In einer Protokollerklärung fordern acht Bundesländer die Herabstufung des Schutzstatus. DJV und FN begrüßen diesen Schritt. Bundesumweltministerium muss jetzt handeln.

Am vergangenen Freitag haben acht Bundesländer auf der Agrarministerkonferenz die Herabstufung des Schutzstatus für den Wolf gefordert. Die Bundesregierung soll sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, heißt es in der Protokollerklärung. Deutscher Jagdverband (DJV) und Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) begrüßen diesen Schritt und weisen darauf hin, dass diese Bundesländer im Bundesrat die Mehrheit der Stimmen haben. DJV und FN fordern Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf, jetzt in einem ersten, längst überfälligen Schritt, den guten Erhaltungszustand für den Wolf gegenüber der EU-Kommission zu erklären.

Stattdessen setzt Ministerin Lemke auf eine Verschleppungsstrategie. Bis vergangenen Freitag sollten alle Mitgliedstaaten an die EU-Kommission aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen melden. Die drei Verbände gehen davon aus, dass das Bundesumweltministerium wie schon zuvor keine neuen Zahlen geliefert hat. DJV und FN fordern, dass die inzwischen vorliegenden Monitoringdaten für das Wolfsjahr 2022/23 umgehend nach Brüssel gemeldet werden. Die dort derzeit verfügbaren Daten gehen nur bis zum Jahr 2017 – übermittelt 2019. Die nächste turnusmäßige Meldung ist erst für 2025 geplant.

DJV und FN kritisieren, dass Menschen im ländlichen Raum mit den Folgen der exponentiellen Ausbreitung von Wölfen für Weidetierhaltung und Naturschutz alleine gelassen werden. Stattdessen sollte die Ampelkoalition in Berlin umgehend ein regional differenziertes Bestandsmanagement für den Wolf zulassen. Ein aktuelles Gutachten des Staatsrechtlers Michael Brenner zeigt, dass dies europarechtskonform möglich ist. Laut aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von über 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren – darunter neben Schafen und Ziegen auch Rinder, Pferde und landwirtschaftlich gehaltene Wildtiere. Die Mitglieder der beiden Verbände verwahren sich gegen den Versuch der Bundesumweltministerin, alle Beteiligten, die eine wolfskritische Stimme einnehmen, in die rechte Ecke zu stellen.

Weltbiodiversitätsrat benennt invasive Arten wie Waschbär als eine Hauptbedrohung für Artenvielfalt und hält politische Maßnahmen für unzureichend. DJV kritisiert deshalb geplante und bestehende Einschränkungen der Jagd scharf. Bund und Länder müssen Managementmaßnahmen künftig besser abstimmen.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) kritisiert die geplanten Einschränkungen der Fangjagd in Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz sowie das bestehende komplette Fallenverbot in Berlin scharf. Stattdessen müssen Bund und Länder die Managementmaßnahmen für invasive Arten wie den Waschbären künftig besser abstimmen und sich zur Jagd als Instrument für den Artenschutz bekennen. Erst kürzlich hat der Weltbiodiversitätsrat IPBES auf die negativen, teils irreversiblen Auswirkungen von invasiven gebietsfremden Arten auf die biologische Vielfalt hingewiesen: Sie seien neben Lebensraumverlust eine der fünf Hauptursachen für den weltweiten Artenschwund. Bisherige politische Maßnahmen für ein Management und ihre Umsetzung seien unzureichend, es bestehe dringender Handlungsbedarf.

Deutschland ist per EU-Verordnung (EU-VO 1143/2014) zum Management von Arten wie Waschbär, Marderhund oder Nutria verpflichtet. Dazu gehören Früherkennung und Eindämmung. Eine effektive Fangjagd ist für die Eindämmung dieser dämmerungs- und nachtaktiven Tiere laut DJV zwingend notwendig. Mit dem Projekt WILD (www.jagdverband.de/wild) liefern Jägerinnen und Jäger zudem wichtige Daten zu Früherkennung und Bestandsentwicklung invasiver Arten.

