Das neue PR-Handbuch gibt praktische Tipps zur Vermarktung von Wildbret. Damit unterstützt die DJV-Kampagne "Wild auf Wild" Jäger, die einen Gastronomieauftritt in der Öffentlichkeit planen.

 

Ob Gulasch oder Bratwurst - viele Jäger nutzen Wildbret um auf Märkten oder Festen Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd zu machen. Jetzt hat der Deutsche Jagdverband (DJV) im Rahmen der Kampagne "Wild auf Wild" ein PR-Handbuch für Jäger herausgebracht. Darin finden Gastronomen viele Tipps und Informationen für den gelungenen Auftritt auf Veranstaltungen. Wildbret steht dabei im Fokus.

Fallbeispiele, Anleitungen für erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit und praktische Tipps zur Fleischhygiene helfen bei der Planung von Veranstaltungen, bei denen Wildbret angeboten wird. Welche Vorschriften müssen Jäger bei der Zubereitung von Fleisch einhalten? Wie muss ein guter Verkaufsstand aussehen, der viele Gäste anzieht? Und wie spreche ich die örtliche Presse an? Antworten auf solche Fragen gibt das PR-Handbuch für Jäger.

Die erste Auflage ist limitiert. Kostenlose Einzelexemplare können im DJV-Shop zzgl. Versandkosten bestellt werden.

Mit "Wild auf Wild" baut der DJV das positive Image der Jagd über Wildbret weiter aus. Mit Rezepten und weiteren Aktionsmitteln stellt die Kampagne Jägern das nötige Handwerkszeig für einen erfolgreichen Auftritt in der Öffentlichkeit zur Verfügung. Mehr auf wild-auf-wild.de

Tierrechtler schlagen eine vermeintliche Alternative zur Wildschweinjagd vor: Eine Kastration per Impfung. Der DJV erklärt, warum diese Idee nicht funktionieren wird.

Bei Hausschweinen wird es bereits als Verhütungsmittel verwendet: Das Medikament Improvac soll nach Forderungen von Tierrechtlern nun auch bei Wildschweinen zum Einsatz kommen. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hält diesen Vorschlag für realitätsfern und stellt klar: Impfen ist keine Alternative zur Jagd um den Bestand zu reduzieren.

Improvac ist ein Impfstoff. Das Problem: Er kann nur gespritzt werden. Er regt im Körper die Produktion von Antikörpern an. Diese Stoffe verhindern, dass Sexualhormone im Körper gebildet werden. Ohne diese Hormone schrumpfen die Hoden, die Tiere können sich nicht erfolgreich fortpflanzen. Damit Improvac wirkt, sind sogar zwei Spritzen nötig. Auf Wildschweine übertragen hieße dies, dass jedes männliche Tier zweimal zur Impfung eingefangen werden müsse. Ach ja, nach acht Wochen müsste die Impfung aufgefrischt werden, damit die Tiere unfruchtbar bleiben.

Da wäre dann noch die Verhütung durch Gestagene bei weiblichen Wildschweinen. Die Hormone lassen sich als Köder deutlich einfacher verabreichen, jedoch stellt dies für den DJV einen unverantwortlichen Eingriff ins Ökosystem dar. Ähnlich wie beim Menschen müssen die Hormone zur Verhütung regelmäßig eingenommen werden. Anders als im Stall sei dies in der Natur nahezu unmöglich, sagt Tierärztin Dr. Susanne Hartmann von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT). Werden Gestagene nicht regelmäßig verabreicht, steige die Fruchtbarkeit sogar. Nicht auszuschließen sei, dass Frischlinge den Köder fressen und verfrüht geschlechtsreif werden, so Hartmann. Andere Säugetiere wären von der Wirkung der Hormone ebenfalls betroffen.

Anlässlich der drohenden Gefahr der Afrikanischen Schweinepest fordern Politiker eine verstärkte Reduktion der Wildschweine. Solange die Seuche noch nicht in Deutschland angelangt ist, hält der DJV die Jagd für das einzig sinnvolle Mittel.

Jagdverband und Bauernverband rufen zur Anlage von Bejagungsschneisen im Mais auf.

