Berthold Geis berichtet über seine Erfahrungen als Falkner und Jäger. Bei verletzten Wildtieren wird er von der Polizei kontaktiert und kümmert sich umgehend. Doch welche Folgen haben die Jagdgesetznovellierungen? Wer kümmert sich künftig um die Tierarten, die aus dem Jagdrecht genommen werden sollen?

Eine schöne Familienfeier, Kaffee und Kuchen vor mir, da klingelt mein Handy. Die Polizeistation Limburg ist dran und fragt: „Sind Sie Herr Geis? Mittlerweile kommen diese Anrufe immer öfter und ich weiß dann meistens schon was jetzt kommt. „Wir haben hier eine Frau am Telefon, die eine verletzte Eule hat. Können Sie sich darum kümmern, wir hätten sonst niemanden?“ Ja, der Herr Geis kümmert sich. Nicht nur die Polizei, nein auch Tierheim, Privatleute und Tierärzte rufen mich an. Wegen allem möglichen Getier. Froh, überhaupt einen Ansprechpartner zu haben, der weiter helfen kann. Ich kann nicht die ganze Tierwelt retten und bin aber nun mal Falkner, damit kenne ich mich aus und habe auch die speziellen Kenntnisse diesen Vögeln zu helfen. Ab und zu mache ich auch mal eine Ausnahme, aber es muss im Rahmen meiner Möglichkeiten bleiben. Deshalb habe ich mir auch eine Liste angelegt, mit allen dafür möglichen Spezialisten und Auffangstationen: Seien es Fledermäuse, Kraniche, Enten, Igel, Wildschweine, (Frösche), Rehe, Füchse, Singvögel usw. Komisch, wenn ich jetzt darüber nachdenke, sind das alles Jäger.

Ich rufe die mir von der Polizei mitgeteilte Telefonnummer an und erreiche eine aufgeregte Frau:

„Meine Katze hat eine kleine Eule gefunden, können Sie die bei mir abholen?“

„Oh, jetzt? Ich bin gerade auf einer Familienfeier?“ 

„Ja, können Sie nicht trotzdem kommen, wissen Sie ich kenne mich damit ja nicht aus und muss jetzt zu einem Termin. Und meine Katzen will ich nicht alleine mit dem Vogel im Haus lassen.“

„Ja Frau …., können Sie denn nicht den Vogel zu mir nach Hause bringen?“

„Das sind doch mindestens 25 km Fahrt bis zu Ihnen und ich habe auch gar keine Zeit. Ich glaube so schlimm ist es mit dem Vogel auch nicht, er ist jetzt auch ganz ruhig. Am besten lasse ich ihn morgen wieder fliegen.“

Ich überlege kurz, was ich jetzt machen soll? Fahre ich jetzt dahin, dann kann ich die Feier vergessen bis ich wieder zurück bin. Und die Blicke von Tina und meiner Familie, wenn ich tatsächlich los fahre! Wäre ja nicht das erste Mal das so was passiert und ich alles Mögliche liegen lasse um mich um ein verletztes Wildtier zu kümmern. Ich versuche es also noch einmal.

„Frau …, gibt es den keine Möglichkeit das Sie zu mir kommen oder jemanden schicken?“

„Nein, das geht jetzt nicht und wer bezahlt mir das überhaupt? Wissen Sie, wo ich schon überall angerufen habe und keiner kann helfen. Ich habe schon über eine Stunde meiner Zeit geopfert, wann kommen Sie denn?“

Ja, wann komme ich und warum überhaupt? Warum soll ich mir das antun. Ich bin doch Jäger und Jäger töten doch Tiere, statt sie zu hegen und pflegen.

So kann man das doch immer öfter in den Medien gegen die Jagd lesen. Und haben die Medien nicht immer Recht? Nun gut, nur kurz habe ich diese Gedanken weil diese Anrufe mittlerweile Routine für mich sind. Ja ich komme, weil ich Jäger bin!

Zu Tina und den anderen sage ich nur schnell, ich muss noch mal weg, erkläre kurz warum und vermeide es, Tina dabei direkt anzublicken. Fürchte ich ihren Blick? Nein, eigentlich nicht, selbst Jägerin hat sie natürlich Verständnis dafür, unangenehm ist es mir aber doch. Warum auch immer ich und gerade heute? Ich fahre schnell los, weil die Frau nicht länger warten will. Mist, der Tank ist auch noch fast leer. Habe ich überhaupt genügend Geld dabei?

Turmfalken Pfleglinge

Beim Haus angekommen muss ich mir zunächst noch Vorwürfe anhören, warum das so lange gedauert hat. Auf meinen vorsichtigen Einwand hin, dass ich das ehrenamtlich mache und sie selbst bzw. ihre Katze dafür verantwortlich sein müsse, muss ich mir einiges anhören. Ja, natürlich darf ihre Katze immer frei draußen herum laufen. Sie wohne doch am Ortsrand und alles andere wäre doch nicht Artgerecht. Auch hätte sie sich ja sofort darum gekümmert, sie sei schließlich Tierfreundin und spende auch immer für NABU und PETA. Ich konnte es mir nicht verkneifen sie zu fragen, warum sie den nicht dort mal versucht hat anzurufen und um Hilfe zu bitten.

Ja, diese Organisationen kümmern sich doch um größere Aufgaben. Wie Hunde und Katzen im Ausland, gegen Massentierhaltungen und auch gegen die Jagd und Jäger sind diese Organisationen, weil die Jäger ja alle Tiere abschießen wollen. Auch bei ihr ums Haus sähe sie kaum noch „Häschen“ oder Fasane.

