Wichtige Entscheidungen in der Jagdpolitik werden auf europäischer Ebene getroffen. DJV ruft zur Teilnahme an der Europawahl auf. Wahlprüfsteine zu jagdlich relevanten Themen liegen den Parteien vor.

Das Verbot von bleihaltiger Schrotmunition durch die REACH-Verordnung, die Verschärfung des Waffenrechts durch die EU-Feuerwaffenrichtlinie oder die Änderung des Schutzstatus des Wolfes nach FFH-Richtlinie – die europäische Gesetzgebung beeinflusst die Jagd in Deutschland zunehmend. Es ist deshalb sehr wichtig, der Jagd im Europäischen Parlament eine Stimme zu geben und die Jagdpolitik der kommenden Jahre mitzubestimmen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) ruft alle wahlberechtigte Jägerinnen und Jäger dazu auf, sich an der Europawahl zu beteiligen. Zum zehnten Mal wählen die Bürgerinnen und Bürger der Europäischen Union ihr Parlament, europaweit in der Zeit vom 6. bis zum 9. Juni, in Deutschland am 9. Juni 2024.

Der DJV hat einen Fragenkatalog erstellt und sich mit diesem an die wichtigsten Parteien gewandt. Mit den sogenannten Wahlprüfsteinen sollen die Positionen der Parteien zu bestimmten jagdlich relevanten Themen abgefragt werden. Die Antworten der Parteien werden voraussichtlich ab Ende April auf jagdverband.de veröffentlicht.

Das Europäische Parlament ist neben der Europäischen Kommission und dem Europarat eines der drei wichtigsten Gremien der Gesetzgebung und das einzige direkt gewählte Organ. Es nimmt maßgeblichen Einfluss auf fast alle Gesetzgebungsvorhaben der EU. Europaweit werden insgesamt 720 Abgeordneten neu gewählt – 96 davon in Deutschland.

Reh belegt Spitzenplatz, gefolgt von Raubsäugern sowie Feldhase und Kaninchen. Risikoreich ist die Zeit von 6 bis 8 und von 21 bis 23 Uhr. Zeitumstellung erhöht Gefahr.

Achtung, Wildwechsel: Die meisten Unfälle pro Jahr passieren im April und Mai – insgesamt über ein Fünftel. Dann kommt es häufig zu Zusammenstößen mit Rehböcken – übers Jahr gesehen sind es knapp die Hälfte aller Meldungen. Besonders risikoreich ist die Zeit von 6 bis 8 Uhr und von 21 bis 23 Uhr. Ursachen sind Revierkämpfe bei den männlichen Tieren und verstärkte Futtersuche nach der winterlichen Fastenzeit. Erhöht wird das Unfallrisiko noch durch die Zeitumstellung: Der Berufsverkehr fällt morgens wieder für Wochen in die Dämmerung – die aktivste Zeit der Rehe. Zu diesen Ergebnissen kommen Wissenschaftler, die für den Deutschen Jagdverband (DJV) über 36.500 Datensätze aus dem Tierfund-Kataster ausgewertet haben. Das Kataster ist das einzige bundesweit einheitliche Erfassungssystem für Totfunde. Nutzer haben die Daten in den Jahren 2021 bis 2023 eingegeben. Der DJV bittet Verkehrsteilnehmer, in der Morgen- und Abenddämmerung besonders umsichtig zu sein. Sehr unfallträchtig sind Straßen durch den Wald oder entlang der Wald-Feld-Kante.

Reh auf Platz 1 der Unfallmeldungen

Die Dämmerung bietet vielen Wildtieren natürlichen Schutz vor Fressfeinden – allerdings nicht vor dem Berufsverkehr. Laut Auswertung des Tierfund-Katasters belegt das Reh im Jahresverlauf den traurigen Spitzenplatz mit insgesamt 48 Prozent aller gemeldeten Wildunfälle. Fuchs, Waschbär, Dachs und Marderhund folgen auf Platz 2 mit insgesamt 14 Prozent, gefolgt von Hasen und Kaninchen mit 11 Prozent.

