Das Land Hessen zielt mit einem Antrag auf der Sonder-Agrarministerkonferenz auf eine Änderung des Bundesjagdgesetzes ab. Ein breiter Zusammenschluss von Vertretern des ländlichen Raumes lehnt diesen Vorstoß ab.

Vertreter des ländlichen Raumes haben sich im Vorfeld der kurzfristig anberaumten Sonder-Agrarministerkonferenz Wald gegen einen Reformvorstoß des Landes Hessen positioniert. Der Antrag mit dem Titel "Lebensraumangepasste Wildbestände – Schutz der Waldökosysteme und heimischer Wildtiere durch Anpassungen des Bundesjagdgesetzes“ zielt auf einen Waldumbau über das Jagdgesetz ab. Diesen Vorstoß bezeichnen die Verbände als weder praktikabel noch notwendig. "Schon jetzt ermöglicht das Bundesjagdgesetz die aktuell erforderlichen waldbaulichen Maßnahmen, um die Anforderungen an den Waldbau durch den Klimawandel zu bewältigen", so die Verbände in ihrem Schreiben.

In vielen Ländern sei es gelungen, eine ausgewogene Betrachtung sowohl der Belange des Waldes als auch des Wildes umzusetzen, oft auch mit einer breiten politischen Mehrheit und mitgetragen von den betroffenen Verbänden. So sei aktuell eine Änderung des Landesjagdgesetzes in Niedersachsen auf der Zielgeraden. Auch in Baden-Württemberg habe das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz in den wesentlichen Punkten breite Akzeptanz gefunden. "Wir stimmen überein, dass alle Akteure des ländlichen Raumes beim Waldumbau zu klimastabilen Wäldern ihren Beitrag leisten müssen", so DJV-Präsident Dr. Volker Böhning. "Praktischer Waldumbau gelingt nur im konstruktiven Dialog mit den Beteiligten vor Ort."

Unterzeichner des Schreibens sind der Deutsche Bauernverband (DBV), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossen und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), der Deutsche Falkenorden (DFO), der Bund der Berufsjäger (BDB), die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN), der Deutsche Jagdrechtstag (DJRT), der CIC Deutschland und der Deutsche Jagdverband (DJV).

Verband drängt auf konsequente Umsetzung des Koalitionsvertrages und fordert ein aktives Bestandsmanagement. Dazu muss der europäische Schutzstatus herabgestuft werden. Auch dürfen wolfsrudelfreie Gebiete kein Tabu sein.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) fordert in dem jetzt vorgelegten Positionspapier die Politik auf, bundesweit gültige Managementmaßnahmen für den Wolf auf den Weg zu bringen und den Koalitionsvertrag der Bundesregierung mit Leben zu füllen. Demnach soll für die Bundesländer künftig „europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement" möglich sein. Vor dem Hintergrund der anstehenden Umweltministerkonferenz fordert der Dachverband der Jäger: Das Zusammenleben von Mensch, Weidetieren, Wolf und anderen Wildtieren muss künftig konfliktärmer gestaltet werden. "Deutschland hat schon jetzt die weltweit höchste Wolfsdichte, Risse von Pferden, Rindern und Schafen nehmen rasant zu. Es ist höchste Zeit, zu handeln", sagte DJV-Vizepräsident Helmut Dammann-Tamke.

Der DJV weist darauf hin, dass bereits jetzt in einigen Regionen Deutschlands die wirtschaftlich-soziale Akzeptanzgrenze für den Wolf erreicht ist. Ökologische Kriterien allein reichen deshalb nicht für die Bewertung der Eignung eines Lebensraumes. Der DJV fordert die politischen Akteure auf, Spielräume konsequenter zu nutzen. Anders als Deutschland regulieren Frankreich und Schweden den Wolfsbestand bereits erheblich, obwohl er auch dort europarechtlich streng geschützt ist. Die Bundesregierung soll sich laut DJV dafür einsetzen, dass der Schutzstatus des Wolfes auf europäischer Ebene herabgestuft und dessen Monitoring verbessert wird. Es darf kein Tabu sein, künftig Gebiete auszuweisen, in denen sich keine Wolfsrudel dauerhaft niederlassen dürfen – im Sinne von naturverträglicher Weidewirtschaft, Deichpflege und zum Schutz gefährdeter Tierarten.