Um ihre Katze hätte sie auch immer Angst, wenn sie täglich im Feld ihren Freigang hat. Man hört und liest ja so viel davon, dass die Jäger die alle abschießen. Auf meinen Einwand hin das „ich auch Jäger“ bin, kommt erst mal ein „So sehen Sie aber gar nicht aus“ und dann betretenes Schweigen. Darauf war sie noch gar nicht gekommen, weil sie in ihrer Not ja bei der Polizei angerufen hatte. Dort ist meine Nummer für Notfälle hinterlegt und im anschließenden Telefonat mit ihr ging es ja auch nicht darum wer ich bin, sondern wer sofort Hilfe leisten kann. Ihr Schweigen nutzte ich aus um sie vorsichtig darüber aufzuklären, was ihre Katze in der „Natur“ so alles am Niederwild anrichten kann. Nein, die Häschen wären viel schneller als ihre Katze, das hatte sie selbst schon beobachtet und die paar Kleinen die sie doch mal mitbringt, waren sicher krank, das ist ja schließlich auch Natur!

Gut, ich gebe es auf und wollte mich jetzt lieber mal um die Eule kümmern. Vorsichtig griff ich in den Karton und umschloss mit meinen Fingern beide Ständer des noch recht jungen Turmfalken. Nun, da Falken mit dem Schnabel ihre Beute töten, biss er mich auch gleich in den Daumen. Das war zunächst mal Gut, seine Lebensgeister waren also noch da. Ich hatte keinen Handschuh dabei, konnte mich darauf ja nicht vorbereiten. So zog ich ihn aus dem Karton und das Blut von meinem Daumen und seiner Wunde aus der rechten Schwinge tropfte dabei auf das Jackett meines guten Anzuges. Offener Bruch an der Handschwinge, das rechte Auge geschwollen und einige Federn fehlten am Rücken. Die Katze hatte ihn doch schließlich „nur gefunden“ und nach Hause apportiert.

Der Frau ließ ich wie immer in solchen Fällen meine Visitenkarte da, damit sie mich in ein paar Tagen anrufen könnte, um zu hören wie es mit dem Turmfalken weiter gegangen ist. Meine Tierärztin angerufen, ob ich mit einem Notfall noch außerhalb der Sprechstunde kommen kann. Sie kennt das schon und war auch bereit zu warten. Bei ihr dann Röntgen, Flügel geschient, Wunde versorgt und Antibiotikum gegen die Katzenbisse mit der Spritze verabreicht, sowie mir weitere Medikamente und Schmerzmittel mitgegeben. Danke schön!

Berthold Geis

Auf der Rückfahrt mit dem Vogel nach Hause komme ich ins Nachdenken. Was ist eigentlich, wenn unsere Politiker wie angekündigt die Greifvögel und noch weitere Wildarten aus dem Jagdrecht nehmen wollen bzw. schon getan haben? Darf ich mich dann noch rechtlich gesehen um solche Fälle kümmern? Muss ich das dann überhaupt noch, mal ganz abgesehen davon, dass ich das selbstverständlich auch weiter tun werde, weil dann ja auch die Verpflichtung zur Hege entfallen würde? Oder verweise ich einfach bei Anrufen auf NABU, PETA und Co. oder unsere POLITIKER?

Wollen einige unserer Politiker doch in verschiedenen Bundesländern auf „fachkundigen Rat“ dieser Organisationen, etliche Tierarten aus dem Jagdrecht nehmen. Und dazu auf deren Anraten auch die Beizjagd und das Recht zur Haltung von Greifvögeln und somit die Falknerei verbieten. Ein von der UNESCO anerkanntes Weltkulturerbe! So was braucht man in der heutigen modernen Zeit doch nicht mehr. Kümmern „die“ sich dann um solche oder ähnliche Fälle?

Liebe Politiker, wissen Sie und ihre „Experten“ was es heißt, ein Wildtier wochenlang zu pflegen, zu versorgen und wieder Wildbahn fähig in die Natur zu entlassen? Ich persönlich bezweifle das. Solche Fälle landen hoffentlich bei den richtigen Praktikern, den Jägern und Falknern. Die dieses Wissen über Generationen hinweg an die nächste weiter geben und auch entsprechend geschult sind. Tierschützer kann und darf sich jeder nennen, im Zweifel genügt es ja wenn ich „Spende“. Ob ich dann auch ein Tierschützer bin, praktisch was tue und das nötige Wissen dazu habe, steht auf einem anderen Blatt. Oder beruhige ich mit einer Geldspende nur mein Gewissen und habe somit genug für den Tierschutz getan? Wie wäre es, wenn man den Jagdorganisationen mal was Spendet? Nein, das sind doch keine Tierschützer!

Ihr Politiker wollt uns das Jagdrecht beschneiden! Ja es stimmt, Tierschutzorganisationen haben weit mehr Mitglieder als die Jagdverbände und Millionen an Spendengelder zur Verfügung. Damit kann man prima Kampagnen gegen die Jagd und Jäger in Auftrag geben und finanzieren. Deshalb sollte man auf diese hören und ihren Forderungen gegen die Jagd oder besser noch deren Abschaffung nachkommen? Die nächste Wahl kommt bestimmt und deren Stimme ist Ihnen dann sicher!? Können diese sogenannten Experten aber das leisten was die Jäger leisten und können? Und dafür auch noch Geld in Form der Jagdpacht und Wildschäden bezahlen? Oder zählt das alles nichts, geht es in Wirklichkeit nur um Wählerstimmen und gesicherte Posten, egal aus welcher Ecke und aus welchem Grund die Stimmen kommen?

