(Quelle: Kauer/DJV)

Herbst bringt 400 neue Wildäpfel in die Reviere

25. November 2013 (ljv bw) Dolle/Haldensleben
Zweite Auflage der Jäger-Pflanzaktion des LJV Baden-Württemberg

Insgesamt rund 400 Wildäpfel werden in diesen Tagen von Jagdpächtern in ganz Baden-Württemberg gepflanzt. Die Jäger übernehmen eine Patenschaft für die Bäumchen, indem sie für ihr Überleben sorgen und sie vor Wildverbiss schützen. Gleichzeitig unterstützen sie das Sammeln wissenschaftlicher Daten durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg. Diese ist daran interessiert, möglichst viele Standorte der seltenen Baumart zu kennen, um sie später beernten und Vermehrungsgut gewinnen zu können. Forstwissenschaftler Manuel Karopka freut sich über das große Engagement der Jäger: „Das ist eine der erfolgreichsten Maßnahmen zum Erhalt seltener Baumarten.“ Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald fördert das Projekt, indem sie die Pflanzenkosten übernimmt.

Mit der „Aktion Wildapfel-Paten“ unterstreicht der Landesjagdverband Baden-Württemberg seinen Anspruch als anerkannter Naturschutzverband, indem er die Verbreitung dieser seltenen und ökologisch wertvollen, zum Baum des Jahres 2013 gewählten Art fördert. Bereits in diesem Frühjahr wurden über 300 Wildäpfel durch Jäger gepflanzt; jetzt zur Herbstpflanzzeit folgen weitere 400.

Die Aktion ist nur ein Beispiel für die zahlreichen Anstrengungen der Jäger um den Erhalt gefährdeter Tier- und Pflanzenarten. Bundesweit leisten sie jährlich mit eigenen Geldern und eigener Arbeitskraft die Neuanlage und Pflege von insgesamt rund 450 Quadratkilometern Feldholzinseln, Streuobstwiesen, Hecken, Teichflächen und Wildäsungsflächen – mehr als doppelt so viel Fläche wie der Stadtkreis Stuttgart. Daneben hängen Jäger jährlich rund 270.000 Nistkästen auf und leisten 280.000 Arbeitsstunden bei Müllsammelaktionen sowie 127.000 Stunden Umweltbildung für Kinder und Jugendliche.

Insgesamt bringen es die Jäger in Deutschland auf rund 3,2 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr. Das entspricht einer Arbeitsleistung von 2.100 Vollzeit-Beschäftigten. Würde man diese Arbeitskraft auch nur mit 10 Euro pro Stunde bezahlen, würden diese für den Natur- und Artenschutz notwendigen Leistungen rund 32 Millionen Euro im Jahr kosten – viel Geld, das die Jäger dem Steuerzahler einsparen.