Der Deutsche Jagdverband lud vom 01. bis 02. September Mitglieder der Landesjagdverbände zu einem speziellen Medientraining in die DJV-Geschäftstelle nach Berlin ein.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) veranstaltete Anfang September 2015 ein Medientraining für LJV-Mitglieder, die regelmäßig mit der Presse zu tun haben. Sowohl ehrenamtlich als auch hauptberuflich Tätige aus 12 verschiedenen Landesjagdverbänden nahmen an dem Seminar in der Berliner Geschäftsstelle teil. In Zusammenarbeit mit der Agentur für Verbandskommunikation (ADVERB) vermittelte DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald zunächst Theorie und Praxis der Pressearbeit: Wie ticken Medien? Was ist zu beachten, wenn die Presse an die Tür klopft?

Angewendet wurden die theoretischen Tipps dann in einem mehrstündigen Interviewtraining. Hier konnten die Teilnehmer sowohl aus der Sicht des Interviewten als auch des Interviewers Erfahrungen sammeln. Stets begleitete eine Kamera die verschiedenen Gesprächssituationen für die anschließende Auswertung zur Verbesserung von Gestik, Mimik und Artikulation. „Die Veranstaltung war bestens organisiert und äußerst lehrreich", so Friedrich Noltenis, Mitglied des LJV Sachsen. Er sprach damit für alle 13 Teilnehmer, die sich für die Möglichkeit der persönlichen Weiterbildung ausdrücklich beim DJV bedankten.

Auf Anfrage entwickelt die DJV-Akademie verschiedene Seminare und Trainings für Jägerinnen und Jäger.

Kontakt: akademie@jagdverband.de                                                             

Ansprechpartner: Ralf Pütz, DJV-Bildungsreferat

Zum Ausklang der Grillsaison empfiehlt der DJV Wildbratwurst. Ob vom Hirsch oder Wildschwein: Einfach zubereitet, schnell gegrillt und ein kulinarisches Highlight!

Der Spätsommer zeigt sich von seiner besten Seite. Der Deutsche Jagdverband empfiehlt zum Ausklang der Grillsaison Wildbratwürstchen als kulinarischen Hochgenuss. Wildprodukte sind eine leckere Alternative zu herkömmlichen Wurstwaren, die es beim Jäger, Feinkosthändler oder beim Fleischer des Vertrauens zu kaufen gibt (Anbietersuche).

Für Wildbratwürste eignet sich besonders das Fleisch von Wildschwein, Rot- und Damhirsch. Würste aus Wildfleisch lassen sich einfach zubereiten und bieten ein besonderes Geschmackserlebnis für Gäste. Vakumiert und tiefgefroren sind sie für mehrere Monate haltbar und stets griffbereit. Wenn das Wetter passt, das Grillgut ein bis zwei Stunden vor der Zubereitung aus dem Eisfach nehmen und bei Zimmertemperatur auftauen lassen. 

Natürlich lassen sich Wildbratwürste auch selbst herstellen, der individuellen Kombination von Gewürzen sind dann keine Grenzen gesetzt. Nachfolgend ein Rezept für grobe Hirschbratwürste. Tipp: Verwenden Sie für das Befüllen Naturdärme, diese nehmen das Grill-Aroma besser auf. Sollte keine Wurstfüllmaschine vorhanden sein, übernehmen Metzger auf Nachfrage die Herstellung.