Wildtieren zu helfen ist nicht einfach, sich für ihren Schutz einzusetzen, sie zu pflegen und zu HEGEN. Auch einen kleinen Turmfalken, ein Rehkitz oder Lebensräume für diese zu schaffen. Unfallwild bei Tag und Nacht von der Straße zu entsorgen und noch vieles mehr, auf das ich hier nicht näher eingehen will, weil es den Rahmen sprengen würde. Dies alles ist nicht sehr Prestigeträchtig und Medienwirksam. Die Forderung aber bei den Millionen Katzenbesitzern, den Abschuss von wilderten Katzen zu verbieten, schon. Kein Jäger schießt aus Spaß auf Katzen oder Hunde. Die Politik soll und will uns aber die Möglichkeit nehmen, in Wald oder Feld auf diese entsprechend zu reagieren. Das Niederwild wie Fasan, Rebhuhn, Kaninchen, Hase, aber auch Singvögel, Eidechsen und Amphibien müssen ein Recht  und Schutz auf ihren Lebensraum haben. Ist dies kein Tierschutz wenn ein Jäger hier notfalls als letztes Mittel eingreifen kann und darf?

Natürlich sind nicht alle Katzen- oder Hundehalter verantwortungslos. Meine „Katzenhalterin“ hat sich übrigens auch nicht mehr bei mir gemeldet. Ich erwarte das auch nicht, ich dachte zumindest aber das sich die „Tierfreundin“ mal nach dem weiteren Zustand des Turmfalken erkundigen würde. Die Rechnung für die folgenden Tierarztbesuche und Medikamente habe ich übrigens selbst bezahlt. Warum ich das alles mache?

Weil ich Jäger und Falkner bin!

Berthold Geis
1.Vorsitzender Landesverband Hessen
im Orden Deutscher Falkoniere

Fraktionschef Römer und Generalsekretär Stinka äußern sich beim politischen Aschermittwoch in Schwerte – Proteste zeigen Wirkung – Großdemonstration  am 18. März vor Düsseldorfer Landtag.

Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen erwartet nach seinen jüngsten Protestaktionen deutliche Änderungen am Entwurf des neuen Landesjagdgesetzes in seinem Sinne. „Der jetzige Entwurf wird ganz sicher nicht Gesetz werden“, zitiert Dr. Hermann Hallermann den SPD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Norbert Römer. Der Vizepräsident des Landesjagdverbandes und des Deutschen Jagdverbandes war mit dem Mehrheitsführer der Düsseldorfer Regierungskoalition und dem nordrhein-westfälischen SPD-Generalsekretär André Stinka am Mittwoch (18. Februar) in Schwerte zusammengetroffen. Mit Römer und Stinka haben sich erstmals nordrhein-westfälische SPD-Spitzenpolitiker zu dem von Minister Johannes Remmel (Grüne) vorgelegten Gesetzentwurf öffentlich geäußert.

Es werde sicher noch einige nicht unerhebliche Änderungen geben, denn die SPD strebe einen fairen Kompromiss zwischen den Interessengruppen an. Das Gesetz werde kein ökologisches, sondern ein modernes Jagdgesetz werden, versicherten die beiden führenden Sozialdemokraten. Nach Ansicht des Landesjagdverbandes kommt es jetzt darauf an, diese Änderungen durch fortgesetzte Protestaktionen tatsächlich durchzusetzen.

KJS Unna protestiert gegen Jagdgesetznovelle in NRW

In Schwerte hatte die Kreisjägerschaft Unna unter Leitung ihres Vorsitzenden Reinhard Middendorf beim politischen Aschermittwoch der nordrhein-westfälischen SPD gegen die Pläne der Landesregierung protestiert. Für den 18. März haben der LJV und seine neun Partnerverbände des ländlichen Raums zu einer Großdemonstration vor den Landtag nach Düsseldorf aufgerufen unter dem Motto „Für Land und Leute! Schluss mit den Verboten!“

Die Düsseldorfer Koalition hat bereits an dem Gesetzentwurf erste Abstriche vorgenommen.

Für den LJV gibt es weiterhin 13 Knackpunkte:

1. Der geplante Eingriff in den Katalog der jagdbaren Arten ist ein maßloser und verfassungswidriger Angriff auf die Eigentums- und Handlungsfreiheit. Er missachtet die Hegeleistungen der Jäger für mehr Artenvielfalt und gibt dem Wild weniger statt mehr Schutz. 

2. Die geplante Einführung von jährlichen Schießnachweisen und die geplante Verpflichtung auf bleifreie Büchsengeschosse greifen die Regelungskompetenz des Bundes an.

3. Das geplante Verbot der Baujagd belastet die ohnehin gefährdeten Arten weiter, gerade in Niederwildgebieten wie dem Münsterland oder dem Niederrhein.

4. Die vorgesehenen Einschränkungen bei der Fangjagd stehen im krassen Widerspruch zu der vom Land NRW angestrebten Biodiversitätsstrategie. Auch sie belasten seltene Bodenbrüterarten weiter.

5. Das generelle Tötungsverbot für wildernde Katzen, ohne dass gleichzeitig mildere Alternativen eingeführt werden, verhindert Wildtier- und Artenschutz.

6. Das geplante Verbot der Lockjagd auf Rabenkrähen außerhalb der Einzeljagd führt zu erheblichen Schäden in der Landwirtschaft, setzt Tierarten und Bodenbrüter immer größerem Druck von Fressfeinden aus und ist völlig praxisfern.

7. Die geplanten Eingriffe bei der Jagd in Schutzgebieten gefährden 20 Prozent der heutigen Jagdfläche in Nordrhein-Westfalen.