Die meisten Unfälle mit Vögeln passieren im Frühjahr

Hinter den genannten Säugetieren folgt die Gruppe der Vögel auf Platz 4 mit insgesamt 5 Prozent der erfassten Wildunfälle. Schwerpunkt sind hier die Monate März bis Mai: 43 Prozent aller Meldungen fallen in diese Periode. Möglicherweise hängt dies zusammen mit der erhöhten Aktivität der Tiere: Vogelzug, Revierverteidigung, Nestbau oder Aufzucht der Jungen sind kräftezehrend.

Einen kostenfreien Radiobeitrag zum Beginn der Wildunfallsaison gibt es hier.

Im Frühjahr 2023 leben 19 Hasen pro Quadratkilometer auf Feld und Wiese. Das ist der höchste Wert seit Beginn des Monitorings vor zwei Jahrzehnten. Die meisten Tiere gibt es im Nordwesten Deutschlands.

Auf Deutschlands Wiesen und Feldern leben im Schnitt 19 Feldhasen pro Quadratkilometer. Das ist der höchste Wert seit Beginn des bundesweiten Monitorings vor über zwei Jahrzehnten. Gezählt haben Jägerinnen und Jäger im Frühjahr 2023 in über 400 Referenzgebieten – und zwar nachts mit genormten Scheinwerfern auf genau festgelegten Strecken. Im Vergleich zum vorangegangenen Frühjahr sind die Feldhasenbesätze um 3 Tiere pro Quadratkilometer gestiegen, haben Wissenschaftler ausgewertet. Die meisten Feldhasen leben im Nordwestdeutschen Tiefland, dort sind es durchschnittlich 28 Tiere pro Quadratkilometer. Diese vorläufigen Ergebnisse aus dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) hat der Deutsche Jagdverband (DJV) heute veröffentlicht.

Guter Zuwachs im Nord- und Südwesten

Jägerinnen und Jäger zählen im Frühjahr und Herbst. Aus der Differenz ergibt sich die Nettozuwachsrate – ein Maß für die Entwicklung der Population in einem Gebiet. Bundesweit lag der Wert für 2023 bei 15 Prozent – das sind 2 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Besonders hoch fällt die Nettozuwachsrate im Süden und Südwesten Deutschlands aus. Dort war es laut Deutschem Wetterdienst ausgesprochen warm und sonnig. Im Nordosten und Osten war es warm, allerdings wechselten sich starke Trockenheit und Regenereignisse ab. Nach Angaben der Meteorologen war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881 mit milden Temperaturen bis in den September, jedoch mit niederschlagsreichen Perioden. Für Feldhasennachwuchs ist nasskalte Witterung in den ersten zwei Lebenswochen bedrohlich. 

Hasenapotheke ist wichtig

Als ursprünglicher Steppenbewohner benötigt der Feldhase eine strukturreiche Offenlandfläche. Besonders Brachen mit unterschiedlichen Wildkräutern sind essenziell als Futtergrundlage. Die sogenannte Hasenapotheke umfasst mehrere Dutzend Wildpflanzen wie Baldrian, Löwenzahn oder Wilde Möhre. Die tatsächliche Umsetzung von vier Prozent Brachfläche für bestimmte landwirtschaftliche Betriebe, die von der Europäischen Union bereits 2023 beschlossenen wurde, wären ein Zugewinn für die Artenvielfalt. Das Aussetzen dieser Auflagen führt tendenziell zu weniger Lebensraum für Feldhase, Rebhuhn oder Feldlerche.

