Was wird denn nun aus dem Jagdgesetz? Nur vordergründig ist es still geworden um die grüne Herzensangelegenheit. Hinter den Kulissen wird eifrig nach Kompromissen zwischen Jägern und Tierschützer gesucht.

Im Herbst kommt es zum Schwur: Boxt Grün-Rot das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz allein gegen den Widerstand von Jägern und Opposition durch? Oder findet sich doch noch ein Dreh, mit dem am Ende nicht nur die Tierschützer, sondern auch die Jäger mit dem seit Monaten heftig umstrittenen Schriftstück leben können? Aktuell klingen beiden Seiten nicht so negativ, wie es im Frühjahr noch den Anschein machte.

Allerdings umfasst die Stellungnahme des Landesjagdverbands zum Gesetzentwurf aus dem Forstministerium von Alexander Bonde (Grüne) sage und schreibe 42 Seiten. Was nicht gerade so aussieht, als ließen sich da rasch gemeinsame Positionen finden. Ohne viel aus den laufenden Gesprächen hinter den Kulissen zu berichten, sagt der stellvertretende Landesjägermeister und Rechtsanwalt Wolf Riedl nur so viel: «Wir befinden uns nach wie vor im Gespräch.» 

Man sei dabei, die vorgebrachten Einwendungen und Anregungen aus dem Beteiligungsverfahren abzuarbeiten, heißt es im Forstministerium. Auch die 2419 Kommentare auf dem Beteiligungsportal des Landes würden derzeit abgearbeitet, berichtet das Staatsministerium. Kein anderes Thema auf der seit Frühjahr 2013 bestehenden Internet-Seite habe bislang derart bewegt. Zum Vergleich: Der ebenfalls umstrittene Nationalpark auf Platz zwei brachte es auf 461 Kommentare.

Der überarbeitete und dann vermutlich endgültige Gesetzentwurf könne dann wohl im Herbst seinen Weg durch das Parlament antreten, hieß es im Forstministerium weiter. Es gebe ja bei diesem Thema «keine Eile».

Der Gesetzentwurf für das neue Jagd- und Wildtiermanagementgesetz soll das im Kern gut 20 Jahre alte Jagdgesetz an die heutigen Kenntnisse über Wildtiere anpassen und das Jagdwesen den neusten Anforderungen des Naturschutzes und des Tierschutzes anpassen. Zudem behaupten die Befürworter, nur wenn man die Jäger einbinde und die Bedeutung der Jagd betone, könne man ihr Image aufpolieren.    

Herzstück des Gesetzes ist das sogenannte Schalenmodell, in dem die Tiere in mehreren Stufen von jagbar (Nutzungsmanagement) - wie Rehe oder Wildschweine - bis geschützt (Schutzmanagement) - wie Auerhuhn oder Wanderfalke - eingeteilt werden. Festgelegt werden soll das von Wildtiermanagern und eben nicht mehr von Jägern allein.

Viele Jäger im Land sehen ihr traditionsreiches Recht dem Naturschutz untergeordnet. Inzwischen hat sich sogar der Deutsche Jagdverband eingemischt, zumal man dort befürchtet, die baden-württembergische Debatte komme nun auch auf andere Landesverbände zu. Bei einer strikten Trennung zwischen dem Jagdrecht und dem Naturschutzrecht müsse es unbedingt bleiben, hieß es in Berlin.

«Ich denke, es sind Lösungen zu finden», sagt Vize-Landesjägermeister Riedl. Das «restriktive Fütterungsverbot» aber sei «inakzeptabel». Knackpunkt sei auch die Jagdruhe im Frühjahr, in der Wildschweine nicht bejagt werden dürften. «Das geht mit uns nicht - schon wegen der Seuchengefahr.» Überdies befürchten die Jäger, dass mit jeder Vorschrift das Interesse an der Jagd sinkt. «Die Motivation, Verantwortung für ein Revier zu übernehmen, geht zurück», sagt Riedl.

Das Gesetz verbietet etwa Totfangfallen und das unkontrollierte Abschießen streunender Hunde und Katzen. Zudem soll es aus Gründen des Tier- und Artenschutzes ein begrenztes Fütterungsverbot geben. Auch soll von 2017 an nur noch bleifreie Munition verwendet werden.

