Der Deutsche Jagdverband zeigt sich tief betroffen über den tödlichen Jagdunfall bei Unterwellenborn (Thüringen). "Wir sind entsetzt und tief betroffen. Jeder Unfall ist einer zu viel, auch wenn es nur sehr selten dazu kommt", teilte der DJV mit.

Der Deutsche Jagdverband (DJV) hat sich tief betroffen über den tödlichen Jagdunfall bei Unterwellenborn in Thüringen gezeigt. "Wir sind entsetzt und tief betroffen. Jeder Unfall ist einer zu viel, auch wenn es nur sehr selten dazu kommt", teilte der Jagdverband am Donnerstagmorgen mit. Um solche Vorfälle zu verhindern, gebe es für Jäger verschiedene Regeln zur Sicherheit. So darf zum Beispiel nur in Richtung Boden geschossen werden und es dürfe nicht in Richtung einer Straße oder in die Richtung von Wohnhäusern geschossen werden.

Mehrere Jäger waren am Mittwochabend im Einsatz gewesen, um Wildtiere vor der Ernte aus dem Feld zu treiben. Dabei sei plötzlich ein Schuss gefallen und einer der Jäger zusammengebrochen. Der 56-Jährige starb noch am Ort. Die Ermittler gehen von einem Jagdunfall aus. Die Polizei wollte sich am Donnerstagmorgen auf Nachfrage nicht weiter dazu äußern.

Erst am vergangenen Wochenende war es ebenfalls in Thüringen, etwa eine Fahrtstunde entfernt, zu einem Unglück gekommen - offenbar auch im Zusammenhang mit einer sogenannten Erntejagd. In Großsaara im Landkreis Greiz war ein sechs Jahre altes Mädchen in einer Kleingartenanlage von einem Schuss getroffen und verletzt worden.

Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands wurden im Jahr 2016 neun Menschen durch Schusswaffen bei der Jagd verletzt. 2017 seien zwei Menschen verletzt worden und zwei Menschen gestorben.

Der DJV empfiehlt Jägern, grundsätzlich von erhöhten jagdlichen Einrichtungen zu schießen, da immer ein ausreichender „Kugelfang“ gegeben sein muss. Das Gelände muss zudem so beschaffen sein, dass der Eintrittswinkel des Geschosses größtmöglich ist. Zudem ist Warnkleidung in Signalfarben wichtig.

Der DJV hat zum Thema "Sicherheit bei der Jagd" ein Video auf seinem YouTube-Kanal veröffentlicht. 

In Thüringen ist am Sonnabend ein sechsjähriges Mädchen angeschossen und schwer verletzt worden. Im nahe gelegenen Wald fand zur gleichen Zeit eine Jagd statt. Die Polizei ermittelt nun gegen sieben tatverdächtige Jäger. Der DJV bedauert den Unfall und spricht sein Mitgefühl aus. 

Ein Jäger hat möglicherweise ein sechsjähriges Mädchen in Thüringen versehentlich angeschossen und schwer verletzt. Die Polizei ermittle aktuell gegen sieben tatverdächtige Jäger wegen fahrlässiger Körperverletzung, teilte die Polizei mit. Sie sollen zum Tatzeitpunkt in einem Waldgebiet nahe des Vorfallsorts unterwegs gewesen sein. Das sechsjährige Mädchen war am Samstagabend in einer Kleingartenanlage in Großsaara (Landkreis Greiz) durch einen Schuss an der Hüfte verletzt worden. Zum selben Zeitpunkt fand im benachbarten Wald eine Jagd statt. Die Polizei schließt nicht aus, dass ein Jäger das Kind versehentlich getroffen haben könnte.

Das Mädchen sei inzwischen operiert worden. Zur Weiterbehandlung befinde es sich noch in der Uniklinik Jena, wie ein Sprecher am Sonntagnachmittag sagte.

Ein am Sonntag auf dem Gartengelände gefundenes Projektil soll nun mit den bei den Jägern sichergestellten Gewehren abgeglichen werden. Das kann, laut Sprecher, je nach dem, ob es sich um unterschiedliche Flinten handele, mehrere Tage, vielleicht auch Wochen dauern.

"Wir sind tief betroffen", sagte der DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald über den Vorfall. Es müsse alles getan werden, um die Ursachen zu ermitteln. "Jeder Unfall ist einer zu viel, auch wenn es nur sehr selten dazu kommt." Sicherheit habe höchste Priorität bei der Jagd.

