz von Wild, Jagd und Natur ein. Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium des DJV und entscheidet über die Leitlinien des Verbandes.

Besonderes Engagement in der Naturpädagogik: Der Deutsche Jagdverband verleiht auf dem Bundesjägertag in Wolfsburg den Sonderpreis "25 Jahre Lernort Natur"

„Wenn wir interessante Dinge vermitteln können und die Kinder mit Begeisterung dabei sind, ist es keine Arbeit, sondern Ansporn.“ Mit diesen Worten nahmen Carin Lau und Thomas Reisig am vergangenen Freitag den Sonderpreises "25 Jahre Lernort Natur" auf dem Bundesjägertag 2016 in Wolfsburg entgegen. Eine fünfköpfige Jury hatte zwischen zahlreichen Vorschlägen drei Gewinner ausgewählt.

Der mit 1.500 Euro dotierte 1. Platz ging somit an ein Konzept, welches zeigt, wie ein langjähriges Engagement für nachhaltige Bildung sorgen kann: Durch die Zusammenarbeit der Jägerschaft Döbeln in Sachsen mit dem Freizeitpark Töpelwinkel entstand die Junior-Ranger-Ausbildung – eine großartige Mischung von Wissensvermittlung und Natur erleben. Jeweils etwa 30 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 13 Jahren sind ein Jahr lang draußen unterwegs und lernen dabei viel über Landwirtschaft, Forst, Jagd und weitere Naturthemen. Wer die Abschlussprüfung schafft, ist Natur-Ranger. Jäger, Landwirte, Pflanzenexperten, Naturschützer – alle wirken zusammen, junge Menschen aus der Umgebung sind langfristig eingebunden. Diese Maßnahme ist anspruchsvoll und gibt den Jugendlichen eine Chance, sich zu orientieren – was nicht selten in einen naturnahen Berufsweg mündet.

Helfer, Stand, Land – alle wirken zusammen

Über den zweiten Platz und 1.000 Euro Preisgeld freute sich das Erlebnismuseum Lernort Natur in Monschau. Die Einrichtung, die von der Kreisjägerschaft Aachen getragen wird, geht auf die Initiative des Lernort-Natur-Obmanns Hermann Carl zurück. Durch seinen Einsatz, die Mitwirkung ehrenamtlicher Helfer und der Stadt Monschau ist in der Eifel eine Einrichtung entstanden, die fest in das touristische Konzept eingebunden ist und mit Schulen aus der gesamten Region kooperiert. „Jeder Atemzug, den wir tun, alles was wir essen und trinken, kommt aus der Natur“, sagte er im Rahmen der Preisverleihung. „Wir dürfen sie nutzen, allerdings nur so, wie sie es dauerhaft verträgt und nachhaltig bleibt.“ Durch die Jagd werde ein artenreicher und gesunder Wildbestand gesichert. Anhand der nachhaltigen Jagd solle den Kindern der vernünftige Umgang mit der Natur und deren Schutz vermittelt werden. „Unser Leben ist von der Natur sehr abhängig und von dem, was die Kinder später daraus machen.“

„Falsches Bild von der Jägerschaft“

Der dritte Preis, verbunden mit 500 Euro, zeichnet das Lernort-Natur-Engagement der Kreisgruppe Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) aus. Seit mehr als zwanzig Jahren gestaltet Obfrau Monika Berg Lernort Natur in den unterschiedlichsten Einsatzbereichen und hat die Initiative damit in der gesamten Region zu einem Begriff gemacht. „Meinem Eindruck nach erkennen viele Kinder und auch Erwachsene die Zusammenhänge in der Natur nicht mehr und haben deshalb oft ein falsches Bild von der Jägerschaft und der Jagd", erklärt sie ihre Motivation.

Seit 1991 engagieren sich ehrenamtlich tätige Jägerinnen und Jäger in der Naturpädagogik. Mit dem Sonderpreis „25 Jahre Lernort Natur“ wurden nun hervorragende Leistungen in der Umweltbildung ausgezeichnet, stellvertretend für bundesweit mehr als 4.000 ehrenamtlich tätige Lernort-Natur-Aktive. Die Jury bildeten: Dr. Stephanie Dorandt (information.medien.agrar e. V.), Christoph Rullmann (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald), Joseph Schneider (Landesjägermeister Saarland), Heinz Kraft (DJV-Kommunikationstrainer) sowie Ralf Pütz (DJV-Bildungsreferent).