Grillwurst "Platzhirsch"Rotwildbratwurst

2 Kilogramm Rotwildfleisch

500 Gramm Speck (z.Bsp.: Wildschweinspeck)

40 Gramm Salz

4 gehackte Knoblauchzehen

                                                             1 1/2 Esslöffel schwarzer Pfeffer

                                                             2 Teelöffel Majoran

  1. Fleisch und Speck zerkleinern und kurz im Tiefkühlschrank anfrieren.
  2. Speck und Fleisch vermischen und durch den Fleischwolf mahlen.
  3. Gewürze hinzugeben und gut vermengen.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Landesjagdverband Hessen (LJV Hessen) rufen zur gemeinsamen Demonstration gegen die geplante Landesjagdverordnung (JVO) in Hessen auf. Unter dem Motto „Hände weg vom Jagdrecht! - Keine Aushöhlung durch die neue Jagdverordnung!“ werden am Samstag, dem 26. September, in Wiesbaden mehrere tausend Jäger erwartet.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und der Landesjagdverband Hessen (LJV Hessen) rufen zur gemeinsamen Demonstration gegen die geplante Landesjagdverordnung (JVO) in Hessen auf. Unter dem Motto "Hände weg vom Jagdrecht! - Keine Aushöhlung durch die neue Jagdverordnung!" werden am Samstag, dem 26. September, in Wiesbaden mehrere tausend Jäger erwartet. Der orange-farbene Protestzug wird um 11.00 Uhr am Hauptbahnhof in Wiesbaden starten und am Kranzplatz vor der Hessischen Staatskanzlei enden. Dort findet ab 12.00 Uhr eine Kundgebung mit Vertretern aus Politik und Verbänden statt. Der DJV ruft alle Jägerinnen und Jäger in Deutschland auf, die hessischen Waidgenossen zahlreich zu unterstützen! „Wir Jägerinnen und Jäger haben mit den Demonstrationen im Saarland, in Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen eindrucksvoll gezeigt, was uns die Jagd bedeutet", sagt DJV-Präsident Hartwig Fischer. "Das werden wir auch in Hessen tun."

Die geplante Landesjagdverordnung sieht drastische Einschnitte bei den Jagd- und Schonzeiten vor. So soll zum Beispiel die Jagdzeit für räuberische Arten wie den Fuchs gekürzt, für Baummarder, Iltis und Hermelin gänzlich abgeschafft werden. "Somit werden Jäger in ihren Naturschutzbemühungen, etwa für Bodenbrüter oder Tiere der Feldflur stark eingeschränkt", sagt LJV-Präsident Dr. Jürgen Ellenberger, der in dem Entwurf auch eine unüberwindbare Hürde und große Gefahr für die Niederwildhege sieht. Dank der erfolgreichen Tollwutimpfung haben sich beispielsweise die Bestände des anpassungsfähigen Fuchses in Deutschland in 30 Jahren etwa vervierfacht. Des Weiteren sei laut Ellenberger die geplante Abschaffung der Jagdzeit für Graugänse nicht hinnehmbar. "Wir brauchen in Hessen keine holländischen Verhältnisse." Erst kürzlich war ein Aufschrei durch die Medien gegangen, nachdem bekannt wurde, dass in den Niederlanden im vergangenen Jahr 16 Millionen Euro Steuergelder als Wildschadensersatz an Bauern gezahlt und in diesem Jahr 25.000 Tiere vergast werden mussten. In den Niederlanden ist die Gänsejagd seit 1999 größtenteils verboten.

Zusätzlich sieht die schwarz-grüne Jagdverordnung eine drastische Kürzung der Jagdzeit auf Rabenkrähen und Elstern vor. Anstelle von knapp sieben Monaten sollen die Vögel nun nur zweieinhalb Monate bejagt werden dürfen. Dies widerspricht allen wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Einfluss dieser Arten auf Singvögel und anderen Tieren der Feldflur sowie dem tatsächlichen Vogelbestand. Zahlreiche Studien belegen, dass Rabenkrähen und Elstern für den Großteil an Verlusten von Gelegen und Jungvögeln bei bedrohten Bodenbrütern verantwortlich sind.

„Wir jagen seit Jahrhunderten, weil wir Wildbestände nachhaltig nutzen können“, so DJV-Präsident Hartwig Fischer. „Der vorliegende Verordnungsentwurf konterkariert unsere Arbeit für Artenschutz und Artenvielfalt", so Fischer.

Weitere Infromationen

In Hessen ist eine Landesjagdverordnung geplant, die aktuelle Jagd- und Schonzeiten drastisch verändern würde. Der LJV ruft zu "scharfem aber sachlichem Protest auf" und hat eine Unterschriftenaktion initiiert. Der DJV fordert alle Jägerinnen und Jäger auf, die Aktion zu unterstützen.