Landwirte sollten durch die Anlage von sogenannten Bejagungsschneisen im Mais eine erfolgreiche Bejagung von Schwarzwild durch die Jäger unterstützen. Der Deutsche Bauernverband (DBV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) rufen daher gemeinsam die Landwirte dazu auf, bei der diesjährigen Maisaussaat Bejagungsschneisen anzulegen. Die Voraussetzungen für deren unbürokratische und praxistaugliche Anlage sind bereits im vergangenen Jahr von einigen Bundesländern genutzt worden. Mit den vorhandenen Nutzungscodes im gemeinsamen Agrarförderungsantrag wird die Anlage von Blühstreifen und Bejagungsschneisen erleichtert.

Mit Nachdruck fordern die Verbände gleichzeitig die Regierungen aller Bundesländer auf, den vorhandenen agrarpolitischen Spielraum für die Anlage von Bejagungsschneisen zu nutzen und die sogenannten Mischcodes für Bejagungsschneisen auch tatsächlich zur Antragstellung 2018 anzubieten. Bejagungsschneisen müssten zudem künftig in allen Feldkulturen unbürokratisch möglich sein. „Länder, Jäger und Landwirte müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen und ihren Beitrag zur Schwarzwildbejagung im Sinne der Reduzierung der Risiken eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest leisten“, betonten die beiden Verbände.

DBV und DJV erklären, dass es inzwischen ohne großen bürokratischen Aufwand möglich ist, Schneisen zur Bejagung anzulegen, sofern die Bundesländer diese Möglichkeit anbieten. Für Jäger sind diese Schneisen eine gute Möglichkeit, die Schwarzwildbestände in der Feldflur zu reduzieren und somit das mögliche natürliche Verbreitungsrisiko der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Seuchenfall zu senken. Der Deutsche Bauernverband und der Deutsche Jagdverband appellieren an die Jäger, über die gesamte Jagdsaison jede Gelegenheit zu nutzen, Schwarzwild zu bejagen.

Die bisherigen Erfahrungen im Rahmen der EU-Agrarpolitik mit Nutzungscodes für Flächen mit Schneisen, die einen untergeordneten Teil der Gesamtfläche einnehmen, seien durchweg positiv gewesen. Infolge geeigneter Mischcodes entfalle die Notwendigkeit des Herausrechnens dieser Flächen, wodurch sich bürokratischer Aufwand und Rechtsunsicherheit reduzierten.

Jetzt müsste diese Möglichkeit in allen Bundesländern zum nächstmöglichen Zeitpunkt geschaffen werden, forderten beiden Verbände.

Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT) hat vergangene Woche ein Positionspapier zum Umgang mit Wildschweinen im Zuge der Diskussion um die Afrikanische Schweinepest (ASP) herausgegeben. Fazit: Das Virus darf keine Ausrede sein, die Gebote des Tierschutzes bei der Jagd zu missachten.

Der DJV hat mit der Tierärztin Dr. Susanne Hartmann über das Thema gesprochen. Sie ist Vorsitzende des Arbeitskreises Wildtiere und Jagd der TVT und war bis zur Pensionierung im September 2016 Leiterin des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Karlsruhe.

DJV: Das ASP-Virus hat in den vergangenen Monaten Sprünge von 1.000 Kilometern gemacht in Richtung Westen. Woran liegt das? Sind die Wildschweine schuld an der rasanten Ausbreitung des Virus?

Dr. Susanne Hartmann: Mit Sicherheit nicht. Der Mensch ist verantwortlich, er hat durch Fleischprodukte von infizierten Tieren für die Verbreitung des ASP-Virus gesorgt. Die meisten Wildschweine sterben innerhalb von zwei Tagen nach der Infektion, sie können das Virus gar nicht weit transportieren.


Welche Maßnahmen machen Sinn, um eine Infektion von deutschen Wildschweinen zu verhindern?

Wir müssen die Einfuhr von infizierten Lebensmitteln verhindern. Der beste Schutz: Alle Reisenden, das sind vor allem Lkw-Fahrer aus Gegenden, in denen die ASP vorkommt, dürfen keine Lebensmittel mehr aus Schweinefleisch mitbringen, die nicht erhitzt wurden, also zum Beispiel Mettwurst, Rohschinken oder Salami. Das ASP-Virus kann sich darin mehrere Wochen halten. Fressen Wildschweine Reste verseuchter Fleischprodukte, können sie erkranken. Darüber müssen wir Reisende aufklären, insbesondere Lkw- und Bus-Fahrer. Autobahnraststätten sollten wir wildschweinsicher einzäunen und Mülleimer sollten grundsätzlich fest verschließbare Deckel haben.