Lernort Natur

Vom Biologie-Unterricht über den Wandertag bis zur Projektwoche – für Lernort Natur gestalten gemeinsam mit Kindergärtnern und Lehrern pädagogisch geschulte Jägerinnen und Jäger Stunden in der Natur oder kommen in die Kita oder Schule und bringen alles mit: Präparate, Proben von Fellen und Pflanzen und das Lernort-Natur-Mobil. Die europaweit anerkannte Initiative wurde bereits zwei Mal – 2008 und 2010 – von der UNESCO als „Offizielles Projekt der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung“ anerkannt.


 

Der Messeauftritt des DJV auf der Internationalen Grünen Woche ist ein Schwerpunkt im neuen Verbandsbericht. Zusätzlich enthält das 86-seitige Heft viele Zahlen, Daten und Fakten zur Jagd.

 

(Berlin/Wolfsburg, 9. Juni 2016) Etwa 60 Akteure – so viele wie nie zuvor – haben den Deutschen Jagdverband (DJV) an seinem neuen Standort auf der Internationalen Grünen Woche im Januar unterstützt und so für einen eindrucksvollen Messeauftritt gesorgt. Klar, dass dieser im Fokus des aktuellen Verbandsberichtes steht, der im Rahmen des Bundesjägertages 2016 in Wolfsburg vorgestellt wurde (S. 40 ff.).

Der 86-seitige Bericht informiert zudem über die „Gefahr durch invasive Arten“ (S. 30 ff.) und die im vergangenen Jahr in Kraft getretene EU-Verordnung, die Mitgliedsstaaten zu verstärkten Bemühungen gegen eine weitere Ausbreitung verpflichtet. Weitere wichtige Themen des Jagdjahres 2015/16 sind unter anderem: Verbandsposition zum Wolf, „Fitness-Check“ der EU-Naturschutzrichtlinien, Wildschadensbewertung im Wald, Bundesjagdgesetz, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Wettkämpfe im jagdlichen Schießen und im Jagdhornblasen und viele mehr. Wichtige Ereignisse, Entscheidungen und Termine des DJV sind unter „Stationen im Jagdjahr“ im ersten Teil zusammengefasst.

Zahlen, Daten und Fakten zur Jagd

Vor allem Menschen stehen im Fokus des neuen Heftes: „Fünf Fragen“ beantwortet beispielsweise Dr. Volker Böhning, seit September 2015 Mitglied im FACE-Vorstand (S. 22 ff.). Zu ihren Plänen und den dringlichsten Aufgaben geben die vier neuen Präsidiumsmitglieder Auskunft (S. 28 ff.). Was tun, wenn Wolf und Mensch sich begegnen, erklärt Dr. Norman Stier von der AG Wildtierforschung der TU Dresden (S. 39). Dass sie den DJV mit viel Herzblut unterstützen, machen Wildkoch Georg Barta und Naturpädagoge Wolfgang Ritzke im Interview deutlich (S. 43, S. 63). Und Carmen Wilshusen und Hannes Mester erklären ihre Strategie für neue Rekorde im jagdlichen Schießen (S. 67 ff.).

Zu einem lesenswerten Nachschlagewerk wird der Verbandsbericht nicht zuletzt durch Zahlen, Daten und Fakten zur Jagd und zum Verband sowie durch eine Übersicht über laufende Projekte. Noch mehr zu entdecken gibt es jenseits der Texte: Auf nahezu allen Seiten weisen Links auf Filme, Bildergalerien, Bestellmöglichkeiten oder zusätzliche Informationen im Internet hin.

Den DJV-Verbandsbericht 2015/16 gibt es auf www.jagdverband.de/content/verbandsberichte als leseoptimiertes PDF oder zum Herunterladen. Druckexemplare können gegen eine Schutzgebühr von 2,50 Euro bei der DJV-Service GmbH bestellt werden:

Kontakt:

DJV-Service GmbH
Friesdorfer Straße 194a
53175 Bonn
(0228) 38 72 90-0

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EU-Ministerrat positioniert sich zur Änderung der Feuerwaffenrichtlinie

Die Innen- und Justizminister der EU haben heute ihre Position zur Änderung der EU-Feuerwaffenrichtlinie beschlossen. Gegenüber dem ursprünglichen Vorschlag, den die EU-Kommission im November 2015 vorgelegt hatte, wurden einige kritische Punkte entschärft, andere zusätzlich eingefügt.

