(Quelle: Kauer/DJV)

Erste Berufsjäger bei ThüringenForst

23. Juli 2013 (bdb/djv) Detmold
Wildtiermanagement für Wald und Wild wird professionalisiert

Die Landesforstanstalt ThüringenForst hat die ersten Berufsjäger eingestellt. Jürgen Reinholz, Minister für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz des Freistaates Thüringen übergab den beiden im Forstamt Neuhaus ausgebildeten Revierjägern Uwe Tischer und Christoph Gehrecke im geschichtsträchtigen Jagdsaal des Forstamtes Willerode im Rahmen einer kleinen Feierstunde ihre Zeugnisse. „Forstwirtschaft und Jagd bilden eine Einheit und beeinflussen sich wechselseitig. Der Einsatz von Jagdexperten in der Forstanstalt ist da nur konsequent“, sagte Reinholz.

Diese Aussage konnte der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Berufsjäger Wildmeister Bernd Bahr in seinem Grußwort nur unterstreichen: „Es findet zunehmend eine Spezialisierung statt. Neben einer Vielzahl von großen privaten Forstverwaltungen folgen jetzt auch die ersten staatlichen Betriebe diesem Schritt. Die Verantwortlichen setzen für die Bewirtschaftung des Waldes auf den Profi „Förster“ und für den Bereich der Jagd steht ebenfalls die Professionalität, verkörpert durch Berufsjäger, im Vordergrund.“

Christoph Gehrecke wird im Auerwildprojet der Landesforstanstalt in Langenschade mitarbeiten. Er wird sich besonders im Rahmen des Natur- und Artenschutzes um das Biotopmanagement kümmern und das Jagd- und Prädatorenmanagement verantworten. Damit einher geht eine scharfe Bejagung von Fuchs, Waschbär und Wildschwein, die der vom Aussterben bedrohten größten Waldvogelart in Thüringen bestandsgefährdende Verluste beibringen.

Uwe Tischer wird im Mittleren Thüringer Wald (Oberhof/Frauenwald) neue Jagdkonzepte für den Waldumbau umsetzen. Hier soll der von nicht standortgerechter Fichte dominierte Thüringer Wald schrittweise zum Wald aus heimischen Baumarten umgebaut werden, damit er widerstandsfähiger gegen Sturm, Nassschnee und Schädlinge ist. Lokal verhindern dort hohe Wildbestände das Aufwachsen der neu eingebrachten Baumarten. „Die Berufsjäger werden zu einer deutlichen Professionalisierung unseres Jagd- und Naturschutzmanagements beitragen“, sagte ThüringenForst-Vorstand Volker Gebhardt. Beide Projekte sind zunächst auf zehn Jahre angelegt.

Ein Versprechen wurde dem Ausbilder der beiden frischgebackenen Berufsjäger eingelöst. Silvio Eppler wird ab sofort als Revieroberjäger eingestuft und auch weiterhin für die Ausbildung zuständig sein. Zum 1. Juli 2013 haben zwei weitere Mitarbeiter von ThüringenForst im Forstamt Neuhaus die Ausbildung zum Revierjäger begonnen, um den eingeschlagenen Weg erfolgreich weiter zu verfolgen.

Die ersten Berufsjäger bei ThüringenForst mit Ihrem Minister (von links nach rechts): Revieroberjäger Silvio Eppler, Revierjäger Christoph Gehrecke, Umweltminister Jürgen Reinholz, Revierjäger Uwe Tischer. (Foto: bdb)