Dänische Wölfe stammen größtenteils aus dem Baltikum – Mitteleuropäische Flachlandpopulation ist nicht isoliert

Wissenschaftler aus Deutschland und Dänemark haben jetzt unabhängig voneinander bestätigt, dass bei Wölfen ein genetischer Austausch des deutsch-westpolnischen Vorkommens mit dem nordosteuropäisch-baltischen Vorkommen besteht. Dies ist eine der Kernaussagen des neuen Positionspapiers des Deutschen Jagdverbandes (DJV) zum Wolf. Der DJV fordert deshalb eine grundlegende Neubewertung der hiesigen Wolfsvorkommen hinsichtlich Erhaltungszustand, Herkunft und Wanderbewegungen. Dr. Liselotte Andersen von der Universität Aarhus hat erstmals belegt, dass ein Großteil von 18 in Dänemark nachgewiesenen Wölfen aus Nordost-Polen stammt. Ihr Weg nach Dänemark kann nur über Land, also durch Deutschland, geführt haben. Auf Nachfrage bestätigte die Wissenschaftlerin, dass zwischen 2012 und 2015 sogar insgesamt 40 Wolfsindividuen in Dänemark nachgewiesen werden konnten. Der Anteil der Wölfe aus dem Baltikum sei jedoch noch nicht abschließend bestimmt. Verena Harms, Mitarbeiterin des Senckenberg-Forschungsinstituts in Gelnhausen (Nationales Referenzzentrum für die Genanalyse von Wölfen), bestätigte zudem kürzlich als Sachverständige vor dem Sächsischen Landtag, dass „durchaus Zuwanderungen von Wölfen“ nach Deutschland aus dem Baltikum belegt sind und dass die Mitteleuropäische Flachlandpopulation „eindeutig keine isolierte Population darstellt“.

Vor dem Hintergrund der aktuellen Ergebnisse fordert der DJV die Bundesregierung auf, ein grenzübergreifendes Wolfsmonitoring aufzubauen und genetische Untersuchungen zu vereinheitlichen sowie zu intensivieren. Das derzeitige Erfassungssystem bewertet der DJV als lückenhaft. Mittelfristiges Ziel muss ein internationales Wolfsmanagement sein. Bundesumweltministerium und Bundesamt für Naturschutz betrachten das deutsch-westpolnischen Vorkommen nach wie vor als eine isolierte Population. „Wir sehen das anders. Die Vernetzung der Populationen ist nun mehrfach nachgewiesen, der günstige Erhaltungszustand des Wolfes - bezogen auf das Verbreitungsgebiet von Deutschland über Polen, das Baltikum und darüber hinaus - ist erreicht“, betonte Dr. Armin Winter, DJV-Naturschutzreferent. Der Wolf solle baldmöglichst aus Anhang IV in Anhang V der FFH-Richtlinie überführt werden. Dies sei eine folgerichtige rechtliche und wildbiologische Konsequenz der dynamischen Ausbreitung des Wolfes.

Quellen:

Deutscher Jagdverband (Hrsg) (2015): Zur Rückkehr des Wolfes nach Deutschland. Positionspapier. Verabschiedet durch die DJV-Delegiertenversammlung am 19.06.2015 in Dresden.

Andersen L. W., Elmeros M., Sunde P., Olsen K., Vedel-Smith Ch., Secher Jensen Th. and A.B. Madsen (2015): DNA-baseret bestandsovervågning afslører ulve (Canis lupus) i Danmark. Flora og Fauna 121 (1+2): 60-65.

Sächsischer Landtag (Hrsg) (2015): Stenografisches Protokoll der Anhörung durch den Ausschuss für Umwelt und Landwirtschaft am 26. Juni 2015 zu „Entwicklung der Wolfspopulation im Freistaat Sachsen“. 64 Seiten.