Nach Darstellung Reinwalds gibt es strikte Vorschriften, die jeder Jäger zu beachten hätte. Beispielsweise dürfe nicht parallel zum Boden geschossen werden, sondern immer nur Richtung Boden. Zudem dürfe in keinem Fall in Richtung Straßen oder Häuser geschossen werden. Auch dürfe nur dann überhaupt ein Schuss abgefeuert werden, wenn ein Tier eindeutig identifiziert wurde. Missachtet ein Jäger die Vorgaben, werde ihm der Jagdschein entzogen. Allerdings könne es auch bei der Jagd zu Querschlägern kommen, räumte Reinwald ein.

Das Land Niedersachsen will das Füttern und Fotografieren von wildlebenden Wölfen verbieten. Das berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" ("HAZ"/Freitag) unter Berufung auf das Umweltministerium. Eine entsprechende Verordnung solle noch in diesem Jahr beschlossen werden.

Fütterverbot für Wölfe per Verordnung: "Das Wildtier Wolf hat eine natürliche Scheu vor dem Menschen und hält deshalb grundsätzlich Distanz", sagte Ministeriumssprecherin Lotta Cordes der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. Es werde aber von den Naturschutzbehörden immer wieder über Menschen berichtet, die versuchten, "aktiv Kontakt zu Wölfen aufzunehmen, indem sie wiederholt deren Nähe suchen, sie mit Futter ködern, um sie fotografieren oder möglicherweise sogar körperlich kontaktieren zu können", sagte Cordes. "Dieses Verhalten kann dazu führen, dass die betroffenen Wölfe, vor allem Jungtiere, ihre natürliche Scheu vor dem Menschen verlieren."

Der DJV findet es höchst Besorgnis erregend, dass die Politik tatsächlich per Verordnung darauf hinweisen muss, dass Wölfe nicht gefüttert werden sollen. Hier ist offensichtlich verstärkt Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung notwendig. Entgegen der Meinung des Niedersächsischen Umweltministeriums bekräftigt der DJV: Der Wolf hat grundsätzlich keine Scheu vor dem Menschen. Es geht vielmehr darum, den Wolf als Wildtier zu behandeln. Dazu gehört auch, ihm Respekt beizubringen: Halte dich vom Menschen und seinen Nutztieren fern. Wenn sich Wölfe mehrfach tagsüber Siedlungen nähern oder nachts sogar in die Siedlungen gehen, dann ist das verhaltensauffällig. Es darf kein Tabu sein, verhaltensauffällige Wölfe oder ganze Rudel zu töten.

Es könne laut Niedesächsischem Umweltministerium, wie die Vergangenheit gezeigt habe, dazu kommen, dass Wölfe sich dem Menschen aktiv annäherten. "Um dieser provozierten Entwicklung von Wölfen und damit einer möglichen Gefährdung von Menschen frühzeitig entgegenzuwirken, soll es unterbunden werden, Wölfe durch Anlocken und Füttern an den Menschen zu gewöhnen", sagte Cordes weiter. Dies soll dem "HAZ"-Bericht zufolge mit der Verordnung erreicht werden. Bei Verstößen drohe dann ein Bußgeld.

Pelz tragen und Tierleid verhindern, geht das zusammen? Ja, sagen die Initiatoren eines bundesweiten Projekts namens «Fellwechsel».

Über dem Metalltisch baumelt eine Druckluftpistole, die beim Fellabziehen helfen soll. Ein Wetzstab zum Messerschärfen und ein sogenanntes Gekrösemesser mit abgerundeter Spitze liegen bereit. «Damit man ein Tier aufschneiden kann, ohne Organe wie Magen oder Darm zu verletzen», erklärt Frederik Daniels, Leiter der Abbalgstation in Rastatt, wo Tieren - vereinfacht gesagt - das Fell über die Ohren gezogen wird. Um Fell und Pelz geht es bei «Fellwechsel», einem Projekt zur Nutzung von Fell aus heimischer Jagd.

Jäger aus ganz Deutschland geben dafür seit Monaten erlegte Tiere in mehr als 260 Abgabestellen bundesweit gegen ein Entgelt ab. Von dort kommen die Kadaver von Stein- und Baummardern, Füchsen, Waschbären, Bisams und Nutrias tiefgefroren nach Rastatt. Die Abbalgstation nimmt nun diese Woche den Betrieb auf.