Weiterhin fordert der DJV unter anderem tierschutzgerechte, bundesweit gültige Regelungen für den Umgang mit schwer verletzten Wölfen – etwa nach Wildunfällen. Ebenso klare Notstandsregelung für Wolfsangriffe: Sie müssen Vorgaben aus dem Strafgesetzbuch und dem Bürgerlichen Gesetzbuch sinnvoll ergänzen. Ziel ist Rechtssicherheit für Halter von Jagdhunden und Nutztieren.

Nach Auffassung zahlreicher Wissenschaftler und Wildbiologen lebt die deutsch-westpolnische Subpopulation des Wolfs an der Westgrenze des zusammenhängenden nordosteuropäisch-baltischen Vorkommens, dessen günstiger Erhaltungszustand nie in Frage stand. Ein genetischer Austausch zwischen den Subpopulationen ist vielfach nachgewiesen. Der DJV fordert die Bundesregierung auf, schnellstmöglich Schwellenwerte für die Populationsentwicklung zu definieren, wonach der günstige Erhaltungszustand des Wolfes festzustellen ist.

Das aktuelle Positionspapier des DJV zum Wolf in Deutschland gibt es hier.

Das afrikanische Community Leaders Network (CLN) kritisiert mehrere deutsche Tierrechtsorganisationen. Der Vorwurf lautet: Missachtung von Menschenrechten. DJV und CIC warnen vor der Arroganz der westlichen Tierrechtsszene gegenüber dem globalen Süden.

14 Tierrechtsorganisationen, ein Mitglied der Ethik-Gruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN) und die Verhaltensforscherin Jane Goodall fordern ein Ende von Trophäenimporten von der deutschen Bundesregierung. Das Community Leaders Network (CLN) – ein Zusammenschluss von Gemeindevertretern, Wissenschaftlern und Organisationen aus insgesamt neun südafrikanischen Ländern – übt daran scharfe Kritik. Das CLN fordert alle Nichtregierungsorganisationen und die deutsche Regierung auf, das souveräne Recht der afrikanischen Staaten auf nachhaltige Nutzung ihrer eigenen natürlichen Ressourcen zu respektieren. Deutsche Tierschutzorganisationen haben es kürzlich abgelehnt, CLN-Mitglieder anlässlich eines Deutschlandbesuches im Mai zu treffen. Der Internationale Jagdrat CIC in Deutschland und der Deutsche Jagdverband DJV warnen vor den negativen Konsequenzen, die die Forderung der Tierrechtsszene für die Menschen und den Artenschutz vor Ort haben.

Dr. Rodgers Lubilo, Vorsitzender des CLN aus Sambia, zu den Forderungen der Tierrechtsszene: "Wir nehmen am 23. Mai an einer Konferenz über Artenschutz, Menschenrechte und nachhaltiger Nutzung in Dortmund teil. Resource Africa, die Organisatoren, haben deutsche Tierrechtsorganisationen eingeladen, ihre Ansichten darzulegen und unsere zu berücksichtigen. Leider lehnen diese Organisationen die Einladung ab. Sie scheinen es vorzuziehen, mit ihrer Regierung über afrikanische Tiere zu sprechen, ohne dass Afrikaner anwesend sind. Doch unsere Rechte und Perspektiven müssen respektiert werden, wenn diese Wildtiere erhalten werden sollen."

"Wenn es wissenschaftliche Beweise dafür gibt, dass bestimmte Maßnahmen wie die Jagd zum Erhalt einer Art beitragen, dann müssen wir das bei unseren Entscheidungen berücksichtigen. Die CITES-Vertragsparteien sind sich einig, dass es Beweise dafür gibt, dass gutes, nachhaltiges Jagdmanagement positive Effekte für den Artenschutz haben kann", so Yvonne Higuero, Generalsekretärin des Washingtoner Artschutzabkommens CITES.

Dr. Dilys Roe, Vorsitzende der IUCN-Spezialistengruppe für nachhaltige Nutzung und Lebensgrundlagen (SULi), erklärt: "Ein Großteil der Wildtiere der Welt lebt außerhalb von Nationalparks und auf Land, das indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften gehört oder von ihnen verwaltet wird. Dennoch schließt man sie allzu oft von Entscheidungsprozessen über das Wildtiermanagement aus. Es ist aber von entscheidender Bedeutung, dass die Stimmen der Menschen vor Ort gehört und ihre Prioritäten, ihr Wissen und ihre Erfahrungen berücksichtigt werden, wenn wir eine Zukunft für die Wildtiere in Afrika und anderswo sichern wollen". 