Jäger verurteilen illegale Tötung eines Wolfes bei Görlitz aufs Schärfste

Der Deutsche Jagdverband und der Landesjagdverband Sachsen haben Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt und verurteilen die illegale Tötung eines Wolfes in der Nähe von Görlitz aufs Schärfste. Die beiden anerkannten Naturschutzvereinigungen fordern eine konsequente Strafverfolgung und begrüßen die sofortige Aufnahme der Ermittlungen durch das Landeskriminalamt Sachsen. Konflikte, die mit der Ausbreitung des Wolfes in Deutschland zwangsläufig zunehmen, können nur auf legalem Wege gelöst werden.

Entsprechend eines im Juni verabschiedeten Positionspapiers fordern die Jagdverbände einen sachlichen Umgang mit dem Wolf. Ein reines „Willkommen Wolf“ reicht nicht, die Politik muss die Sorgen der Bevölkerung  im Zusammenhang mit dem sich zunehmend ausbreitenden Wolf ernst nehmen. Ein professionelles bundesweites Frühwarnsystem für verhaltensauffällige Wölfe gehört ebenso zu den Maßnahmen wie die Aufklärung der Menschen über den Umgang mit großen Raubtieren. Jäger erfassen in vielen Regionen bereits systematisch Daten zu Wolf und Luchs. So haben sich mehrere hundert Jäger bundesweit zum Wolfsbeauftragten ausbilden lassen und unterstützen das staatliche Monitoring. Der Wolf ist äußerst anpassungsfähig und zeigt in Deutschland mancherorts Tendenzen zum Kulturfolger. Dazu gehört beispielsweise die gezielte Futtersuche in Menschennähe.

Der Bundesrat hat im Juli eine Gesetzesinitiative des Landes Schleswig-Holstein angenommen, mit der innerhalb von zehn Jahren ein Verbot der Pelztierhaltung aus Gründen des Tierschutzes durchgesetzt werden soll. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hält Tierschutz für wichtig, kritisiert jedoch die Antragsbegründung für das geforderte Verbot.

Der Bundesrat hat im Juli eine Gesetzesinitiative des Landes Schleswig-Holstein angenommen, mit der innerhalb von zehn Jahren ein Verbot der Pelztierhaltung aus Gründen des Tierschutzes durchgesetzt werden soll. Der Deutsche Jagdverband (DJV) hält Tierschutz für wichtig, kritisiert jedoch die Antragsbegründung für das geforderte Verbot: Demnach sei es verwerflich, Tiere zur Pelzgewinnung zu töten.

Der Dachverband der Jäger weist darauf hin, dass Pelz aus nachhaltiger heimischer Jagd ein hochwertiges Naturprodukt ist: Er weist gegenüber Textilien aus Erdöl eine positive Ökobilanz auf und ist zugleich ein Beitrag zum Artenschutz. Von der Jagd auf räuberische Arten wie Fuchs, Marderhund oder Waschbär profitieren viele Arten, darunter auch einige gefährdete Bodenbrüter, wie etwa die Großtrappe, oder die europäische Sumpfschildkröte. Laut DJV ist es kontraproduktiv, Pelze ungeachtet ihrer Herkunft und Produktion zu ächten. Ähnlich äußerte sich kürzlich auch Karl Lagerfeld in einem Interview mit der New York Times und sorgt sich um die damit verbundenen Arbeitsplätze: "Solange Leute Fleisch essen und Leder tragen, verstehe ich die Botschaft nicht. Es ist sehr leicht zu sagen: kein Fell, kein Fell, kein Fell, aber es ist eine Industrie".

Zu dem Beschluss des Bundesrates, Pelztierhaltung innerhalb von zehn Jahren zu verbieten, kann sich nun die Bundesregierung äußern, bevor er dem Bundestag zugeleitet wird. Das Parlament entscheidet dann endgültig, ob aus dem Vorstoß ein Gesetz wird.

