(Quelle: Kauer/DJV)

ASP-Risiko für Spreewald derzeit hoch

6. April 2023 (DJV/LJVB) Berlin/Michendorf

Jagdverbände geben Tipps, wie sich Ausbreitung der Tierseuche verhindern lässt. Appell an Urlauber und Saisonarbeiter: Fleischreste nur in verschließbaren Tonnen entsorgen. DJV bittet Bundeslandwirtschaftsministerium, teils mangelhafte Biosicherheit an Autobahnraststätten zu beheben.

Ein ASP-Ausbruch im Spreewald hätte schwerwiegende Folgen. Jagdverbände appellieren an Osterurlauber und Saisonarbeiter.
Ein ASP-Ausbruch im Spreewald hätte schwerwiegende Folgen. Jagdverbände appellieren an Osterurlauber und Saisonarbeiter. (Quelle: Bernhardt/DJV)

Das Hauptrisikogebiet für die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist derzeit der Landkreis Spree-Neiße. Derzeit ist dort die Gefahr besonders hoch, dass die Tierseuche in den Spreewald eingeschleppt wird. Im bundesweit beliebten Urlaubsziel ist Seuchenbekämpfung nur schwer bis gar nicht möglich. Deutscher Jagdverband (DJV) und Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) appellieren deshalb an Osterurlauber und Saisonarbeiter, Biosicherheit ernst zu nehmen – insbesondere entlang von Transitrouten wie den Autobahnen A12, A13 und A15. Fleischhaltige Nahrungsreste sollten ausschließlich in verschließbare Mülltonnen entsorgt werden. Selbst in geräucherter Wurst überlebt das ASP-Virus mehrere Wochen, ebenso in getrocknetem Schlamm an Fahrzeugen.

Derzeit häufen sich Meldungen beim DJV, dass ASP-Warnschilder, Müllbehälter und Wildzäune an Autobahnrastplätzen teilweise in einem schlechten Zustand sind. Der DJV hat deshalb jetzt das Bundeslandwirtschaftsministerium gebeten, die Biosicherheit wieder durchgehend zu gewährleisten. Der Bund ist zudem laut DJV und LJVB gefordert, die betroffenen Bundesländer deutlich stärker finanziell zu unterstützen. Allein in Brandenburg belaufen sich die Kosten der Seuchenbekämpfung bereits auf über 90 Millionen Euro.

DJV und LJVB bitten Erholungssuchende, umgehend die Veterinärbehörde vor Ort zu informieren, wenn Wildschweinkadaver oder apathische Wildschweine entdeckt werden. Das geht ganz einfach über die App des Tierfund-Katasters (www.tierfund-kataster.de), auch über die Bürgerhotline 115 oder über den Notruf. In ASP-Risikogebieten sollten Besucher Hinweisschilder beachten und fleischhaltige Lebensmittel nur in verschließbare Behältnisse entsorgen. Hunde sollten grundsätzlich an die Leine, um die Verschleppungsgefahr des ASP-Virus zu minimieren. Tore von ASP-Schutzzäunen müssen immer geschlossen sein.

Die Afrikanische Schweinepest ist für Haus- und Wildschweine in den meisten Fällen tödlich. Für Menschen ist das Virus ungefährlich. Das Hauptverbreitungsgebiet der ASP sind afrikanische Länder südlich der Sahara. Der Mensch hat das Virus aus Afrika 2007 nach Georgien eingeschleppt – vermutlich über illegal entsorgte Speiseabfälle. Seitdem verbreitet sich das Virus in Europa westwärts. Erstmals in Deutschland ist das Virus im September 2020 aufgetreten – nachgewiesen bei einem Wildschwein im Landkreis Spree-Neiße. Bundesweit sind bisher Infektionen bei Wildschweinen in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen worden. Betroffene Wildschweine suchen oftmals Abkühlung im Wasser, sind apathisch und zeigen keine Scheu. Blutungen, insbesondere im Nasen-Mund-Bereich, können auftreten.

Weitere Informationen und Verhaltenstipps gibt es auf der ASP-Sonderseite des DJV.