Alles Punkte, auf die etwa der Naturschutzbund Nabu nicht verzichten möchte. Darum sei man auch zu Kompromissen bereit, sagt Landeschef Andre Baumann. Aber: «Das Gesamtpaket muss stimmen.» Man habe schon die eine odere andere Kröte geschluckt, etwa bei der Liste der jagbaren Arten oder der Zeit der Jagdruhe. Zu den Verhandlungen will aber auch er nicht zu viel sagen. Genauso wenig wie der Jagdverband und das Ministerium. Ob das ein gutes Zeichen für ein Happy End ist?

Landesjagdverband verurteilt die Tat

Der Landesjagdverband Brandenburg e.V. (LJVB) bedauert die aktuelle illegale Wolfstötung bei Lieberose und verurteilt diese Straftat. Als Interessenvertretung der Brandenburger Jäger und anerkannte Naturschutzorganisation fordert der LJVB eine konsequente Strafverfolgung.

„Die Tatsache, dass der Wolf enthauptet so abgelegt wurde, dass man ihn gut finden konnte, zeugt davon, dass da jemand am Werk war, der die Öffentlichkeit provozieren möchte. Wir hoffen, dass am Ende dieser Provokation eine rechtskräftige Verurteilung des Straftäters steht.“, erklärt Robert Franck, Präsidiumsmitglied des LJVB.

Der LJVB unterstützt seit 2012 mit der Ausbildung von Wolfskundigen das Monitoring der in Brandenburg lebenden Wölfe. Derzeit sind über 80 ehrenamtliche Wolfskundige im Einsatz, die entsprechenden Hinweisen nachgehen, um Erkenntnisse über den derzeitigen Wolfsbestand im Land Brandenburg zu gewinnen.

Am 7. August wurde an der B 168 südlich von Lieberose auf der Fläche der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg ein erschossener Wolf ohne Kopf aufgefunden. Der Wolfskadaver wurde am 7. August von einem Radfahrer entdeckt, der die Oberförsterei Lieberose informierte. Mitarbeiter des Landesumweltamtes und der Oberförsterei bargen das tote Tier und überstellten es zur Untersuchung an das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin. Die anschließende Untersuchung ergab eine Schussverletzung als Todesursache. Das Abtrennen des Hauptes war den Untersuchungsergebnissen zufolge nach dem Tod des Tieres erfolgt. Es handelt sich um ein männliches, vermutlich 2-3 Jahre altes Tier, dessen genaue Herkunft noch nicht geklärt werden konnte. Die Fläche, auf der der Kadaver gefunden wurde, liegt im Naturschutzgebiet und gehört der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg. Seit 2009 sind in dem Gebiet wieder Wölfe heimisch.

Wildkamera liefert Beweis

Erstmals wurden in Mecklenburg-Vorpommern Junge geboren. Auf einem Waldweg in der Lübtheener Heide südlich von Hagenow sind fünf Wolfswelpen entdeckt worden. Eine automatische Wildkamera, die die Umweltschutzorganisation WWF installiert hatte, habe die Jungtiere abgelichtet, teilte das Agrar- und Umweltministerium am Montag in Schwerin mit. Fachleute gingen zudem davon aus, dass auch das in der Ueckermünder Heide im Osten des Landes sesshaft gewordene Wolfspaar Junge hat. Darauf deute ein deutlich vergrößertes Gesäuge der Fähe.

Die Entdeckung kam für Marcus Rudolf alles andere als überraschend. Der Wolfs-Beauftragte des Naturschutzbundes Mecklenburg-Vorpommern (NABU) hatte bei seinen Streifzügen durch die Lübtheener Heide zuletzt nur noch die großen Pfotenabdrücke des Wolfsrüden gefunden. „Das konnte nur bedeuten, dass sich die Fähe im Bau um den Nachwuchs kümmert“, sagte Rudolf am Montag in Schwerin. Kurz zuvor war seine Vermutung zur Gewissheit geworden: Auf einem Waldweg in dem Heidegebiet südlich Hagenows waren insgesamt fünf Welpen in die automatische Foto-Falle gegangen. Diese brachte den Nachweis, dass nach rund 200 Jahren erstmals wieder Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern geboren wurden.

Und es ist offenbar nicht der einzige Wolfsnachwuchs im Nordosten. Wie das Agrar- und Umweltministerium in Schwerin weiter mitteilte, gehen Fachleute davon aus, dass auch das in der Ueckermünder Heide im Osten des Landes sesshaft gewordene Wolfspaar Junge hat. Darauf deute ein deutlich vergrößertes Gesäuge der dortigen Fähe, die ebenfalls beobachtet worden war. In den beiden weitgehend menschenleeren Heidegebieten an der Elbe und südlich des Stettiner Haffs hatten schon vor etwa acht Jahren Wolfsrüden neue Reviere gefunden. Nachdem sich im Vorjahr und im Winter Partnerinnen zu ihnen gesellten, war Nachwuchs absehbar.