Das Rebhuhn ist einer der großen Verlierer der industriellen Landwirtschaft in Großbritannien und in Deutschland. Der British Falconers Club (BFC) und der Game & Wildlife Conservation Trust (GWCT) kämpfen seit Jahren für den Schutz des Rebhuhns. Im Film „Die Rückkehr des Rebhuhns“ zeigen die Verbände, wie man das Rebhuhn wieder ansiedeln kann.

Das Rebhuhn ist einer der großen Verlierer der industriellen Landwirtschaft in Großbritannien und in Deutschland. Seit den 1950er Jahren setzen ihm verstärkter Pestizideinsatz, der Verlust von Hecken und dicht gesäter Weizen stark zu. Hinzu kommt ein deutlicher Anstieg von räuberischen Arten (Prädatoren). Allein in Großbritannien hat der Rebhuhnbesatz in den letzten 40 Jahren um 86 Prozent abgenommen. Der British Falconers Club (BFC) und der Game & Wildlife Conservation Trust (GWCT) kämpfen seit Jahren für den Schutz des Rebhuhns. Im Film "The return of the grey partridge" (Die Rückkehr des Rebhuhns) zeigen die Verbände, wie man das Rebhuhn wieder ansiedeln kann. Der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Deutsche Falkenorden (DFO) haben den Film nun synchronisiert, um in Deutschland auf die vielfältigen Möglichkeiten beim Rebhuhnschutz hinzuweisen.

Für BFC und GWCT hat sich gezeigt: Um das Rebhuhn und andere bedrohte Offenlandarten besser zu schützen, muss ihr Lebensraum ganzheitlich verbessert werden. Dazu legen Jäger Wildäcker und Hecken als Rückzugsraum an und bejagen Fressfeinde intensiv. Da Rebhühner standorttreu sind, muss das verbesserte Habitat das ganze Jahr über zur Verfügung stehen. Ein Rebhuhnprojekt des GWCT in Royston (Hertfordshire) von 2002 bis 2010 hat gezeigt, wie gut die Wiederansiedelung des Rebhuhns funktioniert. Wo es möglich war, wurden winterfreundliche Habitate angelegt, zugefüttert und professionelles Prädatorenmanagement (Fallenjagd) betrieben. Im Gesamtzeitraum entwickelte sich der Rebhuhnbesatz von 20 auf 118 Paare. Gut gepflegte Hecken dienten als Nistplätze und boten im Winter Deckung. Daneben waren Blühstreifen für die Nahrungsversorgung mit Insekten von herausragender Bedeutung.

Auf dem DJV-Artenschutzsysposium 2014 in Erfurt präsentierten Experten aus ganz Deutschland erfolgreiche Artenschutzprojekte in der Agrarlandschaft. Dabei zeigte sich: Arten verschwinden häufig im Bermudadreieck von Prädatoren, Lebensraumbedingungen und Klima. So sind es laut Dr. Marcel Holy von der Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer e.V. vor allem die zwei Stellschrauben "Lebensraumverbesserung" und "Reduzierung von Fressfeinden", mit denen man spezialisierten Arten helfen kann. Dieter Geiger, Auerwild-Hegeberater LJV Baden-Württemberg, stellte fest: „Fallen sind das A und O, um das Auerwild zu schützen. In schneearmen Jahren können wir nur so Füchse effektiv bejagen.“ Laut DJV-Fangjagdexpertin Dr. Astrid Sutor zeigen wissenschaftliche Auswertungen zum Thema Artenschutz und Fallenjagd in eine deutliche Richtung: "Bei über 85 Prozent der Räuberausschlussexperimente hat der Nachwuchs von Bodenbrütern bessere Chancen. Die Fangjagd ist daher ein probates Mittel für den Artenschutz". Dabei ist es laut Norman Stier von der TU Dresden unerheblich, ob sehr viele Fressfeinde in einem Habitat vorhanden sind. Denn einzelne Individuen machen oft ein Großteil der Prädation aus. Diese lassen sich laut Stier reduzieren, aber dafür sind vor allem bei Marderhund und Waschbär Profis nötig.