Geplante Einschränkungen der Jagd in Rheinland-Pfalz und Mecklenburg-Vorpommern gefährden Artenvielfalt

"Neozoen wie der Waschbär sind ein großes Thema und Problem. Zum Beispiel im Sumpfschildkrötenschutz",  betonte die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder jüngst in einem Interview. Trotzdem soll die Fangjagd nahezu gänzlich verboten werden. Auch in Mecklenburg-Vorpommern soll der Einsatz von bestimmten Fallentypen eingeschränkt werden. Der DJV kritisiert diese Beschränkungen scharf: Sie behindern eine wirkungsvolle Umsetzung der EU-Verordnung zum Management invasiver gebietsfremder Arten. Nur durch die flächendeckende Beteiligung, Kompetenz und Ortskenntnis der Jägerschaft ist eine wirksame Eindämmung dieser Arten überhaupt möglich. Zudem werden wissenschaftliche Erkenntnisse missachtet: Fünf gängige Fallentypen in Deutschland sind erfolgreich nach den strengen internationalen Tierschutzstandards von AIHTS geprüft.

Waschbär profitiert vom Verbot der Fangjagd

Bereits bestehende Populationen invasiver gebietsfremder Arten sollen reduziert und eine weitere Ausbreitung verhindern werden – so schreibt es die EU-Verordnung vor. Dies ist laut DJV nur möglich, wenn die Bejagung flächendeckend durchgeführt wird, also auch in Siedlungsräumen und in Schutzgebieten. Einige Arten wie der Waschbär bevorzugen sogar besiedelte Gebiete. Darüber hinaus kann ein Jagdverbot in Schutzgebieten den eigentlichen Zweck des Areals, Rückzugsräume für bestandsbedrohte Arten zu bieten, sogar behindern, da sie auch dort durch invasive Arten gefährdet werden. In Berlin bedroht der Waschbär massiv Amphibien, die bereits stark unter Trockenheit und Straßenverkehr leiden. Ungeachtet dessen gilt in Berlin ein generelles Verbot für die Fangjagd, was laut DJV für den Artenschutz kontraproduktiv ist.

Lokale Amphibienpopulationen sind bedroht

Im Projekt ZOWIAC haben Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt erst kürzlich nachgewiesen, dass Waschbären neben Erdkröten auch die stark bedrohte Gelbbauchunke fressen. Die nordamerikanischen Kleinbären haben gelernt, die Amphibien zu häuten und damit deren Giftdrüsen unschädlich zu machen. Insbesondere an Binnengewässern können so lokale Amphibienpopulationen aussterben. Die Wissenschaftler untersuchen derzeit die Auswirkungen invasiver Fleischfresser auf heimische Arten und Ökosysteme. Ebenfalls erforscht wird, welches Gesundheitsrisiko von Waschbär oder Marderhund für die Bevölkerung sowie für Nutz- und Haustiere ausgeht.

Rund 500 Schützinnen und Schützen waren bei der DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen in Bremgarten dabei. Marcel Begoin aus Hessen ist Bundesmeister aller Klassen. Besonders spannend: Punktegleichheit im Flintenschießen zwischen Senior Hans-Jörg Faden und Junior Magnus Rall. Hans-Jörg Faden gewann knapp im Stechen.

Marcel Begoin aus Hessen ist mit 338 Punkten neuer Bundesmeister aller Klassen im jagdlichen Schießen. Auf Platz 2 in der Gesamtwertung kam Rigo Göbel aus Baden-Württemberg, gefolgt von Christian Janka aus Hessen – beide ebenfalls mit 338 Punkten.