Der DJV ruft alle Jägerinnen und Jäger zur Unterstützung der Aktion "Hände weg vom Jagdrecht - Keine Aushöhlung durch neue Jagdverordnung!" des LJV-Hessen auf. Auf der Kampagnenseite sammelt der LJV Unterschriften gegen die geplante Jagdverordnung (JVO). Der erste Entwurf sieht nicht nur drastische Einschnitte bei den Jagd- und Schonzeiten vor, so zum Beispiel die Aufhebung der Jagdzeiten für Beutegreifer, den Feldhasen und die Graugans, sondern greift auch in das Grundgesetz ein (Eigentumsrecht der Grundeigentümer nach Art. 14 Grundgesetz und ebenso einen Eingriff in die Handlungsfreiheit des Jagdausübungsberechtigten aus Art. 2 Grundgesetz). "Jetzt gilt es solidarisch zusammenzustehen und miteinander für ein praktikables und ideologiefreies Jagdrecht zu kämpfen", so DJV-Präsident Hartwig Fischer. "Wir Jägerinnen und Jäger haben mit den Demonstrationen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen eindrucksvoll gezeigt, was uns die Jagd in Deutschland bedeutet", so Fischer weiter. Der LJV schließt derzeit eine Kundgebung in Hessen nicht aus.

Der Zeitpunkt des ersten Entwurfs ist offenbar gezielt ausgewählt: Unmittelbar vor Beginn der Sommerferien, am 24. Juli, hat das Hessische Umweltministerium den Entwurf der JVO dem LJV Hessen und weiteren Verbänden – darunter auch obskure Tierschutzorganisationen – zur Anhörung übersandt. Die Anhörungsfrist und damit auch die Unterschriftenaktion endet am 15. September.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC Deutschland) begrüßen die Resolution zur Bekämpfung der Wilderei und des illegalen Handels mit Wildtieren, die von der 69. Vollversammlung der Vereinigten Nationen kürzlich in New York verabschiedet wurde. Die Bundesrepublik Deutschland und Gabun hatten die Resolution initiiert.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) und die deutsche Delegation des Internationalen Rates zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC Deutschland) begrüßen die Resolution zur Bekämpfung der Wilderei und des illegalen Handels mit Wildtieren, die von der 69. Vollversammlung der Vereinigten Nationen kürzlich in New York verabschiedet wurde. Die Bundesrepublik Deutschland und Gabun hatten die Resolution initiiert.

Ziel der Resolution ist die Verbesserung der Strafverfolgung, die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit sowie die verstärkte Bekämpfung von Korruption, um die Nachfrage nach illegalen Produkten einzudämmen. Die Wilderei auf seltene Arten stellt in Afrika derzeit eine der größten Herausforderungen des Artenschutzes dar.

DJV und CIC sind überzeugt: Eine kontrollierte und nachhaltige jagdliche Nutzung trägt außerhalb der Nationalparks in erheblichem Umfang zum langfristigen Schutz von Wildtieren und deren Naturräumen bei. Schutz und Nutzung sind die beiden Säulen der UN-Biodiversitätskonvention (CBD), die von 168 Staaten und der EU unterzeichnet wurde. Auch die Weltnaturschutzunion (IUCN) lässt sich in ihrer Arbeit davon leiten, dass nur so auf Dauer natürliche Ressourcen erhalten werden können.

Besonders bedeutsam sind die in der UN Resolution gewürdigten Beiträge der nachhaltigen Nutzung des Wildes für den Lebensunterhalt armer Bevölkerungskreise. "Tierschutzstrategien, die die legitimen Bedürfnisse der Menschen in den Entwicklungsländern außer Acht lassen, lehnen DJV und CIC ab", so Dr. Wilhelm von Trott zu Solz, der Leiter der Deutschen CIC-Delegation.

Ob in Afrika das Wild erhalten bleibt, hängt davon ab, dass es im Wettbewerb mit anderen Landnutzungsformen konkurrenzfähig bleibt. Wer dem Wild in armen Ländern seinen Wert nimmt, verurteilt es zum Untergang. Die Jagd trägt wesentlich dazu bei, die Bekämpfung der Wilderei durch die Naturschutzbehörden zu finanzieren. Wer ihre Abschaffung fordert, ohne aufzuzeigen, wie der Wildschutz stattdessen finanziert werden soll, ist unglaubwürdig. Die meisten Jagdgebiete eignen sich auch nicht für den Fototourismus.

Wilderei zu stoppen heißt in der Praxis, unter enormem finanziellen Aufwand Wildhüter auszubilden, sie technisch auszustatten, ihre Arbeitsplätze langfristig zu sichern und effektive Polizeibehörden einzusetzen, die die illegalen Handelsströme zerschlagen. Entwicklungsländer können sich dies aufgrund vieler anderer Verpflichtungen kaum leisten.