Die Felle sollen an deutsche Gerber und Kürschner geliefert werden, die daraus Kissen, Kragen, Jacken mit Fellfutter oder Taschen fertigen. «Es ist ein Alleinstellungsmerkmal», sagt Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband (DJV), der das Projekt mit initiiert hat. «Fell aus heimischer Jagd wird bei uns verarbeitet - kein Fell aus Massentierhaltung, kein Tier aus Qualhaltung.» 

Langfristig wollen die Betreiber rund hundert Tieren pro Tag das Fell über die Ohren ziehen und auf den Markt bringen. «Ab rund 7000 bis 10000 Fellen pro Jahr rechnet sich das», sagt Daniels. Das Geld für die Fellwechsel GmbH, eine Tochtergesellschaft des Jagdverbandes, soll aus Auktionen kommen, bei denen die Felle an Pelzhändler versteigert werden. Viel verspricht sich Daniels auch von eigener Vermarktung:

«Fellwechsel»-Artikel sollen über den Online-Shop des DJV verkauft werden. Ein Kunde der Abbalgstation ist die Blaser Jagdwaffen GmbH aus Isny im Allgäu. Sie verzichtet eigenen Angaben zufolge bewusst auf Importfelle und bietet im Herbst drei Jackenmodelle mit Pelz aus Rastatt an. «Eine sinnvolle und nachhaltige Verwendung natürlicher Ressourcen ist uns ein Anliegen», sagt Blaser-Outfits-Chefin Simone Schmidt.

«Bislang wurden nur etwa zehn Prozent der Felle von Tieren aus der Jagd nachhaltig genutzt», sagt DJV-Sprecher Reinwald. «Diesen Anteil wollten wir deutlich steigern.» Käufer von Pelzprodukten sollen dank «Fellwechsel» ein gutes oder zumindest besseres Gefühl haben als beim Erwerb von Billigpelzen.

Tierschützer haben wenig Verständnis. Der Deutsche Tierschutzbund stehe dem Vorhaben ablehnend gegenüber, sagt Sprecherin Lea Schmitz. Die Jagd an sich füge Tieren schon unnötiges Leid zu. Zudem seien sogenannte Ökopelze «letztlich nur ein Etikettenschwindel auf Kosten der Tiere». Denn auch für diese Pelze müssten Tiere sterben. 

Ein Artenschutzprojekt im Bremer Blockland zeigt allerdings eindrucksvoll, wie wichtig die Jagd auf Raubsäuger für den Artenschutz ist. Die Landesjägerschaft Bremen und der BUND arbeiten dort eng zusammen. Seit 2014 hat sich dort die Anzahl der Wiesenbrüter mehr als verdoppelt - durch Kombination von Lebensraumverbesserung und Fuchsbejagung. 2018 gab es erstmals mehr als 500 Brutpaare. Besonders erfolgreich ist der Kiebitz mit 350 Brutpaaren. Eindrucksvoll ist die Entwicklung beim Großen Brachvogel: Innerhalb von vier Jahren ist die Zahl der brütenden Vogelpärchen von 10 auf 50 gestiegen.

Zwischen Bundestagsdebatten und Parteiführung hat FDP-Chef Christian Lindner nun doch Zeit gefunden, den lange angestrebten Jagdschein zu machen. An der privaten Jagdschule auf Gut Grambow westlich von Schwerin legte der 39-Jährige jetzt seine Jagdprüfung ab. 

Zwischen Bundestagsdebatten und Parteiführung hat FDP-Chef Christian Lindner nun doch Zeit gefunden, den lange angestrebten Jagdschein zu machen. An der privaten Jagdschule auf Gut Grambow westlich von Schwerin legte der 39-Jährige jetzt seine Jagdprüfung ab. Der in Neubrandenburg erscheinende «Nordkurier» hatte unter Hinweis auf ein Foto Lindners mit Jagdlehrer und Urkunde über dessen erfolgreichen Abschluss berichtet. «Weidmannsheil an unsere Jungjäger von der Juni Prüfung 2018», heißt es auf der Facebook-Seite der Jagdschule dazu.

Der Leiter der Jagdschule, Helmut Herbold, bestätigte, dass Lindner nun geprüfter Jäger sei. Er habe in allen Prüfungen, einschließlich des Schießens, sehr gute Ergebnisse erzielt. Ein eigenes Jagdrevier könne der in Nordrhein-Westfalen beheimatete Politiker aber erst nach drei Jahren übernehmen. Laut Herbold legen auf Gut Grambow jährlich etwa 440 angehende Weidmänner ihre Prüfung ab.