Die Regierung Botswanas hat sich gestern mit einer Pressemitteilung öffentlich gegen die kontinuierliche Verbreitung von Falschinformationen durch die Tierrechtsszene und ihre Unterstützer gewandt: "Botswana verurteilt jeden, der die Leistungen um das Wildtiermanagement, die natürlichen Ressourcen und die Förderung nachhaltiger Lebensgrundlagen von Gemeinschaften in Botswana trivialisiert, indem er mit Unwahrheiten über die von den Botswanern getroffenen Entscheidungen hausieren geht."

Drei Organisationen fordern Bundeslandwirtschaftsministerium auf, Drohnen für Wildtierrettung auch künftig zu fördern. Finanzielle Anreize für späteren Mähtermin gefordert. Ehrenamtliche haben 2021 über 10.000 Wildtiere vor Mähtod gerettet.

In Kürze beginnt die Frühmahd auf Wiesen und Grünroggenfeldern in Deutschland. Wildretterteams sind dann bundesweit ehrenamtlich im Einsatz für den Tier- und Artenschutz: Sie suchen Felder vor dem Mähen ab und bringen Jungtiere in Sicherheit vor dem Kreiselmäher. Denn die Frühmahd fällt mitten in die Brut- und Setzzeit von am Boden brütenden Vögeln oder Feldhasen und Rehen. Deutsche Wildtierrettung (DeWiRe), Deutsche Wildtier Stiftung und Deutscher Jagdverband (DJV) fordern das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, die Arbeit zu unterstützen und Drohnen mit Wärmebildkameras für die Wildtierrettung zu fördern. Die Vorgängerregierung hatte 2021 bereits Drohnen im Gesamtwert von drei Millionen Euro gefördert.

Saison 2021: Über 10.000 gerettete Wildtiere

In der vergangenen Saison haben allein die bei der DeWiRe registrierten 100 Retterteams mehr als 10.000 Rehkitze sowie tausende Feldhasen, Jungvögel und Gelege vor dem Mähtod bewahrt. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat bei ihren Analysen durchschnittlich 12 gerettete Rehkitze auf 100 Hektar Grünlandfläche ermittelt. Die Arbeit der Wildtierretter ist damit ein wichtiger Beitrag für den Tier- und Artenschutz. Zum Einsatz gegen Tierleid kommen immer häufiger Drohnen mit modernster Wärmebildtechnik.

Förderung für späteren Mähtermin

Der beste Schutz für Wildtiere wäre ein späterer Mähtermin – dann sind viele Jungvögel flügge und Junghasen oder Rehkitze können vor den Mähmaschinen flüchten. Allerdings ist dieser späte Termin verbunden mit Einbußen für Landwirte. Die drei Organisationen fordern daher die Landesregierungen auf, finanzielle Anreize für die Landwirtschaft zu schaffen. Möglich wäre dies durch entsprechende Förderrichtlinien in den Agrarumweltprogrammen der Länder (2. Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik).

Weitere Infos bietet die Deutsche Wildtierrettung

Auf der Website der Deutschen Wildtierrettung, der größten Plattform für Jungwildretter, können sich Teams kostenlos registrieren und präsentieren. Das ermöglicht Landwirten eine schnelle Kontaktmöglichkeit. Außerdem gibt es Infos für Drohnenpiloten, Jagdpächter und Landwirte. Für Teams, die sich bei der Deutschen Wildtierrettung registrieren lassen ist die Beratung zu Vereinsgründung oder Drohnentechnik kostenlos.

Praxisratgeber für die wildtierfreundliche Frühmad

Einen Praxisratgeber zur Vermeidung des Mähtods von Wildtieren gibt es kostenlos bei der Deutschen Wildtier Stiftung.

Die wildtierfreundliche Frühmahd erklärt der DJV in einem Video.

Gothaer Versicherung bietet kostenlose Drohnenversicherung

Die Gothaer Allgemeine Versicherung AG, Premiumpartner des DJV und Kooperationspartner der Deutschen Wildtierrettung, unterstützt die Wildtierrettung in Deutschland. Jedem Kitzrettungsverein wird der Beitrag für die gesetzlich vorgeschriebene Haftpflichtversicherung ein Jahr lang für bis zu fünf Drohnen erlassen. Einzige Bedingung: Registrierung des Vereins auf der Website der Deutschen Wildtierrettung. Damit leistet die Versicherung auch einen Beitrag zu Ihrem Nachhaltigkeitskonzept. Weitere Infos zur Versicherung gibt es online.

Wilde Zutaten von Kräutern über Fisch bis hin zu Wildbret – darum dreht sich alles im neu erschienen Buch „Gefundenes Fressen“. Wir haben einen der drei Hamburger Autoren interviewt. Jan Hrdlicka erzählt, wie er zum Jagdschein kam und wie die Buch-Idee heranreifte.

