(Quelle: Kauer/DJV)

Gute Nachricht für Gourmets

11. November 2013 (ljv bw) Berlin
Jäger im Südwesten erlegen mehr Wildschweine als je zuvor

Die Jäger in Baden-Württemberg haben im vergangenen Jagdjahr über 70.000 Wildschweine erlegt – so viele wie nie zuvor und mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Auch bei den Rehen wurde mit über 170.000 erlegten Tieren ein neuer Höchstwert erzielt. Weiterhin hoch ist auch die Jagdstrecke beim Fuchs mit rund 77.000 Tieren.

Wildschweine und Rehe nehmen aufgrund der für sie günstigen Lebensbedingungen immer mehr zu – Wildschweine können ihren Bestand sogar innerhalb eines Jahres verdreifachen. Beide Arten können in der Land- und Forstwirtschaft Schaden anrichten, den die Jagdpächter ersetzen müssen. Natürliche Feinde haben diese Tierarten bei uns nicht. Das gilt ebenso für den Fuchs, der sich seit der erfolgreichen Bekämpfung der Tollwut vor rund 25 Jahren stark vermehrt und zusätzlich von der Nähe menschlicher Siedlungen profitiert. Zu seiner Beute gehören auch seltene Tierarten wie das Auerhuhn und andere Bodenbrüter, zu deren Erhalt sich die Jäger als anerkannte Naturschützer verpflichtet haben. Bei zu hohen Bestandsdichten verbreiten sich außerdem Krankheiten. Gefürchtet sind vor allem beim Wildschwein die Schweinepest, die sich auch auf Hausschweine überträgt, sowie beim Fuchs Räude, Staupe und der für Menschen gefährliche Fuchsbandwurm.

Alle anderen bejagten Wildarten wie Enten, Hasen und Wildtauben, aber auch Hirsche und Gämsen machen zusammen rund ein Sechstel der gesamten Jagdstrecke aus. Einige dieser Arten können lokal zu Konflikten mit Nutzungs- oder Naturschutzzielen des Menschen führen. Bei anderen erlaubt die Beobachtung der langjährigen Entwicklung eine nachhaltige jagdliche Nutzung, was bedeutet, dass der Jäger der Natur nur so viel entnimmt wie nachwächst.

Jäger wollen nicht als Schädlingsbekämpfer, sondern als eigenständige Naturnutzer wie Land- und Forstwirte, Fischer und Imker gesehen werden. Sie liefern durch ihre Tätigkeit ein wertvolles und sehr begehrtes Lebensmittel. Ebenfalls wieder im Kommen ist Fuchspelz aus heimischer Jagd, der ohne fragwürdige Pelztierzucht auskommt und zugleich dem Artenschutz dient. Darüber hinaus ist es gesetzliche Aufgabe der Jäger, für einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu sorgen. Sie kümmern sich um bedrohte Arten wie Rebhuhn oder Auerhuhn, sammeln Daten über das Vorkommen der Wildtiere und investieren viel Geld in die Verbesserung ihrer Lebensgrundlagen.

Die Jagdstrecken werden bei den Unteren Jagdbehörden der Stadt- und Landkreise ermittelt und von der Wildforschungsstelle des Landes in Aulendorf ausgewertet. Hinweise, die sich daraus ableiten lassen, werden von den Jägern bei der künftigen Jagdausübung berücksichtigt.