Mit Blick auf das Ziel der Terrorismusbekämpfung bezeichnet DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke die Änderung als Augenwischerei: „Mit überbordenden bürokratischen Maßnahmen wird sich kein Terrorist von seinen Aktivitäten abhalten lassen. Im Gegenteil: Wenn die Behördenmitarbeiter durch die Verwaltung des legalen Waffenbesitzes gebunden sind, stehen sie nicht zur Bekämpfung von Terrorismus und organisierter Kriminalität zur Verfügung“.

Verbot größerer Magazine

Die Kommission hatte die Änderung der Feuerwaffenrichtlinie maßgeblich mit der Terrorismusbekämpfung begründet. Der Vorschlag sieht unter anderem vor, bestimmte halbautomatische Waffen allein auf Grund ihres militärischen Aussehens zu verbieten, regelmäßige medizinische Untersuchungen durchzuführen und Beschränkungen beim Verkauf von  Waffen unter Privatleuten einzuführen.

Die Position des Rates sieht gegenüber dem ursprünglichen Vorschlag Abmilderungen zum Verbot militärisch aussehender halbautomatischer Waffen vor, allerdings auch ein Verbot größerer Magazine. Zudem werden einige der behördlichen Maßnahmen bei der regelmäßigen Überprüfung der Voraussetzungen für den Waffenbesitz entschärft. Die ursprünglich vorgeschlagenen verpflichtenden medizinischen Untersuchungen lehnt der Rat ab. In anderen Bereichen trägt er aber viele der Kommissionsvorschläge mit. Zusätzlich werden sollen weitere Verbote eingeführt werden, die in erster Linie Sportschützen und Sammler antiker Waffen treffen können.

Maßnahmen sind überzogen

Der Deutsche Jagdverband und andere Verbände halten die Maßnahmen nach wie vor für überzogen. Sie beruhen zudem auf Daten und Informationen, die die Kommission mangelhaft erhoben hat. Sinnvoll sind laut DJV aber geplante Regelungen, die verhindern, dass sich unbrauchbar gemachte „Dekowaffen“ wieder zu scharfen Waffen zurückbauen lassen.

Parallel zum Rat berät auch das Europäische Parlament über den Entwurf. Dort ist in den zuständigen Ausschüssen deutliche Kritik an dem Vorschlag geäußert worden. Allein im federführenden Binnenmarkt-Ausschuss sind über 800 Änderungsanträge eingebracht worden. Das Parlament wird voraussichtlich im Herbst seine Position festlegen. Anschließend wird in Verhandlungen zwischen Rat, Parlament und Kommission die endgültige Fassung festgelegt.

Durchbruch bei Verhandlungen der Regierungsfraktionen / Rechtssicherheit für halbautomatische Jagdgewehre

Beim Bundesjägertag in Wolfsburg hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) heute den Durchbruch bei den Verhandlungen in der Regierungskoalition um die Novellierung des Bundesjagdgesetzes verkündet. Den rund 400 Delegierten und Gästen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) sagte Schmidt: „Mein Ziel ist es, im Hinblick auf das Führen von Jagdwaffen wieder Rechtssicherheit und damit den bisherigen Zustand wieder herzustellen. Ich bin optimistisch, dass wir noch vor der Sommerpause zu einer Regelung kommen werden.“ Das Führen dieser Waffen solle künftig zulässig sein, wenn sie mit höchstens drei Patronen geladen sind. Weitere Schwerpunkte der Bundesjagdgesetz-Novelle seien die bereits abgestimmten Regelungen zu Jagdbüchsenmunition, Jungjägerausbildung und Schießübungsnachweis.

DJV begrüßt Verhandlungsergebnis

DJV-Präsident Fischer begrüßte in einer ersten Stellungnahme das Resultat der Verhandlungen: „Damit gibt es in Kürze endlich wieder Rechtssicherheit für Besitzer von halbautomatischen Jagdgewehren.“ Angesichts der Diskussionen in den Bundesländern um die Verwendung bleihaltiger Jagdmunition sei die bundeseinheitliche Regelung überfällig gewesen, so Fischer weiter. Die Änderung enthält detaillierte Regelungen zur Jagdbüchsenmunition, mit denen sichergestellt werden soll, dass die Bleibelastung von Wildbret so weit wie möglich reduziert wird, aber andererseits eine tierschutzgerechte Tötungswirkung gewährleistet wird.