Artenschutz gemeinsam mit Landwirten

Entscheidend für eine Steigerung von Artenvielfalt und Artenschutz sind Maßnahmen, von denen Insekten, Feldvögel, Wildtiere und Landwirtschaft gleichermaßen langfristig profitieren. Eine konkrete Maßnahme könnte beispielsweise der Anbau von Wildpflanzen statt Mais zur Biogaserzeugung sein – als produktionsintegrierte Maßnahme. Auch mehrjährige Brachen mit heimischen Wildpflanzen, Altgrasstreifen und mehrjährige Blühstreifen begrüßt der DJV. Modellprojekte wie die Allianz für Niederwild (Landesjagdverband Baden-Württemberg) oder das Kooperationsprojekt "Bunte Biomasse" (Veolia Stiftung, Deutsche Wildtier Stiftung und DJV) zeigen: Es gibt verschiedene praxistaugliche Maßnahmen, die Ökologie und Ökonomie in Einklang bringen.

Einen kostenfreien Radiobeitrag zur aktuellen Hasenzählung in Deutschland gibt es hier.

Bundesverkehrsministerium lässt Bestandsdrohnen ohne Zertifizierung des Herstellers weiterhin zu. Mindestabstand zu Siedlungen, Erholungsgebieten sowie Industrie- und Gewerbeflächen wird reduziert. Bundesregierung reagiert damit auf Forderungen von DJV und DWR.

Das Bundesverkehrsministerium hat heute eine Ausnahmeregelung angewiesen, mit der die Jungwildrettung mit Bestandsdrohnen weiterhin möglich bleibt. Drohnen, die vor dem Inkrafttreten der EU-Drohnenverordnung angeschafft wurden, können damit weiterhin während der Mahd eingesetzt werden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die Deutsche Wildtierrettung (DWR) begrüßen die Entscheidung. Beide Verbände hatten sich gegenüber der Bundesregierung für eine schnelle und unbürokratische Lösung eingesetzt.

"Im Sinne des Tierschutzes war diese Entscheidung dringend notwendig, damit Jägerinnen und Jäger in der kurz bevorstehenden Saison effektiv Tierleid verhindern können", sagte DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke. „Rechtssicherheit für unsere Jungwildretter ist unabdingbar und muss dauerhaft erreicht werden“, ergänzte der DWR-Vorsitzende Andreas Brandt. Die Ausnahmeregelung des Luftfahrt-Bundesamtes ist zunächst auf acht Monate befristet. Gegenüber DJV und DWR haben ranghohe Behördenvertreter aus den zuständigen Ministerien signalisiert, dass eine dauerhafte Lösung gefunden werden soll.

Mit der neuen Regelung bleibt es vorerst möglich, Bestandsdrohnen einzusetzen, auch wenn diese nicht über eine entsprechende Zertifizierung des Herstellers verfügen. Entsprechende EU-Vorgaben werden ausgesetzt. Der Mindestabstand zu Siedlungen, Erholungsgebieten sowie Industrie- und Gewerbeflächen wird laut Allgemeinverfügung des Luftfahrt-Bundesamtes von 150 auf 10 Meter reduziert. Somit sollen Drohnen künftig auf über 90 Prozent mehr Agrarflächen eingesetzt werden können.

Die Jungwildrettung in der Mähsaison wird zum Großteil von ehrenamtlichen Helfern geleistet. Allein bei der DWR sind knapp 460 Teams registriert. Der Drohneneinsatz mit Wärmebildtechnik ist auf die frühen Morgenstunden beschränkt. Die in den vergangenen Jahren massiv gestiegenen regulatorischen Hürden für Drohnen setzen diese für den Tier- und Artenschutz enorm wichtige Arbeit zunehmend aufs Spiel.

Der Wildpflanzenguide kombiniert Kräuter und Pilze mit Wildbret. Insgesamt 16 Rezepte aus vier Jahreszeiten werden vorgestellt – auch als Video. Die Broschüre ist 82 Seiten stark und jetzt im DJV-Shop erhältlich.