8. Das geplante Fütterungsverbot von Schwarzwild auch in Notzeiten lässt diese Wildart in der Not verhungern und ist damit absolut tierschutzwidrig.

9. Die Einschnitte bei der Jagdhundeausbildung bedeuten nicht mehr, sondern weniger Tierschutz.

10. Die geplante Gleichsetzung von Kleinstvereinen ist eine skandalöse Bevorzugung von Minderheiten und eine gesetzlich verordnete Entmachtung des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen als größter Interessenvertretung und Landesvereinigung der Jäger in Nordrhein-Westfalen.

11. Die Möglichkeit des örtlichen Verbotes von Kirrungen bezweckt letztendlich ein totales Kirrverbot. Die Mitteilungspflicht per GPS ist praxisfern und erinnert an einen Überwachungsstaat.

12. Die geplante Änderung des Landesforstgesetzes beabsichtigt ein Verbot der Anwendung von Wildkameras an Kirrungen und ein erleichtertes Zutrittsrecht für Unbefugte. Es gefährdet zudem das derzeit bestehende Vertrauensverhältnis zwischen Waldbesitzern und Waldbesuchern.

13. Die angestrebte Wiedereinführung der Jagdsteuer ist kategorisch abzulehnen. Sie wird selbst von den empfangsberechtigten Kommunen als nicht geboten angesehen. Jäger erbringen in ganz NRW flächendeckend Leistungen für den Tier- und Artenschutz, die mit Sicherheit beispielhaft sind.

 

Pressekontakt:
Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen e.V.
Andreas Schneider
Gabelsbergerstraße 2
44141 Dortmund

Tel.: 0231/2868-810
Fax: 0231/2868-888
E-Mail: aschneider@ljv-nrw.de
Web: www.ljv-nrw.de

Idee trifft Interessenten – so darf man die Premiere der OUTDOOR, jagd, fisch & natur vom 17. – 19. April in Neumünsters Holstenhallen klassifizieren, denn der Ursprung des neuen Messeprojektes kommt aus den Fachverbänden in Schleswig-Holstein und Dänemark. Mehr als Ausstellung wünschten sich der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und der Landessportfischerverband, sowie auch der Dänische Jagdverband.

Idee trifft Interessenten – so darf man die Premiere der OUTDOOR, jagd, fisch & natur vom 17. – 19. April in Neumünsters Holstenhallen klassifizieren, denn der Ursprung des neuen Messeprojektes kommt aus den Fachverbänden in Schleswig-Holstein und Dänemark. Mehr als Ausstellung wünschten sich der Landesjagdverband Schleswig-Holstein und der Landessportfischerverband, sowie auch der Dänische Jagdverband. Für die nördlichen Nachbarn Schleswig-Holsteins ist der Messestandort Neumünster ein gut erreichbares und attraktives Ziel.

Auf mehreren tausend Quadratmetern entsteht nun mit der OUTDOOR, jagd, fisch & natur eine Messe innerhalb und außerhalb der Holstenhallen, die zum Ausprobieren, Mitmachen, Schmecken, Fühlen und Schnuppern einlädt. Der klassische Ausstellungskomplex zu den Themen Jagd und Fischerei wird ergänzt durch Kochstudios für Wild + Fisch, Reisen und Naturerlebnis, einen elektronischen Schießstand, einen Geländewagen-Fahrparcours auf 2500 Quadratmetern, Castingsport, Hundevorführungen und sogar Bogenschießen.

Moderner Standort – klassisches Naturthema

Der Standort der OUTDOOR in den Holstenhallen Neumünster bietet für dieses ambitionierte Projekt den richtigen Rahmen. Mit 920 Veranstaltungen an zwei Standorten im Jahr zählen die Holstenhallen Neumünster zu den festen Größen im norddeutschen Messegeschehen.

Integriert in die OUTDOOR, jagd, fisch & natur sind zudem klassische Fortbildungsangebote und Veranstaltungen wie der Landesjägertag. Die Suche nach  einem festen Veranstaltungsort dafür gab den Initialfunken für das neue Messeprojekt  und entfaltete prompt auch Anziehungskraft für den dänischen Jagdverband und den  Landessportfischerverband. Thematisch sind sich die Verbände sehr nah.  

Die Themenschwerpunkte reichen von Bekleidung, Waffen, Zubehör, über Angeln  und Ausrüstung bis zu Forst, Fahrzeugen, Reisen und einem umfangreichen Aktions-  und Fortbildungsprogramm. Damit wird die OUTDOOR jagd, fisch & natur für  erfahrene Jäger, Angler und Sportfischer genauso reizvoll wie für Besucher, die sich  für die Themenkomplexe interessieren, aber zunächst mal stöbern, schauen und sich  informieren wollen.  

Die Fachverbände repräsentieren eine große Zahl von Mitgliedern: rund 18.000  jagdinteressierte Mitglieder zählt der Landesjagdverband, rund 17.000 Jäger zählt der  Danmark Jaegerforbund allein in Südjütland an der Grenze zu Schleswig-Holstein  und 39.000 Mitglieder gehören dem Landessportfischerverband an.  

Tickets & Öffnungszeiten  

Offen ist die OUTDOOR jagd, fisch & natur für alle interessierten Besucher von Freitag  bis Sonntag (17. – 19. April) zwischen 09.00 und 18.00 Uhr. Eine Tageskarte für  Erwachsene kostet sechs Euro, Kinder bis 14 Jahre haben freien Eintritt. Mitglieder  der beteiligten Verbände erhalten gegen Vorlage ihres Mitgliedsausweises eine  Freikarte. Besucher, die eine Tageskarte gelöst haben, erhalten den Eintrittspreis  zurück, wenn Sie nachweislich im Wert von mindestens 30 Euro bei einem Aussteller  der OUTDOOR jagd, fisch & natur eingekauft haben.  