Verwaltungspraxis wieder hergestellt

Mit der Gesetzesänderung wird die bisherige Verwaltungspraxis der Waffenbehörden zu halbautomatischen Jagdgewehren mit auswechselbarem Magazin wieder hergestellt. Das Bundesverwaltungsgericht hatte im März entschieden, dass diese zur Jagd nicht verwendet werden dürften. Das Urteil hatte für Unverständnis in der Fachwelt und Verunsicherung bei Waffenbesitzern und Behörden geführt. Mit der jetzt vorgelegten Änderung wird diese Unsicherheit beseitigt. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts habe zu schnellem Handlungsbedarf geführt, sagte Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt.

Einheitliche Regelungen für Jägerausbildung

Die Neuregelung enthält auch bundesweit einheitliche Vorgaben für die Jägerausbildung sowie die Verpflichtung, vor der Teilnahme an Bewegungsjagden einen Schießübungsnachweis zu erbringen. Auch hierzu gab es in den letzten Jahren unterschiedliche Landesregelungen, deren Verfassungsmäßigkeit umstritten ist. So hatte das Verwaltungsgericht Arnsberg erst kürzlich die Landesregelung aus Nordrhein-Westfalen für verfassungswidrig erklärt und dem Bundesverfassungsgericht zur Entscheidung vorgelegt.

Der Novellierung vorausgegangen waren umfangreiche wissenschaftliche Studien, u.a. zur Tötungswirkung von Büchsenmunition. Im Februar hatte das Bundeslandwirtschaftsministerium einen Änderungsentwurf zum Bundesjagdgesetz vorgelegt, zu dem der Deutsche Jagdverband Stellung genommen hatte. Dieser Entwurf bildet die Grundlage der Änderung, die jetzt im Bundestag eingebracht werden soll.

Erste Ergebnisse einer bundesweiten Studie zu Naturbildung von Schülerinnen und Schülern liegen vor. In Auftrag gegeben haben sie der DJV und zwei gemeinnützige Vereinigungen, i.m.a - information.medien.agrar e.V. und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e.V.

Die Natur steht bei jungen Leuten höher im Kurs als bisher angenommen. Wie eine erste Trend-Analyse der Studie „Fokus Naturbildung“ ergibt, verbinden Jungen und Mädchen zwischen 12 und 15 Jahren mit der Natur vor allem „Freiheit“ und „Abenteuer“. Die gerade abgeschlossene und nun in der Auswertung befindliche bundesweite Befragung von tausend Kindern und Jugendlichen stellt zudem fest, dass die Natur den jungen Menschen einen wichtigen „Ausgleich“ zu ihrem Alltag bietet. Damit räumen diese ersten Ergebnisse mit dem Vorurteil auf, Jugendliche würden sich nur für virtuelle Medien und digitale soziale Netze interessieren.

Die Attribute „Freiheit“ und „Abenteuer“ assoziieren 74 beziehungsweise 71 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen mit der Natur. Für 73 Prozent bietet sie einen „Ausgleich“ zu Schule und Elternhaus. Mehr als 80 Prozent der Befragten sitzen nicht nur vor dem Computer, sondern sind regelmäßig in der Natur unterwegs. Nur weniger als ein Drittel findet es „uncool“ hinauszugehen. Das sind die ersten Ergebnisse der bundesweiten Studie „Fokus Naturbildung“. In Auftrag gegeben haben sie die drei gemeinnützigen Vereinigungen Deutscher Jagdverband e.V., i.m.a - information.medien.agrar e.V. und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e.V.. Das ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung sowie die IfA-Marktforschung  haben die Befragungen durchgeführt.

"Es ist erfreulich, dass Jugendlichen mehr wollen, als nur auf das Smartphone zu starren. Die vorläufige Auswertung zeigt, dass rund drei Viertel der Befragten einen Waldausflug richtig spannend finden, wenn Förster oder Jäger etwas erklären und sie wollen sogar praktisch mitarbeiten", sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer heute auf der Pressekonferenz anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Bildungsinitiative Lernort Natur auf dem Bundesjägertag in Wolfsburg.

„Mit Spannung erwarten wir jetzt die weiteren Auswertungen unserer gemeinsamen Studie“, betonten Vertreter der drei Auftraggeber auf der Pressekonferenz. Man erhoffe sich weitere Erkenntnisse zur Einstellung der jungen Menschen in Fragen des Naturschutzes und der Naturnutzung sowie zur Jagd-, Forst- und Landwirtschaft. Auch im Hinblick auf die demografischen Details könne es interessant sein, die Ansichten junger Menschen in Städten mit denen in ländlichen und naturnahen Regionen zu vergleichen. Nicht zuletzt würden die Auswertungen der Befragungen auch die Ansichten der Kinder und Jugendlichen gegenüber dem Engagement von Eltern, Lehrern und insbesondere der hier engagierten Institutionen in der Naturbildung reflektieren.