Ob Bärlauch, Blaubeere oder Brennnessel: Auf Wiesen und in Wäldern wachsen über das ganze Jahr hinweg viele Wildpflanzen, die sich für die Küche eignen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) veröffentlicht jetzt für die Reihe Wild auf Wild den Wildpflanzenguide. Das Heft stellt heimische Kräuter und Pilze vor, gegliedert nach Jahreszeiten. Insgesamt 16 passende Wildrezepte gibt es dazu. Herzhaftes, wie Wildbuletten und Spareribs, gibt es in der Broschüre ebenso wie leichte Salate oder süße Panna Cotta.

Der Wildpflanzenguide beschreibt 30 Gewächse, die in der heimischen Natur häufig vorkommen und erklärt, wann und wo sie zu finden sind. Große Fotos ergänzen die informativen Texte. Asiapfanne, Lahmacun und Bulgogi: Koch Olaf Deharde hat die passenden Rezepte mit Wild zur Verfügung gestellt. Er hat mittlerweile in über 60 Ländern typische Gerichte gekocht und probiert. Der Wildpflanzenguide umfasst 82 Seiten und wird im DIN A5 Format herausgegeben. Es ist das elfte Rezeptheft aus der Reihe Wild auf Wild.

Für die Rezepte gibt es zusätzlich Tutorial-Videos auf dem YouTube-Kanal des DJV: Einfach QR-Codes unter den Rezepten einscannen. Der Wildpflanzenguide ist ab sofort im DJV-Shop erhältlich. Einen kostenlosen Download gibt es auf der DJV-Internetseite.

Neuregelungen des Luftfahrtbundesamtes für Bestandsdrohnen. Tier- und Artenschutz während der Grünlandmahd massiv betroffen. DJV fordert Ausnahmegenehmigungen für Drohnenpiloten für die Zeit der Kitzrettung.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert in einem Schreiben das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) auf, bessere Rahmenbedingungen für die Jungwildrettung mittels Drohnen für die bevorstehende Mähsaison zu schaffen. Die Luftverkehrsordnung soll dazu entsprechend angepasst werden.

Nach dem Auslaufen von Übergangsvorschriften der EU-Drohnenverordnung sind seit dem 1.1.2024 vor allem für Bestandsdrohnen schärfere Regeln in Kraft – das betrifft insbesondere größere Mindestabstände zu Straßen und Gebäuden und den ständigen Sichtkontakt zum Flugobjekt. Die aus Tierschutzgründen unerlässliche Jungtierrettung wird damit massiv eingeschränkt. Eine Übergangsfrist ist mittlerweile ausgelaufen. Als Folge könnte ein großer Teil der vom BMEL bis Ende 2022 geförderten Drohnen praktisch nicht mehr eingesetzt werden – entgegen der Bedingung im Zuwendungsbescheid.

Die Jungwildrettung in der Mähsaison wird zum Großteil von ehrenamtlichen Helfern geleistet. Mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen werden in den frühen Morgenstunden, meist noch vor Sonnenaufgang, eingesetzt. Die in den letzten Jahren massiv gestiegenen regulatorischen Anforderungen setzen diese für den Tier- und Artenschutz wichtige Arbeit zunehmend aufs Spiel.

Neues Online-Magazin für Edelwildenthusiasten: Das Rotwild zunehmend unter Inzucht leidet, ist vielen bekannt. Um Lösungen zu finden, hat der Wildbiologe Frank Zabel ein Online-Magazin gegründet. "Das Edelwild" ist kostenlos und ein Mitmach-Magazin. Was das genau bedeutet und wie Zabel mit seinem Magazin Teil der Lösung sein möchte, erzählt er im Interview.

DJV: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, dem Rotwild ein Online-Magazin zu widmen?