Agrarminister Till Backhaus (SPD) wertete die Wiederansiedlung des Wolfs als Erfolg im Bemühen um eine möglichst große Artenvielfalt. „Wir sind hier auf dem richtigen Weg und müssen nun dafür sorgen, dass unsere neuen, ‘alten’ Bewohner hier dauerhaft heimisch werden können“, erklärte Backhaus. Das ist nicht immer konfliktfrei.

Tierhalter hatten sich immer wieder kritisch zu Wort gemeldet, nachdem Wölfe Schafe gerissen hatten. Erst im Mai waren auf der kleinen Ostsee-Insel Koos nördlich von Greifswald elf tote Schafe gefunden worden. Eine Gen-Analyse bestätigte inzwischen, dass ein Wolf die Tiere riss. Die Landesregierung hatte auf solche Vorfälle mit einem Entschädigungsprogramm und finanziellen Hilfen zum besseren Schutz vor Wolfsangriffen reagiert. Seit 2010 regelt ein Managementplan den Umgang mit dem Raubtier.

Für Rudolf muss der Wolfs-Zuwachs nun nicht zwangsläufig zu mehr Konflikten mit Tierhaltern führen. „Nach den ersten Fällen mit gerissenen Tieren haben sich die Schäfer in der Region Lübtheen auf die neue Situation eingestellt. Sie haben sich mit Hilfe des Landes sichere Zäune zugelegt und Hunde angeschafft, die Wölfe auf Abstand halten. Das scheint zu wirken“, meint der Umweltschützer. Denn neue Angriffe auf Schafe habe es seit Jahren dort nicht mehr gegeben.

Der Landesjägerverband fordert hingegen verbindliche Festlegungen für Wolfsbestände. „Wölfe werden uns bald viel massiver heimsuchen, als es bisher der Fall ist“, warnte Verbandspräsident Volker Böhning schon. Seit 1990 steht der Wolf EU-weit unter Schutz.

Die Wölfe waren in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten von Osten her aus Polen wieder nach Deutschland eingewandert und hatten zuerst in Brandenburg und Sachsen neue Reviere erobert. Im Vorjahr waren aber auch in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen neue Rudel beobachtet worden und nun in Mecklenburg-Vorpommern.

Wolfsexperte Rudolf geht davon aus, dass in diesen fünf Bundesländern inzwischen rund 30 Rudel leben. Bei einer bundesweiten Bestandsaufnahme im April seien 25 Wolfsfamilien registriert worden, dazu noch zahlreiche Einzeltiere auch in anderen Regionen. In etwa zwei Jahren dürften sich dann auch die Jungtiere aus der Lübtheener Heide auf die Suche nach neuen, eigenen Revieren machen, so Rudolf.

Möglichst genaue Erkenntnisse über die deutschen Wolfsvorkommen und deren Populationsentwicklungen sind nach Angaben des WWF Voraussetzung für „ein optimiertes Management“ und eine erfolgreiche Konfliktvermeidung. Deshalb gehe es darum, die Zahl der Welpen und deren Aufenthaltsbereiche genau zu ermitteln. Dazu würden weitere Fotofallen aufgestellt und regelmäßig Spuren gesucht. Und dabei trifft NABU-Wolfsexperte Rudolf bestimmt auch bald wieder auf die Fährte der Wölfin in der Lübtheener Heide mit ihren fünf Jungen.

Nicht nur eine Gefahr im Straßenverkehr

Von Mitte Juli bis Anfang August hat das Rehwild Paarungszeit. Der Jäger nennt es Brunft oder Blattzeit. In diesen Wochen können Rehe häufig schon bei gutem Tageslicht beobachtet werden, sind aber besonders in der Dämmerung und nachts auf den Läufen.

Die Rehböcke markieren durch Reiben des Gehörns und der Stirnlocke an kleinen Bäumchen ihr Revier und vertreiben andere aus dem von ihnen beanspruchten und verteidigten Territorium. Die paarungsbereit (brunftig) werdende Ricke zieht die Aufmerksamkeit des Rehbockes auf sich und er läuft oft lange hinter ihr her, bis es zur Begattung kommt. Bei diesen teilweise weiten Distanzen werden oft Wege und Straßen überquert.