„Für uns als Naturbildungsanbieter sind die ersten Ergebnisse der Studie sehr erfreulich. Das Interesse an Aufenthalten in der Natur ist bei Jugendlichen in Deutschland sehr groß. Die Studie zeigt aber auch, dass wir unsere Angebote hinsichtlich der Inhalte und didaktischen Umsetzung überprüfen müssen. Um noch mehr Naturbildung zu ermöglichen ist es unumgänglich, mehr Zeit für den Besuch außerschulischer Lernorte im Schulalltag zu verankern. Hier ist unser Bildungssystem gefragt!“, äußerten sich Verbandsvertreter in einer ersten Stellungnahme.

Die endgültigen Resultate der detailreichen Studie über die Beziehung junger Menschen zur Natur erwarten die Verbände bis zum Herbst 2016.

Wie alt ist der Durchschnittsjäger? Wie viele Frauen gehen zur Jagd und was geben Waidmänner jährlich für den Artenschutz aus? Der DJV stellt erstmals repräsentative Daten zum Waidwerk in Deutschland vor.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat erstmals in einer repräsentativen Befragung soziodemographische Daten zu Jagd und Jägern erhoben: Demnach ist der Durchschnittsjäger in Deutschland 57 Jahre alt und ist in drei von vier Fällen verheiratet. Die Durchschnittsjägerin ist 51 Jahre alt und in einem von zwei Fällen verheiratet. Derzeit gibt es bundesweit im Schnitt 7 Prozent Jägerinnen. Doch in den Vorbereitungskursen zur Jägerprüfung sitzen heute bereits 20 Prozent Frauen.

Querschnitt der Bevölkerung

Jägerinnen und Jäger kommen aus der Mitte der Gesellschaft: Etwa 6 Prozent der Jäger sind Schüler, Studenten oder Auszubildende (Gesamtbevölkerung in Deutschland: 6 Prozent), 37 Prozent sind nicht oder nicht mehr berufstätig (42 Prozent) und 57 Prozent sind berufstätig in Voll- oder Teilzeit (52 Prozent). Ähnlich verhält es sich bei der Berufsverteilung: 23 Prozent (Gesamtbevölkerung: 32 Prozent) sind Angestellte oder Beamte, 13 Prozent (12 Prozent) leitende Angestellte oder Beamte im höheren Dienst, 10 Prozent  (3 Prozent) sind selbständig, 6 Prozent (1 Prozent) in der Land- und Forstwirtschaft tätig und 5 Prozent (4 Prozent) sind Freiberufler.

Familiäre Werte und Eigenverantwortung

Wer zur Jagd geht, lebt traditionelle Werte: 90 Prozent der Jägerinnen und Jäger geben an, in einem Mehrpersonenhaushalt zu wohnen. Im Bundesschnitt sind es nur 59 Prozent. Drei Viertel aller Jäger sind verheiratet (Gesamtbevölkerung: 55 Prozent) und nur etwa 16 Prozent Single (28 Prozent). Jäger tragen Verantwortung für die Gesellschaft: 41 Prozent aller Waidmänner engagieren sich ehrenamtlich, davon anteilig mehr Frauen, die etwa vermehrt Umweltbildungsprogramme oder Naturschutzprojekte umsetzen. Im Vergleich die Gesamtbevölkerung: Hier sind nur 9 Prozent ehrenamtlich im Umwelt- und Naturschutz engagiert.

Ansprechpartner mit Expertise vor Ort

Etwa eine Arbeitswoche pro Monat verbringen die Jäger in ihren Revieren in Wald und Feld. Sei es für Revierarbeiten, wie Biotoppflege und Hochsitzbau oder zur Beobachtung von Wildtieren und zur Jagd. Das macht den Jäger zu einem präsenten Ansprechpartner vor Ort, wenn es um Wild, Jagd und Natur geht.

Auf dem Stand der Technik

Jägerinnen und Jäger sind von gestern? Von wegen! 83 Prozent aller Jäger nutzen das Internet (Gesamtbevölkerung: 80 Prozent ), 82 Prozent haben ein E-Mail-Konto (62 Prozent in der Gesamtbevölkerung) und ein Drittel ist in den sozialen Medien aktiv (27 Prozent in der Gesamtbevölkerung).  

