(Quelle: Kauer/DJV)

Tipps für die Zecken-Saison

22. März 2021 (DJV) Berlin

Mit steigenden Temperaturen wächst die Zecken-Gefahr. Beißt sich der Parasit fest, kann er Krankheitserreger übertragen. Lange Kleidung und Gummistiefel schützen. Rehe und Hirsche helfen, das Borreliose-Risiko zu senken.

Zecken lauern auf einer Höhe bis ein Meter im Gras oder im schattigen Gebüsch auf ihre Beute.
Zecken lauern auf einer Höhe bis ein Meter im Gras oder im schattigen Gebüsch auf ihre Beute. (Quelle: Canva/DJV)

Wird es wärmer, werden Zecken wieder aktiv. Es ist allerdings ein Mythos, dass sie von Bäumen springen. Die faulen Spinnentiere lauern auf einer Höhe bis ein Meter im Gras oder im schattigen Gebüsch auf ihre Beute. Sie lassen sich abstreifen und krabbeln dann in Richtung Haut. Zecken übertragen Krankheiten wie Borreliose. Saugen sie an Rehen, verlieren sie ihre krankmachende Fracht. Der Deutsche Jagdverband (DJV) gibt Tipps, wie sich Menschen vor Zecken schützen können.

Zecken übertragen Bakterien und Viren

Zecken sind Parasiten: Wenn sie Blut saugen, können sie Krankheitserreger auf den Menschen übertragen. Zum Beispiel Viren, die eine Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auslösen. Die Symptome ähneln einer Grippe und können bis zur Hirnhautentzündung führen. Schutz bietet eine Impfung. Das Ansteckungsrisiko ist im Süden Deutschlands am höchsten, bundesweit erkranken jährlich etwa 600 Menschen daran. Gleich mehrere 10.000 Menschen infizieren sich pro Jahr durch Zeckenstiche mit Borreliose, verursacht durch Bakterien. Hier helfen Antibiotika.

Schutz vor den Blutsaugern

Für den Spaziergang entlang von ungemähten Wiesen oder Gebüschen empfiehlt der DJV lange Kleidung und geschlossene Schuhe. Was auch hilft: Hosenbeine in die Socken stecken. Zecken meiden übrigens kurzgemähte Rasenflächen. Nicht vergessen: Zu Hause den Körper gründlich absuchen. Besonders gern saugen Zecken an Bauch, Brust oder Kniekehlen. Zecke entdeckt? Gerade herausziehen und nicht drehen, anschließend Wunde desinfizieren. Tritt ein roter Ring um die Wunde auf, herrscht Borreliose-Gefahr. Das kann auch mehrere Wochen nach dem Stich der Fall sein. Der DJV rät, dann schnellstmöglich ärztliche Hilfe zu suchen. Gut zu wissen: Die Zecke überträgt Bakterien und Viren meist erst nach etwa 24 Stunden.

Waschmaschinen-Effekt: Rehe verhindern Borreliose

Wiederkäuer wie Reh oder Hirsch können überhaupt nicht an Borreliose erkranken. Es kommt noch besser: Saugen Zecken an ihnen, verlieren sie die Borreliose-Erreger. Die Zecke wird sozusagen reingewaschen und kann weitere Wirte wie den Menschen nicht mehr anstecken. Der genaue Mechanismus ist noch nicht bekannt.