Hier ist die besondere Aufmerksamkeit der Kraftfahrer gefordert, denn ein Unfall mit einem Reh kann erheblichen Schaden am PKW verursachen und hat meist den Tod des Tieres zur Folge. Die Fahrzeugführer sollten im Juli und August immer daran denken, dass mit einigem Abstand einer über die Straße wechselnden Ricke noch der Bock oder das Kitz folgen könnte. In ihrem Liebesrausch bemerken die Rehe oft das herannahende Fahrzeug viel später als zu anderen Jahreszeiten, wenn sie ganz vertraut über die Straße ziehen und vielleicht sogar noch im Straßengraben warten.

Die Brunftzeit der Rehe ist aber auch für den Jäger interessant, denn zu dieser Zeit kann man oft den von anderen Böcken vertriebenen Jährlingsbock sehen und erlegen. Das Blatten, eine Form der Lockjagd, ist eine erfolgreiche Jagdmethode. Der Jäger ahmt z. B. mit einem Buchenblatt oder einem sogenannten Blatter den Fiepton der Ricke nach und lockt den Bock an.

Das durch Jagdwirtschaft genutzte Wild aus heimischen Revieren ist „Bio“ und sehr gesund, denn es wird nachhaltig genutzt. Das Wild lebt bis zu seiner Erlegung vollkommen artgerecht. Es wird direkt aus dem Kreislauf der Natur entnommen. Deshalb ist Wildbret fettarm, reich an Vitaminen und Mineralstoffen und sehr schmackhaft. Im letzten Jagdjahr 2013/2014 betrug die Jagdstrecke im Freistaat Sachsen 31.467 (davon 6161 Stück Unfall- und Fallwild) Stücken Rehwild (Quelle: Obere Forst- und Jagdbehörde).

Wir Jäger empfehlen allen Naturfreunden für die Monatswende Juli – August bei einem Spaziergang durch Feld und Flur besonders auf die „Rehe im Liebesrausch“ zu achten und auch beim Jäger vor Ort nach frischem Wildbret zu fragen, was sich nicht nur für einen Sonntagsbraten gut eignet sondern auch bei entsprechender Zubereitung die nächste Grillparty bereichert.

Gewinner der niedersächsischen Bildungsinitiative gekürt

Wölfe als Nachbarn!?, so lautet der Titel des Ideenwettbewerbes, dessen Gewinnerprojekte heute durch Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heilgenstadt, Schirmherrin des Wettbewerbes ausgezeichnet wurden. Im Rahmen einer gleichnamigen Fachtagung an der Leuphana Universität, endet damit die offizielle Projektlaufzeit der landesweiten Bildungsinitiative „Wölfen auf der Spur“ der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) in Kooperation mit dem SCHUBZ Umweltbildungszentrum und finanzieller Förderung der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. Neben den Gewinnerklassen und –gruppen erhielt auch die Initiative selbst zum zweiten Mal eine UN-Dekade Auszeichnung.

„Als erstes Fazit unserer Bildungsinitiative können wir festhalten, dass die Beteiligung unsere Erwartungen noch übertroffen hat: Über 3.500 Kinder und Jugendliche haben bis dato an dem Projekt teilgenommen. Diese Resonanz zeigt auch, wie hoch der Bedarf an sachlich ausgewogenen Informations- und Bildungsangeboten zu diesem Thema ist", so Helmut Dammann-Tamke, Präsident der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. Dass die Initiative „Wölfen auf der Spur“ diesen Anforderungen gerecht werde, belegten nicht zuletzt die beiden UN-Dekade Auszeichnungen für die Initiative.

„Als Schirmherrin des Ideenwettbewerbes freut es mich besonders, dass ein großer Teil der an der Bildungsinitiative beteiligten Klassen, die entwickelten Projekte in der Schule weiter fortgeführt und kreative Wettbewerbsbeiträge eingereicht haben. Die vielen ausgebildeten kleinen Wolfsexperten und Junior-Wolfsberater haben zukunftsweisende Ideen zur Einbindung der Öffentlichkeit entwickelt und werden diese am heutigen Tag der Öffentlichkeit präsentieren. Das entspricht genau dem Ansatz einer Bildung für Nachhaltigen Entwicklung (BNE), Gelerntes nicht nur für sich zu behalten, sondern eigene Erkenntnisse zu aktuellen Themen an andere weiter zu geben.“ so Frauke Heiligenstadt, Niedersächsische Kultusministerin, anlässlich der Abschlussveranstaltung.