Wert der Jagd

Jagd in Deutschland ist die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Sie dient der Prävention von Wildschäden oder Tierseuchen und hilft dem Artenschutz. Die DJV-Mitgliederbefragung zeigt zudem: Die Jagd ist ein Wirtschaftsfaktor. Rund 1.570 Euro kostet die Pacht einer Jagd im Schnitt pro Jahr. Etwa 910 Euro pro Jahr geben Jäger für ihren mobilen Untersatz aus, 520 Euro für Reviereinrichtungen, 390 Euro für Handwerkszeug, wie Messer und Waffen, 280 Euro für Jagdbekleidung sowie 270 Euro für Wildschaden. Sonstige Ausgaben, wie etwa Tierarztkosten für den Hund, liegen etwa bei 180 Euro pro Jahr.

Hinzu kommen jährlich rund 220 Euro aus eigener Tasche für Biotoppflege oder Artenschutzmaßnahmen im Revier. Hochgerechnet auf die rund 375.000 Jägerinnen und Jäger in Deutschland, entspricht dies einer Investition von etwa 82,5 Millionen Euro pro Jahr für Naturschutz. Im Schnitt kommt jeder Jäger insgesamt auf Ausgaben von 4.340 Euro pro Jahr. Mit Investitionen von insgesamt 1,6 Milliarden Euro jährlich kurbeln die Jägerinnen und Jäger die deutsche Wirtschaft an.

Keine Jagd ohne Hund

Der Leitspruch "Jagd ohne Hund ist Schund" wird unter Jägern beherzt: In zwei Dritteln aller Jägerhaushalte ist mindestens ein Jagdhund vorhanden. Im Bundesschnitt besitzen nur etwa 11 Prozent aller Haushalte einen Hund. Dabei sind Vorstehhunde, wie etwa Deutsch Kurzhaar, Deutsch Drahthaar oder Weimaraner unter Jägern besonders beliebt. In jedem vierten Jägerhaushalt kommt ein vielseitig einsetzbarer Vorstehhund vor. Dicht gefolgt von Teckeln (12 Prozent), Apportierhunden (10 Prozent) und Terriern (8 Prozent). Es muss also nicht immer der Dackel sein.

Verantwortung für's Wild und Tierschutz

87 Prozent aller Jäger nutzt den Schießstand mindestens ein Mal pro Jahr, um zu trainieren. Nahezu die Hälfte aller Jäger geht jährlich sogar 3 Mal und mehr auf den Stand.

 

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Quellen

Vergleichszahlen aus unterschiedlichen Quellenangaben:

  • Vergleich zur Gesamtbevölkerung in Deutschland ab 18 Jahre: DeStatis (Alter, Geschlecht, Haushalt), GMS-Politikbus (Berufstätigkeit)
  • Vergleich zur Gesamtbevölkerung in Deutschland ab 14 Jahre: Deutsches Freiwilligensurvey (2014)
  • Vergleich zur Gesamtbevölkerung in Deutschland ab 14 Jahre: ARD/ZDF-Onlinestudie 2015 (Kommunikationverhalten)
  • Vergleich zur Gesamtbevölkerung in Deutschland: Statista 2016: Haustierbesitzer in Deutschland nach Anzahl von Hunden im Haushalt von 2010 bis 2015

Nachhaltige Jagd dient dem Schutz der Löwen: Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt eine Erklärung von 28 afrikanischen Staaten mit Löwenvorkommen.

Es ist wichtig, dass die Afrikaner selbst Stellung beziehen und das Feld nicht den sogenannten Tierrechtlern überlassen“, sagte DJV-Präsident Fischer. „Selbsternannte Experten haben im letzten Jahr mit einer Vielzahl von Unterstellungen und Unwahrheiten Stimmung gegen die Jagd gemacht und bemühen sich weiterhin, die Jagd in Afrika verbieten zu lassen.“

Vertreter aus 28 afrikanischen Ländern mit Löwenvorkommen sind unter Koordination der Washingtoner Artenschutzübereinkunft (CITES) und der UN-Konvention für wandernde Tierarten (CMS) in Entebbe, Uganda, zusammengekommen, um gemeinsam einen besseren Schutz der Löwen zu vereinbaren. Im südlichen Afrika ist die Zahl der Löwen um 12 Prozent gestiegen. In anderen Regionen nehmen sie weiter ab. Die Ursache für den Rückgang von Löwen sah man vor allem im Verlust von Lebensräumen. Menschen machen den Löwen ihren Platz streitig. Entscheidend ist es deshalb, die ländliche Bevölkerung in den Schutz der Löwen einzubinden und ihr Vorteile zukommen zu lassen. Mensch-Tier-Konflikte sind zu lösen. In vielen Ländern ist das Management von Löwenbeständen zu verbessern.