Wie, wo und wann lassen sich wilde Zutaten am besten sammeln? Welche unscheinbaren Kräuter vor der Haustür und am Wegesrand bringen die besten Aromen auf den Teller? Und wie komme ich ohne Jagd- oder Angelschein an frisches Wildbret oder Fisch aus erster Hand? Das sind Fragen, auf die das Kochbuch Gefundenes Fressen Antworten gibt. Im DJV-Interview erklärt Autor und Jäger Jan Hrdlicka, wie er auf Umwegen zum Jagdschein gekommen ist und wie die Buch-Idee heranreifte.

DJV: Was hat dich beziehungsweise euch inspiriert ein Kochbuch zu schreiben, noch dazu eins mit wilden Zutaten?

Jan Hrdlicka: Ich habe mich relativ spät für Natur interessiert, vor ungefähr acht Jahren – da war ich 30. Damals habe ich in München gelebt und das Bergwandern für mich entdeckt. Bis dahin war ich Stadtmensch durch und durch. Später, in Hamburg, habe ich, aus Ermangelung an Bergen, am Biertisch mit meinen Freunden den Entschluss gefasst, den Angelschein zu machen. Was sich zunächst wie eine Schnapsidee anhört, war der Anfang eines komplett neuen Lebensstils. Besonders die kulinarische Verwertung der Fänge hat mich so fasziniert, dass ich angefangen habe, über Tierproduktion im Generellen nachzudenken. Nach langem Überlegen, wie ich auch meinen Fleischkonsum nachhaltiger gestalten kann, folgte der Jagdschein. Davor hatte ich wie beim Angelschein auch erstmal Vorurteile.

Was für Vorurteile waren das?

Ich kannte Wildfleisch nur als totgekochtes, streng schmeckendes Fleisch, das mit Preiselbeeren übergossen war. So geht es auch immer noch vielen anderen, sie wissen nicht, was für ein herrliches Produkt Wildfleisch sein kann. Ebenso wenig, dass Frühjahr und Herbst wahre Goldgruben für wilde Zutaten sind. Das wollen wir nun ändern. Unser Kochbuch soll informieren, ohne zu belehren und einen Bezug zur wilden Küche herstellen. Es ist für Stadtmenschen und Naturfans gleichermaßen geeignet. Kurzgeschichten und Rezepte wechseln sich ab mit zahlreichen Tipps zum Sammeln, Konservieren und Verarbeiten wilder Zutaten.

Wie war der Entstehungsprozess des Buches?

Tatsächlich haben sich meine Freunde Fabio Haebel und Olaf Deharde, die ich schon aus meiner Hamburger Gastrozeit kenne, zeitgleich mit wilden Zutaten und nachhaltiger Küche beschäftigt. Durch die sozialen Medien haben wir uns gegenseitig immer wieder geupdatet. Ursprünglich gab mein Freund Olaf den Impuls, dass wir unsere Kompetenzen aus Kochen, Jagd, Angeln und Sammeln wilder Zutaten in einem Buch zusammenbringen könnten. Insgesamt sind von der Idee bis zum fertigen Buch anderthalb Jahre vergangen. Ein halbes Jahr davon haben wir für die Vorbereitung mit dem Verlag gebraucht und ein Jahr, um alle Jahreszeiten kulinarisch abzudecken und das Buch zu produzieren.

Wie seid ihr auf den Titel „Gefundenes Fressen“ gekommen?

Uns war von Anfang an bewusst, dass der Markt von Kochbüchern regelrecht überschwemmt ist, deshalb wollten wir bewusst etwas anders machen. Das Wortspiel ist bei einem Brainstorming entstanden. Wir hatten das Gefühl, dass Gefundenes Fressen“ sich abhebt. Unser Buch ist kein reines Kochbuch. Es soll nicht nur inspirieren, sondern Lust auf wilde Zutaten machen und die Sensibilität für Regionalität und Saisonalität wecken.

Was ist Dein ganz besonderes Erlebnis auf dem Weg zum fertigen Kochbuch?