Frank Zabel: Als Wildbiologe habe ich ein Magazin wie dieses oder besser gesagt eine Plattform zum Austausch vermisst. Zwar beschäftigen sich viele Experten mit dem Rotwild, leider arbeitet man aber weitestgehend nebeneinander her, das möchte ich ändern. Es wird höchste Zeit, das vorhandene Wissen zu bündeln und sich konstruktiv auszutauschen. So braucht nicht jeder das Rad neu für sich zu erfinden und wir können von unseren Erfahrungen profitieren. Die Probleme, ob Inzucht, zunehmender Freizeitdruck, Klimawandel oder das Auftreten neuer Wildkrankheiten gleichen sich überall. Da spielt es keine Rolle, ob wir uns in Südtirol, Österreich, der Schweiz oder in Deutschland befinden.

Wie kann Ihr Magazin dazu beitragen, die Zukunft des Rotwildes zu sichern?

Ich bin der festen Überzeugung, dass wir gemeinsam zu besseren Lösungen kommen. Dazu soll "Das Edelwild" als Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen Jagdpraktikern untereinander und der Wissenschaft beitragen. Wenn wir unsere Wissensstände miteinander teilen und in die Gesellschaft tragen, sparen wir uns kostbare Zeit. Und der Zeitfaktor ist, wie wir heute wissen, limitierend. Fakt ist: Wollen wir die Inzuchtdepression unseres Rotwilds aufhalten, müssen wir jetzt handeln und zusammenarbeiten.

Laie oder Experte: Für wen ist das Online-Magazin besonders interessant?

Wir befinden uns alle auf unterschiedlichen Wissensständen und das ist weniger ein Problem, sondern vielmehr eine Chance. Das Magazin "Das Edelwild" ist für jeden gedacht, der sich für Rotwild interessiert: Für den jagdlichen Praktiker, der weniger tief in der Wissenschaft steckt, wie auch für den Wissenschaftler, der über weniger jagdliche Praxis verfügt. Diese Vielfalt ist auch im Magazin selbst zu finden. Wissenschaftliche Forschungsergebnisse fließen genauso ein wie Ergebnisse und Erfahrungen aus der jagdlichen Praxis.

Auf Ihrer Internetseite steht, dass jeder mitmachen kann. Wie genau geht das?

Jeder ist eingeladen, sich in das Online-Magazin einzubringen. "Das Edelwild" erscheint zweimal jährlich und besteht aus Gastbeiträgen. Wer Inhalte beitragen möchte, schreibt am besten eine E-Mail an redaktion@dasedelwild.de. Wir sind ein kleines ehrenamtliches Redaktionsteam, das die Inhalte nach Verifizierung aufnimmt. Diese Aufgabe stemme ich gemeinsam mit Forstdirektor a.D. Hans-Albrecht Hewicker, Dr. Christian Schadendorf und Walter Mahnert.

Die erste Ausgabe von "Das Edelwild" können Sie hier unentgeltlich herunterladen.

Vergabe der Preise für Online-Kommunikation auf dem Bundesjägertag in Mainz. Jury mit Kommunikations- und Jagdexperten gut besetzt. Preisgelder von insgesamt 27.500 Euro stehen für die Gewinner bereit.

Herausragende Öffentlichkeitsarbeit über digitale Medien – Jägerschaften unter dem Dach des Deutschen Jagdverbands können sich mit ihren Online-Auftritten für den DJV-Preis „Online-Kommunikation 2024“ bewerben, Einzelpersonen für den Sonderpreis „Social Media 2024“. Eine vierköpfige Jury mit ausgesuchten Experten und großer jagdpraktischer und kommunikativer Kompetenz bewertet die Einreichungen. Die einzelnen Mitglieder stellen wir nachfolgend vor.

Felix Kuwert
Felix Kuwert ist Kopf und Gründer von "Jagdmomente", einer Plattform für Jagdfilme. Allein auf Instagram und YouTube folgen dem studierten Forstwirt über 60.000 Nutzer. Die Leidenschaft für das Filmemachen begann für ihn bereits im Studium. Seit 2017 produziert Felix Kuwert Videos mit dem Ziel, die Vielseitigkeit und die gesamte Bandbreite der Jagd bildlich festzuhalten. Sein Film "Die Jagd - eine Liebe zur Natur" gewann 2019 den Sophie Award des Deutschen Jagdverbandes.

