(Quelle: Kauer/DJV)

Wildschweine fühlen sich im Norden wohl

17. Juli 2013 (dpa) Bonn
Deutlich mehr Tiere in Schleswig-Holstein erlegt

Wildschweine sind in Schleswig-Holstein auf dem Vormarsch. Im abgelaufenen Jagdjahr erlegten Jäger rund 13.900 Tiere, wie der Landesjagdverband am Mittwoch in Flintbek (Landkreis Rendsburg-Eckernförde) mitteilte. Das waren knapp 4.700 mehr als in der vorangegangenen Saison. «Das ist zwar kein Rekordwert, aber ein deutlicher Anstieg», sagte der Sprecher des Verbandes, Marcus Börner.

Vor allem sei zu beobachten, wie sich die Wildschweine im Norden des Landes ausbreiteten. Zuvor hatte darüber die «Schleswig-Holsteinische Landeszeitung» berichtet. Die Zahl der Abschüsse gilt als Hinweis auf die tatsächliche Größe des Wildschweinbestandes in Schleswig-Holstein. Das Jagdjahr 2012/2013 endete am 31. März 2013. Höhere Abschusszahlen gab es nur in den Jahren 2008/2009 bis 2010/2011.

Grund für den Gang der Tiere Richtung dänische Grenze sei unter anderem der zunehmende Anbau von Mais für Biogasanlagen, so Börner. «Sie finden dort Deckung und Nahrung», sagte er. Im Jagdjahr 2002/2003 sei im nördlichen Kreis Schleswig-Flensburg kein einziges Wildschwein geschossen worden. Nun liege die Zahl bei 76 Tieren. Die Bauern beklagen die großen Schäden, die das Schwarzwild anrichtet. Als Reaktion werde mit den Landwirten besprochen, wie Maisfelder umgestaltet werden können, so der Landesjagdverband. Bei zusätzlichen Schneisen laufen die Tiere häufiger vor die Flinte. Nach Angaben des Verbandes gibt es über 19.000 Jäger in Schleswig-Holstein.