Neuer Bundesmeister im Büchsenschießen ist Volker Reek aus Nordrhein-Westfalen mit 197 von 200 möglichen Punkten. Im Flintenschießen konnte sich Hans-Jörg Faden aus Schleswig-Holstein nach einem spannenden Wettkampf mit Magnus Rall aus Baden-Württemberg ganz knapp durchsetzen. Beide Schützen erzielten in der Wertung jeweils 150 Punkte, die Entscheidung fiel dann erst im Stechen. 

Zum fünften Mal in Folge gewann die Mannschaft aus Rheinland-Pfalz das kombinierte Schießen mit insgesamt 1.340 Punkten. Auf Platz 2 kam das Team aus Thüringen mit 1.331 Punkten, Platz 3 ging an Gastgeber Baden-Württemberg mit 1.324 Punkten.

Den Meistertitel im Kurzwaffenschießen holte sich Armin Reinacher aus Baden-Württemberg mit 194 Punkten. In der Damenwertung sicherte sich die im vergangenen Jahr zweitplatzierte Katja Ullrich aus Hessen den Spitzenplatz. Sie erzielte in der Kombination Flinte und Büchse 328 Punkte. Silber ging an Carmen Wilshusen aus Niedersachsen und Bronze an Johanna Eckardt aus Schleswig-Holstein.

Die diesjährige Bundesmeisterschaft wurde vom 6. bis zum 9. September im baden-württembergischen Bremgarten bei Freiburg ausgetragen. Alle Ergebnisse gibt es auf der Sonderseite des Deutschen Jagdverbandes.

 Projekt sucht noch Anbaulandwirte in Hessen und Schleswig-Holstein

Für die Energiewende in Deutschland spielt auch Biogas eine wichtige Rolle. Es entsteht bei der Vergärung von Biomasse, die vor allem auf landwirtschaftlichen Flächen produziert wird. Während sich die Getreideernte für die Produktion von Lebensmitteln und Tierfutter in manchen Regionen Deutschlands in diesem Jahr lange verzögert hat, liegt das Substrat von ertragreichen Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion längst im Silo oder im Fermenter. Denn geerntet werden die Kulturen im Hochsommer unmittelbar vor der Hauptblüte. Dann hat das Erntesubstrat das höchste Methanpotential. Solange die Kulturen nicht klatschnass sind, spielt der Feuchtegehalt für die Ernte keine Rolle. „Auch in diesem Jahr konnten manche Landwirte wieder über 45 Tonnen Frischmasse des Wildpflanzensubstrats je Hektar erzielen,“ sagt Simon Hein, der für die Deutsche Wildtier Stiftung das Kooperationsprojekt Bunte Biomasse koordiniert. Bis zum Eintritt der Vegetationsruhe im Herbst wachsen die echten Stauden nun bereits wieder auf und bilden über den Winter einen Rückzugsraum für zahlreiche Tierarten. Gleichzeitig schützen sie die Flächen vor Erosion durch Wind und Wasser

Das Pilotprojekt Bunte Biomasse der Veolia Stiftung, des Deutschen Jagdverbands sowie der Deutschen Wildtier Stiftung fördert noch bis Ende 2024 den Anbau mehrjähriger, ertragreicher Wildpflanzenmischungen zur Biogasgewinnung. Mittlerweile wurde in zehn Bundesländern auf deutlich über 500 Hektar Bunte Biomasse etabliert. Noch größer ist der politische Erfolg der Initiative: Mit Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg gibt es in den vier größten Flächenländern und damit auf über 50 Prozent der Bundesfläche öffentliche Förderprogramme für den Anbau von Wildpflanzenkulturen. „Mit ‚Bunte Biomasse‘ haben wir deutschlandweit einen echten Mehrwert für die Artenvielfalt und den Ressourcenschutz in unseren Feldfluren geschaffen“ freut sich Sylke Freudenthal, Vorstand der Veolia Stiftung. „Durch den Eingang in die öffentlichen Förderprogramme hat das Anbausystem außerdem den Weg vom Modellprojekt in den Mainstream geschafft“.