Christine Fischer
Aufmerksamkeit schaffen für die Bedürfnisse der Natur und für den Wert einer ethischen, nachhaltigen Jagd sowie ein klares Bekenntnis zum Prinzip „Schutz durch Nutzung“ – das sei ihre Vision. In ihrem Blog "Hirsch&Co", in Vorträgen, Seminaren und Interviews geht es ihr um den richtigen Umgang mit der Jagd in den sozialen Medien. Ihr Kernthema ist die Öffentlichkeitsarbeit. Christine Fischer ist gefragte Expertin bei Podiumsdiskussionen und Interviews. Die freie Kommunikationsberaterin sieht das Thema Jagd in den sozialen Medien als mitentscheidend für die öffentliche Akzeptanz der Jagd.

Bertram Graf von Quadt
Bertram Graf von Quadt ist Journalist und leidenschaftlicher Jäger. Er hat mehrere Bücher zu jagdlichen Themen veröffentlicht, einige davon auch als Hörbuch, und er schreibt regelmäßig Artikel für verschiedene Jagdzeitschriften. In den sozialen Medien ist er aktiv mit praktischen Tipps zur Jagd.

Helmut Dammann-Tamke
Helmut Dammann-Tamke ist seit 2008 Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen. Auf dem Bundesjägertag 2023 wurde er mit 96 Prozent der Stimmen zum Präsidenten des Deutschen Jagdverbandes gewählt. "Geschlossenheit leben, Kampagnenfähigkeit ausbauen und Kommunikation optimieren – das sind meine zentralen Ziele. Jägerinnen und Jäger sind Anwalt des Wildes und Naturschützer, das muss künftig noch mehr herausgehoben werden."

Einsendeschluss für die Einreichung der Online-Auftritte ist der 1. Mai 2024. Die Gewinner werden auf dem Bundesjägertag in Mainz Ende Juni bekannt gegeben. Die Teilnahmebedingungen und das Bewerbungsformular finden Sie auf unserer Internetseite.

Verbraucherschutzministerium hebt weitere ASP-Sperrzonen in drei Landkreisen sowie in Frankfurt (Oder) auf. Jagdverbände mahnen zu besonderer Vorsicht im Schutzkorridor nach Polen und Sachsen. Mangelhafte Biosicherheit an Autobahnraststätten und Transitrouten muss behoben werden.

Am 10. September 2020 ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals in Brandenburg aufgetreten, jetzt ist die vollständige Tilgung der gefährlichen Tierseuche in greifbare Nähe gerückt. Die ersten Kerngebiete wurden bereits im vergangenen Jahr aufgehoben, dort gilt die ASP als getilgt und zurückgedrängt. Am 29. Februar 2024 folgt nun die Aufhebung weiterer Sperrzonen in den Landkreisen Barnim, Märkisch-Oderland und Oder-Spree sowie in der kreisfreien Stadt Frankfurt (Oder). Die bisherige Sperrzone I (Pufferzone) soll zum Teil aufgehoben und die Sperrzone II vollständig in Sperrzone I überführt werden. Die derzeit noch bestehende Sperrzone II (infiziertes Gebiet) im Land Brandenburg wird damit fast halbiert.

„Dieser Erfolg basiert auf der guten Zusammenarbeit der Jägerschaft mit den zuständigen Behörden und der konsequenten Umsetzung der Bekämpfungsmaßnahmen“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB) und Präsidiumsmitglied des Deutschen Jagdverbands (DJV). Es sei jetzt wichtig, dass die Schutzkorridore nach Polen und Sachsen weiterhin möglichst schwarzwildfrei blieben und regelmäßig nach Wildschweinkadavern gesucht werde, um ein erneutes Aufflammen der Tierseuche rechtzeitig zu erkennen und zu bekämpfen. Die festen Zäune seien zentraler Bestandteil und Schlüssel zum Erfolg, ergänzt Dr. Wellershoff. Aktuell besteht lediglich noch im südlichen Landkreis Spree-Neiße ein aktives Seuchengeschehen.