Es gibt nicht das eine Erlebnis, sondern ganz viele. Erst einmal war es mein erstes Buch und das an sich war schon sehr spannend. Generell hatten wir viel Spaß während des gesamten Entstehungsprozesses und haben gemerkt, dass wir mit dem Thema offene Türen einrennen. Wir haben viel Unterstützung erfahren zum Beispiel vom DJV oder auch von Tim Mälzer, der die Idee so gut fand, dass er für uns ein nettes Vorwort verfasst hat. Ein Erlebnis ist besonders hängen geblieben: Wir brauchten für unser Winterkapitel Schnee, Berge und am besten noch eine Gams für ein Rezept, also alles, was es im norddeutschen Winter auf gar keinen Fall gibt. Kurzfristig hatte unser Kontakt in Bayern abgesagt und wir standen mit leeren Händen da. Ein Bekannter im Schwarzwald hat uns daraufhin in letzter Minute gerettet – und das Kapitel stand innerhalb von zwei Wochen. Aus dem Gams-Rezept auf den letzten Drücker entwickelte sich eine Freundschaft mit der ganzen Familie unseres Freundes.

Was lief weniger gut?

Ein weniger schönes Erlebnis hatten wir auf der Insel Rügen. Wir wollten dort im Frühjahr für ein Rezept wilde Lachse fangen, konnten aber aufgrund von schlechtem Wetter nicht mit dem Boot raus. Da mussten wir auf einen lokalen Händler zurückgreifen – der uns seinen norwegischen Aquakulturlachs als Ostseelachs unterjubeln wollte. Dieses Erlebnis hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig unser Projekt ist.

Wie wird das Kochbuch angenommen?

Auch, wenn das Kochbuch noch nicht lange auf dem Markt ist, bekommen wir allerhand positive Rückmeldungen. Leserinnen und Leser mit und ohne jagdlichen Hintergrund verlinken uns auf nachgekochten Rezepten in den sozialen Medien oder schreiben uns nette E-Mails. Uns war es wichtig eine bunte Mischung an Rezepten zu bieten, von Kochneulingen bis Fortgeschrittenen werden alle fündig. Das Buch ist außerdem nach Jahreszeiten gegliedert, sodass man sofort mit dem Sammeln und Kochen loslegen kann.

Prädikat wildtierfeindlich: Sechs Organisationen veröffentlichen Positionspapier. Ökonomische und ökologische Nachteile drohen ebenso wie Tierleid. Ein aktuelles Rechtsgutachten unterstützt die Kritik.

Eine Allianz aus sechs bundesweit tätigen Organisationen lehnt den nun vorliegenden Entwurf für ein neues Brandenburger Jagdgesetz als wildtierfeindlich ab. Der Entwurf ist ökonomisch, ökologisch und aus Tierschutzsicht nachteilig sowie in Teilen verfassungswidrig und nicht praktikabel. Zu diesem Ergebnis kommen Deutscher Jagdverband (DJV), Bundesverband Deutscher Berufsjäger (BDB), Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd in Deutschland (CIC), Deutscher Falkenorden (DFO), Deutscher Jagdrechtstag (DJRT) und Deutsche Wildtier Stiftung. Die Organisationen fordern den brandenburgischen Umweltminister Axel Vogel auf, den bundesweit einmaligen Fehltritt einzugestehen und den stark kritisierten Gesetzentwurf zurückzunehmen. Unterstützt wird diese Position durch ein aktuelles Rechtsgutachten des Verfassungsrechtlers Professor Dr. Johannes Dietlein.

Sozialstrukturen von Wildtieren werden zerstört

In einem gemeinsamen Positionspapier werfen die Organisationen Vogel vor, einen fachlich schlechten Jagdgesetzentwurf formuliert zu haben, der zudem ausschließlich den Wald im Fokus hat – gerade einmal 35 Prozent der Landesfläche. Allein durch verstärkten Abschuss von Pflanzenfressern soll der Waldumbau gelingen. Ansätze eines modernen Wildtier- und Lebensraummanagements finden sich im Gesetzentwurf nicht. Vielmehr soll die Jagd künftig bereits ab 10 Hektar Fläche möglich sein und Hegegemeinschaften sollen abgeschafft werden. Die Gefahr ist groß, dass dadurch Sozialstrukturen von Rudel bildenden Wildtieren mit großem Raumanspruch wie dem Rothirsch zerstört werden. Bereits das viel kleinere Reh hat ein durchschnittliches Streifgebiet von 50 Hektar im Jahresverlauf.

Entwurf schwächt Artenschutz gravierend

Mittel aus der Jagdabgabe, die Jäger beim Lösen des Jagdscheins automatisch an die Behörden entrichten, sollen künftig nicht mehr für Artenschutzprojekte eingesetzt werden dürfen. Zudem sollen einige Raubsäuger, die den Nachwuchs von Bodenbrütern gefährden, nicht mehr jagdbar sein. Die sechs Organisationen protestieren gegen diese gravierende Schwächung des Artenschutzes.