Die 28 Löwenstaaten stellten auch fest, dass gut organisierte Löwenjagd dem Schutze dient, wenn sie auf wissenschaftlichen Quoten gründet, die die soziale Position, das Alter und Geschlecht der bejagten Tiere berücksichtigen. Solche Trophäenjagd hat zum Schutz von Löwen in vielen Ländern beigetragen. Einfuhrverbote für Trophäen, so das Kommunique der zweitägigen Konferenz, könnten die derzeit noch stabilen Löwenbestände destabilisieren.

Für deutsche Jäger ist die Löwenjagd ohne große Bedeutung. Sie haben in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt weniger als 20 solcher Trophäen von der Afrikajagd mit nach Hause gebracht. Allerdings flossen daraus erhebliche Mittel in den Löwenschutz und zum Teil auch an ländliche Kommunen.

Jagdgegner führen große, meist spendenfinanzierte Kampagnen gegen die Löwenjagd und die Trophäeneinfuhr durch, die sie fälschlich für den Rückgang der Bestände in Afrika verantwortlich machen.

Link: https://cites.org/eng/saving_lions_Africa_agrees_on_ways_forward

Der Deutsche Jagdverband unterstützt eine Förderschule bei Goslar. Naturpädagoge Wolfgang Ritzke und sein Team erhalten einen Auto-Anhänger, der für die Schule gestiftet wurde.

Ein USB-Stick aus einer Abwurfstange? Schmuckbänder aus einer Jagdtrophäe? Im seinem Jagdrevier bei Goslar sucht Naturpädagoge Wolfgang Ritzke mit den Jugendlichen der Marie-Juchacz-Schule nicht nur nach Holz als Werkstoff. „Unsere Jungs und Mädels haben zuletzt aus Abwurfstangen vom Rehbock tolle Sachen gebaut. Wir geben nur den Anstoß, die Kreativität und das Engagement kommen von allein“, sagt Ritzke. DJV-Präsident Hartwig Fischer übergab jetzt einen Auto-Anhänger, der für die Schule gestiftet wurde.

Mit seinen Schülerinnen und Schülern ist der 68-jährige Langelsheimer schon seit Jahren bei vielen Lernort-Natur-Aktionen des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) dabei, wie zuletzt auf der Messe "Pferd und Jagd" in Hannover. Vor drei Jahren begann er, zusammen mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO), mit dem Aufbau einer Lernort-Natur-Schule in Langelsheim. Die AWO hatte eine leerstehende Werkshalle in Langelsheim bei Goslar erworben und der ehemalige Lehrer an der Berufsbildenden Schule war bereit, die Räume fachgerecht herzurichten. In drei Jahren ist dort eine Förderschule entstanden, die Jugendlichen ohne Schulabschluss neue Perspektiven eröffnet. Sie zeigt auch, was mit jagdlicher Naturpädagogik alles möglich ist, denn Lernort Natur ist ein wichtiger Bestandteil des Aus- und Weiterbildungskonzeptes.

Mit dem Auto-Anhänger wird die Schule nun mit einem weiteren wichtigen Arbeitsmittel unterstützt. „Wir reden immer von Humankapital, ein unschöner Begriff. Es sind junge Leute, die hier eine Perspektive bekommen", sagt Hartwig Fischer. "Die Jugendlichen haben tolle Ideen und entwickeln mit deren Umsetzung auch ein ganz neues Selbstwertgefühl. Sie merken, dass sie gebraucht werden." Das sei der Verdienst von Wolfgang Ritzke und seinem Team. Dort gingen die jungen Menschen nicht verloren. Der Anhänger sei daher auch ein Dankeschön für die geleistete Arbeit.