In einigen Bundesländern ist der Anbau von Wildpflanzenkulturen zur Biomasseproduktion aber bisher kaum bekannt und es gibt nur wenige Demonstrationsflächen. Dort suchen die Projektverantwortlichen noch gezielt nach landwirtschaftlichen Betrieben für den Anbau. „Vor allem in Schleswig-Holstein, Hessen und in den östlichen Bundesländern suchen wir noch nach Landwirten, die bereit sind, mehrjährige, ertragreiche Wildpflanzenkulturen für die Biomasseproduktion zu etablieren und mindestens drei Jahre zu nutzen,“ sagt Marie Sange vom Deutschen Jagdverband. Die Landwirte bekommen aus Projektmitteln einen Ausgleich für ihre Deckungsbeitragsverluste und werden kostenlos bei der Kulturführung der Wildpflanzenbestände beraten.

Weitere Informationen über das Projekt Bunte Biomasse und die Ansprechpartner zur Umsetzung von Flächen finden Sie unter www.BunteBiomasse.de

Jagdliche Situationen, echte Herausforderungen: Über 700 Jägerinnen und Jäger aus ganz Deutschland messen sich ab 6. September bei der Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen. Der Wettkampf wird im baden-württembergischen Bremgarten ausgetragen.

Ein tiefer Atemzug, der Finger am Abzug, dann ein Blitz aus Feuer und Rauch – die Wurfscheibe zerplatzt in der Luft. Dies ist der Moment des Könnens, der auf der 67. DJV-Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen in Hartheim-Bremgarten unter Beweis gestellt wird. Mehr als 700 Jägerinnen und Jäger nehmen an dem viertägigen Wettkampf auf dem LJV-Schießstand teil.

Von Schüssen auf bewegliche Ziele, wie dem laufenden Keiler oder fliegenden Wurfscheiben, bis hin zu Präzisionsschüssen aus verschiedenen Positionen, wie der liegenden oder stehenden Haltung: Die Bundesmeisterschaft bietet eine breite Palette an Disziplinen, die typische jagdliche Situationen simulieren. Hier zeigen Schützinnen und Schützen nicht nur ihre Präzision und Geschicklichkeit, sondern fördern dabei auch Sicherheit und Verantwortung im Umgang mit Schusswaffen. Teilnehmende können sowohl einzeln als auch als Teil eines Teams antreten.

Inmitten des sportlichen Wettbewerbs fungiert die Bundesmeisterschaft auch als Treffpunkt für Jägerinnen und Jäger jeden Alters aus allen Teilen Deutschlands. Hier teilen sie ihre Erfahrungen, knüpfen neue Freundschaften und stärken die Jägergemeinschaft.

Der DJV hält Interessierte tagesaktuell mit dem Hashtag #BMJS23 auf Facebook und Instagram über den Wettbewerb auf dem Laufenden. Zusätzlich werden die ersten Ergebnisse auf jagdverband.de veröffentlicht. Der DJV wünscht allen Teilnehmern faire und erfolgreiche Wettkämpfe!

Staatsrechtler Professor Michael Brenner hält regional differenzierte Maßnahmen für möglich. Verbände des ländlichen Raums fordern rasche Umsetzung des Koalitionsvertrags. Mit zunehmenden Übergriffen auf Nutztiere schwindet die Akzeptanz für den Wolf.

Ein aktives Bestandsmanagement des Wolfes ist europarechtskonform möglich. Zu diesem Ergebnis kommt der Jenaer Staatsrechtler Professor Dr. Michael Brenner in einem jetzt veröffentlichten Gutachten im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion. Bundesarbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Bundesverband Deutscher Ziegenzüchter (BDZ), Bundesverband für landwirtschaftliche Wildhaltung (BLW), Deutscher Bauernverband (DBV), Deutscher Jagdverband (DJV), Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) begrüßen diese Klarstellung und fordern die Bundesregierung auf, den Koalitionsvertrag jetzt rasch umzusetzen und den günstigen Erhaltungszustand für den Wolf in Deutschland an die Europäische Union zu melden.