Im Februar hatte Lindner in Berlin angekündigt, in diesem Frühjahr einen neuen Anlauf nehmen zu wollen, um endlich den Jagdschein zu machen. Wegen seiner beruflichen Belastung habe er die Prüfung mehrfach verschoben. So hätten ihn im vergangenen Jahr die Wahl und die Regierungsbildung in Nordrhein-Westfalen davon abgehalten.

Dänemark baut einen Zaun an der Grenze zu Deutschland. Allerdings nicht, um Menschen am Grenzübertritt zu hindern. Sondern um Wildschweine fernzuhalten, die aus Deutschland eine gefährliche Krankheit mitbringen könnten.

Dänemark will an der Grenze zu Deutschland einen Zaun gegen Wildschweine bauen. Das Parlament gab am Montag grünes Licht für einen entsprechenden Antrag der liberal-konservativen Regierung. Der Grenzzaun soll verhindern, dass sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) in Dänemark ausbreitet. Die für den Menschen harmlose Krankheit kursiert derzeit in Osteuropa, Deutschland blieb bislang verschont.

Trotzdem wollen die Dänen auf Nummer sicher gehen. Denn die Schweinezucht ist für die Wirtschaft der Skandinavier extrem wichtig.

Laut Umweltministerium exportierten dänische Bauern im Jahr 2016 Schweine für umgerechnet rund vier Milliarden Euro. «Das spielt eine wichtige Rolle für unsere Wohlfahrtsgesellschaft und für Arbeitsplätze in Dänemark», sagte Umweltminister Jakob Ellemann-Jensen. Sollte der Schweinepest-Erreger auf dänische Bestände übertragen werden, müssten alle Ausfuhren in nicht EU-Länder gestoppt werden. Ein großer Teil des Exports fiele unmittelbar weg.

Der 70 Kilometer lange und 1,5 Meter hohe Grenzzaun soll daher verhindern, dass deutsche Wildschweine nach Dänemark übersiedeln.

Zuletzt hatte es allerdings Zweifel an seinem Nutzen gegeben.

Dänische Medien etwa hatten Videos schwimmender Wildschweine verbreitet. Die Tiere könnten den Zaun leicht umgehen, hieß es.

Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), des Bundesforschungsinstituts für Tiergesundheit, kann sich die Schweinepest über weite Strecken verbreiten - allerdings vermutlich eher über menschliche Aktivitäten als über Wildschweine. Risiken bestünden durch kontaminierte Lebensmittel oder nicht ausreichend desinfizierte Viehtransporter.

Im Landtag in Schleswig-Holstein kommen die Zaun-Pläne der Dänen auch deshalb nicht gut an. Die FDP-Fraktion sprach von Symbolpolitik.

Hygienekontrollen bei Tiertransporten und Bestandskontrolle durch Jagd könnten viel wirksamer schützen als ein teurer Zaun.

Bevor der für umgerechnet mehr als 10 Millionen Euro errichtet werden kann, muss es noch Natur- und Umweltprüfungen geben. Das Ministerium rechnet mit Baubeginn im Herbst. Zusätzlich führen die Dänen deutlich höhere Geldbußen ein, wenn Tiertransporter mangelhaft gereinigt oder illegal Lebensmittelreste verfüttert werden. Außerdem werden mehr Wildschweine gejagt.

Der Grenzverkehr auf der Straße werde durch den Zaun nicht beeinträchtigt, versicherte das Ministerium. Wo er über Wege führt, soll es Tore geben.

44 Schafe sterben in einer Nacht. Es war das Werk nur eines Wolfes. Er ist als «GW 852m» bekannt und fühlt sich im Schwarzwald offenbar heimisch. Das hat Folgen für Schafe und Co. - sie müssen besonders geschützt werden. Bad Wildbad wird zum ersten «Wolfsgebiet» im Land.