Das passt, denn viel Material muss häufig transportiert werden, um in den Werkräumen arbeiten zu können. Was die Schülerinnen und Schüler produzieren, kann sich sehen lassen: Tische, Stühle, Regale, Nistkästen, Wandschmuck und viele spezielle Anfertigungen gehören zum Repertoire. Ein Hingucker auf Messen ist ein Boot, gebaut in wochenlanger Kleinarbeit und natürlich einsatztauglich - ein Beispiel der Handwerkskunst. Hochsitze baut Wolfgang Ritzke mit den Jungen und Mädchen ebenfalls. Vor den Werkshallen wachsen in Hochbeeten frische Kräuter und Salate, von der Jagd kommen Wurst und Würstchen. Alles wird selbst verarbeitet. "Wir zeigen, wo die Nahrung herkommt und wie sie verarbeitet wird", erklärt Ritzke. "Die Jugendlichen bekommen dadurch ein neues Verhältnis zu Lebensmitteln." 

Das Elfenhaus beispielsweise wird mittlerweile für Kindergeburtstage als Bastelsatz angefragt. Mit den Jugendlichen fertigen Ritzke und sein Team die Holz-Bauteile für ein ökologisches Spielzeug. Denn das Häuschen ist sogleich Unterkunft für Ohrenkneifer. Im Blumenkasten aufgestellt, werden auf diese Weise sogar lästige Blattläuse ferngehalten. 

Der DJV lädt zum Bundesjägertag nach Wolfsburg ein. Rund 400 Delegierte und Gäste werden erwartet. Im Fokus stehen die DJV-Mitgliederbefragung und das 25-jährige Jubiläum der Bildungsinitiative Lernort Natur.

"25 Jahre Lernort Natur – Bildung in Feld und Flur“: Die Jägerinitiative Lernort Natur begeht in diesem Jahr das 25-jährige Bestehen und ist damit im Fokus des diesjährigen Bundesjägertags. Zu diesem laden der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Landesjägerschaft Niedersachsen etwa 400 Delegierte und Gäste aus ganz Deutschland für den 10. Juni nach Wolfsburg ein. Die Delegiertenversammlung ist das höchste Gremium der deutschen Jägerschaft und fasst Grundsatzbeschlüsse.

In einer öffentlichen Kundgebung am Freitag spricht ab 15 Uhr der Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung, Christian Schmidt MdB, über aktuelle jagdpolitische Themen. Anschließend wird der Sonderpreis „25 Jahre Lernort Natur“ an drei Preisträger verliehen. Ausgezeichnet werden hervorragende Leistungen in der Umweltbildung, stellvertretend für bundesweit mehr als 4.000 ehrenamtlich tätige Lernort-Natur-Aktive. 

Quelle
Waschke/djv
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Bei Lernort Natur stehen Kinder und Jugendliche im Fokus

Zudem werden erste Ergebnisse der bundesweiten Studie "Fokus Naturbildung" vorgestellt. Dafür hat der DJV zusammen mit Vertretern der Land- und Forstwirtschaft Jugendliche aller Schultypen aus dem gesamten Bundesgebiet hinsichtlich ihrer Einstellung zur Natur und deren Nutzung befragen lassen.

Wer sind "die" Jäger?

Wer sind "die" Jäger eigentlich? Wie viele Stunden sind sie wöchentlich in der Natur? Und wie viel Geld geben sie für Naturschutz aus? Eine aktuelle Studie soll Aufschluss über Jagd und Jäger in Deutschland geben: Erste Ergebnisse der repräsentativen DJV-Mitgliederbefragung werden auf dem Bundesjägertag vorgestellt.

Bereits am Donnerstag, 9. Juni, werden sich Delegierte in zwei Arbeitsgruppen mit aktuellen verbandspolitischen Themen auseinandersetzen. In der Veranstaltung "Grundsatzposition Jagd: So geht es weiter“ wird ein erstes Entwurfspapier erarbeitet, dass anschließend in die Kreisjägerschaften eingebracht und 2017 von den Delegierten endgültig verabschiedet werden soll. Der Workshop "Lernort Natur: Die nächsten 25 Jahre" widmet sich einem Perspektivpapier zur jagdlichen Naturpädagogik. Zudem stehen die Bundesjagdgesetz-Novelle und der künftige Umgang mit halbautomatischen Jagdwaffen als aktuelle jagdpolitische Themen auf der Agenda.

Der DJV vertritt rund 245.000 Jägerinnen und Jäger in Deutschland. Als Zusammenschluss von 15 deutschen Landesjagdverbänden setzt sich der Dachverband als anerkannte Naturschutzvereinigung für den Schutz von Wild, Jagd und Natur ein.

Informationen zu Programm und Anfahrt gibt's HIER

 

 
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