(Quelle: Kauer/DJV)

Wildpflanzen vor Mais

17. Juli 2013 (Berlin/Hamburg)
Die Ernte von Wildpflanzen zur Bioenergiegewinnung läuft auf Hochtouren

Wenn Sie demnächst einen Maishäcksler sehen, muss dies nicht heißen, dass der Landwirt schon frühzeitig mit der Maisernte beginnt. Viel eher könnte es sein, dass der Landwirt mehrjährige Wildpflanzen anbaut, um daraus Biogas zu erzeugen und dabei auch Rücksicht auf unsere Wildtiere nimmt. “Von Ende Juli bis in den August nach Ende der Hauptblüte ist der optimale Zeitpunkt, um Wildpflanzen zur Energiegewinnung zu ernten”, sagt Andreas Leppmann, Geschäftsführer des Deutschen Jagdverbandes und Partner im Netzwerk Lebensraum Feldflur. “Dieser Erntezeitpunkt hat nicht nur Vorteile für den Landwirt, weil die Ernte zeitlich entzerrt wird, sondern auch Vorteile für viele Wildtiere”. Denn die Ernte der Wildpflanzen liege weitestgehend außerhalb der Brut-, Setz- und Aufzuchtzeiten vieler Wildtiere. Außerdem böten mehrjährige Wildpflanzenmischungen im Sommer und Winter sowohl Nahrung als auch Deckung. “Die längeren Blühzeiten und großen Blühflächen verbessern auch das Nahrungsangebot für Insekten. Im Gegensatz zu den monotonen Maisflächen werten die Blühmischungen das Landschaftsbild auf und steigern den Erholungswert einer Region”, sagt Leppmann.

Der Initiator des Projektes “Energie aus Wildpflanzen” ist das Netzwerk Lebensraum Feldflur, ein Zusammenschluss aus bisher 19 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Ziel ist es, Mischungen aus verschiedenen Wildpflanzenarten als eine ökologisch sinnvolle und ökonomisch tragfähige Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren. Die Mischungen enthalten leistungsfähige einjährige Kulturarten, zweijährige Wild- und Kulturpflanzen sowie langlebige Stauden zur breiten Standortanpassung bei fünf und mehr Nutzungsjahren.

Am 4. Juli 2013 diskutierten die Partner des Netzwerkes Lebensraum Feldflur die bisherigen Maßnahmen, deren Erfolg und das weitere Vorgehen in Güntersleben bei Würzburg. Interessierte Pressevertreter, die Blühflächen des Projektes “Energie aus Wildpflanzen” besichtigen wollen, werden gebeten, sich an den Pressekontakt zu wenden.

Kontakt:
Das Netzwerk Lebensraum Feldflur wird koordiniert von der Deutschen Wildtier Stiftung (Tel. 040 73339-1878; K.Drenckhahn@DeWiSt.de), vom Deutschen Jagdverband e.V. (Tel. 030 2091394-0; T.Moehring@Jagdschutzverband.de) und dem Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) (Tel. 05606 534609; Joachim.Wadsack@t-online.de).

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur besteht derzeit aus folgenden Organisationen: Bayerischer Jagdverband e.V., Bundesarbeitsgemeinschaft Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer (BAGJE), Deutscher Jagdverband e.V. (DJV), Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL), Deutsche Wildtier Stiftung (DeWiSt), E.ON Bioerdgas GmbH, Fachverband Biogas e.V. (FvB), Forschungsstelle Nachhaltige Biogaserzeugung der Universität Osnabrück, Firma Saaten Zeller, Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC), Landesjagd- und Naturschutzverband der Freien und Hansestadt Hamburg e.V., Landesjagdverband Hessen e.V., Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen e.V., Landesjägerschaft Niedersachsen e.V., Landkreis Fulda, Naturstrom AG, RWE Innogy GmbH, Stadt Dorsten, Verband der Jagdgenossenschaften und Eigenjagden in Westfalen-Lippe e.V. (VJE).

Weitere Informationen zum Projekt unter www.lebensraum-feldflur.de