Die Ernte von Raps und Getreide ist bereits im Gange. Zwei DJV-Videos geben Hinweise zur Sicherheit und Notwendigkeit von Erntejagden.

Die Getreideernte ist gestartet. Danach folgt die Ernte von Raps und Mais. Jetzt bietet sich dem Jäger eine gute Möglichkeit Wildschweine effektiv zu bejagen, denn diese leben mittlerweile bis zu fünf Monate im Jahr komplett in den Feldern. Aber Vorsicht! "Bei der Erntejagd ist Sicherheit oberstes Gebot!", mahnt Dr. Böhning, 'Vizepräsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV). In zwei Videos (Erntejagd Teil 1 – Sicherheit und Erntejagd Teil 2 - Notwendigkeit) hat der Verband die wichtigsten Sicherheitshinweise zusammen gestellt und erklärt, warum die Erntejagd notwendig ist.

Erntejagd Teil 1: Sicherheit

Der DJV empfiehlt Jägern, grundsätzlich nur von erhöhten Einrichtungen, wie etwa Hochsitzen zu schießen, da ein „Kugelfang“ immer gewährleistet sein muss. "Kugelfang bedeutet nicht Feldkante oder Gebüsch, sondern ausschließlich gewachsener Boden", so Böhning. Das Schießen in Richtung einer Hügelkuppe oder parallel zum Boden verbietet sich ebenfalls. Ideal für Erntejagden sind mobile Drückjagdböcke, die während des Ernteverlaufs umgesetzt werden können. Alle beteiligten Personen müssen zudem Warnkleidung tragen. Natürlich gelten die grundlegenden Regeln der Waidgerechtigkeit: Angesprochen wird vor dem Schuss.

Enge Absprachen zwischen den beteiligten Schützen, den Landwirten und Lohnunternehmern sind für die Sicherheit aber auch den Jagderfolg von entscheidender Bedeutung. Gute Planung und genaue Einweisungen bei Erntejagden durch einen Jagdleiter sind zwingende Voraussetzungen.

Erntejagd Teil 2: Notwendigkeit

Hintergrundinformation zur Erntejagd

Unsere Kulturlandschaft in Deutschland hat in den letzten 25 Jahren tiefgreifende Veränderungen erlebt, von denen besonders Wildschweine profitieren. So hat unter anderem der Wandel in der Energiepolitik dazu geführt, dass auf mittlerweile 10 Prozent der Bundesfläche Mais und Raps angebaut werden. Das ist 26 Mal mehr Nahrungsquelle und Lebensraum als in den 1960er Jahren. In der Feldflur sind Wildschweine kaum bejagbar. Die Erntezeit bietet ein kurzes Zeitfenster, um effektiv jagdlich einzugreifen.

 

Mit Beginn der Paarungszeit beim Rehwild steigt die Gefahr für Wildunfälle enorm an

Während die Deutschen an heißen Sommertagen Bewegungen möglichst vermeiden, werden Rehe richtig aktiv. Denn von Mitte Juli bis Anfang August ist ihre Paarungszeit. Speziell an heißen Tagen liefern sich die liebestollen Rehe wilde Verfolgungsjagden. Duftstoffe, die das weibliche Reh produziert, locken den Rehbock auf die Fährte. Hat er seine Auserwählte gefunden, treibt er sie kilometerweit ohne Rücksicht auf seine Umgebung. Weder Menschen noch stark frequentierte Straßen nehmen Rehe dann als Bedrohung war. Der Deutsche Jagdverband (DJV) warnt aus diesem Grund vor verstärktem Wildwechsel in den nächsten Wochen.

"Besonders gefährdet sind Straßen, die zwischen Wald und Feld verlaufen. Entgegen ihrer Gewohnheiten wechseln die Rehe nun auch tagsüber zwischen ihren angestammten Schlaf- und Esszimmern", sagt DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. Laut DJV-Wildunfallstatistik kamen 2014 auf deutschen Straßen fast 200.000 Rehe ums Leben. Hauptursache ist das hohe Verkehrsaufkommen, das sich seit 1975 vervierfacht hat. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Wildunfälle um das Fünffache.