Wie lassen sich Hausschweine am besten schützen?

Am besten wäre ein Impfstoff. Die Forschung und Herstellung ist aber nicht banal. Zudem hat die Europäische Union sich einer Nicht-Impf-Politik verschrieben, da sich Fleisch geimpfter Tiere schlecht exportieren lässt. Das Interesse der Pharmaindustrie, einen ASP-Impfstoff herzustellen, geht gegen Null, weil kein Absatzmarkt da ist. Die Entwicklung eines Impfstoffes bis zur Marktreife würde sowieso mehrere Jahre dauern. Hausschweine lassen sich am besten durch die gängigen Maßnahmen der Biosicherheit schützen, die ohnehin zur guten landwirtschaftlichen Praxis gehören. Es dürfen keine fremden Leute in den Schweinestall, Kleidung und Schuhe müssen gewechselt und penibel desinfiziert werden.


Der Bauernverband fordert beständig eine Reduktion der Wildschweinbestände um 70 Prozent, ohne eine räumliche oder zeitliche Bezugsgröße zu liefern. Ließe sich dadurch die Einschleppung des Virus verhindern? Oder welche Maßnahmen sind sinnvoll?

Wer weiß schon, wie viele Wildschweine in Deutschland leben? Und was sind 70 Prozent von "unbekannt"? Die Forderung ist populistisch. Auch wenige Wildschweine stecken sich an, wenn verunreinigte Lebensmittel achtlos weggeworfen werden. Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Bei punktuellen Ausbrüchen der ASP, also im Seuchengebiet, wäre natürlich ein Totalabschuss sinnvoll. Solange wir aber kein Seuchengeschehen haben, ist eine solche Forderung sinnlos.

Ganz wichtig ist auch, bei jagdlichen Maßnahmen darauf zu achten, dass keine großräumige Zerstreuung der Rotten erfolgt, etwa durch ungünstig durchgeführte Bewegungsjagden und/oder Abschuss führender Bachen. Kleine Frischlinge verhungern ohne die Bache, was tierschutzwidrig ist, größere führungslose Frischlinge legen oft weite Strecken zurück und können, falls sie infiziert sind, die Seuche verbreiten.


Von Politikern werden jetzt Saufänge als probate Alternative zur klassischen Jagd mit dem Gewehr angeführt. Wie stehen Sie zu dieser Methode, die Wildschweinbestände zu reduzieren?

Wir haben von der TVT einen stationären Saufang vor zwei Jahren besichtigt. Er war überhaupt nicht effektiv. Das Forstamt hatte in einer Jagdsaison genau drei Wildschweine damit gefangen. Aus Sicht des Tierschutzes ist so ein stationärer Saufang mehr oder weniger erträglich. Aber eine Alternative zur herkömmlichen Jagd ist die Methode definitiv nicht. Erfahrungen mit mobilen Saufängen habe ich selbst nicht, von Mitgliedern meines Arbeitskreises wird berichtet, dass sie erheblich tierschutzrelevant seien.


Tierrechtler haben die "Pille für das Wildschwein" in die Diskussion eingebracht – als Alternative zur Jagd. Verwiesen wird auf das Medikament Improvac für Hausschweine. Wie praxisnah ist ein solcher Vorschlag?

Improvac bewirkt eine Immunokastration bei männlichen Tieren. Es wirkt also nicht auf Basis von Hormonen, sondern auf Basis einer Antigen-Antikörper-Reaktion und unterbindet die Produktion von Sexualhormonen. Durch die Impfung mit einem bestimmten Peptid wird die Produktion der körpereigenen Hormone FSH und LH/ICSH bei Hausschweinen verringert, die für die Ausbildung der Hoden zuständig sind. Das Ziel ist es, beim Fleisch den unappetitlichen Ebergeruch zu verhindern und die chirurgische Kastration überflüssig zu machen.

Der Haken: Das Medikament kann nur gespritzt werden. Außerdem muss es zweimal gespritzt werden, damit es wirkt. Als Pille verabreicht würde es nur den Eiweißgehalt des Futters erhöhen. Auf Wildschweine übertragen hieße das, wir müssten jedes männliche Tier zweimal zu definierten Zeitpunkten einfangen und mit Spritzen impfen. Die Wirkung lässt übrigens bereits acht Wochen nach der zweiten Impfung nach. Die Idee der Tierrechtler besteht den Praxistest für Wildschweine also nicht.