Leider häufen sich derzeit Meldungen, dass ASP-Warnschilder, Müllbehälter und Wildzäune an Autobahnrastplätzen oder Transitrouten teilweise in einem schlechten Zustand oder gar nicht mehr vorhanden sind. Der DJV und der LJVB fordern das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, die Biosicherheit wieder durchgehend zu gewährleisten. Der Bund ist zudem laut DJV und LJVB gefordert, die betroffenen Bundesländer deutlich stärker finanziell zu unterstützen. Allein in Brandenburg belaufen sich die Kosten der Seuchenbekämpfung bereits auf über 130 Millionen Euro. „Mit dieser enormen Investition hat Brandenburg die benachbarten Bundesländer bisher vor einer nicht vorhersehbaren Katastrophe bewahrt. Diese Leistung muss vom Bund und den benachbarten Bundesländern honoriert werden“, sagt Dr. Wellershoff.

Weitere Informationen und Verhaltenstipps gibt es auf der ASP-Sonderseite des DJV.

Bereits im Februar beginnt für viele Wildtiere die Brut- und Setzzeit. Frischlinge, Junghasen und Co. sind in diesem Jahr besonders anfällig: Anhaltende Nässe begünstigt Krankheiten. Der DJV gibt Tipps für einen wildtierfreundlichen Ausflug in die Natur.

Im Frühjahr werden Feld, Wiese und Wald zur wilden Kinderstube. Wildschweine, Feldhasen oder Stockenten bringen bereits jetzt ihren Nachwuchs zur Welt. Sie gehören zu den Nestflüchtern: Ihre Jungen kommen mit voll entwickelten Sinnen zur Welt. Da sie keine Höhle haben wie Fuchs oder Kaninchen, sind sie der Witterung ausgesetzt. Durchweichte Böden und beständige Niederschläge machen dem ersten Jungtiernachwuchs dieses Jahr besonders zu schaffen: Fell oder Federn verkleben, isolieren schlecht und Krankheiten haben leichtes Spiel. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bittet daher um besondere Rücksichtnahme in Wald und Flur.

Alleinsein ist wichtig fürs Überleben

„Wer auf den Wegen bleibt, vermeidet so am besten Stress in der Kinderstube Natur“, so DJV-Präsidiumsmitglied Detlef Zacharias. Ein vermeintlich hilfloses Jungtier sollte aber auf keinen Fall einfach mitgenommen werden. Die Eltern bewachen ihren gut getarnten und fast geruchlosen Nachwuchs aus sicherer Entfernung, um keine Fressfeinde anzulocken. Wer Jungtiere berührt, kann sie zu Waisen machen.

Wildtiere am besten mit dem Fernglas beobachten

Der DJV rät Naturfreunden, Abstand zu halten und Wildtiere aus sicherer Entfernung mit dem Fernglas zu beobachten. Besondere Vorsicht ist bei Wildschweinen mit Frischlingen geboten. Muttertiere verteidigen ihre Jungen vehement – das kann für Mensch und Hund gefährlich werden. Hunde sollten beim Ausflug in die Natur im Einflussbereich ihrer Besitzer bleiben. Vielerorts gilt während der Brut- und Setzzeit zudem eine Leinenpflicht – und das bis Mitte Juli.

Kaninchen, Feldmäuse oder Füchse sind übrigens weniger abhängig von der Witterung: Ihr Nachwuchs kommt in einer unterirdischen Höhle zur Welt. Als sogenannte Nesthocker kommen die Jungtiere zumeist nackt und blind zur Welt. Erst nach einigen Wochen sind sie fähig und bereit, den Elterntieren nach draußen zu folgen.

Einen kostenfreien Radiobeitrag gibt es hier.

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