Das Brenner-Gutachten belegt: Ein regional differenziertes Bestandsmanagement kann auch ohne konkreten Schadensbezug durchgeführt werden. So lasse sich die Zahl der Wölfe auf einem sozio-ökonomisch akzeptablen Niveau halten, wenn der günstige Erhaltungszustand dauerhaft gesichert ist. Professor Brenner zeigt Wege auf, wie sich ein regional differenziertes Bestandsmanagement für den Wolf umsetzen lässt – auch auf Basis des strengen Schutzes, den die EU für den Wolf trotz europaweit stark angestiegener Bestände nach wie vor verlangt.

Der dringende Handlungsbedarf wurde erst vor wenigen Tagen deutlich. Im Landkreis Stade kam es zu einem der bundesweit schwersten Übergriffe auf Nutztiere: Ein Wolfsrudel tötete 55 Schafe – trotz vorbildlicher Herdenschutzmaßnahmen. Das Stadium, in dem Herdenschutz und die Entnahme von auffälligen Einzelwölfen zum Management ausreichten, sei lange vorbei, bekräftigten die sieben Verbände. Laut aktuellen Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) gab es im Jahr 2022 einen neuen Höchstwert von über 4.000 verletzten und getöteten Nutztieren – darunter neben Schafen und Ziegen auch Rinder, Pferde und landwirtschaftliche Wildhaltung. Die Akzeptanz für den Wolf in den betroffenen Regionen schwindet dramatisch. Die Mitglieder der Verbände erwarten deshalb von der Bundesregierung und der Sonder-Ministerpräsidentenkonferenz Anfang September schnelles Handeln.

Von September bis Dezember 2023 gibt es vier Online-Veranstaltungen. Fragen können via Chat gestellt werden. Mitschnitte haben auf Youtube bereits 33.500 Aufrufe erzielt.

Die erfolgreiche Seminarreihe "Wildtiere und Mensch - Spannungsfelder und Lösungswege" des Deutschen Jagdverbandes (DJV) geht weiter: Von September bis Dezember 2023 sind vier spannende Webseminare geplant, jeweils von 15 bis 17 Uhr. Während der Übertragung haben alle Zuschauer die Möglichkeit, ihre Fragen über einen Chat direkt an den Referenten oder die Referentin zu richten. Für die Teilnahme ist lediglich die kostenlose Registrierung auf der Internetseite der DJV-Akademie notwendig. 

Die neue Reihe startet am 13. September 2023 mit einem Beitrag zu den neuen Maßnahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU (GAP) und deren Chancen für Wild und Artenvielfalt. Referent ist Marcus Polaschegg von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Am 13. Oktober erklärt Medienanwalt Heiko Granzin den Umgang mit Hassrede im Netz. Dem Niedergang des Rotwildes vom Edelwild zum rechtelosen Außenseiter widmet sich das Webseminar am 15. November. Referent ist Frank Zabel, Wildbiologe des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein. Abgerundet wird das Programm am 11. Dezember mit einen Beitrag zur Auslandsjagd mit Referent Stephan Wunderlich vom CIC live aus Namibia. 

Beitrag verpasst? Alle Vorträge gibt es wenige Tage später als Mittschnitt  auf dem Youtube-Kanal des DJV Nach einmaliger Anmeldung sind die Beiträge auch im Archiv der Online-Akademie frei verfügbar. Seit Februar 2022 hat der DJV bereits 15 Online-Fachvorträge angeboten. Die Mitschnitte wurden allein auf Youtube bisher insgesamt 33.500-mal aufgerufen.

Steinpilz, Marone, Pfifferling: Niederschläge und Wärme lassen jetzt Speisepilze wachsen. Der DJV gibt Tipps für wildtierfreundliches Sammeln und Zubereitung mit Wild. Rezepte gibt es auf wild-auf-wild.de.