Träger der OUTDOOR jagd, fisch & natur

Ideelle Träger: Landesjagdverband Schleswig-Holstein, Landessportfischerverband  Schleswig-Holstein, Danmarks Jaegerforbund

Veranstalter: Holstenhallen Neumünster, Justus von Liebig-Straße 2-4, 24537 Neumünster  

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Jennifer Witt, Comtainment GmbH, Roenner Weg 29, 24223  Schwentinental. Sie erreichen Jennifer im Büro unter der Rufnummer 04307 827970 oder mobil unter  0174-2475412 oder über die E-Mail-Adresse jennifer.witt@comtainment.de!  

Informationen für Journalisten finden Sie im Internet unter www.pressecenter-comtainment.de

Der Deutsche Jagdverband (DJV) gratuliert: Der Jagdverein Hubertus Kreis Eschwege e.V. gewinnt den WWF-Sonderpreis mit seinem Projekt „Wildkatzenland an Werra und Meißner“.

Das prämierte Jäger-Projekt schützt die Wildkatze im Herzen Deutschlands. Der Lebensraumschutz, wie etwa die Schaffung von Streuobst- und Waldwiesen, zeichnet das Projekt aus. Besonders überzeugt die enge Zusammenarbeit mit Waldbesitzern, um eine wildkatzenfreundliche Waldwirtschaft mit sogenannter aktiver Waldrandgestaltung oder den Verzicht auf Holzeinschlag in der Zeit der Jungenaufzucht zu erreichen.

Das Projekt des Jagdvereins Hubertus Kreis Eschwege e.V. und ein Projekt des Naturschutzbundes (Nabu) Berlin lieferten sich bei der diesjährigen Internet-Abstimmung ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Kurz vor Ende der Abstimmung hatte sich das Projekt des Nabu mit wenigen Stimmen durchgesetzt. Nach Informationen der Werra-Rundschau war das Ergebnis allerdings manipuliert. Als Sieger ging schließlich das Wildkatzenprojekt hervor und wird im Rahmen der GreenTec Awards-Gala am 29. Mai 2015 im Berliner Tempodrom ausgezeichnet.

Die GreenTec Awards sind Europas größter Umwelt- und Wirtschaftspreis und werden einmal jährlich für Umweltengagement und grüne Umwelttechnologien verliehen. Der Sieger wird durch eine Online-Abstimmung bestimmt, wobei dieses Jahr zehn Naturschutzprojekte aus ganz Deutschland zur Wahl standen. Informationen zum diesjährigen WWF GreenTec Award: www.greentec-awards.com

 

Südlich von Lüneburg, in der Region Bienenbüttel, gelang am  7.Januar der Nachweis eines Wolfes mittels einer Fotofalle. Der örtliche Hegering meldete den Nachweis im Rahmen des Wolfsmonitoring an die Landesjägerschaft Niedersachsen e. V.
In der Region wurden bereits im Oktober 2013 Nachweise von einem Wolf erbracht. Damals konnte mittels Speichelproben an Nutztierrissen ein Wolfsrüde aus einem Rudel aus Brandenburg genetisch nachgewiesen werden. Seitdem gab es keine weiteren Nachweise.
Mit dem nun entstandenen Foto kann erneut ein Wolf in der Region dokumentiert werden. Ob es sich um einen Durchzügler oder ein ortstreues Tier handelt, ist bislang offen. Um im Rahmen des Monitorings ein Tier als ortstreu zu bestätigen, sind mehrere Nachweise über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr notwendig. Als Nachweise werden eindeutige Fotos oder  genetisches Material gewertet.
 
Aufgrund der angrenzenden Wolfsterritorien Munster und Rheinmetall gehört die Region Bienenbüttel sowie der gesamte Landkreis Uelzen zu der neuen „Förderkulisse Herdenschutz“. Diese Förderkulisse wurde am 26.11.2014 in Zusammenhang mit der Richtlinie Wolf vom niedersächsischen Umweltministerium veröffentlicht. Innerhalb dieser Förderkulisse haben berufsgenossenschaftspflichtige Halter von Schafen, Ziegen und Gatterwild die Möglichkeit, beim Land Zuschüsse für die Aufrüstung von Zäunen zu beantragen, um einen wolfsabweisenden Grundschutz  zu realisieren. 
Zuständig für die Anträge ist der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Hannover. Hilfestellung bei der Antragstellung gibt auch die Landwirtschaftskammer.
 
Informationen zur Richtlinie Wolf finden Sie auf 
 
Aktuelle Informationen aus dem Wolfsmonitoring in Niedersachsen finden Sie auf www.wildtiermanagement.com
 

Großdemonstration am 18. März in Düsseldorf. Der Landesjagdverband NRW will von Politikern Klarheit.

Der Landesjagdverband NRW nutzt auch die Messe „Jagd und Hund“ zum Protest gegen die Pläne der Landesregierung für ein neues Jagdgesetz. Präsident Ralph Müller-Schallenberg rief bei der Eröffnung (am Dienstag, 3. Februar) in den Dortmunder Westfalenhallen Jäger, Land und Leute zur Großdemonstration vor dem Landtag in Düsseldorf am Mittwoch, 18. März, auf unter dem Motto „Für Land und Leute! Schluss mit den Verboten!“

Andere Verbände bekundeten ihre Solidarität mit der Jägerschaft. Johannes Nüsse, Präsident des Fischereiverbandes NRW: „Die Kampagne des Landesjagdverbandes hat einen Ruck durch das Land gebracht.“ „Beeindruckend und wichtig für die Jagd in ganz Europa“, nannte Gilbert Baron de Turckheim, Präsident des europäischen Jagdverbandes FACE, den Einsatz der nordrhein-westfälischen Jägerschaft.