Dann wären da noch Gestagene, also weibliche Hormone, wie sie beim Menschen zur Schwangerschaftsverhütung eingesetzt werden. Diese unverdaulichen Steroidhormone könnten tatsächlich in Köderform ausgebracht werden. Allerdings ist das tierschutzwidrig und ein unverantwortbarer Eingriff ins Ökosystem. Die Hormone müssten nämlich regelmäßig verabreicht werden, was in der Natur anders als im Stall nahezu unmöglich ist. Passiert dies nicht, wird die Rausche, also die Fruchtbarkeit bei weiblichen Wildschweinen sogar provoziert. Es kann natürlich nicht ausgeschlossen werden, dass Frischlinge die Köder fressen, sie könnten dadurch verfrüht geschlechtsreif, zur Unzeit trächtig werden und unter der Geburt sterben. Andere Säugetierarten, die von den Ködern fressen, würden ebenfalls darunter leiden.


Welche Maßnahmen können Sie als Vertreterin der TVT im Seuchenfall, also bei Ausbruch der Tierseuche, akzeptieren?

Es gibt keine pauschale Antwort, die Maßnahmen hängen sehr vom Einzelfall ab. Das großflächige Vergiften, was auch in der Diskussion ist, hätte natürlich verheerende Nebenwirkungen. Selbst geschützte Arten wie der Wolf oder Haustiere könnten sterben. Ideal wäre sicherlich, das Seuchengebiet mit einem Elektrozaun zu umschließen, der auch flüchtende Wildschweine aushält. Im umgrenzten Seuchengebiet sollte dann möglichst ein Totalabschuss der Wildschweine versucht werden.

 

Zur Person:

Tierärztin Dr. Susanne Hartmann ist Vorsitzende des Arbeitskreises Wildtiere und Jagd der TVT und war bis zur Pensionierung im September 2016 Leiterin des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes Karlsruhe.

Jägerinnen und Jäger zeigen auf der Bildungsmesse didacta in Hannover die faszinierende Vielfalt der Naturpädagogik. Es darf gestaunt und mitgewerkelt werden.

Es gibt etwas zu erleben, wenn Jägerinnen und Jäger vom Deutschen Jagdverband (DJV) mit der Initiative Lernort Natur auf die Bildungsmesse didacta kommen: Vom 20. bis 24. Februar zeigen sie in Hannover, wie mit jagdlicher Naturpädagogik ein fächerübergreifender Unterricht lebendig und spannend gestaltet werden kann. Lernort Natur ist Partner der landwirtschaftlichen Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft und Ernährung erleben lernen" in Halle 11, Stand A 36. Die ehrenamtlich aktiven Jägerinnen und Jäger sind fachlich und pädagogisch geschult. Die Naturpädagogen Wolfgang Ritzke aus Goslar und Yvonne Scheffel-Schulz aus Jaderberg demonstrieren die Arbeit mit Naturmaterialien: Sie zeigen, was mit einfachen Mitteln alles hergestellt werden und wie man damit Unterricht machen kann.

Seit vielen Jahren ist die Initiative Lernort Natur Stammgast auf der Bildungsmesse. Das außerschulische Bildungsangebot ist seitdem kontinuierlich gewachsen und in seiner Vielfalt einzigartig. Ziel ist die Vermittlung von Wissen über die heimische Flora und Fauna. Doch nicht nur das: Auch die Freude am Erleben und am Draußen-sein wollen die Jägerinnen und Jäger bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wieder wecken. Dafür steht umfangreiches und vielfältiges Material zur Verfügung: gut ausgestattete Lernort-Natur-Mobile, die überall vorfahren können, vielfältig einsetzbares Lehrmaterial wie zum Beispiel Poster, Bestimmungsbroschüren und Spiele für alle Altersgruppen sowie Ausrüstung für das Lernen und Erleben draußen.

Der DJV bietet ein umfangreiches naturpädagogisches Weiterbildungsprogramm, das allen Interessierten – auch Nichtjägern – offen steht. Als anerkanntes UN-Projekt der Bildungsdekade für nachhaltige Entwicklung verfolgt Lernort Natur einen ganzheitlichen Ansatz, der weit über die reine Wissensvermittlung hinaus geht. In der Integrations- und Behindertenarbeit ist die Maßnahme ebenso aktiv wie bei tiergestützter Pädagogik und auf den Feldern der Ernährung und ADHS-Vorbeugung.