Jeweils die drei überzeugendsten Projekte des Ideenwettbewerbes erhielten in den drei Kategorien KiTa/Förderschule, Grundschule und Sekundarstufe I, aus den Händen der Kultusministerin ihre Urkunden und Preise. „Wir sind von der Qualität und der Vielfalt begeistert“, schwärmt auch SCHUBZ-Leiter Frank Corleis über die eingereichten Projektideen. „Von der Wolfs-App bis zum Schattentheater, vom Brettspiel bis zum Spielfilm, ist alles dabei.“
Bedingungen für die Teilnahme am Ideenwettbewerb: Die Ideen mussten von den SchülerInnen bzw. Kitakindern selbst entwickelt werden und teilnehmen konnte nur, wer sich zuvor im Rahmen der Initiative Wissen zum Wolf angeeignet hatte. Die Jugendlichen und Kinder mussten zudem auf größte Objektivität beim Thema achten und eine möglichst breite Einbeziehung vom Umfeld der Schule oder der KiTa Wert legen.

Von dem Erfolg der Bildungsangebote, die im Rahmen der Initiative „Wölfen auf der Spur“ entwickelt wurden, sind LJN und SCHUBZ überzeugt, dies belege auch die Begleitforschung zum Projekt durch die Leuphana Universität: „Es konnte empirisch nachgewiesen werden, dass das Projekt seinem Ziel, der sachlichen Begegnung mit dem Thema Rückkehr der Wölfe im Unterricht, absolut gerecht geworden ist – die TeilnehmerInnen waren aufgrund des erworbenen, aktuellen Faktenwissens in der Lage, eigene Positionen entwickeln zu können“, so Corleis. Die entwickelten Bildungsmaterialien und -angebote würden auch weiterhin über die kooperierenden regionalen Umweltbildungszentren für Schulen und KiTas in Niedersachsen zur Verfügung stehen.

Auch die Initiative selbst wurde prämiert. Nachdem „Wölfen auf der Spur“ im August 2013 bereits als UN-Dekade Projekt Bildung für Nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet wurde, nahm heute, stellvertretend für die UN-Dekade-Geschäftsstelle, Kultusministerin Frauke Heiligenstadt, die
Auszeichnung der Initiative als „UN-Dekade Projekt für Biologische Vielfalt“ vor und bedankte sich in diesem Zusammenhang bei Landesjägerschaft und SCHUBZ: „Mit dem vorbildlichen Projekt setzt die Bildungsinitiative ein bedeutendes Zeichen für das Engagement für die biologische Vielfalt in Deutschland.“

Viele der eingereichten Wettbewerbsideen wurden heute während der Abschlussveranstaltung auf einem `Markt der Möglichkeiten` den Besuchern präsentiert. Am Nachmittag diskutierten ausgewiesene Bildungsexperten im Rahmen von Fachvorträgen und einer Podiumsdiskussion darüber, wie das Thema Wolf-Mensch in der Bildungsarbeit aufgegriffen und umgesetzt werden kann. Aus den insgesamt 21 eingereichten Projektideen entschied sich eine Fachjury bestehend aus Vertretern des Niedersächsischen Kultusministeriums, des Niedersächsischen Umweltministeriums, des Studienseminars Lüneburg sowie der Jägerschaft Lüneburg e.V. für
folgende Gewinnerprojekte:

Gewinner der niedersächsischen Bildungsinitiative "Wölfen auf de Spur"

Welpen in der niedersächsischen Göhrde

Auf dem Gelände der Rheinmetall AG in der Lüneburger Heide wurden drei Wolfswelpen fotografiert: „Damit ist in Niedersachsen nun das vierte Wolfsrudel bestätigt“, so Dr. Britta Habbe Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen e.V.

Im Rahmen des Monitorings wurden seit gut einem Jahr einzelne Nachweise von einem Wolf in der Region erbracht. Zudem gab es dort Sichtungen von zwei Tieren, welche aber im Monitoring nicht als sichere Nachweise gewertet werden können. Unklar war auch bislang, ob sich das Territorium des Munsteraner
Rudels bis hierhin erstreckte. Nun zeigt der Reproduktionsnachweis aber, dass sich im Landkreis Uelzen ein Territorium etabliert hat. Ob es sich bei einem bei einem Elterntiere um einen Nachfahren aus dem Munsteraner Rudel handelt ist noch offen.