Die massive tödliche Attacke auf eine Schafherde im Nordschwarzwald geht auf das Konto eines einzelnen Wolfes. Bei dem Angriff vor eineinhalb Wochen bei Bad Wildbad (Kreis Calw) starben 44 Schafe. Wie das baden-württembergische Umweltministerium am Mittwoch mitteilte, handelt es sich nach einer Genanalyse um ein männliches Einzeltier, das unter dem Kürzel «GW 852m» bekannt ist und aus Norddeutschland in den Südwesten einwanderte. Es ist derselbe Wolf, der schon im November dort drei Schafe gerissen hatte und damit erstmals in der Region nachgewiesen worden war.

«Nachdem dieser Wolf jetzt über fast ein halbes Jahr die Region offenbar nicht verlassen hat, müssen wir davon ausgehen, dass er hier sesshaft geworden ist», sagte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne).

Die Folgen: Die Region um Bad Wildbad wird zum ersten «Wolfsgebiet».

So etwas gibt es schon in Thüringen - im Land bislang nicht. Laut Ministerium soll «in Kürze» um die bekannten Rissstellen des Wolfes herum ein Gebiet mit einem Durchmesser von rund 60 Kilometern ausgewiesen werden, in dem Weidetiere besonders geschützt werden müssen. Nutztierhalter bekommen für extra hohe Schutzzäune 90 Prozent der Kosten vom Land bezahlt. Die Umzäunung muss lückenlos sein; ein Wolf darf sie nicht untergraben können. Wenn Weidetierhalter ihre Herden im «Wolfsgebiet» nicht richtig schützen, erhalten sie künftig allerdings auch keine Entschädigung mehr.

Das Land erstattet den größten Teil der Kosten für Maßnahmen wie mindestens 90 Zentimeter hohe Elektrozäune, Drähte, Erdungsstäbe und Weidezaungerät. Die Schutzanforderungen gelten nur für Schafe, Ziegen und zu Nutzzwecken gehaltenes Gehegewild - nicht aber für Rinder und Pferde. Übergriffe auf diese seien so selten, dass der Schutzaufwand in keinem Verhältnis zum Risiko stehe. «Das zeigen Erfahrungen zum Beispiel aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt», sagte Untersteller.

Die Attacke in der Nacht auf den 30. April bei Bad Wildbad hat für das Raubtier keine Folgen. Es dürfe nach dem Bundesnaturschutzgesetz nicht abgeschossen werden. «Erst wenn es einem Wolf gelänge, wiederholt ausreichend gesicherte Herden anzugreifen, oder wenn er für Menschen gefährlich zu werden droht, könnte die Ausnahmeregel vom Tötungsverbot im Bundesnaturschutzgesetz greifen», so Untersteller.

In einem gemeinsames Positionspapier fordern Landnutzerverbände indessen, dass die Wolfspolitik zugunsten der Weidetierhalter ausgerichtet werde. «Ihre mögliche Haftung für die Folgen von durch Wolfsangriffen verursachten Ausbrüchen sei das mit Abstand größte Risiko für die Weidetierhaltung.» Sie erwarten eine Befreiung der Halter vom Haftungsrisiko und fordern die Aufnahme des Wolfs in das

Jagd- und Wildtiermanagementgesetz Baden-Württemberg. Auch müssten in ökologisch wertvollen Räumen, wo keine Prävention möglich oder zumutbar sei, «Weidetierschutzzonen» eingerichtet werden. Dort müsse eine «unbürokratische Entnahme von Wölfen trotz Artenschutz» möglich sein, hieß es. Auch die FDP fordert eine Aufnahme des Raubtiers ins Jagdrecht und eine Wolfsverordnung.

Am 7. Mai haben sich der Präsident des Deutschen Schützenbundes (DSB) Hans-Heinrich von Schönfels und Hartwig Fischer, Präsident des Deutschen Jagdverbandes (DJV), sowie die Geschäftsführer der beiden Verbände, Jörg Brokamp und Andreas Leppmann, in Berlin getroffen. Das gegenseitige Kennenlernen sowie der Austausch und die Abstimmung aktueller Themen standen im Vordergrund.

So soll die traditionell gute Zusammenarbeit zwischen Schützen und Jägern weiter intensiviert werden, Informationsveranstaltungen könnten zukünftig gemeinsam stattfinden. Gemeinsamkeiten gibt es einige, sei es die Nutzung der Wurfscheiben- und Schießstand-Anlagen oder das Waffenrecht. Die Umsetzung der europäischen Feuerwaffenrichtlinie in das deutsche Waffengesetz war dementsprechend auch ein Schwerpunkt bei dem Treffen.