Weitere Informationen zu Angeboten für Kindergarten, Schule oder andere pädagogische Einrichtungen sowie Kontakte gibt es im Internet: www.lernort-natur.de.

 

Seit heute bietet der Lebensmittel-Discounter Lidl Rohwurst aus Polen an. Kann so die Afrikanische Schweinepest nach Deutschland eingeschleppt werden? Das Friedrich-Loeffler-Institut gibt in einer Stellungnahme gegenüber dem DJV Entwarnung.

"ASP-Risiko: Lidl verkauft polnische Rohwurst", titelt die Fachzeitschrift top agrar auf ihrer Internetseite (Link) und bezieht sich auf das aktuelle Werbeprospekt der Discounters. Vor dem Hintergrund des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einigen polnischen Regionen haben Landwirte und Jäger beim Deutschen Jagdverband (DJV) nachgefragt: Besteht durch die Lidl-Rohwurst aus Polen ein Risiko der Einschleppung des ASP-Viruses? Der DJV hat das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, um Stellungnahme gebeten. Diese liegt jetzt vor: "Es gibt, wie bei allen anzeigepflichtigen Tierseuchen, strenge Auflagen bzw. Beschränkungen für die Restriktionszonen, die im Falle eines Ausbruchs eingerichtet werden. Aus diesen Gebieten kommen keine Produkte in den internationalen Handel, auch nicht zu einem Discounter. Das, was in den Handel geht, stammt von gesunden Tieren und ist nach bestem Wissen und Gewissen frei von Tierseuchen."

Erst kürzlich hat der DJV ein Frage-Antwort-Papier mit den am häufigsten gestellten Fragen zur ASP veröffentlicht: http://www.jagdverband.de/content/fragen-und-antworten-zur-afrikanischen-schweinepest-asp. Festzuhalten bleibt: Die natürliche Ausbreitung der ASP über Wildschweine geht langsam voran, nach Angaben der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA mit höchstens 25 Kilometern pro Jahr. Besorgnis erregend ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit über den Menschen: Auf Transitstrecken kann sich das Virus mit 90 Kilometern pro Stunde fortbewegen - beispielsweise über kontaminierte Lebensmittel aus (Wild-)schweinfleisch (z.B. Salami, Räucherschinken).

Die neu gestaltete Broschüre „Wissenswertes zur Jagd in Deutschland“ enthält aktuelle Daten und Fakten, aufbereitet durch zahlreiche Grafiken und Schaubilder.

Wie wird man Jäger, warum entscheiden sich Menschen für den Jagdschein und woher kommen sie? Die inhaltlich überarbeitete Broschüre "Wissenswertes zur Jagd" enthält aktuelle Zahlen und gibt teils überraschende Antworten: So liegt der Frauenanteil in den Jägerkursen bereits bei 24 Prozent – ein Fünftel mehr als noch vor sieben Jahren. In der grafisch neu gestalteten Broschüre des Deutschen Jagdverbandes (DJV) erfährt der Leser, was Jagd ausmacht und welche Anforderungen Jäger erfüllen müssen. Begeisterte Waidfrauen und -männer kommen zu Wort und erläutern, warum sie sich für die Jagd entschieden haben.

Wussten Sie, dass Jäger auch anerkannte Naturschützer sind? Die Förderung der frei lebenden Tierwelt, Natur- und Landschafts-, Umwelt- und Tierschutz gehören zu den Kernaufgaben der Jäger. Die große Bandbreite der Verbandsprojekte wird in der Broschüre vorgestellt, zum Beispiel die Bildungsinitiative "Lernort Natur", die Kampagne "Wild auf Wild“, das Projekt "Fellwechsel“ oder das Monitoring-Programm „WILD“. Die 32-seitige Broschüre im DIN-A-5-Format enthält nicht nur Zahlen und Daten, sondern auch grafisch ansprechende Schaubilder, Diagramme und Grafiken. Zudem enthalten sind die Adressen der Landesjagdverbände unter dem Dach des DJV.