Nach Meinung Müller-Schallenbergs ist der Gesetzentwurf „reine Klientelpolitik, grüner Parteilobbyismus pur und von Ökokonzernen wie dem Nabu diktiert gegen Jagd, Jäger und den ganzen ländlichen Raum.“ Dagegen werde der Landesjagdverband sich mit seinen Partnern weiter wehren. Man habe die Jagd zu einem zentralen Thema der nordrhein-westfälischen Politik gemacht. Die Landesregierung bekomme keine auch nur annährend vergleichbare öffentliche Unterstützung für ihren Gesetzentwurf. „Es gibt nur massenhaften Protest.“ Die SPD werde die Zeche fürs Jagdgesetz zahlen, wenn sie bei ihrem kleineren Koalitionspartner von den Grünen nicht wesentliche Änderungen durchsetzt.

Den 31 Landräten, von denen 25 der CDU angehören, werde aber wohl auch noch einmal auf den Zahn zu fühlen sein. Nach der wiederholten und ausdrücklichen Erklärung der ostwestfälischen und der Münsterländer Landräte gegen die Wiedereinführung der Jagdsteuer komme die Erklärung des Landkreistages etwas sibyllinisch daher, die Wiedereinführung sei zwar nicht geboten, aber grundsätzlich hätte man diese potentielle Einnahmequelle vielleicht doch ganz gern zurück.

„Wir können das nur so verstehen, dass die Landesregierung und die Regierungsfraktionen von SPD und Grünen die von der rot-grünen Düsseldorfer Koalition beabsichtigte Wiedereinführung der Jagdsteuer unverzüglich aus dem Entwurf für ein neues Landesjagdgesetz zu streichen haben“, sagte Müller-Schallenberg. Denn in den Regionalkonferenzen des Landesjagdverbandes mit 15.000 Teilnehmern und im Landtag hatten Vertreter der Koalition stets betont, sie würden die seit 2009 abgeschaffte Jagdsteuer nicht wiedereinführen, wenn der Landkreistag dies nicht ausdrücklich fordere. So hat der SPD-Fraktionsgeschäftsführer im Landtag, Marc Herter, auf der Konferenz des Landesjagdverbandes in Werl am 28. Oktober erklärt, eine „Zwangsbeglückung der Kreise“ komme für die SPD-geführte Regierungskoalition nicht in Frage. In seiner Vorstandssitzung am 20. Januar hat der Verband der Landkreise nun ausdrücklich festgestellt, dass er die geplante „Wiedereinführung der Jagdsteuer nicht für geboten hält“.

Damit bleibt der Beschluss der Landräte deutlich unter den von der Düsseldorfer Koalition selbst gestellten Bedingungen. Der Landkreistag fordert trotz der finanziellen Sehnsüchte der Kommunen ausdrücklich nicht die Wiedereinführung der Jagdsteuer, sondern hält sie für nicht geboten. Jägerpräsident Müller-Schallenberg: „Wenn Düsseldorf Wort hält, müsste das Thema vom Tisch sein. Denn was wäre es anders als Zwangsbeglückung, wenn ich etwas erhalte, das zu bekommen ich nicht für geboten halte.“

Die Proteste gegen das geplante Landesjagdgesetz gehen jetzt in die Kreise und Gemeinden. In den Kreisjägerschaften werden die 237 Landtagsabgeordneten zu Lokalkonferenzen und Veranstaltungen gebeten und als Mitglieder des Gesetzgebungsorgans Landtag nach ihrer Haltung zum Landesjagdgesetz befragt.

Die diesjährige „Jagd und Hund“ (bis zum 8. Februar) steht im Zeichen der Warnfarbe Orange. Am LJV-Stand in Halle 6 der Westfalenhallen gibt es die passende Protestkappe für 15 Euro zu kaufen. Der Erlös fließt in die Finanzierung der LJV-Protestkampagne.

Demonstrationsaufruf Düsseldorf

Mit der rasanten Populationsdynamik des Kleinbären steigen die Risiken für unsere Jagdbegleiter.

Beim Waschbären wächst die Jagdstrecke stetig, in diesem Jagdjahr um sechs Prozent auf die neue Rekordhöhe von 21.577. Die sich hinter diesen Erlegungszahlen verbergende Populationsdynamik ist nicht nur für Singvögel und Bodenbrüter eine Bedrohung. Der Kleinbär attackiert selbst größere Jagdhunde – manchmal mit tödlichem Ausgang für unsere Vierläufer.

Waschbären sind laut einer aktuellen Untersuchung des Thünen-Instituts für Waldökosysteme mittlerweile fast flächendeckend in brandenburgischen Revieren bestätigt. Während unsere Jagdhunde in Schilfpartien bisher hauptsächlich der Gefahr ausgesetzt waren, von wehrhaftem Schwarzwild geschlagen zu werden, steigt nun das Risiko von Waschbär-Attacken schon allein durch deren hohe Verbreitung.

„Die große Aggressivität der Waschbären wird zum Problem. Uns wurden allein in 2014 vier von Waschbären getötete Jagdhunde gemeldet“, sagt Joachim Olbrecht, Präsidiumsmitglied des Landesjagdverbandes Brandenburg e.V. und verantwortlich für Hundewesen. „Und über schwere Verletzungen, die häufiger vorkommen, führen wir erst gar keine Statistik“, erklärt Olbrecht weiter und weist auf die Bedeutung einer konsequenten Bejagung der Waschbären hin. Diese wird allerdings häufig durch Jagdbeschränkungen in Schutzgebieten erschwert. Jene Flächen dienen den Kleinbären als Rückzugs- und Verbreitungsgebiete. „Dort muss die gezielte Fangjagd mit Lebendfallen auch in Gewässernähe möglich sein“, fordert Olbrecht.