"Jäger und Schützen verfolgen ähnliche Interessen und sprechen eine gemeinsame Sprache. Ich freue mich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem DJV", sagt Hans-Heinrich von Schönfels.

Hartwig Fischer meint: „Wir brauchen das Netzwerk aller legalen Waffenbesitzer, um für deren Rechte gemeinsam einzustehen.“

Der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz e.V. (LJV) hat einen neuen Präsidenten: Rechtsanwalt Dieter Mahr aus Bad Bergzabern übernimmt das Amt von Kurt Alexander Michael, der nach 20 Jahren als LJV-Präsident nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidierte.

Rund 200 Delegierte aus ganz Rheinland-Pfalz wählten anlässlich des Landesjägertages in Frankenthal Dieter Mahr zum neuen LJV-Präsidenten. „Es ist eine Ehre für mich, von nun an dieses Amt auszuführen und gemeinsam mit meinen sehr geschätzten Präsidiumskollegen die Geschicke des Verbandes zu lenken“, sagt Mahr. „Ich freue mich auf die kommenden Aufgaben als LJV-Präsident und werde meine ganze Kraft für die Jägerinnen und Jäger in Rheinland-Pfalz einsetzen.“

Der 51-jährige Rechtsanwalt aus Bad Bergzabern trat 1999 in den LJV ein und übernahm bereits 2002 das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden der LJV-Kreisgruppe Südliche Weinstraße. Von 2006 bis 2010 führte Dieter Mahr als Vorsitzender die Kreisgruppe an. Anschließend war er von 2010 bis 2018 Vizepräsident und Justitiar des LJV. „Mein Ziel als LJV-Präsident ist, die hervorragende Arbeit meines Vorgängers Kurt Alexander Michael weiterzuführen und gleichzeitig eigene Akzente in eine zukunftsorientierte Verbandsarbeit zu setzen“, betont Mahr.

Für den ehemaligen LJV-Präsidenten Kurt Alexander Michael ist es nach 20 Jahren an der Spitze des Landesjagdverbandes ein emotionaler Abschied. „Ich bin stolz, dass ich dem LJV über eine solch lange Zeit dienen konnte und durfte“, sagt Michael. „In diesen zwei Jahrzehnten haben wir Höhen und Tiefen erlebt. Es überwiegen aber die positiven Erinnerungen an eine fruchtbare Zusammenarbeit mit meinen Präsidiums- und Vorstandskollegen, den Kreisgruppenvorsitzenden und den vielen engagierten Jägerinnen und Jägern im Land. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Für seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Jagd ernannte die Delegiertenversammlung Kurt Alexander Michael zum Ehrenpräsidenten des Landesjagdverbandes Rheinland-Pfalz.

 

Neue Gesichter im Präsidium und Vorstand

Die Wahlen anlässlich des Landesjägertages 2018 in Frankenthal ergaben einige Neuerungen im Präsidium und Vorstand des LJV. Neuer LJV-Vizepräsident ist Dr. Thomas Weber aus Kaiserslautern. Der 62-jährige Biologe trat 1987 in den LJV ein. 1998 übernahm Dr. Weber das Amt des Obmannes für Öffentlichkeitsarbeit in der LJV-Kreisgruppe Kaiserslautern bevor er von 2002 bis 2018 zum Vorsitzenden ernannt wurde. Dr. Thomas Weber ist seit Februar 2018 auch Akademischer Jagdwirt.

Im LJV-Vorstand übernimmt der auf Landes- und Bundesebene erfolgreiche Jagdschütze Wolfgang Sehnert aus Dahn das Amt des stellvertretenden Landesobmanns für das Schießwesen. Neuer Landesobmann für das Jagdhundewesen ist Gunter Schledorn aus Eisenberg, Gebrauchsrichter für den Jagdgebrauchshundeverband und ehemaliger anerkannter Schweißhundeführer. Der 27-jährige, Hornmeister Felix Brühl aus Kirn-Sulzbach ist neuer Landesobmann für das jagdliche Brauchtum. Ralf Schmidt, Vorsitzender der LJV-Kreisgruppe Ahrweiler, übernimmt das Amt des stellvertretenden Landesobmanns für Natur-, Umweltschutz und Landespflege. Ariane Beigi, Mediendesignerin aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, ist neue Landesobfrau für Öffentlichkeitsarbeit, ihr Stellvertreter ist Architekt Joachim Willmann aus Budenheim. Hanna-Katharina Merz aus Stelzenberg, ehemalige rheinland-pfälzische Jagdkönigin aus dem Jahr 2009, ist neue stellvertretende Landesobfrau für Presse- und Informationsdienst. Neue stellvertretende Landesobfrau für Junge Jäger ist Verena Dörrschuck, die in den Jahren 2014 und 2015 das Amt der rheinland-pfälzischen Jagdkönigin bekleidete. Dr. med. vet. Thomas Mengel übernimmt das Amt des Landesobmanns für Wildbretmarketing, sein Stellvertreter ist Metzgermeister Heino Fritzen.