Fahrlässiger Verstoß gegen Tierschutz soll legal werden

Sogar der fahrlässige Abschuss von biologisch notwendigen Elterntieren soll in Brandenburg in der Jagdzeit künftig legal sein. Damit nimmt Minister Vogel tausendfaches Tierleid bei Jungtieren in Kauf. Der Gesetzentwurf sieht zudem eine Abschaffung sämtlicher Abschussregelungen für große Wiederkäuer wie Rot- und Damhirsch vor. Artgerechte Wilddichte sowie arttypischer Alterklassenaufbau und Geschlechterverhältnis sind damit in Gefahr.

Viele Tierarten hatten schon einen österlichen Auftrag, doch Meister Lampe hat sich durchgesetzt. Warum und was es sonst noch zu wissen gibt, erläutert der DJV.

Der Brauch, dass Tiere gefärbte Eier verstecken, reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück. In Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bayern waren es Fuchs oder Osterhahn. In Thüringen versteckte der Storch die Eier und in der Schweiz der Kuckuck. Wie kam es, dass sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Hase als österlicher Eierlieferant durchgesetzt hat? Der DJV hat einige Fakten zu Meister Lampe zusammengetragen.

Symbol der Fruchtbarkeit

Bereits bei den Kelten galt der Hase als Symbol für Fruchtbarkeit und Neuanfang. Häsinnen können sich mehrmals paaren und sind während der 40-tägigen Tragzeit erneut empfängnisfähig. In der Gebärmutter wachsen dann unterschiedlich alte Embryonen verschiedener Väter gleichzeitig heran (Superfötation).

Kurz vor Ostern erreicht die Paarungszeit der Feldhasen ihren Höhepunkt, die sogenannte Hasenhochzeit. Zum Ruhen nutzen Feldhasen eine Mulde, die sogenannte Sasse. Die Kelten haben die Sasse wohl als Ort der Eiablage interpretiert. Auch heute noch werden Osternester mit Moos oder Gras ausgepolstert.

Hopp und davon

Feldhasen sind Nestflüchter. Sie kommen bereits vollständig behaart und sehend zur Welt. Kurz nach der Geburt lässt ihre Mutter sie die meiste Zeit des Tages allein und kommt nur zum Säugen zurück. Diese Strategie ist überlebenswichtig: Fressfeinde wie der Fuchs finden die gut getarnten Junghasen nicht so leicht. 

Anspruchsvoller Pflanzenfresser

Ausgewachsene Feldhasen leben als Einzelgänger und ernähren sich rein vegetarisch von Wildkräutern und -gräsern. Jäger sprechen von der sogenannten Hasenapotheke. Auch Knospen, Triebe, Rinde und Feldfrüchte stehen auf ihrem Speiseplan. Knapp anderthalb Kilogramm Nahrung benötigt ein Feldhase täglich.

Gut versteckter Spitzensportler

Die Langohren sind Meister der Tarnung: Durch ihre Fellfärbung sind sie optisch perfekt an ihre Umgebung angepasst. Feldhasen können drei Meter weit und zwei Meter hoch springen. Nähert sich ein Fressfeind der Sasse, bleiben sie dort bis zum letzten Moment regungslos liegen. Hilft das nicht, flüchten sie Haken schlagend über das Feld. Spitzengeschwindigkeit: 80 Kilometer pro Stunde.

16 Tiere leben im Frühjahr 2021 pro Quadratkilometer auf Feldern und Wiesen. Das ist einer der besten Werte seit Beginn der Zählungen vor zwei Jahrzehnten. Kälte und Regen setzen dem Steppenbewohner allerdings im Jahresverlauf zu.

Auf Deutschlands Feldern und Wiesen leben durchschnittlich 16 Feldhasen pro Quadratkilometer. Der Wert für das Frühjahr 2021 ist einer der besten seit Beginn der bundesweiten Zählungen vor 20 Jahren. Seit 2017 steigen die Hasenzahlen nach einem zwischenzeitlichen Tiefstand kontinuierlich an. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler, die für das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands (WILD) Daten ausgewertet haben. Jägerinnen und Jäger haben zuvor in bundesweit 460 Referenzgebieten gezählt. Demnach gab es die meisten Feldhasen im Nordwestdeutschen Tiefland: 25 Tiere pro Quadratkilometer. Im Nordostdeutschen Tiefland lebten 6 Feldhasen pro Quadratkilometer – der geringste Wert für Deutschland. Diese Zahlen hat der Deutsche Jagdverband (DJV) heute veröffentlicht.