Umso bedauerlicher ist es für DJV und CIC, dass einige Fluglinien, einschließlich der deutschen Lufthansa, vor emotionalen Kampagnen sogenannter Tierschutzorganisationen eingeknickt sind und derzeit keine Jagdtrophäen aus Afrika zum Transport annehmen. "Der Transportboykott legaler Trophäen trifft den Transport illegalen Elfenbeins und Rhinozeroshorns in keiner Weise. Er ist aber in hohem Maße kontraproduktiv, da er die Fähigkeit vieler afrikanischer Naturschutzbehörden zur Finanzierung der Wildereibekämpfung schädigt", sagt Joachim Weinlig-Hagenbeck, zuständig im DJV-Präsidium für das Thema Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES).

"Jagd- und Transportboykotte stehen geradezu im Widerspruch zu CITES", so Weinlig-Hagenbeck weiter. "Hier ist geregelt, dass auch gefährdete Wildarten bejagt werden dürfen, wenn nach einer Einzelfallprüfung feststeht, dass dies dem Erhalt der Arten dient".

Weiterführende Links:

 

Wildpflanzen zum Biomasseanbau bieten Wildtieren Rückzugsraum in der Erntezeit

Wenn das Wetter trocken bleibt, zeigt sich die Feldflur schon Mitte August in einem einheitlichen Bild: die Getreidefelder sind abgeerntet und soweit das Auge reicht sieht man nichts als Stoppeln oder blanken Acker. Wo früher die Menschen Tage brauchten, um ein Feld zu ernten, benötigen moderne Mähdrescher nur noch wenige Stunden. „Von einem auf den anderen Tag verändert sich der Lebensraum für die tierischen Bewohner der Agrarlandschaft dramatisch“, sagt Kristin Drenckhahn, Koordinatorin des Netzwerkes Lebensraum Feldflur.

„Wo Rebhuhn, Fasan, Hase und Co gestern noch einen reich gedeckten Tisch und ausreichend Deckung vor Feinden fanden, finden sie heute nur den schwarzen Acker vor.“ Denn häufig werden die abgeernteten Felder sofort nach der Ernte gegrubbert, so dass mit den Stoppeln auch das letzte bisschen Nahrung und Deckung verschwindet. „Durch fehlende Rückzugsmöglichkeiten und den plötzlichen Futtermangel kommt es zum sogenannten ‚Ernteschock‘“, so Drenckhahn weiter.

Um die Wohnungsnot der Wildtiere zu mildern, gibt es eine vernünftige Alternative: Wer bereits im Frühjahr mehrjährige Wildpflanzenmischungen mit u.a. verschiedenen Malvenarten, Sonnenblume, Luzerne und Steinklee statt Mais zur Biogasgewinnung anbaut, hilft den Bewohnern der Agrarlandschaft über die kommenden Wochen. „Da die Kulturen aus ertragreichen Wildpflanzen im ersten Standjahr frühestens Anfang September genutzt werden, bieten sie in den kommenden Wochen einen wertvollen Rückzugsraum“ erklärt Drenckhahn.

Bis zum Winter entsteht dann auf den Wildpflanzenflächen schon wieder ein kniehoher Aufwuchs, der Rebhuhn, Fasan, Hase und Co. in der kalten Jahreszeit ausreichend Nahrung und sicheren Schutz bietet.

Weitere Informationen stehen unter www.Lebensraum-Feldflur.de  zur Verfügung.

 

Trotz offiziellem Jagdverbot wurden 2014 in den Niederlanden legal 250.000 Gänse erlegt. Die landwirtschaftlichen Schäden lagen dennoch bei einem Rekordwert von 16 Millionen Euro. Um diese zu minimieren, sollen in diesem Jahr zusätzlich etwa 25.000 Gänse vergast werden, berichtet Sjef Heezius vom Holländischen Jagdverband.