Hat es zwischen Auto und Wild gekracht, gilt es, zuerst die Unfallstelle zu sichern und die Polizei zu benachrichtigen. Diese nimmt den Unfall auf und informiert den zuständigen Jäger.

Staatssekretärin Dr. Carolin Schilde nimmt den „Maulkorberlass“ für Forstbedienstete zurück. In einem Schreiben distanziert Sie sich von Bestrebungen innerhalb des Ministeriums, wonach unrechtmäßig Einfluss auf das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern genommen wurde.

Gestern wandte sich die Staatssekretärin im Landwirtschaftsministerium, Dr. Carolin Schilde, mit einem Brief an die Mitarbeiter des Landesforstbetriebes, der deutlicher kaum sein könnte. Darin nimmt Sie die Aufforderung an die Mitarbeiter, auch bei privatem ehrenamtlichem Engagement jederzeit die Interessen ihres Dienstherren bzw. Arbeitgebers zu vertreten, zurück. Schilde wörtlich: „Da es zur gegenseitigen Loyalität keines Erlasses bedarf, ziehe ich den `Treueerlass` zurück“.

Mit diesem Schritt kommt die Führungsebene des Ministeriums der Forderung der Gewerkschaft „Bund Deutscher Forstleute“ (BDF) sowie der Naturschutzverbände des Landes Brandenburg nach. Der Landesjagdverband hatte die Forstbediensteten in seinen Reihen dazu aufgerufen, sich nicht in ihrem Ehrenamt einschränken zu lassen. Der BDF hatte ein Rechtsgutachten erstellen lassen, das den Erlass als verfassungswidrig einstufte, und mit einer Klage gedroht.

Udo Appenzeller, Präsidiumsmitglied des LJVB erklärt: „Als ehemaliger Bundesbeamter weiß ich um die Treupflicht von Beamten, die durchaus sinnvoll ist. Das im Maulkorberlass Geforderte ging jedoch weit darüber hinaus. Eine Lehrstunde in Demokratie war das sicher nicht. Eher DDR 2.0. Gut, dass der Erlass nun vom Tisch ist.“ 

Joachim Olbrecht, Vizepräsident des LJVB und ehemaliger Forstbediensteter: „Ich bin erleichtert, dass dieser unsägliche Erlass zurückgenommen wurde. Viele Mitarbeiter der Landesforst sind Mitglied im Landesjagdverband. Wir brauchen sie als frei denkende Menschen und schätzen ihren Sachverstand. Ich hoffe sehr, dass der undemokratische Geist, der in dem Erlass zum Ausdruck kam, sich nicht an anderer Stelle bahnbricht.“

Zum Hintergrund: Der Landesbetrieb Forst (LFB) versendete am 2. April 2015 ein Papier mit brisantem Inhalt an seine Bediensteten. Darin wurden die Mitarbeiter aufgefordert, auch bei privatem ehrenamtlichem Engagement jederzeit die Interessen ihres Dienstherren bzw. Arbeitgebers zu vertreten und im Gleichklang mit beauftragten Vertretern des Landes abzustimmen. Dies sorgte für Empörung sowohl bei den Beschäftigten des LFB als auch bei den Organisationen, in denen sich viele Forstmitarbeiter ehrenamtlich engagieren. Der Hinweis darauf, dass sich aus der gesicherten Arbeitsplatzsituation und der hohen sozialen Fürsorge Pflichten ergäben, wurde von Vielen als Drohung empfunden. Der Begriff vom „Maulkorberlass“ machte die Runde.

Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) geht wichtigen, ersten Schritt. In einem Brief an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) spricht er sich für eine Überprüfung des Schutzstatus aus. Dies erlaube eine „kontrollierte Jagd“.