Die Broschüre kann kostenfrei bei der DJV-Service GmbH angefordert werden: www.djv-shop.de. Bitte beachten: Anfallende Porto- und Versandkosten müssen vom Besteller übernommen werden. Die Online-Version gibt es ab sofort hier: www.jagdverband.de/content/publikationen

Der DJV begrüßt die vorgesehenen Änderungen des Bundesjagdgesetzes hinsichtlich Munition, Schießübungsnachweis und Jungjägerausbildung. Auch die Ankündigung, den Schutzstatus des Wolfes zu überprüfen, stößt auf Zustimmung.

Die Parteien CDU, CSU und SPD haben sich auf einen Koalitionsvertrag geeinigt. Der Deutsche Jagdverband (DJV) begrüßt, dass die künftige Bundesregierung die in der vergangenen Legislaturperiode gescheiterte Novellierung des Bundesjagdgesetzes nun doch vornehmen möchte. Geplant sind bundeseinheitliche Regelungen für Jagdmunition mit dem Ziel, die Tötungswirkung zu optimieren und gleichzeitig den Bleieintrag ins Wildbret zu minimieren. Zudem soll es einen deutschlandweit einheitlichen Schießübungsnachweis geben, ebenso eine einheitliche Jäger- und Falknerausbildung sowie -prüfung. "Wir haben in den vergangenen Jahren einen wissensbasierten Weg unterstützt und begrüßen es sehr, dass die Politik unseren Empfehlungen nun folgen wird", sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer.

Wolf: Ängste und Sorgen ernst nehmen

Positiv beurteilt der DJV, dass der Schutzstatus des Wolfes überprüft werden soll, um "eine notwendige Bestandsreduktion herbeiführen zu können". Zudem soll ein Kriterien- und Maßnahmenkatalog zur Entnahme von Wölfen entwickelt werden. Hartwig Fischer: "Die Politik nimmt damit die berechtigten Ängste und Sorgen der vom Wolf betroffenen ländlichen Bevölkerung ernst!" Der DJV hatte im vergangenen Jahr immer wieder auf die zunehmenden Konflikte mit Wölfen hingewiesen und praktikable Lösungen im Umgang mit verhaltensauffälligen Tieren angemahnt. Im Gegensatz zum Bundesamt für Naturschutz sind für den Dachverband der Jäger Wölfe verhaltensauffällig, wenn sie mehrfach in Siedlungsnähe auftauchen oder sogar nachts hindurchgehen. Eine natürliche Scheu vor dem Menschen besitzt der Wolf nicht. Situationen wie in Cuxhaven, wo Wölfe sich zwischenzeitlich auf ausgewachsene Rinder spezialisiert und die ersten Deichschafe getötet haben, müssen künftig von Beginn an unterbunden werden. Den aktuellen Wolfsbestand schätzt der DJV auf rund 800 Tiere in Deutschland, die Fortpflanzungsrate liegt bei über 30 Prozent pro Jahr. Der Wolf ist eine Herausforderung für Weidetierhaltung und Artenvielfalt in Deutschland und damit für Deichschutz, Grünlandwirtschaft und Landschaftspflege

Fördermaßnahmen in der Landwirtschaft unbürokratischer gestalten

Der DJV begrüßt die angestrebte Weiterentwicklung und Neuausrichtung der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) ab 2020. Angesichts des Verlustes von biologischer Vielfalt im agrarisch genutzten Raum sieht es der DJV als dringend notwendig an, die Förderstrukturen gezielter und insbesondere auch unbürokratischer auszurichten. Derzeit werden 50 Prozent der Ackerfläche Deutschlands (6,8 Mio. Hektar) mit nur noch drei Fruchtarten - Mais, Raps und Weizen - bestellt und intensiv bewirtschaftet. Profiteur ist das anpassungsfähige Wildschwein, das dort in der Vegetationsperiode von Anfang Mai bis in den Oktober nur schwerlich bejagt werden kann. Auf dem Rückzug sind hingegen spezialisierte Arten wie Feldhase, Rebhuhn oder Fasan. In diesem Zusammenhang bewertet der DJV die geplante Ackerbaustrategie (inklusive Aktionsprogramm Insektenschutz) positiv. Nach Ansicht der Jäger gehören dazu auch produktionsintegrierte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. 