Wildgänse haben die Niederlande zum Fressen gern, die Schäden durch Graugänse auf landwirtschaftlichen Flächen sind zwischenzeitlich explodiert: 2014 lagen die staatlichen Ausgleichszahlungen bei 16 Millionen Euro - ein Rekordwert. Hauptursache sind die enorm gestiegenen Brutvogel-Bestände, rund 70.000 Graugans-Paare brüteten 2014 in den Niederlande. Von 1985 bis 2011 verzeichneten Wissenschaftler eine Steigerung von 2.000 Prozent. Jetzt zieht die Niederländische Regierung die Notbremse: Flugunfähige Jungvögel sowie Altvögel in der Mauser werden regional zusammengetrieben und vergast. Mehrere Zehntausend Tiere sollen es jährlich werden. Der Deutsche Jagdverband (DJV) lehnt die Vergasung von Wildgänsen zur Bestandsentwicklung vehement ab, die Methode ist nicht vereinbar mit den Grundsätzen des Tierschutzes. Für Deutschland fordert der DJV eine weiterhin nachhaltige Bejagung von Gänsen, um eine Situation wie in den Niederlanden zu vermeiden. Gänsejagd ist eine legitime Form der Nutzung natürlicher Ressourcen, wie sie in internationalen Artenschutzabkommen ausdrücklich anerkannt wird.

Welche Folgen hat die Niederländische Gänsepolitik für Mensch und Tier? Der DJV befragte Sjef Heezius, Regiomanager und Jurist bei der Königlich Niederländischen Jägervereinigung (KNJV).

DJV: Zumindest auf dem Papier wurde 1999 die Gänsejagd in den Niederlanden verboten. In Deutschland werben einige Interessensgruppen mit diesem „positiven“ Beispiel und behaupten, die Natur regele sich seitdem selbst. Wie sieht die Realität 16 Jahre nach dem offiziellen Jagdverbot aus, werden keine Gänse bejagt?

Sjef Heezius: Schon Anfang 2001 wurde wieder mit der Gänsejagd angefangen, im Sommer und im Winter. Die zunehmenden Gänsebestände - vor allem der Standvögel - hat dazu geführt, dass Anfang 2011 Regierung, Naturschutzorganisationen, Bauern und Jäger versucht haben, sich auf ein Programm zu einignen. Leider erfolglos. Die heimischen Graugänse sollten reduziert werden und für Zugvögel sollte es ein Management geben. Trotz der vielen bürokratischen Hürden wurden 2014 in den Niederlanden rund 250.000 Gänse erlegt. Die explosive Bestandsentwicklung hat ihren Ursprung vor allem im Jagdverbot in Naturschutzgebieten. Betroffen davon sind rund 250.000 Hektar wasserreiche  Gebiete. Dort brüten und schlafen die Gänse. Das kalorienreiche Gras auf den umliegenden landwirtschaftlichen Flächen bietet Nahrung satt.

Gibt es konkrete Zahlen zur Entwicklung der Gänsezahlen?

Die Zahl der brütenden Graugänse ist von 1985 bis 201Gänse - Brutvogelbestände in den Niederlanden1 um unglaubliche 2.000 Prozent gestiegen. Im Jahr 2014 sollen in den Niederlanden 70.000 Grauganspaare gebrütet haben, so die Hochrechnung von Wissenschaftlern. Insgesamt lag in diesem Jahr die Sommerpopulation bei 480.000 Graugänsen, also auf einen Brutvogel kommen drei nicht-brütende Gänse. Analog des Grauganstrends verläuft die Entwicklung auch bei Brandgans, Blässgans , Kanadagans und Nilgans. Im Jahr 2000 wurden beispielsweise 2.000 Brutvögel bei der Nilgans gezählt, 2013 waren es schon 10.000.

Gänsevergasung Niederlande

Wie sieht es mit den Schäden aus?

Die Schäden sind horrend, deshalb hat die Regierung extra eine langjährige Wildschadensausgleichskasse eingerichtet und unterstützt Landwirte für das Tolerieren von Gänsen auf den Feldern im Winter mit insgesamt 11,5 Millionen Euro jährlich. Hinzu kamen 2009 weitere 1,5 Millionen Euro für Schäden außerhalb der Vertragsflächen, 2014 waren es bereits 4,5 Millionen Euro zusätzlich. Eine Steigerung von 300 Prozent innerhalb von fünf Jahren.

Der große Aufreger in Deutschland ist derzeit, dass in den Niederlanden jetzt 400.000 Graugänse begast werden sollen. Was steckt dahinter?

Dieses Jahr sollen zwischen 20.000 und 25.000 Gänse vergast werden. Mehr ist allein aus finanziellen und praktischen Gründen nicht machbar. Die Gänse werden anschließend von Wildhändlern aufgekauft. Innerhalb von fünf Jahren soll die Zahl der Sommergänse auf 200.000 reduziert werden, das entspräche dem Niveau von 2005. Damit sollen dann auch die landwirtschaftlichen Schäden auf den Wert von 2005 reduziert werden. Wenn man bedenkt, dass derzeit im Sommer rund 500.000 Gänse in den Niederlanden weilen, ist das eine Herkulesaufgabe. Ohne Bürokratieabbau und mehr Freiheiten für die Jäger ist das Ziel kaum zu schaffen.