Zirka 150 Bürger, unter ihnen Bauern, Wald- und Grundbesitzer, Fischer und Jäger demonstrierten am 06.07.2015 vor dem Brandenburger Landtag. Ziel war es, die Brandenburgische Landesregierung zu überzeugen, sich auf europäischer Ebene für eine Herabstufung des Schutzstatus des Bibers einzusetzen. Hintergrund: Der Anstieg der durch den Biber verursachten Schäden ist immens und den Betroffenen nicht länger zuzumuten. Obwohl der Biber schon lange keine bedrohte Art mehr ist, wird er rechtlich noch immer so behandelt. Mit der im Mai in Kraft getretenen Biberverordnung wurden zwar erste vorsichtige Schritte in Richtung Regulierung des Bestandes eingeleitet, im praktischen Handeln werden diese jedoch von den Hürden der EU-Gesetzgebung ausgebremst.

Georg Baumann, Geschäftsführer des LJVB, forderte die Landesregierung auf, Naturschutz nicht länger gegen die Menschen in den ländlichen Räumen zu organisieren und die Chance der Überarbeitung der FFH-Richtlinie konsequent zu nutzen. Darüber hinaus erklärte er: „Wir Jäger stehen bereit, Verantwortung für das Bibermanagement in Brandenburg zu übernehmen. Erst muss der europäische Schutzstatus angepasst werden, dann ist eine Überführung in das Landesjagdrecht der konsequente, nächste Schritt.“

Der Zeitpunkt für die Demonstration, die im Beisein von Minister Vogelsänge stattfand, war bewusst gewählt. Im Anschluss fand im zuständigen Landtagsausschuss eine Anhörung zum Biber statt. Die CDU-Fraktion hatte den Antrag gestellt, der Landtag möge sich für eine Umstufung des Schutzstatus innerhalb der FFH-Richtlinie einsetzen.

Nach der Ausschusssitzung wurde ein Schreiben von Minister Vogelsänger an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks bekannt, in dem er sich für eine „kontrollierte Jagd“ auf den Biber ausspricht. Im selben Schreiben problematisiert er die besondere Situation des Oderbruchs, das der Biber flächendeckend als Lebensraum erobert hat. „Ich bitte die Bundesregierung daher, bei nächster Gelegenheit die Aufnahme des Bibers in den Anhang V der FFH-Richtlinie bei der Europäischen Kommission zu prüfen.“, so Vogelsänger.
 

Junior und Senioren auf dem Treppchen / Dritter Platz in der Gesamtwertung bei den Damen

Gleich mehrmals haben es die deutschen Jäger bei der Europameisterschaft im jagdlichen Schießen in Tschechien auf's Treppchen geschafft: In der Veteranenklasse (über 55 Jahre) belegte Hans-Ludwig Hapke aus Niedersachsen den ersten Platz mit 765 von 800 möglichen Punkten. Platz drei ging an Antonius Wulfers, ebenfalls aus Niedersachsen, mit 747 Punkten. In der Juniorenklasse (unter 21 Jahre) konnte der 18-jährige Hannes Mester aus der Kreisjägerschaft Stade / Niedersachsen den zweiten Platz belegen. Bei den Damen erreichte Ulrike Junge aus Niedersachsen den dritten Platz in der Kombination. "Wir waren sehr erfolgreich bei den Einzelschützen, sind in den Mannschaftsdisziplinen aber leider hinter den Erwartungen zurückgeblieben", sagte Dr. Torsten Krüger, DJV-Schießleiter, der mit einem vierten Platz in der Gesamtwertung selbst nur knapp den Podestplatz verfehlte. Einen dritten Platz erreichte die Mannschaft im Büchsenschießen.