Jagdschneisen mit Blühstreifen kombinieren

Darüber hinaus sollten alle zur Verfügung stehenden förderrechtlichen Möglichkeiten umgesetzt werden, um eine effektive Bejagung des Schwarzwildes in der Agrarlandschaft zu ermöglichen - etwa die unbürokratische Anlage von Bejagungsschneisen. Dazu gehört auch eine konsequente Umsetzung der Agrarzahlungenverpflichtungen-Verordnung und ein sinnvoller Umbau der Agrarumweltmaßnahmen mit Nutzungsmöglichkeit für den Landwirt nach der Brut- und Setzzeit. In der Praxis könnte dies bedeuten: Der Landwirt legt im Frühjahr mit der Aussaat in allen Kulturen Jagdschneisen aus mehrjährigen Wildplanzenmischungen an, die zur Biogasgewinnung genutzt werden können. Bis Ende Juni bieten die Blühstreifen Insekten und Bodenbrütern  Nahrung und Lebensraum. Danach werden die Wildpflanzen für die Biogasproduktion geerntet, zurück bleiben Stoppelflächen für die effektive Bejagung der Wildschweine.

Der DJV begrüßt den vorgeschlagenen Dialog zwischen Landwirten, Jägern und anderen Naturschützern, um den Schutz der heimischen Flora und Fauna vor nicht heimischen Tier- und Pflanzenarten zu verbessern. Auch der Aufbau eines wissenschaftlichen Monitoringzentrums zur Biodiversität ist längst überfällig. Der DJV sieht hier gute Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Monitoringprogramm WILD (Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands).

Bundesprogramm Wiedervernetzung umsetzen

Besonders bedauert der DJV das fehlende Bekenntnis der möglichen Koalitionspartner zum Themenkomplex "Biotopverbund/Wiedervernetzung/Grüne Infrastruktur". Hierzu hatte der DJV im März 2017 eine große Fachtagung in Berlin unter Mitwirkung des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz ausgerichtet und zusammen mit ADAC und Naturschutzverbänden ein breites Bündnis für die Vernetzung von Lebensräumen geschmiedet. Das ausführliche Forderungspapier sieht konkrete Maßnahmen für die Umsetzung in der Praxis vor. Das bereits bestehende Bundesprogramm Wiedervernetzung ist nach wie vor nicht mit einem konkreten Finanzvolumen hinterlegt. Knapp 100 prioritäre und 30.000 sekundäre Konfliktstellen im Verkehrsnetz warten immer noch auf eine Entschärfung zugunsten der Verkehrssicherheit und des Artenschutzes.

Ob auf der Grundlage des ausgehandelten Koalitionsvertrages eine neue Bundesregierung gebildet wird, steht noch nicht fest: Die Parteigremien müssen noch zustimmen, bei der SPD wird es sogar ein Mitgliedervotum geben. Der Bundestag wählt dann die Bundeskanzlerin. Der Deutsche Jagdverband wird in jedem Fall gegenüber der neuen Bundesregierung die Interessen der Natur, des Wildes und der 384.000 Jägerinnen und Jäger in Deutschland mit Nachdruck vertreten - wissensbasiert und praxisorientiert.

Im Fokus des WILD-Berichtes 2016 steht die Auswertung der Jagdstatistik verschiedener Raubwildarten. Vor allem bei den invasiven Arten Waschbär und Marderhund sind starke Streckenzunahmen zu verzeichnen. Der Bericht enthält zudem Gastbeiträge zur Verbreitung des Goldschakals und nachhaltigen Nutzung von Bälgen.

(Berlin, 9. Februar 2018) Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat heute den Jahresbericht 2016 für das Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands (WILD) veröffentlicht. Im Fokus stehen die Jagdstatistiken verschiedener Raubsäuger. Dargestellt werden aktuelle Werte und die Entwicklung im 10-Jahres-Vergleich. Besonders eindrucksvoll sind die Ergebnisse für den Waschbären: In fast der Hälfte aller Landkreise (46 Prozent) zeigt sich eine teils starke Zunahme der Jagdstrecken. Dabei hat sich die Zahl der zur Strecke gekommenen Waschbären pro 100 Hektar Jagdfläche innerhalb von zehn Jahren um teilweise mehr als das 10-fache erhöht. Insgesamt umfasste die Strecke im Jagdjahr 2015/16 knapp 130.000 Waschbären. Diese Werte lassen den Schluss zu, dass die Population des aus Nordamerika stammenden Kleinbären kontinuierlich zunimmt. Dies gilt auch für den aus Asien stammenden Marderhund:  Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2015/16 mit 28.000 Tieren rund 16 Prozent mehr Marderhunde erlegt. Nach einem Populationseinbruch Mitte der 2000er-Jahre aufgrund von Räude- und Staupeerkrankungen hat die Marderhundstrecke mittlerweile wieder das Niveau von vor zehn Jahren erreicht.
 