In einigen Regionen Deutschlands verunreinigen vor allem Kanadagänse und Graugänse zunehmend Badegewässer, der Unmut nimmt zu. Wie steht die niederländische Bevölkerung zu den großen Gänsebeständen?

Der Unmut in der Bevölkerung wächst, denn die explosionsartige Zunahme von Gänsen hat zahlreiche negative Folgen: Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen nehmen zu, ökologische Schäden sind zu verzeichnen, der Luftverkehr ist mancherorts gefährdet und Gewässer werden verschmutzt und überdüngt.

Die Ausbreitung der Wölfe in Niedersachsen wird wissenschaftlich dokumentiert. Eine Fotofalle gibt Hinweise auf die Etablierung eines neuen Wolfsterritoriums.

Im Landkreis Rotenburg bei Ostervesede sind im Abstand von drei Minuten zwei verschiedene, adulte Wölfe von einer Fotofalle aufgenommen worden. Die Größenunterscheide der beiden Individuen lassen vermuten, dass es sich hierbei um eine Wolfsfähe und einen Wolfsrüden handelt – dies deutet auf die Etablierung eines neuen Wolfsterritoriums in Niedersachsen hin. Bislang konnten im Landkreis Rotenburg je nur einzelne Wölfe nachgewiesen werden – in der Region zuletzt am 23.04.2015. Ob sich im LK Rotenburg nun ein weiteres Wolfsterritorium etabliert hat, müssen weitere Monitoringergebnisse bestätigen.

Nach dem Reproduktionsnachweis auf dem Truppenübungsplatz Munster Ende Juni dieses Jahres, konnte auch auf dem Truppenübungsplatz Bergen Wolfsnachwuchs festgestellt werden: Mittels einer Fotofalle des Bundesforstbetrieb Lüneburger Heide konnte Mitte Juli ein Welpe sicher nachgewiesen werden. Da die durchschnittliche Wurfgröße bei Wölfen 4 bis 6 Welpen beträgt, ist wahrscheinlich, dass der diesjährige Wurf größer ist als der nachgewiesene eine Wolfswelpe.

In den anderen bekannten Wolfsterritorien – LK Cuxhaven, auf dem Gelände Schießplatz Rheinmetall,  im  Raum  Fuhrberg,  im Wendland  bei  Gartow  sowie  im  LK  Celle  bei Eschede stehen definitive C1- Nachweise für diesjährige Wolfswelpen noch aus. Aus dem LK Celle sowie dem LK Cuxhaven gibt es aber bereits Hinweise für eine diesjährige Reproduktion.

Die Ausbreitung der Wölfe in Niedersachsen wird wissenschaftlich dokumentiert. Das Umweltministerium hat mit dem Wolfsmonitoring die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. beauftragt, die diese Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit dem NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) und den rund 100 Wolfsberatern wahrnimmt. Wer Spuren, Losungen oder Risse findet, die auf einen Wolf hinweisen, oder einen Wolf sieht, sollte seinen Fund dem örtlichen Wolfsberater oder der Wolfsbeauftragten der Landesjägerschaft Dr. Britta Habbe (wolf@ljn.de) melden.

Aktuelle Informationen zum Wolfsmonitoring in Niedersachsen finden Sie auf unserer Internetseite:  www.wildtiermanagement.com/

Die Erhöhung der Grundbeiträge der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau sollen gerichtlich geprüft werden

Die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) verschickt derzeit für das zurückliegende Jahr die  Beitragsbescheide zur Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft mit erneut gestiegenen Grundbeiträgen. Der Deutsche Jagdverband e.V. (DJV) verstärkt nunmehr seine Kritik an der gesetzlichen Unfallversicherung im Bereich der Jagd. In der Begründung verweist die SVLFG ausdrücklich darauf, dass die landwirtschaftliche Unfallversicherung die Interessen der Landwirtschaftsbetriebe berücksichtige. Außen vor bleiben dabei, aus Sicht des DJV, die Interessen der Jäger.