Auseinandersetzungen zwischen Jagdhunden und Waschbären geschehen bei der Wildschweinjagd, wenn die Hunde zum Beispiel Schilfgürtel nach den Schweinen durchsuchen. Kommen sie dabei mit Waschbären in Kontakt, ist dies für den Hund eine ernste Bedrohung. Die Waschbären agieren in der Gruppe. Während mehrere Tiere den Hund durch Bisse in die Flanken ablenken, springt ein weiteres Tier auf den Rücken und tötet den Hund durch gezielte Nacken- oder Kehlbisse. Eine andere Strategie besteht darin, den Hund im Wasser niederzudrücken und zu ertränken. Gefährdet sind dabei auch große Hunderassen, wie Deutsch-Drahthaar und Deutsch-Kurzhaar. Jagdhunde müssen lange ausgebildet werden und mehrere strenge Prüfungen bestehen, bevor sie eingesetzt werden dürfen. Der Verlust eines solchen Tieres wiegt schwer.

Waschbären sorgen auch bei vielen Hausbesitzern für Unmut. Sie heben Ziegel an, verwüsten Dachböden und Garagen und leeren Mülltonnen. Aber auch für einheimische Tiere ist der Waschbär längst zu einem massiven Problem geworden. So sind Waschbären sehr geschickt und können mit ihren Pfoten sogar in Baumhöhlen greifen. In Brandenburg steigt durch sie der Druck vor allem auf Singvögel und Bodenbrüter. Zudem bedroht der Kleinbär die Bestände besonders geschützter Arten, wie Großtrappe und Sumpfschildkröte.

Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen ruft alle Besucher der Messe Jagd und Hund auf, ihren Protest gegen die Novellierung des Landesjagdgesetzes durch orangfarbene Warnkleidung zu zeigen.

Vom 3. bis 8. Februar findet in Dortmund die diesjährige Jagd und Hund, Europas größte Jagdmesse, statt. Der Landesjagdverband NRW ist einer der ideellen Träger dieser Erfolgsmesse und lädt auch auf diesem Wege alle Jäger, Fischer, Land- und Forstwirte, Grundbesitzer sowie alle anderen Naturfreunde herzlich zur Jagd und Hund nach Dortmund ein.

Der Landesjagdverband NRW ruft zudem alle Besucher der Jagd und Hund 2015 auf, während ihres Messebesuchs orangefarbene Warnkleidung zu tragen, als Ausdruck des Protestes gegen den derzeit von Ideologie und nicht von Sachargumenten geprägten NRW-Jagdgesetzentwurf.

Egal, ob Hut, Kappe, Hutband, Schal, Mantel, Jacke, Hose oder alles zusammen, protestieren auch Sie mit der Farbe Orange gegen Fehlentwicklungen im NRW-Jagdgesetz! Politik muss sich an den Menschen ausrichten, die sie betrifft, und diese mitnehmen! Das ist im Entwurf des zukünftigen Landesjagdgesetzes NRW, wie auch bei anderen Gesetzesinitiativen aus dem Hause Remmel, derzeit längst nicht der Fall. Ganz im Gegenteil!

Vor wenigen Wochen haben die Partnerverbände im ländlichen Raum daher beschlossen, auf ihren Protestkundgebungen gegen eine verfehlte Politik auf dem Lande orangefarbene Warnkleidung zu tragen, wie sie z. B. bei Gesellschaftsjagden vorgeschrieben ist.

Am Messestand des Landesjagdverbandes NRW können entsprechende Signalkappen auch zum Preis von 15 Euro erworben werden. Der Erlös fließt direkt in unsere Kampagne „Für Land und Leute! Schluss mit den Verboten!“

Der DJV und das Lernort-Natur Team trauern um den langjährigen LON-Referenten Peter Vieres. Nathalie Bunke, ebenfalls LON-Referentin, gedenkt in einem Nachruf seiner unnachahmliche Art und seinem Engagement in der Bildungsarbeit.

 

Ein Nachruf von Nathalie Bunke.

„Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“ - Diese Zeilen erreichten mich vor ein paar Tagen. Er hat es geschafft, dachte ich bei mir und begann alte Fotos und Filme unserer gemeinsamen Arbeit anzuschauen.

Unsere Zusammenarbeit begann 2007 auf einem Lernort Natur Training in Bochum. Seine von ihm mitbegründete Walderlebnisschule Bochum beeindruckte mich zutiefst, hier wurden Ideen und Taten geboren und auf gemeinsamen Seminaren in die Praxis umgesetzt. Seine waldpädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen waren ihm Inspiration und ein Motor auch andere Wege zu gehen, so wie sein ausgezeichnetes Projekt „Wald vor Ritalin“, das die therapeutischen Ansätze der Waldpädagogik aufzeigt.

Peters unnachahmliche Art über den Hauptschulalltag als Lehrer mit seinen „Spezies“, wie er sie liebevoll nannte, zu berichten, löste jedes Mal Erheiterung und breites Grinsen bei uns aus. „Der Vieres is´n Psycho.“, die Geschichte über die verletzte Taube auf dem Schulhof, ihr rasches Ende durch Peter´s Hand und die Reaktionen seiner Schüler sind legendär. Die Erfahrungen, die er auf den Lernort Natur Seminaren weiter gab, waren praxisnah und  authentisch Peter. Lernort Natur Arbeit war für ihn eine Arbeit unter dem Motto „Weniger ist mehr“. Der Rucksack im Wald reichte ihm aus, er machte nie eine „One-Man-Show“ daraus, sondern sah sich als Lernbegleiter für Kinder und Jugendliche.