Niederschläge der vergangenen Tage lassen vielerorts die begehrten Speisepilze früher als gewöhnlich sprießen. Sie lassen sie sich gut mit heimischem Wildbret kombinieren. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Sammeltipps. Pilze brauchen vor allem Licht, Feuchtigkeit und wachsen im Lebensraum zahlreicher Wildtiere. Deshalb: Dickichte und Gebüsche meiden, dort ist sozusagen das wilde Wohnzimmer. Wer sich in der Natur rücksichtsvoll bewegt, unterlässt zudem die Pilzsuche in der Dämmerung oder nachts  den Tieren zuliebe.

Röhrlinge für Anfänger

In Mitteleuropa gibt es mehrere hundert essbare Arten. Röhrlinge wie Steinpilz sind besonders beliebt, da nur wenige Arten giftig sind und Anfänger die Merkmale besonders leicht erlernen können. Allerdings sollten nur einwandfreie Exemplare in den Korb, da verdorbene Pilze zu einer sekundären Pilzvergiftung führen können. Lamellenpilze bieten ein sehr breites Farb- und Geschmacksspektrum. Da diese teils tödlich giftige Doppelgänger haben: Bitte nur bekannte Pilze sammeln. Pilzkontrollstellen und geführte Exkursionen helfen bei der korrekten Bestimmung.

Herausdrehen oder abschneiden: beides geht

Beim Pilze sammeln ist es wichtig, das unterirdische unscheinbare Myzel-Geflecht  den eigentlichen Pilz  zu schützen. Eine Schaufel zur Ernte ist deshalb tabu. Stattdessen können die essbaren Fruchtkörper am Stilansatz abgeschnitten oder vorsichtig herausgedreht werden. Letzteres empfiehlt sich besonders, wenn der Pilz einem Sachverständigen vorgelegt werden soll. Die Stielbasis ist bei vielen Arten ein wichtiges Bestimmungsmerkmal.

Stoffbeutel statt Plastiktüte

Pilze sollten in einem luftigen Korb oder Stoffbeutel transportiert und bereits im Wald vom gröbsten Schmutz befreit werden. In Plastiktüten verderben Pilze besonders schnell, da sich Schimmelsporen durch die Feuchtigkeit rasch vermehren.  Pilze stehen übrigens unter Artenschutz. Deshalb ist es nur erlaubt, kleine Mengen für den Eigenbedarf zu sammeln. 

Wild und Pilze passen gut zusammen

Pilze eignen sich hervorragend als Beilage zu Wildgerichten aber auch als pures, vegetarisches Pfannengericht. Getrocknet lässt sich ein würziges Pilzpulver herstellen, perfekt zum Verfeinern von Soßen und Suppen. Weitere raffinierte Ideen zum Nachkochen gibt es im Internet unter wild-auf-wild.de und in der Broschüre Wilde Festtagsküche.

Einen kostenfreien Audiobeitrag zum Thema Pilze sammeln gibt es hier: https://www.presseportal.de/pm/54673/5321425

Bund muss für Länder Rechtsrahmen für Bestandsregulierung beim Wolf schaffen. Rukwied und Dammann-Tamke appellieren an Ministerpräsident Weil und Bundesministerin Lemke.

Im Vorfeld eines Gesprächs des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und des Umweltministers Christian Meyer mit Bundesumweltministerin Steffi Lemke am Mittwoch in Berlin drängen der Deutschen Bauernverband und der Deutsche Jagdverband auf ein effektives Bestandsmanagement des Wolfes in Deutschland.