West-Ost-Gefälle beim Feldhasen

Den zweithöchsten Wert für Feldhasen dokumentierten Jägerinnen und Jäger im Südwestdeutschen Mittelgebirge mit 18 Tieren pro Quadratkilometer. Danach kommen Westdeutsches Mittelgebirge (13), Alpenvorland (8) und Ostdeutsches Mittelgebirge (7). Bundesweit betrachtet war die Witterung im Jahr 2020 vorteilhaft für den Feldhasen – entsprechend viele Tiere haben es ins Frühjahr 2021 geschafft. Der Herbst 2020 gilt laut Deutschem Wetterdienst als viertwärmster seit 1881, es war sonnig und trocken bis in den November. Der Winter war der zehnte zu warme in Folge.

Nettozuwachsrate fällt mäßig aus

Wetterkapriolen haben dem Feldhasen hingegen im Jahr 2021 zugesetzt: Laut Wetterdienst war der April der kälteste seit 40 Jahren, im Juli und August folgten extremer Dauer- und Starkregen. Nasskalte Witterung ist schlecht für Junghasen, macht sie anfälliger für Krankheiten – eine schützende Höhle wie Kaninchen haben sie nicht. Im Herbst 2021 haben Jägerinnen und Jäger im bundesweiten Schnitt 10 Prozent mehr Feldhasen pro Fläche gezählt als im Frühjahr desselben Jahres. Für 2020 lag der Zuwachs noch bei 25 Prozent. Diese sogenannte Nettozuwachsrate gilt als Gradmesser für die Fitness der Population. 

Die höchste Nettozuwachsrate gab es 2021 im Nordwestdeutschen Tiefland mit 20 Prozent. Im Vergleich zu 2020 sind das 7 Prozentpunkte weniger. Den geringsten Zuwachs gab es im Nordostdeutschen Tiefland: minus 5 Prozent. Dieser Wert liegt sogar 17 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

 

Landwirte mähen in den kommenden Wochen Wiesen und Grünroggen: Darin haben Wildtiere ihre Tierkinder, wie Kitz und Fasanenjunge abgelegt. Um diese vor dem Mähwerk zu schützen, veröffentlichen Nutzerverbände Empfehlungen für Landwirte und Jäger.

Die anstehende Frühjahrsmahd fällt zusammen mit der Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere, die in Wiesen und Grünroggen ihren Nachwuchs sicher wähnen. Doch „Ducken und Tarnen“ schützt zwar vor dem Fuchs, nicht aber vor dem Kreiselmäher oder dem Mähbalken. Darauf machen Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Bundesverband Lohnunternehmen (BLU), Bundesverband der Maschinenringe (BMR), Deutscher Bauernverband (DBV) und Deutscher Jagdverband (DJV) aufmerksam. Die Verbände empfehlen den Landwirten, den Mähtermin mindestens 24 Stunden vorher mit dem Jagdpächter abzusprechen und erforderliche Maßnahmen für den Schutz von Wildtieren durchzuführen. Derartige Maßnahmen sind notwendig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen.

Tierschutz planen

Effektiver Wildtierschutz beginnt bereits vor dem Mähen, so die Verbände. Entscheidend ist dabei, die anstehenden Grünschnitt-Termine – für Silage oder Biomasseproduktion – rechtzeitig mit dem Jagdpächter abzustimmen und die Mähweise dem Tierverhalten anzupassen. Die Verbände empfehlen, das Grünland grundsätzlich von innen nach außen zu mähen. Das ermöglicht Rehen, Feldhasen oder Fasanen während der Mahd die Möglichkeit zur Flucht. Bei der Ernte der Ganzpflanzensilage verspricht die Begrenzung der Schnitthöhe auf etwa 15 bis 20 Zentimeter in der kritischen Aufzuchtzeit zusätzlichen Erfolg. Das gilt auch für Bodenbrüter.

Eine Maßnahme pro Hektar hilft bereits

Vor dem eigentlichen Mähtermin haben sich verschiedene Maßnahmen bewährt, um Tierleben zu schützen. Dazu gehört etwa das Absuchen der Wiesen mit Jagdhunden. Knistertüten, Flatterbänder oder Kofferradios, die bereits am Vorabend aufgestellt werden, sind ebenfalls effektiv und kostengünstig: Rehe zum Beispiel sind beunruhigt und bringen ihren Nachwuchs in Sicherheit. Elektronische Wildscheuchen, die unterschiedliche Töne wie Menschenstimmen, klassische Musik oder Motorengeräusche aussenden, haben sich im Praxiseinsatz bewährt. Bereits eine Maßnahme pro Hektar zur Vertreibung wirkt, haben Experten herausgefunden. Nach Tierschutzgesetz sind Bewirtschafter von Flächen verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, wenn mit dem Tod oder Verletzung von Wirbeltieren zu rechnen ist. In jedem Falle ist vor dem Mähen eine Absprache mit dem Jagdausübenden bzw. Jagdpächter geboten.