Eine andere Leidenschaft, die er mit uns teilte war die Jagd. An vielen Seminarabenden, wenn sich andere über die letzten Keiler und die richtige Munition austauschten, erzählte Peter von den Menschen. Seine Brandenburger Jagd war bodenständig und kameradschaftlich, trinkfreudig und manchmal recht schräg. Peters Idee dort den Jagdclub „Rosa Keiler“ zu gründen, löste immer Lachsalven bei uns aus. Irgendwann im letzten Jahr war er nochmal für ein paar Tage dort und berichtete mir später entspannt und glücklich von seinen Jagderlebnissen.

Peter starb am 23. Januar 2015 nach langem Kampf. Seine Familie hat den Mann und Vater verloren. Wir haben einen Kollegen und wunderbaren Menschen verloren, an den wir uns mit Liebe und Lachen erinnern können. Mir bleiben die Erinnerungen an unsere gemeinsame Arbeit, nachdenkliche und witzige Momente und der Vorsatz über den Jagdclub „Rosa Keiler“ mal ganz intensiv nachzudenken.

Das Ringen um das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz ist noch nicht vorbei. Aktuell geht es um die Durchführungsverordnung. Sie regelt die praktische Umsetzung. Gestern wurde der Entwurf veröffentlicht – und der birgt Zündstoff.

Das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz (JWMG) ist seit letztem November verabschiedet, die dazugehörige Durchführungsverordnung (DVO) regelt bestimmte Punkte im Detail. Und genau diese Details haben es in sich. Einige Institutionen und Organisationen versuchen offensichtlich nicht zu ihrer Zufriedenheit ausgefallene Gesetzespassagen in der DVO und damit am Landtag vorbei auszuhebeln.

Ein Beispiel: Arten, die im Gesetz dem Nutzungs- und Entwicklungsmanagement unterliegen, sollen durch ganzjährige Schonzeiten in der DVO nicht mehr nutzbar werden. Begründet wird dies bei zwei Entenarten mit der Anzahl der Brutpaare im Land. Doch Nutzung hat nichts mit Fortpflanzung zu tun. Jäger jagen Enten im Herbst und Winter. In diesem Zeitraum tummeln sich sehr viele Vertreter dieser Arten auf Seen und Flüssen in Baden-Württemberg. Ein „Nutzungsverbot“ ist daher unbegründet und stellt die gesamte Systematik des Gesetzes auf den Kopf – steht aber im Entwurf.

Ein weiteres Beispiel für den Versuch, das JWMG am Landtag vorbei auszuhebeln ist die Wildfütterung. Das JWMG schreibt vor, dass Wildtiere ausnahmsweise gefüttert werden dürfen. Sicherlich sinnvoll, denn sattes Wild verbeißt und schält weniger Bäume im Wald – ganz im Sinne der Forstwirtschaft. Neu im Gesetz ist, dass ein Fütterungskonzept auf einer Mindestfläche von 2.500 Hektar erarbeitet werden muss. Nun schlägt das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz vor, dass es sich um 2.500 Hektar zusammenhängende Jagdfläche handeln muss. Und genau um diese Erweiterung „zusammenhängende Jagdfläche“ geht es. Sie würde die Möglichkeiten einer artgerechten Fütterung drastisch erschweren. „Das steht nicht im Gesetz - das kann nicht in einer DVO durch die Hintertüre reingemogelt werden“, betont Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann.

Ein dritter Beleg dafür, wie ungeniert versucht wird, Jägerinnen und Jäger über den Tisch zu ziehen: Rabenkrähe und Elster (beide haben Eier, Jungvögel und Nachwuchs von geschützten Arten zum Fressen gern) sollen stark verkürzte Jagdzeiten bekommen. Die Wildforschungsstelle Aulendorf hatte gut begründet längere Jagdzeiten empfohlen, die offensichtlich keine Berücksichtigung im Entwurf finden. „Dass Minister Bonde hier einer Allianz von NABU, ÖJV, Tierschutzverbänden und Landestierschutzbeauftragter folgt, anstatt sich an den europäischen Richtlinien und an fachlichem Wissen zu orientieren, ist nicht zu tolerieren. Mit diesem durchschaubaren Vorgehen wird Herr Bonde weder seinem Auftrag noch seiner Verantwortung als für Jagd und Wild zuständiger Minister gerecht. Im Gegenteil: Sowohl Bodenbrüter als auch das Niederwild (Hase, Fasan, Rebhuhn, etc.) werden unter dem neuen Entwurf leiden.“, erklärt der Landesjägermeister.

Der Versuch, das Jagd- und Wildtiermanagementgesetz mit der Durchführungsverordnung am Landtag vorbei auszuhebeln und weiter zu verschärfen, treibt die Situation unnötig weiter auf die Spitze. „Wir plädieren für faktenbasierte und praxisnahe Lösungen. Emotional begründeten und völlig überzogenen Verschärfungen durch die Hintertür am Parlament vorbei, darf kein Platz eingeräumt werden. Die DVO darf so nicht in Kraft treten!“, so Dr. Jörg Friedmann.

Kontakt:
Landesjagdverband Baden-Württemberg e. V.
Felix-Dahn-Str. 41, 70597 Stuttgart
Mitglied des Landesnaturschutzverbandes (LNV) Baden-Württemberg

Armin Liese, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: (0711) 268436-25
Fax: (0711) 268436-29
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