Dazu erklärt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied: „Der gute Erhaltungszustand beim Wolf ist in Deutschland erreicht und muss jetzt auch offiziell festgestellt werden. Wie auch in anderen Ländern bereits praktiziert, bedarf es eines aktiven Bestandsmanagements. Wenn die Politik das Thema nicht konsequent angeht, wird die Weidehaltung in Deutschland – von der Küste bis zur Alm – verschwinden. Grasende Rinder, Schafe, Ziegen und Pferde im Landschaftsbild wären Vergangenheit. Der Bund muss endlich den rechtlichen Rahmen schaffen, wie es im Koalitionsvertrag der Ampel-Koalition vorgesehen ist. Es bedarf sowohl eines schnelleren und effizienteren Abschusses von Wölfen, die wiederholt Weidetiere reißen, als auch eines verlässlichen Verfahrens zur Regulierung des Wolfsbestandes.“

Der Präsident des Deutschen Jagdverbandes, Helmut Dammann-Tamke, erklärt: „Stephan Weil hat die Brisanz dieses Themas erkannt. Sein Engagement ist glaubhaft. Ich vermisse allerdings ähnlich klare Aussagen der Bundestagsabgeordneten, insbesondere aus Niedersachen. Ich erwarte im Rahmen der Beschlusslage der kommenden Ministerpräsidenten-Konferenz mehr als Prüfaufträge. Die Menschen im ländlichen Raum erwarten, dass die Regelungen im Koalitionsvertrag der Ampel umgesetzt werden. Alles andere führt zu weiterer Politikverdrossenheit und Stärkung der politischen Ränder."

Sonderdelegiertentagung fordert in Resolution partnerschaftlichen Waldpakt statt Verstaatlichung und Gängelung. Delegierte werfen Politik schwere fachliche und juristische Mängel vor. Weiterer Jägerprotest bis hin zur Großdemo angekündigt.

Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz (LJV) und der Deutsche Jagdverband (DJV) fordern die Landesregierung in Mainz auf, den vorliegenden Regierungsentwurf für ein neues Landesjagdgesetz vollständig zurückzuziehen. Vor mehr als 400 Teilnehmern einer Sonderdelegiertentagung in Neuwied machten die Präsidenten der beiden Jagdverbände klar: Der Entwurf gängelt Jägerinnen und Jäger, höhlt Tier- und Artenschutz aus und forciert wildtierfeindlichen Waldbau. Vor Ort waren LJV-Delegierte, Vertreter weiterer betroffener Landnutzerverbände sowie Gäste aus ganz Deutschland – darunter Präsidiumsmitglieder aller Landesjagdverbände unter dem Dach des DJV.

Resolution gegen Jagdgesetzentwurf einstimmig verabschiedet

Die Delegierten verabschiedeten auf der Versammlung in Neuwied eine Resolution gegen den Regierungsentwurf einstimmig. Darin bekennt sich der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz ausdrücklich zur Verantwortung für einen ökologischen Waldumbau. Statt Verstaatlichung und behördlichen Sanktionen soll es allerdings einen partnerschaftlichen Waldpakt mit Anreizsystemen geben. Aufgerufen dazu sind Grundeigentum, Land- und Forstwirtschaft, Jagd und Gesellschaft. Der Landesjagdverband warnte vor den großen Gefahren für Grundstückseigentümer durch den vorliegenden Gesetzentwurf: Es drohen vermehrt staatliche Eingriffe statt gelebter Privatautonomie der Beteiligten vor Ort.

Jäger drohen mit Großdemo in Mainz

Der Landesjagdverband zeigte sich in Neuwied enttäuscht über das Ergebnis einer 2-jährigen Vorbereitungsphase mit Verbänden und Jagdbehörden. Die schweren fachlichen und juristischen Mängel des Entwurfs wird der LJV jetzt detailliert aufarbeiten und fordert das zuständige Staatsministerium mit der Resolution auf, bis Mitte November 2023 Stellung zu beziehen. Sollte die Politik keine Einsicht zeigen, sind weitere Proteste geplant – bis hin zu einer Großdemonstration in Mainz.

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