Den Grundbeitrag hatte der DJV schon bislang als zu hoch kritisiert. Nun ist dieser nochmals gestiegen - auf mindestens 80 Euro. Der DJV hält die Beiträge aber auch aus einem anderen Grund für rechtswidrig: Es wird eine Beitragsreduktion gewährt für die Revierinhaber, die im gleichen oder einem angrenzenden Landkreis einen land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb unterhalten. Die übrigen Revierinhaber werden dadurch unverhältnismäßig benachteiligt. Der Verband hat daher die Unterstützung von Musterverfahren vor den Sozialgerichten signalisiert. Voraussetzung dafür ist es jedoch, gegen den Beitragsbescheid Widerspruch einzulegen, damit dieser nicht rechtskräftig wird. Betroffene Revierinhaber, die bereit sind, ihren Fall als Musterverfahren durchzuführen, können sich an den DJV wenden (Ansprechpartner: Friedrich von Massow, Tel. 030/2091394-18, f.v.massow@jagdverband.de).

Der DJV kritisiert aber auch die Mitgliedschaft der Jagden in der gesetzlichen Unfallversicherung insgesamt. "Die Pflichtmitgliedschaft der Jäger ist überholt und wird den heutigen Gegebenheiten nicht mehr gerecht", sagte DJV-Präsidiumsmitglied Dr. Hans-Heinrich Jordan. Die Reviere sollten – sofern die Jagd ohne Zuhilfenahme hauptamtlich beschäftigter Berufsjäger im Revier ausgeübt wird –  aus dem Sozialgesetzbuch herausgenommen werden, so Jordan weiter.

Schwarz-Grüne Landesregierung plant drastische Kürzung der Jagdzeiten und  beruft sich dabei auf Selbstregulation freilebender Tierarten.

Einen drastischen Rückgang von Feldhase, Rebhuhn, Wachtel, Rotkehlchen und Co. befürchtet der Landesjagdverband Hessen (LJV), falls die neue Landesjagdverordnung  wie  geplant  in  Kraft  tritt.  „Der Verordnungsentwurf  schränkt  die Bejagung von Fuchs, Marder, Rabenkrähen und Elstern in unverantwortlicher Weise ein“, sagte LJV-Präsident Dr. Jürgen Ellenberger am Donnerstag in Bad Nauheim. So werde zum Beispiel die Jagdzeit des Fuchses auf fünfeinhalb Monate im Jahr reduziert. Auch für Steinmarder, Rabenkrähen und Elstern sehe der Entwurf um bis zu zwei Drittel reduzierte Jagdzeiten vor.

„Damit würde der Schutz vieler Wildarten vor ihren Fressfeinden zunichte gemacht“, kritisierte Ellenberger. Diese willkürliche Kürzung von Jagdzeiten würde den Rückgang sensibler freilebender Tierarten beschleunigen. „Der gesamte  Jagdverordnungsentwurf  ist  von  dem Selbstregulierungsdogma geprägt,  das spätestens seit Charles Darwin wiederlegt ist“, erklärte der Jägerchef. Die viel beschworene „Selbstregulation“ freilebender Tierarten funktioniere jedoch in der vom Menschen geprägten Kulturlandschaft nicht.

Dafür liefert laut LJV-Präsident „unser Nachbarland Holland den erschreckenden Beweis“. Dort werden seit 1. Juni 400.000 Wildgänse und ihre Jungen vergast, weil die Schäden in der Landwirtschaft nach der weitgehenden Einschränkung der Gänsejagd auf über 25 Millionen Euro gestiegen sind. Derart tierschutzwidrige Praktiken können nach Ellenbergers Worten auch in Hessen Einzug halten. Denn auch hier sehe der Jagdverordnungsentwurf für Graugänse keine reguläre Jagdzeit mehr vor.

Ellenberger forderte das hessische Umweltministerium nachdrücklich auf, die geplante Jagdverordnung grundlegend zu überarbeiten. Das Ministerium müsse sich dabei an den Jagdzeiten der Nachbarbundesländer  Rheinland-Pfalz,  Baden-Württemberg,  und Niedersachsen  orientieren.  „Diese  Rot-Grün  beziehungsweise Grün-Rot regierten  Länder haben wesentlich praktikablere Jagdzeiten als sie die Schwarz-Grüne hessische Landesregierung anstrebt“, sagte der LJV-Präsident. Dem Landesjagdverband gehören nach eigenen Angaben rund 80 Prozent der über 24.500 hessischen Jägerinnen und Jäger an.

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