„Neben diesem neuen Rudel, gibt es von den drei in Niedersachsen bekannten Rudeln bei Munster, Bergen und Gartow bislang nur beim Bergener Rudel einen gesicherten Nachweis auf Reproduktion in diesem Jahr – bei den anderen Rudeln steht der Nachweis für Nachwuchs noch aus“ so Habbe weiter. In dem Territorium des in diesem Frühjahr bestätigten Wolfspaares bei Eschede gibt es noch keinen Hinweis auf Reproduktion.

Einen neuen Einzelnachweis gibt es auch aus der Göhrde: Wie in der vergangenen Woche im Landkreis Cuxhaven sind nun auch hier Filmaufnahmen von einem zweiten Wolf entstanden. Konnte im Mai eine markierende Fähe mittels Wildkamera fotografiert werden, gelangen nun einem Jäger Filmaufnahmen von einem jungen Wolfsrüden.

Sowohl im Landkreis Cuxhaven als auch in der Göhrde besteht daher die Vermutung, dass sich hier jeweils ein Wolfspaar etablieren könnte. Nachweise von beiden Tieren gemeinsam stehen aber in beiden Regionen noch aus. Im Rahmen des Monitorings wird dies weiter untersucht werden.

Die Ausbreitung der Wölfe in Niedersachsen wird wissenschaftlich dokumentiert. Das Umweltministerium hat mit dem Wolfsmonitoring die Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. beauftragt, die diese Aufgabe in enger Zusammenarbeit mit dem NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenund Naturschutz) und den rund 50 Wolfsberatern wahrnimmt. Wer Spuren, Losungen oder Risse findet, die auf einen Wolf hinweisen, oder einen Wolf sieht, sollte seinen Fund dem örtlichen Wolfsberater oder der Wolfsbeauftragten der Landesjägerschaft Dr. Britta Habbe melden.

Landwirtschaftsminister Vogelsänger besichtigt Wildpflanzenflächen zur Energiegewinnung

Gemeinsame Pressemeldung

Der brandenburgische Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger besuchte heute Wildpflanzenflächen der Firma Saaten Zeller in Phöben/Werder. Er folgte damit einer gemeinsamen Einladung des Landesjagdverbandes Brandenburg und dem bundesweit agierenden Netzwerk Lebensraum Feldflur. Das Netzwerk setzt sich dafür ein, dass ertragreiche Wildpflanzen als eine ökologische Alternative zum Mais als pflanzliche Energieträger angebaut werden.

„Mehrjährige Mischungen aus Kultur- und Wildpflanzen haben vielfältige ökologische Vorteile“, betont Dr. Wolfgang Bethe, Präsident des Landesjagdverbands Brandenburg und Vizepräsident des Deutschen Jagdverbands. „Sie bieten im Sommer und Winter sowohl Nahrung als auch Deckung und ihre Ernte liegt außerhalb der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeiten der meisten Wildtiere“, so Bethe weiter. Außerdem verbessern die längeren Blühzeiten und großen Blühflächen das Nahrungsangebot für Insekten. Im Vergleich zu den großen Maisflächen werten die Blühmischungen das Landschaftsbild auf und steigern den Erholungswert einer Region.

Die Firma Saaten Zeller beschäftigt sich bereits in der fünften Generation mit der Zucht speziellen Saatgutes wie zum Beispiel Wildpflanzen. „Unsere Mischung ‚Biogas1‘ umfasst 25 ertragreiche heimische Pflanzenarten, darunter befinden sich neben Wegwarte und Steinklee auch die schwarze Flockenblume, der Rainfarn, Beifuß, Malven und die Wilde Möhre.“ erläutert Firmeninhaber Joachim Zeller. Sowohl Aussaat als auch Ernte der blütenreichen Mischungen aus Wildpflanzen und Kulturarten können mit der normalen Technik vorgenommen werden. „Um ertragreiche Wildpflanzenbestände zu erzielen, müssen die Flächen aber mindestens so sorgfältig wie für Getreide und andere Kulturpflanzen vorbereitet werden“, bemerkt Zeller.

Trotz stetiger Weiterentwicklung können Wildpflanzenmischungen aus ökonomischer Sicht heute noch nicht mit konventionellen Energiepflanzen wie Mais konkurrieren. Das Netzwerk Lebensraum Feldflur fordert daher die Länder auf, den Landwirten den naturschutzfachlichen Mehrwert zu honorieren. „Damit die Länder eine Maßnahme zum Anbau von Wildpflanzen zur Energiegewinnung finanzieren können, muss der Bund die Nutzung des Aufwuchses dieser Blühflächen jedoch zunächst im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) zulassen.“ sagt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung, die ebenfalls Partner im Netzwerk Lebensraum Feldflur ist. „Erst dann können mehrjährige Wildpflanzenmischungen zur Energiegewinnung als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme angeboten werden“, betont Kinser.