Der WILD-Bericht 2016 enthält weiterhin Daten zur Entwicklung der Jagdstatistik von Fuchs, Dachs, Mink, Iltis sowie Stein- und Baummarder. Auch aktuelle Daten zum Feldhasen sind im neuen Jahresbericht enthalten: Bereits seit über fünfzehn Jahren werden im Rahmen von WILD auf Initiative der Landesjagdverbände die Feldhasenbesätze in ausgewählten Zählgebieten Deutschlands systematisch erfasst. Dabei führen geschulte Jäger die Zählungen jeweils im Frühjahr und Herbst ehrenamtlich in ihren Revieren durch. Neben aktuellen Populationsdichten beleuchtet der Bericht die Entwicklung der Hasenbesätze vom Frühjahr zum Herbst 2016, die sogenannte Nettozuwachsrate.
 
Ergänzt wird der Bericht durch Gastbeiträge von Wissenschaftlern, die Einblicke in aktuelle Projekte und Forschungsthemen geben. Neben der Verbreitung des Goldschakals in Deutschland und Europa, wird das Projekt Fellwechsel vorgestellt, welches eine nachhaltige Nutzung von Bälgen ermöglicht. Auch eine erste Auswertung des seit 2016 bundesweit laufenden Projektes Tierfund-Kataster ist enthalten.
 
Der 44-seitige WILD-Bericht 2016 ist mit zahlreichen Karten und Grafiken illustriert. Die Online-Version gibt es ab sofort hier: www.jagdverband.de/content/ergebnisse-und-publikationen. Bis zu drei Printexemplare können ebenfalls ab sofort kostenfrei über die DJV-Service GmbH angefordert werden, bei mehr Ausgaben sind die Versandkosten zu zahlen: Friesdorfer Str. 194a, 53175 Bonn, Tel. 0228/3 87 29-00, E-Mail: info@djv-service.de

 

Überraschung am Ende der Messe „Jagd und Hund“ für die Dortmunder Tafel: Die Partner „Wildgenuss NRW“ (LJV Nordrhein-Westfalen), „Wild auf Wild“ (Deutscher Jagdverband) und das Magazin Halali überreichten einen großen Scheck.

„So schmeckt Jagd“ lautete das Motto des Gemeinschaftsstandes von „Wildgenuss NRW“ (LJV Nordrhein-Westfalen), „Wild auf Wild“ (Deutscher Jagdverband) und dem Magazin Halali. Die eingesammelten Spendengelder von 4.500 Euro haben die drei Partner zum Ende der Messe „Jagd und Hund“ an die Dortmunder Tafel überreicht. Deren Vorsitzender, Dr. Horst Röhr, sagte zu der Benefiz-Aktion: „Das ist eine tolle Aktion, und die Dortmunder Tafel bedankt sich für die außerordentlich großzügige Spende“. 

Gemeinsam mit dem „Wilden Metzger“ Conrad Baierl und dem Team des Sender Wildhandels haben die drei Partner gezeigt: Mit modernen Wildbret-Gerichten lässt sich Werbung machen für die Jagd. Pastrami Sandwiches von der Wildsau und Hirsch-Leberkäse in der Laugensemmel, fanden reißenden Absatz und waren eine willkommene und äußerst leckere Stärkung im Messetrubel. Für die Standbesucher gab es zudem Broschüren mit ansprechenden Rezepten und Videos zur Wildverarbeitung.

 

„Wildgenuss NRW“ ist eine Initiative des Landesjagdverbands Nordrhein-Westfalen. Mit der kostenlosen Online-Verkaufsplattform „Wildgenuss NRW“ rückt der LJV das Thema „frisches Wildbret“ in den Fokus der Öffentlichkeit. Die bundesweite Kampagne „Wild auf Wild“ hat zum Ziel, Verbrauchern die Vorzüge von heimischem Wildbret nahezubringen und Jäger bei der Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen.

www.wildgenuss-nrw.de

www.wild-auf-wild.de

 

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