(Quelle: Kauer/DJV)

Tierrechtsorganisation diffamiert Nachhaltigkeitsprojekt der Jäger

13. Dezember 2018 (DJV) Berlin

Die Tierrechtsorganisation "Aktionsbündnis Fuchs" versucht mit pseudowissenschaftlichen Argumenten die nachhaltige Ressource Pelz sowie das Projekt "Fellwechsel" des Deutschen Jagdverbandes zu diffamieren und macht dabei nur eins: Sie wärmt längst widerlegte Argumente auf.

Die Fellwechsel GmbH baut eine Logistikkette für die hochwertige Verwertung von jagdlichen Bälgen auf und ermöglicht eine lückenlose Rückverfolgbarkeit
Die Fellwechsel GmbH baut eine Logistikkette für die hochwertige Verwertung von jagdlichen Bälgen auf und ermöglicht eine lückenlose Rückverfolgbarkeit (Quelle: DJV)

Die Organisation "Aktionsbündnis Fuchs" echauffiert sich und nutzt alte und längst widerlegte Argumente gegen die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen: Tierleidfrei sei kein Pelz, die Natur regele sich selbst und die Jagd auf Füchse sei unnötig. Dabei verschließt die Organisation offenbar die Augen vor der Realität: Die Artenvielfalt in der Offenlandschaft ist in den vergangenen zwanzig Jahren dramatisch zurückgegangen. Eine intensivierte Flächennutzung und die Zunahme anpassungsfähiger Raubsäuger - allen voran Fuchs, Waschbär und Marderhund - sind die Hauptgründe. Zudem hat die Immunisierung der Fuchsbestände gegen die Tollwut ein natürliches Regulativ ausgeschaltet. In Folge hat sich die Fuchspopulation in den vergangenen dreißig Jahren verdreifacht. Eine Bejagung von Raubsäugern ist notwendig, insbesondere für den Artenschutz.

"Alle reden derzeit von Plastikmüll in den Weltmeeren und gleichzeitig bleibt eine wunderbare, natürliche Ressource größtenteils ungenutzt", sagt Dr. Jörg Friedmann vom DJV-Präsidium. "Fakt ist: Kunstpelze werden aus Erdöl hergestellt und sind schwer abbaubar." Von dem maßgeblich durch Tierschutzorganisationen initiierten Werteverfall für jegliche Art Pelz Anfang der 1990er Jahre waren auch jagdlich erlegte Bälge betroffen. Immer weniger Felle wurden zu Gerbereien und Kürschnern gebracht. "Das ist sehr schade, denn Pelz ist auch nur Leder mit Haaren und die Tiere werden im Rahmen des Artenschutzes ohnehin erlegt", so Friedmann. Aus diesem Grund haben DJV und Landesjagdverband Baden-Württemberg die Fellwechsel GmbH ins Leben gerufen. Sie baut eine Logistikkette für die hochwertige Verwertung von jagdlichen Bälgen auf und ermöglicht eine lückenlose Rückverfolgbarkeit. Die Felle werden zudem chromfrei gegerbt.

Das Land Sachsen-Anhalt unterstützt nicht wie behauptet die Fellwechsel GmbH, sondern ein nachhaltiges Management invasiver Arten. Deutschland ist im Rahmen der "EU-Verordnung zum Management invasiver Arten" verpflichtet, Waschbär, Mink und Co. stark zu reduzieren. Sachsen-Anhalt hat in Kooperation mit dem Landesjagdverband beschlossen keine Erlegungsprämien pro Einzeltier wie üblich zu zahlen. "Wir streben eine ganzheitliche Nachhaltigkeit an", sagt Dr. Heinrich Jordan, Präsident des Landesjagdverbandes Sachsen-Anhalt. "Das Land unterstützt die Jägerschaft mit Kühlkapazitäten für eine optimale Logistikkette. Wenn unsere Jäger wissen, dass sie für Artenschutz und Ressourcennutzung jagen, dann ist das ein zusätzlicher Anreiz." Außerdem werde so ein jahrhundertealtes, heimisches Handwerk unterstützt.

Das Aktionsbündnis Fuchs argumentiert, dass immer mehr Kaufhäuser Pelz aus dem Programm nehmen würden, weil eine Nutzung der tierischen Ressource unverantwortlich sei - egal aus welcher Quelle sie käme. "Das ist nicht nur schlichtweg falsch, sondern auch gelogen: Pelz boomt", sagt Jörg Friedmann. Zwischen 2005 und 2015 haben sich die Umsätze der europäischen Pelzbranche von 3,6 auf sieben Milliarden nahezu verdoppelt. Mit Fellwechsel und dem vom deutschen Kürschnerbund initiierten Label "weprefur" ist es möglich, Verantwortung für Tier- und Ressourcenschutz zu zeigen. "Mit Nachhaltigkeit hat Kunstpelz nichts zu tun." Ein echter Pelz hingegen kann bis zu drei Generationen halten, umgenäht werden und ist leicht kompostierbar.

"Wenn wir in den heutigen Zeiten von Artenschwund, Tierwohl und Ressourcenverschwendung eins nicht gebrauchen können, dann ist das manipulative Naturromantikpropaganda", sagt Friedmann. "Wer wirklich etwas für nachhaltigen Konsum, Tier- und Naturschutz sowie Artenvielfalt tun möchte und sich in seiner Region einsetzen will, wird Jägerin oder Jäger."

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