 

Ehrungen

Für besondere Leistungen und außerordentliches Engagement zeichnet das LJV-Präsidium die Landesobleute Dr. Herbert Kraft und Dr. Thomas Mengel sowie den Leiter der LJV-Beratungsstelle Revierjagdmeister Robert Ackermann und das LJV-Präsidiumsmitglied Tobias Hahn mit der DJV-Verdienstnadel in Bronze aus. Die LJV-Verdienstnadel in Silber erhalten der Vorsitzender der LJV-Regionalgruppe Nord Michael Proca, der Landesobmann für das Schießwesen Peter Clemens sowie der Leiter der Landesjagdschule Wildmeister und Akademischer Jagdwirt Christoph Hildebrandt.

LJV-Vizepräsident Gundolf Bartmann und LJV-Vorstandsmitglied Bodo Lamberth erhalten in Anerkennung ihres außerordentliches Engagement die DJV-Verdienstnadel in Silber. Oskar Jung aus Bobenheim-Roxheim erhält für seine überragenden ehrenamtlichen Leistungen in der LJV-Kreisgruppe Ludwigshafen die Ehrennadel des Landesjagdverbandes.

Tierschutz darf nicht an Ländergrenzen haltmachen: Erstmalig in Deutschland haben Vertreter der französischen und der deutschen Jägerschaft ein Abkommen unterzeichnet, das grenzübergreifende Nachsuchen ermöglicht. 

„Heute ist ein historischer Tag! Erstmals in der Geschichte von Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland wird ein Abkommen abgeschlossen, das es ermöglicht, Nachsuchen auch über die Landesgrenze hinaus durchzuführen.“, freute sich Landesjägermeister Josef Schneider. „Unseres Wissens gibt es das auch mit anderen Nachbarbarländern Deutschlands bisher leider noch nicht.“, ergänzte Schneider.

Am Dienstag, 03. April 2018, unterzeichneten in Saarwellingen im „Jägerheim“ Monsieur le Président Pierre Lang und Landesjägermeister Josef Schneider in Anwesenheit von Dr. Hubertus Lehnhausen (Oberste Jagdbehörde) als Vertreter des Umweltministeriums sowie der Schweißhundeführer beider Länder das bisher einmalige Abkommen.

Es soll ermöglichen, dass Schweißhundeführer, auch Nachsuchenführer genannt, mit ihren Hunden die jeweilige Nachbargrenze übertreten dürfen, um diese im Sinne des Tierschutzes wichtige Arbeit durchzuführen. Wenn ein Wildtier beispielsweise angefahren wurde und verletzt flüchtete, musste bisher die Nachsuche an der Landesgrenze unverrichteter Dinge beendet werden.

Mit dem Abkommen zwischen der Vereinigung der Jäger des Saarlandes, stellvertretend für das Saarland, und der Federation des Chasseurs de la Moselle, stellvertretend für das Departement Moselle, kann die Nachsuche nun weitergeführt werden, bis das Wild erlöst werden kann.

Jeweils fünf französischen und fünf saarländischen Schweißhundeführern wird es ab sofort möglich sein, diese Nachsuchen ohne weitere bürokratische Hürden in das jeweilige Nachbarland durchzuführen. Auf der deutschen Seite betrifft dies die Landkreise Merzig-Wadern, Saarlouis, Saarbrücken und der Saarpfalzkreis. Den angrenzenden französischen Kommunen werden Karten, Adressen und Telefonnummern der jeweiligen Reviere zur Verfügung gestellt. Zudem werden die Schweißhundeführer über die notwendigen jagdrechtlichen Regelungen des Nachbarlandes geschult.

Nach Meinung von Landesjägermeister Josef Schneider wird das Bereitstellen von Ansprechpartnern generell auch das gute nachbarschaftliche Verhältnis beider Seiten verstärken.

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