Landesjägerschaft Niedersachsen und ZJEN fordern grundlegende Überarbeitung

Gemeinsame Pressemeldung

“Wenig faktenorientiert, wenig ausgewogen – großer Überarbeitungsbedarf”, so die erste Reaktion der Verbandspräsidenten von ZJEN (Zentralverband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Niedersachsen e.V.) und Landesjägerschaft Niedersachsen e.V. (LJN) mit Blick auf den jetzt bekannt gemachten Regierungsentwurf zur Änderung der Jagdzeiten in Niedersachsen. Weder die geplante ganzjährige Schonzeit auf Bläss- und Saatgänse noch die Verkürzung der Jagdzeiten auf Gänse und Enten in Schutzgebieten seien nachvollziehbar. Das Vorhaben, sogar die Jagdzeiten auf Schwarzwild, Rehe und Rotwild einzuschränken, missachte zudem in erschreckender Manier den erforderlichen Schutz vor Wildschäden in Wald und Feld, sind sich die Verbände einig.

Der Verdacht, dass bei den geplanten Änderungen nicht Fakten entscheidend sind, dränge sich gerade bei der Frage der Jagdzeiten für Gänse nahezu auf: „Bezeichnenderweise wird vom Ministerium nicht bestritten, dass die Bestandsituation der in Niedersachsen aktuell mit einer Jagdzeit versehenen Gänsearten eine nachhaltige Bejagung erlauben", so LJN-Präsident Helmut Dammann-Tamke. „Stattdessen werde nun versucht, durch eine einseitige und verkürzte Interpretation der EUVogelschutzrichtlinie die Einschränkungen bei der Gänsejagd zu begründen: Der Leitfaden zu den Jagdbestimmungen dieser Richtlinie erkennt aber die Legitimität der Jagd auf wild lebende Vögel ausdrücklich voll an". Beim Thema Schwarzwild stelle sich die Frage, warum in Zeiten der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest, vor der das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium eindringlich warnt, eine Verkürzung der Jagdzeiten geplant sei.

Der ZJEN hält dem Ministerium vor, die Jagd nicht als legitime Nutzungsform anzuerkennen. „Grundsätzlich, das wird leider häufig übersehen, ist das Jagdrecht ein Eigentumsrecht und jede Einschränkung hat enteignende Wirkung. Nicht die Jagdausübung muss rechtlich begründet werden, sondern umgekehrt deren Einschränkung!“ erklärt ZJEN-Präsident Hans-Heinrich Ehlen. Man werde deshalb alle angekündigten Neuregelungen auf den Prüfstand stellen.

Zum Schutz der Wälder müssten auch die aktuell gültigen Jagdzeiten auf Schalenwild bis zum 31.01. unbedingt erhalten bleiben, so die beiden Verbandsspitzen. Eine nachhaltige, effektive und tierschutzgerechte Jagd vertrage keinen Zeitdruck.

Als unhaltbar sehen es die Verbände schließlich an, dass sie anstelle des im Koalitionsvertrag angekündigten Dialogprozesses einzelne Inhalte des geplanten Entwurfs aus der Presse erfahren mussten. Mit dem ZJEN als größtem Grundeigentümerverband in Niedersachsen und der LJN, der Interessensvertretung von über 53.000 Jägerinnen und Jägern, spreche man auch für diejenigen, die für den Ausgleich von Wildschäden finanziell aufkommen müssten, wenn nicht ausreichend gejagt werden könne.

Gerrit Hartig ist neuer Landesmeister in Rheinland-Pfalz

Gerrit Hartig aus Frankenthal ist neuer Landesmeister im jagdlichen Schießen. Mit 340 von 350 möglichen Punkten verwies er die Konkurrenz auf die Plätze. Die Landesmeisterschaft im jagdlichen Schießen 2014 fand vom 19. bis 20. Juli in Pirmasens statt.