Drohnen leisten wichtige Aufklärungsarbeit

Die Maßnahmen zum Wildtierschutz sind wichtig, um tierschutzrechtlichen Verpflichtungen nachzukommen. Abhängig von der Witterung leisten vor allem Drohnen wichtige Aufklärungsarbeit. In Kombination mit Infrarot-Technik helfen sie, Jungtiere auf großen Flächen zu lokalisieren. Die Verbände fordern, dass derartige Drohnen auch in Naturschutzgebieten und in der Nähe von Ortslagen uneingeschränkt eingesetzt werden können. Weiter fordern die Verbände die Politik auf, der Forschungs- und Innovationsförderung zum Schutz von Wildtieren eine hohe Priorität einzuräumen. Besonders an Schleppern und Mähwerken verbaute Sensortechnik oder grundlegend verbesserte Infrarot-Technik mit Echtzeiterkennung haben das Potential, Rehkitze und Niederwild noch nachhaltiger schützen zu können.

Der elfseitige Mäh-Knigge der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zum Beispiel gibt aus Sicht der Verbände kurz und bündig Handlungsempfehlungen zur tierschonenden Mahd. Die richtige Frühmahd wird durch ein in Zusammenarbeit mit den Verbänden erstelltes Video erklärt.

Die Brut- und Setzzeit beginnt. Rehe, Feldhasen oder Wildschweine lassen ihren gut getarnten Nachwuchs zum Schutz oft allein. Eine Störung kann Jungtiere zu Waisen machen. DJV gibt Tipps für Naturbesucher.

Der Frühling lockt viele Menschen jetzt raus in die Natur. Doch Vorsicht: Von März bis Juli verwandeln sich Wälder, Felder und Wiesen in eine Kinderstube. Die Tiere benötigen in dieser Zeit möglichst viel Schutz und Ruhe. Bereits jetzt gibt es den ersten Nachwuchs beim Wildschwein. Die Bache versteckt die Frischlinge oft geschützt im Schilf- oder Brombeerdickicht. Neugierige Hunde oder unbedarfte Spaziergänger sind eine mögliche Gefahr - im Zweifel greift die Bache an.  Der Deutsche Jagdverband (DJV) empfiehlt, beim Spaziergang auf ausgewiesenen Wegen zu bleiben und von dort die Natur zu beobachten. Wissenschaftler bestätigen: Wildtiere nehmen Menschen dann nicht als Bedrohung wahr. Hunde sollten in der Nähe bleiben und auf Ruf oder Pfiff reagieren. Vielen Kommunen schreiben in der Brut- und Setzzeit zudem eine Leinenpflicht vor. Infos dazu gibt es im örtlichen Ordnungsamt.

Überlebenstricks der Wildtiere

Tarnen, Täuschen und Alleinsein sind für Wildtierkinder wichtig, um in der Natur zu überleben. Der DJV rät, vermeintlich einsame Jungtiere auf keinen Fall anzufassen oder mitzunehmen. Haftet menschlicher Geruch am Nachwuchs, wird er oftmals verstoßen. Ein gesundes Wildtier wird so durch Fehlverhalten zum Waisen. Die Feldhäsin beispielsweise lässt die gut getarnten Junghasen einzeln auf dem Feld oder in der Wiese zurück. Nur zum Säugen kommt die Mutter zurück. Ihre Milch ist besonders gehaltvoll und fettreich. Küken von Bodenbrütern wie Rebhuhn oder Stockente verschmelzen durch ihr bräunlich gemustertes Gefieder förmlich mit der Umgebung. Bei Gefahr verharren sie regungslos. Das weibliche Reh, die Ricke, versteckt ihr perfekt getarntes Kitz vor Fressfeinden im hohen Gras. Sie beobachtet den Nachwuchs aus sicherer Entfernung und kommt nur zum Säugen regelmäßig vorbei.

Weitere Tipps zum wildtierfreundlichen Verhalten in der Natur erläutert der DJV in der Broschüre "Wer‘s Wild mag, bleibt ruhig."

Einen kostenfreien Radio-Beitrag zum Thema gibt es im Presseportal.

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