Bei Temperaturen um die 36 Grad kamen die 190 Schützen aus 14 europäischen Nationen ordentlich ins Schwitzen. Teamleiter Peter Clemens zeigte sich von der mentalen Stärke der Konkurrenz beeindruckt: "Die Konzentration bei der Hitze über drei Tage Wettkampf zu halten, ist psychisch eine enorme Leistung. Unsere Mannschaft ist in den ersten Tagen beim Kugelschießen gut gestartet. Leider sind wir am letzten Tag bei den Wurfscheiben eingebrochen." Auf seine Mannschaft ist Clemens dennoch stolz: "Wir haben einen tollen Teamgeist und eine ehrgeizige, fokussierte Einstellung. Trotz aller Titelbestrebung haben wir im Kader ein gutes kameradschaftliches Miteinander. Das ist die halbe Miete."

Neuer und alter Europameister ist der Ungar Andras Varga mit 779 Punkten, der eindrucksvoll seinen Titel verteidigte. Auf den zweiten Platz schaffte es Helmut Rosskopf mit 776 Punkten aus Österreich, der selbst schon mehrfach Europameister war. Dritter wurde Einars Lapish mit 772 Punkten aus Lettland. Bei den Damen belegte die Schwedin Hanna Stahl den ersten Platz vor der Tschechin Michaela Štenglová und Ulrike Junge aus Deutschland.

Der DJV stellte mit 34 Schützinnen und Schützen vor Gastgeber Tschechien das stärkste Teilnehmerfeld. Erstmals war Dänemark als Startnation vertreten.

Der DJV dankt den Sponsoren und Unterstützern der deutschen Kaderschützen.

Ergebnislisten der Europameisterschaft 2015

Der aktuelle Jahresbericht des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD) ist erschienen. Darin enthalten: einzigartige Daten zu heimischen Wildarten, die Jäger 2013 in knapp 25.000 Revieren erhoben haben. Drei wissenschaftliche Einrichtungen, darunter das Thünen-Institut in Eberswalde (Bundesforschungseinrichtung), haben die Daten ausgewertet.

Der aktuelle Jahresbericht des Wildtier-Informationssystems der Länder Deutschlands (WILD) ist erschienen. Darin enthalten: einzigartige Daten zu heimischen Wildarten, die Jäger 2013 in knapp 25.000 Revieren erhoben haben. Drei wissenschaftliche Einrichtungen, darunter das Thünen-Institut in Eberswalde (Bundesforschungseinrichtung), haben die Daten ausgewertet. Erstmals enthält der 60-seitige Bericht detaillierte Informationen über die Verbreitung der Wildkrankheiten Myxomatose, Chinaseuche (RHD), Räude und Staupe. Die Ausbreitung der Neozen Waschbär, Marderhund und Mink erfassen Jäger bereits seit 2006. Aktuelles Ergebnis: Der Waschbär hat sein Verbreitungsgebiet deutschlandweit in sieben Jahren nahezu verdoppelt und kommt jetzt fast in jedem zweiten Jagdrevier vor (46 Prozent). Im Fokus standen zudem Gänse und ihre Verwandten - Stockente, Höckerschwan und Blässhuhn. Für den Feldhasen enthält der WILD-Bericht erneut Zählergebnisse aus bundesweiten Referenzgebieten. Ergänzt wird der umfassende Jahresbericht durch Gastbeiträge von Wissenschaftlern, die Einblick in ihre derzeitigen Forschungsprojekte gewähren.

Das Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschland ist eine Initiative des Deutschen Jagdverbandes (DJV) und seiner Landesjagdverbände. Jäger erfassen und dokumentieren bereits seit 2001 gemeinsam mit Wissenschaftlern Verbreitung und Bestandsentwicklung ausgewählter Wildarten auf wissenschaftlicher Basis. 

Den aktuellen WILD-Bericht 2013 sowie weitere Informationen zum Projekt gibt es jetzt im Internet: https://www.jagdverband.de/content/ergebnisse-und-publikationen.  Bis zu drei Printexemplare können kostenfrei über die DJV-Service und Marketing GmbH angefordert werden, bei mehr Ausgaben sind die Versandkosten zu zahlen: Friesdorfer-Str. 194a, 53175 Bonn,
Tel. 02 28 / 3 87 29 00, E-Mail: info@djv-service.de

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