Der 37-jährige Frankenthaler konnte sich mit einer nahezu perfekten Leistung gegen mehr als 100 Schützen aus ganz Rheinland-Pfalz durchsetzen. Auf Platz zwei landete Claus Schäfer aus Rodalben (333 Punkte) gefolgt von Philipp Sehnert aus Lemberg (325 Punkte) auf Platz drei. Die Schützen müssen in den Disziplinen Büchse und Flinte gegeneinander antreten. Beim Büchsenschießen sind jeweils fünf Schüsse auf Rehbock-, Überläufer- (Wildschwein) und Fuchsscheibe sowie auf die flüchtige „Überläuferscheibe“ abzugeben. Hier sind maximal 200 Punkte zu erreichen. Die Flinten-Disziplin umfasst die Teildisziplinen Skeet und Trap, wobei insgesamt 30 Flugscheiben getroffen und damit maximal 150 Punkte erreicht werden können.

Hartig gehört zu den besten Jagdschützen Deutschlands. Doch erst in diesem Jahr konnte er erstmals eine Landesmeisterschaft für sich entscheiden. „Ich konnte die Konzentration während des ganzen Wettkampfs halten und sowohl mit der Büchse als auch mit der Flinte punkten“, erklärt er. Auf der diesjährigen Europameisterschaft im jagdlichen Schießen, die in Finnland ausgetragen wurde, errang Gerrit Hartig gemeinsam mit dem Deutschen Team den zweiten Platz in der Büchsendisziplin. In 2013 wurde er Bundes-Vizemeister im jagdlichen Schießen. „Nervosität spielt bei jedem Wettkampf eine Rolle. Doch gilt es, den Druck optimal für sich zu nutzen.“

Bei den Damen setzte sich Sabine Sauer aus Kaiserslautern mit 310 Punkten gegen Petra Wenzel aus Kehrig (226 Punkte) und Jutta Vogt aus Kaiserslautern (218 Punkte) durch. Sabine Sauer ist die amtierende Europameisterin im jagdlichen Schießen. In der Teamwertung errangen mit 1.269 Punkten die Lokalmatadore der LJV-Kreisgruppe Pirmasens-Zweibrücken den ersten Platz. Mit 1.266 Punkten erkämpften sich die Schützen der LJVKreisgruppe Ludwigshafen den zweiten Platz vor dem Team der LJV-Kreisgruppe Kusel, das 1.190 Punkte erzielen konnte.

LJV warnt vor vorschneller Schuldzuweisung

Laut Pressemitteilung des Wolfsbüro Lupus wurde am Sonntag, den 13.Juli 2014, an der Straße zwischen Halbendorf/Spree und Lömischau im Landkreis Bautzen ein junger weiblicher Wolf tot aufgefunden. Der Verdacht, dass dieser Wolf mit einer Schusswaffe getötet wurde, konnte durch Untersuchungen des Leibnitz Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) bestätigt werden.

Der Wolf ist nach europäischem Recht sowie nach Bundesnaturschutzgesetz eine streng geschützte Art und unterliegt im Freistaat Sachsen außerdem dem Sächsischen Jagdgesetz. Die illegale Tötung einer solchen Art stellt somit ein Verstoß gegen das Sächsische Jagdgesetz und eine Straftat dar, die polizeilich geahndet wird. Der Landesjagdverband Sachsen e.V. (LJVSN) und der Deutsche Jagdverband (DJV) verurteilen illegale Wolfstötungen und distanzieren sich klar von dieser Tat. Die Jagdverbände und die Jäger leisten ihren Beitrag zur Versachlichung der Wolfsdiskussion und bringen sich aktiv in Diskussion und Monitoring ein.

Die Jägerschaft im Freistaat Sachsen wirkt seit Jahren am Monitoring auch bei besonders streng geschützten Arten, wie Wolf, Luchs und Wildkatze sehr erfolgreich mit. Sie sind die einzigen Jäger in Deutschland, die durch die Novellierung des Sächsischen Jagdgesetzes dazu verpflichtet sind. Der LJVSN hat bereits (in Zusammenarbeit mit der TU Dresden) über 80 Jäger zu Wildtierbeauftragten geschult. Sie sind Ansprechpartner für die Aufnahme von Hinweisen, wie Wildtierrissen und Kotproben (Losung). Die Schulungen wurden so gut angenommen, dass in diesem Jahr ein weiterer zweitägiger Lehrgang angeboten wurde. Die Jäger sind flächendeckend in ganz Sachsen aktiv. Ihre sachkundige, ehrenamtliche Arbeit spart einerseits dem Steuerzahler viel Geld, andererseits ist ihr Wissen unerlässlich für ein flächendeckendes Monitoring.

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